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Ultraleicht Trekking

Myog Bivy - Hilfe erbeten


Ben

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Hi alle, ich schreibe schon ein Weilchen mit und lese noch viel länger....

jetzt trau ich mich auch mal ein(ig)e Frage(n) zu stellen, vor allem weil ich hoffe, dass auch andere von einem Wissensaustausch eurer Erfahrungen profitieren.

Möchte nächste Saison ein kleines (2,8 x 1,5m) Ponchotarp ausprobieren.

- und dafür ein neues Bivy nähen.

Ich benutze bisher ein grosszügiges MYOG Tyvek bivy von 240g in einer Pyramide eigentlich ausschliesslich im alpinen Bereich i.d.R über der Baumgrenze

und war schon häufig sehr froh über die Redundanz - v.a wegen Wind/Draft, weniger wegen Spray oder Kondens.

- übrigens Kondensprobleme hatte ich in dem Softtyvekbivy nie. 

 

Aufgrund des kleinen Tarpmasses von 2,8 x1,5m ist ein Bivy hier jetzt keine Redundanz mehr sondern eine absolute Notwendigkeit.

Gründe für ein geplantes upgrade sind - ich möchte Gewicht und Packmass reduzieren.

Ich müsste jetzt Materialien bei Extremtextil ordern und bin mir absolut unsicher - vielleicht kann mir der eine oder andere MYOG/bivy -Erfahrene ein paar Tips geben?

 

Meine Vorstellungen wären:

-Gewicht- 200g oder weniger 

-gross genug für eine Thermarest xlite large einen Bewohner in large und einen 3 season quilt 

- Nässe sollte von unten nicht durchdrücken (Wasserdichter Boden)

- Optimale Materialien für möglichst wenig Kondensproblem von innen  und

- ausgesprochen guter Schutz vor Abgestreiftem Kondens als auch Spray /leichtem Regen an Kopf und Fussende.

 

Meine Überlegungen dazu sind:

-Ein Bivy zu bauen nach dem Konzept eines zpacks splash bivy - mit Lagenmembran an Kopf und Fussende, wasserabweisender  Oberseite, kleinem Net window, mittigem Zipper und bathtub floor.

-Ich dachte an einen Boden aus 55g Silnylon, da ich denke dass der 90g Zeltboden oder 70g PU Nylon mich das angepeilte Gewicht  nicht mehr erreichen lässt, jedoch habe ich keine Erfahrungen mit Silnylon Boden, weder ob der 55g Silnylon mit 4000mm Wassersäule  Wasserdicht (Lager auf maximal nassem Boden, keine Pfützen)und beständig genug ist noch ob Silnylon wirklich so rutschig ist dass ich mich nur  damit herumärgere? Ist das 36g Silnylon als Boden eine Überlegung wert oder einfach zu dünn?

-Oberseite Fuss und Kopfende aus möglichst leichtem 2,5 oder 3 Lagen Material - ich habe aber keine Ahnung welches 

 vielleicht kann auch Tappsi Törtel was dazu sagen - ich glaube der hat schon längere jahre Erfahrung mit Myog Gore Bivys.

 -wäre da vielleicht an Kopf und Fussende das besprochene Softtyvek mit ich glaube 1000mmH20 eine 2/3 Lagenlaminat Alternative, die  Frage ergibt sich wegen dem Gewichtsunterschied von 55g/m2 flächengewicht bei Tyvek - oder ist da 2/3 Lagenlaminat einfach viel  Besser bezüglich Spray/ Wasserdampfpermeabilität?

-Für die Oberseite Hätte ich den derzeit als 2.Wahl angebotenen Innenzeltstoff mit 26g/m2 im Auge - sehr leicht, Atmungsaktiv und mit  DWR - ich weiss nicht wie sich das mit entsprechenden Ripstop Nylons vergleichen lässt v.a bezüglich Atmungsaktivität und DWR, denn  mit viel mechanischer Belastung ist ja hier nicht zu rechnen. 

