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Ultraleicht Trekking

Capere

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  1. Gefällt mir!
    Capere hat eine Reaktion von nitram erhalten in Impressionen von Touren   
    Ein paar Impressionen vom EBC-Trek + Kala Patthar:





     
  2. Gefällt mir!
    Capere hat eine Reaktion von kai erhalten in Daunenjacke Herren bis -15/20°C   
    Ups, das Internet scheint hier in den Höhen nicht immer ganz zu funktionieren. :D
     

  3. Gefällt mir!
    Capere hat eine Reaktion von Biker2Hiker erhalten in Daunenjacke Herren bis -15/20°C   
    Viel Gutes wurde ja schon gesagt. Augenmerk sollte auf jeden Fall auf der genauen Region liegen und wie flott du unterwegs sein willst / wie schnell du ins schwitzen kommst.
     
    Ich komme auch in diesen Höhen gut zurecht, sodass ich auch bergauf sehr flott marschiere. Bin da aber sicher auch eher die Ausnahme.
    Mein Konzept ist jedenfalls eine Zwiebel mit:
    - OR Echo 1/4 Zip SunShirt, dass ich bei starker Hitze und im Zustieg auch Solo als Sonnenschutz tragen kann
    - Alpha 60 1/4 Zip Hoody für aktive Isolation
     (- ggf. Plus eine weitere Alpha 60 Weste für mehr Wärme)
    - Gore Shakedry Jacke als Wind Blocker und Regenjacke - hauptsächlich aber für den Wind Schutz
    - Apex Jacke oder Daunen Jacke ÜBER der Hardshell - damit kann ich persönlich viel besser regulieren und die kommt in der Regel auch nur zum Einsatz, wenn die Sonne noch oder schon wieder weg ist / ich gerade mal eine Pause mache.
    War mit diesem Setup schon auf diversen 4000ern der Alpen, dem Kilimanjaro und gerade eben bin ich so auf dem Everest Base Camp Trek unterwegs.

  4. Gefällt mir!
    Capere hat eine Reaktion von Biker2Hiker erhalten in Daunenjacke Herren bis -15/20°C   
    Ups, das Internet scheint hier in den Höhen nicht immer ganz zu funktionieren. :D
     

  5. Witzig!
    Capere hat eine Reaktion von andygogo erhalten in Daunenjacke Herren bis -15/20°C   
    Ups, das Internet scheint hier in den Höhen nicht immer ganz zu funktionieren. :D
     

  6. Danke!
    Capere hat eine Reaktion von ys76 erhalten in XUL Trekking - <2.75lb / <1.25kg f. Overnighter - Lighterpack Liste   
    Damit hier etwas Inhalt zur Debatte / Inspiration steht, findet ihr hier mal meine XUL Liste, die ich so bereits auf Overnightern im Sommer genutzt habe:
    XUL Trekking - <2.75lb / <1.25kg
    Der Großteil ist MYOG, aber auch unabhängig davon sind vielleicht paar interessante Sachen für den ein oder anderen dabei.

  7. Danke!
    Capere hat eine Reaktion von ys76 erhalten in so leicht wie mir möglich..... mein versuch von xul   
    Gerade mal wieder Inventur gemacht:

    So kann das aussehen (ist das volle Set, das ich zu 99% dabei habe).
  8. Gefällt mir!
    Capere hat eine Reaktion von keinnick erhalten in Impressionen von Touren   
    Weiter im Osten lag das nächste Ziel: Triglav (2864m), der höchste Berg Sloweniens.

    Gemacht als Überschreitung mit Aufstieg über den Plemenice Grat (Bamberger Weg) und Abstieg über den Tominsek Steig.
    Wieder eine komplett andere und wahnsinnig tolle Tour! Feine Kraxelei am Grat in perfektem Fels - ein Hochgenuss. Dabei stets mit grandiosen Tiefblicken die enorme Nordwand hinab ins urtümliche Tal.

    Eingerichtet mit teilweiser Klettersteig-Versicherung, welche aber zumindest bei den aktuellen Verhältnissen nicht wirklich nötig war. 
    Auf dem Grat war ich noch annähernd alleine unterwegs, doch am Gipfel wartete dagegen schon etwas Trubel. So erklärte sich auch der Beiname "Zugspitze der julischen Alpen", denn selbst unter der Woche war hier gut was los. 

