Steintanz Geschrieben 9. Oktober 2021 Geschrieben 9. Oktober 2021 https://www.paramo-clothing.com/de-de/explore-range/product/mens-velez-evolution-hybrid-smock/ Im "neue Produkte"-Bereich sorgte der obige Smock für Verwunderung. Daher hier ein wenig Diskussions-Platz dazu: Jacken/Smocks/(Schlupf-)Anoraks in diesem Stil stehen in der Tradition bzw. Konstruktionsweise der vermutlich ersten ("modernen") Softshell-Machart, also dem Pile & Pertex Prinzip (z.B. bei Buffalo Mountain Shirt o.ä.). Sie sind dafür vorgesehen durchgehend am Körper getragen zu werden; für den Rucksack, also als zusätzliches Wärme- oder Regen-Teil sind sie i. Vgl. mit den heute verfügbaren Materialien (diverse Regenjacken; Daune, Apex etc.) wohl meist zu schwer. Um das angenehme Tragen zu ermöglichen haben sie diverse Belüftungsmöglichkeiten und die Material-Kombination selbst ist ebenfalls sehr diffusionsoffen, da membranlos und transportiert Wasser auch in flüssiger Form (!) nach außen ab ("Docht-/Pumpwirkung"). Im Grunde sind es Softshell-Varianten, die aber etwa bei Paramo durch Imprägnierung und geschickte Kombination von Materialien quasi wasser"dicht" werden, allerdings eher im Sinne von "trocken anfühlen" statt "trocken sein": Das Äußere kann durchaus nass werden, aber die Feuchtigkeit erreicht durch die innere Lage kaum oder nicht die Haut, und in Regenpausen verflüchtigt sich das Wasser enorm schnell, da keine Membran vorliegt, die den Prozess verzögert, da sie nur gasförmiges Wasser durchlässt (Wer das Prinzip noch nicht kennt, z.B. hier: https://furtech.typepad.com/furtech/2007/06/breathability_v.html ). Kondensfeuchtigkeit fällt kaum an, da die Weitergabe nach außen sehr schnell und effektiv verläuft. Man trägt also den ganzen Tag die Softshell und benötigt bei Regen/Nassschnee keine Hardshell darüber. Trotz aller Belüftungsmöglichkeiten erreichen solche Systeme ein Limit, wenn es schlichtweg so warm wird, dass alles Lüften nicht mehr hilft. Daher dürften sie in aller Regel v.a. in kühlen/kalten/Übergangs-Temperaturen mit Nässe in Frage kommen. (Ohne Nässe reicht Windschutz, z.B. trockene tiefe Kälte.) Die VELEZ EVOLUTION HYBRID SMOCK nun fällt durch ihre ungewöhnlichen parallelen RVs auf. Deren Vorteil wird wohl sein, dass man bei geschlossenem Rucksack-Bauchgurt den "Vorderlappen" über den Bauchgurt hängen kann und so an Bauch/Rumpf belüften kann und dennoch einen recht guten Wind-/Wetterschutz aufrechterhält im Gegensatz zu einem mittigen RV wie sonst üblich. Dass man den Vorderlappen von oben weit herabbaumeln lässt, erscheint mir wenig wahrscheinlich oder hilfreich; vlt. bis zur Bauchmitte aber darüber hinaus?? Und den Lappen nach innen drunter zu stopfen macht man wohl auch nur, wenn er außen nicht nass ist. Insgeamt scheint hier ein Versuch vorzuliegen, die typische Smock-Bauweise mit Teil-Mittel-RV plus Seiten- und/oder Unterarm-RVs zu zwei parallelen durchgehenden RVs zu verschmelzen. Inwieweit das gelingt und in der Praxis Vorteile bringt, bleibt zu testen. Hat jemand Erfahrungen damit? Sonstige Infos oder Gedanken dazu? Oder vergleichbare Produkte? Zippi reagierte darauf 1