- Ein wenig leitchtes Meshgewebe hab ich von meinem letzten MYOG Bivy noch übrig.

 

Ich bin offen für Konstruktionsvorschläge, Schnitt und Materalien habe ich leider noch nicht. viell könnt ihr mir dazu helfen.

 

vielen Dank einstweilen,

 

lg, Ben

 

 

 

Bearbeitet von Ben
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vor 7 Minuten schrieb derray:

 

Schau dir doch schonmal die Bivies von Andreas an. Der hat auch was zu den verschiedenen Materialien was geschrieben.

 

 

Ich hatte den Post schon mal gesehen, habe ihn aber jetzt bei der suche nicht mehr gefunden, danke dafür... ist wirklich einiges an anregung und Hinweisen dabei,

 

danke Dafür 

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vor 21 Stunden schrieb Ben:

vielleicht kann auch Tappsi Törtel was dazu sagen - ich glaube der hat schon längere jahre Erfahrung mit Myog Gore Bivys.

Hallo Ben,
stimmt, ich habe schon so einige Bivis gemyogt, auch vor 30 Jahren als ich noch nich wußte was MYOG ist :grin:

In der Gewichtsklasse die Dir vorschwebt kann ich allerdings nicht wirklich mitreden. Für mich war und ist doch die Verwendung auch mal als einziger Wetterschutz ohne Tarp und vor allem die Wasserdichtigkeit und Robustheit des Bodens wichtiger als alle Gewichtsdiskussionen. Bzgl. des Bodens gibt es in dieser Hinsicht keine Alternative zum 90g Zeltbodenstoff von ExTex. Bzgl der Wasserdichte UND Atmungsaktivität der Oberseite ist für mich nach etliche anderen Tests, ein 3-Lagenstoff mit 20000der Durchlässigkeit (auch von Extex) das Material meiner Wahl. Kommt dann natürlich auf knapp über 500g incl. gräumiger Kapuze, RV und Mückennetz.

D.h. nicht, dass andere Materialkombis schlecht wären bei anderen Verwendungsansprüchen !
Vielleicht sind meine persönlichen Materialtest für diesen Anwendungszweck hilfreich für Dich, falls Du es nicht schon gelesen hast.

Bitte unbedingt Deine Lösung hier vorstellen !!!

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vor 2 Stunden schrieb TappsiTörtel:


Vielleicht sind meine persönlichen Materialtest für diesen Anwendungszweck hilfreich für Dich, falls Du es nicht schon gelesen hast.

Bitte unbedingt Deine Lösung hier vorstellen!!!

Danke TappsiTörtel für deinen Hinweis - ich kannte auch diese Materialtests noch nicht

- es gibt mir ein besseres Gefühl wie ich die auch von mir überlegten Materialien für meine Anwendungen einschätzen kann.

Ich verstehe deine Argumentation für eine verlässliche Lösung mit dem Gewicht eher im Hintergrund.

Meine sehr Gewichtsbezogenen Vorstellungen kommen daher dass meine Exkursionen für mich vor allem Höhenmeter, schnelle kurze (2-3 Tage) Touren bedeuten - da versuche ich Packmass und Gewicht sehr zu optimieren - und um zu sehen was möglich ist sind wir ja auch hier;

 

Bearbeitet von Ben
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Hallo Ben, 

ein Bivy mit der Austattung und einem Gewicht unter 200g wird schwer umzusetzen sein und teuer! Ich kann da mit einigen Erfahrungen aufwarten.

Wo fange ich an... Die von Dir genannten Materialien:

  • Das 26g/m² Innenzeltnylon ist mist. Etex schreibt selbst, dass die Webung zu locker ausgefallen ist und ich habe auch einige negative Meinungen von MYOGlern zu dem Stoff gelesen, weiß aber nicht mehr wo. Die wasserabweisenden Eigenschaften dieses Materials zweifel ich deshalb an.
  • Das Tyvek hat eine Wassersäule von nur 750mm.
  • Das Silnylon ist auf Druck nicht wasserdicht! Laut EN Norm brauchts eine Wassersäule von mindestens 3000mm damit ein Material für einen Zeltboden als dicht bezeichnet werden kann.

