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Ultraleicht Trekking

Winterzelt aus Cuben Fiber?


jdb

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Hi,

hat jemand Erfahrung mit Cuben im nordskandinavischen Winter?

Wir brauchen ein neues Winterzelt, das in guter alter Tradition (:D) selbstgenäht werden soll und ich tue mir gerade schwer passendes Silnylon zu finden. Wir haben für den Wintereinsatz bisher alles aus dem roten 65g/m2 Silnylon von Extremtextil genäht, aber das ist aktuell nicht mehr verfügbar und unsere Vorräte sind zu Ende, daher suchen wir gerade nach Alternativen, haben aber mit Cuben keine Erfahrung. Schön leicht wäre es ja :)

Ist Cuben für den Wintereinsatz geeignet? 

Kann man aus Cuben Tunnelzelte konstruieren oder hängt das mangels Dehnung hoffnungslos durch?

 

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vor 4 Minuten schrieb JanF:

Ja.

Danke schonmal für die schnelle Antwort.

Magst du evtl. noch etwas genauer ausführen, auf welche Bedingungen und welches Ausrüstingsstück sich deine Erfahrungen beziehen? Das würde mir helfen das besser einzuschätzen. Es gibt halt ne Menge Spielraum zwischen "ich war mit meinem Mid im Sarek, -30°" und "mein Cuben-Rucksack hat bei -5° beim Nachmittagspaziergang gehalten".

Oder ist die Frage nach Cuben vs. Winter dumm und es ist völlig klar, dass das gar kein Problem ist?

Ich hab halt mit Cuben keine Erfahrung und suche deshalb irgendwie nach Antworten, durch die ich etwas mehr Gefühl dafür kriege, ob diese Sinn ergibt oder eher suboptimal ist.

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Moin!

vor 15 Stunden schrieb jdb:

Oder ist die Frage nach Cuben vs. Winter dumm und es ist völlig klar, dass das gar kein Problem ist?

Ich habe zwar bisher keine Erfahrungen mit DCF im tiefsten Winter machen können, bin aber seit einer Weile dabei mich mit Zeltkonstruktionen in cuben zu beschäftigen.

Wie Du sagst, liegt der wesentliche Unterschied in der mangelnden Dehnung im Material. Das heißt, dass der Schnitt nahezu perfekt sein muss, damit der Tunnel straff steht.
Ein Nachteil von DCF ist, das es als lockere Fläche relativ laut im Wind schlägt. Die Zeltbahnen sollten also mittels cat-cuts so konstruiert sein, dass über Bögen und Abspannpunkte eine maximale Spannung auf die Zeltfläche übertragen werden kann.
Das ist vom Schnitt her ganz schön anspruchsvoll und würde mich als "ambitionierten Anfänger" echt überfordern. :wacko:

Gibt es einen Grund warum ein mid / lavvu für Euch nicht infrage kommt?
https://images.app.goo.gl/61TVHA7h6y3piJw38

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 2 Stunden schrieb wilbo:

Die Zeltbahnen sollten also mittels cat-cuts so konstruiert sein, dass über Bögen und Abspannpunkte eine maximale Spannung auf die Zeltfläche übertragen werden kann.
Das ist vom Schnitt her ganz schön anspruchsvoll und würde mich als "ambitionierten Anfänger" echt überfordern.

Ja, das ist eine der Sachen, die mir Sorgen macht. Cat-Cuts an geraden Nähten z.B. bei Tarps hab ich bisher einfach in Librecad gezeichnet und auf den Stoff übertragen, das hat immer gut geklappt. Aber bei Silnylon ist das natürlich auch weniger kritisch.

Der Schnitt eines Tunnels ist ja eigentlich nicht so kompliziert, ich wäre mir aber spontan gar nicht sicher, wo exakt ich da beim cat-cut Material wegnehmen wollen würde, damit es  straff steht. Zumindest bei dem einen Tunnel den wir besitzen, ist oben über die Mittelachse ist eh immer viel Spannung quer zur Naht drauf. Flattern tun eigentlich eher die Seiten.