    Den Ostgrat kam ich trotz einigem Gegenverkehr dennoch gut runter - auch wenn im Abstieg dann arg blank polierter, speckiger Fels die Konzentration nochmals anstrengte. Ganz besonders auch, weil der weitere Abstieg sich gefühlt ewig zog und man gerade im unteren Bereich (feuchte Nordseite + stellenweise erdig-schlammig) auch nicht wirklich die Geschwindigkeit sicher erhöhen kann.
    Mein Zeitziel habe ich dennoch erreichen können, aber kann auch nachvollziehen, wieso in der Regel eine 2-Tagestour dafür vorgeschlagen wird.
    Fazit des Tages: 2000hm im Auf- & Abstieg auf 16km binnen ziemlich genau 8h.

     
    OT: Das stimmt natürlich, doch er ist zumindest nicht mehr offiziell gesperrt und wird wohl auch wieder geführt.
     
    PS: Damit nun erst mal genug. Auf der weiteren Heimfahrt sammelte ich sonst nur noch ein paar "kleinere" Berge (Geschriebenstein, Klosterwappen und Hermannskogel) zur weiteren Vervollständigung der höchsten Erhebungen der Bundesländer Österreichs (Burgenland, Niederösterreich und Wien) ein.

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    Capere hat eine Reaktion von pielinen erhalten in Back Country Ski   
    Mal ein ganz spezieller Einsatzfall: Skifahren mit Bergsteiger-Stiefeln. Quasi "Zustiegs-Ski":

    Basierend auf kurzen 0815 Ski + einer alten Silvretta EasyGo (idealerweise ab 500 wg. des Gewichtes vs. der noch älteren 300, 400 & 404) Touren Bindung. Diese lassen sich mit etwas Geschick auf voll steigeisenfeste Schuhe (in diesem Fall G-Techs) einstellen.
    Wollte das Ganze mal ausprobieren, um so a) nicht zwei paar Schuhe mitnehmen zu müssen bzw. b) nicht in Skistiefeln Eisklettern zu müssen.
    Nach etwas Gewöhnung geht das für leichte (sprich blaue) Pisten sogar ganz gut. Der Limitierungen muss man sich aber natürlich voll bewusst sein und mehr als seichte Zu- & Abstiege würde ich damit definitiv nicht empfehlen.
    PS: Moderne Pin-Bindungen sind zudem ein vielfaches leichter und schöner zu fahren. Vielleicht ist's für den ein oder anderen aber dennoch eine interessante Alternative für spezifische Einsatzzwecke.
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    Capere reagierte auf theuol in MYOG Pyramid-Zelt   
    Hallo zusammen
    Ich möchte euch mein erstes MYOG-Projekt vorstellen. Basierend auf dem Solomid XL hatte ich bereits letzten Sommer mit dem Basteln eines Zelts begonnen. Nach dutzenden von Stunden ist es nun endlich fertig. Das Gewicht des Aussenzelts liegt bei 370g inkl. Schnüre. Hauptmaterial ist Dyneema 25g/m2 (Flaschengrün). 
    An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an @marieke333, die mir geduldig meine Fragen beantwortet hat.
    Hier ein paar Fotos:

    Die Nähte sind nicht genäht, sondern nur geklebt. Hierzu hatte ich Austausch mit Dan Durston. Er ist der Meinung, dass das so halten sollte. 

    Das Innenzelt ist von Aliexpress. Es passt sehr gut rein. Danke @wilbo

    Auf beiden Türen sind unten Guyouts angebracht. Hier zur Demo mit Heringen abgespannt, aber es sind auch Linelocs vorhanden.

    Hier sieht man noch die Verschlüsse. Die habe ich angebracht aus Sorge, dass der Reissverschluss bei starkem Wind zu sehr belastet wird. 

    Türen werden mit Magneten offengehalten (Danke @Capere). 

    "Reissverschlussgarage"



    Nun zu den weniger schönen Sachen: 
    Eine Seite hängt etwas schief... Das sieht auf dem Foto aber krasser aus, als es wirklich ist. 

    Das "Häubchen" ist etwas...verkrümelt...