Um auf das von Dir angepeilte Gewicht zu kommen musst Du tatsächlich auf sehr leichte, hochwertige und damit hochpreisige Materialien zurückgreifen. Meine Gedanken hierzu:

  • Als Obermaterial des Bivys empfehle ich Dir das 10 DEN oder gar 7 DEN Nylon von Etex. Das 7 DEN Nylon ist leichter, lässt sich aber auch um einiges schwerer verarbeiten. Zu dem Material habe ich ja bereits etwas in dem Thread zu meinen Bivys geschrieben. Alternativ könntest Du sicherlich auch Pertex Quantum nehmen. Das wäre günstiger, aber auch schwerer.
  • Für das wasserdichte und dampfdurchlässige Kopf- bzw. Fußteil, kommt mit Augenmerk auf das angestrebte Gewicht, eigentlich nur ein Membranstoff unter 100g/m², oder qualitativ hochwertige beschichtete Materialien in Frage. Die Ezanagi Membran mit 90g/m² schaut mit von den Werten für Wasserdichtigkeit und Dampfdurchlässigkeit her sehr gut aus! Ich hab das Material nicht verarbeitet, habe aber ein Stoffmuster hier liegen (hatte mir überlegt einen Schlupfanorak daraus zu nähen) und vom Griff her fühlt es sich sehr gut an. Auch hier gibt es wieder Alternativen: Das 2,5 Lagen Laminat hört sich von den Werten her auch gut an. Ansonsten stelle ich mir die Frage ob Du überhaupt so eine hohe Wassersäule brauchst? Es wird ja kein Druck, wie von Rucksackträgern auf das Material ausgeübt. Da sollten meinem Empfinden nach 1000mm Wassersäule ausreichen! Das Eröffnet Dir auch eine weitere Alternative: Pertex Endurance. Das Leichteste und günstigste der genannten Gewebe. Ich würde das nehmen.
  • Für den Boden wirst Du bei Extremtextil kein wirklich leichtes Material finden, das wirklich dicht ist. Mein Rat, bestell Dir bei Ripstopbytheroll.com aus den USA das Silpoly PU4000. Das ist günstig (außer der Versand), mit einer Wassersäule von 4000mm wirklich dicht und mit einem Gewicht von 48g/m² sehr leicht!

Mit den obigen Materialien rückt ein Gewicht von unter 200g in greifbare Nähe. Aber auch zum Schnitt gibt es noch einige Anmerkungen von mir:

  • Bei meinen Bivys habe ich die Bodenwanne 15cm hoch konstruiert. In Anbetracht dessen, dass Du wo es nur geht Gewicht einsparen musst, könntest Du diese 5-10cm hoch machen. Das reicht.
  • Nachdem Du die NeoAir und einen Dreijahreszeiten-Schlafsack mit ins Bivy nehmen möchtest, solltes Du schauen, dass Der Umfang im Schulterbereich 190cm und 160cm im Fußbereich beträgt.
  • Das Bivy sollte etwa 25cm länger sein als Du selbst

Das wars von meiner Seite. Ich hoffe das hilft Dir weiter.

 

Bearbeitet von Andreas K.
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vor 21 Minuten schrieb TappsiTörtel:

wie ist denn bei dem Silpoly PU400 die Stichfestigkeit im Vergleich zum 90g Zeltbodenstoff?

Schlecht. Die Priorität liegt bei diesem Material auf hoher Wassersäule bei minimalem Gewicht.

