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Ultraleicht Trekking

Kay

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Alle erstellten Inhalte von Kay

  1. Da hast du eine sehr schöne Jacke fabriziert! Und deine sauberen Nähte beeindrucken mich. Das mit den unterschiedlichen Iso Dicken merke ich mir für meine nächste Jacke.
  2. @AdleraugeDie Regenhose kann schnell zu warm werden und wenn man nicht in Froggtoggs läuft, ist es günstiger die Regenhose zu schonen. Meine Windhose hält ca. 2-3 Stunden Niesel aus, aber nicht Regen frontal waagrecht oberhalb der Waldgrenze. Das wäre dann Regenhose Wetter für mich. Als immer dabei Hose auf Tagestouren im nicht exponierten Gelände ist die Windhose besser, da leichter und vielseitiger. Ich laufe meist in Shorts, wenn der Wind recht bissig wird, verliere ich merklich die Trittsicherheit durch steife Muskeln, Windhose hilft. In einer Pause kurz was überziehen: Windhose perfekt, keine Angst dass mir ein Loch beim Sitzen auf Fels die Hose ruiniert. Fazit: Regenhose hat für mich einen ganz schmalen Einsatzbereich. Windhose ist fast immer nützlich und wiegt quasi nichts.
  3. Weil's erst auf dem zweiten Blick nicht ersichtlich ist. Das ist eine 120cm breite Matte mit 1,2 cm Höhe für zwei Personen. Oder eine 60cm breite Matte mit 2,4 cm Höhe (und nur dann mit dem angegebenen R-Wert) Ich finde das Teilungs-Klappformat ganz interessant. Man kann so ganz andere Formate im Packmaß erhalten als mit den TAR oder exped Faltmatten. Zum Beispiel könnte man sich so eine 70cm breite Matte zuschneiden, die geklappt 35 * 40 cm groß ist. Höhe richtet sich nach der Anzahl der Segmente, die man für die gewünschte Länge braucht.
  4. Ich hatte während meiner von Regen üppig gesegneten Vogesentour auch einen leichten Kondensationsfilm innen am Poncho. Der trocknete schnell weg, wenn ich mich mal in Pausen unterstellen konnte. Und ich wurde weder komplett durchnässt, noch war es unangenehm warm wie unter einer Hardshell, Regenjacke oder Windjacke. Ich vermute die Körperwärme hat auch zu einem gleichzeitigen Trocknungsprozeß beigetragen, so dass ich nie wirklich klamme Kleidung hatte. Ausser am Rücken wo der Rucksack anlag. Mein Poncho war aus einem dickeren Material als deiner. Die Temperaturen lagen zwischen 5 und 10 Grad. Den Poncho habe ich an drei Tagen für je 7-8h getragen. Allerdings mit Schirm, damit ich mehr von den Naturgeräuschen höre. Ich mag raschelnde Kapuze nicht. Vielleicht hast du ja mal die Gelegenheit den Poncho bei einer Tagestour zu testen? Vielleicht wirst du gar nicht nässer als du es nach den 2 Stunden warst.
  5. Brrrr, zu viele Zecken und zu neugierige Nachfragen von Tisch Nachbarn. Ganz schön abenteuerreich! Die Landschaft im Frühling ist wunderschön! Dein Bericht auch!
  6. Da ich hier den Tipp mit den Birkenstock EVA Modellen bekommen habe, kann ich nun ergänzen: https://www.birkenstock.com/de/madrid-essentials-eva/madrid-eva-eva-0-eva-w_3716.html EU 45 normale Weite: 243g EU 42 normale Weite: 202g Ebenso in der Hand gehabt und gewogen, Decathlon Olaian EU 44/45: 322g https://www.decathlon.de/p/badelatschen-herren-590-schwarz/_/R-p-1679?mc=8305246 Alle Modelle haben eine solide Dämpfung, verstellbare Weite und sind keine Zehentrenner, damit der Schuh sowohl Barfuß als auch mit dicken Socken gut sitzt. Kompakt war nachrangig. Die Birkenstock Riemen lassen sich ganz gut quetschen.