    Zudem ist die Ventilationsöffnung zu hoch. Die muss noch etwa 5cm nach unten verlängert werden, sonst regnets da rein. 
    Alles in allem ein sehr lehrreiches Projekt. Auch wenn es letzten Endes viel mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als ich eingeplant hatte. 
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    Capere hat eine Reaktion von Aeros erhalten in La Gomera im Februar - GR132 + GR131 oder "Eine Inselquerung in 3 Tagen" (+ Teide Besteigung Bonus)   
    Die Sache mit dem Teide war gar nicht so einfach, denn normalerweise bedarf es eines offiziellen Permits für die Besteigung (dies dient der Regulierung der Besucherzahl, da insbesondere bei Seilbahnbetrieb Massen an Leuten die paar Hundert Meter Aufstieg hinter sich bringen wollen).
    Diese Permits waren aber auf der Webseite erst ab etwa April wieder verfügbar...
    Eine weitere mehr oder weniger bekannte Möglichkeit ist deshalb eine Nacht im Refugio Altavista zu verbringen und damit quasi auch ein "Permit" für die Besteigung vor 9 Uhr zu haben (ab hier startet die Seilbahn). Dieses Refugio ist wegen Corona aber geschlossen...
    Ich war also hin und hergerissen, ob ich vielleicht einfach in Refugio Nähe biwakieren sollte (so viel Ausrüstung wollte ich aber eigentlich auch nicht mitschleppen), um dann bis 9 Uhr den Gipfel zu erreichen...
    Glücklicherweise spielte mir dann aber das Wetter ein wenig in die Karten und ich fand eine andere Lösung:
    Aufgrund der extremen Stürme und neuerlichem Schnee auf dem Teide, war der Seilbahn Betrieb seit meiner Ankunft auf den Kanaren komplett eingestellt worden! Ja und entsprechend gab es in Gipfelnähe weder das Problem mit den Menschenmassen, noch mit Kontrollen bezüglich Permits.
    Ergo machte ich mich auf den Weg, das Ganze als schlichte Tagestour abzureißen und muss dazu aber vorweg nehmen: Bei den vorherrschenden Witterungsverhältnissen (starke Windböen, überfrorene & vereiste Böden) sollte das bitte niemand leichtgläubig nachahmen. Es bedarf schon ein wenig Erfahrung in solchen Verhältnissen, denn ich schätze auch in Sachen Erste Hilfe wäre es bei den Umständen eher schwierig geworden...
    Für den Aufstieg hatte ich mir dabei einen unkonventiellen, nicht ausgeschilderten Pfad ausgemacht, welcher einem ehemaligen Lavastrom mit Tuff-Blöcken und Obsidiangestein folgend, in Art einer Direttissima geradewegs zum Wandfuß führt. Auch hier: das Gekraxel und die (kaum vorhandene) Wegfindung sind nichts für Anfänger!
    Auf die Weise sparte ich im Aufstieg ein paar Kilometer und auch etwas Zeit (denn ich hatte mit der Anfahrt per Bus leider schon enorm viel Zeit verloren und konnte erst kurz vor 12 Uhr meinen Anstieg starten... Nächstes Mal würde ich besser ein Taxi nehmen).

    Dort traf das Ganze dann mit dem breit ausgebauten Hauptweg vom Parkplatz Montana Blanca zusammen und zog sich als gut 1m breiter Pfad nun ganz entspannt bis zum Refugio hinauf. Das war auch gleichzeitig das entspannteste Stück, denn außer ein wenig beißendem Wind hatte man hier nichts auszustehen.
    Ab dem Refugio gingen dann aber die kritisch übereisten Stellen los, für die es doch etwas Finesse bedurfte. Leider hatte ich keine Micro Spikes dabei, aber glücklicherweise konnte man eigentlich immer auf die Steine links und rechts des Weges ausweichen und in einer Mischung aus Kraxeln & Balancieren fortschreiten.

    So kam man dann letztlich zur Bergstation der stillstehenden Seilbahn, an welcher man auch einen guten Blick auf das reguläre Kontrollhäuschen hatte. Dank des Schnees musste man hier nicht mal eine Schranke/Zaun überklettern, sondern konnte quasi einfach drüberlaufen.

    Die letzten paar hundert Meter zum Gipfel waren von der reinen Strecke dann ein absoluter Witz - bei Auf-&Abfahrt mit der Seilbahn wäre ich vermutlich geradewegs enttäuscht gewesen. Große Herausforderung war hier aber der extrem böig pfeifende Wind! Laut Vorhersage mit Geschwindigkeiten im Gipfelbereich von bis zu 70km/h an dem Tag!
    Zum einen wurde es dadurch mächtig frisch (zwei Lagen Alpha Fleece + TNF Shakedry Jacke regelten das aber ganz gut) und zum anderen hatte man im Kraterbereich schon wirklich mit dem Vorankommen und stabil Stehen zu kämpfen.
    Letztlich fand ich aber auch auf 3715m Höhe, umgeben von süßlich aufsteigenden Schwefelschwaden, einen Platz der Windschutz bot und sich für einen kurzen Aufenthalt inklusive Gipfelkaffee eignete.

    Der Ausblick war bei dem sonst strahlend blauen Himmel natürlich überwältigend - seien es die anderen kanarischen Inseln in der Ferne (allen voran La Gomera, von welcher ich selbst ja schon Richtung Teide geschielt hatte) oder aber auch die mächtige Wolkendecke, die sich sanft über Teneriffas niedere Lagen legte.