Bearbeitet von Andreas K.
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vor 18 Stunden schrieb Andreas K.:

Das 26g/m² Innenzeltnylon ist mist. Etex schreibt selbst, dass die Webung zu locker ausgefallen ist und ich habe auch einige negative Meinungen von MYOGlern zu dem Stoff gelesen, weiß aber nicht mehr wo. Die wasserabweisenden Eigenschaften dieses Materials zweifel ich deshalb an.

Webung ist sehr locker, aber nicht instabil. Für einige Zwecke reicht es (z.B. Außentaschen).

Es perlen zwar ein paar Tropfen ab, aber es ist sofort kontaktnass, also kaum "wasserabweisend".

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Danke für eure ausführlichen Antworten.

@Andreas K. Vielen Dank dass du uns deine Erfahrungen zugänglich machst- das ist sehr wertvoll. Ich denke das günstige Innenzeltmaterial von Extex kann ich erst einmal verwerfen - interessant war natürlich der Preis, die zu erwartende Atmungsaktivität und die guten Erfahrungen, welche ich mit Innenzeltmaterial (etwas schwereres ca 40g/m2) bezüglich DWR gemacht habe - wasser perlt da wirklich wunderbar ab.

Deine Gedanken sind nachvollziehbar -vor allem auch dass billig und dieses angepeilte Gewicht nicht gut vereinbar sind, wenn man einmal von Tyvek absieht.

Der Schlüssel zum Gewicht scheint irgendwie das Bodenmaterial zu sein:

Zeltbodenstoff von Extex ist zu schwer. Dein Vorschlag eines leichten Sil Poly ist sehr interessant- es scheint als hättest du das Material schon in der Hand gehabt. - es hat auf einer Seite eine Polyesterbeschichtung und auf der anderen eine Silikonisierung- für mich stellt sich die Frage wie sich dieses Material bezüglich Wasserdichtigkeit mit weiteren für mich für meinen Bivy Boden interessanten Materialien nämlich 

Silnylon von Extex nämlich dem 40den 55g Silnylon  und dem 20den 36g Silnylon  oder Cuben Fiber mit 33g/m2 vergleichen lassen.

Wie sind diese mit dem Silpoly von Ripstop by The roll bezüglich Abriebfestigkeit und Durchstichfestigkeit sowie Rutschigkeit des Bodenmaterials zu vergleichen?

Das 20den Silnylon würde mich aus Gewichtsgründen am meisten reizen- nur ist da die Frage- drückt sich bei 2000mm Wasserzäule zu viel Wasser auf feuchtnassen Böden durch, und wie verhält es sich wenn doch mal ein spitzer Stein drunter kommt bezüglich durchstich und wird das ganze vielleicht zu einer Rutschpartie oder kann man silnylon mit Aufbringen von Silikonstreifen leicht zähmen?

Das 40den Silnylon scheint ausreichend Wasserdicht zu sein für diese Anwendung- es entspricht ja dem mindestmass das du angegeben hast und auch dein PU Nylon-Vorschlag erreicht. Wieder stellt sich die Frage auf den Vergleich in Durchstich,Abrasion und Rutschigkeit?

Mit Cuben Fiber habe ich überhaupt keine Erfahrung. Cuben Fiber in der oben Angegebenen Stärke wird von extex ja sogar als Groundsheet material angegeben- von einigen beschrieben als dafür nicht geeignet aufgrund von schlechten Noten bei Abrasion und Durchstich, von anderen aber wird es als im Falle einer Beschädigung leicht zu reparierendes Material gesehen und auch von vielen Cottages bei ihren leichtesten Bivys als Boden Verwendet: so auch borah gear, MLD, Zpacks.

- es ist von allen Angegebenen sowohl das leichteste, aber auch das wasserdichteste, immer als nicht rutschig beschrieben. Es ist mit Abstand am teuersten.  In wieweit lässt es sich mit den anderen o.g. vergleichen?

 

Pertex Endurance ist vom Gewicht her für die besprochene Anwendung sehr interessant- kenne ich nicht, ist bei den von Tappsi Törtel verlinkten Materialtests "als Bivy Material durchgefallen" und wird von Naturebase im selben Test als "Totaler Mist" bezeichnet.- ich weiss nicht wie ich es bezüglich Atmungsaktivität einzuschätzen habe. 1000mm HH wären ja super und wirklich für diese Anwendung ausreichend - und würde gewährleisten das Spray oder Abstreifen von einer Kondensfeuchten Silnylonbahn wirklich kein problem wären.

Wie verhalten sich die von dier angegebenen Ripstopnylons von Extex bezüglich DWR und Atmungsaktivität/Kondens für ein Bivy- auch im Vergleich zwischen dem 7den und dem 10den Material?

bei diesem 10den 27g Ripstop Nylon wird ja die weinrote Variante mit einer besonders haltbaren DWR angegeben - in wieweit gibt es da unterschiede bei den Farben??

 

Die von dir angegebenen Tips was den Bodenwannenschnitt anbelangt werde ich berücksichtigen - ich denke auch dass 5-10cm ausreichend sind. 

 

...hier noch ein Link zu einem anderen Forum zum Thema MYOG Bivy -die Bivys sind übrigens alle entweder mit Silnylon oder Cuben fiber Böden konstruiert.

Vlg und v.a Vielen Dank,

Ben

 

 

 

 

Bearbeitet von Ben
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Also:

  • SilPoly PU4000 ist, wie Andreas schon sagte, nicht wirklich durchstichfest und auch ein wenig rutschig, würde aber von der Wassersäule prinzipiell reichen (das ist Polyester mit Polyurethan und Silikon Beschichtung ;) )
  • SilNylons sind prinzipiell alle nicht auf Druck dicht da sickert es irgendwann rein. Zudem ist es sehr rutschig. Die Durchstichfestigkeit ist auch hier eher schlecht, aber etwas über Silpoly.
  • Cuben ist optimal. Wie du schon selbst sagt, nicht rutschig absolut wasserdicht, da es ein Laminat und kein Gewebe ist und die Durchstichfesstigkeit liegt über den beiden anderen Stoffen. Einzige eventuelle Nachteile: Es ist relativ laut/ raschelig und hat nicht das kleinste Packmaß.

Die Abriebfähigkeit würde ich bei allen drei Varianten als relativ ähnlich ansehen, was allerdings mMn nicht ganz so wichtig ist. Habe hierzu allerdings auch keine fundierten Grundlagen.

Zu den unbeschichteten Stoffen können andere hier sicher mehr sagen.

 

schöne Grüße

Micha

 

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  • 5 Monate später...

Liebe Leute,

nachdem ich viele nützliche Tips von euch bekommen habe zeige ich euch hier ein bischen verspätet aber dafür mit feedback aus einigen Praxiseinätzen den versuch eines Prototyps.

Das bivi ist aus gendadeltem Tyvek - der Leichten Variante wenn ich mich recht entsinnen kann 45g/qm. sowie aus dem leichtesten Netzgewebe das bei Extex zu bekommen ist  ich glaube 25g/qm.

Der Reisser ist ein YKK Nummer 3 der bis unter die knie geht.

Der gesamte Biwacksack ist lediglich mit einfachem Geradstich 4mm Stichabstand genäht- hält übrigens bisher gut, es hat eine fussbox und der untere Teil ist wannenförmig hochgezogen. Der Reisser liegt oben und es gibt eine Ripsbandschlaufe mit Gummi zum Wegspannen des Kopfteiles.

Verwendet wurde der Sack bisher ca 10 Nächte in unterschiedlichen Bedingungen von knapp unter Null und Schnee, bis Sommerlichen Nachttemperaturen, teilweise in rrockenen und teilweise in Bedingungen mit viel Kondens - sprich Nasses Gras, Nebel, Regen, viel Kondens am Tarp. Immer unter einem Pyramidentarp oder Ponchotarp.

Ich war darum sehr oft froh, da es in windigen Nächten und auch bei unerwartetem Schnee  unter einem Ponchotarp den Unterschied zwischen einer unkomfortablen und einer ruhigen Nacht bedeutet hat.

In dieser Hinsicht hat sich der Bivi auch perfekt geschlagen - Spray und Schnee und Schmutz als auch Wind wurden gut abgehalten. um den leichten Wärme Boost war ich auch schon öfter froh.

Ich hatte darin nie kritischen Kondens - maximal ein bischen feucht - der Schlafsack dahingehend blieb immer trocken und auch der Oberflächliche Kondes am Fussende den ich sonst ohne bivy kenne blieb aus.

Zum bivi verwende ich immer ein Polycryo Groundsheet da das bivi nicht wasserdicht ist und der Bodenschmutz das weisse tyvek sehr stark verschmutzt- dadurch erhöht sich natürlich auch das Gewiccht um 40g - was dann nicht mehr wenig ist.

Der Schnitt ist sehr lose angelehnt an einen Plan von andersj.se.

Das Endgewicht liegt bei 240g ohne Polycryo Groundsheet was etwas schwer für diese Materialkombi ist.

Dieses Gewicht kommt durch ein sehr grosszügigen Schnitt zustande:

In den bivi passt locker eine Thermarest xlite in Large und ein Winterschlafsack mit 900g Daundenfüllung in Langer Variante.

 

Da ich bereits Materialien für eine neue Variante hier liegen habe bitte ich euch nochmals um ein paar Verbesserungsvorschläge und Tips um das neue bivi besser und anschaulicher zu gestalten als meinen ersten Versuch.

Ich werde 70g Ripstoppolyester als Boden verwenden - das ist der leichteste Zeltboden von extex sowie ein 27g leichtes dwr beschichtetes ripstop nylon von extex , wieder einen 3er Reisser - ca 1,2 m lang. und leichtes Netzgewe be.

Ich hoffe knapp über 200g zu landen aber nicht höher als 225g. Der Gewichtsvorteil liegt darin, dass ich kein Groundsheet mehr benötige.

Der Boden soll wieder Wannenförmig sein - viell 10cm hoch um die Neoair Large mit ein bischen Stauraum im Kopfbereich und platz für einen Winterschlafsack. Der Reisser soll nicht mehr seitlich sondern Mittig über dem Bivy verlaufen.

Vielleicht hat jemand

Tips zu den Nähten - welche Naht ich verwenden Könnte dass es stabil ist und sauber aussieht (vielleicht mit einem Link oder einer Skizze) und wie ich das

Kopfende und die Abspannung optimieren kann  - siehe Bilder : es sieht alles so Schlabbrig und unsauber aus. Auch möchte ich am Kopfende von der Zeltbodenwanne zuerst mit dem Ripstop Nylon nach oben fahren um mehr Schutz am Kopfende zu haben - das Netzteil wird daher kleiner ausfallen ---vielleicht hat jemand Tips dazu die sich bewährt haben.

 

vielen Dank im Voraus und 

lg, Ben

 

 

 

 

 

 

 

bivi 1.jpg

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Das Teil sieht doch sehr gut aus. Als reiner Wind- und Sprayschutz voll ausreichend. Tyvek wäre zwar nicht das Material meiner Wahl, wäre mir nicht atmungsaktiv genug.

Das 70g TPU habe ich ebenfalls hier liegen als Bodenmaterial für ein leichteres Bivi. Bin noch unklar was ich als Obermaterial verwende. Von dem 27g Nylon habe ich nur ein Probestück da. Das erscheint mir doch sehr "zerbrechlich" ? Was meinst Du wie sich das an belasteter Stelle des RVs verhält ? Muss man sicher sehr vorsichtig am Reißer zippen und nicht am Zipper reißen !?

Damit das Moskitonetz bzw. die Kapuze nicht so labberig durchhängt habe ich da ein 50cm (meine Packlänge) