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Barbarix reagierte auf FlorianHomeier in Fortsetzung der Diskussion " Preisgestaltung von Rucksäcken in D"
Die Frage interessiert mich, weil ich sich meine persönliche Sicht auf alle diese Dinge sehr dreht, seitdem ich mich in Farbe und bunt damit auseinandersetzen muss.
Ich muss sagen, ich hatte ein kindlicheres Weltbild, was mich aus der heutigen Perspektive erschreckt. Ich habe viel weniger Verantwortung getragen. Fast keine im Vergleich. Da kann man viel glauben und erzählen, macht ja nix, und Schuld sind eh die anderen.
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Barbarix reagierte auf Leichtmetall in Fortsetzung der Diskussion " Preisgestaltung von Rucksäcken in D"
also ich finde ja ganz bemerkenswert, dass hier davon ausgegangen wird, dass Mountain, Marmot, ortovox, Arc'teryx, inov8, Patagonia und Co. nicht in ausbeuter Unternehmen, zu schlechten Bedingungen produziert lassen. Nur weil sie teuer sind. Klar einige habe tolle siegel. Mir fallen aber spontan nur zwei größere Unternehmen ein die Verantwortung für ihre Produktion übernehmen und eigene Werke haben. Das ist Tatonka und decathlon.
ich finde dieses auf decathlon rumgehacke unreflektiert. Es gut sein, daß ein Teil aus der Decathlon Produktion fairer produziert wurde, als eines von mountain equipment. Nur ist bei dem eine halt die mage viel höher.
klar sollen, die Arbeiter*innen gut leben. Das wird aber nicht dadurch erreicht, daß mensch große teure outdoor Marken kauft. Oder Ali-links verbietet. Eher durch ein gutes Lieferketten Gesetz, welches leider nicht kommt.
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Barbarix reagierte auf schwyzi in Fortsetzung der Diskussion " Preisgestaltung von Rucksäcken in D"
Oha! Es lebe die Prohibition...
Wenn Flugscham, Amazon- und AliExpress-shaming nicht mehr ausreichen - ja, klar, verbieten! Zumindest die links...man muss ja die schlichteren Gemüter davor bewahren, sowas zu lesen, diesen Dreck womöglich zu unterstützen
Vor allem mache ich mir da Sorgen, wenn die selbsternannten Durchblicker und Welterklärer anfangen, zu zensieren, was man verlinken darf, welche Produkte politisch korrekt angepriesen werden dürfen - was kommt dann ? Das u.A. lässt ja dann noch einiges erwarten...
Gerade in diesem Forum erschreckt mich diese Begeisterung dafür schon ganz schön.
Nur mal meine 2 cents.
schwyzi
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Barbarix reagierte auf Martin in Fortsetzung der Diskussion " Preisgestaltung von Rucksäcken in D"
Diese Sache hat nichts mit Humanismus zu tun. Es geht darum das ich es wichtiger finde, das die Ressourcen der Gesellschaft dafür genutzt werden, die Kinderbetreuung in Schulen zu verbessern, Umwelt und Tierschutzstandards zu erstellenen und zu kontrolieren oder Forschung für Umweltfreundlichere Technik zu fördern.
Und nicht dazu die Preise für eure handgefertigten Spezialsportgeräte niedrig zu halten. Was der Preis von Luxusrucksäcken mit hemmungsloser Naturausbeutung und artgerechter Haltung der Produzenten (sic!) zu tun hat geht mir komplett ab.
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Barbarix reagierte auf Martin in Fortsetzung der Diskussion " Preisgestaltung von Rucksäcken in D"
Ich verstehe nicht, warum die Diskussion abgedriftet ist auf Stundenlohn und angemessenes Einkommen.
Preis wird am Markt bestimmt, es gibt Mitbewerber mit mindestend gleichwertigen Angeboten die günstiger sind. Ergo, teuer. Ich kaufe dann lieber bei LiteAF, LiteWay oder Bonfus.
Die Idee das Angestellte nicht Lösung für ihre Arbeitsprobleme am Strand, beim Joggen oder auf der Terrasse erdenken spiegelt zumindest meine Lebensrealität nicht wieder. Aber ich mag meinen Job auch....
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Barbarix reagierte auf Krokodilalli in Messer-/Multitoolvergleich: Leatherman Micra vs Victorinox Classic SD
Moin,
auch wenn es ein wenig unsinnig erscheint, wenn ich mir den Rest meiner Ausrüstung angucke, habe ich mich in den letzten Tagen damit beschäftigt welches der beiden "Multitools" in meine Ausrüstung wandert, da beide auf kostenlosem Wege zu mir gefunden haben. Habe dann verschiedene Tests gemacht und dachte ich teile mal meine Gedanken und Erfahrungen. Gehe hierbei von den unwichtigsten Gemeinsamkeiten bzw. Unterschieden zu den wichtigsten. Spoiler Alarm: Gewicht wird der letzte Punkt, auch wenn nicht der ausschlaggebende für meine Entscheidung sein
Die Eckdaten und alles andere kann man bei den Herstellern schnell nachschauen:
Micra: https://www.leatherman.com/de_DE/micra-20.html
Victorinox: https://www.victorinox.com/de/de/Produkte/Schweizer-Taschenmesser/Kleine-Taschenmesser/Classic-SD/p/0.6223
(aus irgendeinem Grund hat mein Victorinox bei der Pfeile keinen Schraubenzieher sondern ein spitzes Ende, ziemlich Schade)
1. Ausstattung
Hier geht es jetzt ausschließlich um die gesamte Ausstattung und nicht um die Qualität der gesamten Teile. Normalerweise ist ja auch ein Schraubenzieher beim Victorinox dabei (mir fehlt er ja leider) und bei den anderen Teilen des Micras sehe ich tatsächlich keinen großen Mehrwert für mich beim wandern. Den Schraubenzieher könnte ich zum besseren verstellen meiner Trekkingstöcke gebrauchen. Punkt Micra.
2. Messer
Auch wenn kein großer Unterschied, macht das Micra-Messer insgesamt einfach einen besseren Eindruck. Es ist robuster und ich bilde mir ein, dass es die Schärfe auch länger behält, aber nicht so dass es für ein Trekking-Forum von Bedeutung wäre. Punkt Micra.
3.Haptik und Optik
Ganz klar an das Micra. Auch hier wenig Bedeutung, aber beim Micra hat man einfach das Gefühl, das es schon ein kleines Werkzeug ist und es macht mir einfach mehr Spaß damit zu hantieren. Punkt Micra.
4.Schere
So langsam wird es interessanter. Das Herzstück vom Micra die Schere. Keine Chance fürs Victorinox. Auch wenn ich schon von Leuten im Forum hier gelesen habe mit Stahlnägeln, reicht das Victorinox bei mir noch aus zum Nägel schneiden. Trotzdem die Schere vom Micra ist ne Wucht. Punkt Micra
5. Pinzette
Hier kommt das Victorinox zum Vorschein. Ich brauch die Pinzette vor allem zum Entfernen von Splittern und ziehen von Zecken. Beides macht die feine und vor allem unabhängige Pinzette des Victorinox besser, das Micra wirkt hier fast schon klobig. Was mich vor allem am Micra stört, die Pinzette ist komplett gerade während das Victorinox eine gebogene Verjüngung aufweist. Klingt erstmal nicht so schlimm, aber bei der Zeckenentfernung führt das unausweichlich dazu, dass die Zecke gequetscht wird (letztes Bild) und somit nochmal schön in uns reinbricht und evtl. Borrelien im Körper landen. Für mich wäre das und das schlechtere Handling Grund genug eine extra Zeckenzange mitzunehmen. Punkt Victorinox
6.Gewicht
Habe leider keine genaue Küchenwaage, aber denke dass die Gewichtsangaben von den Herstellerseiten realistisch sind. Muss man gar nicht diskutieren: 51g vs. 21 g. Ganz klar: Punkt Victorinox.
Zusammenfassung:
Obwohl es eigentlich laut Punkten 4:2 für das Micra steht, wird es bei mir das Victorinox (mein Bewertungssystem ist verbesserungswürdig). Vor allem weil ich keine Lust habe eine extra Zeckenzange mitzunehmen. Schade eigentlich, sonst wären die extra 30g es mir nämlich wert gewesen. Aber für den Alltag bleibt es das Micra.
Man hätte noch einen zusätzlichen Punkt machen können, nämlich den Preis. Da ich beides vererbt bzw. geschenkt bekommen hatte, war es für mich irrelevant, aber der Neupreis des Victorinox liegt bei weniger als der Hälfte des Micras. Punkt Victorinox
Hoffe dieser Beitrag konnte weiterhelfen oder zumindest ein Lächeln hervorrufen
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Barbarix reagierte auf Kris in Sammelthread - myog kleine Basteleien
OT: Oh, bei mir sehen nach nem langweiligen Homeoffice-Tag die Büroklammern so aus.
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Barbarix hat eine Reaktion von W1nch erhalten in Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
Ich verwende gerne Tafelkreide. Die Naht ist so rauh, dass ein wenig Abrieb entsteht, danach noch mit dem Finger etwas verreiben. Ist nicht so eine staubige Angelegenheit wie das Babypuder.
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Barbarix hat eine Reaktion von ChrisS erhalten in Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
Ich verwende gerne Tafelkreide. Die Naht ist so rauh, dass ein wenig Abrieb entsteht, danach noch mit dem Finger etwas verreiben. Ist nicht so eine staubige Angelegenheit wie das Babypuder.
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Barbarix reagierte auf dr-nic in Weserberglandweg - erst schon dann aber doch
TEIL I
Wie bei so einigen hat auch mir Corona das Reiseleben nicht einfacher gemacht. Deshalb wählte ich für die Osterferien kurzfristig den Weserberglandweg. Alle Ein- und Ausstiegpunkte kann ich innerhalb von 1 1/2 Stunden mit den Öffis erreichen. Klar war, dass ich den Weg nicht in einem Stück gehen konnte, weil noch Termine anstanden. Auch ein guter Zeitpunkt neues Gear zu testen, welches ich bei nicht gefallen Austauschen kann. Nicht klar war, dass mich meine Impfung einen Tag vor geplanter Abreise ziemlich aus den Socken hauen würde. Ist halt so. Also gingen von den geplanten ersten 4-5 Tagen zwei flöten.
Tag 1
Porta Westfalica - Rinteln ca. 14km
Am Sonntag Mittag machte ich mich dann endlich auf den Weg nach Porta Westfalica. Der Trail beginnt ca 300 Meter entfernt vom Bahnhof mit einer unscheinbaren Tafel auf dem Wanderparkplatz. Nach 50 Metern geht es dann erstmal steil bergauf. Eine gute Einstimmung auf das was noch kommt. Unterhalb eines Funkturms treffe ich auf ein älteres Paar. Sie gucken mich verwirrt an. Dabei bin ich doch noch gar nicht zerlumpt und stinke noch nicht. Egal. Der Weg geht einige Kilometer am Hang entlang. Recht unspektakulär. Das ist aber auch egal. Ich merke wie sehr ich es brauche durch die Natur zu ziehen. Deshalb interessiert es mich auch nicht, dass es sehr bedeckt und stürmisch ist. Ab und zu fängt es an zu tröpfeln.