    Nach ausgedehntem Gipfelgenuss machte ich mich dann gegen 15:30 wieder an den Abstieg, der dank inzwischen partiell angetauten Eisbereichen in manchen Segmenten sogar für flowige Downhill-Trailrunning-Passagen taugte.
    Rasch kam ich so wieder zum Wandfuß, wo ich in Retrospektive vielleicht auch wieder meinen Aufstiegsweg hätte nutzen sollen, aber der Varianz halber den (ewig langgezogenen) Fahrweg zum Parkplatz Montana Blance wählte und dort etwa 17:45 meine Tour beendete.
    Auf diese Weise konnte ich auch noch die bekannten "Teide-Eier" (erstarrte Lavakugeln, welche eines Schneeballes ähnlich den Hang hinunter gerollt sind) bewundern.

    PS: Übrigens schreibe ich diesen Bericht gerade aus dem Garten meines Hotels, während ich auf mein Taxi zum Airport warte.

  12. Gefällt mir!
    Capere hat eine Reaktion von Aeros erhalten in La Gomera im Februar - GR132 + GR131 oder "Eine Inselquerung in 3 Tagen" (+ Teide Besteigung Bonus)   
    Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren gibt's hier einen Tripbericht meiner Inselquerung auf La Gomera Mitte Februar (+ Bonus Teide Besteigung "by fair means" und winterlichen Verhältnissen). Das Video folgt natürlich später auch noch. 
    Vorab sei dabei gesagt, dass meine Route von @MarcG inspiriert war - ich habe also den Nordwestlichen Abschnitt des GR 132 bis Playa De Vallhermoso gewählt und bin den GR 131 "verkehrt herum" gelaufen. Gesamt ~85+km und ~11.100+hm (kombiniert).
    Route + Tagesaufteilung findet sich hier inkl. GPX: Link zu Alpenvereinaktiv

    Direkt zu Beginn zudem meine <2.2kg BW Gearliste auf Lighterpack - ob es inzwischen schon fast 90% MYOG sind?
     
    Anfahrt + Ankunft:
    Super simpel: Per Direktflug von Frankfurt nach Teneriffa Süd, Taxi nach Los Cristianos (~25€) und dort unkomplizierte Gepäckabgabe bei einer Fahrradvermietung (5€/Tag, online buchbar - ich hatte u.a. Mehrgepäck für den Teide dabei, dazu später mehr). Anschließend fix zum Hafen und für ~40€ mit der 16 Uhr Fähre nach La Gomera. Damit also Ankunft kurz nach 17 Uhr in San Sebastian, wo sich auch direkt ein Spar findet, um noch rasch Wasser aufzufüllen. Gegen 17:45 Uhr konnte ich also final starten und hatte somit noch bisschen über eine Stunde brauchbares Sonnenlicht.

    Die ersten 6.5km + Zeltplatzsuche
    Wie erhofft ist es warm auf den Kanaren - irgendwas um die 17/18+ Grad am Tage und ordentlich Sonnenschein. Je weiter ich nach Nordwesten schaue, desto mehr Wolken brauen sich allerdings zusammen. Nach viel zu vielen Stufen bin ich dann auch endlich aus der Stadt heraus und der Asphalt wandelt sich zur Schotterpiste und geht schließlich in die erhofften felsigen Single Trails über. <3

    Die Aussichten auf die umgebenden Berge, das Meer zu meiner Rechten und insbesondere auch den alles überthronenden Teide auf der Nachbarinsel sind einfach überwältigend schön. So startet die Tour perfekt, während die Sonne langsam im Westen verschwindet und der Horizont in bunte Farben getaucht wird.
    In der beginnenden Dämmerung ging es nun also an die Zeltplatzsuche und da kamen gleich zwei grundlegende Probleme auf:
    Ist La Gomera als Vulkaninsel von Haus null eben und flach - von einer angenehmen Grasnarbe gar nicht zu reden und Sollte mich von Tag 0 an ein extremer Wind verfolgen, welcher nervig bis böig unentwegt über die Insel fegte... Um es also vorwegzugreifen: 2x habe ich im Zelt auf den typischen, künstlich angelegten Terrassen La Gomeras genächtigt - 1x trocken mit viel Wind und 1x mal nass mit viel Wind. Generell ist es auch so, dass ich bis etwa KM22 und dann erst wieder ab KM66 hier und da gute Spots gesehen habe. Dazwischen ist es annähernd unmöglich, wenn man nicht in jemandes Garten oder Feld liegen will...
    Trotzdem, war ich am Ende sehr zufrieden mit meinem Spot und konnte so direkt Carbon Heringe + Zelt einem Härtetest unterziehen. Einmal musste ich nachts den Hering vom Front-Guyout neu setzen, aber sonst hielt alles fein durch, auch wenn die Geräuschkulisse mitunter beängstigend war.

