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Ultraleicht Trekking

Klarus K5 Powerbank - die bessere Nitecore NB10000?


Cephalotus

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Ich möchte die Powerbank Klarus K5 vorstellen, hier die Herstellerseite:

KLARUS K5 leichte, wasserdichte Powerbank aus Kohlefaser – KLARUS Store (klarustore.com)

Es handelt sich um eine 10.000mAh Powerbank im Carbonfasergehäuse mit laut Hersteller 157g Gewicht, einem USB A Ausgang und einem USB-C Ein/Ausgang.

Unterschiede zur Nitecore NB10000 sind die andere Gehäuseform, eine Kapazitätsanzeige in %, minimal höhere angegeben Leistungsdaten sowie eine Abdichtung nach IP68, was sogar Untertauchen der Powerbank ermöglichen soll. (Nitecore NB10000 hat IPX5 also Spritzwasserschutz)

Meine Klarus K5 Powerbank wiegt 156g, meine Nitecore NB10000 Gen 2 wiegt 152g)

Das Gehäuse gefällt mir erheblich besser als das eckige Gehäuse der Nitecore. Ob es Stürze besser verkraftet mag ich nicht testen.

Die weiße Beschriftung ist auch erheblich besser zu lesen (evtl. mal am Flughafen von Relevanz?)

Ein Gehäusevergleich inkl. erfolgreichem Wasserbadtest wurde auf youtube schon veröffentlicht:

Die Prozentanzeige finde ich im Vergleich zu den 3 LED der Nitecore eine super Sache und war für mich zusammen mit IP68 ein Kaufgrund

Die Prozentanzeige funktioniert, ist aber in Bezug auf die abgegeben Wh nicht ganz linear, die oberen 50% entsprechen mehr Energie als die unteren 50%. Dokumentiert und grafisch dargestellt habe ich das nicht, das war mir doch zu aufwändig.

Die Anzeige könnte nachts im Zelt zu hell sein, sie ist beim Laden oder Entladen immer an. Rotes PVC Klebeband hilft gut beim "dimmen".

Solarladung mit meinem 5V max 5W Lixada Panel funktioniert erwartungsgemäß, wie effektiv kann ich im direkten Vergleich nicht gut testen, geht jedenfalls auch bei wechselnder Bewölkung.

Der low current Entlademodus funktioniert auch, zumindest mit meinen CO2 Messgerät, das nur kleine Strommengen braucht und hin und wieder einen Impuls und normale Powerbänke abschalten lässt.

Ladung habe ich bisher nur mit 12V gemessen, da gingen 3,64Ah rein, was 43,68Wh sind und 113% der aufgedruckten Kapazität von 38,5Wh entspricht.

Für die Entladungsmengen habe ich eine kleine Tabelle gemacht und die Nitecore NB10000 im Vergleich dazu.

Der Hersteller gibt die Zellkapazität mit 38,5Ah an (3,85V und 10.000mAh) und bei 5V und 1A eine Entlademenge von 6400mAh (alles exakt identisch zu den Herstellerangaben der Nitecore NB10000)

ich habe dazu eine elektronische Last verwendet, 5V über USB-A und 12V über USB-C mit einem gechipten Kabel. Evt wäre es sinnvoll, das noch anders herum auch zu messen, aber dazu fehlen mir im Moment die geeigneten Kabel. bei den Wh sind die Stecker- und Kabelverluste mitgemessen. Die Nitecore NB10000 hat schon eine Handvoll Zyklen und 4 Wochen Wüstenhitze hinter sich. Die Messausrüstung ist nicht professionell, also nicht über Unterschiede in der zweiten Nachkommastelle philosophieren.

Entladetest_Klarus_Nitecore1.jpg.04d0bc750a4566df8c23f5f716acc967.jpg

Nun, die Grafik ist recht aufschlussreich. Die Klarus K5 kann zwar wie versprochen hohe Leistungen liefern, allerdings sinkt dabei der Wirkungsgrad doch rapide, so dass das im Outdooreinsatz eher nicht zu empfehlen ist.

Bei 5V 1A werden die Herstellerangaben fast erreicht und auch Entladeleistungen bis ca. 10W funktionieren noch gut.

Die hohen Leistungen von 15W bzw. 18W kann die Nitecore auch nicht wirklich gut, aber die Klarus ist hier nochmal deutlich schlechter, insbesondere 12V und 1,5A ist schlecht. Die Messung bei 12V und 1,5A habe ich zur Sicherheit sogar nochmal wiederholt mit nahezu identischem Resultat.

 

Gleichzeitiges Laden und Entladen geht, aber bei meinem Test nur mit reduzierter Leistung und den Wirkungsgrad weiß ich auch nicht. Auch die Nitecore verhält sich da ähnlich. da gibt es aber gefühlt hunderte Optionen, wie man das kombinieren kann, die probiere ich nicht alle durch.

 

Fazit: Ich finde sie gut, auf Schnellladung aus dieser Powerbank werde ich aber weitgehend verzichten (können/müssen). Gehäuseform und -Verarbeitung ist aus meiner Sicht viel schöner als bei der Nitecore, man gewinnt die %-Anzeige und die IP68 Abdichtungen, hat 4g Mehrgewicht und die Leistungsdaten sind minimal schlechter (bei Schnellentladung deutlich schlechter.)

Die Klarus K5 wird außen gemessen etwas weniger heiß als die Nitecore NB10000 im Schnellentlademodus, was aufgrund des schlechteren Wirkungsgrades erstmal unlogisch erscheint. Wie es intern aussieht weiß ich natürlich nicht. Wärmeverteilung von außen:

KlarusK5.thumb.jpg.261e4637fd78a76e82bdea702d161b7a.jpg

Zur Alterung der Zellen kann ich logischerweise nichts sagen. Wie üblich bei längeren Nichtgebrauch eher im unteren Ladezustand und kühl lagern sollte helfen, ebenso das Vermeiden (hoher) Ladeströme bei kaltem Akku. Auch wenn Anbieter im Netz (z.B. Amazon) irgendwo mit Funktion bis -20°C werben so würde ich das bei Li-Ionen Zellen hoher Energiedichte immer nur auf das Entladen beziehen, nie auf das Laden.

Im eisigen Winter die Powerbank beim Laden besser in die Sonne legen, ansonsten natürlich immer in den Schatten! Schnellladen bei Kälte für zu Lithium plating an der Anode. Eine der besten Möglichkeiten vergleichsweise sichere moderne Li-Ionen Zellen doch noch zum brennen bekommen zu können (und meistens irgendwann später)

Da die Klarus K5 idR auch etwas billiger ist würde ich diese empfehlen, es sei denn man will die hohen Leistungen nutzen. dann die Nitecore NB10000. Bei beiden würde ich aber bei begrenztem Energievorrat empfehlen, das Smartphone besser langsam als schnell zu laden.

MfG

Bearbeitet von Cephalotus
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Danke @Cephalotus für den ausführlichen Testbericht und die Gegenüberstellung mit der NB10000. Ich versuche gerade als Laie zu verstehen, warum Klarus den großen finanziellen Aufwand betrieben hat um diese Powerbank zu entwickeln, wenn sie damit nicht besser sind, als die Konkurrenz. Aus meiner Sicht haben sie diese Powerbank ja als Angriff auf die direkte Konkurrenz, die NB10000 entwickelt. Zumindest könnte man das von das vom Aussehen und den Anschlüssen her denken. Warum ist sie dann nicht wenigstens leichter als die Powerbank von Nitecore? Klar, das Display ist nett und sie hat keine eckigen sondern abgerundete Ecken. Aber reißenden Absatz werden sie damit nicht bekommen. Zumal die Powerbank von Klarus nur minimal günstiger ist, als die NB10000. Mir ist schon klar, dass Nitecore mit ihrem Gewicht am äußersten technischen Limit arbeitet, aber wäre die von Klarus deutlich leichter, hätte ich das als Kaufanreiz gesehen. Die Prozentanzeige für mehr Gewicht und schlechteren Wirkungsgrad triggert mich persönlich nicht. :lol:

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Die beiden Powerbänke bewegen sich wahrscheinlich bzgl. Gewicht am Rande des heute technisch möglichen bei Akkuzelle, Elektronik und Gehäuse. Vielleicht gibt es in 10 Jahren eine Powerbank, die das nochmal um 10-20% besser kann.

Welche man wählt kann man individuell entscheiden, ich hab dafür ein paar Merkmale zusammen getragen. Beide haben jeweils Vor- und Nachteile.

Konkurrenz belebt den Markt.