 

vor 2 Stunden schrieb wilbo:

Gibt es einen Grund warum ein mid / lavvu für Euch nicht infrage kommt?
https://images.app.goo.gl/61TVHA7h6y3piJw38

Gleich mehrere :)

Wir benutzen einen Doppelschlafsack (MYOG mit ungefülltem Boden) und wollen daran eigentlich auch nichts ändern. Das zwingt einen aber beim Lavvu dazu, dass es groß genug ist, dass man zu zweit auf einer Seite der Stange liegen kann. Genau ein solches Lavvu war das erste Zelt, das wir genäht haben, es ist geräumig, sturmfest und wunderbar, aber wir wollen auch gern mal was anderes probieren. Außerdem hat der Stoff inzwischen einiges mitgemacht (Vermutung: vor allem zu viel UV-Strahlung) und ich hab im März im Sarek durch Tollpatschigkeit/Eile beim Abbau einen 40cm langen Riss verursacht, der uns dann, obwohl geflickt, beim Sturm zwei Nächte später den Schlaf geraubt hat. 

Noch dazu spukt mir seit Jahren eine Konstruktion für einen Wintertunnel im Kopf rum...

Vielleicht bestelle ich einfach mal ein paar Meter Cuben, nähe erstmal ein Tarp und geh raus in den Schnee um ein besseres Gefühl für das Material zu kriegen.

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vor 2 Minuten schrieb jdb:

Wir benutzen einen Doppelschlafsack (MYOG mit ungefülltem Boden) und wollen daran eigentlich auch nichts ändern. Das zwingt einen aber beim Lavvu dazu, dass es groß genug ist, dass man zu zweit auf einer Seite der Stange liegen kann.

Nicht unbedingt! Wenn Du das mid von vornherein mit einem A-frame Gestänge (Skistöcke + Verlängerung) konstruierst, könnt Ihr weiterhin in der Mitte schlafen.

vor 5 Minuten schrieb jdb:

Der Schnitt eines Tunnels ist ja eigentlich nicht so kompliziert, ich wäre mir aber spontan gar nicht sicher, wo exakt ich da beim cat-cut Material wegnehmen wollen würde, damit es  straff steht.

Überall da, wo sich das Silnylon von selbst in schöne Kurven zieht. :grin:

Ich würde einen cat-cut im First einrechnen und je einen in die Seiten, oder einen kräftigen Bogen am Saum. Wie stark die Kurven ausfallen sollten, kann ich nur vermuten. Da kommt es im Detail auf den Abstand der Bögen an.
Wie sich so ein gebogener Saum mit snow-flaps verarbeiten lässt weiß ich leider nicht, daher würde ich den Saum eher gerade lassen und die cat-cut’s in die Seite setzen. (Alles nur blanke Theorie!)

vor 11 Minuten schrieb jdb:

Vielleicht bestelle ich einfach mal ein paar Meter Cuben, nähe erstmal ein Tarp und geh raus in den Schnee um ein besseres Gefühl für das Material zu kriegen.

Das ist eine gute Idee!
Entweder bekommt man einen Bezug zu dem Material oder man hasst es. ;)
Extex hat gerade wieder das 26er Material in schickem "schwarz" vorrätig. https://www.extremtextil.de/dyneema-composite-fabric-ct2e08-26g-qm.html

VG. -wilbo-

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Das 26er ist super, sieht in schwarz auch echt besser aus.

Allerdings würde ich DCF/CubenFibre nicht nähen. Sogar der Hersteller empfiehlt kleben mit druckhärtendem Transferkleber (Cubentape(?)).

Die Idee mit dem Ausprobieren ist sicher richtig. Ich mag das Material. (Nur den Preis nicht...)

Habe mir ein 2.70 m X 2.50 m-Tarp (180 g) aus dem Material geklebt und habe bisher nur positive Eindrücke.

Einen echten Härtetest gabs allerdings auch noch nicht. Hoffen wir auf einen anständigen Winter mit Wind- und Schneelast.

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vor 25 Minuten schrieb pylyr:

Das 26er ist super, sieht in schwarz auch echt besser aus.