    Tag 1 - Über einsame Pfade und schier endlose Höhenmeter (27.5km)
    Der nächste Tag war direkt ein Mammuttag - okay, das sind bei mir effektiv alle... Ich kann einfach nicht stoppen, solange man mit dem Restlicht halt auch einfach noch ein paar Kilometer machen könnte.
    Jedenfalls war es ein Tag, welcher durch äußerst viele Höhenmeter geprägt war. Anfangs felsig immer weiter aufsteigend bis sich die Vegetation dank des "Horizontalregens" (Wasser aus den Winden kondensiert und tropft an Bäumen und Sträuchern herunter) immer stärker und dichter ausprägte. So war dann auch der Gipfel des Encherada (1062m) effektiv ein subtropischer Wald.

    Hiernach ging es erst mal wieder straff abwärts Richtung Meer und ich landete an der Playa Hermigua bei NN - Baden war aufgrund des extrem starken Wellenganges leider nicht möglich. Stattdessen konnte ich aber dort in einer Bar zum ersten Mal etwas Wasser auffüllen (yeah, mit Chlorgeschmack) und einen Espresso genießen, während es draußen langsam anfing ein wenig zu Regnen. Dieser Regen sollte im Laufe des Nachmittags immer wieder mein Begleiter sein, bis er am Abend dann völlig eskalierte...
    Das Wasser ist ansonsten das zweite schwierige Thema auf La Gomera: Es gibt effektiv keine vernünftigen Quellen, Flüsse oder Seen. Will man also nicht fragwürdiges Wasser aus abgestandenen Pfützen filtern (die auch super selten sind), oder gar die Wasserbehälter der Bauern auf ihren Feldern anzapfen, muss man wohl oder übel den Kontakt zu Bars, Restaurants oder eben Supermärkten herstellen. Meine Empfehlung deshalb: Vernünftig Planen und Mineralwasser in den Märkten kaufen - das chlorige Leitungswasser ist m.M.n. nur zum Waschen gut.
    Von Hermigua ging es ansonsten neuerlich nach oben und so kam ich dann erst ins schnucklige Agulo (der angeblich schönsten Ortschaft auf La Gomera) und später, am Besucherzentrum des Garojonay Nationalparks vorbei, auf die zweite Spitze im Höhenprofil bei ~780m. Hier war es dann auch, wo der sporadische Regen langsam in einen Dauerregen überging, was aber tatsächliche die Ecke dort oben sehr mystisch erscheinen ließ.

    Den Großteil des Tages war ich dabei völlig allein unterwegs - einzig in den Dörfern war dann natürlich etwas los, aber auf den Trails war abgesehen von 1-2 Tageswanderern niemand zugange. Später beim GR131 sollte das völlig anders sein!
    Zum Abend kam es dann, wie es kommen musste: Nachdem ich, umgeben von Wolken und Regen, vom Las Rosas Stausee nicht viel mitbekam, musste ich mein Zelt bei Dämmerung im Wolkenbruch auf einer verlassenen Terrasse oberhalb Simancas (ungefähr KM34.5) aufbauen. Das Bild sieht zwar schön aus, aber es war echt super unangenehm, weil der Untergrund voller ehemaliger Pflugfurchen war...
    Trotzdem gut so, denn wie sich herausstellen sollte, wäre der weitere Weg im Dunkeln + bei Regen super schlecht gewesen (da schon teilweise mit Dornen verwachsen und mit rutschigen Steinen gepflastert) und einen besseren Platz hätte es auch auf lange Sicht nicht gegeben.

    Tag 2 - Durch das Herz des Nationalparks und immer weiter nach Süden (23.5km)
    Der nächste Tag war dann erst mal wieder bedeutend freundlicher. Im aufziehenden Sonnenschein ging es immer weiter bergab zum Meer, bis ich letztlich kurz nach 10:00 an der recht verlassenen Playa del Vallhermoso herauskam. Auch hier war der Wellengang aufgrund der Stürme wieder viel zu stark für eine Abkühlung.  Aber an einem der wenigen auf der Insel verstreuten "BBQ Plätze" konnte ich zumindest mein Kochset etwas waschen.

    Außerdem gab es nur wenig abseits des Weges einen super spannenden LostPlace zu begutachten: Das Castillo Del Mar. Oder anders gesagt: Die einzige und letzte Bananen-Verladestation Europas!
    Leider scheint das Ganze zunehmend zu verfallen, nachdem es ein Deutscher Fotograf um die Jahrtausendwende herum eigentlich schön restauriert hatte und es sogar noch bis etwa 2005/2006 für Veranstaltungen genutzt werden konnte.

