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Ultraleicht Trekking

Steve42

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  1. Gefällt mir!
    Steve42 reagierte auf wilbo in MYOG Silnylon Duplex   
    Dank Dir,
    besonders für den Farbvergleich!
    Das "Olivgrün" vom 6.6er Nylon hat schon einen hohen Gelbanteil, ist aber nicht so grell wie ich es bei Extex wahrnehme.
    Ich bin gespannt, wie sich das Material in die Landschaft einfügt. Beim Schwarz hat man ja immer eine gewisse Oberflächenspieglung des Himmels auf dem Zelt. Das wird beim grünen Stoff sicher nicht so sein ...
    VG. -wilbo-
  2. Danke!
    Steve42 hat eine Reaktion von wilbo erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Das wusste ich noch nicht, das ist aber doof irgendwie 
    Ich hab auch überlegt, mir mal ein Zelt aus Silpoly zu nähen. Die Dehnung von Nylon bei Feuchtigkeit macht sich doch schon bemerkbar, auch wenn ich bei meinen Abspannleinen extra Elastik-Kordel mit eingebaut habe, um mir ein nachspannne zu ersparen
    Ich hab das auch schon verarbeitet, es war die reinste Rutschpartie  Ich wollte mir eventuell mal ein 3x3m Tarp daraus kleben, aber ich zweifel an der Festigkeit, falls doch mal ein Ast drauf fällt oder so.
     

    D iamond Ripstop Silnylon links in Schwarz, hinten/oben in Olivgrün. Es geht durchaus in Richtung laubgrün, ist aber nicht zu hell finde ich. Unten im Vergleich das 36er Silnylon ebenfalls in Olivgrün, deutlich dunkler, wirkt hier fast bräunlich. Rechts ist das Picharpak Silnylon, einmal alles was ich noch habe, würde ich wohl als gräulich bezeichnen  Das Picharpak Silnylon hat eine deutlich größere Ripstop-Weite (nennt man das so?), vielleicht gefällt mir das Verhalten des Stoffes deshalb bei meinem Ein-Personen-Zelt überhaupt nicht.

    Hier nochmal der direkte Vergleich, zwei mal Olivgrün, in zwei verschiedenen Interpretationen  
  3. Danke!
    Steve42 hat eine Reaktion von MBo erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  4. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von mmaddin erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  5. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von Nero_161 erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    @RaulDuke Vielen Dank! Für mich war eben das Geld der Grund, es selber zu machen. 750$+++ Für ein originales Duplex? Die habe ich als Student leider noch nicht in der Tasche. Andererseits ist es natürlich auch ganz geil, im eigenen Zelt zu nächtigen, und der Prozess ist durchaus mit Spaß verbunden, wenn man nicht ganz so viel Zeitdruck hat.
     
    Es ist auch rutschig, aber einfach nicht ganz so flimmsig wie das 36gr/m² Silnylon von meinem anderen Zelt. Es fühlt sich etwas dicker an, und war durchaus angenehmer zu verarbeiten, als das leichte Silnylon von ExTex. Ein weiterer Pluspunkt: Es ist blickdichter bzw. weniger lichtdurchlässig. Ich werde es wohl trotz des kleinen Gewichtsnachteils wieder verwenden, zumindest für das nächste Zwei-Personen-Zelt. Diese Kreuzstruktur des Ripstops lässt es einfach sehr gut darstehen, irgendwie gefällt mir der Stoff. 
    Jaa, ich klebe immer 5cm Länge mit 2cm Überlappung aufeinander und mache dann den Ziehtest, und am Ende piddel ich nochmal bisschen die Klebekanten auf und schaue, wie sich das so verhält. Hier sei gesagt, geklebt habe ich ohne Verdünnung, mit reinem Elastosil E43. 
     
    Danke @baskerville! Das kann ich so nicht unterschreiben. Gebraucht war das Pro quasi nicht kriegen, und wenn dann auch eher in dem 170-200€ Bereich. Neupreis aktuell bei der üblichen Quelle: 220€, mit einer Versandzeit, die mir nicht für den Urlaub gereicht hätte  
     
    Das unterschreibe ich hingegen so   Ich habe hier beispielsweise zwei große Öffnungen auf beiden Seiten zu der Apside, so dass man nebeneinander im Bathtub mit Füßen draußen sitzen kann. Ich konnte den Innenraum ebenfalls nach Wunsch vergrößern (Platz für zwei Leute mit 186cm Länge). Und auch wichtig, ich kann mir die Farbe aussuchen, die finde ich beim Lanshan 2 Pro nicht so dolle.
    Preislich war es hier natürlich kein super vorteilhaftes Projekt gegenüber einem Kauf, aber ich habe theoretisch noch einen Haufen Dreiecke etc. vom Verschnitt, die noch andersweitig genutzt werden könnten. Theoretisch. Ich habe aber bewusst die bestellte Menge angegeben, und nicht die genutzte Fläche des Materials.
    Funfact zur Farbe: Das Zelt sollte eigentlich Olivgrün werden, ExTex hat mir jedoch die falsche Farbe zu geschickt. Und da ich keine Zeit hatte, das nächste Päckchen abzuwarten, wurde es halt schwarz. Hab das olivgrüne Silnylon hier aber bereits liegen   Trotzdem reizt es mich natürlich, das Zelt auch mal aus dem leichten Silnylon zu fertigen, aber wofür brauche ich schon zwei Zwei-Personen-Zelte? Mhhh, schwierig, aber man weiß ja nie.
  6. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von J_P erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  7. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von BleiStift erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  8. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von momper erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  9. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von ChrisS erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  10. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von heff07 erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  11. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von wilbo erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    @RaulDuke Vielen Dank! Für mich war eben das Geld der Grund, es selber zu machen. 750$+++ Für ein originales Duplex? Die habe ich als Student leider noch nicht in der Tasche. Andererseits ist es natürlich auch ganz geil, im eigenen Zelt zu nächtigen, und der Prozess ist durchaus mit Spaß verbunden, wenn man nicht ganz so viel Zeitdruck hat.
     
    Es ist auch rutschig, aber einfach nicht ganz so flimmsig wie das 36gr/m² Silnylon von meinem anderen Zelt. Es fühlt sich etwas dicker an, und war durchaus angenehmer zu verarbeiten, als das leichte Silnylon von ExTex. Ein weiterer Pluspunkt: Es ist blickdichter bzw. weniger lichtdurchlässig. Ich werde es wohl trotz des kleinen Gewichtsnachteils wieder verwenden, zumindest für das nächste Zwei-Personen-Zelt. Diese Kreuzstruktur des Ripstops lässt es einfach sehr gut darstehen, irgendwie gefällt mir der Stoff. 
    Jaa, ich klebe immer 5cm Länge mit 2cm Überlappung aufeinander und mache dann den Ziehtest, und am Ende piddel ich nochmal bisschen die Klebekanten auf und schaue, wie sich das so verhält. Hier sei gesagt, geklebt habe ich ohne Verdünnung, mit reinem Elastosil E43. 
     
    Danke @baskerville! Das kann ich so nicht unterschreiben. Gebraucht war das Pro quasi nicht kriegen, und wenn dann auch eher in dem 170-200€ Bereich. Neupreis aktuell bei der üblichen Quelle: 220€, mit einer Versandzeit, die mir nicht für den Urlaub gereicht hätte  
     
    Das unterschreibe ich hingegen so   Ich habe hier beispielsweise zwei große Öffnungen auf beiden Seiten zu der Apside, so dass man nebeneinander im Bathtub mit Füßen draußen sitzen kann. Ich konnte den Innenraum ebenfalls nach Wunsch vergrößern (Platz für zwei Leute mit 186cm Länge). Und auch wichtig, ich kann mir die Farbe aussuchen, die finde ich beim Lanshan 2 Pro nicht so dolle.
    Preislich war es hier natürlich kein super vorteilhaftes Projekt gegenüber einem Kauf, aber ich habe theoretisch noch einen Haufen Dreiecke etc. vom Verschnitt, die noch andersweitig genutzt werden könnten. Theoretisch. Ich habe aber bewusst die bestellte Menge angegeben, und nicht die genutzte Fläche des Materials.
    Funfact zur Farbe: Das Zelt sollte eigentlich Olivgrün werden, ExTex hat mir jedoch die falsche Farbe zu geschickt. Und da ich keine Zeit hatte, das nächste Päckchen abzuwarten, wurde es halt schwarz. Hab das olivgrüne Silnylon hier aber bereits liegen   Trotzdem reizt es mich natürlich, das Zelt auch mal aus dem leichten Silnylon zu fertigen, aber wofür brauche ich schon zwei Zwei-Personen-Zelte? Mhhh, schwierig, aber man weiß ja nie.
  12. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von marieke333 erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  13. Gefällt mir!
    Steve42 reagierte auf Capere in Klettertrekking auf dem Selvaggio Blu (2 Tage im Februar 2023)   
    ACHTUNG: Der Selvaggio Blu ist alles andere als ein klassischer Trekking Weg! Vielmehr ist es eine Route, die solide Vorkenntnisse im Klettern (bis Grad IV), Abseilen (bis ±45m) und insbesondere auch Wegfindung im rauen Gebirge bedarf. Das alles mit extrem eingeschränkter Wasserversorgung, denn Quellen gibt es quasi keine. Nehmt das Ganze also bitte nicht auf die leichte Schulter und euch im Zweifel einen Guide zur Seite (z.B. Explorando Supramonte).
    Mit dieser Warnung vorweg, will ich euch von meinem 2-Tage Push auf dem Selvaggio Blu berichten, welcher mich mit seinem herausfordernden Charakter direkt angesprochen hat und sich als perfekte "Wintertour" eignen sollte - so zumindest der ursprüngliche Gedanke.

    Bis kurz vorm Abflug war die Wettervorhersage mit 16-18°C am Tage und 10+°C in der Nacht bei bewölktem Himmel auch vielversprechend. Tatsächlich ging der erste Tag mit traumhaftem Sonnenschein und frühsommerlicher Wärme wunderbar los. So macht Fastpacking mit Blick aufs Meer Spaß!

    Entsprechend zügig kam ich anfangs auch voran und glaubte, mein Projekt die vollen 40.5km und 4200hm in 2 Tagen zu stemmen, sollte gut machbar sein. Im Hinterkopf drohte aber der Gedanke an einen Wetterwechsel, welcher mir für den Abend und die ganze restliche Woche schmerzlich durch Meteoblue angekündigt wurde (inkl. Gewitter- und Sturmwarnung...).
    Mein Start war wegen Abklärung der Logistik mit Manuela (Explorando Supramonte - volle Empfehlung meinerseits!) mit 9:15h zwar recht spät, ich wollte aber sicher sein, dass ich von Cala Sisine auch wirklich wieder nach Hause komme.
    Ab ±KM11 kam mit dem ersten komplett weglosen Segment jedenfalls ein satter Dämpfer: Ich brauchte gefühlte Ewigkeiten (36-40min/km), um in voller "Bushwhacking"-Manier quer durch die Botanik zu straucheln. Und das OBWOHL ich einen ziemlich akkuraten GPX Track auf zwei Geräten laufen hatte... Der "Weg" ist hier nämlich für längere Zeit nicht mehr als ein Ziegenpfad - und davon gibt es obendrein auch noch eine Menge weitere. Richtig grobe Verhauer hatte ich zwar nicht, aber da ich vom drohenden Wetterumschwung wusste, fluchte ich hier doch das ein oder andere mal.
    Hier sei dabei nochmals erwähnt, dass es auf dem Selvaggio effektiv keinerlei Markierungen gibt! Alles was den Verlauf ersichtlich macht sind vereinzelte Steine in Bäumen oder das ein oder andere Steinmännchen. Da grenzt es schon fast an ein Wunder, dass ich die diversen "Hirtenleitern" aus Wacholder-Stämmen recht zuverlässig gefunden habe.

    Solange das Wetter noch anhielt, gönnte ich mir trotzdem ein warmes Mittagessen + Kaffee - neben meiner Übernachtung mit 30min die einzige wirklich längere Pause der Tour. Ab KM14 konnte ich zudem wieder etwas Fahrt aufnehmen, denn ab hier war der Weg wieder besser sichtbar und führte u.a. zu idyllisch gelegenen Buchten (Portu Pedrosu).