Die Angabe zur Reißfestigkeit bei etex sieht ja auch gut aus...

vor 26 Minuten schrieb pylyr:

Allerdings würde ich DCF/CubenFibre nicht nähen. Sogar der Hersteller empfiehlt kleben mit druckhärtendem Transferkleber (Cubentape(?)).

Guter Hinweis, danke! Welche Tape-Breite hast du verwendet? In die Details der Verarbeitung von Cuben muss ich mich auf jeden Fall noch einlesen, bevor ich bestelle...

vor 28 Minuten schrieb pylyr:

Einen echten Härtetest gabs allerdings auch noch nicht. Hoffen wir auf einen anständigen Winter mit Wind- und Schneelast.

Dann wünsch ich dir mal schlechtes Wetter :)

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vor einer Stunde schrieb pylyr:

Allerdings würde ich DCF/CubenFibre nicht nähen. Sogar der Hersteller empfiehlt kleben mit druckhärtendem Transferkleber (Cubentape(?)).

Da kann man unterschiedlicher Auffassung sein. ;)

Der Hersteller empfiehlt natürlich das, was "state of art" ist.
Diese Laminier-Pressen arbeiten punktgenau, mit einem bestimmten Druck, bei einer bestimmten Temperatur. Das ist super, dass es sowas gibt, hilft den meisten Herstellern von DCf sheltern im Produktionsprozess leider nicht weiter.
So ein Maschinchen ist teuer und am Ende braucht man immer mehr als Eins. Dabei muss neben der Anschaffung die Produktionszeit berücksichtigt werden, damit sich das Ganze rechnet. Dagegen ist so eine Nähmaschine richtig flott und unglaublich günstig.

Ich habe mir von mehr als fünf Herstellern* DCF shelter genauer angeschaut, (aber leider jetzt erst angefangen das zu dokumentieren.) * HMG, Zpacks, MLD, Tarptent und Tramplite

Bei allen Fünf ist die Verarbeitung der Hauptnähte eine einfache Kappnaht die zusätzlich von außen getaped wurde.
https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/3078-kappnaht-auf-der-innenseite-von-taschen/

Hier habe ich ein Beispiel von einem cuben Tunnel gefunden, bei dem man die ausgeprägten Bögen ich Schnitt gut sieht. https://www.amazon.de/KAILAS-Dragonfly-Jahreszeiten-wasserdicht-Rucksackreisen/dp/B08JKCBS1R

Bisher habe ich die Hauptverbindungen bei meinen DCF tarps "nur" geklebt. Kräftig angedrückt hält das zwar vorzüglich, muss aber extrem genau verarbeitet werden. Beim Kleben ist meine aktuelle Fehlertoleranz bei 0,5 mm. Das ist für ein einzelnes Tarp zwar ok aber für eine Produktion zu zeitaufwendig. Abgesehen davon kann ich das keinem anderen zumuten. :blink:

btw.
Alle meine Versuche, DCF mit einem "leap seam folder" in einer Doppelkappnaht zu verbinden sind bisher kläglich gescheitert. Aber noch bin ich dran ...

VG. -wilbo-

 

 

Bearbeitet von wilbo
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vor 8 Stunden schrieb wilbo:

Ich würde einen cat-cut im First einrechnen und je einen in die Seiten

Meinst du bei „je einen in die Seiten” die Nähte, die dann mit dem Tunnelgestänge verbunden sind? Also an den Seiten der Rechteckigen Stoffstücke? Für mein Dafürhalten gehört dort kein Catcut hin, weil der Stoff dort nicht „mitgehen“, also in der dritten Dimension sich nicht verkürzen kann. Und wenn es ein Tunnel mit zwei Rechteck-Feldern nebeneinander werden sollte, würde das in der Mitte zwischen beiden bestimmt ordentlich Spannung geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer gut ist. Bei Silnylon ist das hingegen mit der Dehnung tatsächlich anders.

Ohne Catcut besteht aber tatsächlich die Gefahl, dass es dann flattert...

Aus diesem Grund würde ich wohl ein Cuben-Tunnel nicht versuchen.