    Hernach startete für mich nun der GR131 und um es Vorweg zu nehmen: Er war auch schön, aber an die (von mir gewünschte) Single-Trail Idylle des GR132 kam er nicht ran. Es gab dafür einfach zu viele RoadWalks, Forstwege und derlei "breite" Abschnitte. Vielleicht liegt diese Einschätzung aber auch etwas daran, dass sich ab diesem Punkt die Vegetation (vom Nationalpark selbst abgesehen) doch langsam etwas wiederholte?
    Jedenfalls ging es erst einmal gefühlt ewig die Straße entlang nach Vallhermoso, wo ich in einem Spar wiederum mein Wasser auffüllte, bevor ich dann kurz nach 12 Uhr auch schon wieder aus der Stadt raus war und einen verzückenden Blick zurück werfen konnte. Kurz darauf kam ich zudem an einem Stausee vorbei, welchen ich nun sogar mal im Hellen bewundern konnte - vom Meer abgesehen, hatte ich so viel Wasser seit gefühlten Ewigkeiten nicht gesehen.

    Es ging also nun wieder straff bergwärts und damit Stück für Stück auf das "Zentralmassiv" La Gomeras zu. Gut, dass bei den vielen Höhenmetern links und rechts der Wege immer ein paar leckere Snacks zu finden waren - bloß Vorsicht mit den Stacheln.
    Je höher ich kam, desto voller wurde auch die Vegetation: Aus Kakteen, Sukkulenten und Palmen wurden Sträucher, Bäume und Farne. Bis ich somit im Laurisilva - einem uralten, subtropischen Nebelwald aus vornehmlich Lorbeerbäumen - angekommen war.

    Hier im Nationalpark Garojonay waren auch die wirklichen Highlights des GR131 auf LaGomera verborgen. Alles wirkte ein wenig mystisch, bizarr und erinnerte an so manche Fantasy Filme. Allen voran kam mir dabei immer wieder der Fangorn Wald aus dem Mittelerde Universum in denn Sinn.

    Ich kannte ähnliches ja schon von Madeira, aber es war doch aufs Neue beindruckend. Zumal das humid-feuchte Klima auch einen krassen Kontrast zum kargen, ariden Habitus in tieferen Höhenlagen darstellte.
    Nach dem Nationalpark-Abschnitt kam dann eine Reihe von Dörfern und damit eine Menge Straßenabschnitte... Zumindest waren dazwischen aber auch kleine Höhepunkte eingearbeitet - so der tolle Abschnitt oberhalb des Valle Gran Rey. Hier findet sich ein mächtiger Canyon, der sich tief in die Landschaft geschnitten hat und zum Meer hin in dieser ehemaligen Hippie-Hochburg endet (teilweise "wohnten" die Aussteiger wohl sogar in den natürlichen Höhlen des Canyons).

    Auf all diesen Bereichen war im Gegensatz zu vorher doch gut was los - seien es Tagestouristen, aber eben doch auch einige (tendenziell schwer bepackte) Wanderer des GR131.
    Zum Abend hin wurde es nach diesem abermals recht langen Tag wieder etwas unschöner - neuer Wind kam auf und für die Nacht gab es sogar eine Sturmwarnung mit Starkregen. Eine Situation, bei der ich ungern jetzt noch weitere Höhenmeter ansteigen wollte, zumal effektiv bis zum höchsten Berg der Insel keine ersichtliche Zelt - Möglichkeit mehr kam (das bestätigte sich an Tag 3 auch).
    Also entschied ich mich kurzerhand auf den Tipp eines Polen zu hören, der mir auf dem Weg begegnet war, und so beendete ich meinen Tag im Hotel Sonja in Chipude bei leckerem Ziegenfleisch und regionalem Weißwein. Größtes Highlight ist für mich zudem immer wieder die erste Dusche nach einem längeren Outdoor-Aufenthalt - einfach herrlich!


    Tag 3 - La Gomeras Höchster und das zähe Auslaufen (27km)
    Nach der extrem windigen Nacht (selbst im Zimmer konnte einen das Toben & Stürmen fast vom Schlaf abhalten) startete der nächste Tag bei Sonnenschein und blauem Himmel wieder mit einigen Straßenpartien. Bot mit einem Trail-Abschnitt entlang eines weiteren Canyons aber auch erneut tiefe Ausblicke. Obendrein führte der Weg am "Heiligen Felsen" Fortaleza vorbei, welcher wohl schon von den Ur-Gomerios für Rituale genutzt worden war.