Nach einiger Zeit erreiche ich einen Steinbruch und es gibt zum ersten Mal so etwas wie Single Trail. Man merkt schon wie urban der Weg doch ist. Links und rechts des Kammes Dörfer, Städte, Straßen. Ich kann es trotzdem genießen, denn dort in der Gegend bin ich aufgewachsen und es ist schön gewisse Orte aus der Ferne zu sehen. Dann geht es steil bergab nach Kleinbremen und dann geht es wieder steil rauf auf den Kamm. An einer Hütte werfe ich ein paar Snacks ein und zieh die Windjacke an. Es pustet ganz schön, wenn auch nicht kalt. Die folgenden Km sind etwas nervig, weil man ständig die Autobahn hört, die ich dann auch überschreite. Bis zu meinem Ziel, die Frankenberg, verläuft der Weg auf Forststrassen. Angekommen mache ich mir erstmal einen Tee mit Schuss in der Hütte. Hier kann man zur Not auch schlafen, aber ich entscheide mich dafür mein Zelt in den Ruinen aufzubauen. Die Mauern geben etwas windschutz. Ich freu mich auf die Nacht. Bevor ich schlafen gehe beobachte ich noch das leuchtende Rinteln unter mir. Leider ist es zu bewölkt um den Vollmond zu sehen.
Tag 2
Rinteln - Süntelturm ca. 35km
Doch von diesem werde ich in der Früh geweckt. Der Himmel ist klar und er scheint direkt in mein Zelt. Dank der offenen Türen null Kondens, obwohl es nachts noch leicht geregnet hat und es eh alles noch recht feucht ist. Ich setz Kaffeewasser auf und packe derweil meinen Kram zusammen. Schnell noch nen Snack und ab geht's. Zum warmwerden geht's auf die Luhdener Klippen. Oben angekommen bin ich wach und gucke in das Tal der Weser hinab. Weiter geht's auf schmalem Pfad, allerdings durch Rodungsgebiet. Nicht sehr schön. In Steinbergen fülle ich mein Wasser nach und dann geht es am Waldrand und durch Wiesen entlang Richtung Deckbergen. Nachdem man die Straße kreuzt wird es richtig richtig schön. Klasse Trail oben auf dem Kamm entlang. Allerdings muss man erstmal da hoch und wie so oft geht der Weg straight den Hügel hoch.
Die Bäume haben noch kein Laub und somit kann man die ganze Zeit ins Tal sehen. Ich lasse mich treiben und passiere die eh geschlossene Paschenburg. Immer weiter auf dem Kamm entlang. Drei Freizeitsurvivalrambos kommen mir mit grossen Rucksäcken entgegen. Einer hat ein Nazishirt an und ich möchte ihn am liebsten mit dem Trekking Stock pfählen. Stattdessen halte ich aus mehreren Gründen den Mindestabstand und schmeiße ihnen ein abfälliges "Grüß Gott" entgegen. Ihre grimmigen Gesichter sehen plötzlich verblüfft aus. Nix wie weg. Bei Rohdental geht es steil bergab ins Tal. Die Sonne brennt. Ich krieg richtig Bock. An der Ibornquelle mache ich eine Pause in der strahlenden Sonne. Das Wasser kommt 100 Meter weiter aus dem Berg und ich hab durst (natürlich gefiltert). Plötzlich tauchen von überall her lauter Menschen auf. Das ist komisch, weil ich bis dahin drei Seelen begegnet bin. Ich werde beäugt und gaffe zurück. Auf geht's ins Höllenbachtal. Links und rechts geht es steil rauf und die Kanten sind von den typischen Felsen gesäumt. Nebenher rauscht der Bach. Man merkt, dass es die Tage zuvor viel geregnet hat. Der Weg hört irgendwann einfach auf und es geht auf einem schmalen Trampelpfad den Hang hoch und plötzlich steht man in einem Dorf. Ein Wegweiser zeigt nun mein heutiges Ziel an: Süntelturm 11km. Den kommenden Abschnitt kenne ich schon und lasse mich treiben. Es ist recht viel los. Am Blutbach geht ich den Strom etwas hinauf Richtung Quelle um mir Wasser zu filtern. Dann geht's mit 3 Litern die steilen Stufen zum Hohenstein hoch. Ich komme gut ins Schwitzen. Muss aber doch einige Gruppen von keuchenden Menschen hinter mir lassen. Ich höre hinter mir: "Jaja. Der hat ja auch einen Stock... Blablabla." Oben angekommen tummeln sich viele Menschen, junge Influencerinnen machen Handstand auf der Klippe. Daneben zwei Kreuze mit Blumen. Ich Trolle mich und ziehe von dannen. Keine 500 Meter weiter habe ich wieder meine Ruhe bis mir eine Familie entgegenkommt die mich panisch fragt ob das der Weg zum Hohenstein ist. Ich bin so nett und zeige ihnen den Weg, geradeaus. Vorbei an Fortschlägen erreiche ich die tolle Süntelkammhütte an der ich vor zwei Wochen schonmal geschlafen habe. Bis zum Süntelturm sind es noch 4 Kilometer. Easy. Ich mach ganz ruhig, da es erst halb vier ist. Irgendwann geht der Weg in einen steinigen steilen Pfad über. Nadelholz ziert die Gegend und es fühlt sich plötzlich ganz anders an, da es bis jetzt nur durch Buchenwälder ging. Irgendwann steh ich auf dem Zufahrtsweg zum Süntelturm biege aber nach 200 Metern wieder rechts auf einen schmalen Pfad ab und lande an dem besten Wild Camp Spot, den ich bis jetzt hatte. Eine kleine Ebene Fläche, eine Bank und eine Aussicht bis nach Porta Westfalica. Ein tolles Gefühl alle Hügel zu sehen über die man gekommen ist. Mit der Untergehenden Sonne hat der Platz leichtes Schwarzwaldfeeling. Plötzlich knackt es im Gebüsch und ein junger Moutainbikefahrer bahnt sich seinen Weg zu mir. Wir unterhalten uns eine gute halbe Stunde ziemlich nett. Er erzählt mir, dass er hier auch schon öfters mit seinem Vater bivakiert hat. Irgendwann zieht er von dannen und ich genieße das restliche Licht und dann die Sterne. Irgendwann drehe ich mich mal um und erschrecke heftig. Ein helles Licht leuchtet mir direkt ins Gesicht. Ich gucke genauer. Es bewegt sich nicht. Vielleicht selbst vor Angst erstarrt. Ich kratz mich am Kopf und ja klar. Das ist der Vollmond der direkt über den Kamm guckt. Ich gönn mir einen. Leicht vom Rum beschwipst krabbel ich in den Quilt. Der Wind hat nachgelassen, aber ab und zu knallen heftige Böen durch die Wipfel. Ansonsten ist es ganz still. Ich schlafe entspannt ein.
Tag 3
Süntelturm - Hameln ca 14 km
Erneut weckt mich der Mond der gleißend hell durch die Bäume scheint. Ich bleib trotzdem noch etwas liegen und höre dem Vogelkonzert zu. Während die Sonne langsam hinter mir aufgeht mache ich Wasser heiss und schaue ins Tal. Ich mache ganz langsam. Heute sind nicht viele km geplant, da ich im Laufe des Tages eh erstmal wieder nach Hause muss. Leider. Der Gedanke daran schmerzt sehr. Draussen fühl ich mich einfach unglaublich wohl und kann komplett abschalten und ich will einfach nur weitergehen, genießen und langsam völlig verwahrlosen. Doch bevor es losgeht erstmal einen Ort zum Loch buddeln suchen. Mit weniger Gewicht geht's sich leichter. Am Süntelturm entsorge ich noch meinen Müll in einem Container. Weiter gehts. Die Sonne knallt durch die kahlen Bäume und auf einem zerfurchten Schlammweg geht's den Berg runter. Es ist noch sehr früh aber es kommen mir schon zwei weitere Outdoor Enthusiasten strammen Schrittes entgegen. Der eine schnitzt im gehen schonmal eine Wildschweinlanze. Ich freue mich darüber, dass sie mindestens genauso ulkig aussehen wie ich selber. Man grüßt sich. Am Fuße des Berges muss ich durch ein kleines Örtchen und das allererste Mal ein paar hundert Meter auf Asphalt gehen. Am Ortsausgangsschild geht des hinauf auf den Schweineberg. Der Name verspricht ja einiges. Statt Schweinen gibt es riesige Flächen mit blühenden Märzenbecher. Wunderschön. Kaum oben angekommen geht es auf einem Pfad gleich wieder runter. Über einen Bach und dann knallhart schnurstracks geradeaus wieder steil nach oben. Klasse. Schön Höhenmeter fressen. Etwas verschwitzt erreiche ich den "Gipfel". Der Weg geht links ab und nach ein paar hundert Metern erreiche ich den Waldrand und eine tolle Aussicht bietet sich mir. Vor mir liegt eine riesige grüne Wiese und ich lasse mich auf einer Bank nieder. Mir wird wieder klar, dass ich in wenigen Kilometern am Hamelner Bahnhof in einen Zug steigen werde... Also hänge ich einfach zwei Stunden gemütlich in der Sonne rum und betreibe Daydrinking. Ein älteres Paar kommt vorbei und wir unterhalten uns über dies und das. Sie sind sehr interessiert und total süß. Nach einer Weile ziehen sie weiter. Es ist mittlerweile T-shirt Wetter. Ich mache mich schweren Herzens auf den Weg. Dieser führt über Wiesen und Felder nach Rohrsen. Hier verlasse ich etwas geknickt den Weserberglandweg und mache mich daran die 2,5 km an der Bundesstraße entlang nach Hameln zu gehen. Der Autolärm ist einfach nur höllisch und schmeißt mich fies zurück in die Realität. Der Bahnhof in Hameln ist wie ausgestorben. Die S-Bahn steht schon da und ist völlig leer. Das bleibt sie auch fast bis nach Hannover. Für die nächsten Tage wurde in der Region Hannover eine Ausgangssperre verhängt. Ich hoffe nur darauf, dass die Region Hameln Pyrmont nicht mitzieht damit ich in ein paar Tagen meine Reise fortsetzen kann.
Was hab ich bis hierhin gelernt? Bisheriges Fazit:
Ich muss noch mehr draussen unterwegs sein.
Die Thermarest Uberlite ist weniger Chipstüte als die Neoair.
Die leichte Windjacke und Hose machen gerade im Frühling schon Sinn.
Ich fühle mich mittlerweile nachts und besonders was wild camping angeht sehr sicher und pudelwohl.
Instant Kaffee ist mir doch lieber, wenn ich alleine unterwegs bin und ganz früh los möchte. Ausserdem nervt das säubern des Kaffeefilters.
Der Weg gefällt mir. Auch wenn der Single Trail Anteil gerne in den Folgetagen noch etwas größer sein könnte.
Sehr wenig Asphalt.
Schönster Wanderwege 2020? Hmmm. 2020 is ja auch vorbei... Bin gespannt.
Hier noch meine Packliste: https://lighterpack.com/r/1ynwj2
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Barbarix reagierte auf Mittagsfrost in Geschätzter Spiritusverbrauch …
Unter Idealbedingungen ist das Verhältnis ungefähr 1:30, also rund 33 ml Spiritus, um 1 Liter Wasser zum Kochen zu bringen.
Damit hast Du einen Anhaltspunkt für die benötigte Mindestmenge. Wieviel mehr Du benötigst, hängt von den konkreten Umständen ab. Falscher Abstand Brenner - Topfboden, Kälte, die Flamme wegblasender Wind, ungünstige Topfform, für den Topf zu kleiner/großer Brenner usw. kosten Brennstoff.
