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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 11.09.2018 in allen Bereichen

  1. mawi

    Impressionen von Touren

    Da ich leider meinen geplanten Norwegenurlaub mit dem Packraft dieses Jahr ausfallen lassen musste und somit noch Urlaub über hatte, beschloss ich meine Packraftfahrkünste im Rahmen eines Kurses zu erweitern. So kam es, dass ich letzte Woche an einem Packraftkurs auf der Salza in den Wildalpen teilnahm (5 Tage). Vor allem Stand Spaß im Wildwasser auf dem Programm: Aber auch Sicherheitstraining kam nicht kurz: Und immer wieder Spaß in/mit/auf Wellen, Walzen, Korkenzieher usw. Manchmal auch etwas übermütig Ich bin von der Landschaft entlang der Salza sehr begeistert. Ich hätte nicht gedacht, dass es in den Alpen noch solch eine wild wirkende Landschaft gibt und vor allem soooooo dünn besiedelt. Wenn es nur nicht die nervigen Motorradfahrer geben würde ... Es gibt auch Video von dem Kurs: Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nicht in Norwegen war. Ich wäre vermutlich ertrunken. :S Der Kurs hat mich bezüglich der Gefahren sehr sensibilisiert. Jetzt kann ich besser einschätzen, was ich alleine fahren kann und was eher nicht. Und Kehrwasser Ein- und Ausfahren kann ich jetzt viel besser als vorher, wenn auch noch nicht perfekt.
    6 Punkte
  2. Anreise - willkommen in der Zukunft, Kartoffel! Morgens geht es los. Ich fröstele etwas, schiele zum apex Pulli, der eigentlich aus der Liste geflogen ist, das UL-teufelchen zischt "Mensch, Du fliegst in die Georgischen Berge, bist Du denn bekloppt?" ich gehorche, greife den Pulli und los geht es. Selten früh bin ich am Flughafen - da ich schon ein bisschen mental darauf vorbereitet bin, meine fizans doch noch irgendwo im nicht vorhandenen umliegenden Unterholz deponieren zu müssen. Aber - die Stöcker gehen anstandslos durch, niemand interessiert sich für den Rucksack mit den vielen merkwürdigen Dingen - yay! Beim Anstehen zur Passkontrolle (der ULer freut sich über die mögliche Einreise mit Personalausweis) steht vor mir ein offensichtlicher anderer Wanderer, erkennbar an den Mondbestätigungsstiefeln. Er besucht allerdings erst jemanden, will dann noch lose wandern, noch nichts konkretes. Wir unterhalten und nett, der ist feuer und Flamme, wie zum Teufel es möglich sein soll, mit derart wenig Gewicht los zu ziehen, notiert sich diverses - ist inzwischen vielleicht sogar schon hier im Forum? Es geht los, das Handgepäck darf mit an Bord, auch bei wizzair keine Selbstverständlichkeit. Der Flug ist relativ leer, ich kann noch auf einen guten Platz tauschen, werde dann aber doch noch ein Weilchen von meinem Nachbarn besmaltalkt, bis ich meine Schlafabsicht überdeutlich kenntlich mache. Wir landen, es wird noch applaudiert - lange nicht mehr gehabt. Es erwartet uns ein überraschend moderner Mini-Flughafen, geradezu futuristisch - ich hatte eher mit sovietischem Provinzmilitärcharme gerechnet. Es sieht wolkig aus, entpuppt sich bei Ausstieg aber als wesentlich wärmer als optisch erwartet. Kein Gepäck, wie immer spät eingecheckt und guten Platz vorne bekommen, der eigentlich verkauft werden sollte = der erste an der Passkontrolle. Geld gezogen, dann Shuttle Ticket gekauft (5GEL) und ab zum Bus. Allerdings muss ich trotzdem auf Gepäck warten, denn der Bus fährt entsprechend der Ankünfte, nicht etwa alle X Minuten. Satte 1,5h warten wir, bis auch der letzte Trottel den Weg zum Bus gefunden hat. Alles für eime lächerlich kurze Strecke in die Stadt. Bei Betrachtung der Reifen bin ich allerdings nicht undankbar, mit dem Seelenverkäufer nur kurz unterwegs zu sein. Später lerne ich, dass ich mich auch direkt mit dem Daumen an die Hauptstraße hatte stellen können, auch marshutkas fahren dort nach Kutaisi, aber da hatte ich das blöde Ticket ja schon. Aber gut, angekommen bewege ich mich zu magti, dem Mobilfunk