    Dieser Pfad ging in eine Straße über, die zu einem Ehrenmal für die Pfeifsprache "Silbo Gomero" der Insulaner bei einem tollen Aussichtspunk führt. Von dort war es dann bis zum Alto de Garojonay (1482m) auch nicht mehr weit - eine Forststraße wand sich von dieser Seite die Bergflanke hinauf (und erst hier hätte es m.M.n. wieder eine mehr oder weniger günstige Zeltmöglichkeit gegeben).
    Gegen 11:30 stand ich also auf La Gomeras höchstem Berg, welcher allerdings vergleichsweise unspektakulär präsentiert wurde... Zumindest gab es noch ein wenig Aussicht, bevor ringsherum schon wieder etliche Wolken zuzogen und ich deshalb auch rasch mit dem Abstieg fortsetzte.

    Kaum am fotografischen Highlight - dem Rogue de Agando - angekommen, war es dann auch schon wieder soweit und der Regen kam unbarmherzig hernieder. Eigentlich hatte ich gelesen, dass La Gomera nur 3 Regentage im Februar hat - wie groß ist bitte die Chance, dass ich direkt alle drei erwische?!
    Naja, im Regen ging es dann also peu-a-peu weiter und ich war überfroh, dass ich meinen leichten Montbell Schirm dabeihatte. Der Komfortgewinn war in dem Moment schon echt viel wert.

    Was jetzt folgte war dann ein langwieriges Auslaufen immer weiter gen San Sebastian. Klar waren auch hier und da ein paar nette Aussichten, Felsformationen oder Momente dabei, aber mit dem Regen im Nacken fühlte es sich doch häufig mehr wie ein "Abarbeiten" an, bis endlich das Ziel in der Ferne auftauchte - mit Sonne!

    Über den Blick zurück kann man das wirklich nicht behaupten:

    Ich war in dem Moment kurz hin- und hergerissen: Sollte ich noch eine Nacht im Zelt verbringen, wie ich es ursprünglich geplant hatte? Oder lauf ich doch einfach zum Ziel und nehme mir ein Hotel?
    Letztlich überwog eine Kombi aus Komfort, Logistik und meiner bereits zuvor beschriebenen Herangehensweise: "Gegen 16/17 Uhr kann ich doch nicht ernsthaft jetzt hier schon mein Zelt aufbauen - dafür ist noch viel zu viel vom Tag übrig!" 
    Also genoss ich noch ein letztes vorbereitetes Essen (Cashew Curry Couscous mit Hähnchen -> super lecker!), welches ich auf Basis der Backcountry Foodie Rezepte vorbereitet hatte (siehe dazu auch mein Beitrag hier im UL Forum) und stieg danach vollends gen San Sebastian ab.

    Die Nacht im Hotel hat mir ermöglicht den nächsten Tag ohne viel Stress eine passende Fähre zu nehmen, sodass ich keine Probleme mit der "Siesta" im oben erwähnten Fahrradladen hatte. Ein wenig warten musste ich allerdings trotzdem, bis der Laden wieder offen war und ich mich mit dem Rest meines Gepäcks per Taxi nach Vilaflor aufmachte, um dort die Vorbereitungen für den Teide-Gipfel zu treffen.
    Nach Check-In im Hotel nutzte ich hier den Rest des Dienstages für einen Spaziergang durch die Ortschaft und zu den beiden ältesten und größten Bäumen Spaniens (Pino Gordo und Pino de las dos Pernadas) - schon extrem wie groß, breit und alt so eine Pinie werden kann!
    Die Tour zum Teide war dann relativ spontan geplant und kam auf ~20km und 2800hm. Dazu aber gleich mehr in der Folgeantwort.


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    Capere hat eine Reaktion von andygogo erhalten in Überarbeitung Midlayer - Alternativlosigkeit Alpha?   
    Jein. M.M.n. ist das Konzept der Aktiv-Isolierung absolut alternativlos - es gibt hier neben dem reinen Alpha Direct aber noch andere Möglichkeiten:
    Primaloft Active Teijin Octa (robuster als Alpha Direct) Climashield Apex in einer Hülle aus z.B. Monolite (vgl.: https://timmermade.com/product/climashield-pullover-jacket/)
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    Capere hat eine Reaktion von chummer_fc erhalten in Überarbeitung Midlayer - Alternativlosigkeit Alpha?   
    Jein. M.M.n. ist das Konzept der Aktiv-Isolierung absolut alternativlos - es gibt hier neben dem reinen Alpha Direct aber noch andere Möglichkeiten:
    Primaloft Active Teijin Octa (robuster als Alpha Direct) Climashield Apex in einer Hülle aus z.B. Monolite (vgl.: https://timmermade.com/product/climashield-pullover-jacket/)
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    Capere reagierte auf okki in DIY-Pack aus Ultra 200   
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    Capere reagierte auf okki in DIY-Pack aus Ultra 200   
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    Capere reagierte auf okki in DIY-Pack aus Ultra 200   
    Hallo zusammen, 
    ich habe mir einen neuen Rucksack genäht, da mein Zpacks Nero den Geist aufgibt. Generell hat er einiges an Features, bleibt aber trotzdem minimalistisch.
    Einige Maße habe ich vom Nero abgeschaut, wobei das Design dem Palante V2 ähnelt. Französische Nähte von @ChristianS abgeschaut und Inspiration von @Capere
     Insgesamt wiegt der 290g oder 330g incl Sitzpolster und hat geschätzt 40L.
      