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Barbarix reagierte auf zweirad in Mein "erster" Rucksack
Zeit für Model #4
Im Grunde wollte ich lediglich eine leichte Version meines Atompacks haben. Vom Gewicht abgesehen ist dieser eigentlich der perfekte Rucksack für mich.
Im Wesentlichen habe ich mich für meinen "DIY Atom" an mein bisheriges und bewährtes Schnittmuster gehalten jedoch kleine Verbesserungen/ Ideen aufgenommen, welche ich vorallem hier im Forum aufgeschnappt habe.
So habe ich nun bspw. den Boden auf der Aussenseite abgerundet was deutlich entspannter zum Nähen war, da weniger Ecken. Die Idee habe ich im Faden von @Andreas K. abgeschaut.
Weiter habe ich die Form der Träger etwas ergonomischer geformt, sprich von meinem Atom abgekupfert
Ich überlegte und überlege immer noch die Träger künftig analog einer Laufweste anzuordnen. Ich denke an etwas im Stile von @Capere Laufwesten. Mal sehen. Meine Partnerin meinte, dass dieser sicher nicht mein letzter Rucksack sei.
Coll fand ich auch das Video von @ChristianS. Spannend zu sehen wie das andere machen. Ausserdem konnte ich auch hier einige Kleinigkeiten mitnehmen.
Vielen Dank an die genannten und ungenannten an dieser Stelle. Finds immer spannend zu sehen wie das andere machen.
Ganz so aufwändig wird mein Bericht hier nicht, aber hoffentlich kann auch mal wer davon profitieren oder vielleicht einen Tipp mitnehmen.
Fotos sagen ja immer mehr als viel Geschreibe. Deshalb gleich mal einige Impressionen von der Herstellung:
Die Flexmat ist eben Multiuse. Und die Hantelgewichte sind auch mal wieder für was gut
Langsam nimmts Form an
Zu den Fakten:
- gepolsterter Schultergurt aus zwei Lagen 3D Netzgewebe mit einer kleinen Einlage aus EVA (EVA würde ich künftig weglassen da auch so ausreichend bequem). Am linken Träger habe ich eine Schultergurttasche aus Stretchmaterial angebracht.
- geplosterter Hüftgurt aus zwei Lagen 3D Netzgewebe mit einer kleinen Einlage aus EVA inkl. Schlaufen für eine adaptive Hüftgurttasche (vorallem für meine Sony RX 100).
- Korpus ist komplett aus Zeltbodenstoff (90 gr/m2). Das Material habe ich bereits mehrfach verwendet und dieses hat sich bestens bewährt. Meine bisherigen Rucksäcke aus diesem Material, die ich teilweise einige Jahre verwendet habe, sind absolut schadlos. Ausserdem ist es preiswert und einfach zu verarbeiten. Habe zwar lange an LiteSkin oder dem leichten XPac rumstudiert, bin aber wieder beim Zeltboden gelandet.
- Seitentaschen aus Netzmaterial (106 gr/m2). Diese bieten ausreichend Raum für 2 PET Flaschen oder 1 PET + Stöcke und Spiritus.
- Grosse Aussentasche aus dem Stretch Mesh (analog Schultergurttasche). Bis anhin habe ich hier ebenfalls den Netzstoff (analog Seitentasche) verwendet. Wegen der schöneren Optik und einfach auch so wollte ich hier aber mal was neues ausprobieren.
- Bodentasche (darauf bin ich besonders stolz) ebenfalls aus dem genannten Stretch Mesh. Hier werde ich eventuell aber noch einen Haken anbringen. Mein Atom hat die Tasche ebenfalls und grundsätzlich schätze ich die auch. Da ich aber leider schon mal etwas (Essen) daraus verloren habe, bin ich ein gebranntes Kind. Mal sehen wie das beim DIY Rucksack langfristig funktioniert. Die Testtour ergab die grössten Probleme, da der Rucksack nur sehr labbrig gefüllt war.
Weiter habe ich Schlaufen für eine 2mm Gummikordel angebracht um meine TLD Matte oder vier Segmente meiner Flexmat Plus aussen, am Rücken befestigen zu können.
Für den Winter bestünde noch die Möglichkeit oben am Rucksack Schneeschuhe zu verstauen. Hierfür wäre lediglich eine kleine Modifikation nötig von der ich bis anhin noch abgesehen habe.
Verwendet habe ich eine 100er Jeansnadeln (für die dickeren Lagen mit 3D Netz und Eva). Ansonsten 60, 70 und teilweise 80er Microtexnadeln. Garn war das 75er Rasant.
Tja das wichtigste Gewicht: 369 Gramm. Mein Ziel ist somit vorerst erreicht. Wenn sich das Teil jetzt diesen Sommer bewährt passts. Am meisten Angst habe ich immer wegen der Nähte an den Schulter- und Hüftgurten, da diese am stärksten belastet sind.
Während der sonntäglichen Testtour 3.5h/ 14 Kilometer mit knapp 7.5 kg trug er sich angenehm. Am meisten Freude hatte wohl meine Partnerin, da ich selbstlos ihre Sachen trug. Einzig das Band beim Hüftgurt fiel durch. Dieses rutschte nämlich langsam aber stetig durch die Schnallen. Mein Fehler, falsches Material
Leider hing der Rucksack mit der aussen angebrachten Flexmat hinten recht weit nach unten. Wird aber, so vermute ich, am halb leeren Rucksack liegen. Als ich diesen nämlich zu Hause mit der gesamten Tourenausrüstung probegepackt habe, gefiel mir das Verhalten schon deutlich besser. Mit der dünnen TLD wars ohnehin kein Problem.
Bodenfach
Leider fiel mir bei gut gefülltem Rucksack dann auf, dass das Rolltop dazu neigt sich selbstständig zu entrollen. Hier werde ich wohl noch nacharbeiten müssten. Die nötigen Schlaufen für eine Kordel sind prinzipiell vorhanden. Das Rolltop selber habe ich entgegen früherer Rucksäcke nicht mehr verstärkt. Lediglich den Stoff dreifach genommen und mittig ein KamSnap angebracht.
Auch wenn meine Nummer 4, verglichen mit anderen Leistungen hier im Forum keine Meisterleistung ist, bin ich echt stolz darauf! Aber der letzte wars wohl auch dieses Mal nicht
Und noch einige Bilder von draussen
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Barbarix reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)
Der Weg aus Somdang
Man gab uns also am 13.3. den Reisesegen, indem man uns einen Seidenschal umband.
Ich wußte am Ende des Urlaubs nicht mehr, wohin mit den ganzen Schals, aber ein nette Geste.
Eigentlich war der Plan gewesen, dass Cheipa uns nur so lange begleitet, bis wir sicher waren, den Rest auch alleine zu schaffen. Angsesichts der Schneemassen und ohne GPS-Track hofften wir aber schon, dass er uns doch komplett da rausführt.
Er hatte aber neben den Klamotten, die er anhatte nur einen kleinen Tagesrucksack dabei.
Ich mutmaßte aber, dass er dort sein ganzes Hab und Gut drin hatte, denn er kommt aus Gatlang und war hier nur für Arbeit hier.
Wir gingen erst zurück zur Brücke und schlugen nun den "Weg" südwärts ein.
Es war äußerst mühsam und wir kamen kaum voran, wir brauchten eine halbe Stunde, um überhaupt erst wieder auf die Höhe der Lodge zu kommen.
Ich und Cheipa wechselten uns vorne alle 3 Minuten ab und Julia ging ohne Gepäck hinterher. Ich wollte, dass sie Kraft spart.
Der Schnee war anfangs sehr hoch und der Weg führte kaum bergab, was uns absolut nicht half.
Nach 1,5 Stunden waren wir nicht weit gekommen, aber das Wetter war prima und wir machten eine erste Trinkpause.
Cheipa, unser local guide und ultraleichtflo .Noch waren wir bester Laune
Die ersten 2 Stunden ging es auf dem Fahrweg entlang, es war sehr anstrengend im knietiefen Schnee, und es wurde kaum besser, gelegentlich aber half die Sonne etwas und hatte ein paar Stellen etwas weggeschleckt. Aber erstmal keine sichtbare Verbesserung.
Es wurde auf jedenfall feuchter.....
Jaja wir laufen.... Schneeschuhlaufen ohne Schneeschuhe
Nachdem der Weg lange nur ziemlich eben gerade aus führte, machte er ein paar schöne Serpentinen nach unten.
Wir nutzten die Chance und kürzten mehrfach durch einen verschneiten Märchenwald ab.
Die Steilheit machte das ganze spaßig und wenig anstrengend, auch wenn man nicht so recht wußte, wo man hintritt.
Abfahrt im Tiefschnee ohne Ski........
Endlich mal was kraftsparendes und viele Meter blöden Wegs gespart
Cheipa kannte sich echt gut aus und kam in dem Schnee wirklich gut klar.
Nach diesen steilen Shortcuts war uns eigentlich klar, wir würden heute nicht mehr umkehren. Es sah auch irgendwie so langsam machbar aus.
Ich sagte Cheipa, er solle doch bitte ganz mitkommen. Ich würde ihm Geld dafür geben und auch die Jeeptour für ihn zurück nach Gatlang bezahlen. Er stimmte zu.
Ich hatte das Gefühl, dass er das eh von Anfang an vorgehabt hatte...
An einer winzigen Brücke verließen wir plötzlich den Hauptweg und mühten uns den Schnee hoch zu einem ?Pfad? auf der anderen Seite.
Dieser war erst überhaupt nicht zu erkennen, später aber sahen wir plötzlich Spuren, für mich sahen die fast menschlich aus, aber Cheipa meinte, dass das ein Yak wäre. Diese Spuren waren aber hilfreich, im Gegensatz zu den Wildschweinspuren zuvor....
Einige besonders nette Stellen zierten diesen Pfad...
Der Pfad hangelte sich dann später unterhalb einer Steilwand entlang, wo es einmal sogar einen trockenen Überhang gab, wo wir kurz Pause machten und Cheipa 10 Liter Eiswasser aus seinen Gummistiefeln kippte.
Cheipa konnte einige Tiersprachen und kommunizierte mit Pfeifen mit den Affen im Wald.
Ja, es gab hier Affen. Sehr skurril in dieser Schneelandschaft.
Offensichtlich hatte sich Cheipa im Ton vergriffen, denn die Affen warfen Schneebälle auf uns. Einmal hat mich mein Hut gerade so noch gerettet, als ein besonders harter Brocken, an ihm abglitt.
Wir kletterten dann in eine steile Schlucht hinein und da am Fluß sahen wir plötzlich wieder den Fahrweg.
Ich fragte mich, warum Cheipa nicht auf diesem geblieben war. Shortcut?
Jedenfalls war ich froh das die Kletterei nun ein Ende hatte. Und wir endlich wieder auf einen breiten Weg kamen...
Irrtum!
Cheipa eröffnete, dass dieser Weg irgendwann vom Fluß verschluckt werden würde. Das Erdbeben hat wohl sein überiges dazu getan.
So mußten wir also wieder steil bergauf um uns dann weiter über diesen Pfad über dem Abgrund entlangzuhangeln.
Und nun wurde es wirklich brutal.
Die Steilheit des Geländes ist auf diesem Foto durchaus gut erkennbar
Besonders Spaß machte es, immer wieder in den feuchten kalten Schnee greifen zu müssen.