Anbieter, der das Beste Netz haben soll. Den Shop hatte ich mir bereits raus gesucht. Nach endloser warterei im Laden stellt sich raus - ich bin bei beetel gelandet, magti ist nebenan. So ist das also, wenn man nicht einmal Markennamen entziffern kann. Die georgische Schrift sieht faszinierend aus, wird aber auch bis zuletzt ein Rätsel bleiben. Die Sim bekomme ich überraschend problemlos. Nachdem ich zuletzt in Indien fast eine Woche gebraucht habe und kurz davor war, Mitarbeiter über den Tresen zu zerren, kann ich mein Glück kaum fassen. Sie ist sogar direkt aktiv, ich kann per eigener App auf Englisch und Kreditkarte nachladen und völlig ist das ganze auch noch. 22Gel für Karte, 6GB und ein paar Minuten Telefon und SMS Guthaben - Welcome to the future, Kartoffel! Ich hatte mich im Vorfeld bei couchsurfing bei einem kutaissianer? angemeldet, es schien mir eine gute Idee, vielleicht etwas lokalen Anknüpfungspunkt zu haben, um ein bisschen über Land und Leute zu lernen. Tja, nur ist der gute nicht erreichbar. Was nun? Ich erledige noch weitere todos - Spiritus, Magen füllen, Wasser kaufen - noch immer nichts. Ich überlege kurz, ob ich mir hier ein Zimmer nehme. Da fällt mir ein, dass ich eigentlich auch schon einen Ort weiter könnte, um am nächsten Morgen etwas Zeit zu sparen. Gesagt, getan - auf zum Busbahnhof, auf nach Zugdidi. Ich lerne, der 'reguläre' Bus würde nicht mehr fahren, da keine anderen Mitfahrer mehr kämen (es ist etwa 19 Uhr inzwischen). Die Fahrer sprechen kein Englisch, man bietet mir an, mich für 70GEL auch alleine zu fahren. Kommt mir schräg bis fischig vor, ich sehe mich doch in kutaisi bleiben, ein Bett kostet etwa 20GEL. Ich quatsche einen Jungen an, der bei den Fahrern abhängt und mir im englischsprachigen Alter erscheint. Er blüht förmlich stolz auf, übersetzt für mich und gibt mir dann den Tipp, es an einer Straßenecke zu versuchen, da hier ggf. noch Busse aus anderen Städten durch fahren. Keine 10 Minuten später habe ich tatsächlich Glück, Verabschiedung läuft mit 1x Wangenkuss, wieder etwas gelernt. Den Bus fährt der Teufel persönlich - wie übrigens jeden in Georgien. Sicherheitshalber behangen mit allerlei kirchengedöns in der Fahrerkabine. Im Heck sind zwei Reihen mit Altglas blockiert. So gesehen bin ich auch wieder dankbar, dass ihm die Existenz der Bremse unbekannt scheint, eine Vollbremsung im Glashaus möchte ich mir nicht ausmalen. 7GEL und etwa zwei Stunden später bin ich in Zugdidi. Ein ziemlich kleines Kaff, wie sich herausstellt. Unterwegs hatte ich mir eine Unterkunft herausgesucht - 4G auf der kompletten Strecke durchs nirgendwo - willkommen in der Zukunft, Kartoffel Ich komme noch an einem kleinen 24h Supermarkt vorbei, einige Obststände seien auch 24h offen, wie ich später lerne - willkommen in der Zukunft, Kartoffel! Kekse kauft man lose - schmecken Dank zu viel Natron aber eher nach Waschmittel denn nach Essbarem. Hostel cosy home ist alles außer Cody, aber sauber und ich einziger Gast. Der Host, ein 'Polizeiermittler', der das Haus seiner Großeltern zum guesthouse umfunktioniert hat, freut sich, sein eigentlich nicht mehr vorhandenes Schuldeutsch zu üben. Er sitzt im Dorm vor der Glotze, Fenster offen, alles hell erleuchtet, es sind noch immer 25°C um 22 Uhr, drinnen eher mehr. Draußen stehen Palmen, Feigen, Granatäpfel - wow! Ich denke noch, das wird eine mückige Nacht - scheint aber keine zu geben, wie auch in den kommenden zwei Wochen nicht. Irgendwann kommt noch ein Russe mit seiner Mutter, die bereits schon ein paar Tagestouren gemacht haben, wir plaudern etwas, ich streiche früh die Segel, bin kaputt vom langen Tag, meine marshutka fährt morgen um 7:30. Ich Stelle etwas Durchzug her, es ist noch immer unglaublich warme und mit dem Erstaunen, wie laut es doch in einem kleiden Städtchen sein kann, wenn scheinbar jeder einen kläffenden Köter sein Eigen nennt, dämmere ich irgendwann weg.