    Features: 
     
    Hüftgurt wie Zpacks Nero, also modular. Den von Zpacks werde ich auch verwenden. Eisaxt Halterung, die versteckt werden kann. V-Förmiger Korpus für einfaches kramen im Rucksack Teilweise getapte Nähte mit (Ultra200+DCFTape) Sitzplolster als Rückenteil wie beim Zpacks Nero verstecktes Top Closure innenliegende Tasche für Heringe Schultergurte Atmungsaktive Netz Schultergurte. Die sind ehrlich gesagt das hässlichste am Rucksack, aber ich werde die erstmal so testen. Wenn die mir nicht gefallen kann ich die Dank der Gurte einfacher auftrennen. Halterung für Garmin Messenger Sternum-Strap Links kommt noch eine Handytasche dran und rechts zwei elastische Bänder zur Befestigung einer Wasserflasche Stoffe:
    Ultra 200 (extex) Cuben Tape 3d Mesh (Schultergurte, extex) Triangle mesh (Schultergurte, Aliexpress) Ultrastrech (Außentasche, extex) Weitere Fotos folgen 

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    Capere hat eine Reaktion von dee_gee erhalten in Alpha Direct Pulli   
    Funktioniert tadellos - habe ich in beide derzeit genutzten Alpha 60 Teile (als 1/4 Zip) eingenäht mit Overlock und dann einfach von außen nochmals 1x drüber genäht.
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    Capere hat eine Reaktion von MadCyborg erhalten in Alpha Direct Pulli   
    Funktioniert tadellos - habe ich in beide derzeit genutzten Alpha 60 Teile (als 1/4 Zip) eingenäht mit Overlock und dann einfach von außen nochmals 1x drüber genäht.
  20. Gefällt mir!
    Capere hat eine Reaktion von MaikGrosser erhalten in Bezugsquellen für MYOG-Stoffe   
    DiscoveryFabrics für Alpha.
     
     Oder Shelby Outdoor, wenn es EU sein soll.
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    Capere hat eine Reaktion von MaikGrosser erhalten in Primaloft Active vs. Polartec Alpha Direct   
    Im BPL gibts nun auch einen sehr spannenden Vergleich von Octa und Alpha:
    https://backpackinglight.com/mountain-hardwear-airmesh-review/
    Knapp zusammengefasst hat Alpha in allen Parametern die Nase leicht vorn. Konkret:
    Höhere Luftdurchlässigkeit Höhere Wärme/Gewicht Leistung Höhere Trocknungsgeschwindigkeit Weniger Feuchtigkeitsretention
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    Capere reagierte auf Cullin in Schnäppchen-Thread 2.0   
    https://www.bergzeit.at/vk/undercover-deals/
    Mit dem Code Turbo10 gibt es noch 10% oben drauf.
    Zum Beispiel STS Spark1 dann für 185€, verschiedene Nemo Matten usw
  23. Danke!
    Capere hat eine Reaktion von dermuthige erhalten in Empfehlungen für bergtaugliche Sonnenbrillen?   
    Um was produktives beizutragen:
    Ich komme sehr gut mit der Solar Freemont zurecht, nachdem die Vallon Heron Glacier bei dem ersten richtigen Einsatz am Kilimanjaro an den Bügeln gebrochen ist…
    Wer also den Retro Look mag, kann sich die mal ansehen.

  24. Gefällt mir!
    Capere hat eine Reaktion von zip erhalten in Impressionen von Touren   
    Winter pur am Ochsenkopf.

  25. Danke!
    Capere hat eine Reaktion von Knight_Saber erhalten in so leicht wie mir möglich..... mein versuch von xul   
    Gerade mal wieder Inventur gemacht:

    So kann das aussehen (ist das volle Set, das ich zu 99% dabei habe).
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