Nach diesem Foto sagte Cheipa plötzlich, dass wir hier nicht weitergehen konnten, der Schnee könnte abrutschen.
Jetzt mußten wir in diesem eh schon brutalen Gelände auch noch eine Umgehung klettern. Ich konnte es nicht fassen.
Wir zogen uns an irgendwelchem Bambus hoch und dann wieder herunter. Eine meiner Wasserflaschen machte einen Abgang und ward nicht mehr gesehen...
Das letzte Foto, denn danach fand ich weder Kraft noch Zeit mehr dafür:
Bambus: Hier noch ein Segen, später ein Fluch
Es war ein elendes Geklettere und das schlimmste war der Blick auf das GPS: Wir kamen überhaupt nicht voran. Das Klettern kostete enorm viel Zeit aber brachte uns kaum voran.
Dann kamen die Bambustunnel.
Hier wuchs überall Bambus am Rand des ehemaligen Pfades. Der war nämlich teils vom Erdbeben zerstört worden, wie Cheipa erklärt.
Jedenfalls dieser Bambus war von der Schneelast so runtergebogen worden, dass sich Tunnel gebildet hatten. Durch diese Schnee-Bambustunnel mussten wir also hindurchkriechen, soweit das ging. Manchmal mußte man sie umklettern und wenn es ganz schlimm kam mußten wir über diese Bambusgewölbe herüberklettern.
Man blieb dort dauernd irgendwo hängen oder brach ein.
Aber irgendwie trieb uns der Wille einfach weiter.
Inzwischen froren mir meine Zehen im Stiefel, der voller Eiswasser war, ein. Eigentlich war es ja sehr sonnig, nur lag diese Passage komplett im Schatten.
Ein paar Mal zweifelte selbst unser Guide, der uns ansonsten zielsicher durch dieses Schnee-Erdbeben Chaos führte.
Shit. Shit. entführ es ihm einmal. Das beunruhigte uns schon etwas.
Einmal mußten ca. 30 m herunter über ein Bambuswäldchen abwärt rutschen, weil der eigentliche Weg doch weiter unten verlief.
Endlich, 7 Stunden nach unserem Aufbruch gegen aus diesem teuflischen Gebiet endlich heraus und wir kamen zu einer zerfallenen Schäferhütte.
Dort gab es seit Stunden erstmal wieder ein halbwegs schneefreien Flecken unter einer Überhang.
Ich fragte Cheipa, wann denn endlich ein Dorf oder etwas ähnliches kommt, ne bewohnte Hütte, was auch immer.
Er eröffnete uns, dass wir das heute nicht schaffen. In 3 Stunden würden wir eine Höhle erreichen, wo wir übernachten müßten "Schock"
Julia fragte sich ob wir angesichts unser vollkommen durchnässten Sachen dort eine Nacht überleben würden. Mir war das ganze inzwischen einfach egal.
Ich hoffte nur, dass die Höhle wirklich auch ne Höhle ist und nicht so ein tropfender schmaler Überhang.
Ich verfluchte mich, dass ich beide Nalgene-Wasserflaschen verloren hatte, die wären unsere Wärmflaschen gewesen...
Also gingen wir weiter und gottseidank wurde es nun ein wenig einfacher.
An einigen Stellen war hier der Schnee schon komplett weggeschmolzen, dafür verwandelten sich die Wege teilweise in kleine Bäche und war extrem glitschig.
Leider war das von kurzer Freude, denn wir mußten gleich den nächsten Berg übersteigen, und die Aufstiegsseite lag im Schatten, so war wieder Eisklettern angesagt und oft rutschten wir aus. Ich hasste es, weil meine Sachen wieder schön nass wurden.
Es wechselten sich trockene Waldpassagen mit eisigen Schattenhängen ab. Aber es wurde merklich wärmer, was uns beruhigte, außerdem lag Holz herum und ich malte mir schon aus, dass es mit einem Feuer vielleicht auch in einer Höhle gemütlich werden konnte.
Cheipa pfiff wieder fröhlich herum und plötzlich kam ein Antwortpfiff.
Er deutete auf etwas herunter und sagte: Wir werden heute doch nicht in der Höhle übernachten, wir übernachten in diesem Stall.
Und tatsächlich dort unten war irgendwas wie ein Stall. Mit einer gelben Plane als Dach.
Und ein richtiger Mensch !
Was für ein Glück. Ein Bekannter von Cheipa, den er hier gar nicht mehr erwartet hatte.
Das letzte Mal ist er diese Strecke nämlich vor 3 Jahren noch vor dem Erdbeben gegangen.
Im Stall war allerhand Viehzeug wie Yaks, Kühe und Ziegen.
An einem Ende war eine Feuerstelle eingelassen. Der Hirte fachte gleich das Feuer an. Wir rissen uns die feuchten Klamotten vom Leib und schlüpften in das verbliebene Trockene. Bei mir war noch am meisten trocken geblieben, so konnte ich Julia und Cheipa versorgen. Cheipa gab ich ein trockenes T-Shirt und eine stabile Regenjacke, denn der zitterte erbärmlich.
Die feuchten Sachen wrungen wir aus und hingen sie am Holzgestänge auf,obwohl wir keine Illusionen hatten, dass sie dort trocknen würden.
Und dann fingen die beiden Tamangs tatsächlich an zu kochen.
Es gab Tee, wir bekamen frische Ziegenmilch. Und dann gabs natürlich Dal Bhat.
Wobei es statt Reis Dhindo gab (ein dick gekochter Breiklumpen aus Mais oder Hirse). Dazu gab es anstatt Linsen eine herrliche Bohnensuppe. Ich verteilte aus unserem Proviant Dörrfleisch und getrocknete Früchte. So aßen wir uns richtig satt und wärmten uns am Feuer.
Für unsere rissigen Hände gab er uns Yakbutter zur Pflege
Unser Gastgeber am nächsten Morgen am 14.3.
Unsere Schlafsäcke waren trocken geblieben, was ein Glück.
Und so kuschelten wir uns neben der Feuerstelle zusammen.
In der Nacht gesellten sich noch zwei Babyziegen zu uns. Was für ein süßer Anblick.
Ich hatte unglaubliche Schmerzen an den Harmstrings durch das Schneegestapfe.
Ich war kaum in der Lage nachts aus der Ziegenhütte zu kommen und das nur unter großen Schmerzen.
Normalerweise kann ich 12 Stunden durch schwerstes Gelände gehen, doch dies war eine ungewohnte Belastung für mich.
Zum Frühstück gab es mein Rara-Nudel-Survival-Rezept, was Cheipa zubereitet.
4 Packungen Rara Nudeln , dazu mörserte er ein paar Zehen Knoblauch und ein Stück Ingwer und hinzu kam eine Packung getrocknetes Büffelfleisch. Die heiße Suppe schmeckte richtig lecker und gab Kraft.
Cheipa meinte, dass wir heute, wenn wir schnell sind vielleicht in 6 Stunden das erste Dorf erreichen.
Dort sollte es eine Lodge geben, versprach er. Außerdem sollte der Weg " a little bit easier" sein. Das hörte sich gut an.
Und so langsam glaubte ich, dass wir vielleicht doch heil hier rauskommen würden....
Julia hatte große Kopfschmerzen am Morgen durch den Qualm der Feuerstelle und unsere ganzen Sachen würden noch ewig wie Räucherfisch stinken.
Ich konnte die Beine kaum noch strecken und beugen solche Schmerzen hatte ich.
Cheipa besorgte uns Stöcker und zum ersten Mal brauchte ich auch wirklich einen.
Der 2. Tag war sicher deutlich leichter, aber wir waren dafür auch wirklich fertig.
Und es ging wieder ständig bergauf und bergab, und es gab auch noch ein paar Schneepassagen, wenn auch weniger.
Der Pfad wurde etwas besser, aber zwischendurch war er durch Bambus versperrt.
Es wurde immer urwaldiger und schon bald war es eigentlich unvorstellbar in was für einer Schneelandschaft wir erst gestern noch waren.
Hier hatte es stellenweise etwas von einer normalen Wandertour
Als wir aus dem Jungel herauskamen führte der Pfad langsam den Berg hinunter in ein Flußtal.
In der Ferne waren erste Hütten erkennbar.
Aber uns wurde nichts erspart, so ging der Weg plötzlich so steil herunter, dass wir teilweise auf dem Hosenboden runterrutschten mußten.
Julia mochte das gar nicht. Komischerweise hatte sie hier mehr Probleme als gestern, wo es wirklich lebensgefährlich war, aber der Schnee hatte das ganze irgendwie kaschiert gehabt.
Bald trafen wir auf die ersten Menschen.
Ein Mann trieb Kühe in unsere Richtung.
Wo will der mit den Kühen bloß hin, hier kommt keine Kuh hoch...
Ich und Cheipa stönten nur noch herum, jeder Schritt tat weh. Ich mit meinen Harmstrings und ihm schmerzte es in beiden Hüftgelenken.
Er trug noch immer meine Regenjacke, obwohl es langsam warm wurde. Ich fragte ihn, ob er sie nicht lieber ablegen wollte, aber er wollte nicht.
Ich hatte das Gefühl, dass er sie ungern wieder hergeben wollte.
Also verabschiedete ich mich innerlich schon von der Jacke und von dem T-Shirt.
Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass es in bestimmten Kulturen sowas wie leihen nicht gibt.
War ich auf einen Vertreter dieser Kultur gestoßen?
Aber sie stand ihm halt gut und wurde ihm sicher noch gute Dienste leisten.
Außerdem hing seine Hose in Fetzen. Das war also eine Kompensation.
Zurück in KTM habe ich ihm aber ein Päckchen nach Gatlang geschickt mit einer neuen Trekkinghose von Everest hardwear und ein paar ausgedruckten Erinnerungsfotos von unserem Abenteuer. Ich hoffe, dass es inwischen bei ihm angekommen ist.
Es zogen gegen Mittag wieder dunkle Wolken auf und es tröpfelte leicht. Bitte jetzt keinen Regen!
Doch wir hatten endlich mal wieder Glück und es blieb bei den Tropfen.
Allerdings zog es oben im Ganesh wieder richtig zu und es schneite dort bestimmt wieder kräftig.
Wären wir also in Somdang geblieben, säßen wir dort noch einige Tage länger fest.
Ausgang ungewiss.
Auch Cheipa freute sich offenkundig, entkommen zu sein und nun bald zu seiner Familie in Gatlang zu kommen, wenn auch auf Umwegen.
Er vermute sogar mit einem schelmischen Grinsen, dass die dort oben heute wieder kräftig Schnee bekommen und die 50 % des Bautrupps dort nun festhängen würde.
Er war glücklich mit uns gekommen zu sein.
Der Weg führte nun durch dünn besiedeltes Gebiet, an einzelnen Bauernhäusern und Terrassen vorbei.
Dann ging es endlich hinunter. Und wir steuerten auf einen Staudamm zu und dort war tatsächlich auch ein Fahrweg.
Das Dorf war auch schon erkennbar.
Ich freute mich schon tierisch auf eine heisse Dusche und überlegte schon, was ich alles zu essen bestellen würde.
Am Staudamm staunte der Wächter nicht schlecht, als wir erzählten, dass wir aus Somdang kommen....Kommt wahrscheinlich nicht häufig jemand von dort herunter.
Noch 15 Minuten auf der Fahrstraße erreichten wir schließlich eine armsehlige Wellblechhütenansammlung auf einer Flußinsel. Daneben wurde fleißig gebaut.