    2 Punkte
  3. Nachdem ich bekanntermaßen schlecht darin bin, im Nachhinein noch groß Reiseerinnerungen hier rein zu kippen, habe ich diesmal meine Gedanken direkt unterwegs per Evernote festgehalten. Hat gut funktioniert und zudem fand ich den Tagebuch Charakter auch für mich recht bereichernd, um mir das Erlebte des Tages noch mal in's Gedächtnis zu rufen. Bilder schaufele ich gerade noch hin und her, mache aber schon mal den Anfang. Gear review kommt dann am Ende. Epilog: Da meine bessere Hälfte wie jedes Jahr einen längeren Familienurlaub macht, den ich zum Wohle aller nutze, um eine längere Tour in Angriff zu nehmen, war die Frage, wo es dieses Jahr hin geht. Die Liste an noch offen Zielen und trails ist lang, darauf befand sich auch Georgien. Ich kann gar nicht sagen, wann dieses Land mal dazu gekommen ist, jedenfalls hatte ich es schon eine Weile im Hinterkopf. Gefühlt höre ich es in letzter Zeit immer öfter, es scheint mir gerade ein nicht ganz so geheimer Geheimtipp zu sein. Damit verband sich bei mir der Gedanke, so bald als möglich hin zu reisen, ehe es zu überlaufen wird. Besser jetzt als nie! Etwas spät war ich z.T. wohl schon dran, aber dazu im Verlauf mehr. Wichtig ist mir auch immer, eine längere, zusammenhängende Tour von A nach B zu machen, keine einzelnen Versatzstücke. Mit dem hier diskutieren TCT und der äußerst informativen Seite von Jozef Antala, caucasus-trekking.com/ war schnell eine gute Informationsgrundlage für die Planung vorhanden. Nur Zeit zum planen hatte ich keine. Ich war im Vorfeld viel unterwegs, das Zeitfenster rückte näher und näher. Das größte zusammenhängende Gebiet schien mir Svaneti Nähe der russischen Grenze zu sein, wo auch der tct verläuft. Viel weiter kam ich nicht. Es fiel mir schwer, ein gespür dafür zu bekommen, wie anspruchsvoll die Region ist, ob ich mir die Tour überhaupt zumuten kann. Aber das Zeitfenster, später August schien ideal. Viele Pässe in der Region sind bis in den späten Juli noch ordentlich weiß - und bereits Anfang September kann das Spiel bereits wieder von vorne beginnen. Besser jetzt als nie! Was half, um Nagel mit Köpfen zu machen war - Druck. Also einen knappen Monat vorher Flüge gebucht. Die Flüge waren inzwischen bereits im Preis gestiegen, ursprünglich waren es mal 160€, Nun schon 230€, also zum Dritten - besser jetzt als nie. Wizzair fliegt von mehreren deutschen Flughäfen direkt nach Kutaisi, deutlich näher an der Svaneti Region gelegen als Tblisi. Ich wollte mich komplett auf wandern fokussieren, sollte mir das Land gefallen, Konus ich immer noch mal hin, im mir Tblisi und andere Sehenswürdigkeiten anzusehen. Die schlanken 80€ für Aufgabegepäck bei klemmte ich mir, der Plan war, entweder vor Ort Wanderstöcke oder zumindest ein paar Besenstiele zu kaufen und mit Plastik Heringen zu fliegen. Damit waren die Eckdaten eingeschlagen, 17 Tage nominal sollten mit mäßigen Flugzeiten in etwa 13-14 Tage Tour erlauben. Hiermit erarbeitete ich mir auf der tct Seite, vor allem aber bei caucasus trekking eine Route mit ein paar alternativen Optionen und Verlängerungen, also 14 Tage plus X. Ich wollte grob von West nach Ost durch die Svaneti Bergregion, hatte am Anfang, sowie am Ende noch Optionen, bei denen ich mir nicht sicher war, auch, weil die Dauer der Etappen