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Ultraleicht Trekking

Plork

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Reputationsaktivitäten

  1. Ich habe das (noch) nicht verstanden
    Plork reagierte auf Mod-Team in Wofür das MYOG-U-Forum gedacht ist....   
    Im MYOG-Unterforum geht es um den Austausch über Ausrüstung, die User für den Eigenbedarf selber herstellen.
    User, die regelmäßig oder gelegentlich auch für den Verkauf / Andere produzieren, können sich selbstredend ebenfalls mit Tipps oder Anleitungen usw. beteiligen. Allerdings sollten sie in ihren Beiträgen alle Formulierungen vermeiden, die auf eine solche Verkaufstätigkeit direkt oder indirekt hinweisen. 
    Das gilt auch für Andeutungen, wie etwa:
    "Als ich mal wieder 3 Schlafsäcke für Bekannte anfertigte... "
    "Von diesen 4 Rucksäcken war auch einer für mich."
    "Der Vorteil dieser Konstruktion wird klar, wenn ich nun Rucksäcke in anderen Rückenlängen anfertige."
  2. Gefällt mir!
    Plork reagierte auf Capere in KHT40 + Monolite - 170g - Atmungsaktive Isolations Jacke - ModularWarmth -   
    Auch hier mal wieder eine neue Version gefertigt: Apex67 + Cloud71
    Gesamtgewicht 172g.
    Damit nur marginal schwerer als die erste Version, aber deutlich mehr Loft/Isolation.

  3. Danke!
    Plork reagierte auf paff in Leichtes USB-Ladegerät für Smartphone gesucht!   
    Ich glaub du interpretierst nen bisschen zu viel in den China-Punkt rein @zeank. Anker selbst fertigt ja auch in China, hat sich aber einfach am Markt etabliert und baut seit nen paar Jahren solide Produkte. Gerade im Elektronik-Bereich ist es halt leider so, dass es immer wieder neue Hersteller gibt, die für nen Jahr Zeug auf den Markt schmeißen und dann wieder verschwinden, weil es sich dann doch eher um Wegwerf-Produkte mit kurzem Lebenszyklus handelt. Wenn Schnellladen, wie vom OP auch geschrieben, keinen hohen Stellenwert hat, würde ich definitiv auch eher zu Anker greifen, als zu ner (scheinbar recht jungen?) Amazoneigenmarke, die von Make-Up über Küchenhandtücher und Reisehandtaschen bis zu Elektronik so ziemlich Alles im Sortiment hat^^
    Zumal man mit Anker ja auch nicht höherpreisig unterwegs ist.
  4. Danke!
    Plork reagierte auf khyal in Leichtes USB-Ladegerät für Smartphone gesucht!   
    Nimm das Anker, bei Anker haben bis jetzt immer beim Nachmessen an PB, Netzteilen, Panels die Werte gestimmt und Anker hat auch eine recht gute Garantieabwicklung.

    Hatte neulich erstmalig einen Defekt an einem Ankerteil (5,2 Ah PB, einer der 2 18650 drin gestorben), Messergebnisse, Kaufnachweis, Seriennummer via Email geliefert, ich haette dann von Anker dafuer ein Austauschprodukt zugeschickt bekommen, da ich aber momentan mit den Nitecore PB (die NB10.000 bzw 5.000 sind natuerliche absolut klasse) gut versorgt bin und ich eh fuer das neue Outdoor-Smartphone eine Platte fuer Wireless Charging (dann kann es beim Paddeln im wasserdichten Aquapac bleiben) brauchte, war es auch kein Problem, statt dessen das zu bekommen.

    Amazon Eigenmarke heisst (daneben, ob man so etwas wie Amazon unterstuetzen will) haeufig Chinakrams, das kann ok sein, muss  es aber nicht, wie schon geschrieben, ich habe hier (aus einem Testkauf) etliche China-USB-Lader liegen, die nur einen Bruchteil des angegebenen Stroms liefern und ist bei den Chinateilen auch nicht unbedingt gegeben, dass es so hohe Sicherheitsstandards hat, da kann auch schon mal ein Netzteil abfackeln oder im unguenstigsten Fall bei Defekt eine hoehere Ausgangsspannung haben, die ein angeschlossenes Geraet grillt.
    Ich bin ja von meiner Erstausbildung her Elektroniker und da habe ich bei manchem Chinageraet, wenn ich mir die Innereien angeschaut habe, die Kraetze gekriegt. Natuerlich kriegen die auch die hochwertige Produktion in manchen Firmen hin, aber dann brauchst es meist eine Firma im westlichen Wirtschaftsraum, fuer die sie fertigen und die auf die Qualitaet achtet und die checkt und nicht irgendwen der die Teile nur umlabelt.
     
  5. Ich habe das (noch) nicht verstanden
    Plork reagierte auf zeank in Leichtes USB-Ladegerät für Smartphone gesucht!   
    Fast als ob iPhones nicht aus China kämen. Alles schlechte kommt aus China, ganz klar! 
  6. Gefällt mir!
    Plork reagierte auf Capere in - 20l - 250g Trail Running Vest / Rucksack - SimpleRun   
    Das Regenwetter der letzten Tage wurde natürlich direkt wieder fürs Nähen genutzt und so entstand ein neuer Pack in der X-Pac Alternative von Challenge: Ecopak EPLX 200 mit 146g/m² + Stretch Mesh von AX 260g/m²

    Habe hier auch zum ersten Mal zur Zierde Saumband im Inneren verwandt (ist das Weihnachtsgeschenk für einen Freund, der sehr viel Wert auf Ästhetik legt).

    Gesamtgewicht: 309,8g
  7. Gefällt mir!
    Plork reagierte auf Capere in - 20l - 250g Trail Running Vest / Rucksack - SimpleRun   
    Die Softflasks liegen in der Regel seitlich oberhalb der Brust. Und der Pack hat ~18-19l im Main-Kompartment und rund 5-6l in den ganzen extra Taschen.
    Habe mir aus dem spannenden Challenge EPL200 nun einen beefigen Kletter-Rucksack hergestellt und auch direkt auf der ersten Alpentour getestet. Gesamtgewicht: 250g.


    Bin vom ersten Eindruck des Challenge EPL200 begeistert - Gewicht wie Hybrid - DCF, wasserdicht + tapebar mit Cuben Tape und dabei jedoch bedeutend abriebfester. In meiner Welt damit so ziemlich der perfekte Rucksackstoff.
  8. Gefällt mir!
    Plork hat eine Reaktion von truxx erhalten in Handy für Trekkingtouren   
    Genau Khyal, allerdings enthält Lineage idr. noch die properitären google dienste (G-apps).  /e/ brückt das mit microG, Lineage for microG gäbe es auch noch, aber nun drifte ich ab
    Kurz: Es gibt durchaus Wege der Datensammlerei zu entgehen. Wenn man sich da einmal hineinfuchst und das am Ende installiert, dann lernt man dabei auch nochmal einiges zu den Geschäftsmodellen der Ökosysteme (Datenerfassung + Werbung, ersteres imho weit kritischer) als auch der Software/den Apps selbst (u.a. die Welt der Free and Open Source Software..) - Lohnt sich!
     
     
  9. Gefällt mir!
    Plork reagierte auf khyal in Handy für Trekkingtouren   
    Yes, ich hatte ja schon LineageOS erwaehnt, /e/OS ist eine Fork von LineageOS, man kann also auch hier mal schauen, ob es fuer das eigene Smartphone LineageOS gibt, ist aber nicht gerade trivial, das zu installieren siehe hier wuerde ich eher mal erstmal, wenn, bei einem preisguenstigen Backup-Smartphone machen, was ein preisguenstiges 2.Phone ist, darueber koennen die Meinungen natuerlich auseinandergehen...
  10. Danke!
    Plork hat eine Reaktion von grmbl erhalten in Handy für Trekkingtouren   
    Sofern Dich der Schutz Deiner Daten tiefer interessiert kannst du auch /e/os oder Graphene OS anschauen.
    Vorteil ggü. Apple wäre ein weiterhin offenes Android Ökosystem mit tollen FOSS Apps, sowie der für Normalanwender wohl derzeit maximal zu erreichende Schutz Deiner Daten auf dem Smartphone.
    Weitrers bist Du da betr. Updates mit hoher Sicherheit längerfristig abgedeckt.
    Graphene OS arbeitet mit den Pixel phones, /e/ OS mit Fairphone, Samsung und einigen anderen.
  11. Gefällt mir!
    Plork hat eine Reaktion von J_P erhalten in Sammelthread - myog kleine Basteleien   
    Mein erster MYOG Dosenkocher
    5 Dosen Red Bull sind dafür draufgegangen, gottseidank hatte ich Abnehmer dafür!

  12. Gefällt mir!
    Plork reagierte auf BitPoet in Ein Wochenende am Funtensee (mal wieder)   
    Tag 2
    Tatsächlich wache ich in super ausgeschlafen vor dem Wecker auf und kann die Morgenwäsche in der Dämmerung ganz entspannt draußen am Holtrog zelebrieren. Über dem See wirbeln kleine Nebelschwaden herum und lösen sich genauso schnell auf wie sie sich bilden. Ein Murmeltier läuft mutig den Weg hinunter Richtung See. Ich nehme mir vor, spätestens um 7:30 los zu laufen, weiß aber aus Erfahrung, dass das eh nicht klappen wird.
    Das Frühstück gibt es ungewohnt fertig auf dem Tablett. 2 Sorten Brot, eine Scheibe Hefezopf, Wurst, Käse, Marmelade und Müsli mit Joghurt. Kaffee auch natürlich. Daheim bin ich erklärter nicht-Frühstücker, aber auf Tour brauche ich die morgendliche Kalorienzufuhr. Ich habe ein nettes Gespräch mit dem Paar aus München am Nachbartisch, die ich denke ich ein wenig mit meiner Begeisterung für Weitwanderungen anstecke. Ich hole mir einen zweiten Kaffee. Auf einem Bein kann man nicht stehen, oder so. Bis ich dann meinen Kram geräuscharm aus dem Zimmer bugsiert und mich umgezogen habe, alles verstaut ist und die Wasserflaschen aufgefüllt sind ist es doch wieder nach 8:30 geworden. Ich werfe noch ein paar Grüße in die Runde und mache mich in der Morgenluft auf den Weg. Schon jetzt braucht man auf 1600m keine langen Klamotten mehr, was einen mehr als nur warmen Tag verspricht. Ein paar einsame Schafwölkchen grasen am Himmel. Kaiserwetter.

    Ich laufe ein Stück des Weges wieder zurück in Richtung Saugasse. Dabei begegnet mir keine Menschenseele, nur Murmeltiere, Salamander, Vögel und Massen an emsigen Insekten. Hummeln und dicke Käfer brummen vorbei, und kein Flugzeuglärm stört die Idylle. Nach einer guten halben Stunde zweigt mein Weg nach links ab, und ich folge dem teils überwachsenen Oberlahnersteig in Richtung Trischübel-Pass. Schon nach kurzem ändert sich die Umgebung komplett. Teils ein wenig ausgesetzt geht es auf und ab, wobei es erst einmal mehr ab als auf ist. Sporadisch helfen eiserne Tritte und Stahlseile, wobei ich letztere bei dem trockenem Boden nicht brauche.

    Der Weg wird immer ursprünglicher, und ich wandere zwischen Farnen und tellergroßen Blättern hindurch. Die Temperatur geht steil nach oben, aber es gibt immer wieder Schatten und eine leichte Brise, so dass es erträglich ist. Manchmal ist der Weg nur zu erahnen, aber genau das ist ja was Natur ausmacht.

    An der Einmündung des Wegs von Bartholomä zur Sigeretplatte begegnen mir zum ersten Mal andere Wanderer, zwei Holländer die allem Anschein nach die Watzmannüberschreitung gemacht haben. Ein kurzes Hallo, und sie traben Talwärts an mir vorbei. Ich kletter Holzleitern hoch und balanciere auf Karstfelsen.

    Ich genieße die Aussicht auf tief eingeschnittene Rinnen und bekannte Berge in der Entfernung.

    An einer Kuppe treffe ich auf eine Gruppe aus Franken (man begegnet irgendwie auf jeder Tour einer Gruppe aus Franken) und wir stehen eine Minute lang an einer schattigen Stelle bevor sich die 4 wieder in Bewegung setzen und eiligen Fußes Richtung Tal weiterziehen. Ich gehe die nächsten paar hundert Meter gemütlich weiter, als mir auf einem Felsen eine Gopro Hero an einem Selfie-Stick entgegen winkt. Ich hole tief Luft, schnappe mir den Stab und laufe (ja, laufe, und das bei der Hitze) den Franken hinterher. Die haben schon deutlich mehr Strecke gemacht als ich gedacht hätte, und so kommen einige ungeplante Höhenmeter dazu bis ich endlich in Rufweite bin. Es stellt sich heraus dass die Kamera nicht ihnen gehört und schon vorher da lag. Ich stehe also eine Minute herum um wieder zu Atem zu kommen, als es herauf ruft, dass der Eigentümer der Kamera gefunden wäre. Eine Minute später trabt auch schon einer der Holländer zu mir herauf, ohne Ausrüstung und triefend vor Schweiß. Meine Rechnung sagt, dass er jetzt zusätzlich zu seiner Tour noch mehr als 300hm gejoggt ist. Zum Glück fällt er mir nicht um den Hals, aber er bedankt sich überschwänglich, dass ich ihm das Teil entgegen getragen habe. Sofort berichtet er der Kamera über seinen Faux Pas, und ich vermute, ich bin bald irgendwo auf Youtube zu sehen.
    Das letzte Stück zum Trischübel hinauf wird wieder flacher, und über den Kamm streift ein angenehmer Wind.

    Beschwingt bezwinge ich die letzten Anstiegsmeter der Tour und Raste dann im Schatten einer Latschenkiefer, trinke noch einmal ausgiebig - sowohl physisch als auch die Bergromantik - bevor es dann wieder steiler durch lichten Wald in Richtung Wimbachgries hinab geht.
    Das Wimbachgries ist ein riesiges, mit feinem Geschiebe gefülltes Tal, eine Wüste mitten im Grün der Berchtesgadener Alpen. Zur Schneeschmelze schießt das Wasser nur so hinab, aber jetzt gluckst alles tief unter den Füßen versteckt durch den Sand und kaum ein Tropfen Feuchtigkeit sieht die Oberfläche.

    Ich treffe auf eine Einheimische, die die Überschreitung des Trischübelpasses als Tagestour macht, und wir plaudern nett bis wir an die Wimbachgrieshütte kommen. Hier ist es auch vorbei mit der Einsamkeit der Berge, denn die ist ein beliebtes Tagesziel für Tagestouristen aus den Pensionen und Hotels in der Umgebung. Sie geht weiter, aber ich gönne mir einen Spezi und eine Gulaschsuppe. Auf Kalorien muss man in den Bergen zum Glück nicht achten.
    Die Sonne flimmert schon über den Steinen als ich mich wieder auf den Weg mache. Die Aussicht auf die umliegenden Berge ist spektakulär. Rechts thront der Watzmann mit seiner Familie, links drohen die steilen Flanken des Blaueis-Massivs. Ich gehe wegen der Aussicht in der Mitte des Grieses, nicht am schattigen Weg an der bewaldeten Bergflanke, um meine Aussicht zu maximieren, und folge den Fahrspuren des Hüttenwirts und der Nationalparkfahrzeuge.

    Ein paar Bergläufer schließen zu mir auf, die wohl die Watzmannüberschreitung laufenden Schrittes gemacht haben. Ihre Beine sind schon etwas müde, während meine noch keine Ruhe geben wollen, und so trabe ich - es ist mehr schnelles Wandern als Laufen - neben ihnen her Richtung Tal.
    In diesem Gelände liebe ich meine nagelneuen Gamaschen (Montane Via). Kein noch so kleines Steinchen findet seinen Weg in meine Schuhe. Super leicht, ähnlich wie Dirty Girls, aber mit einem gut befestigten Kunststoffclip vorne anstelle des etwas bei den Dirty Girls etwas fragwürdigen Metallhakens. Der Klett an der Ferse haftet wie eine Eins am Gegenstück meiner Brooks Cascadia, die immer noch nicht auseinander fallen wollen.
    20 Minuten später und kurz nach dem Wimbachschloß - offizielle Gehzeit 1:45 von der Wimbachgrieshütte - treffe ich die neue Bekanntschaft von vorhin wieder und wir ratschen gemütlich den Rest des Weges an der Wimbachklamm vorbei hinunter, jetzt wieder mit mehr Schatten, über unsere Faszination mit den Bergen, über Ängste und Träume und verrückte Erfahrungen in den Bergen, über dies und das. Wir sehen unterwegs ein paar grüne Eidechsen am Wegesrand, die hier mittlerweile extrem selten geworden sind.
    An der Wimbachbrücke muss ich mich hastig verabschieden, denn der stündliche Bus nach Berchtesgaden geht in 2 Minuten, und ich komme genau passend um mir am Brunnen neben der Haltestelle den Schweiß vom Kopf zu waschen bevor der Bus einfährt. Um 15:55 bin ich dann schon zurück am Jennerbahn-Parkplatz bei meinem Auto, etwa 2 Stunde früher als geplant.
    Der heutige Tag hatte etwas über 18km, 600hm im Aufstieg und 1600hm im Abstieg. Temperatur im Tal 30°C. Trotzdem habe ich noch einen guten Liter Wasser übrig.
    Mein Zpacks Arc Blast durfte zum ersten Mal in die Alpen, auch wenn er nur zu einem Drittel gefüllt war (BW 4,1kg). Der Frame und damit die Belüftung des Rückens machen einen Unterschied wie Tag und Nacht - gefühlt 4 bis 5 Grad gegenüber einem frameless Pack - und das Gewicht sitzt perfekt auf der Hüfte, so dass auch Laufen kein Problem ist. Ich liebe diesen Rucksack! Mein Columbia Silver Ridge Hemd hat sich als doch zu warm für heiße Tage herausgestellt. Die Sun Sleeves von OR funktionieren da besser.
    Beim Heimfahren grinse ich vor mich hin. Ich hatte alpine Momente, bin durch Urwald gewandert und durch eine kleine Wüste. Mein Kopf war nur im hier und jetzt, gefüllt mit wunderbaren Eindrücken. Nach dem ganzen Corona-Wahnsinn war dieses Wochenende eine Infusion an Lebensfreude.
     
  13. Gefällt mir!
    Plork reagierte auf BitPoet in Ein Wochenende am Funtensee (mal wieder)   
    Tag 1
    Was macht man in Corona-Zeiten, wenn erst kurzfristig feststeht dass endlich Zeit und Wetter für ein Wochenende in den Bergen passen, die Hütten aber rappelvoll gebucht sind, ohne Reservierung gar nichts geht und das Biwakieren auf dem Berg in Bayern jetzt im Zweifelsfall nicht mehr geduldet wird? Möglichkeit A: man sucht sich eine versteckte Ecke raus, packt schon mal präventiv alles was man fürs Cowboy-Camping auf 2000m braucht und nimmt sich fest vor, eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Oder Möglichkeit B: man hat verdammtes Glück, es wird ein Bett auf der Hütte frei und man schnappt in letzter Minute zu.
    Möglichkeit A klappt auch im Nachgang zu B, bedeutet aber umpacken.
    So hat mich meine "Saisoneröffnungstour" (wieder einmal) hoch zum Kärlingerhaus am Funtensee geführt.
    Samstag um 04:30 Uhr klingelt der Wecker, was gefühlt viel zu früh ist. Vielleicht hätte ich doch schon vor 01:30 Uhr ins Bett gehen sollen, aber irgendwie hatte ich die Zeit aus den Augen verloren. Also schleppe ich mich nach einer Tasse Kaffee in die Dusche, was mich zumindest ein weniger wacher macht, stelle dann fest, dass ich die Semmeln fürs Frühstück gestern offen liegen gelassen habe und sie jetzt steinhart sind, gehe die Packliste noch mal durch und räume in einem kurzen Anflug von Panik noch mal alles aus dem Rucksack - sinnloser Weise, denn die gesuchten Dinge sind alle drin - und erschrecke dann, weil es schon viertel vor sechs ist. Also rasch die Schuhe gepackt, den Arc Blast geschultert und runter ins Auto, vorbei am griffbereiten Häufchen mit Müsliriegeln und Studentenfutter.
    Die Straßen sind fast leer und ich rolle glückselig den Bergen entgegen, verpasse wohl zehn Bäckereien entlang des Weges aber bin viel zu euphorisch, um mich darüber zu ärgern. Fünf vor acht parke ich am Königssee und sage der Parkster App Bescheid, dass ich zwei Tage hier stehenbleiben möchte. Am Fahrkartenschalter an der Seelände ist schon eine kleine Schlange, aber ich bekomme noch rechtzeitig mein Ticket nach St. Bartholomä - einfach. Einfach? Ja, einfach. Sicher? Ja, ganz sicher. Ich bezahle die 8,40€ ganz coronatisch unkorrekt in Bar, damit ich die einssechzig Rückgeld dann dem Königssee-Echo in die Mütze werfen kann. Nun, nicht dem Echo selbst, aber dem, der wie auf jeder Fahrt auf der Hälfte der Strecke eine Melodie in sein Flügelhorn bläst, damit man das Echo hören kann.
    Ich komme auf das zweite Boot für diesen Tag. Die Fahrt ist ungewohnt. Es sind keine Japaner da, die mir beim Einsteigen mit den Selfiesticks auf den Kopf klopfen, und alle müssen die Maske auflassen. Auf meiner steht "Servus". Die könnte ich beim Wandern auflassen, dann könnten die Entgegenkommenden laut ablesen und müssten nicht so verbissen auf den Weg starren. Wir halten für eine Minute vor der Echowand um das Flügelhorn zu hören, und bin froh für die Saiblinge und Karpfen im Königssee, dass man Geräusche von draußen im Wasser kaum hört. Sonst wäre das wie Dynamitfischen, nur schlimmer. Die einssechzig geb ich ihm aber trotzdem. Immerhin herrscht eine romantische Stimmung über dem See, denn die Sonne kämpft sich gerade durch den aufsteigenden Morgennebel.

    Dann bin ich endlich in St. Bartholomä und die Wanderung geht los. Etwas neidisch gehe ich an Enten vorbei, die den Kopf unter den Flügeln haben und sich auch von den paar Touris nicht wecken lassen. Schnell lasse ich den Anlegesteg hinter mir. Dieses mal bekomme ich keine nassen Füße als ich über das Geschiebe laufe. Der Auslauf des Eisbaches ist komplett trocken. Letztes Jahr im Juni ist hier noch gut Schmelzwasser geflossen und ging mir fast zu den Knien. Es geht noch ein Stück parallel zum Ufer, dann führt der Weg in Serpentinen hinein ins Schrainbachtal. Am Schrainbach-Wasserfall muss ich stehenbleiben und den Eindruck genießen, auch wenn ich hier schon zig Male vorbei gekommen bin. Das Wasser rauscht, um mich ist alles grün und die Zivilisation entschwindet (zusammen mit dem Mobilfunk-Empfang).

    Der Weg ist relativ trocken, und es liegt kaum Laub. Im Herbst kann das trockene Buchenlaub wie eine Seifenschicht sein und jeder Tritt muss extra vorsichtig gesetzt werden, aber dieses Mal geht es wie geschmiert hinauf. Ich überhole ein paar Tagestouristen und genieße die saubere Waldluft. Es ist meine erste Tour dieses Jahr abseits der heimatlichen flurbereinigten Tristesse. Es ist nicht der PCT, aber einfach mal draußen zu sein ist ein Traum. Rundum ragen hohe Berge auf, meine Füße fühlen die Kanten der Felsen, und mein Kopf fühlt sich daheim und sorgenfrei. Ich beige um einen Findling und stehe fast Auge in Auge mit einer Gämse, die mich vorwurfsvoll anstarrt bevor sie den Hang hoch galoppiert und zwischen junge Tannen verschwindet.
    Dann erreiche ich auch schon die Holzstube, eine abgeschlossene Ranger-Hütte mit einer Bank davor. Hier will ich jetzt erst mal ausgiebig frühstücken - und zwar die Müsliriegel, die daheim auf dem Sideboard liegen. Bevor allerdings die Verzweiflung zuschlagen kann, springen mir zwei mickrige Fruchtriegel in die Hände, die ich zum Glück schon am Tag zuvor eingepackt hatte, und zusammen mit dem halben Liter Apfelschorle werden mir die Kalorien schon für die 1200 Höhenmeter reichen. Müssen. Immerhin bin ich nach einem 24g Fruity schnell wieder auf den Beinen und überquere den Schrainbach. Kurz bevor der Weg nach links zum Steilhang abbiegt komme ich an einem abgestorbenen und mit Baumpilzen bewachsenen Baum vorbei, und dieses Mal passen Licht und Wolken für ein Foto.

    Dann geht es nach link und zwischen zwei Steilhängen laaaange die Saugasse hoch. 32 Serpentinen, 40° Steigung, 300hm auf nur 600m Entfernung. Hier rechnet man nicht mehr in m/s oder km/h. Nach einer Trinkpause und dem zweiten Fruity geht es weniger Steil weiter durch die früheren Weidegründe der Oberlahneralm, von der mittlerweile nichts mehr zu finden ist. Die Weiden hat sich die Natur mittlerweile komplett zurück erobert:

    Aber Weiden hin, Weiden her, es ist einfach verdammt schön hier oben. Der viel begangene und gut präparierte Pfad windet sich immer weiter hoch, noch einmal in (flacheren) Serpentinen vom Ofenloch hinauf, und nach einer letzten Kuppe geht es auch schon die paar Meter hinab zum Kärlingerhaus.
    Das Team dort freundlich wie eh und je, auch wenn es im Vergleich zu früheren Jahren schon fast unheimlich still ist. Theke und Check-In-Tisch sind mit Plexiglas ummantelt, die Anmeldung dauert ziemlich lange bis alle Corona-Regeln erklärt und geprüft sind. Die Waschräume sind nur nach Abholen des Schlüssels zugänglich (nur 1 Haushalt auf einmal) und müssen wieder verschlossen werden, damit sie vor der nächsten Nutzung desinfiziert werden können. Duschen gibt es (ich stoße einen kleinen innerlichen Jubelschrei aus) gar nicht. Waschen am Brunnen draußen ist aber jederzeit erlaubt, und das Wasser ist das gleiche wie das aus dem Hahn, also was solls. Ich hoffe, dass das schon mal einige der Dauernörgler von einem Hüttenbesuch abschreckt. Lange beschäftige ich mich aber nicht mit solchen Gedanken, denn der Kaffee ist heiß und lecker, die Mohnschnitte ein Traum und die Aussicht von der Terrasse auf den vom Schottmalhorn überragten Funtensee wie immer ein absoluter Genuß.

    Im Zimmer muss das eigene Leintuch verwendet werden (das aus Kunstseide hat sich beim Verwiegen daheim mit 440g als das leichteste gezeigt, ist allerdings 140cm breit, das ginge deutlich leichter) und endlich kommt mein seinerzeit relativ günstig erstandener Nordisk Oscar +10 mal zum Einsatz. Das Aeros Ultright Pillow in Large wird auch ausgepackt, und schon ist es richtig heimelig im Zimmer. Ich überlege noch, ob ich noch auf den Feldkogel oder Viehkogel rauf soll, entscheide mich aber stattdessen für noch einen Kaffee, ein Radler und meinen Kindle. Ob es angebracht ist, in den bayerischen Bergen Geschichten vom Continental Divide Trail zu lesen ist diskutabel, aber mein Kopf sagt ja.
    Irgendwie vergeht die Zeit eh wie im Flug, und nachdem ich mich beim Abendessen mit drei Gängen (Nudelsuppe, Tiroler Gröstl  mit Spiegelei und Bergen an Fleisch und Wurst sowie Quarkstrudel mit Vanillesauße) so richtig vollgestopft habe - das Frühstück ist damit definitiv nachgeholt - falle ich pünktlich zur Hiker Midnight in einen seligen Schlaf. Irgendwann, es ist noch ein wenig hell, kommen meine beiden Zimmergenossen an, aber das registriere ich dank Ohrstöpsel nur ganz peripher.
    Um 2:00 Uhr wache ich kurz in Panik auf, aber die österreichische Bergwacht steht nicht im Zimmer und will mich in Corona-Quarantäne bringen, und meine Corona-App klingelt auch nicht wirklich wie der Big Ben, also war das nur ein dummer Traum. Ich drehe mich auf die andere Seite und bin Sekunden später wieder eingedöst.
    Frühstück gibt es ab 6:30, einer der großen Sympathiepunkte der Hütte. Der Wecker ist auf 5:45 gestellt, zur Sicherheit, aber es wäre ziemlich das erste Mal, dass ich auf einer Berghütte den Wecker brauche. Hier oben ist der Kopf frei und die innere Uhr funktioniert.
  14. Gefällt mir!
    Plork hat eine Reaktion von Ollympus erhalten in Sammelthread - myog kleine Basteleien   
    Mein erster MYOG Dosenkocher
    5 Dosen Red Bull sind dafür draufgegangen, gottseidank hatte ich Abnehmer dafür!

  15. Gefällt mir!
    Plork hat eine Reaktion von bieber1 erhalten in Sammelthread - myog kleine Basteleien   
    Mein erster MYOG Dosenkocher
    5 Dosen Red Bull sind dafür draufgegangen, gottseidank hatte ich Abnehmer dafür!

  16. Danke!
    Plork reagierte auf moritz in Bezugsquellen für MYOG-Stoffe   
    Dutchware sitzt auch in den USA. In der EU dürfte am ehesten dieser Stoff von AdventureXpert hinkommen - ist auch ein 20D SilPoly (müsste imho das von Ripstopbytheroll sein).
    An der Frage "Nylon oder Polyester" scheiden sich ja die Geister - ich würde gegenüber der schwachen Weiterreißfestigkeit des Silpolys, eher den Stretch von Nylon in Kauf nehmen (Plakativ ausgedrückt: lieber ein Tarp das ich nachspannen kann, als ein kaputtes, das ggfs. gar nicht mehr so funktioniert wie es sollte)   
  17. Danke!
    Plork reagierte auf Konradsky in Bezugsquellen für MYOG-Stoffe   
    Ich habe ein Wintertarp aus dem 0,9 er Silpoly von Dutch und ein Sommertarp aus dem
    1,1er Silpoly von Dutch. Hohe Schneelast auf dem 0,9er hat es klaglos überstanden.
    Bisher ahben sich die Tarps im Sturm sehr gut gemacht. Ich würde jederzeit den 0,9er
    und auch den 1,1er wieder verwenden. Der 1,1er läßt sich besser nähen, für meine Begriffe.
     
    Gruss
    Konrad
  18. Danke!
    Plork reagierte auf derray in Bezugsquellen für MYOG-Stoffe   
    Hallo moritz!
    Die Silpolies von Dutch und RSBTR sind leider nicht miteinander vergleichbar. Die von Dutch haben eine deutlich höhere Reißfestigkeit.
     
    Hallo Plork!
    Du könntest mal bei The Hammock Fairy anfragen. Die hat mir auch schon Stoffe von Dutch importiert. Dann hättest du den guten Stoff von Dutch über einen deutschen Shop. Könnte aber etwas dauern.
    mfg
    der Ray
  19. Danke!
    Plork reagierte auf hmpf in MYOG Nähkoffer - nützliches Zubehör und Werkzeug   
    Je besser die Werkzeuge, desto besser das Ergebnis, daher soll hier eine kleine Sammlung von Hilfsmitteln für MYOG Projekte an der Nähmaschine entstehen.
    1           Planung
    1.1         Software zum Erstellen eigener Schnittmuster
    Zwar habe ich 13 Jahre lang Mathe-Unterricht genossen aber dennoch gehören Algebra und Geometrie nicht zu meinen Stärken. Deswegen bin ich auch Geisteswissenschaftler :D. Zum Glück gibt es Software, mit der man dieses Defizit ausgleichen kann.
    Leider kann ich für die Erstellung von Schnittmustern nur kostenpflichtige Software empfehlen, weil ich mit anderen Programmen keine Erfahrung habe und diese auf den Rechner im Digilab der Bibliothek verfügbar sind.
    Zunächst ist da SketchUp von Google. Dieses Programm ist übersichtlich und bietet sich für den Einstieg an. Es lassen sich einfache geometrische Formen einfügen, Längen und Winkel bestimmen. Es ist für MYOG Projekte mit geraden Linien vollkommen ausreichend und die erstellten Modelle lassen sich auch maßstabsgetreu ausdrucken.
    Wesentlich komplexer und daher auch mit mehr Möglichkeiten ausgestattet ist Rhino 3D. Auf dieses Programm hat mich @Andreas K. gebracht und bin ich nachhaltig beeindruckt. Es erfordert m.E. eine intensivere Einarbeitung, dafür lassen sich aber auf professionelle Ergebnisse erzielen.
    1.2         Software zum Skalieren von Vorlagen
    Für viele Projekte liegen Anleitungen mitsamt Schnittmuster vor, die man getrost übernehmen kann. Der große Vorteil hierbei ist, dass bereits alles durchdacht ist und Denkfehler und Schwierigkeiten dokumentiert sind. Weiterhin hat man mit Glück jemanden zum Ansprechen bei Problemen mit der Umsetzung.
    Gerade bei Kleidung und Schlafsystemen gibt es unterschiedliche Größen und es lohnt sich die Vorlage zu vergrößern oder zu verkleinern. Ein hilfreiches kostenfreies Programm dazu ist Poste Razor Link zu Chip. Hiermit lassen sich Bilder in beliebiger Größe ausdrucken und eine Vorlage auf mehrere Blätter verteilen, die im Anschluss nur noch zusammengeklebt und beschnitten werden müssen.
    1.3         Papiermodelle und Schnittvorlagen
    Nicht immer gelingt es, von einem Bild auf dem platten Bildschirm auf das fertige Projekt in 3D zu schließen. Gerade, wenn nur ein Schnittmuster vorliegt lohnt es sich Papiermodelle im Maßstab von 1:10 anzufertigen. Auf die Idee bin ich durch den Blog von @HAL23562 (Link zu plünnenkreuzer) gekommen.
    Ist der Schnitt dann optimiert bietet es sich an, eine Schablone herzustellen. Zum einen lässt sich schwieriges Material wie dünnes, silikonisiertes Nylon wesentlich besser schneiden und zum anderen geht die Herstellung eines zweiten Modells schneller.
    Wenn die Projekte etwas größer sind, wird dementsprechend mehr Pappe benötigt (falls man nicht wie @Southern Flyer alte Seekarten oder wie @wilbo 150 x 5000 cm Backpapier am Start hat). Anfangs habe ich aus runtergerockten Umzugskartons eine Patch-Work Pappe zusammengebastelt. Inzwischen gehe ich aber zum Fahrradladen um die Ecke, der hat immer riesige Versand Kartons parat und ist froh, wenn er nicht immer die Altpapiertonne stopfen muss. Alternativ war ich auch schon mal beim Möbel-Laden an den Containern und hatte ebenfalls eine riesige Auswahl.
    2           Abmessung und Anzeichnen
    2.1         Gerade Linien
    Damit die Linien auch wirklich gerade werden lohnt sich ein Besuch im Baumarkt, um folgendes zu kaufen:
    Trapez-Kartätsche: wird eigentlich zum Verputzen benutzt und hat eine abgeflache Kante, an der man wunderbar den Stift, den Rollschneider und den Heißschneider entlangführen kann. Ich selbst habe eine 2m lange aus Alu von Obi für 25€ und würde beim nächsten mal auch 2,50m kaufen, da gerade die Schnittkanten bei Tarps so lang sein können.
    Kreuzlinien-Laser: Am Anfang ein Strich und am Ende, dann den Laser angelegt und die Linie nachgezeichnet, das wars. Super praktisch. Kostenpunkt sind 10-25 €. Gibt es manchmal auch beim Discounter.
    Winkel: Alternativ zum Laser gibt es im Baumarkt auch zahlreiche Winkel, in verschiedenen Größen und Materialien, von denen sollte auch einer in den Einkaufswagen
    Neben dem unerlässlichen Zollstock komnmen weitere Messwerkzeuge hinzu: Messschieber (nützlich, um die Nähbreite abzumessen), Geo-Dreieck, 360Grad Winkelmaß (hab ich eigentlich noch nie gebraucht) , extra breiter Messschieber (damit lässt sich gut die Nahtzugabe einzeichen). 
    2.2         Kurven
    Erneut gebührt der Dank @HAL23562 der eine einfache Methode zur Anfertigung von catenary cuts veröffentlicht hat (Link zu plünnenkreuzer). Voraussetzung dafür ist eine vorhandene originalgetreue Schablone. Dazu werden noch Bleischnur, eine Wasserwaage und ein paar Pinnwand – Nadeln benötigt.
    2.3         Anzeichnen
    Für das Anzeichnen selbst sind auch verschiedene Hilfsmittel nötig, da nicht überall die Universal Schneiderkreide (Stichwort für den Onlineshop: Schneiderkreidestift oder Kreidestift, Kosten: 3- 5 €) deutlich zu sehen ist. Gerade bei beschichteten Stoffen muss man nur einmal darüberwischen(wie es bspw. @doman bei der Anfertigung seines Kältebrücken freien Schlafsacks passiert ist) und schon ist nichts mehr zu sehen.
    Für kurze Linien hat sich beim mir ein Stück Seife bewährt, was mit dem Messer angespitzt auch sehr fein malt. Leider ist der Abrieb sehr hoch und die Seife wird schnell unpräzise.
    Wenn die Striche hinterher eh in der Naht verborgen sind, geht auch ein schmaler Edding, der hat bisher auf jeder Beschichtung gehalten.
    Für unbeschichtete Stoffe habe ich in verschiedenen Farben Magic Marker (Kosten: 2 -5 € pro Stück), dessen Füllung an der Luft oxidiert und damit nach einiger Zeit verschwindet. Daher sind diese nicht dafür geeignet, wenn auf die Anzeichnung nicht unmittelbar der Zuschnitt folgt. 
    Für meinen letzten Rucksack habe ich Cordura und Nylon mit PU Beschichtung verwendet, hierbei haben sich Buntstifte aus dem Grundschul-Etui absolut bewährt. 

    Damit der Stoff beim Anzeichen nicht verrutscht, sollte er beschwert werden. Dazu eignet sich alles Mögliche: Reissäcke, Dosen, Kissen, Einmachgläser, Unterlegscheiben M6 (Tipp von @ThomasK), 10 Kg Gewichte vom Flohmarkt (wie @wilbo sie verwendet).
    3           Zuschnitt
    Eine der nervigsten Eigenschafften von dünnem Nylon ist das Ausfransen der Ränder (Hier sieht man, was bei unversiegelten Nähten passieren kann). Gerade, wenn der Stoff noch mehrfach verschoben oder nach dem Zuschnitt noch gelagert wird, lösen sich die Ränder auf und die Schnittkante ist nicht mehr einheitlich gerade. Der Versuch mit dem Feuerzeug, die Kanten zu versiegeln ist bei mir stets gescheitert. Wesentlich besser lässt sich mit einem einfachen Lötkolben arbeiten (gibt es auch oft im Discounter oder massenhaft auf Ebaykleinanzeigen: 10-15 €). Einfach an der Trapezkartätsche entlanggeführt ist die Kante gerade und versiegelt.

     
    Präziser und professioneller aber auch teurer ist ein Heißschneider (70-90 €) mit spezieller  (20 - 30 €) Schneidespitze. Damit lässt sich auch Gurtband sehr gut versiegeln. Damit die Spitze nicht wegen der Unterlage abstumpft und die Hitze verlustfreier übertragen wird, empfiehlt sich ein spezieller Schneidefuß, der entweder für 30 Euro erworben oder mit einem U-Profil aus dem Baumarkt für 5 Euro nachgebaut werden kann (Der Dank geht für dieses Idee geht an @doman von crosshammock.com).

     
    Sofern ohne Schneidefuß gearbeitet wird, sollte eine möglichst flache Ebene untergelegt werden. Bei mir sind es einfach zwei Laminatteile vom Sperrmüll. Von @kra kam aber auch noch der Tipp Linoleum-Bodenbelag vom Bodenleger aus dem Restelager zu besorgen.
    Eine weitere Alternative, die @khyal im Nähkoffer hat (aber hauptsächlich Seile damit schneidet), ist eine Lötpistole mit entsprechender Seilschneidespitze. Dieses Set liegt im Preisbereich von 20-30€ und bietet gegenüber dem einfachen Lötkolben den Vorteil, Hitze auf Knopfdruck zu liefern und ergonomisch besser in der Hand zu liegen. (Ein klassischer Brennpeter wird quasi wie ein Stift geführt)
    Für alle anderen Stoffe lohnt sich die Anschaffung einer ordentlichen Schneider-Schere  (> 20€) und eines Rollschneiders (15 -25 €)Gerade mit dem Rollschneider lassen sich Rundungen besser schneiden. Das ist zumindest mein Empfinden. Was besser geeignet ist, hängt eigentlich nur von den Skills und den Vorlieben ab. Damit die Rollschneider-Klinge scharf und das Parkett makellos bleibt, bietet sich eine Schneidematte an (ab 20 €), sonst macht das Schneiden keinen Spaß. Es sollte eine Matte mit mehrere Schichten sein, diese schont die Klinge und die Nerven.

    4           Nähen
    4.1         Fixierung
    Nachdem nun alle Teile natürlich fein säuberlich zugeschnitten sind, kommt die nächste Herausforderung: das eigentliche Nähen. Doch bevor die Nadel den Stoff durchlöchern darf müssen die einzelnen Teile aufeinander fixiert werden.
    Stecknadeln und Wonder Clips: Über lange Zeit haben sich Stecknadeln zum Abstecken bewährt. Sie sind günstig und universal und wenn sie exakt im 90 Grad Winkel zur Naht stecken,  lässt sich auch direkt darüber nähen (auch wenn ich das nicht empfehle, da die Nähmaschine Nadel dadurch Schaden nimmt). Ein gewichtiger Nachteil ist, dass die Nadeln weitere Löcher verursachen und den Stoff unnötig schwächen, deshalb gibt es als Alternative sogenannte Wonder Clips. Mit ihnen lässt sich alles, was am Rand liegt mühelos fixieren ohne den Stoff zu beschädigt. Stecknadeln und Clips sollten in ausreichender Stückzahl vorhanden sein, für einen Quilt habe ich bspw. 50 Clips (15 €) benötigt, damit auch ja nichts verrutscht.

    Klebe– Stift, wenn’s mal rutschig wird: Bei glatten, rutschigen Stoffen hilft es sie vor oder beim Abstecken zusätzlich mit einem Klebestift zu fixieren. Dadurch können beide Stofflagen nicht so einfach gegeneinander verrutschen und die Maschine hat es leichter mit dem Transport. Etwas aufwendiger, dafür genauer hat auch @ULgeher einen Tramplite Klon angefertigt und eine bebilderte Anleitung geliefert.
    Vielfach wird bei der Buffle-Herstellung eines Daunenquilts Maler-Klebeband verwendet, um die Moskitonetz Streifen auf Position zu halten. Beispiele dazu:
    03.2016 Karo Step von @Raeuberin, 02.2018 Querkammern von @bergziege, 01.2018 Karo Step von @Southern Flyer,  06.2019 Karo Step @Jonathan,  11.2019 Schlafsack mit Querkammern von @doman Deshalb sollte auch Maler Klebeband in keinem MYOG-Nähkoffer fehlen.
    4.2         Maschine
    Nadel und Garn: Die richtige Kombination von Nadel, Faden, Stoff und Maschine ist essentiell und eine Wissenschaft für sich. Daher soll an dieser Stelle kein Ratgeber für die richtige Auswahl stehen, sondern nur auf die in diesem Forum geläufigsten Garne eingegangen werden. Als Nadeln wird stets die Microtex Variante (ab 4€ für ein 5er Paket)empfohlen (wie hier von @micha90 in seiner grandiosen Anleitung für einen Kunstfaser Quilt), da diese mit ihrer dünnen Spitze dem Stoff am wenigstens schaden.

     
    Und als Garn gibt es die Wahl zwischen einem Polyester Garn von Alterfil  (4€) und einem Polyester Garn mit Baumwollkern, beim Hersteller Rasant bekannt unter dem Namen Corespun. Dieses empfiehlt der Profi Waldschneider @Andreas K. in seinen zahlrreichen, detaillierten Anleitungen zur Rucksackherstellung, weil bei Nässe der Kern aufquillt und die Nahtlöcher abdichtet.
    Die Anleitungen von @Andreas K. in chronologischer Reihenfolge: 
    08.15 Ein Rucksack mit Rollverschluss,  12.2015 Ein robuster Rucksack für Wintertouren, 07.2016 und noch ein Rucksack, 07.2016 Und noch ein Rucksack... UPDATE, 09.2016 Ein Rucksack mit Frontöffnung, 01.2018 Ein robuster großvolumiger Rucksack für Wintertouren, 01.2018 Ein Rucksack mit Frontöffnung - Finale Version Wenn man mehrere Garne zur Auswahl hat und diese sortieren will, kann man einfach wie @ThomasK (Link zum Beitrag) und @ALF (Link zum Beitrag) Nägel auf ein Brett schlagen und die Spulen daraufstecken. @doman empfiehlt, das Garn nicht offen zu lagern, um Verschmutzungen, die die Funktion einschränken zu vermeiden. 
    Einfädler und Fadenschere: um den Faden durch das Nadelöhr zu führen braucht es eine ruhige Hand oder eine Einfädel-Hilfe. Einige Maschinen haben solch ein Teil integriert, ansonsten gibt es Nadeleinfädler, die man im Multiuse auch zum Zeckenentfernen nutzen kann, falls man mal eine Nähmaschine samt Zubehör mit auf Tour nimmt :D.
    Eine scharfe Fadenschere macht richtig Spaß, am Anfang habe ich entweder den integrierten Faden Abschneider oder eine Nagelschere benutzt. Seitdem ich eine Fadenschere habe, freue ich mich auf jedes Nahtende. Wichtig ist dabei, entweder eine mit ab montierbaren Klingen zum Schärfen zu kaufen oder mehrere parat zu haben. Eine stumpfe Schere macht weder beim Stoff, noch beim Faden Spaß. (Die weiße Schere war schnell stumpf und quietscht, die schwarze hält schon länger und lässt sich schleifen) 

    Nahtauftrenner: Ebenfalls unerlässlich ist ein Nahtauftrenner, am besten gleich mehrere, denn ein stumpfer Trenner richtet mehr Schaden an, als er behebt.

    Nähfüße: Grundsätzlich lässt sich alles mit dem Universalfuß der Nähmaschine bewerkstelligen. Welcher Fuß eine sinnvolle Ergänzung ist und arbeitserleichternd wirkt ist abhängig von der Maschine und vom Fuß selber. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Kapper für meine Pfaff 90 gemacht (Hier ein Video zur Funktion von Bernina). Immer wieder kommt die die Frage auf (wie jüngst in diesem Thread) ob ein Obertransportfuß sinnvoll ist. Dies ist eine gute Lösung, wenn kein Geld für eine teurere Maschine mit nativen Obertransport ausgegeben werden soll. Allerdings ist es auch umständlicher damit zu arbeiten, weil er laut rattert, das Sichtfeld auf die fertige Naht versperrt und nur vorwärts nähen kann.

    Stichplatte: Für richtig dünne Stoffe (10D abwärts) kann sich auch eine Geradstichplatte für die Nähmaschine lohnen. Das Loch in der Platte ist genau auf den Geradstich angepasst und der Stoff wird nicht mehr in das Unterfadengehäuße hineingezogen. Leider gibt es diese nicht für jedes Modell, deswegen verweise ich erneut auf die Quilt Anleitung von @micha90, wo jene Platte empfohlen wird.
    Anschiebetisch: Bei langen Nähten, wie sie beim Tarp-, Rucksack- und Quiltbau des Öfteren vorkommen sollen, ist Anschiebetisch sehr nervenschonend. Hierzu benötigt es eigentlich nur eine Stichsäge und ein rechteckiges, ebenes Stück Holz vom Sperrmüll und irgendwas als Füße.


    Weiteres Zubehör für die Maschine: Wenn die Naht exakt werden soll kann man auch einen Seitenanschlag zur Hilfe nehmen, an dem die Stoffkante gleichmäßig entlanggeführt wird. Bei meiner Maschine ist ein Anschlag zum anschrauben mit dabei, es gibt aber auch magnetische Hilfen, die sich auf mechanischen (keine computergesteuerten) Maschinen befestigen lassen.
     
    Reinigung und Wartung: Mit der Zeit sammeln sich allerhand Flusen und Fadenreste an und verstopfen die Mechanik der Maschine, daher sollte sie regelmäßig mit einem Pinsel gereinigt werden. Dazu schraube ich mit einem passenden Schraubendreher oder einer passenden Geldmünze die Stichplatte ab und pinsele alles weg, wo ich rankomme, danach puste ich mit einem Blasebalg, der früher der Objektivreinigung diente hinterher (das mit der Druckluft ist allerdings ein umstrittenes Thema und wird oft abgeraten).
    Bei mechanischen Maschinen darf alle paar Nähstunden ein Tropfen Nähmaschinen Öl nicht fehlen.

    Einige Stoffe lassen sich auch komplett Kleben, dazu wird dann noch ein Tapetenroller oder eine Andrückrolle, sowie ein Spatel zum Verteilen des Klebers benötigt. Tipps zum Kleben von silikonisierten Stoffen finden sich hier im Forum und bei Plünnenkreuzer, für Dyneema gibt es hier im Forum auch einen Thread.
    Welche der gezeigten Helferlein findet ihr überflüssig und was fehlt noch in meinem Nähkoffer? 
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    Plork reagierte auf wilbo in Trapezo-mid Tarp   
    Der Gedanke zwei solo Tarps zu einem geschlossenen shelter zu kombinieren, hat mich nicht losgelassen.
    Es ist einfach zu nett sich zusammenzustellen können und bei Bedarf eine gemeinsame, regenrsichere Überdachung zu haben.

    In der Mitte ist reichlich Platz zum Kochen und für Gepäck.

    Die Tarps sind von der Größe her auf die 3F inner abgestimmt, sodass man sich je nach Jahreszeit das passende aussuchen kann.

    Hier mit vierTrekkingstöcken aufgebaut.

    Die Tarps können beidseitig offen oder geschlossen abgespannt werden.

    Den Saum am zweiten Eingang könnte man bis zum Boden herunterziehen.

    Die Eingänge kann man sowohl von innen als auch von außen über eine Abspannschnur öffnen und schließen.

    Die Grundfläche beträgt 290 x 290 cm, bei 160 cm Höhe.
    Als Solo-shelter seht es mit 130 cm Stocklänge.

    Auf  20 cm Höhe hat das Tarp 220 cm effektive Liegelänge.
    Die Überdachung ist so reichlich gewählt, dass selbst bei drehenden Winden der Bereich hinter dem Stock trocken bleibt.

    Die beiden Ecken des beaks sind geschützte Lagermöglichkeiten für den Rucki oder fürs Equipment.
    Ein Tarp wiegt ca. 420 g und ein 3F inner 350 g.
    Als Trekkigstocklänge braucht es min. 135 cm aber die Stangentasche ist so rustikal gebaut, dass man sich auch ein Stöckchen schnitzen kann.
    VG. -wilbo-
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    Plork reagierte auf wilbo in familien shelter, 3-4 personen unter 2kg   
    ein setup was wir letzten sommer zu fünft genutzt haben, sind zwei tarps mit zwei innern.
    das mesh house 2 & 3, ist innen zum schlafen für uns im sommer groß genug.
    die packsäcke kommen an die seite unters tarp oder bleiben im boot.
    hier die 3er einheit, mit dem 3,6 x 3,6 m tarp.



    zwischen dem tarp und inner ist noch jede menge platz.