Es sah sehr schlimm aus hier. Das Erbeben muß hier viele Opfer gefordert haben, und die Menschen hatten immer noch keine feste Unterkunft.
Das Dorf heisst Mailung, nachdem auch der Fluss benanntt ist dem wir von Somdang mehr oder weniger gefolgt sind.
Cheipa sah sich irritiert um, gab es keine Lodge mehr hier?
Schließlich steuerte er auf das anscheinend einzig erhaltene Gebäude, ein hässlicher grüner Betonklotz mit Rissen und offenen Fenstern.
Darin befand sich ein kleiner Laden und ein Restaurant drin.
Wir machten uns erstmal über 3 große Portionen Chowmien Nudeln mit Büffelfleisch her und über das Bier.
Dann zeigte man uns unser Zimmer.
Es war ein großer Raum in dem an jeweils einer Raumecke ein Bett stand. An der Wand hingen Bauarbeiterhelme, die Fenster hatten kein Glas mehr und die Wand zeigte große Risse auf, Erdbebenschäden.
Es erinnerte uns irgendwie an Kutta, in Indien, wo wir die schäbigste Unterkunft unseres ganzen Urlaubs hatten.
Ich fragte, was die für das "Zimmer" wollten. Der Mann zuckte mit den Achseln, das sei kein "kommerzielles" Zimmer.
Kein Kommerz weit und breit
Egal, wir legten uns erstmal hin.
Vorher drückte ich Cheipa noch 5000 Rupien für seine Dienste in die Hand
Später fand ich heraus, dass der eigentliche Bewohner, ein sehr netter Bauarbeiter extra seine Bude für eine Nacht geräumt hatte.
Was sind die Nepalesen nur für Menschen!
Abends gab es dann Dal Bhat. Und dazu gabs lokalen Fisch.
Das waren kleine getrocknete Flußfische, die dann gebraten wurden und in einer dunklen Sauce schwammen. Mutig probierten wir, gar nicht mal so schlecht!
Cheipa wollte morgen früh eigentlich aus dem Flußtal heraus mit uns hoch zur Straße nach Dunche laufen, aber ich fand heraus, dass die Fahrstraße im Flußtal weiterging und nach 2 Stunden ein Dorf kommen würde, wo um 9 Uhr ein Bus nach Kathmandu fuhr.
Was für eine Erleichterung!
Ich probierte mein Telefon aus, aber selbst hier gab es immer noch kein Empfang.
Im Haus gab es nur Notbeleuchtung durch Solarbatterien.
Obwohl 10 m direkt gegenüber ein funktionierendes Elektrizitätswerk brummte und die Umgebung versorgte. Aber nicht das Dorf, in dem es steht.
Skurril! Auch das ist Nepal.
Um 6:30 trafen wir uns vor dem Haus, Cheipa stand in Badelatschen da. Seine Stiefel hatten den Marsch nicht überlebt. Dann wanderten wir die Fahrstraße entlang. Das war mal richtig angenehm einfach. Wir brauchten nur 1,5 Stunden bevor wir den kleinen geschäftigen Ort erreichten, wo die Busse abfuhren.
Cheipa führte uns zielsicher in ein kleines Lokal, wo es "Chicken Muesli" gab oder so ähnlich.
Das war ein leckeres Hähnchencurry mit komischen Reisflocken als Beilage.
Wir buchten die Bustickets für die Fahrt nach KTM im Deluxebus. Kostete 250 Rupien pro Nase.
Cheipa wollte nur bis zur Hauptstrasse bei Rastrawati mitfahren und von hier einn Bus nach Shabru Besi nehmen und später einen Jeep nach Gatlang finden (oder laufen)
Wir saßen kaum auf unseren Plätzen, da quetschten sich noch Massen von Menschen in den Bus, die dann fast auf unserm Schoß saßén.
Dann rumpelte der Bus los und kam kein halbe Stunde weit. Dort versperrte ein entgegenkommender LKW die Straße, Reifenpanne.
Wir wären vermutlich zu Fuß schneller in Rastrawati gewesen....
Dort stieg Cheipa aus und wir führen nach Kathmandu.
Am 15.3. in KTM angekommen rief ich als allererstes die Lodge an, die ich auf dem Pass um Hilfe gerufen hatte und meldete mich zuirück.
Ich hatte diesmal den Besitzer an der Strippe.
Er war furchtbar besorgt gewesen und heilfroh das wir gesund waren.
Er sagte mir, er habe die Touristenpolizei und die deutsche Botschaft verständigt.
Das überraschte mich schon sehr. Warum hatten sie dann keine Hilfe geschickt und nach uns gesucht? Wir sind beide gut versichert und unsere Situation mußte doch als lebensbedrohlich eingestuft worden sein.
Ich rief dann deshalb auch noch bei der Notfallnummer der deutschen Botschaft in KTM an, um mich zurückzumelden.
Die Dame am Telefon war sehr nett und erzählte, dass sie sehr besorgt um uns gewesen sind.
Die Sorge hatte uns leider nicht viel genützt...
Ende
Gute Gelegenheit jetzt für Kommentare, Fragen zu der Geschichte, bevor ich den Rest erzähle
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Barbarix reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)
Lost in Somdang
Wir waren froh mit dem Leben davongekommen zu sein
Es schneite die ganze Nacht weiter.
Am nächsten Tag weiterhin Schneefall.
Aber es war erstmal egal. Hilfe war bei dem Wetter nicht zu erwarten. Das Telefon der Lodge funktionierte nicht. Der Sturm muß den Sendemast lahmgelegt haben.
Es gab auch keinen Strom mehr, die Solarpanels auf dem Dach lagen unter einem Meter Schnee.
Kurze Schneepause am 11.3.
Also bestellten wir einen Tee und Kaffee nach einander. Nach dem gestrigen 11-stündigen Kampf war unser Kalorienbedarf enorm hoch, das Essen schmeckte sehr gut.
Der Ofen wurde immer wieder angeheizt, so dass es einigermaßen erträglich war.
Dann zogen wir uns irgendwann in unser primitves Zimmer zurück und krochen in die Schlafsäcke.
Einmal schauten ein paar Bauarbeiter vorbei, die das Wasserkraftwerk in Somdang bauten (deshalb die vielen Betonröhren ) und ein paar Locals. Sie aßen Nudelsuppen und tranken Tongba und Raksi
Einer der Tamangs, er hieß Cheipa, konnte etwas englisch und er meinte, dass man bei gutem Wetter in 2,3 Tagen eventuell hier wegkommen könnte.
Er schien sich ganz gut auszukennen und studierte interessiert die Wanderkarte vom Ruby Valley Trek.
Auch die momentan arbeitslosen Bauarbeiter überlegten, wie man sich nach Gatlang durchschlagen könnte.
Ich hegte heimlich die Hoffnung, dass man bei Wetterbesserung sich irgendwann weiter westwärts nach Tipling durchschlagen könnte.
Aber dafür mußte es erst einmal aufhören zu schneien und mindestens 2 Tage richtig Sonne geben.
Es war nicht viel zu tun, draußen schneite es unaufhörlich, da wurde kreativ und zeichnete ein fiktives Bild, wie wir in der Röhre campiert hätten, falls wir es nicht nach Somdang geschafft hätten
Tube Fiction
Am nächsten Tag schienen meine Gebete erhört worden so sein.
Als wir nach draußen traten konnten wurden wir von der Sonne und dem reflektierenden Schnee geblendet.
Die Lodgebesitzer waren schon fleissig dabei die Lodge freizuschippen. Der Weg zur Toilette lag unter 1m hohen Schnee, soviel hatte es letzte Nacht nochmal geschneit. Irre.
Somdang war in Schnee eingehüllt, aber in diesem Licht sah es hier aus wie in einem alpinen Wintersportparadies.
Somdang am 12.3.
Freundliche Dorfbewohner. Der rechte in der schönen typischen Tamang-Tracht
Zum ersten Mal nach unserer Ankunft vor 2 Tagen verließen wir das Guesthouse wieder.
Ich wollte die legendäre Rubinenmine (Lari Mine?) besuchen, um Rubine zu finden und unsere Reisekasse aufzubessern . So fragte ich alle nach der Mine, aber keiner verstand mich so richtig. Einer erzählte irgendwas von 1km nördlich von Somdang.
Da kein Helicopter bei diesem blendenden Wetter uns Suchen kam, gingen wir davon aus, dass der Typ am Telefon wohl doch nichts verstanden hatte und den Hilferuf nicht weitergeleitet hatte. Wir waren von der Außenwelt abgeschnitten und auf uns alleine gestellt.
Wir machten uns also mittags auf und gingen zum nördlichen Teil des Dorfes wieder, wo sich auch das Camp der Arbeiter befand.
Sie hausten dort in primitiven Wellblechhallen.
Es handelte sich zum größten Teil, um Südnepalesen, die vielleicht noch nie in ihrem Leben Schnee gesehen hatten.
Ich sah weiter oben einen Weg, der in nördlicher Richtung führte, das war der Hauptweg, der von Somdang hinunterführte.
Doch wie durch den meterdickenschnee dort hinkommen?
Wir versuchten es, doch nach wenigen Metern gab ich auf, als ich sah, wie weit wir erstmal hätten zurücklaufen müssen und wie hoch.
Zudem waren inzwischen wieder Wolken aufgezogen und Schneefall setzte wieder ein.
Julia hatte kein Bock mehr nach Rubinen zu suchen. Sie ging zurück zur Lodge.
Ich startete einen zweiten Anlauf. Und fand schließlich den "Pfad" beim Arbeitercamp.
Dass es ein Pfad war merkte ich aber erst später, denn dieser war anfangs zur Unkenntlichkeit zugeschneit.
2 Arbeiter stiefelten mir (aus Langeweile) einfach hinterher. Der eine hatte nach 100 m keine Lust mehr. Doch der zweite gab nicht auf und wir kamen schließlich nach 45 Minuten Schneegestapfe an einem Staudamm an, vor dem Staudamm führte eine alte Steinbrücke über den Fluß. Ich mutmaßte dass der Weg zur Mine über diese Brücke gehen mußte.
Aber da ich nicht wußte wie weit es noch ist, kehrten wir um.
Der junge Nepali sprach sehr gut Englisch, besser als alle anderen hier.
Und als wir so durch den Schnee zurückging und merkte wie einfach es war im Vergleich zum Hinweg kam mir eine Idee.
Mit 5-6 Helfern könnte man eine Art "Train" bilden und man könnte durch häufige Positionswechsel relativ schnell und kraftsparend eine lange Strecke freitrampeln.
Ich fragte ihn, was denn ihr Tageslohn sei und ob sie gerade etwas zu tun hätten?
Er sagte, dass sie wegen des Schnees nicht arbeiten könnten und wohl noch viele Tage nicht und 500 Rupien pro Tag bekämen (vermutlich nur, wenn es auch Arbeit gibt).
Ich fragte ihn, ob er bereit wäre, Helfer für mich zu finden. Ich würde ihn allein für den Versuch zum Pansang Pass (der Pass aus der anderen Seite des Tals heraus nach Tipling) zu kommen pro Mann 500 Rupien bezahlen + Erfolgsprämie
Er versprach mir 3-4 Leute zu finden und am nächsten Morgen um 6:30 zur Lodge zu kommen, wenn das Wetter perfekt wäre. Ich gab ihm noch 100 Rupien Tipp für seine Hilfe.
Dann machte ich Cheipa ausfindig und fragte ihn, ob er uns führen wollte, nach den Erfahrungn wollte ich unbedingt einen local Guide haben. Er versprach mir zu kommen.
Es sah aber gar nicht gut aus, denn es schneite fröhlich weiter in den Abend hinein, wenn auch nicht so schlimm, wie an den 2 Tagen zuvor.
Nachts mußte ich mal raus und es war tageshell, es war Vollmond und der Himmel sternenklar.
Mir wurde bewußt, morgen könnte der richtige Tag sein.
Und es blieb auch bis zum Morgen gut, der Himmel war komplett wolkenfrei.
Wir bekamen unser Frühstück um 6 Uhr.
Thupka, eine tibetanische Suppe und leckeres in Fett gebackenes Brot mit Honig.
Sie packten uns auch noch mehr Brot mit Honig ein.
Die Rechnung war erstaunlich hoch. Wir hatten in 2,5 Tagen für 14.000 Rupien konsumiert , ich hatte mit 6-8000 gerechnet. Aber wir hatten nie ein Menü zu sehen bekommen und wir hatten dann auch nicht weiter gefragt nach den Preisen, aber es war eigentlich schon alles korrekt.
Der Tee war nur relativ teuer, für ein kleines Kännchen Tee/Kaffee hatten sie 200 Rupien verlangt und davon hatten wir eben eine ganze Menge getrunken. Irgendwie war es aber jetzt auch egal
Wenn wir hier doch länger hätten bleiben müssen hätten wir uns einschränken müssen, wobei ich glaube, dass das nette Guesthouse Paar uns sicher auch so durchgefüttert hätte, solange das Essen reicht.
Denn das Dal Bhat war immer noch üppig, aber es schien so, als ob schon das Dal ausgegangen ist, stattdessen gab es nun Bohnen.
Aber egal, vielleicht würden wir ja heute wegkommen.
Ich zahlte also anstandslos und unsere Gastgeber schien der Anblick des Geldberges durchaus zu gefallen. War sicherlich sehr viel Geld für sie.
Aber was war mit den Arbeitern, es war inzwischen fast 7 und immer noch keiner da.
Nur Cheipa war inzwischen eingetroffen, und aß noch sein Frühstück
Ich ließ meine Thupka stehen und machte mich auf zum Camp um nach den Arbeitern zu suchen.
Ich betrat eine der Wellblechhütten, wo ich den Typen von gestern vermutete.
Die Arbeiter lagen noch auf dem Boden und schliefen.
Ich fragte ihn, warum er dann nicht gekommen sei. Und ob keiner hier mir helfen wollte.
Er entschuldigte sich viel mals und der etwas ältere Vorarbeiter meinte, dass sie einfach nicht ausgestattet seien für ein Bergtour und wiesen darauf hin, dass sie nur Gummistiefel hätten.
Frustriert kehrte ich ihnen den Rücken und ging zurück zur Lodge.
Auf dem Weg traf ich Cheipa, der mir helfen sollte, die Arbeiter zu motivieren.
Er war auch etwas verärgert, denn schließlich hatte er ja auch nur Gummistiefel an.
Ich kehrte niedergeschlagen zur Lodge zurück, was nun?
Bei diesem tollen Wetter einfach hierbleiben und weiter auf (keine) Hilfe warten und was, wenn es morgen wieder schneit?
Wir wurden auch langsam krank. Wir beide hatten schon leichte Halsschmerzen, der Rauch, die Kälte, Bewegungsmangel...
Cheipa meinte, dass wir es zu 3. versuchen können.
Ich entgegnete, dass wir es über den Pansang zu 3. wohl kaum schaffen können, der Pass ist auf 3.800 m, Somdang auf 3.200 m. Das sind immerhin 600 m aufwärts und das durch knie bis hüfthohen Schnee.
Aber es gab da ja noch den dritten Weg und zwar, der, der nach Süden herausführte.
Der sah auf meiner Karte zwar lang aus bis zum nächsten Dörfchen, aber er ging abwärts und sah von der Route recht einfach aus, weil er wenig Knicke machte.
Leider hatte ich diesen Trail aber nicht auf meinem GPS.
Cheipa meinte, dass es ungefähr 19 km seien. Das war lang aber schien machbar.
Er stimmte zu und wir kamen schließlich nach einem weiteren Tee und Kaffee um 8 Uhr los.
es folgt dann...
der vierte Teil
Der Weg aus Somdang
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Barbarix reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)
Der Pass
Am nächsten Morgen am 10.3. regnete es leicht, nach dem Frühstück stärker.
Julia murrte und wollte nicht starten.
Ich wurde ein wenig bockig. ich hatte keine Lust jetzt hier rumzuhocken und abzuwarten.
Also warteten wir auf eine Regenberuhigung, bestückten uns mit Regenjacken und unsere Rucksäcke mit dem Regenschutz und kamen endlich um 8 Uhr los.
Ein paar hundert Meter über dem Dorf wandelte sich der Regen in Schnee um und tauchte die ganze Landschaft in eine wunderschöne weiße Winterlandschaft.
Im Gegensatz zu Julia genoss ich das.
Ich war einfach froh, dass wir es einfach trotzdem probieren über diesen ca. 3700 m hohen Pass. Hatte Angst, dass das vielleicht der letzte Tag sein würde, wo man dort noch rüber käme... damit sollte ich Recht behalten...
Ich dachte, wenn es schlimmer wird, dann kehren wir einfach um, mit dem GPS und dem Track und Karte bewaffnet fühlte ich mich sicher, was den Weg betrifft.
Ich hoffte einfach, dass es irgendwann aufhört zu schneien. Doch es ging erstmal weiter, aber der Weg war klar, und führte eine steile Treppe hoch, die die Fahrstraße gelegentlich kreuzte.
Wo Autos fahren können, kanns ja eigentlich nicht so schlimm werden...
Ein Einheimischer rief uns zwar hinterher, dass wir nicht gehen sollten, es läge schon zuviel Schnee, doch ich ignorierte ihn.
Es ging auch lange gut und ich hab irgendwie nicht das Problem meiner Freundin verstanden. Und wurde bockig, weil sie bockig war.
Und setzte mich durch. Wir gingen also weiter.
"Wo ist dein Problem, ist doch super hier!"
Leider wurde es je weiter wir nach oben kamen schwerer wie Julia es befürchtet hatten, wir quälten uns etwas durch einen toten Wald, vom Erdbeben wohl zerstört bis wir auf eine Kharka stießen, wo ein paar Männer vermutlich Hirten, sich um ein qualmendes Feuer neben einer Hütte unter einer Plastikplane wärmten.
Wir gesellten uns dazu und teilten unsere Zigaretten.
Es fing etwas an zu hageln, aber nach ei ner kleiner Stärkung ging es weiter.
Wir gingen nun auf der Fahrstraße, und plötzlich besserte sich das Wetter, es hörte richtig auf zu schnein und es klarte um uns herum auf und plötzlich kam uns aus Richtung Somdang ein Jeep entgegen.
Ich triumphierte....In der Spur lief es sich plötzlich sehr leicht.
Die Männer im Jeep warnten uns aber vor viel Schnee am Pass.Okay, aber auf dieser prima Spur....
Leider war das Vergnügen von Recht kurzer Dauer, denn plötzlich stand dieser Traktor quer auf dem Weg. Und plötzlich war die Spur weg....häh?
das letzte Foto… danach hatte ich andere Sorgen
und auch das Wetter wurde wieder ekelig.
Aber wir sollten eigentlich nicht mehr weit vom Pass sein. 3500m hoch nach GPS
Plötzlich sahen wir etwas ganz ekeliges.
An manchen Stellen begann die Straße zuzurieseln, ganz feiner Schnee rieselte über Rinnen von oben auf die Straße herab und schloss langsam den Weg vor und hinter uns
Das sah gefährlich aus, aber der Pass war doch nun so nahe....
Dann kam ne Hütte und von der sollte es einen Shortcut geben, der uns viel Weg und Höhenmeter erspart hätte, ich fand ihn, aber nach wenigen Metern war dieser so verschüttet, dass es mir zu gefährlich erschien dort weiter zu klettern, also zurück zur Fahrstraße und dann krachte es plötzlich so laut, dass ich und Julia uns vor Angst an die Hände griffen...
Ich dachte, dass das ne Lawine war, die uns den Rückweg verschlossen hatte, doch plötzlich begann es auch zu blitzen, also war ein Gewitter im Anmarsch, so langsam bekam ich Schiss.
Aber irgendwie war doch der Pass so nahe und runter wird es bestimmt einfacher, vom Pass runter schätze ich nur 3 Stunden, die Umkehr schien inzwischen länger....
Also schnell weiter auf dem Fahrweg.
Dieser machte eine kilometerlange Schleife und gewann kaum Höhe , zudem musste man 2,3 dieser gefährlichen Rieselstellen überwinden, die inzwischen die ganze Straße ausfülltn und so hoch waren, dass man nur am Abgrund überhaupt noch durchkam.
Und dann war er da, der Pass....
Und plötzlich war da kein Schnee mehr. Juhu!
kam mir irgendwie komisch und unheimlich vor, ein kräftiger Wind blies durch eine Art Felsentor.
Ich guckte auf die Uhr... Scheii.... schon 15:30
Ich beschloss einen Notruf abzusenden. Vielleicht gibts auf der anderen Seite keinen Empfang, vielleicht letzte Chance
Eine Umkehr war inzwischen fast ausgeschlossen und ob wir auf der anderen Seite runterkämen schien mir ebenfalls zweifelhaft, wir würden auf jedenfalls ins Dunkle kommen.
Ich überlegte, wen ich anrufen sollte, und entschloss mich es mit der Lodge in Shabru Besi zu versuchen, besser einen Local Bescheid geben, der sich auskennt.
Und tatsächlich ich hatte Empfang, was ich irgendwie nicht erwartet hatte bei dem Sauwetter.
Leider erwischten wir seinen Mitarbeiter, der war sehr langsam und hat nicht richtig verstanden. Während ich um unser Leben bangte und ihn anschrie, er solle verdammt nochmal Hilfe schicken, Suchtrupp aus Somdang in unsere Richtung usw.
fragte der seelenruhig ob ich einen Porter benötige..
Ich flehte ihn an, jemanden herbeizuholen, der besser englisch verstand, er erklärte, dass er doch ans Telefon geholt worden war, weil er so gut englisch spricht.
Ich rastete fast aus "Search and rescue, call german embassy, police! HELP!", aber irgendwann schien er es zu raffen, auch wenn seine Gelassenheit mich stark irritirte, dann fragte er noch mal irgendwas.
Ich legte jetzt enfach auf, es war einfach zu kalt hier um weiter zu telefonieren. Ich hatte mir natürlich nicht erhofft gleich Hilfe zu bekommen, aber ich wollte diese Chance einfach wahren
Dann gingen wir durch diese Art "Tor" und dann der Schock, der Wind hatte den Passweg hier freigeblasen, doch dahinter gleich eine mannshohe Schneewehe.
Kurz bekam ich erstmals leichte Todesangst und Anflüge von Panik und sagte zu Julia, hier können wir nicht weiter .shit.
Aber umkehren....
Ach wir müssen es jetzt einfach probieren und so kämpften wir uns durch die erste Schneewehe...
Nach dem wir diese und folgende überwunden hatten guckte ich auf mein GPS und schöpfte Hoffnung.
Auf der Karte waren nicht weit von uns Serpentinen zu sehen, was nur bedeuten konnte, dass es nun bald steil bergab gehen musste, da wir ja ganz oben waren.
Und plötzlich standen wir vor dem 2."Tor" und nun ging es tatsächlich bergab.
Allerdings nicht steil genug, so dass es weiterhin sehr mühsam war durch den dicken Schnee.
Die Straße führte nun in engen Serpentinen langsam bergab, zu langsam.
So kürzten wir diese ab, was recht gut ging.
Wir kamen an zerfallenen Hütten vorbei, die ich mir genauer anschaute.
Aber die Hütten hatten kaum noch ein Dach und boten nicht genug Schutz, um hier oben eine Nacht zu überstehen.
Kurze Zeit später lagen mehrere große Betonröhren herum. Da diese besseren Schutz versprachen überlegten wir da drin zu campieren.
"heimelig" (Foto 2 Tage später an anderer Stelle aufgenommen
Aber wir gingen doch lieber erstmal weiter, vielleicht würden wir es ja doch noch nach Somdang schaffen. Wir hatten Stirnlampen dabei, lieber jetzt durchhalten und vielleicht doch noch ein warme Lodge erreichen.
Bei der Röhre führte ein Weg verlockend hinunter.
Ein paar Minuten später merkte ich, dass wir falsch waren, der Weg führte runter, aber nicht in die Richtung, wo wir hinmussten.
Ohne das GPS wären wir hier verloren gewesen, aber ohne das Gerät wären wir bei dem Wetter auch nie gestartet.
Also mussten wir wieder zurück zur Röhre, dort führte der Weg ziemlich gerade Richtung Norden.
Langsam aber stetig schleppten wir also weiter.
Ich versuchte Julia zu motivieren und versprach ihr dass wir bald an einem warmen Ofen sitzen würden und Tee trinken. Einfach weitergehen!
Die Sonne ging unter, aber es hörte auf zu schneien, wir waren auch schon deutlich tiefer und der Wald hier gab uns Sicherheit.
Außerdem reflektierte der Schnee das Restlicht, so dass es lange hell genug blieb, um ohne Lampen weiterzukommen.
Doch irgendwann wurde es stockdunkel.
Aber wir waren jetzt ganz nahe an Somdang.
Wir setzen die Stirnlampe auf und stapften weiter.
Gemeinerweise setze der Schneefall wieder ein. Musste das jetzt sein?!
Und plötzlich hörten wir menschliche Stimmen, was für ein süßer Klang in unseren Ohren.
Und wir sahen erste Lichter von Hütten
Dann erreichten wir einen Fluss. Ein Mann kam uns entgegen, wir fragten ihn verzweifelt nach Somdang und der Lodge. Er deutete uns ihm zu folgen. Wir gingen über eine kleine Brücke zu einer Ansammlung von ein paar Hütten.
Wir betraten eine Hütte, die so verraucht war, dass unsere Augen tränten und wir husten mussten.
Oh Gott, war das die erhoffte Lodge?
Wo ist die Lodge, fragte ich nochmal.
Er meinte, wir sollten uns doch erstmal am Feuer wärmen.
Aber es war nicht auszuhalten und ich wollte einfach ankommen.
Der Mann deutete uns ,ihm zu folgen.
Er lief aber weg von den Häusern. Wir stiefelten ihm hinterher und fragten uns, wo er mit uns hin will, der Weg führte weg von den Häusern.
5 Minuten später kamen aber wieder Häuser und da war wirklich ein Schild: Guesthouse...
Der Mann ging hoch und rief nach den Wirten.
Sie kamen heraus und baten uns hinein.
Wir betraten einen winzigen Raum mit Tischen und Bänken um einen Tonne, die zu einem Ofen umgebaut worden war. Dort glimmte ein schwaches Feuer.
Das Fenster bestand aus einer Plastikfolie, die sich im Wind wölbte und es zog etwas, aber es kam uns in dieser Situation wie ein 5 Sterne-Hotel vor.
Julia setzte sich auf den Tisch und brach vor Erleichterung und Erschöpfung in Tränen aus. Sie war wie gelähmt.
Die Frau kniete nieder und zog ihr die vollkommen nassen Schuhe aus.
Auch ich riss mir die vollkommen durchnässt Kleidung vom Leib.
Der Mann steckte Holzscheite ins Feuer und so langsam kam wieder Leben in unsere Glieder. Meine Freundin brauchte eine halbe Stunde um sich halbwegs zu beruhigen.
Ich konnte das verstehen, ich hatte ein paar Wochen vorher kurz vor Gokyo auch heulen müssen. Diesmal war ich eher damit beschäftigt sie dort runterzubringen, da hatte ich gar keine Zeit für meine Gefühle. Ich war einfach nur froh, dass wir überlebt hatten.
Wir zogen uns einfach in diesem Dining Room um. Ich holte aus meinem Rucksack eine Reepschnur, befestigte sie an den Deckenbalken und wir hängten die nassen Klamotten über dem Ofen daran auf. Wir schlüpften in unsere trockenen Wechselklamotten und plötzlich kam so etwas wie Gemütlichkeit auf.
Unser Wohnzimmer
Sie brachten uns Tee, ich hatte um milktea gebeten, aber das hatten sie nicht verstanden und es gab stattdessen mint tea, was aber eigentlich noch besser war.
Dann gab es Dal Bhat und dieses war einfach nur köstlich.
Neben Reis, Dal und dem üblichen Kartoffelcurry gab es köstliche gebratene Pilze.
Zur Feier dieses Tages holte ich den Südtiroler Speck heraus, auf der Verpackung war ausgerechnet das Konterfei und Autogramm von der Bergsteigerlegende Reinhold Messner drauf. Und irgendwie fühlte ich mich mit dem warmen Essen im Bauch irgendwie nun auch wie einer...
Der kleine Hund der Lodge bekam die Speckschwarte, weil er der einzige war, der den Geruch meiner Schuhe mochte...
Wir waren gerettet, vorerst...
to be continued
morgen Teil 3
Somdang
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Barbarix reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)
Die Somdang Story
Teil 1 (Vorgeschichte, Langtang)
Vorgeschichte:
Nachdem ich mich im Februar 3,5 Wochen durch das Solo Khumbu (Everest) geschlagen und bis auf den Rückflug durchgehend das beste Wetter hatte und letztendlich alle meine Ziele, die Strecke von Jiri nach Namche, die 3 Pässe und EBC/Kalo Patthar verwirkliche konnte. kehrte ich, inzwischen 12 kg leichter, per Helicpopter nach Kathmandu zurück.
Meine Freundin Julia wartete nämlich schon in KTM und ich hatte Glück mit 5 anderen Trekkern ein Heli recht preiswert zu chartern, so dass wir Lukla entkommen konnten, wo mehrere Tage wegen Nebels kein Flüge ein-und ausgingen.
Nach nur 2 Tagen Pause hatte ich aber schon wieder richtig Lust zu trekken und wir entschieden uns für das Langtang Valley Gebiet.
Und anschließend hatte ich vor, vom Langtang Gebiet durch das Ganesh Himal bis nach Ghorka zu trekken durch ein ziemlich unberührtes Gebiet, was den Trekkingtourismus betrifft, aber inzwischen sollte es dort einige wenige Lodges oder Homestays geben
Das sollte das Highlight meines Urlaubs werden und das wurde es in gewisser Weise auch...
Langtang
Am 2.3. trafen wir in Dhunche an, stiegen einen Ort weiter aus, und liefen über Tullo Shabru ins Langtang Valley hinein.
In Dhunche mussten wir aussteigen und kamen durch einen Checkpoint, dort wurden die Permit kontrolliert. Aber von den TIMS-Karten, die wir vorher im Tourism Board für 20 Dollar pro Stück gekauft haben, wollte dort niemand etwas wissen. Das fanden wir schon ärgerlich, dass andere, die einfach ohne irgendwas in dieses Gebiet gereist waren, die 20 Dollar gespart haben. Naja gut, es soll ja schließlich auch für die Sicherheit gut sein....
EDIT:
Wir hatten im Bus unterwegs den jungen Dänen Martin,kennengelernt, der in Jeans und mit Tagesrucksack unterwegs war, er war zum ersten Mal überhaupt in den Bergen. Wir haben die erste Etappe zusammen gemacht, und später nochmal wieder getroffen.
(das ist erstmal nicht so wichtig, aber er spielt auch noch eine tragische Rolle, was ich aber zu diesem Zeitpunkt, als ich die Story niedergeschrieben habe, noch nicht wusste)
Wir hatten auch im Langtang Valley richtig Glück mit dem Wetter, anfangs regnete es zwar leicht, aber je weiter wir hochkamen, desto besser wurde das Wetter.
Ganz oben hatten wir dann 2 Tage blendendes Wetter.
Ich hätte sogar fast noch den Yala Peak (5500m) bestiegen, aber trotz Sonne und blauen Himmels war es auf dem Tenzo Ri (4900m) im Wind einfach zu kalt, um es wirklich zu versuchen.
Meine Freundin musste nach wenigen hundert Metern wegen Höhenanpassungsproblemen umdrehen. ich dagegen war für Touren über 5000m bestens akklimatisiert, was natürlich unfair war.
Eigentlich sind wir nicht zu schnell aufgestiegen, aber für Julia leider schon.
Auf dem Rückweg trafen wir die Deutsche und die Israelin, die wir schon auf dem Weg hoch getroffen hatten. Die Israelin litt unter akuter Höhenkrankheit und hatte Schmerzen im Kopf hinter den Augen und konnte auf eigenen Beinen nicht mehr absteigen, so hat man sie auf ein Pferd gesetzt. Ich war kurz davor ihr einen Magaritha Cocktail zu verabreichen (einen Mix aus Diamox und 2 anderen Präparaten gegen HAPE und HACE, die ich als Notfallmedikamente dabei hatten)
Aber wir haben erstmal lieber abgewartet, wie ihr es tiefer in Rimche geht und da es ihr dort wieder richtig gut ging, haben wir es dabei belassen.
Langtang Yak
Zurück wählten wir den Höhenweg von Rimche über Sherpagaun, was ebenso eine tolle Alternative ist wie der Hinweg über Tullo Shablu.
In Shabru Besi haben wir uns dann in einer schönen Lodge, der Garden Valley Lodge bei den etwas heruntergekommenen Hotsprings gelegen, bei gutem Essen etwas erholt und waren nun richtig heiss auf den wilden Teil unserer Tour. Ich war irgendwie aufgeregt aber optmistisch gestimmt. Eigentlich wie immer.
Von Shabru Besi (9.3.)gings erstmal steil hinauf bis zu einem Pass auf ca. 2400 m hinauf, dort tranken wir einen Tee und stiegen dann gemütlich nach Gatlang auf 2200m ab, was so einfach war, dass wir sogar Joint und Raksi einer Tamang-Gesellschaft nicht ablehnten, etwas duselig erreichten wir schließlich Gatlang.
Junge Tamangs in ihren schönen traditonellen Kleidern. Gut, dass ich Bellum (Luftballons) für sie dabei hatte.
Von Gatlang hat man einen tollen Blick auf den Lantang Ri
Gatlang ist ein wunderschönes großes Tamangdorf mit ca. 1000 Einwohneren.
Die Häuser bestehen aus einer aufwendigen aus Holz geschnitzten Vorderfront und ansonsten aus Steinen, die Dächer sind mit Schieferplatten gedeckt.