  7. @PhilippPhoenix ich werde wahrscheinlich "nur" auf der Durchreise sein, unterwegs von Bayern ans Mittelmeer. Zu der Zeit wahrscheinlich noch sehr zielstrebig und mit wenig Lust aufs Strawanzen. OT: Ich fand übrigens diesen Film zum Nufenenpass sehr interessant. Das Bild und die Videobeschreibung sind dramatischer als der Film dann glücklicherweise ist. Horizonterweiternd, denn der vorherige Wissenstand endete mit "Die Schweiz hat viele Bunker."
  8. Ein schöner Fernweh Bericht. Nächsten Sommer komme ich wahrscheinlich auch am Nufenenpass vorbei.
  9. Business Sicht: Ich würde alles auslagern, was ich nicht gerne selber mache. Zb Shop, Buchhaltung, Steuerberatung, Marketing... Sonst macht man nachad nur noch den Kram und stellt jemanden ein, um das zu machen was man gerne macht zb Design, nähen, beraten... Auch wenn man dafur die Zügel aus der Hand geben muss und es dauert bis man sich sein Team und Tech Stack aufgebaut hat. Kunden Sicht: Mich interessieren am meisten Videokurse in denen ich lernen kann etwas selbst zu tun. Ich habe zb einige Kurse bei https://kaidso-onlinekurse.de/ zur Schnittmuster Erstellung und Abwandlungen (wegen einem nicht DIN Norm gerechten Körper, dem keine Standard Schnittmuster passen) gebucht oder bei https://courleys.de/ habe ich in Kurse investiert, um mit meinem Maschinenpark besser umgehen zu können. Beides zusammen, angewandt auf meine eigenen Projekten hat mir eine steile Lernkurve gebracht. So etwas für Rucksäcke und Tarp / Zelte aus mit Fokus auf leichten Materialien würde ich sofort buchen. Warum verwende ich welche Materialien für welchen Zweck? Wie verarbeite ich sie? Was kann typischerweise schief gehen und was lerne ich daraus? Was bedeutet der Faltenwurf an dem Eck? Warum hängt das so durch? Was mache ich, wenn ich gerne hier länger/höher/weiter hätte, muss ich dann dort was anpassen?
  10. Was für ein wunderbarer Bericht. Bisher habe ich den Schwarzwald aussen vor gelassen, zu überlaufen. Aber so ist es ja ganz wunderbar! Bei dem Regen konnte ich richtig mitfühlen, so waren meine drei Tage Vogesen. Ich vermute der Dezember ist überhaupt sehr dankbar für einsame Wanderungen. Selbst hier im erweiterten Freizeitbereich der Münchner war die letzten Wochenende nichts los. Die Leute sind anscheinend entweder auf der Piste, shoppen oder auf Adventsmärkten? Ähnlich im April/Mai, da denkt kaum jemand ans wandern. Hoffentlich kommst du bald zum zweiten Teil der Wanderung und hast wieder lust einen Bericht zu schreiben. 🤩
  11. OT: Die Via Alpina ist ein Netzwerk von 5 Wanderwegen durch alle 8 Alpenländer. http://www.via-alpina.org/. Achtung, diese Website katapultiert einen optisch in die frühen Nullerjahre. https://www.sac-cas.ch/de/die-alpen/via-alpina-5000-km-wanderwegnetz-in-den-alpen-17669/
  12. Ergänzung: Auf der Nähmaschine habe ich mit dem Obertransportfuss gearbeitet, die glitschigen Stoffe unten und das bauschige Lavalan oben, damit es nicht vom Transporteur gefressen wird. Für das zusammennähen der Stofflagen viele Stecknadeln verwenden! Ich fand Stecknadeln hier besser geeignet als Klammern. Vor allem lange Stecknadeln mit flachen Kopf sind super: https://www.naehpark.com/clover-quilt-stecknadeln-blumenkopf.html (Kleine mit runden Kopf verschwinden im Lavalan. Autsch...) Beim Zusammennähen der Teile habe ich Klammern genutzt, um keine sichtbaren Löcher zu bekommen. Auch hier sind die großen Klammern besser als die kleinen.
  13. Anforderung: Eine weite Isojacke, die ich über mehrere Lagen, inklusive Hardshell tragen kann, um mich in Pausen warm zu halten. Deswegen auch bis Mitte der Oberschenkel geschnitten und mit 2 Wege-RV. Ärmel auch extralang, um die Hände ggf. wärmen zu können. Keine Taschen. Bisherige Erfahrung: Ich würde die Wärmeleistung eher bei der Nano-Puff als der Micro-Puff von Patagonia sehen. Ansonsten fehlen mir Vergleichsmöglichkeiten. Nicht so warm wie meine prall gefüllte Daunenjacke. In Bewegung habe ich sie nie getragen, da brauche ich nicht so viel Wärme. Eine wärmende Jacke für Bewegung würde ich auch anders designen. Materialliste: Lavalan 120g/m https://www.extremtextil.de/lavalan-sport-woll-isolation-120g-qm.html Innenstoff: https://www.extremtextil.de/ripstop-nylon-supersoft-active-lining-20den-40g-qm.html?number=72268.SW Außenstoff: Ripstop-Nylon PTX Quantum rot, 35g/m, einseitige Kalandrierung, winddicht, imprägniert, extex-Artikelnummer 71007 RV: https://www.extremtextil.de/ykk-3vs-profilreissverschluss-teilbar-zweiwege-90cm.html Alterfil Garn schwarz, Gütermann Allesnäher in passsenden Rot-Ton für die außen sichtbaren Nähte Ärmelbündchen: Ein Stoffrest Hamburger Liebe Performance Jersey von Albstoff; ein Jersey geeignet für Leggings und Sport-BHs irgendein farblich passender nicht-elastischer hautfreundlicher Kunstfaser-Stoffrest für einen Kinnschutz Aufhänger: https://www.prym.com/de/aufhngerbnder-106 Kapuze und unterer Saum können ein Gummiband aufnehmen. Ich wollte es allerdings erst einmal ohne probieren und habe bisher keinen Bedarf Schnitt: eigener Raglan-Schnitt für einen weiten Fleecehoody, verlängert bis Mitte Oberschenkel, an der Hüfte erweitert, damit es auch im Sitzen passt zusätzlich 3cm Zugabe an allen Seiten für das Volumen des lavalan : das war schon eher knapp für die gewählte Nähtechnik Verarbeitung: die Knie "ruinieren" beim Ausschneiden der riesigen Schnitteile auf dem Wohnzimmer-Boden alle drei Schichten aufeinander stecken (unten Lavalan, Mitte Innenstoff, Oben Außenstoff; ggf. auf rechte/linke Seite des Stoffes achten) und alle Nähten bis auf ein Stück der im fertigen Stück am wenigsten sichtbare Naht schließen. Optional: Üppiges Fluchen, wenn man bei einem Teil die rechte und linke Seite verwechselt hat und auftrennen muss Durch die Lücke den obersten Stoff verstülpen, so dass das lavalan nun die Sandwichposition hat. Lücke mehr oder weniger kunstfertig schließen. Einzelteile für die Jacke und die Kapuze zusammennähen, dann Kapuze an Jacke nähen, dabei das Aufhängeband mit einnähen Den RV Verlauf am Vorderteil einzeichnen, aufschneiden, Kanten versäubern, RV einnähen. Dabei an den Kinnschutz denken. Ärmelbündchen annähen Was würde ich anders machen: Die Verstülp-Technik ist sehr materialaufwändig durch die doppelte Nahtzugabe (1x fürs verstülpen, 1x fürs zusammennähen der Einzelteile). Und die Kombination aus zwei flutschigen Stoffe und dem voluminösen Lavalan kostet Zeit & Nerven. Ich habe die Nähte am RV-Schnitt mit der Overlock versäubert und das ging ratzfatz bei tipptopp Ergebnis. Warum ich da nicht gleich dran gedacht habe? 😴 Die Durchschneide Technik für den RV am Vorderteil ist zwar schön unkompliziert beim Schnittmuster Design, aber leider ging meine Rechnung nicht auf. Ich dachte, dass die Breite des RV in etwa mit dem Reduzierung der Weite durch zwei Nahtzugaben übereinstimmt. Was nicht wirklich aufgeht. Deswegen habe ich zur Ovi gegriffen ... und so zumindest herausgefunden, dass die Ovi besser als die Nähmaschine beim versäubern ist. Leider hatte ich noch graues Garn eingefädelt, dass sieht man jetzt etwas hervorblitzen. Stört mich für diese Jacke nicht. Gewicht: 447g Länge RV: 90 cm Weite am unteren Saum: 65 cm
  14. Ich habe letzten Winter eine Jacke genäht und bisher nur in Pausen getragen. Daher sind meine Erfahrungen eher begrenzt. Was interessiert dich denn? Ich kann am Wochenende die verwendeten Materialien und ein Foto Posten oder soll ich was zur Verarbeitung schreiben? @ULgeher
  15. Ich bin 8 cm kleiner aber damit auch schon zu groß für Damen Normschnitte. Der Großteil meiner Kleidung ist entweder für Herren oder selbstgemacht, denn meine Figur wird nur selten mitgedacht. Ich habe mir kürzlich einen Custom Enlightened Equipment Quilt gegönnt. In extra wide. Herrlich! Muckelig warm und Platz in allen Lagen. Vorher hatte ich einen WM Versalite und einen Gramexpert Apex Quilt. Bei beiden konnte ich die Hände nicht entspannt neben dem Becken ablegen, so eng war es dort. Außerdem zog es beim Quilt bei jeder Bewegung an den Seiten herein.
  16. Schöne Bilder einer schönen Tour. Toll! Mir neu war die angenehmen Temperaturen im Frühjahr, gleich mal gedanklich vorgemerkt für irgendwann.
  17. @nitram willkommen im Team Schirm. Und dann wohnst du auch noch direkt in der Nähe der Vogesen. Du hast da schöne Wandergebiete in allen Himmelsrichtungen.
  18. Danke @mmaddin für die Erklärung und den Link zum Schirm. Das ist das Modell. Wir haben drei Stück: 98g, 101g, 102g jeweils ohne Hülle. Es gibt auch eine Variante mit UV-Schutz, der wiegt 150g. Macht allerdings auch einen deutlichen Unterschied, wenn die Sonne runterknallt. @RaulDuke vielen Dank für deine wertschätzende Antwort Es war trotz allen Beschwernissen auch für den Wandernden ein wunderschöner Ausflug und ich freue mich schon sehr auf eine Rückkehr im nächsten Herbst (und vielleicht schon im Frühjahr?)
  19. Ein paar Notizen zur Ausrüstung. Was hatte ich zu viel dabei: Nun ja, ein Zelt. Und eine Zeltunterlage aus Tyvek, die ich testen wollte. Ein T-Shirt von Liod. War als Wärmereserve gedacht, die ich wahrscheinlich bei einer Übernachtung im Zelt am Winterberg gebraucht hätte. Was bleibt das nächste Mal zuhause: Die TAR neoair Xlite in der größten Variante: Ich mag das Aufblasen von Matten nicht. Egal mit welcher Methode. Und das Luft ablassen und das Falten einer großen Matte empfinde ich auch als nervend. Aber ich dachte, bei dem kalten, nassen Wetter wäre die Matte ganz gut. War auch bequem & warm beim Schlafen. Aber der Gedanke, nächsten Sommer über Monate täglich die Matte aufblasen, ablassen und falten zu müssen, erfüllt mich mit Grauen. Mein Rucksack. Nur mein 3F UL Rucksack war groß genug für das Volumen meiner warmen Sachen und für 3,5 Tage Essen. Und der Rucksack hat leider einen zu langen Rücken. Er trug sich dafür erstaunlich gut. Den Rucksack verwende ich sonst für Wintertouren im Schnee und da habe ich oft arge Hüftschmerzen. Die gekürzte Zahnbürste war mir zu kurz. Ich fand das dann doch nicht so angenehm, meine dreckigen Pfoten so nah am Mund zu haben. 2 cm mehr dürften es schon sein. Um was war ich sehr froh: Um den UH-Poncho (vaude), den Regenschirm (doppler 99g Schirm), meinen neuen Quilt (Enlightenend Equipment Enigma 20F custom) und der evazote Matte für einen warmen Hintern bei Pausen. Nässe-Management: Am ersten Tag war der Regen eher nieselnd oder ich war im Wald in einem Tal recht geschützt. Meine myog Windjacke und der Schirm waren ausreichend und insbesondere in den zahlreichen Anstiegen angenehm luftig. An den nächsten Tage war es nässer, kälter und windiger. Der Poncho, den ich last minute eingesteckt habe, war dafür perfekt. Darunter habe ich einen langärmligen dünnen myog Hoody getragen (aus Polyester). Schuhe & Socken: Ich bin sonst mit Altra Lone Peaks unterwegs, habe aber in diesem Sommer mit ein paar Alternativen experimentiert. Kurzentschlossen sattelte ich auf die Altra Olympus um, da ich mit denen etwas weiter vom Boden (also der Nässe) entfernt bin. Die Schuhe waren ganz wunderbar, ich hatte keinen Tag Schmerzen trotz des beträchtlichen Mehrgewichts gegenüber meiner gewohnten Sommerausrüstung für Tagestouren. Als Socken hatte ich die Injini Duo Variante getragen. Das ist eine Kombi-Packung von Zehensocken-Liner mit einer “normalen” Übersocke. Mir war immer ausreichend warm, die Socken trockneten gut. Abends und in der Mittagspause hatte ich Dexshell Neoprensocken, auch die haben meine klammen Füße gemütlich warm gehalten. War ich UL unterwegs? Nach der engen Gewichtsdefinition ganz und gar nicht. 