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vor 3 Minuten schrieb tib:

Aus diesem Grund würde ich wohl ein Cuben-Tunnel nicht versuchen.

... geht mir genauso.
Ich habe oben nur laut gedacht. ;)

vor 4 Minuten schrieb tib:

Also an den Seiten der Rechteckigen Stoffstücke?

Nee längs.
Also im rechten Winkel zu den Bögen, wie im Beispiel des KAILAS Dragonfly. Da sind die Zeltbahnen zwischen den Bögen gedrittelt. Was vermutlich die bessere Idee wäre ...

VG. -wilbo-

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vor 1 Minute schrieb wilbo:

Nee längs.
Also im rechten Winkel zu den Bögen, wie im Beispiel des KAILAS Dragonfly. Da sind die Zeltbahnen zwischen den Bögen gedrittelt. Was vermutlich die bessere Idee wäre ...

ach du meinst die Seitenteile... okay ich habs! Ja da macht das auf jeden Fall Sinn...

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vor 40 Minuten schrieb JanF:

OT:

Da hätten wir uns über den Weg laufen können! Wo und wann warst du denn genau da?

OT: Hab gerade nachgeguckt, es war ende Februar/Anfang März 23.02.-07.03. Wir sind von Salto aus über Aktse in den Sarek und das Rapadalen hoch Richtung Kisuris. Die Bedingungen waren außerordentlich gut, festgepresster Schnee und meist bestes Wetter, schön kalt. War aber nicht gerade UL die Tour :) Ich musste mit dem XGK mit Silencer spielen, dem ich aber aufgrund der Pumpe [1] nicht 100% traue und ebenso mit meinem Ultima Naltio, den ich mit Spiritus zum Vorheizen im Winter absolut genial finde - nicht gerade leicht, aber (bisher) zuverlässig, schnell beim Schneeschmelzen, super zu regulieren und sparsam. So sparsam, dass wir deutlich zu viel Sprit dabeihatten... Aber ich wollte es ja nicht anders :) War eine tolle tour!

Wir sind ganz gut zu erkennen an den Paris-Sleds mit knallrotem "Verdeck" aus Zeltstoff :)

 

[1]: Nicht weil Plastik, sondern weil sie aus dieser Serie ist: https://classiccampstoves.com/threads/msr-whisperlite-does-this-pump-seal-look-bad.30655/#post-311192

[2]: http://luontola.com/luontola/ultimate/

Bearbeitet von jdb
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Am 22.11.2020 um 13:09 schrieb pylyr:

Allerdings würde ich DCF/CubenFibre nicht nähen. Sogar der Hersteller empfiehlt kleben mit druckhärtendem Transferkleber (Cubentape(?)).

Hmm, ist Kleben bei tiefen Temperaturen nicht ein Risiko? Ich meine, könnte der Kleber nicht spröde werden und sich dann ablösen?

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@FlorianHomeier hat vor einiger Zeit ein Teststück, über einen längeren Zeitraum in der Tiefkühltruhe gelagert. Danach wurde die Klebung mittels zerren und reißen energisch geprüft. Soweit ich mich erinnere, gab es an der Haltekraft nichts zu beanstanden.

Wie gesagt, ist das Nähen plus tapen nicht nur der Stabilität, sondern hauptsächlich der Produktionssicherheit und Geschwindigkeit geschuldet.
On top gibt es einem natürlich noch eine Sicherheitsreserve, wenn das tape delaminieren sollte.

VG. -wilbo-

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vor 5 Stunden schrieb ULgeher:

Hmm, ist Kleben bei tiefen Temperaturen nicht ein Risiko? Ich meine, könnte der Kleber nicht spröde werden und sich dann ablösen?

Das 3M Transferklebeband von ExTex hat laut ExTex einen Anwendungsbereich von -40 bis +177; mir ist aber mal ein 120 Liter-Packsack komplett aufgeplatzt, den ich bei ca. -15 aus ca. 2 m Höhe hab fallen lassen.

Das war allerdings auch sehr fettes Cuben, mein Eindruck ist das dünneres sich mit dem Tape besser verbindet.

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