je nach Quelle oder Reisebericht Recht unterschiedlich ausfiel - und das Höhenprofil der Tour für meine Verhältnisse beachtlich. Dann noch ein bisschen klimadiagramme geschaut, Wetter beobachtet, Baumgrenze betrachtet, viel konkreter wurde die Planung irgendwie nicht, ich fühlte mich so schlecht wie selten vorbereitet. Aber der Druck hatte etwas Bewegung ausgelöst. Noch fehlender Kleinkram an gear wurde geordert, u.a. die neuen 120er swiss piranhas, die Nähmaschine angeworfen, endlich das längst überfällige Tarp, snakeskins bind Schultergurttaschen fertig genäht, den Rucksack modifiziert, Pot cozy zusammengeprallt und und und. Testen konnte ich das ganze lediglich auf der Brauereitour, keine Woche vor Abflug. Machte alles einen passablen Eindruck, Zeit für Alternativen hab es quasi eh keine. Essensplanung lief auch eher Pi*Daumen. Für 5 Tage eingepackt, danach sollte es angeblich in einem der Orte einen Laden geben. Auch hier eher Bei Nebel auf Sicht gefahren, was man üblicherweise in Georgien an Lebensmitteln in kleineren Geschäften bekommt? Keine Zeit für Details, wird schon... Was ich allerdings in Erfahrung gebracht hatte war, dass es in den Ort, in dem ich landen sollte keinerlei Sportgeschäft mit Wanderstöcken zu gehen schien. Gas verkauft wohl der örtliche busshittle, allerdings nur 500g Bomben. Brauchbar Spiritus ist aber wohl in Apotheken erhältlich. Ich entschied mich dafür, es drauf ankommen zu lassen und meine fizans im Rucksack zu transportieren und auf Spiritus zu setzen. Stilecht am letzten Abend gepackt, in der Hoffnung, nichts zu vergessen und dann ging es am nächsten Morgen in aller Frühe auch schon los.
    1 Punkt
  4. doast

    GR247 GPX und andere Fragen

    Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Ich behaupte aber ja das geht. Bei mir waren die Busse sogut wie leer. Und ich denke nicht dass ich damals einen genauen Bus vorgebucht habe (retour). Im Zweifelsfall könntest du Alsa ja eine Mail schreiben? Bzw würde ich zB einen Tag vor Tourende, sobald du abschätzen kannst wann du retour willst, online buchen. Roaming in EU ist ja Geschichte. So viele Busse fahren ja nicht, dass du nicht etwa 24h davor abschätzen kannst welchen du erwischen kannst.
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  5. schöne arbeit! das ist ein geiles teil geworden!
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  6. MarcG

    Ausrüstungs-Vorfreude-Thread

    MLD Bug Bivy2 - kommt wohl erst Ende Oktober Ein paar Daunen Booties und was für den Kopf aus China. Mal sehen wann das kommt.
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  7. wirklich ziemlich kooler thread - gerade erst entdeckt ...UUUUUND auf die freu ick mir wie bolle!!! endlich, endlich gibt's im tls wieder dirty Girl gaiters. und sollten es das letzte mal schon werden, da warn'se aber schon weg... jezze aber am sonntag bestellt (und ähem noch son paar andere sachen *hüstel*)
    1 Punkt
  8. JanF

    GR247 GPX und andere Fragen

    Okay, die Flüge sind gebucht, mit einem Tag extra für den Rückflug, um nicht auf einen pünktlichen Bus angewiesen zu sein. Konntet ihr die Busfahrt direkt beim Busfahrer bezahlen? Am Flughafen in Malaga gibt es zwar einen Schalter, in Cazorla aber anscheinend nicht, und ich würde ungern im Voraus buchen.