10,5 kg (skin out) ohne Wasser und Essen. Am ersten Abend mit vollem Proviantsack und dem Wasservorrat für die Übernachtung hatte ich ca. 15-16 kg auf dem Buckel. Für eine verregnete Herbsttour mit Zelt kann ich bei meiner Körpergröße (groß und breit), meinem Wärmebedürfnis (sehr groß) und meinem Schwitzverhalten (sehr viel) nicht viel einsparen. Leichtere Isoschicht an den Beinen, leichterer Poncho, Folie statt Tyvek, fallen mir ein. Ich konnte jedoch alles gut und schmerzfrei tragen und ohne Infekt hätte ich an den beiden ganzen Wandertagen auch noch deutlich mehr Kilometer gehen können, indem ich das Tageslicht optimaler ausgereizt hätte. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Packliste für meine erste Herbst-Regentour seit über 20 Jahren. Und nächstes Jahr im Herbst dann vielleicht mit 9,5kg.
  20. Nach 10 Stunden Schlaf fühle ich mich deutlich besser. Aus dem Fenster sehe ich gen Westen sogar ein paar Lücken in der Wolkendecke. Doch auch dieser Tag sollte wieder sehr nass werden. Ich wandere im Trockenen aus Obersteinbach heraus, doch nach wenigen Minuten hat der Regen mich eingeholt. Kein Wunder bei meinem Schneckentempo. Mein Puls sagt mir in den wirklich sachten Anstiegen des GR 53, dass ich noch nicht wieder fit bin. Ich beschließe mein Tagesziel, Winterberg mental loszulassen und nach den Windstein Burgen den GR 53 zu verlassen um direkt nach Niederbronn les Baines zu wandern. Da wollte ich eigentlich erst am nächsten Tag mittags eintreffen. Kurz nach Obersteinbach trifft man schon wieder auf die nächsten Burgruinen. Ich vertraue der Empfehlung des Rothers, dass das Chateau de Wittschlössel keine Besichtigung wert ist (sollen nur noch ein paar Steine zu sehen sein) und spare mir ein paar extra Höhenmeter. Etwas später am “Gipfel” des Lindenkopf drückt der Wind den Regen wieder waagerecht durch die Bäume. Toll hier! Ich steige ab zum Chateau Vieux-Windstein. Die Sandstein-”Treppen” sehen mir für das Wetter zu gefährlich aus, mehr Löcher als Treppe. Nach ein paar verlassenen wirkenden Häusern an einem verlassenen Parkplatz steige ich wieder hoch zu den nächsten Ruinen. Am Chateau Mittel-Windstein kann ich nur an ein paar Löchern in den Felsen erkennen, dass hier mal eine Burg gewesen sein könnte. Faszinierend, wie wenig übrig bleiben kann. Das Chateau Nouveau Windstein ist dagegen großartig zu besichtigen. Ich finde einen trockenen Unterschlupf in den Katakomben und mache eine ausgedehnte Mittagspause mit einem mehrgängigen Menü aus Suppe, Gemüsereis und Kaffee mit Keksen. Das Urlaubsfeeling ist wieder sehr zurück. Kurz nach dem Schlösser-Dreigestirn verlasse ich den GR 53 und wechsel über einen regionalen Wanderweg entlang der Maginotlinie im Schwarzbachtal auf den GR 531 (blaues Rechteck) der mich in Talnähe direkt nach Niederbronn führen wird. Die Maginotlinie war mir bisher nur aus dem Geschichtsunterricht bekannt, so ganz konkret damit konfrontiert zu werden war auch ein Highlight (der anderen Art) meiner Tour. Die Bunker und Unterkünfte sehen im Herbstregen sehr bedrückend aus. Was für ein Kraftakt, die Grenze zu Deutschland so abzusichern. Und dann kam doch alles anders … Nach dem Dauerregen der letzten Tage stand der Weg entlang des Schwarzbach über längere Strecken unter Wasser. Wo kein Wasser stand, haben Wildschweine den Weg zum Morast umgewandelt. Wildschweine sind doch wirklich sehr liebenswerte Tiere. Ich krempelte die Hose auf, damit diese trocken blieb und spulte stoisch die Kilometer bis zum GR 531 ab. Richtig wehmütig wurde mir dann, als ich aus den Wäldern der Vogesen auftauchte. Ein letzter sehnsüchtiger Blick auf den von Wolken verhüllten Vogesenkamm, dann ging es Richtung Hotel in Niederbronn. Den vierten Tag besichtigte ich vormittags Strasbourg, bei strömenden Regen, was sonst. Mittags brachte mich der TGV wieder nach Karlsruhe. Vor kurzem wurde mir ein Tweet von Kachelmann Wetter zugespielt: vom 23.Oktober an regnete es an 30 aufeinanderfolgenden Tagen an der Wetterstation Fresse-sur-Moselle in den Vogesen. Und ich war live dabei, als alles anfing. Sagenhaft! Zusammenfassung: Mittwoch 25.10.23: von Obersteinbach nach Niederbronn les Bains 17 km; Aufstieg: +458 m; Abstieg: -514 m; 6h:38min
  21. OT: Ist nicht ungewöhnlich für trailrunningwesten zwei Gurte zu haben oder Zickzack Gurte von Brust zu Bauch. Ich kenne aber nur Modelle wo alle Gurte an den Trägern ansetzen. Deine Lösung ist jedoch anders mit der Rucksack Befestigung. Finde ich sehr kreativ und pragmatisch gelöst
  22. Ich habe schnell Druckschmerzen auf dem Spann. Insbesonders eine bestimmte Bindung an den Schneeschuhen machte mir Probleme. Ich habe mit Evazote (Eva 50 von extex) und mit dicken Neopren als Polster zwischen Schuh und Bindung experimentiert. Ich finde das Neopren hat besser und lang anhaltender gepolstert als Evazote. Evazote war nach ca. 2h bergab ziemlich durch und erholte sich auch nicht so gut. Das Neopren wirkte nach 6h Tour noch wie unverändert. Ich habe vielleicht sogar von beiden Materialien Schnittreste vorrätig, schreib mir bei Interesse eine PN und ich krusche mal in den Tiefen der Restekiste.
  23. Ein prima Teil! Vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Ich zier mich ja noch Daune zu verarbeiten, aber vielleicht tue ich es mir doch mal an. Ich habe eine gekaufte Kufa Iso-Short, die ich im Winter regelmäßig als bester Kauf meiner Ausrüstung bezeichne. Ist schon toll eine extra Lage um die Hüfte zu haben. Da ich viel schwitze würde ich wahrscheinlich bei einem myog Rock zu Kufa greifen.
  24. Am Morgen bemerkte ich, dass ich Abends einen Fehler gemacht hatte. Ich hatte den Daunenquilt während des Aufloftens mit dem Außenzelt abgedeckt, da die Luftfeuchtigkeit sehr hoch war. Leider hatte ich in der Nacht die Abdeckung in der Dunkelheit nicht vollständig entfernt. Nun war mein Quilt von den Füßen bis zu den Knien von Kondensation durchfeuchtet. Nach einem Tag im Rucksack ist die Nässe dann überall gleich verteilt im Quilt. Na, prima. Ich wollte ja was lernen auf diesem Trip um wieder in Übung zu kommen was Mehrtagestouren angeht. Ich habe am Vorabend schon gelernt, dass man einen Wasserbeutel im Halbdunkeln nicht einfach schnell mit etwas mehr Kraft als gewöhnlich "verschließt". An irgendeinem späteren Zeitpunkt ist man dann außen sehr viel nasser und innen sehr viel durstiger. Man kann die Spuren meiner ungeplanten Dusche noch auf dem Boden des Abris im Foto im ersten Beitrag erkennen. Als ich im Morgengrauen aus dem Abri heraus trat, öffnete sich zeitgleich die Tür des über Nacht geparkten Campervan und es stieg eine sich gemütlich streckende Frau aus. Anscheinend hatte sie am Abend zuvor nicht den Schein meiner Stirnlampe in der nach vorne offenen Schutzhütte wahrgenommen. Denn mein Gruß erschreckte sie ziemlich. Als ich auf der anderen Seite des Parkplatzes wieder im nebligen Wald verschwand, überlegte ich amüsiert, wie ich als roter Poncho-Wichtel aus dem nebligen Wald kommend wohl auf die Frau gewirkt habe. Um die ersten Burgen anzusehen, verließ ich den GR 53 für einen Umweg und wanderte weiter bergauf zur Burg Loewenstein und Hohenbourg. Allerdings stürmte dort oben der Regen waagrecht durch die Luft. Trotz des wärmenden Anstiegs war mir fröstelig kalt und ich verzichtete auf eine ausführliche Besichtigung und verkrümelte mich wieder in den Wald in Richtung GR 53. Am Kaiser Wilhelm Stein, direkt an der Landesgrenze, fand ich Unterschlupf in einem überdachten Unterstand und überlegte meine Optionen. Die 24h Durchfall und die mehrfach unterbrochene Nachtruhe hatten mich merklich ausgelaugt, die Halsschmerzen der gerade auskurierten Erkältung machten sich wieder bemerkbar. Wie war das Motto dieser Tour nochmal? Genau, ist schließlich Urlaub! Also flugs eine Unterkunft buchen, anstatt im klammen Quilt zu nächtigen. Leichter gesagt als getan. Am Anfang der Woche hat fast alles was am Wegesrand liegt zu, ist nicht zu erreichen, schickt Absagen… schwierig. Ich tröste mich damit, dass mein Zelt und die Schlafkleidung trocken sind und ich genügend Gas für eine Wärmflasche zum Quilt antrocknen habe. Nachdem ich meine Gedanken geordnet hatte, kann ich wieder die wunderschönen Herbstwälder und die Burgen des Parc Régional des Vosges du Nord in vollen Zügen genießen. Die Wegführung des GR 53 ist ein Traum! Top markiert und auf Asphalt eigentlich nur in den Orten. Es gibt sogar Pfade, die wurden extra parallel zur Straße angelegt, etwas getrennt durch Hecken oder Bäume, so dass man nie länger als ein paar Meter auf einer Landstraße gehen muss. Ein echtes Wanderparadies! Ich steige viele Höhenmeter bergab, auch hier wieder angenehm gradiert und erreiche das Chateau de Fleckenstein. Auf einmal Menschen, viele Menschen, das kam unerwartet. Es sind mehrere Kindergruppen unterwegs und ein frisch geöffneter Köhlerhaufen qualmt das halbe Areal voll. Mich überfordert das in diesem Moment. Ich beschleunige meinen Schritt und lasse diese Burg unbesichtigt. Das ist übrigens die einzige Burg auf meinem Weg, deren Besichtigung Geld kostet. Es gibt dafür auch ein kleines Besucherzentrum mit Andenkenladen, ein (zu dem Zeitpunkt geschlossenes) Café, überdachte Picknickstellen in einer Streuobstwiese und im Sommer sicherlich jede Menge Trubel. Ich steige ins Tal der Sauer ab. Dort könnte ich am Fluss Wasser fassen. Tue es aber nicht. Und bereue es später. Der Gegenanstieg wird brutal. Ich muss mehrmals stehen bleiben und verschnaufen, der Puls schießt in ungewohnte Höhen. Anmerkung: ich bin jedes Wochenende in den Alpen unterwegs und mein Körper kennt steile Anstiege. Das hier fühlt sich nicht mehr gesund an. Ich mache mir Sorgen und gehe die Unterkunftssuche nochmals an. Weiterhin schwierig, der Empfang ist hier sehr lückenhaft. Am Chateau de Froensbourg schüttet und weht es weiter. Ich bin inzwischen etwas genervt von meiner Situation. Alles ist sehr anstrengend, ich finde keinen geschützten Platz für eine Pause, mich fröstelt es immer wieder. Weiter geht's! Um 14:30 Uhr schaffe ich es endlich, mir eine Unterkunft zu sichern. Ich bin sehr erleichtert und zur großen Freude hört der Regen am Chateau du Wasigenstein auf. Ich unterhalte mich kurz mit einem deutschen Paar auf einem Spaziergang, mehr Menschen werde ich heute unterwegs nicht treffen. Diese Einsamkeit gefällt mir sehr gut. Ein Kontrast zu meinen üblichen Wochenendtouren. Auf der Ruine stehend, sehe ich sogar kurz die Sonne. Also wirklich kurz, nach wenigen Minuten regnet es wieder, ach was, es schüttet. Bei den Burgruinen existieren minimale Sicherungsanlagen wie Geländer oder Leitern und man kann auf eigene Faust die faszinierenden Bauten erkunden. Diese Eigenverantwortung finde ich ganz wunderbar. Schade, dass das Wetter nicht an allen Burgen mitgespielt hat, aber so “muss” ich den Weg einfach nochmal bei besserem Wetter und Gesundheitszustand wandern. Der kleine 99g Schirm ist der zweite MVP dieser Tour. Die Windböen steckt der Schirm richtig gut weg. Ich höre dem “dröppeln” auf meinem Regenschirm sehr gerne zu und meine Brille bleibt immer trocken. Ist das UL? Nein, der Poncho hat eine Kapuze und ich trage ein Cap zum wärmen. Jedoch mag ich das Rascheln der Kapuze und die Reibung am Kopf nicht. Und es wird früher und später immer am Kragen oder am RV (dort wo der RV sich durch die Brüste wölbt) durchsiffen. Vor allem bei Wind. Und im Anstieg wird es zu warm unter einer wind-und regendicht festgezurrten Kapuze. Regen finde ich einfach besser zu ertragen mit Schirm. #TeamSchirm Da ich noch etwas Zeit habe, bis ich in meine Unterkunft kann, gehe ich in Obersteinberg den Künstlerinnenweg entlang. Von 1896 bis 1918 richtete der Kunstmaler Franz Hein in Obersteinbach eine Sommer-Malschule für junge Damen aus. Den Rundweg zieren auf 10 (?) Stationen Schilder mit Bildern der Kunstschülerinnen und einer zeitgeschichtlichen Einordnung der Motive. Ein sehr kurzweiliger und informativer Wanderweg, der einmal um und durch den Ort und auch an der Petit Arnsburg entlang führt. Noch eine Burg, die auf mich wartet. Diesmal lockt die Unterkunft. Ich verzichte wegen etwaiger Bildrechts-Problematiken hier meine Fotos der Aufsteller des Künstlerinnenwegs zu posten. Wer einen Einblick möchte: https://www.komoot.de/highlight/4577914 Zusammenfassung: Dienstag 24.10.23 vom Abri du Col du Litschhof bis nach Obersteinbach 16,9 km; Aufstieg: +684 m; Abstieg: -779 m; 7h:38min Habe noch was gelernt: Trotz des vielen Regens von oben, gab es nicht ausreichend Trinkwasser auf der Strecke. Alle kleinen Bäche waren ausgetrocknet, natürliche Quellen waren entweder trocken oder nur noch eine Schlammsuhle der Wildschweine. Das erste Wasser hätte es wahrscheinlich an der Burg Fleckenstein in den Toilettenanlagen gegeben, dort flüchtete ich jedoch vor dem Trubel, ohne groß nachzudenken. Die nächste Gelegenheit war die Überquerung der Sauer. Dort war mir das Ufer zu steil, alles zu nass und zugewachsen und ich wollte nicht nach einer geeigneten Stelle suchen. Das war ein großer Fehler, denn es gab dann gar kein Wasser bis kurz vor Obersteinbach. Dort kreuzt man ein Bächlein, das so aussieht, als ob es auch schnell wieder trocken fällt. Beim Wassermanagement muss ich als “Vieltrinker” echt mehr aufpassen. Ich war so dehydriert, dass ich in meiner Unterkunft abends 3 Liter Tee trinken konnte, ohne in der Nacht einmal austreten zu müssen.
  25. Vielen Dank für eure Kommentare @RaulDuke @schoguen Den Pfälzer Wald hatte ich auch in Erwägung gezogen, aber ich wollte mal wieder etwas Fremdheit erleben. Andere Kultur, andere Regeln, andere Sprache. Die drei Tage boten mir genug mentale Herausforderungen, das war klasse. Der Bericht für Tag 2 steht schon in den Startlöchern. Zum Ende der Woche ist mein Kopf am Feierabend leider etwas hirnleer ... Und morgen muss ich unbedingt den Schnee auskosten, der endlich auch hier in den unteren Höhenlagen angekommen ist.
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