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Ultraleicht Trekking

Dr_M_Akellos

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  1. Danke!
    Dr_M_Akellos reagierte auf Cephalotus in Klarus K5 Powerbank - die bessere Nitecore NB10000?   
    Ich möchte die Powerbank Klarus K5 vorstellen, hier die Herstellerseite:
    KLARUS K5 leichte, wasserdichte Powerbank aus Kohlefaser – KLARUS Store (klarustore.com)
    Es handelt sich um eine 10.000mAh Powerbank im Carbonfasergehäuse mit laut Hersteller 157g Gewicht, einem USB A Ausgang und einem USB-C Ein/Ausgang.
    Unterschiede zur Nitecore NB10000 sind die andere Gehäuseform, eine Kapazitätsanzeige in %, minimal höhere angegeben Leistungsdaten sowie eine Abdichtung nach IP68, was sogar Untertauchen der Powerbank ermöglichen soll. (Nitecore NB10000 hat IPX5 also Spritzwasserschutz)
    Meine Klarus K5 Powerbank wiegt 156g, meine Nitecore NB10000 Gen 2 wiegt 152g)
    Das Gehäuse gefällt mir erheblich besser als das eckige Gehäuse der Nitecore. Ob es Stürze besser verkraftet mag ich nicht testen.
    Die weiße Beschriftung ist auch erheblich besser zu lesen (evtl. mal am Flughafen von Relevanz?)
    Ein Gehäusevergleich inkl. erfolgreichem Wasserbadtest wurde auf youtube schon veröffentlicht:
    Die Prozentanzeige finde ich im Vergleich zu den 3 LED der Nitecore eine super Sache und war für mich zusammen mit IP68 ein Kaufgrund
    Die Prozentanzeige funktioniert, ist aber in Bezug auf die abgegeben Wh nicht ganz linear, die oberen 50% entsprechen mehr Energie als die unteren 50%. Dokumentiert und grafisch dargestellt habe ich das nicht, das war mir doch zu aufwändig.
    Die Anzeige könnte nachts im Zelt zu hell sein, sie ist beim Laden oder Entladen immer an. Rotes PVC Klebeband hilft gut beim "dimmen".
    Solarladung mit meinem 5V max 5W Lixada Panel funktioniert erwartungsgemäß, wie effektiv kann ich im direkten Vergleich nicht gut testen, geht jedenfalls auch bei wechselnder Bewölkung.
    Der low current Entlademodus funktioniert auch, zumindest mit meinen CO2 Messgerät, das nur kleine Strommengen braucht und hin und wieder einen Impuls und normale Powerbänke abschalten lässt.
    Ladung habe ich bisher nur mit 12V gemessen, da gingen 3,64Ah rein, was 43,68Wh sind und 113% der aufgedruckten Kapazität von 38,5Wh entspricht.
    Für die Entladungsmengen habe ich eine kleine Tabelle gemacht und die Nitecore NB10000 im Vergleich dazu.
    Der Hersteller gibt die Zellkapazität mit 38,5Ah an (3,85V und 10.000mAh) und bei 5V und 1A eine Entlademenge von 6400mAh (alles exakt identisch zu den Herstellerangaben der Nitecore NB10000)
    ich habe dazu eine elektronische Last verwendet, 5V über USB-A und 12V über USB-C mit einem gechipten Kabel. Evt wäre es sinnvoll, das noch anders herum auch zu messen, aber dazu fehlen mir im Moment die geeigneten Kabel. bei den Wh sind die Stecker- und Kabelverluste mitgemessen. Die Nitecore NB10000 hat schon eine Handvoll Zyklen und 4 Wochen Wüstenhitze hinter sich. Die Messausrüstung ist nicht professionell, also nicht über Unterschiede in der zweiten Nachkommastelle philosophieren.

    Nun, die Grafik ist recht aufschlussreich. Die Klarus K5 kann zwar wie versprochen hohe Leistungen liefern, allerdings sinkt dabei der Wirkungsgrad doch rapide, so dass das im Outdooreinsatz eher nicht zu empfehlen ist.
    Bei 5V 1A werden die Herstellerangaben fast erreicht und auch Entladeleistungen bis ca. 10W funktionieren noch gut.
    Die hohen Leistungen von 15W bzw. 18W kann die Nitecore auch nicht wirklich gut, aber die Klarus ist hier nochmal deutlich schlechter, insbesondere 12V und 1,5A ist schlecht. Die Messung bei 12V und 1,5A habe ich zur Sicherheit sogar nochmal wiederholt mit nahezu identischem Resultat.
     
    Gleichzeitiges Laden und Entladen geht, aber bei meinem Test nur mit reduzierter Leistung und den Wirkungsgrad weiß ich auch nicht. Auch die Nitecore verhält sich da ähnlich. da gibt es aber gefühlt hunderte Optionen, wie man das kombinieren kann, die probiere ich nicht alle durch.
     
    Fazit: Ich finde sie gut, auf Schnellladung aus dieser Powerbank werde ich aber weitgehend verzichten (können/müssen). Gehäuseform und -Verarbeitung ist aus meiner Sicht viel schöner als bei der Nitecore, man gewinnt die %-Anzeige und die IP68 Abdichtungen, hat 4g Mehrgewicht und die Leistungsdaten sind minimal schlechter (bei Schnellentladung deutlich schlechter.)
    Die Klarus K5 wird außen gemessen etwas weniger heiß als die Nitecore NB10000 im Schnellentlademodus, was aufgrund des schlechteren Wirkungsgrades erstmal unlogisch erscheint. Wie es intern aussieht weiß ich natürlich nicht. Wärmeverteilung von außen:

    Zur Alterung der Zellen kann ich logischerweise nichts sagen. Wie üblich bei längeren Nichtgebrauch eher im unteren Ladezustand und kühl lagern sollte helfen, ebenso das Vermeiden (hoher) Ladeströme bei kaltem Akku. Auch wenn Anbieter im Netz (z.B. Amazon) irgendwo mit Funktion bis -20°C werben so würde ich das bei Li-Ionen Zellen hoher Energiedichte immer nur auf das Entladen beziehen, nie auf das Laden.
    Im eisigen Winter die Powerbank beim Laden besser in die Sonne legen, ansonsten natürlich immer in den Schatten! Schnellladen bei Kälte für zu Lithium plating an der Anode. Eine der besten Möglichkeiten vergleichsweise sichere moderne Li-Ionen Zellen doch noch zum brennen bekommen zu können (und meistens irgendwann später)
    Da die Klarus K5 idR auch etwas billiger ist würde ich diese empfehlen, es sei denn man will die hohen Leistungen nutzen. dann die Nitecore NB10000. Bei beiden würde ich aber bei begrenztem Energievorrat empfehlen, das Smartphone besser langsam als schnell zu laden.
    MfG
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    Dr_M_Akellos reagierte auf Roiber in Der 66-Seen-Wanderweg rund um Berlin im Winter   
    Vielen Dank für diesen Kurzbericht! Tolle Fotos, wie @wilbo schon bemerkte, auch dafür vielen Dank! 
    Ja, klar, es ist Brandenburg, dessen Charm nicht so gefällig ist, wie jener der Alpen, des Schwarzwalds oder der Sächsischen Schweiz. Ich bin nicht alle Etappen gelaufen, aber die gewählten haben mir sehr gut gefallen. Die eine oder andere auch im Winter. Ich fand's zu allen Jahreszeiten toll - jede hat ihren eigenen Reiz. Auch im Sommer einsam. Zwei Etappen zusammen gefasst auch für Overnighter prima geeignet.
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    Dr_M_Akellos reagierte auf Sören in Der 66-Seen-Wanderweg rund um Berlin im Winter   
    Um in Bewegung zu bleiben, bin ich diesen Winter den 66-Seen-Rundweg um Berlin etappenweise gelaufen. Die insgesamt 416 km lassen sich in etwa 17 Tagestouren aufteilen, jeweils mit einer Länge von 18 bis 34 km. Fast alle Etappen starten und enden an einem (Regional-)Bahnhof und sind eigentlich immer in maximal unter zwei Stunden Fahrt ganz gut und entspannt von Berlin aus zu erreichen. An drei Orte im Osten gelangt man jedoch nur von Montag bis Freitag per (Schul-)Bus. Immer wenn ich Zeit und Lust hatte, bin ich also zu einem Bahnhof gefahren, die Strecke gelaufen und habe mich am Zielort wieder in eine Bahn gesetzt, um in meinem Bett zu schlafen. Hat auch alles super, trotz diverser Streiks, geklappt, bis auf einen Abend, an dem ich jwd gegen 22:30 Uhr am Bahnhof ankam, um zu bemerken, dass ich nun auf einen Schienenersatzverkehr angewiesen bin, der mich nach einem Schlenker in den Spreewald 6 Stunden später in Berlin ankommen ließ 🙃
     
    Mehr oder weniger markiert ist der Weg mit einem namensgebenden blauen Punkt auf weißem Grund, ein GPS-Track sei aber für schnelleres Vorankommen zu empfehlen. Unterwegs findet man meist zumindest ein Café und/oder Restaurant. Habe ich fast nie genutzt, da es an den meisten Bahnhöfen einen Supermarkt gibt, aber theoretisch bräuchte man keinen Proviant einpacken.
    Die Strecken sind.. nun ja, man läuft durch Brandenburg. Abwechslung und fordernde Ertüchtigung stehen hier nicht im Vordergrund. Dafür schafft man viele Meter in kurzer Frequenz inmitten gerasterter Kiefernwälder, über Feld und Mark, entlang und vorbei an Bundesstraßen und „Hier ist keine Hundetoilette"-Schildern in Vorgärten. Ich habe jetzt nicht nachgezählt, aber die stattliche Anzahl von 66 Seen scheint doch recht großzügig gewählt zu sein. So manchen Tümpel nicke ich aber wohlwollend ab und die gefühlt wenigen Male, an denen ich überhaupt in die Nähe des Ufers eines großen Sees komme, kann ich mir vorstellen, wie schön es jetzt hier zu einer wärmeren und sonnigeren Jahreszeit sein mag.
    Dafür habe ich die über 400 km für mich alleine. Während sich im grauen Berlin die Menschen über die Straßen schlurfen und drängeln, begegnet mir maximal alle zwei Etappen eine Bäuerin hoch zu Ross.
      
    Für Interessierte ist es schwierig einzelne Etappen zu empfehlen, da sie sich größtenteils doch sehr ähneln. Mir gefällt per se alles in und um Potsdam, der zugefrorene Havelkanal im Westen war toll und die südlichen Abschnitte um Wünsdorf-Waldstadt empfand ich als recht abgelegen und dunkel am Abend, nördlich rund um Wandlitz dafür eher viel Straße und Wohngebiet, der Bötzsee bei Strausberg im Osten bekommt offiziell die Auszeichnung „Schönster See“! 🐳 
      
    Tipp: Macht es nicht wie ich und lauft die Etappen wild durcheinander. So stellte sich natürlich kein wirkliches Rundweg-Gefühl ein. Offizieller Start ist am Luisenplatz in Potsdam und es ist sicherlich ein schönerer Moment, wenn man diesen wieder nach einer Weile jubilierend erreicht.
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    Dr_M_Akellos reagierte auf nierth in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    nur am Berg oder auch in der Ebene? Meine Erfahrung mit Schlaufen ist, dass ich sie umso wichtiger finde, je flacher das Gelände ist und je schneller ich dadurch unterwegs bin. Am Berg sind meine Bewegungen eher langsam und ich umgreife die Griffe fest um mich abzustützen/stabilisieren/hochzuziehen. In der Ebene habe ich mehr die Langlaufbewegung bei den Stöcken, da sind Schlaufen für mich Pflicht.
    Darüber hinaus (als Gedankenanstoß): Ein Fizan Compact wiegt 158g und kostet knapp über 50€ als Set. Wenn man da die Schlaufen entfernt und die Teller nicht montiert kommt man vermutlich auf dasselbe Gewicht
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    Dr_M_Akellos reagierte auf khyal in Zpacks Arc Haul Ultra - Ähnliche Rucksäcke ?   
    Jede Wette, dass Du noch nie nen Arc Haul Ultra in den Haenden hattest, naeher live angeschaut hast...

    Das Design ist absolut nicht basic, sondern sehr aufwendig, hat z.B. extrem viele Einstell / Anpass-Moeglichkeiten, die Konstruktion des Leiterrahmens ist nicht so bruchgefaehrdet wie z.B. bei Vargo, die Lastuebertragung auf den Hueftgurt ist durch den aufgenaehten Tunnel, durch den der Rahmen laeuft, hervorragend, Riesen-Zubehoer-Palette, die seit dem Ultra verwendeten Vierkant-Laengsstreben sind gegenueber den frueheren Rundstreben eine gute Verbesserung, was auch das Tragen von hoeheren Gewichten z.B. bei groesserem Re-Supply-Abstand moeglich macht usw usw
    Die Frauen-Version mit den mehr geschwungenen, schmaleren Schultergurten ist gerade fuer kleinere Frauen mit schmalen Schultern klasse
    Und dass man den normalen in 3 verschiedenen Volumen und Rueckenlaengen (wobei ja die Rueckenlaenge nochmal im Bereich von 8 cm fein einstellbar ist) bekommen kann, ist auch nett...
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    Dr_M_Akellos reagierte auf ULgeher in Zpacks Arc Haul Ultra - Ähnliche Rucksäcke ?   
    Ist jetzt kein Klon des Arc Hauls, aber vielleicht ist der Kakwa55 mit dieser Modifikation eine Möglichkeit? Traggestell ist sehr gut, und mit dem Kragen kommst du locker auf 60+ Liter wenn's sein muss...
     
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    Dr_M_Akellos reagierte auf RaulDuke in Aller Anfang ist schwer...   
    Der Gorilla wiegt ungefähr das, was du in deiner Liste hast, aber inklusive des Sitpads!
    D.h. das extra anzuführen ist unsinn!
     
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    Dr_M_Akellos reagierte auf Outdoorfetischist in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    Sehe ich anders. Ja, der Unterarm muss ohne Schlaufen etwas mehr arbeiten, aber funktioniert für mich seit ca. 4500km problemlos und bei Stürzen mag ich es, nicht in den Stöcken verheddert zu sein. Mache ich aber auch erst seit ich Gossamer Gear Poles nutze (ob es am bequemen Griff oder am niedrigen Gewicht liegt, weiß ich nicht).
    Die Durston Stöcke sehen toll aus! Zerlegen statt Teleskopmechanismus ist fürs Verstauen denke ich etwas nerviger. Leichte Stöcke trage ich aber auch einfach in der Hand, wenn ich sie mal nicht nutzen mag, sodass ich sie eher selten Zerlegen und am Rucksack befestigen muss. Als ich noch schwerere Stöcke genutzt hab, war das ein häufigeres Hin und Her. Insofern denke ich, dass der Kompromiss für mich funktionieren würde. Wenn die Gossamer Gear Stöcke irgendwann mal endgültig den Geist aufgeben, hätte ich Lust die Durston-Teile zu testen!
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    Dr_M_Akellos reagierte auf ma11hias in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    Ich selber verwende kompadell carbon Stöcke. Die Dinger sind sicher von gleicher Qualität wie das restliche high end Produktportfolio von kompadell.
    Eigentlich setzt durston nur das um was ich schon länger suche um Gewicht zu sparen. Einzig das komplette Fehlen einer Schlaufe finde ich als no go. Wenn man die richtige Technik verwendet ist eine Schlaufe Pflicht. Eine minimalistische Schlaufe ähnlich der Fizan Stöcke wäre optimal ohne das Gewicht groß zu erhöhen.
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    Dr_M_Akellos reagierte auf dermuthige in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    In drei Tagen soll es neue Trekking-Stöcke von Durston geben, angeblich "world's lightest adjustable trekking poles". Mehr Info aber noch nicht verfügbar.
    https://durstongear.com/products/iceline-trekking-poles
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    Dr_M_Akellos reagierte auf Trinolho in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    Gefertigt von Komperdell in Österreich verstellbar von 95 bis 127 cm 16 mm Rohrdurchmesser an der Spitze, 18 mm am Handstück 49 cm gefaltete Länge vs. 39 cm gefaltete Länge (Black Diamond Distance Carbon FLZ) 135 g/Stock vs. 170 g/Stock (Black Diamond Distance Carbon FLZ) keine Handschlaufen (Black Diamond Distance Carbon FLZ besitzt welche) keine Teller (Black Diamond Distance Carbon FLZ besitzt welche) - scheinbar können aber die Komperdell-Teller angebracht werden Ich bin noch etwas unschlüssig. Was haltet ihr davon?
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    Dr_M_Akellos reagierte auf wilbo in Gore-Tex kann nicht funktionieren   
    Moin!
    Dass Gore-Tex nur unter bestimmten Bedingungen „optimal“ funktionieren kann, ist schon recht lang bekannt. Nichtsdestotrotz koppelt sich das Marketing gerne aus der physikalischen Welt komplett aus und stellt Behauptungen auf, die leider kaum, bis gar nicht hinterfragt werden.
    Nach vielen Jahrzehnten im Outdoor-Leben ist meine Erkenntnis: Bei Regen wird man nass!
    Die Aufgabe von guter Kleidung ist, dabei nicht auszukühlen.
    Hier gibt es einige klassische Konzepte, die in Kombination von Windjacken, Wärmekleidung aus Kunstfaser oder Wolle und einer richtig wasserdichten Schicht hervorragend funktionieren. Da braucht es nicht zwingend irgendwelche Membranstoffe.
    Von zu Hause ist man gewohnt, nasse und kalte Kleidung sofort zu wechseln. Man muss sich nur einmal damit auseinandersetzten, wie die Kleidung effektiv am Körper getrocknet werden kann, ohne dass einem dabei kalt wird.
    Und das funktioniert auch ganz ohne Marketing ...
    VG. -wilbo-
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    Dr_M_Akellos reagierte auf kai in Gore-Tex kann nicht funktionieren   
    Der YouTuber MyLifeOutdoors erklärt in seinem Video, warum Gore-Tex eine Marketinglüge ist und warum es rein physikalisch nicht funktionieren kann. Ich finde das Thema sehr interessant, weshalb ich das Video hier gerne mit euch teilen möchte:

    https://youtu.be/1r6rxWvZdho

    Ich wusste nicht so recht, in welche Kategorie das Thema passt. Wenn es hier falsch ist, kann es gerne von den Mods verschoben werden. :-)
     
  14. Gefällt mir!
    Dr_M_Akellos reagierte auf Knight_Saber in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    Ist wohl ein etwas neuartiges Schlafkonzept
    https://zenbivy.eu/pages/welches-schlafsacksystem-passt-zu-dir
    ein Quilt mit  Befestigungselementen im Kopfbereich und an der Seite, für mehr Bewegungsspielraum beim Schlafen
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    Dr_M_Akellos reagierte auf FlowerHiker in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    Aldi haut auch was raus. Zwar nicht ultraleicht aber leicht und für Einstieger interessant:
    https://www.aldi-onlineshop.de/p/trekkingzelt-apus-2-101013473/?cid=HH;Instore_Flyer;;Link;;;AN;KW22;;CG3;POE2;e
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    Dr_M_Akellos reagierte auf RaulDuke in Rucksack gesucht: 45l, mit Rahmen, alpin-tauglich...   
    Wie vorher schon erwähnt wurde, gebraucht kaufen geht billiger und nachhaltiger, als Neukauf!
    In den weiten des Internets, auf Platformen, die hier nicht erwähnt werden dürfen, gibt es nahezu jeden hier erwähnten Rucki, natürlich nur von Zeit zu Zeit, zu kaufen.
    Oder natürlich hier im Forum!
     
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    Dr_M_Akellos reagierte auf RaulDuke in Rucksack gesucht: 45l, mit Rahmen, alpin-tauglich...   
    GG Mariposa! 
    GG Gorilla!
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    Dr_M_Akellos reagierte auf doast in GR53 – Rund 350 km durch die Vogesen   
    Da der GR53 hier im Forum doch recht beliebt scheint und ich dank der Informationen hier im Forum auf ihn aufmerksam geworden bin, möchte ich einen kurzen Bericht teilen. Ich war Ende April/Anfang Mai 2024 eine Woche am GR53 unterwegs. Eigentlich hätten es 10 Tage sein sollen um ihn über die 430km komplett von Wissembourg bis Belfort zu erwandern. Aber lest selbst.
    Disclaimer: Der Bericht entstammt ursprünglich meinem Blog: https://www.wegalsziel.at/gr53-ultraleicht/ und ich habe ihn zusätzlich hier ins Forum kopiert.
     
    Weitwandernd durch die Vogesen in Frankreich. Ende April 2024 habe ich mit meinem ultraleichten 4,4 Kilogramm „schweren“ Rucksack eine Woche lang das Mittelgebirge in der französischen Region Grand Est entdeckt.
    Die Vogesen und seine Wanderwege
    Die Vogesen sind ein klassisches Mittelgebirge. Das französische Pendant zum Schwarzwald in Deutschland. Eben nur auf der westlichen Seite des Rheins. Die höchsten Erhebungen im Süden erreichen knapp die 1.400 Meter Marke.
    Die Vogesen verfügen über ein dichtes Netz an Weitwanderwegen. Der GR53 und einige seiner alternativen Wegführungen verlaufen ebenso wie der GR5 und der recht neue (aber in der Thruhikerszene rasant an Bedeutung gewinnende) Hexatrek in Richtung Nord-Süd, längs über die Vogesen.
    Der GR53
    Der GR53 erstreckt sich offiziell über rund 430 Kilometer, 14.000 Höhenmeter im Anstieg und nochmals so viele im Abstieg. Im Norden bildet das Städtchen Wissembourg den Terminus, im Süden die Stadt Belfort.
    Verlauf des GR53 lt. abfotografierter Infotafel
    Wer die Vogesen einmal längs durchquert erlebt dabei drei recht unterschiedliche Abschnitte dieses Gebirges.
    Nordvogesen
    In den Nordvogesen sind die Erhebungen bescheiden. Immer auf und ab mäandert der Weg durch ausgedehnte Wälder. Der Weg verläuft zu einem guten Teil auf Single Trails. Das ist ebenso erfreulich wie die Ruhe und Abgeschiedenheit die man hier vorfindet. Das ist zumindest in der Nebensaison der Fall. Generell ist der GR53 in der Nebensaison im Frühling oder Herbst zu empfehlen. In der Hauptsaison sind die Vogesen gut besucht. Der GR53 ist ein beliebter Weitwanderweg, die Vogesen sind ein Wanderhotspot.

    Trotz seiner geringen Höhen macht man bereits in den Nordvogesen erstaunlich viele Höhenmeter. Auf meinen üblichen 40-50 Kilometer Tagesetappen kumulieren sich meist rund 1.600+ Höhenmeter pro Tag. Das ergibt rund 400 Höhenmeter pro 10 Kilometer die bewältigt werden wollen. Dafür belohnen die Anstiege bereits mit zahlreichen Burgen und Ruinen entlang des Weges. Wer regelmäßige, weite Fernsichten sucht wird allerdings enttäuscht sein.
    Ruinen und Sandsteinformationensind allgegenwärtig am GR53
    Meine Zeit in den Vogesen kam ungeplant
    Ich selbst genieße den Einstieg in diesen Trail in den Nordvogesen. Von Wissembourg bis Saverne laufe ich mich gut ein. Dieser Abschnitt ist lediglich 100 Kilometer lang. Wer ultraleicht und schnell unterwegs ist, kann dieses Teilstück gut in unter drei Tagen absolvieren. Der GR53 ist meine erste Tour dieser Art seit August 2022 als ich in den USA in der Sierra Nevada und am Colorado Trail unterwegs war. Die erste längere Wanderung nach meiner Krebsdiagnose.
    Eigentlich wäre ich jetzt gar nicht in den Vogesen unterwegs. Der Plan war, zu dieser Zeit die Grande Escursione Appenninica (GEA) in der italienischen Emilia-Romagna zu erkunden. In der Vorbereitung habe ich einige längere Tageswanderungen gemacht. Außerdem war ich für zwei Tage und 100 Kilometer im Schwarzwald entlang des Albsteigs Schwarzwald und Schluchtensteigs unterwegs. Während der Vorbereitung hatte ich leider einige gesundheitliche Probleme. Aufgrund meiner Vordiagnose und mangels Erfahrungen seither, fehlt mir noch ein wenig das Vertrauen in meinen eigenen Körper.
    Der GR53 liegt sehr nahe zu Deutschland. Die An- und Abreise ist schnell und einfach machbar. Das bedeutet im Bedarfsfall eine schnelle und sichere Exit-Option. Der GR53 ist zivilisationsnäher als die GEA, die Verpflegungssituation ist großzügiger und erlaubt ein geringeres Rucksackgewicht.
    Die Kombination vieler Faktoren hat mich also spontan auf den GR53 umschwenken lassen. Innerhalb von zwei Tagen gab es eine grobe Planung. Das ist auch einer der positiven Aspekte am GR53. Er Bedarf im Grunde keiner großen Planung.
    In meinem Fall hieß das die GPS-Tracks beschaffen und auf meine Geräte (Smartphone und GPS-Uhr) spielen. Außerdem eine kurze Recherche der möglichen Versorgungspunkte (Öffnungszeiten und Standorte von Supermärkten via Google Maps) und die Ermittlung der Distanzen zwischen diesen. Schon konnte es los gehen.
    Der GR53 ist nicht spektakulär aber gepflastert mit spannenden Klecksen
    Obwohl der GR53 hauptsächlich durch bewaldete Gebiete führt, ist er selten langweilig. In der Vergangenheit habe ich viele meiner Wege nach dem Kriterium „möglichst Spektakulär“ gewählt. Groß war meine Sorge in den dichten, grünen Tunneln der Vogesen gelangweilt zu werden. Diese Sorge hat sich nicht bewahrheitet. Der GR53 führt durch viele ausgedehnte Wälder. Er bietet aber sehr viel Abwechslung. Einerseits durch die drei unterschiedlichen Abschnitte Nord-, Mittel- und Südvogesen. Andererseits durch kulturell und zivilisatorisch interessante Kleckse zwischendurch. Charmante kleine Dörfer, interessante Sandsteinformationen, zerfallene Ruinen und imposante Burgen, Weinberge und als Highlight die Hochebenen der südlichen Hochvogesen. Alle paar Kilometer warten Überraschungen auf jene die das Abenteuer GR53 eingehen.
    Die Nordvogesen am GR53 sind nicht spektakulär aber niemals langweilig
    Das Lager ist aufgeschlagen in den Nordvogesen am GR53
    Mittelvogesen
    Südlich der Nordvogesen erheben sich die Gipfel höher. Die Mittelvogesen erheben sich entlang des GR53 bis auf knapp über 1.000 Meter. Das bedeutet längere und steilere Anstiege. Die Beschaffenheit der Wälder ändert sich langsam. Die dominanten Laubbäume werden von Nadelgehölzen abgelöst. Dafür ist dieser mittlere Abschnitt des GR53 zivilisationsnäher. In den Talsohlen warten regelmäßig kleinere oder größere Dörfer und Städtchen. Die touristisch gut besuchten Regionen des Elsass rücken näher. Das bedeutet aber auch das die Möglichkeit der Versorgung sehr gut wird.
    In den mittleren Vogesen kommt man durch einige touristische Örtchen (hier Ribeauville)
    Burgen und Ruinen sind weiterhin ständige Begleiter. Auch die düstere Geschichte der Weltkriege begleitet den Weg. Wer Zeit und Interesse hat, dem sei der Besuch einiger der Denkmäler entlang des Weges ans Herz gelegt. Ich durfte einige dieser Orte bereits in der Vergangenheit während eines konventionellen Urlaubs besuchen. Die Geschichten gehen unter die Haut. Der Weitwanderer von heute entscheidet sich aus freien Stücken für den Aufenthalt in diesen Bergen, im Idealfall genießt er jeden Moment in dieser Idylle. Noch vor einigen Jahrzehnten verbrachten Tausende von Menschen einen Teil ihres Lebens unfreiwillig und unter undenkbarem Leid genau an jenen Orten. Viele davon ließen ihr Leben in den Wäldern der Vogesen. Viele im Konzentrationslager von Struthof, wiederum andere in den schier endlosen Schützengräben und Bunkeranlagen deren Überreste noch immer an vielen Stellen in den Vogesen zu finden sind.
    Burgen und Ruinen bleiben am GR53 ständige Begleiter. Egal ob nah oder am Horizont.
    Gedenkstätte und ehemaliges Konzentrationslager Struthof am GR53
    In den Mittelvogesen greife ich tief in die Trickkiste
    Mein GR53 Erlebnis sollte eine Genuss werden. Schweiß, Tränen, Entbehrungen und Mühen kenne ich von vergangenen Weitwanderungen. Schöne Erinnerungen an die ich zukünftig auch wieder anknüpfen möchte. Jetzt ist aber (noch) nicht der Moment dafür. Genuss auf Wanderschaft bedeutet für mich mit möglichst wenig Sorgen und unter bestmöglichen Bedingungen unterwegs zu sein. Während ich zu Beginn meiner Tour ideales Wanderwetter hatte, versprach der Wetterbericht für die kommenden Tage kaltes und nasses Wetter. Strikt dem Nord-Süd-Verlauf folgend hätte das für mich bedeutet, dass ich die Hochebenen und Kämme der Hochvogesen während der ungemütlichsten Bedingungen erreicht hätte. Gefühlte Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, Regen und nächtlicher Schneeregen sowie campieren auf Matsch und Schneematsch, die aufgrund der Schneereste der Schneefälle von Mitte April noch zahlreich vorhanden waren, wären die zu erwartenden Bedingungen gewesen. Bedingungen auf die ich mich nicht einlassen wollte. Bedingungen denen ich mich derzeit körperlich und mental einfach nicht gewappnet fühle.
    Es musste also ein Plan her. Als erfahrener Weitwanderer Griff ich auf das Konzept eines Flip-Flops zurück. Bei einem Flip-Flop verlässt man an einem Punkt den Trail (die Umständen können dabei unterschiedlicher Natur sein) und springt an einen anderen Punkt, um von dort weiter zu wandern. Die dabei entstandene Lücke versucht man im Normallfall im Anschluss irgendwie zu schließen.
    Einige der Orte und Städtchen entlang des GR53 sind gut an das Verkehrsnetz angeschlossen. Ideal für einen schnellen und reibungslosen Flip-Flop. Ich verlasse also in Urmatt den GR53 und springe Richtung Süden nach Thann. Von dort wandere ich dann Richtung Norden zurück bis Urmatt um die Lücke zu schließen. Dadurch kann ich die südlichen Hochvogesen, mit deren höchsten Erhebungen knapp über 1.400 Meter und die offenen Hochebenen und Kammlagen während gutem Wetter und bester Fernsicht entdecken.
    Angekommen in Thann geht es nun Richtung Norden entlang des GR53, steil in die Hochvogesen.
    Südvogesen
    Die Südvogesen bilden, wie bereits beschrieben, die höchsten Abschnitte am GR53. Sie unterscheiden sich deutlich von den beiden Abschnitten im Norden. Stellenweise herrscht alpiner Charakter. Über der Baumgrenze werden die Bäume spärlich und karg, Almlandschaften und kleine Skigebiete sind zu finden. Gutes Wetter und klarer Himmel bedeutet grandiose 360° Aussichten.
    Am Grand Ballon (1424m), dem höchsten Punkt der Vogesen angekommen. Hier wird es alpiner.
    Nun bin ich also in den Südvogesen
    Die Südvogesen sind definitiv der spektakulärste Abschnitt des GR53. Mit ein Grund wieso ich ihn bei gutem Wetter besuchen wollte. Ich bereue meine Entscheidung nicht. Während zwei warmer und sonniger Tage überquere ich ab Thann das Gebirge bis Thannenkirch.
    Schneereste in den Hochvogesen am GR53.
    Ich komme langsamer vorwärts als gedacht. Ich habe den Restschnee unterschätzt. Eigentlich sind die Kämme und Hochebenen schneefrei. Allerdings wurde der Schnee in die Mulden der überwiegend tief erodierten Fußpfade verfrachtet und hat sich dort angesammelt. Entlang der Fußwege liegen also vielfach 10-30 Zentimeter Schneematsch und Matsch. An vielen anderen Stellen bilden die Wege Rinnsale voller Schmelzwasser. Abseits dieser Pfade verhindern struppige, alpine Büsche und Pflanzen ein einfacheres Vorwärtskommen. Teilweise fühle ich mich wie im skandinavischen Fjell während der Schneeschmelze. Einige Postholing-Erlebnisse und das dauernde Einsinken im Schneematsch versetzen mich gedanklich zurück in die Sierra Nevada entlang des Pacific Crest Trail. Natürlich alles en miniature. Aber trotzdem.
    Fühlt sich ein bisschen nach Fjell an, hier am GR53. Auch die riesigen, schweren Rucksäcke anderer Wanderer schreien fast „Skandinavien“.
    Und wiederum bereue ich meine Entscheidung nicht. In vielen Abschnitten wüsste ich bei miesem Wetter nicht wirklich wo ich mein nächtliches Lager aufschlagen sollte. Das hier oben ein großes Naturschutzgebiet zu finden ist, macht die Sache nicht unbedingt leichter. Dank meinem Griff in die Trickkiste stellt sich diese Frage allerdings nicht. Die erste Nacht in den südlichen Vogesen verbringe ich neben einem Soldatenfriedhof französischer Soldaten aus dem 1. Weltkrieg. Was ist schauriger? Eine Nacht alleine im Wald oder eine Nacht alleine am Friedhof? Ich kombiniere beides für den maximalen Gruseleffekt. Wer regelmäßig draußen schläft, weiß das es im Grunde nichts zu fürchten gibt. Lieber im Wald und lieber am Friedhof als auf der Parkbank im Stadtzentrum. Meist spielt einem der Geist nur Streiche. Die scheinbar furchtbarsten Geräusche haben oft die harmloseste Ursache (wie z.B. ein Käfer der unter dem Zeltboden krabbelt). Es gab jedenfalls keinen nächtlichen Geisterbesuch. Trotzdem begleiten mich vor dem Einschlafen ein paar Gedanken an all die jungen Männer die hier, nur wenige Meter neben mir, ihr Leben gelassen haben. Egal wieviel ich diesen Abend nachdenke, ich verstehe Krieg einfach nicht. Ich verstehe die Menschheit nicht. Das wird auch mit ein Grund sein wieso ich lieber hier alleine im Wald liege, als das ich an einem freien Abend in einer Bar feiere.
    Soldatenfriedhof am GR53. Meine Nachbarschaft während einer Nacht im Zelt.
    Alte Bunkeranlagen und Schützengräben am GR53. Sie finden sich vielerorts.
    Auf dem Weg die Lücke zu schließen
    Ich bewege mich also weiter Richtung Norden. Zurück Richtung Urmatt wo ich vor kurzem den Trail Richtung Süden verlassen habe. Ich komme zurück in die mittleren Vogesen und gönne mir in Thannenkirch ausnahmsweise eine Nacht in einem Zimmer. Duschen und ein paar Stunden relaxen sind angesagt. Außerdem sind für die Nacht Gewitter und der prognostizierte Wetterumschwung vorhergesagt. Meine Ausrüstung bleibt also auch trocken. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
    Meine Unterkunft am GR53 in Thannenkirch. Duschen und relaxen.
    Der Wetterbericht hat nicht gelogen. Am Tag darauf ist es merkbar kälter und bedrohliche Wolken bedecken den Himmel. Ich entscheide mich dafür kurz vom Wegverlauf des GR53 abzuweichen und nehme die offizielle Routenführung des Hexatrek. Dadurch spare ich mir einen wenig geradlinigen Umweg inklusive An- und Abstieg auf den Ungersberg. Hier verläuft der Hexatrek talnah durch nette Weinberge. Eigentlich eine schöne Abwechslung zu den vielen Wäldern. Ich schaffe es bis nach Barr, besorge mir etwas Proviant und starte in den nächsten Aufstieg. Gerade als ich einen großzügigen Holzpavillion erreiche beginnt es zu regnen, dann zu schütten. Ich deute das als Zeichen und mache eine Pause. Es ist bereits später Nachmittag und es hört nicht mehr auf. Mir ist kalt und ich beschließe den Tag vor meinem angestrebten Pensum zu beenden. Zu verlockend ist der trockene, saubere und großzügige Pavillion.
    Auf meiner Alternativroute entlang des Hexatrek geht es vermehrt durch Weinberge.
    Ein Holzpavillion am GR53 schützt mich vor dem Regen. Hier bleibe ich für die Nacht.
    Die Lücke schließt sich nicht
    Während der Nacht spüre ich meinen Rücken. Die Luft ist kalt und feucht, ich liege auf einer Isomatte am Betonboden. Nichts was ich nicht aus der Vergangenheit kenne. Früh morgens geht es weiter. Ein Ziehen im unteren Rücken begleitet mich. Die Bedingungen werden ungemütlicher. Es regnet und ist windig. Im Aufstieg schwitze ich, in der Ebene und dem Abstieg friere ich.
    Ungemütliche Bedingungen am GR53. Es ist kalt, feucht und windig.
    Dann geht es relativ schnell. Aus einem leichten Ziehen entsteht eine Blockade im unteren Lendenwirbelbereich. Ich kann kaum aufrecht stehen. Es zieht mich auf die rechte Seite, eine unsichtbare Kraft zieht mich in eine gekrümmte Haltung. Elektrisierender Schmerz schießt ein. „Mist, was nun?“… Ich habe keine Ahnung wie ich weiterkommen soll. 15 Kilometer sind es in die nächste Ortschaft. Eigentlich hätte ich noch rund 30 Kilometer für den Tag geplant. Nun frage ich mich wie ich den nächsten Kilometer schaffen soll. Ich hänge in meiner gebückten Haltung fest. Ohne lange nachzudenken weiß ich was die einzig vernünftige Sache ist. Den Ort erreichen und die Sache gut sein lassen. Ich spüre das diese Blockade keine Sache ist die nach einer Nacht mit gutem Schlaf geregelt ist. Ich zwinge meinen Körper in eine vertikale Position und beginne Schritte zu machen. Immer wieder entweicht ein leiser, qualvoller Schrei über meine Lippen. Ganz unkontrolliert. Ich schmeiße eine Schmerztablette ein. Mehr für den Kopf als für den Körper. Ibuprofen reicht hier nicht aus. Irgendwann bin ich wieder „eingelaufen“. Zumindest gehe ich relativ aufrecht und der Schmerz ist nicht mehr stechend. Ich erreiche Schirmeck. Dort gibt es einen Bahnhof und einen Supermarkt. Irgendwie möchte ich nicht aufgeben. Ich beschließe zuerst Proviant für den nächsten Tag zu kaufen. Dann schauen wir weiter, sage ich mir. In einem Anflug von Dummheit begebe ich mich nach dem Einkauf raus aus Schirmeck, weiter Richtung meinem Ziel. Nach zwei weiteren Kilometern sehe ich es ein. Das macht keinen Sinn. Eine weitere Nacht am Boden schaffe ich nicht, geschweige denn die weiteren 30 Kilometer Richtung Lückenschluss. Ich buche online ein kleines, ranziges Apartment in Schirmeck und quäle mich zurück in den Ort.
    Als ich mich mit entblößtem Oberkörper im Badspiegel betrachte denke ich der Fußboden ist schräg. In Wirklichkeit zieht es meinen Körper um einige Grade nach rechts. Ich zücke das Handy und checke die Möglichkeiten für meine morgige Abreise.
    Persönliches Fazit
    30 Kilometer fehlen mir für den Lückenschluss von Wissembourg bis Thann. Die anschließenden finalen Kilometer von Thann bis Belfort kann ich dadurch leider auch nicht anschließen. Im Endeffekt bin ich also während 7 Wandertagen rund 340 Kilometer und knapp 12.000 Höhenmeter im Anstieg auf dem GR53 unterwegs.
    Gerne hätte ich den GR53 komplett in einem Guss absolviert, trotzdem ist mir die Entscheidung angesichts der Umstände leicht gefallen. In Anbetracht der Geschehnisse der letzten eineinhalb Jahre bin ich von Herzen dankbar das ich am GR53 unterwegs sein durfte. Um das zu tun was ich liebe und vielleicht am besten kann (auch wenn es diesmal nicht zu 100% gereicht hat).
    Gedanken zum GR53
    Der GR53 stand lange auf meiner erweiterten Watch-List. Als Trail für zwischendurch mal. Wenn es mal eher schnell gehen soll. Kurze und einfache Anreise. Einfache Logistik und Versorgung. Ansprechendes Profil aber nicht zu anspruchsvoll. In gewisser Hinsicht habe ich dem GR53 also lange keine besondere Bedeutung zugesprochen. Ihn eher als nachrangigen Trail empfunden. Als Plan-B oder wenn mir einfach irgendwann die Ideen für spektakulärere Wege ausgehen. Damit habe ich dem GR53 in gewisser Weise unrecht getan. Klar gibt es spektakulärere, längere und anspruchsvollere Wege. Aber jeder Weg hat seine Berechtigung und seinen perfekten Moment. Für mich war das nun der Fall. Als spontaner Plan-B zur GEA in mein Tourenprofil gerutscht, als Möglichkeit meiner Rehabilitation in das Weitwanderleben.
    Der GR53 ist vielleicht nicht der spektakulärste Weg in Europa aber sehr abwechslungsreich und ein kleines Juwel mit vielen Vorteilen.
    Mittlerweile ist der GR53 mehr für mich. Er hat einen Platz in meinem Herzen gefunden. Er hat Erinnerungen und Momente geschaffen die einige spektakulärere Trails nicht erzeugen konnten. Er war da als ich ihn gebraucht habe und hat mich trotz meiner Vorurteile willkommen geheißen. Der GR53 hat Charm und Charisma. Vielleicht liegt das auch daran das ich in Bezug auf Wanderwege ein absoluter Frankreichfan bin.
    Die Wälder der Nordvogesen haben mich positiv überrascht.
    Vorteile des GR53
    Abwechslungsreicher Weitwanderweg durch drei unterschiedliche Abschnitte der Vogesen. Großteils nicht unbedingt spektakulär aber niemals langweilig. Viel Kultur und Geschichte entlang des Weges. Unaufdringlich und für jene die daran Interesse haben. Gut geeignet für Nebensaison im Frühling und Herbst. Einerseits weniger Menschen, andererseits sind Touren im Vergleich zu höheren Lagen (z.B. Alpen) bereits oder noch möglich. Einfache und schnelle Anreise aus großen Teilen des deutschsprachigen Raums. Auch per öffentlicher Verkehrsmittel. Aufgrund der guten Erreichbarkeit einiger Orte und Städtchen einfache Möglichkeit den GR53 zeitlich versetzt in Sektionen zu wandern. In Frankreich, so auch in den Vogesen, herrscht ein recht lockerer Umgang mit den Regeln des Biwakierens. Gut ausgeprägtes Netz an (kostenlosen Selbstversorger-)Hütten. Selbstversorgerhütten und andere Unterstände für die Nacht recht häufig, öffentlich zugänglich, kostenlos und basierend auf first-come, first-served Prinzip. Wegenetz in top gepflegtem Zustand. Großer Anteil an Single Trails und naturnahen Wegen. Anteil Asphalt und Forstwege verhältnismäßig gering. Markierung nahezu lückenlos und Idiotensicher. Wegenetz in den Vogesen sehr dicht. Erlaubt auch individuelle und alternative Wegeführung, Umwege, Abkürzungen, etc. Gute Versorgungssituation in vielen Abschnitten. Insbesondere regelmäßige Supermärkte in den Mittelvogesen. Maximaler Food-Carry in meinem Fall ~100 Kilometer. Die Versorgungssituation am GR53 ist ziemlich gut. Hier: kleiner Supermarkt am GR53 in Urmatt
    Biwakieren am GR53 ist nur selten ein Problem.
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    Dr_M_Akellos reagierte auf Oska in Schottland WHW 2024   
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    Dr_M_Akellos reagierte auf ULgäuer in Suche Schuhe für Mehrtageswanderung   
    Altras sind wohl DER Standard für Trail-Schuhe mit Barfuß-Faktor. Die drei wichtigsten Modelle sind
    - Superior (wenig Dämpfung)
    - Lone Peak (mittlere Dämpfung)
    - Olympus (starke Dämpfung)
    Wenn man es nicht besser weiß, nimmt man die Mitte, also den Lone Peak. Den konnte man mal blind empfehlen, aber in letzter Zeit sind mir Zweifel an der Qualität (Haltbarkeit) der aktuellen Modelle zu Ohren gekommen. Darwin on the Trail ist deswegen umgestiegen auf Topo Pursuit. Die kann man sich also auch mal ansehen. Es werden vermutlich hier noch andere Modelle anderer Hersteller vorgebracht werden. Meine Altras haben mich bislang nicht enttäuscht, aber die aktuellen Modelle kann ich nicht beurteilen.
    Ich trage viel Vivobarefoot, aber auf längeren Wanderungen mit Gepäck würde ich lieber was mit Dämpfung anziehen.
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    Dr_M_Akellos reagierte auf nierth in L -> UL: Was ist mit wieviel Komforteinbußen verbunden?   
    Hallo zusammen,
    ich bräuchte mal die Intelligenz des Forums: Ich bin vermutlich eher Leichtwanderer als UL-Wanderer und taste mich langsam immer weiter vor. Eigentlich passt mir mein Equipment aktuell. Gleichwohl geht immer mehr, wobei ich mir unsicher bin wie weit ich gehen will. Bei mir liegen seit 2020 ein paar UL-Items ungenutzt rum (wollte den PCT laufen und dann kam Corona) welche ich irgendwie nicht anrühren will um sie im Zweifelsfall einfacher verkaufen zu können. Zusätzlich gibt es noch ein paar weitere Ideen, die mit "rein theoretisch" gekennzeichnet sind und wo das Equipment noch nicht bereitliegt.