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  9. Tag 4: Die Nacht verlief sehr sehr stürmisch, und am Abend zuvor hatten wir (auf einem Campingplatz, also im Kopf "hier isses sicher") das Zelt auf eine möglichst ebene Fläche gestellt, allerdings nicht auf die Windrichtung geachtet. Schon am Abend, als wir noch nicht im Zelt waren, zog es einen der Heringe heraus und ließ das Zelt kollabieren. Ich brachte sämtliche mitgebrachten Sturmleinen auf der Luv-Seite des Zeltes an und versetzte diverse Heringe, dennoch drückte es in der Nacht die Zeltwand ganz schön ein und wir wurden ziemlich durchgeschüttelt, so richtig erholsamer Schlaf war es nicht. Aber ich hatte Vertrauen ins SL2, und es hielt ohne größere Probleme durch, habe in der Nacht, als ich sowieso mal raus musste, lediglich nochmal Heringe reingedrückt, die im Regen-durchweichten Boden etwas locker saßen. Meine Freundin hat aber fast nicht geschlafen. Die Wetterprognose war weiterhin furchtbar, und auch am nächsten Morgen war es noch nass und sehr windig - aus der Erfahrung vom Vortag (und genug Zeit in Reserve) entschlossen wir uns also, heute Nacht wieder in Keswick auf dem selben Zeltplatz zu bleiben und nur eine Tageswanderung zu machen. Auf der Karte sahen zwei nahgelegene Gipfel attraktiv aus, der "Walla Crag" und der dahinterliegende "Bleaberry Fell" (der bei uns immer nur Blueberry Muffin hieß) boten einen scheinbar netten Rundweg von vllt. 15km. Nach gemütlichem langen Frühstück brachen wir schließlich mit nur Tagesgepäck auf, zunächst war das Wetter auch halbwegs ok, niesel und leichter wind und man bekam erstmal einen guten Einblick von Keswick, einem etwas kuriosen Ort bei dem die Innenstadt fast ausschließlich aus sich abwechselnden "süßen Cafes für Senioren" und Outdoorsportgeschäften bestand. Es ging zunächst durch ein Waldstück, dass durch Überflutung und Bodenerosion teilweise gesperrt war, auch einige der dortigen Brücken sind in den letzten Jahren wohl fortgespült worden und waren noch nicht wieder repariert. Schließlich kam man jedoch immer höher, erneut in die karge Bergwiesenlandschaft, auf der außer Schafen nicht allzu viel war - und den Ausblick konnte man heute auch kaum genießen, so schlecht war die Sicht. Der Wind pfiff uns inzwischen massiv um die Ohren und immer wieder kam Regen auf, der richtig schmerzte im Gesicht. Mit Windchill war es auch Saukalt. Der "Walla Crag" war ein Felsblock, mit sicherlich tollem Blick auf das Derwent Water, wir blieben allerdings nicht lange, man musste in Bewegung bleiben um nicht völlig auszukühlen. Ich bereute es sehr, keine Handschuhe auf diesen Trip mitgenommen zu haben. Auf dem Walla Crag, in einer kurzen Windpause. Das nächste Ziel sollte der Bleaberry Fell werden, einige Kilometer sanfte Hochebene entfernt mit einem einfachen Aufstieg, fast wie eine Treppe - bei gutem Wetter. Wir hatten aber kalt, Sturm und Regen. Eigentlich war's ne blöde Idee, weiterzugehen, wir machten es trotzdem. Ich hatte an dem Tag in weiser Voraussicht nur kurze Hosen an (mit Regenrock drüber), sodass bei den Zahlreichen Bachfurten wenigstens meine Hose kein Wasser von unten zog, dafür war es recht Luftig an den Beinen. Der Aufstieg zum Bleaberry Fell war schließlich ne Tortur, da die "Treppe" durch Regen und starkem Wind zu einer lebensgefährlichen Schlitterpartie wurde, der Regenrock war spätestens jetzt ein Segel, sodass ich diesen ausziehen musste, das gehen war auch so schon schwer genug. Als wir schließlich oben waren, war uns so kalt, dass wir nicht mal mehr ein Gipfelfoto machten. Der geplante weitere Weg war ein Rundkurs, man hätte vom Bleaberry Fell noch zum nächsten Gipfel einige Kilometer weiter gemusst um schließlich zurück ins Tal abzusteigen, doch wir entschieden (zum Glück) auf unserem Hinweg wieder abzusteigen, weitergehen erschien uns zu gefährlich. Auf dem schnellen, aber dennoch vorsichtigen Abstieg stürzte meine Freundin 2x, blieb jedoch zum Glück unverletzt, ich konnte so langsam meine Finger nicht mehr Spüren. Das Smartphone war in der Hosentasche (am Morgen noch Regengeschützt durch den Rock), die Hose inzwischen komplett Nass. Ich wollte nochmal nachsehen, ob es eine Abkürzung runter ins Tal gab - doch das Smartphone ging inzwischen nicht mehr an, war tot. Na super, die Laune konnte nicht mehr besser werden. Irgendwie schafften wir es dann, ohne größere Verletzungen und Erfrierungen wieder runter nach Keswick. Zum Glück gab es am Campingplatz eine heiße Dusche, ich holte die trockene Schlafkleidung aus dem Zelt und stieg direkt mit nassen Wanderkleidung unter die Dusche. Es machte sich ein Gefühl der Erleichterung breit. Wir hätten auf den Wetterbericht hören sollen. Lektion daraus: Bei starkem Wind ist ein Regenrock nutzlos. Handy wasserdicht einpacken. Handschuhe mitnehmen(!) auch im Sommer. Wenn man schon den Wetterbericht ignoriert... Unser Held des Tages: Der Wäschetrockner auf dem Campingplatz....
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  10. Tag 3: Der Weg ging zunächst Mal durch das "Great Langsdale" über eine alte Römer(?)-Straße, die Steine waren entsprechend glitschig und wir liefen tempogleich mit einer großen Gruppe Briten im Rentenalter, sodass immer mal wieder mal wir diese, mal diese uns überholten, bis wir schließlich genervt davon einen Zahn zulegten um etwas Vorsprung zu gewinnen. Rechts und Links sah man nur die grünen Berghänge, die irgendwann in den tiefhängenden Wolken verschwanden. Schließlich endete das Tal an einer kleinen Brücke, wo der Weg sich aufspaltete, wir nahmen schließlich vom nassen Wetter & glitschigen Boden vorsichtig geworden wie erwähnt die einfachere Route. Diese schlängelte sich zu einem Bergpass hinauf, wobei der Weg immer mal wieder zu einem Bachlauf wurde, war aber zum Glück einfach zu gehen. Meine vor der Tour ersetzten Brooks Cascadia (damals nr.9, jetzt Nr. 12) schienen auch auf nassem Fels halbwegs Grip zu haben. Oben angekommen, ging es erstmal über eine Hochebene voller nasser Schafe, leider konnte ich keins Anfassen, um auszuprobieren ob diese sich ausdrücken ließen wie ein Schwamm An einer Stelle musste auch ein vergleichsweise großer Bach gefurtet werden, bei niedrigerem Wasserstand wäre man zwar ggf. trocken rüber gekommen, bei dem Regen lief man jedoch ca. Kniehoch im Wasser bei erstzunehmender Strömung. Unsere Schuhe waren zwar vorher schon durchnässt, wie auch sonst, aber hier hat meine Partnerin direkt mal den Fehler gemacht, unter der Regenhose nicht ihre Wanderhose hochzukrempeln. Diese hat sich daraufhin prompt vollgesogen (bis ganz nach oben!) und sie im Verlauf massiv auskühlen lassen. Ich war zum Glück schlau genug, und hatte meine Hose unter dem Regenrock bis übers Knie hochgerollt.... Als wir gerade drüber waren, kam hinter uns ein Britisches Paar ebenfalls über den Bach, und die Frau fiel prompt mit dem Hinterhin hinein (ohne dass es Gefährlich wurde oder sie sich verletzte). Nach einer Weile auf dem Hochplateau, bei dem der Weg immer wieder eher einem Matschbad / Bachlauf glich, begann plötzlich der sehr einfache, gut gangbare serpentinenartige Abstieg ins nächste Tal. Am dort verlaufenden Fluss führte der Weg, immer wieder kleinere Bäche kreuzend bis ins "Borrowdale", wo wir, ziemlich erschöpft vom anstrengenden Gehen bei regen, erstmal eine Pause in einem Teehaus einer Farm machten. Grit war etwas ausgekühlt, weil sie inzwischen klitschnass war, nicht nur die Hose durch den Dochteffekt sondern auch unter der Decathlon Raincut, deren Nähte an den Seiten und den Ärmeln nicht abgeklebt waren (??). Danach ging es aber gestärkt und wieder aufgewärmt weiter, und nach einigen Stunden netten einfachen wanderns durchs Tal mit nur noch gelegentlichem Nieselregen, unterbrochen durch einige hübsche Waldstücke, gelangten wir erst ans "Derwent Water" und schließlich nach Keswick, wo wir auf dem Campingplatz, direkt am See gelegen, unterkamen. Der CP erwies sich als nett (saubere Sanitäranalgen, Shop, eigene Wiese für Zelte und "Backpacker Room" zum sitzen bei schlechtem Wetter (mit Mikrowelle), kostete aber auch für 2p mit kleinem Zelt 20GBP pro Nacht! Davon ließen wir uns aber nicht stören, spätestens ab dem Punkt nicht mehr, wo wir frisch geduscht waren und im nahegelegenen "Booths" Supermarkt auf die gigantische Bierauswahl, sortiert nach englischer Ursprungsregion stießen. Am Derwent Water kurz vor Keswick. Der Berg gerade voraus ist der "Walla Crag", den wir mit dem Huckel daneben, dem "Bleaberry Fell", am nächsten Tag bestiegen. Schon mal merken, wir selbst hatten nicht mal am näcshten Tag oben drauf so einen guten Blick darauf.
    1 Punkt
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