    Apropos Übernachtung: Am Ende kam ich auf knapp 20km an Tag 1 und legte mein Nachtlager auf einem alten Köhlerplatz an. Die Nachttemperatur war mit 7°C eigentlich okay, aber durch den inzwischen aufgekommenen Regen doch eher unangenehm. Tatsächlich habe ich auch nur begrenzt schlafen können, da mich die lauten Regenschauer nicht richtig einschliefen ließen...
    Am nächsten Tag regnete es natürlich erst mal auch weiter, aber das sollte mich nicht davon abhalten mein Ziel eisern zu verfolgen. Zum Glück war der Weg hier auch gut ersichtlich und insbesondere auf dem Abstieg zur Cala Goloritze (im Somer wohl eine Touri-Hochburg) nicht zu verfehlen und gütig.
    Die Cala Goloritze beherbergt übrigens auch eine der seltenen natürlichen Quellen des Weges - ja, das schmale Rinnsal auf dem Bild. Man Bedenke: So sieht das nach durchregneter Nacht aus! Ich will nicht wissen wie mickrig das im Hochsommer ist.

    Obendrein gab es ein paar ausgesetzte Pfade direkt an den Steilklippen oder auf schmalen Bändern entlang. Atemberaubende Tiefblicke inklusive! Die folgenden Klettereien und ersten Abseilstellen waren zudem für sich genommen nicht schwer, aber dank des nassen Felsen schon ein Fall für höchste Konzentration.


    Achtung! Mein Abseilsetup (30m RAD Line + BealEscaper) ist absolut minimalistisch und entspricht NICHT 100% der gängigen Lehrmeinung. Es hat mir für die Situationen auf dem Selvaggio gereicht, weil ich es clever eingesetzt habe und die notwendige Expertise besitze! Für die meisten sind aber 2x 60m (Halb-)Seile deutlich komfortabler und mit weit mehr Sicherheitsreserve. Ich würde zudem niemanden raten auf einen Helm zu verzichten - das Steinschlagrisiko ist bei diesen Felsen und den ubiquitär vorhandenen Ziegen vollends gegeben.
    Als im strömenden Regen abermals ein absolut wegloses Segment folgte, verfluchte ich die Entscheidung diesen Trek zu gehen ehrlich gesagt ein wenig. Ich bin durch und durch Optimist, aber wenn man satte 51min für einen Kilometer braucht, nur weil man die ganze Zeit im strömenden Regen nach den geringsten Spuren eines Weges suchen muss, dann zermürbt das auch mir irgendwann die Laune. Zumal ein besonders garstiger Ast auch noch den Ärmel meines FarPointe Alpha Hoodies eingerissen hat. :/
    Da konnten selbst die beeindruckenden Höhlen und Kavernen entlang des Weges nur begrenzt die Stimmung heben.

    Schlussendlich siegte aber der Wille und zum Ende hin wurde der Weg dankenswerterweise auch wieder gut ersichtlich - gerade rechtzeitig, denn so konnte ich die letzten 2km im Schein der Stirnlampe nochmals richtig Gas geben und gegen 19 Uhr endlich am Ziel - der Cala Sisine - ankommen. Von dort war es dann nochmals etwa 30min bis zum Trailhead, wo der Jeep mit Claudio von Explorando Supramonte wie besprochen auf mich wartete. Vielen Dank hier nochmals an die Beiden, denn so durchnässt und ausgelaugt wie ich war, hätte ich ungern noch eine Nacht dort draußen verbracht. Nach etwa einer Stunde Fahrt im Dunkeln durch unwegsames Offroad-Gelände - allein das wäre schon eine Attraktion gewesen - kamen wir so gegen 20:30 wieder in der Zivilisation an.
    PS: Zumal sich am nächsten Morgen der Wettersturz mit Temperaturen um die 2-4 °C und Schnee! übrigens so richtig abzeichnete. Ein Glück ich konnte diese Kapriolen ganz entspannt in einer Römer - Therme aussitzen.

  14. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von lightweightbaby erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  15. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von ULgeher erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  16. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von fettewalze erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  17. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von Kay erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  18. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von schwyzi erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  19. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von Wanderfalke erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  20. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von hmpf erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  21. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von Nero_161 erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  22. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von Schlurfer erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  23. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von Christian Wagner erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  24. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von einar46 erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

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    Steve42 hat eine Reaktion von Schwarzwaldine erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

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