Durch das Erbeben wurden hier leider viele Häuser beschädigt, aber glücklicherweise wurden hier nur wenige Menschen getötet und die Leute bauen ihre Häuser wieder auf.
Wir hatten Glück, dass wir just an dem Tag einer Tamang-Hochzeit waren, die wir besuchten und wir wurden zu Speis, Trank und Tanz eingeladen, was sehr stimmungsvoll war, rund ums prasselnde Feuer.
Stimmungsvoll: Männer und Frauen in getrennten Reihen tanzen um das Feuer im Wechselgesang
Als der Regen einsetzte haben wir uns aber lieber aus dem Staub gemacht zurück zu unserer Lodge, dem netten Gatlang Guesthouse und Homestay, wo das Essen schon auf uns wartete, was wir nach dem üppigen Hochzeitsmahl nicht schaffen konnten und wir uns die Frühlingsrolle für den nächsten Tag einpacken ließen....
Es folgt dann heute Nachmittag Teil 2 Der Pass....
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Barbarix reagierte auf Bauerbyter in Sammelthread - myog kleine Basteleien
Im Kurze Frage, Kurze Antwort Thread hab ich gefragt wie man diese Schulterträger-Taschen nennt und @hmpf
hat mir geraten einfach einen Strumpf zu nehmen. Gesagt getan. @fatrat hat mich dann gebeten es hier zu dokumentieren. Es ist nicht hübsch und ich bin wirklich wirklich schlecht im Nähen. Aber es erfüllt seinen Zweck
Einfach Klettband vernäht (unten kam ich nicht mit der Nähmaschine hin, gibts da nen trick?, deswegen mit hand, aber da ist ja eh kein Zug drauf)
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Barbarix reagierte auf ChristianS in Solar-Panel selbst gemacht
Moin zusammen,
anders als sonst bei meinen Projekten möchte ich mal mein MYOG-Solarpanel-Projekt als work-in-progress vorstellen.
Es ist also noch nicht fertig und ich weiß auch noch nicht, ob es am Ende wirklich was wird.
Mit den so käuflich zu erwerbenden Produkten für unseren Einsatzzweck bei Trekkingtouren bin ich nicht zufrieden. Die hochpreisigen, leistungsfähigen Panels sind zu schwer, die kleinen relativ leichten zu leistungsschwach. Im letzten Sommer bin ich zwar ganz gut mit einem kleinen 5V-"10Watt"-China-Panel + 5000mAh Powerbank gefahren, aber mehr als einen Regentag konnte die Lösung trotz gemäßigter Smartphone-only Nutzung nicht versorgen.
Also: Selbermachen. Doppel so groß wie die 5V-China-Panels mit den 2 Sunpower-Zellen, also 4 Sunpowerzellen sollen es werden. Auf Ebay wurde ich fündig und habe kurzerhand 10 Sunpowerzellen C60 bestellt. So sehen die aus:
Vorderseite
Rückseite
Da jede Zelle je nach Last und Bestrahlungsintensität so 0,4 bis 0,7V hat, muss ich die 4 Zellen in 12 Stücke zerteilen, um dann durch Reihenschaltung der 12 Zellen eine für die Ladeschaltungen kompatible Nennspannung von 6V zu haben. Also jede Solarzelle in 3 Teile teilen, zum Glück passt das auch mit der rückseitigen Verschaltung der Zellen.
Das Zerteilen habe ich erst mal per Cutter, dann per Schere und Glasschneider probiert, aber jede Methode beschädigt die super empfindlichen Zellen. Schließlich hatte ich Erfolg mit der Methode Mini-Trennschleifer, die ich im Internet gefunden hatte:
Mit einem Dremel, Mini-Diamant-Trennscheibe und Führungsvorrichtung konnte ich die Zellen einigermaßen gut teilen. Es gab aber viel Ausschuss...
Als nächstes habe ich die Zellen auf einer Pappe als Unterlage angeordnet und die Verbindungsstellen schonmal mit Lötzinn benetzt:
Im nächsten Schritt habe ich die einzelnen Stücke mit Klebebandstückchen fixiert und die Einzelzellen mit diesen dünnen Nickelbändern verbunden. So sieht das dann von oben aus:
Um nun vor dem Laminieren des Panels möglichst alle Löt- und Verschaltungsfehler auszuschließen möchte ich das Konstrukt mal in die Sonne halten und die Gesamt- und Einzelspannungen messen. Dafür habe ich mir eine kleine Konstruktion aus zwei Plexiglasresten und Holzlatten gebaut, auf die das Provisiorium wieder mit Klebeband vorsichtig fixiert wurde:
So kann ich das Ganze jetzt in die Sonne halten und von hinten die Zellspannungen messen.
Fehlt gerade nur noch die Sonne...
Wenn alles in Ordnung ist, geht es im nächsten Schritt an den Laminataufbau!
to be continued
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Barbarix reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)
Das hier ist genau vor 4 Jahren passiert. im März 2017
Es bewegt mich sehr, wenn ich das jetzt hier selbst wieder lese.
Es ist mein größtes Abenteuer , ich bin dem Tod da echt ziemlich nahe gewesen, aber ich hatte Glück.
Das Glück hatten andere parallell leider nicht. Gleich 2 (voneinander unabhängige) tragische Todesfälle sind mit meiner Story eng verknüpft.
Ich werde die Geschichte in kurzer Zeit in 4 Teilen hier veröffentlichen.
Ich weiß dass auch hier einige mich vermutlich mit Häme überschütten werden, aber dazu bin ich bereit...
Die Story hatte ich schon, kurz nach meiner Rückkehr damals in dem mittlerweile geschlossenen Trekkingforum.com veröffentlicht, kann also sein, dass der eine oder andere die Geschichte daher schon kennt
Es ist noch einiges passiert anschließend bzw.eben gleichzeitig, das erzähle ich dann später
Es können gerne zwischendurch Kommentare,Fragen gepostet werden
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Barbarix reagierte auf Capere in 187.5g / 6.6 oz XUL DCF Zelt ... leichter geht's nicht mehr ?!?
Nachdem ich mit meinem Hexamid Zelt "Klon" ja bereits in absurd niedrige Gramm-Gefilde für ein Full-Feature Zelt gekommen bin, hat mich der Gedanke an das noch leichtere 17g / .5oz Noseeum Mesh Upgrade einfach nicht in Ruhe gelassen...
Auch sonst hatte ich nach dem ersten Zelt noch ein paar Ideen, die ich in eine V2 einfließen lassen wollte. Tja und dank @FlorianHomeier konnte ich auch schneller als gedacht an eine zollfreie Möglichkeit für das begehrte Noseeum kommen. Mein angepeiltes Ziel war damit in den magischen Bereich der 200g zu kommen.
Dabei bin ich sogar etwas übers Ziel hinausgeschossen haha. Insofern präsentiere ich stolz: Das leichteste DCF Zelt ever! 187.5g.
Und natürlich auch nochmals im Bewegtbild (neben seinem Vorgänger):
Wie man sieht habe ich vor allem den Eingangsbereich noch etwas anders gestaltet und es ähnelt nun eher einem Altaplex (jedoch ohne einen nervigen Pole Jack zu brauchen...). Auch die Bathtub wurde leicht überarbeitet und minimal kleiner gestaltet.
Der aktualisierte Schnitt der Peak findet sich hier:
Konnte ansonsten dank 3D Druck einer modifizierten Datei von @Christian Wagner auch den vorderen Abspanner nochmals optimieren:
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Barbarix reagierte auf ChristianS in Just Another DCF Shelter
Hier noch ein paar Bilder von Innen:
Ganz gemütlich, wie ich finde!
Die Überlappung der "Türen".
Das Innenzelt kann wieder am Tarp eingehängt und gespannt werden.
Zum Schluss das Wichtigste:
218 Gramm incl. aller Schnüre.
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Barbarix reagierte auf Martin in Wechselschuhe für's Lager?
Nachdem ich von 9:00 bis 18:00-20:00 Uhr gelaufen bin, baue ich mein Zelt auf. Ist Mistwetter, setzte ich mich ins Zelt, ziehe Schuhe und Socken aus, ziehe meine Schlafsocken an und koche unterm Vorzelt essen. Den restlichen Abend bleibe ich im Zelt. Muss ich pinkel, dann mache ich das Barfuss und trockne mir die Füße im Zelt wieder ab.
Ist gutes Wetter, dann Laufe ich weiter in meinen Trailrunnern rum, bis ich schlafen gehe. Evtl. löse ich die Schnürsenkel weiter. Etwas bequemeres gibt es eh nicht. Ist es warm, dann laufe ich abends barfuss rum.
Campschuhe sind totes Gewicht. Man kann sie nicht essen, sie sorgen nicht für meine Sicherheit und isolieren nicht. Bevor ich Campschuhe mitnehme, fallen mir ein duzend anderer Gegenstände ein, die mir wichtiger wären. Beispiele: EBook Reader, eine breitere Schlafmatte, ein weiter geschnittener Schlafsack/Quilt, ein weniger minimales Zelt, Angelzeug, Fotoapperat (statt nur Handy), ein 3. paar Socken, ein 2. T-Shirt, Whisky in einer Faltflasche,....
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Barbarix reagierte auf doman in Trockenanzug selber genäht - 367 Gramm!
Der Trocki wurde unterdessen auf einer zweitägigen Kajaktour erprobt - und hat sich ziemlich gut bewährt. Ins Wasser bin ich damit zwar nicht gegangen, aber die Atmungsaktivität des Materials ist phänomenal. Auch das Tragegefühl allgemein, die Passform der Abschlüsse und der perfekte Spritzwasserschutz machen das Ding zum Vergnügen. Und bei einem Bootsgewicht von 23 kg ist man natürlich froh, wenn die übrige Ausrüstung leicht ausfällt.
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Barbarix hat eine Reaktion von Omorotschka erhalten in Billig-Schlauchboot zum Paddeln ?
Mein Kommentar war ja auch mit einem Augenzwinkern versehen.
Um mal ein wenig konstruktiver zu werden: MYOG wäre meine Antwort. Das Material kostet 80-100€, ein Bügeleisen haben die meisten zu Hause und dann kann es auch schon losgehen. Mein Packraft Version 2 wiegt knapp 1200g und ist bis heute in Gebrauch. Bislang gab es noch keine Beschädigung.
Aber ich persönlich würde nicht einmal 20 € für etwas ausgeben, was mir keinen Spaß macht.
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Barbarix reagierte auf danobaja in Gesucht: Leichter Gas Kocher für Fertiggerichte
ich versteh die problematik nicht...
hab mein leben lang IM zelt/vorzelt gekocht, mit allen möglichen benzinern, mit allem möglichen sprit. abgefackelt hab ich noch kein einziges.
woher kommt diese angst? sorgfältig sein hat bei mir immer gereicht. ich hatte oft sogar noch einen braven hund mit im zelt neben dem kocher.
inbesondere mit gas würd ich da keine sekunde überlegen und den kocher nehmen, der mir das beste handling für meine art zu kochen bietet. allerdings würd ich wohl, wenn ich mir ein dcf-zelt leisten kann, nicht auf ein billiges chinaprodukt zurückgreifen.
wenn ich um 5 g feilschen will rasier ich mich lieber oder lass mal ne mahlzeit im vorfeld der tour ausfallen.
auch da, immerhin hingen 2 von 4 ecken in der luft!, haben wir zu zweit mit einem msr whisperlite und südamerikanischem benzin im zelt gekocht...
don´t pack your fears!