Mein Hauptratschlag wäre bei beiden die Schnelllentladefunktion zu meiden, wenn Energie knapp ist. Beim Klarus K5 dürfte die Funktion vor allem deshalb da sein, um zumindest auf dem Papier keinen offensichtlichen Nachteil zur Nitecore zu haben, aber die Elektronik der Klarus ist in der Hinsicht wohl schlechter.
Mein Smartphone zieht im Schnelllademodus und teilgeladen 12V und ca. 1,5A und im normalen Modus 5V und ca. 1,7A.

Ich halte übrigens auch die Preise für angemessen. Wenn man ein Produkt am Limit entwickelt kostet das eben. Wer eine möglichst billige Powerbank sucht bekommt 100e andere Modelle.

Bearbeitet von Cephalotus
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Wie kann ich denn bei einem Akku steuern, dass es mein Handy langsam oder schnell lädt ? Bzw mit welchen Ampere?

Zu Hause mach ich es über meine Ladegeräte - normal = langsam, GAN = schnell. (wodurch sie sich sonst unterscheiden weiss ich nicht...., alles mit Strom war mir schon immer suspekt/schwer verständlich, - Elektrotechnik einzigste Fach in meinem Studium was es mir wirklich schwer fiel).

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Vom Messgerät errechnet und abgelesen. Deshalb sind die Spannungsverluste über ein Kabel und zwei Steckverbinder mit inkludiert. Das wäre ja im praktischen Einsatz genauso.

 

Bei meinem (Samsung Xcover Pro) Smartphone kann ich im Menü einstellen, ob es bis 85% oder bis 100% laden soll und ob es schnell laden (12V und ca. 1,5A) soll oder nicht. (5V und ca 1,7A)

Falls Dein Smartphone das nicht kann, kann es helfen, sich ein altes USB-A auf Micro-USB oder USB-C Kabel zu besorgen, das nicht mit dem QC Protokoll kompatibel ist und daher mit 5V herum lädt.

 

 

 

 

Bearbeitet von Cephalotus
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Wer "runde" Kanten will, wird auch bei Nitecore bedient: https://charger.nitecore.com/product/carbo10000 - sieht der Klarus erst noch ziemlich ähnlich, sogar der Einschalttaster und die USB-Anschlüsse sind am selben Ort und das Gewicht stimmt aufs Gramm überein.

Ein Schelm, wer denkt, dass die Geräte bis auf die Ladestandsanzeige identisch sind. Ev. baut das Display der Klarus ein wenig tiefer, deshalb die leicht tiefere Frontmaske.

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Die Nitecore Carbo10000 scheint aber nochmal ein ganzes Eck teurer zu sein.

 

Ich hab die Messwerte noch etwas ergänzt, für die, die es interessiert:

 

Entladetest_Klarus_Nitecore2.thumb.jpg.300a5c10cf94621d1ea18b0837bb9a81.jpg

 

Der Wirkungsgrad ist ziemlich gut, üblicherweise rechne ich grob mit 80% Wirkungsgrad beim Laden und nochmal 80% Wirkungsgrad beim Entladen, was dann über alles 64% ergäbe. Hier liegen beide Geräte bei moderaten Leistungen mit je 75% Wirkungsgrad von Energie rein zu Energie raus deutlich darüber.

Auch beim Laden mit 5V wird offensichtlich der DC-DC Wandler genutzt, deshalb werden weniger Ah eingeladen als der Zellpack an Kapazität haben sollte. Das ist gut.

Ergänzend noch die Aufladung mit einem Lixada 5V 5W Modul:

Aufgestellt grob nach Süden und dann nicht weiter bewegt auf meinem Balkon mit freier Sicht zur Sonne so von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr, wenn sie denn scheint.

Am eher trüben 21. März wurden die Klarus K5 von 0% auf 22% geladen, am eher sonnigen 26. März wurde sie von 0% auf 41% geladen.

Die 41% Ladung ermöglichen dann eine Entnahme bei 5V und 2A von 2,36Ah bzw 11,65Wh. Das entspricht ca. 39% der vollen Ladungsmenge des Akkupacks (wie weiter oben erwähnt ist die Prozent-Anzeige nicht perfekt linear)

39% von 156g Gewicht wären ca. 60g. Das Solarmodul selbst wiegt 70g. Ich finde das ganz gut.

Bearbeitet von Cephalotus
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