    Daher meine Frage: Was ist mit wie starken Komforteinbußen verbunden? Zur Einordnung wofür es benutzt wird: 4-14 Tage Komfortwandern (2,5 Jahreszeiten) in Deutschland, Frankreich und Co. Wenn es einen Tag durchregnen soll lege ich einen Pausentag ein und verziehe ich mich nachts in eine Pension. Beim Essen habe ich eigentlich immer Öl, Salz, Pfeffer, Parmesan, eine Zwiebel und zwei, drei Gewürze in Beuteln dabei um das Essen (oft Nudeln mir irgendeiner Soße) ein bisschen aufzupeppen. Und der Schlafsack darf ruhig ein bisschen zu warm sein
    Konkret geht es um folgende Veränderungen
    - ULA Ohm 2.0 --> frameless (rein theoretisch, macht bei meinem BW gefühlt eher weniger Sinn)
    - Schlafsack --> Quilt (rein theoretisch)
    - TaR Prolite --> TaR Z-Lite 7 Segmente + ganz dünne Isomatte für die Beine (70gr)
    - 900ml Topf --> 700ml Topf
    - SOTO Micro Regulator Stove mit Windschutz --> X-Boil oder BRS-3000
    - Tarptent Double Rainbow --> 7x9 Tarp nur mit Mückennetz (StS Mosquito Pyramid Net) (rein theoretisch: 8x10 Tarp)
    Um Erfahrung wäre ich froh!
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    Dr_M_Akellos reagierte auf Dimi in Fünf Tage auf dem Heidschnuckenweg vom 27.04. bis zum 01.05.2024   
    Moin liebes Forum,
    da ich in den vergangenen Tagen meine erste richtige Trekkingtour (mehr als nur eine Übernachtung) gemacht habe, wollte ich einen kurzen Bericht darüber schreiben. Da ich in Hamburg wohne, habe ich den Heidschnuckenweg schon öfter bewandert, wenn ich mal aus Hamburg raus wollte. Bisher bin ich aber nur ein paar Tagestouren und eine Zweitagestour bis Soltau gegangen. Deshalb habe ich mich dieses Mal dazu entschlossen, ihn rückwärts zu laufen, also in Celle zu starten und mindestens bis Soltau zu laufen.
    Ziel war es, den Weg endlich mal fertig zu machen, aber vor allem mehr Erfahrung mit mehrtägigen Wanderungen und Übernachtungen im Freien zu sammeln, meine Ausrüstung unter einfachen Bedingungen (zivilisationsnah, gute Verkehrsanbindung, Nähe zu Hamburg) zu testen und auch zu sehen, wie viele Kilometer ich so pro Tag schaffen kann. Denn in drei Wochen geht es auch schon ins Elbsandsteingebirge, wo ich mangels Erfahrung noch nicht genau einschätzen konnte, wie viele Kilometer ich mir vornehmen sollte, um einerseits meinem sportlichen Ehrgeiz gerecht zu werden, mich aber andererseits nicht so zu beeilen, dass ich die schöne Landschaft nicht mehr genießen kann.
    Ich hatte Glück, denn das Wetter spielte mit den ab dem ersten Tag war bestes Wetter angesagt. So beschloss ich, nicht nur bis Soltau, sondern bis Hamburg zu laufen.
    Da ich weder ein besonders fesselnder Erzähler noch ein guter Fotograf bin, dient dieser Bericht lediglich als offene Reflexion meiner Gedanken und Eindrücke.  Vielleicht können meine Gedanken und Erlebnisse für andere eine Hilfe sein oder jemand hat ähnliche Gedanken und Probleme und kann hier mit seinen eigenen Erfahrungen den Bericht ergänzen.
    Zuerst eine kleine Reflexion über die Wanderung und die Ausrüstung und dann ein paar Bilder und Worte über den Weg selbst.
    Meine Packliste
    Obwohl man die Wanderung wahrscheinlich auch ohne Probleme mit Hütten machen könnte, habe ich mich entschieden, mein Duplex auszuprobieren, da es auch im Elbsandsteingebirge mitkommen sollte. Von den vier Nächten schlief ich drei im Wald und eine auf dem Campingplatz. Alles funktionierte zuverlässig und wie erwartet, was vielleicht auch an den sommerlichen Temperaturen und windstillen Nächten lag. Ich habe überlegt, einen Footprint mitzunehmen, mich dann aber dagegen entschieden. Das sorgfältige Säubern des Bodens war mir zwar etwas lästig, aber letztlich die Ersparnis des Gewichts einer Tyvek HS Unterlage wert.
    Eine weitere Neuheit, die es auszuprobieren galt, war der Hyberg Bandit DCF 40L. Die rahmenlose Konstruktion hat mir keine größeren Probleme bereitet, auch wenn das Beladen etwas mehr Überlegung erfordert. Es muss schon alles gut sitzen, damit die Gewichtsverlagerung auf die Hüfte funktioniert.  Auch das 29 Liter große Hauptfach fand ich mehr als ausreichend. Mehr als die ca. 8,5 kg, mit denen ich gestartet bin, würde ich jedoch nicht mitnehmen wollen, auch wenn eine kurzzeitige Überladung vom Platz und Tragegefühl her sicher machbar wäre. Kurz habe ich überlegt, den Hüftgurt zu Hause zu lassen, um noch paar Gramm zu sparen, es aber am Ende nicht bereut es nicht getan zu haben. Mit Hüftgurt habe ich einfach noch eine Option meine Schultern zu entlasten, was ich auch gerne angenommen habe. Um ohne Hüftgurt laufen zu können, muss ich wohl noch ein bisschen leichter werden.
    Eine weitere Sache, die ich nicht bereut, habe mitzunehmen sind die Trekkingstöcke. Ich brauchte sich an sich zum Aufbau des Zeltes (geht aber natürlich auch mit Stangen), wollte sie allerdings auch mitnehmen, um sie für die paar wenigen Höhenmeter auszuprobieren und auch um ein wenig Abwechslung beim Laufen hineinzubekommen. Am Ende habe ich sie immer nach Lust und Laune genutzt oder aber nur in der Hand gehalten. Vielleicht reicht am Ende auch einer (für die Abstiege und auch bei den teils matschigen Wegen sehr hilfreich). Das muss ich aber weiter ausprobieren.
    Die Kleidung habe ich an den vorhergesagten Wetterbedingungen angepasst. Wenn es mal eine Längere Wandung werden sollte, wo die Wetterbedingungen nicht so absehbar sind, müsste ich da vielleicht noch ein wenig nachjustieren. Bei dem guten Wetter und der starken Sonne ist für mich als Mensch mit heller Haut der Sunhoody Gold wert. Ich mag zudem, wie der Mischstoff aus Merino und Kunstfaser auf der Haut liegt und trotzdem relativ schnell trocknet und nicht so stark riecht. Die Kombi aus Alpha Fleece und Windjacke hat auch wunderbar funktioniert. In den Nächten habe ich zudem den Alpha Fleece und eine Alpha Hose als Schlafkleidung genutzt. Das Hautgefühl ist nicht so schön wie das von Merinokleidung, war mir aber die Gewichtseinsparung wert. Nicht eindeutig ist die Wahl zwischen einer kurzen und einer langen Hose zu beantworten. Bei Temperaturen am Tag von 20 bis 25 Grad im Schatten, war die kurze Hose super. Andererseits benötige ich bei der Sonne dann mehr Sonnencreme und am Abend haben die Mücken mehr Angriffsfläche. Nicht zu vergessen die Zecken, wobei die sich bis jetzt von mir ferngehalten haben. Was ich bei der nächsten Wanderung auf jeden Fall weglassen werde, ist die Sonnenbrille. Da ich ohnehin immer die Cap aufhabe und bei längerer direkter Sonne auch die Kapuze aufsetze, hatte ich einfach keine Probleme mit der Sonne in den Augen. Eine Sache, die ich nicht richtig ausprobieren konnte, war die Regenbekleidung. Es war möglich, dass es einzelnen Schauer geben könnte, jedoch kein stärkerer Wind auftritt. Daher habe ich mich für den Regenschirm und den Regenrock entschieden. Diese sind zwar schwerer als meine Regenhose und -jacke, aber bei solchen Temperaturen dafür deutlich erträglicher. Ich habe lediglich einmal den Regenschirm geöffnet (und es dabei tatsächlich geschafft, meine Rucksackbefestigung für den Schirm zu verlieren), um bei einem kurzen Regen nicht nass zu werden. Hätte ich die Jacke dabeigehabt, hätte ich mir dafür wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht, den Rucksack abzusetzen, stehenzubleiben und die Jacke anzuziehen.
    Auch wenn nicht neu in meinem Ausrüstungskasten, so habe ich noch immer Probleme den Spiritus richtig zu dosieren. Es ist einfach, manchmal zu viel und manchmal zu wenig, um die Menge an Wasser aufzukochen, was aber nicht wirklich schlimm ist und lediglich nervt. Vielleicht finde ich mal einen Deckel wie @RaulDuke, mit dem ich genau abmessen kann. Oder ich bastle mir mal endlich eine Dichtung, wie es @schwyzi gezeigt hat.
    Weiterhin wollte ich auf der Tour die Garmin Uhr ausprobieren. Nach anfänglichen Problemen funktionierte die Navigation tadellos. Auch wenn der Weg einwandfrei beschildert ist, schaffe ich es doch trotzdem immer wieder nicht auf die Beschilderung zu gucken und es hat mich deutlich weniger genervt, auf die Uhr zu schauen, als immer am Handy nachzusehen. Zudem habe ich erhofft dadurch den Akku des Handys zu schonen. Am Ende musste ich aber feststellen, dass, selbst wenn die Uhr und das Handy so weit wie möglich geschont wurden, ich es nicht schaffe, mit der entsprechenden 10k Powerbank mehr als vier Tage zurechtzukommen. Daher diente der Aufenthalt auf dem Campingplatz auch dem Zweck, die Energiereserven wieder aufzuladen.
    Zuletzt wollte ich nicht den Stichheiler erwähnen, den ich entdeckt habe. Ich war zunächst ein wenig skeptisch, ob der zuverlässig funktioniert, aber da ich dazu tendiere von Mücken gefressen zu werden, wollte ich ihm eine Chance geben. Am Ende hat er sich mehr als bewährt und war praktisch, um sich nicht permanent jucken zu müssen, was, da ich zerstochen wurde, der Tour nicht gutgetan hätte.  Trotzdem war es beim Zeltaufbau immer ein Rennen gegen die Zeit. Entweder ich schaffe es mein Zelt innerhalb von paar Minuten aufzubauen oder ich werde vollständig meines Blutes beraubt 😂. Eine Überlegung gegen den allabendlichen Kampf ist es, eine kleine Ampulle mit Mückenspray mitzunehmen. Die brauche ich nur für den Abend, da ich am Tag mit den paar Stichen beim Gehen zurechtkomme. Alternativ wäre auch eine Windhose möglich, aber immer nervig anzuziehen.
    Dann noch einige Gedanken zur körperlichen und geistigen Verfasstheit und Lehren aus dieser Tour. Ich hatte auch schon im Rahmen von vorherigen Übernachtungen festgestellt, dass es was anderes ist, frei in der Natur zu übernachten und nicht nur auf Campingplätzen. Es geht wohl stark, um die mentalen Ängste allein im Wald zu übernachten. Zudem habe ich als bekennendes Stadtkind wenige Berührungspunkte mit Aufenthalten in den Wäldern und den damit verbundenen (für mich ungewohnten) Geräuschen in der Nacht. Für mich auf jeden Fall auch ein Punkt, den ich mit dieser Tour verbessern wollte, indem ich es öfter mal mache und mich so an die mir fremde Schlafumgebung gewöhne. Und wie erwarten, schlief ich sehr unruhig, wobei ich draußen auch generell unruhiger und weniger schlafe, ohne mich dabei am nächsten Tag jedoch kaputt zu fühlen. Aber die inneren Ängste haben auf jeden Fall abgenommen und wurden von Tag zu Tag besser. Bei der letzten Übernachtung kurz vor Buchholz konnte ich dann richtig gut einschlafen, was aber auch zugegebenermaßen an der nahen Stadt, mit ihren Geräuschkulissen gelegen haben mag (seltsam, wie diese komischen Geräusche der Stadt eine beruhigende Wirkung auf mich haben). Allerdings wurde ich dafür in der Nacht von einem wohl entlaufenden Hund wachgehalten, welche beschlossen hat, auf eigene Faust den Wald unsicher zu machen und ihn entsprechend zusammengebellt hat. Ebenfalls eine Sache, auf die ich nicht vorbereitet war und auch heute nicht genau sagen kann, wie man da reagiert, wenn dieser plötzlich vor dem Zelt stehen würde (was zum Glück nicht passiert ist). Auch die Erfahrung, dass am letzten Tag der Wanderung mitten am Tag hinter mir einfach mal ein Baum umgekippt ist (was mich ziemlich erschrocken hat), hat mir noch mal bewusst gemacht, dass ich bei der Platzwahl im Wald mit Bedacht vorgehen sollte.
    Die prägendste Erfahrung war jedoch die körperliche Belastung. Da ich bei dieser Tour einfach mal ausprobieren wollte, was ich so aus meinem Körper herausholen kann, habe ich damit gerechnet, dass die ungewohnten Distanzen und gleich mehrere Tage am Stück, durchaus auf die Muskeln und Bänder gehen würde. Womit ich aber nicht so stark gerechnet haben ist, dass meine Füße mich so im Stich lassen würden. Vorweg habe ich schon öfter Tagestouren gemacht, in denen ich 30–40 Kilometer am Tag gewandert bin. Dabei habe ich verschiedene Schuhe ausprobiert und bin dann am Ende bei den Lone Peaks gelandet, die von allen ausprobierten Schuhen (von Wanderstiefel, über Zustiegsschuhe hin zu Trekkingsandalen) am besten funktioniert haben, was die Blasenbildung anging. Bei meiner Testrunde vor meiner Wohnung, welche ich mit dem beladenen Rucksack gegangen bin und die 30 Kilometer betrug, habe ich jedoch schon gemerkt, dass sich auch hier Probleme anbahnen. Dementsprechend habe ich vor dem Start der Tour die kritischen Stellen am Fersenbereich und beim Vorderfuß prophylaktisch abgetapet. An sich empfinde ich die Trailrunner als gut sitzend und gut belüftet. Durch die Marathonschnürung habe ich einen festen Sitz in der Ferse und auch vorn stößt nichts an. Auch das Feuchtigkeitsmanagement empfinde ich als gut, da die Merino Socken die Feuchtigkeit gut verteilen und ich ca. alle drei Stunden eine Pause eingelegt habe, um die Füße auszulüften und vom Sand zu befreien. Ein Problem kann natürlich die Distanz gewesen sein, die meine Füße, trotz aller Maßnahmen einfach überfordert hat. Mein Anspruch an die Tour war es wirklich den ganzen Tag zu Wandern. Das heißt, ich wollte nicht unbedingt schnell laufen, auch regelmäßig Pausen und das Genießen von schönen Landschaften gehören für mich dazu.  Jedoch wollte ich auch die gesamte Zeit, in der es hell ist, unterwegs sein.
    Letztlich bin ich den Heidschnuckenweg innerhalb von fünf Tagen gegangen. Der erste Tag startete mit der Ankunft in Celle um 10 Uhr und endete mit ca. 40 Kilometer kurz hinter Weesen. Hier spielten die Füße auch noch mit. Der zweite Tag startete hauptsächlich mit verspannten Beinen, was ich ihnen auch nicht verübeln konnte. Nach einigen Metern laufen hat sich dies aber schnell wieder gelegt. Der zweite Tag endete mit ca. 55 Kilometer auf der Uhr. Hier haben sich trotz des Tapes erste Anzeichen von Blasenbildung an der Ferse abgezeichnet. Der Start am dritten Tag war eine Qual. Schon das Hinausgehen aus dem Zelt fiel mir schwer und die Füße wollten eigentlich gerne einfach da bleiben, wo sie sind. Heute sollten es aber nicht so viele Kilometer werden, da ich ein mit einem Campingplatz ein festes Ziel angepeilt hatte, wo ich mir eine Dusche, Strom und eine kleine Verschnaufpause gönnen wollte. Bis dahin waren es jedoch dann doch ca. 45 Kilometer, wobei ich jedoch schon am Vormittag Soltau und damit die halbe Strecke des Heidschnuckenwegs passiert habe und dann gegen 17 Uhr am Campingplatz kurz vor der Lüneburger Heid angekommen bin. Ich nutzte das frühere Ende der Tagesetappe, um mich ein wenig zu erholen und meine Füße zu begutachten und zu pflegen. Auf dem Campingplatz habe ich eine Wandrerin getroffen, welche mit ihrer Hündin den NST läuft. Sie ist schon deutlich länger unterwegs als ich und ihre Füße machten deutlich weniger Probleme als meine. Für sie war es aber auch nicht ihre erste Fernwanderung und sie hat mir von ihrer ersten sehr anstrengenden Fernwanderung in Neusehland berichtet. Daraufhin habe ich die Hoffnung geschöpft, dass sich meine Füße vielleicht an die Belastung gewöhnt würden. Sie hat mich dann noch großzügig mit Blasenpflaster versorgt, die ich in meiner Leichtgläubigkeit, das Tape schon reichen wird, nicht zu Hause eingesteckt habe. Dies hat sich in den anschließenden zwei Tagen als sehr hilfreich erwiesen, denn die folgenden zwei Tage wurden nur noch anstrengender. Zudem kamen auch noch die steigenden Temperaturen, die mir zu schaffen machen. Schon bei 20 Grad im Schatten empfinde ich Sport machen in der prallen Sonne als nicht sehr angenehm. In den letzten zwei Tagen stiegen die Temperaturen jedoch noch auf 25 Grad an, was mich noch zusätzlich belastet hat. Ganz zu schweigen von den zusätzlichen Wasservorräten, die ich bei solchen Temperaturen mitschleppen muss, um klarzukommen. Am Ende des vierten Tages habe ich mich mit dem Gedanken motiviert, dass jeder an dem Tag gelaufener Kilometer morgen nicht mehr ansteht. Zuletzt bin ich am vorletzten Tag auf ca. 51 Kilometer gekommen, wobei ich aufgrund der Hitze und meinen Füßen, die nach jeder Pause erst mal eine Zeit benötigten, um aus dem Humpeln in das Gehen überzugehen, auch immer langsamer unterwegs war. Am Ende des Tages schlief ich mit dem beruhigenden Gedanken ein, dass am nächsten Tage nur noch 30 Kilometer bis zum Ziel anstehen und es schon zu machen sein wird. Der letzte Tag hat sich dann aber noch ziemlich in die Länge gezogen. Obwohl aus meiner Sicht landschaftlich der Teil am beeindruckendsten ist, ist es auch der bergigste. Jeder Auf- und Abstieg war eine Herausforderung, da ich bedingt durch die muskuläre Belastung, die Blasenbildung, die sich seit dem vergangenen Tag auch auf die Zehen und den seitlichen Vorderfuß ausgedehnt hat, gepaart mit der für mich unerträglichen Hitze, jede hervorstehende Wurzel eine Stolpergefahr war. Und so kroch ich langsam dem Ziel entgegen. Vorbei an Horden von Wandernden, die es aufgrund des Feiertags und des guten Wetters aus Hamburg in die Natur gezogen hat.
    Zuletzt möchte ich auch noch ein paar Worte zu der Landschaft und der Infrastruktur verlieren. Da ich den Heidschnuckenweg schon relativ gut kannte, war ich landschaftlich auch nicht sehr überrascht. Die Heide ist wunderschön, vor allem wenn sie blüht. Aber die Gesamtheit der Wege ist sehr gemischt. Mehr Strecke als mir lieb ist, verläuft an der asphaltierten Straße oder aber in der Nähe von Straßen. Teilweise ist man kilometerweite auf Forstwegen unterwegs. An solchen Stellen höre ich dann gerne Musik, was mir wieder Laune macht und motiviert. Auch sind die Wege teilweise so matschig, dass es schwerfällt, irgendeinen Weg hindurch oder drumherum zu finden. Aber nicht falsch verstehen. Ebenso gibt es sehr viele schöne stellen, wo ich dann gerne meine Pausen verbringe und ein wenig verweile. Diese sind jedoch nur sporadisch zu finden und sind kein durchgängiges Phänomen. Ein weiteres Problem ist die Wasserversorgung. Nun verläuft der gesamte Weg mehr oder wenige an bewohnten Gegenden. Daher ist es prinzipiell immer möglich mal zu klingeln und nett zu fragen, ob man die Wasserflasche aufgefüllt bekommt. Mehr öffentlich zugängliche Wasserquellen währen jedoch nett. Einmal habe ich Wasser aus einer eine Wasserpumpe in einem Dorf geholt und einmal aus einem kleinen Bach. Ansonsten sind auch Friedhöfe eine gute Anlaufstelle, da es dort oft Wasserhähne gibt. Auch der Mangel an offiziellen Übernachtungsmöglichkeiten draußen deutet darauf hin, dass der Weg eher auf die Bedürfnisse von Tagestouren oder aber Hotel- oder Pensionsgäste ausgerichtet ist. An sich halte ich die Übernachtung in Schutzhütten oder Waldgebieten unter der Beachtung der leave no trace Prinzipien und der Wahrung der Regeln in den Naturschutzgebieten und Landschaftsschutzgebieten aber für vertretbar, wenn auch nicht offiziell erlaubt. Da es sich aber auch um ein gut besiedeltes Gebiet handelt, lässt sich sicherlich in der Gegend nachfragen, ob es möglich ist, auf deren Grundstück zu übernachten.
    Am Ende noch ein paar Leeren für mich, die ich dann hoffentlich auf das Elbsandsteingebirge in paar Wochen anwenden kann. Die Ausrüstung funktioniert für mich im Großen und Ganzen. Je nach Wetterlage muss ich vielleicht noch paar Anpassungen machen, aber Gewicht und Funktion stimmt so weit. Die Sonnenbrille fliegt raus, dafür kommt ein Mückenspray rein. Ob ich mit Schirm laufe, muss ich dann noch entscheiden. Dann muss ich noch meine verlorene Befestigung ersetzen. Blasenpflaster werden auf jeden Fall mitgenommen. Es ist gut zu wissen, wie viele Kilometer ich schaffe, wenn es sein muss, aber ich werde es bei der nächsten Tour auf jeden Fall ruhiger angehen lassen. Geplant sind die ca. 100 Kilometer innerhalb von vier Übernachtungen zu machen. Dies sollte deutlich entspannter seine, auch wenn es natürlich deutlich mehr Höhenmeter sind und die An- und Abreise mehr von ersten und letzten Tag auffrisst. Gedanken muss ich mir trotzdem noch über die Blasenbildung machen. Die Schuhe werde ich jetzt so kurzfristig nicht mehr ändern. Stattdessen versuche ich es mal mit Zehnsocken oder Linersocken und hoffe, dass es dadurch besser wird. Auf mittlere Frist möchte ich trotzdem so weit kommen, dass ich meine 11–12 Stunden am Tag gehen kann, ohne nach der Tour die Füße erst mal zwei Wochen nicht benutzen zu können 😄.
     
    Und nun noch ein paar Bilder:


    Start war am Celler Schloss bei bestem Wetter



    Teilweise wunderschöne Pausenorte


    Aber auch schwierige Stellen wie umgefallene Bäume und Schlamm.


     

    Wenn es am Tag so heiß ist, gefallen mir die Morgenstunden besonders gut.




    Trotz allen unschönen Passagen gab es in allen Abschnitten immer wieder schöne Stellen und Wege.
     
     
     
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    Dr_M_Akellos reagierte auf ChristophW in Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread   
    Der Krafteinleitungspunkt in den Stoff (wahlweise Verbindung Stock-Stoff, oder halt Stoff-Schnur) hat verschiedene Freiheitsgrade des Ausweichens bei Belastung (egal ob statisch oder dynamisch). Je mehr Ausweichmöglichkeiten, desto niedriger die auftretenden Maximalbelastungen. Besonders in Kombination mit nicht-starren Leinen kann dann was ausreichend nachgeben (reversibel) anstatt aufgeben (Riss).
    Aber: wenn wirklich viel Wind/Sturm/Böen zu erwarten sind, dann bitte eher Abstand von Bäumen/Ästen/Flugkandidaten usw. bevorzugen.
    Happy Trails!
    Christoph
     
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    Dr_M_Akellos reagierte auf TappsiTörtel in Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread   
    Grundsätzliche Frage ... welche Physik steckt dahinter ... oder isses ganz einfach?
    Stellt euch ein einfaches, rechteckiges Tarp/Zelt ohne Boden vor, A-Frame, Kopf- und Fußende geschlossen mit schrägen Wänden bis zum Boden, rundrum bis zum Boden, an den 4 Ecken jeweils mit nem Hering fixiert, von innen mit zwei Trekkingstöcke aufgebaut, jeweils in "Stocktaschen" in den "Firstecken" vom Kopf- und Fußende ... also Standard.
    Würde man jetzt die Trekkingstöcke innen rausnehmen und stattdessen die beiden Firstecken z.B. an Bäumen oder mit außen stehenden Treckingstöcken nach oben abspannen, wäre dann die Windstabilität genauso gut/besser/schlechter als mit den Treckingstöcken innen?
    Sinn der Frage: ohne die Stöcke innen wäre in einem Minimaltarp die Liegefläche besser nutzbar ... nützt natürlich nix wenn das Ding dann bei heftigerem Wind zu stark flattert oder gar zerlegt wird.
    Soll jetzt keine Diskussion bzgl. Schnitt, Form, Catcut, etc. entfachen, es geht mir nur ums grundsätzliche!
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    Dr_M_Akellos reagierte auf RaulDuke in Bikepacking - eure Räder   
    @Okoko1
    ja, ich würde mich freuen!
    ich wäre, wenn ich an einer fernwanderstrecke leben würde, definitiv ein trailangel!
    so kann ich es wenigstens beim bikepacking sein, obwohl ich mich da gar nicht zugehörig fühle. 
    allerdings habe ich seit kurzem echt probleme mit der archillessehne und werde deshalb wahrscheinlich dieses jahr auch ne radtour machen, entweder durch holland oder dänemark!
    allerdings mit nem E-fahrrad meiner frau, mit vaude packtaschen usw… 
    habe halt kein ultraleichtes fahrrad und werde mir, zumindest kurzfristig auch keins zulegen können (geldmangel) und wollen (hoffnung auf heilung und dann wieder laufen statt fahren)
    den weserradweg bin ich vor drei jahren mal gefahren, damals sogar mit nem lastenfahrrad von baboe, campingstuhl und ner menge quatsch, den ich dieses mal auf jeden fall nicht mehr mitschleppen würde.
    hat trotzdem spaß gemacht!
    dieses mal mit dem ganzen UL equipment, nur eben mit schwerem fahrrad und packtaschen!
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