    ... und hier das mutter-kind-abteil, mit dem spaßboot für die frau.



    die kleinen china sand/schneeheringe halten auch im losen sand sehr gut.

    daten:
    3er inner, 480 g
    3,6 x 3,6 tarp, 685 g
    2er inner, 410 g
    3x3 tarp, 550 g
    = 2.125 g
    2 "paddel-socken" mit zunsel, 60 g
    10 schnee-/sandheringe 300 g

    es gibt die inner auch als clone, via usa.
    leider habe ich bisher nur zwei ebay angebote entdecken können.
    https://www.ebay.de/itm/Paria-Outdoor-Products-Breeze-Mesh-Tent/332433786011?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2060353.m1438.l2649
    https://www.ebay.de/itm/Breeze-Mesh-Tent-Ultralight-2-Person-Mesh-Tent-Shelter-Perfect-for-Camping/142479447612?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2060353.m1438.l2649
    vg. -wilbo-
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    Plork reagierte auf FlowerHiker in FlowerHiker ultraleicht Rucksack 1. Edition   
    Hallo zusammen, 
    meine bessere Hälfte hat den Winter und nun die Corona-Zeit genutzt und mit Hilfe und in Anlehnung an das Bergreif.de Schnittmuster (Ikea Rucksack) den "FlowerHiker UL Backpack First Edition" genäht. Nachdem ich anfangs euphorisch, dann sehr skeptisch war, bin ich nun vom Resultat begeistert.
    Es steckt echt eine Menge an Arbeit drin, die wir am Anfang echt unterschätzt haben. 
    Er ist aus Dyneema Nylon Gridstop 210den (150g/qm) gefertigt und wiegt nun final genau 450g bei ca. 55 Liter Volumen (inkl. der Front und Seitentaschen).
    Ein Testpacken mit ca. 4 kg Load war schon genial und alles kaum zu spüren. Dabei hatte ich schon das komplette Lanshan 2 Pro, einen 167er Apex Quilt, Kochset, Proviant und Kleidung drin. Angepeilt ist ein Basewight nach meiner aktuellen Packliste für 3-Jahreszeiten von ca. 4,9 kg.
    Das verrückte an der gesamte Geschichte ist der Umstand, dass ich und auch meine Frau bisher noch keine einzige Mehrtageswanderung gemacht haben, aber im letzten Halbjahr durch die Lektüre der Bücher von @German Tourist und dem "Konsum" der Videos von @Soulboy und den vielen Anregungen hier im Forum so angefixt wurden, dass wir mit diesem Projekt quasi das Pferd von hinten aufgezäumt haben. Etwas verrückt und vielleicht auch naiv, aber Spaß gemacht hat es. Herzlichen Dank an alle hier für die vielen Inspirationen!
    Viele Grüße
    FlowerHiker
     



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    Plork reagierte auf Puffin in Solo-Pyramide   
    So und jetzt stelle ich auch noch mein 1 Mannzelt vor, meine "Puffinhöhle", das auch viel schneller fertig geworden ist als gedacht.
    Das Anzeichnen habe ich beim MYOG-Treffen mit dem original Schnitt des T(r)ollhauses von @Andreas K. gemacht. Auf Andi's wunderbaren Zuschneidetisch konnte ich dann die Teile auch noch bequem zuschneiden. Bei meinen Erstversuchen musste ich alles auf dem Boden machen.
    Material:
    - Als Zeltstoff habe ich das 10den Silnylon von Ali verwendet https://de.aliexpress.com/.
    - Der Reisverschluss des Außenzelts ist ein 5c Aquagard https://www.extremtextil.de/ykk-aquaguard-5c-reissverschluss-meterware.html
    - Die Verstärkungen sind aus 90g Zeltboden https://www.extremtextil.de/zeltboden-nylon-pu-beschichtet-10000mm-90g-qm.html
    - Als Zeltboden habe ich das 1.1 oz Slilpoly PU4000 von ripstop by the roll verwendet. https://ripstopbytheroll.com/collections/tarp-shelter-fabric/products/1-1-oz-silpoly-pu4000?variant=21559591075888. Bei dem Stoff bin ich mir noch nicht sicher ob er die optimale Wahl war. Zur not nähe ich einen neuen Boden ein.
    - Das Moskitonetz stammt von extex https://www.extremtextil.de/moskitonetz-polyamid-155-maschen-qcm-25g-qm-ultraleicht.html
    - Der Reisverschluss des Innenzelt ist ein ykk 3c https://www.extremtextil.de/ykk-3c-reissverschluss-meterware.html
    Am Innenzelt sind kurze Gummikordel angebracht, die an drei Eckheringen mit eingehängt werden können. Für die schmal zulaufende Seite ist ein zusätzlicher Hering notwendig.
    Und nicht das ich ich das Gewicht wieder vergesse: Außenzelt 333g, Innenzelt 334g und Abspannleinen 36g

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    Plork reagierte auf Andreas K. in Ein Rucksack mit Frontöffnung - Finale Version   
    In den letzten zwei Monaten sind nicht nur diverse Kocher, ein Windschutz und ein Quilt entstanden, sondern auch noch eine Variation des im Eingangsposts vorgestellten Rucksacks.
    Die Spezifikationen sind weitestgehend gleich geblieben, so dass ich nur ganz kurz die Detailänderungen beschreiben möchte:
    Die Schulterträger sind jetzt partiell gedoppelt, so dass die Polsterung, an empfindlichen Stellen aufliegend, 6-8mm statt 3mm beträgt. Die Kederschienen für die Brustgurtbefestigung sind zugunsten von Daisy Chains gewichen. Stattdessen wird der Brustgurt mittels Sternum Split Bars an den Daisy Chains befestigt. Der wasserabweisende Reißverschluss mit 3mm Schienenbreite wurde durch einen robusteren mit 5mm Breite ersetzt. Zudem befinden sich jetzt zwei Schieber auf der Schiene, so dass der Reißer nicht nur über die volle Länge, sondern auch nur teilweise an jedweder Position geöffnet werden kann. Die Außentaschen sind nun aus einem elastischen Netz. Dadurch liegen diese faltenfrei und eng am Rucksack an. Als Materialien für den Korpus wurden hierbei Diamond Ripstop Nylon mit 90g/m² und silikonisiertes Nylon mit 90g/m² gewählt. Das Gewicht dieses Modells beträgt 265g.  


















  25. Danke!
    Plork reagierte auf ChristianS in Nachbau Exodus Sandale   
    Weiter geht´s:
    Auf der Suche nach geeignetem Gurtband, das robust ist und keine Nässedehnung aufweist, wurde mir im Forum von @Nature-Base das 10mm Rollladenband aus Dyneema und Kevlar empfohlen. Dieses habe ich mir dann auch bestellt und nun eingefädelt:


    Beim Polyamidband konnte ich mit Hilfe eines Feuerzeuges eine Art Pilzkopf anschmelzen, der das Durchrutschen verhindert. Dies geht nun nicht mehr, insbesondere die Kevlar-Faser schmilzt überhaupt nicht, sondern verkohlt nur. Hier musste ich mir also etwas anderes einfallen lassen. Schließlich habe ich mir aus Krampen einen kleinen offenen O-Ring gebogen und geschnitten, den ich dann wie eine Crimpung um das Gurtband gequetscht habe. Ich hoffe, das hält...

    Das überstehende Band habe ich dann etwa 2mm über dem Quetschring abgeschnitten und die Dyneemafasern angeschmolzen und an den Ring festgedrückt.

    Fertig sind die neuen Latschen! 155g pro Stück sind es geworden.

    Erster Praxistest:
    Heute bin ich dann mal ein paar Stunden mit den Sandalen rumgelaufen, u.a. auch ein paar Kilometer Schotterwege.

    Die gute Nachricht zuerst: Durch die festere Sohle werden einzelne Schottersteine, Kiesel o.ä. entschärft. Trotzdem merkt man die Untergrundbeschaffenheit noch ziemlich deutlich. Der Grip scheint auch top zu sein. Das Band fühlt sich angenehm glatt und geschmeidig an.
    Nun die Kehrseite der Medallie: Es läuft sich recht hart und ungedämpft, mehr wie mit Brettern unter den Füßen. Die Sohle schmiegt sich nicht so schön an den Fuß an, so dass man mehr "Schlappt" und mehr auf der Sohle rumrutscht. Das könnte langfristig Blasen provozieren.
    Unter dem Strich überwiegen für mich die Nachteile. Die etwas bessere Abdämpfung unangenehmer Untergründe ist mir der Verlust an Geschmeidigkeit und Dämpfung und insbesondere auch das deutlich höhere Gewicht nicht wert. Meine Wunschvorstellung wäre also eine 6mm Supernewflex-Sohle mit grobem Profil, in das die Gurte besser eingebettet werden können. *träum*
     
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