zopiclon Geschrieben 9. Oktober 2021 Geschrieben 9. Oktober 2021 Ich finde die Idee immer noch Spitze, denn der Anwendungsbereich überdeckt sicherlich 3 Monate plus, zumindest hier in West Deutschland. Auch wenn ich das Belüftungs Konzept wohl erst verstehen werde, wenn ich so ein Teil in Nutzung sehe.... Wenn ich das richtig verstehe, so zieht man da ein Basalayer drunter und dann erträgt man damit Temperaturen bis null Grad (oder weniger???) und Regen - bei mittlerer ( bis hoher??? ) Intensität? Das obere Limit wäre etwa 10 Grad? Das wäre dann ein breites Einsatz Spektrum! Regen und Temperaturen am zweistelligen Bereich oder Regen bei hoher Intensität funktionieren dann wie genau, Thema Reißverschlüsse zur Belüftung, ohne dann durch zu nässen? Ich habs mal vor kurzem mit Baselayer aus fleece, polartec Power dry, und Wind Jacke, im Regen, beim Lauf Training, bei ca 10 Grad ohne Sonne, versucht.... Das war nix! https://lighterpack.com/r/uldntl Wandern ist eine Form des weiten Gehens, die Fortbewegung zu Fuß, über mindestens mehrere Stunden. Klettern ist die natürliche Fortbewegung, mit vertikaler Komponente, mit Händen und Füßen. Oder man fährt einfach Rad.
Steintanz Geschrieben 9. Oktober 2021 Autor Geschrieben 9. Oktober 2021 vor einer Stunde schrieb zopiclon: Wenn ich das richtig verstehe, so zieht man da ein Basalayer drunter und dann erträgt man damit Temperaturen bis null Grad (oder weniger???) und Regen - bei mittlerer ( bis hoher??? ) Intensität? Das obere Limit wäre etwa 10 Grad? Das wäre dann ein breites Einsatz Spektrum! Regen und Temperaturen am zweistelligen Bereich oder Regen bei hoher Intensität funktionieren dann wie genau, Thema Reißverschlüsse zur Belüftung, ohne dann durch zu nässen? Ich habs mal vor kurzem mit Baselayer aus fleece, polartec Power dry, und Wind Jacke, im Regen, beim Lauf Training, bei ca 10 Grad ohne Sonne, versucht.... Das war nix! Bei diesem Smock wird man eher ein Fleece darunter tragen um null Grad und tiefer, denn Paramo hat keine Fleece- (oder Pile-) Schicht innen, sondern "nur" eine Art Mesh. Sie nennen es "Pump Liner" (glaube ich) und es trägt offensichtlich wesentlich zum wasser"dichten" Effekt bei. Über 10 Grad und windstill ohne Regen mit Baselayer drunter könnte passen. Bei Regen hat man ja einen gewissen Kühleffekt, aber unendlich kann man bei milden Temperaturen durch die RVs auch nicht runterkühlen, ohne dass Nässen eindringen könnte. Stimmen die inneren Lagen aber zum System (hyrophob usw.), wird die Nässe schnell wieder rausgebracht. Was ging schief bei deinem Versuch? zopiclon reagierte darauf 1
zopiclon Geschrieben 9. Oktober 2021 Geschrieben 9. Oktober 2021 vor 36 Minuten schrieb Steintanz: Was ging schief bei deinem Versuch? Ich denke die Wind Jacke (skins bomber) tut es nicht für diesen Zweck. Bin im strömenden Regen los und Richtung Sonne gelaufen, so dass ich wieder trocknen kann. Nur war ich nach einer Stunde immer noch gleich triefend nass. Bei nächster Gelegenheit versuche ich mal meine uralte Deca Wind Jacke.... https://lighterpack.com/r/uldntl Wandern ist eine Form des weiten Gehens, die Fortbewegung zu Fuß, über mindestens mehrere Stunden. Klettern ist die natürliche Fortbewegung, mit vertikaler Komponente, mit Händen und Füßen. Oder man fährt einfach Rad.
ULgeher Geschrieben 9. Oktober 2021 Geschrieben 9. Oktober 2021 (bearbeitet) Hmm, ist vor allem sauschwer: 720g! Was die zwei RV vorne bringen sollen ist mir völlig unklar. Wenn du beide öffnest hängt die Front doch blöd rum so wie du ja selbst schreibst.... Für das Gewicht könntest du genauso sein Windshirt plus eine gute Regenjacke mit Pit Zips mitnehmen, und sogar noch ein leichtes Shirt oder sonst was zusätzlich... Bearbeitet 9. Oktober 2021 von ULgeher Steintanz reagierte darauf 1
Martin Geschrieben 9. Oktober 2021 Geschrieben 9. Oktober 2021 Hmm, 720g? Ist also so schwer wie 100g Regenjacke, 200g Schirm, 250g Fleece, 200g longsleeve- also meine gesamte Oberbekleidung für deutsche Herbst- und Wintertouren, die je nach Kombination dichter oder atmungsakiver sind. Und kostet dafür das doppelte... Was für ein Blödsinn! Steintanz reagierte darauf 1
Steintanz Geschrieben 9. Oktober 2021 Autor Geschrieben 9. Oktober 2021 vor 3 Stunden schrieb zopiclon: Ich denke die Wind Jacke (skins bomber) tut es nicht für diesen Zweck. Bin im strömenden Regen los und Richtung Sonne gelaufen, so dass ich wieder trocknen kann. Nur war ich nach einer Stunde immer noch gleich triefend nass. Bei nächster Gelegenheit versuche ich mal meine uralte Deca Wind Jacke.... Die Windjacke könnte schon der Knackpunkt sein. Ich habe ein altes GoLite-Windshirt, das offenbar so dicht imprägniert ist, dass sich darin bei Aktivität sehr schnell Kondens sammelt. Das musste ich mal bei einer relativ gemächlichen Skitour unangenehm herausfinden: Mit Windshirt war alles darunter schnell sehr feucht, trocknete auch in der Pause quasi gar nicht, und ohne war es zugig-kalt. Alle anderen Windjacken, die ich ausprobiert habe, zeigen dieses Problem nicht oder sehr viel weniger. Ich tippe ganz stark darauf, dass eine zu wasserdichte Windschicht hier Nachteile bringen kann, da die Unterschicht nicht schnell genug Nässe rausbringen kann. Eine etwas dickere Unterschicht Fleece oder noch ein synth. Baselayer, evtl. als Netzunterhemd könnten auch helfen. Im Grunde sollte das Oberschicht-Nylon die Nässe auch flott aus dem Fleece-Polyester "heraussaugen", da (unimprägniertes) Nylon etwas hydrophiler ist als Polyester.
RoyalHang Geschrieben 16. November 2021 Geschrieben 16. November 2021 Am 9.10.2021 um 18:48 schrieb Martin: Hmm, 720g? Ist also so schwer wie 100g Regenjacke, 200g Schirm, 250g Fleece, 200g longsleeve- also meine gesamte Oberbekleidung für deutsche Herbst- und Wintertouren, die je nach Kombination dichter oder atmungsakiver sind. Und kostet dafür das doppelte... Was für ein Blödsinn! Die MEN'S VELEZ ADVENTURE LIGHT SMOCK wiegt 584g und wird als einzige mit einem leichteren Material umworben. Der ""reguläre" MEN’S VELEZ ADVENTURE SMOCK" wiegt ebenfalls 720g - was ich etwas verwunderlich finde (ein Reißverschluss weniger). Die MEN'S VELEZ JACKE wird mit 605g angegeben - auch ohne Light Material aber lediglich 21g schwerer mit Full-Zip.
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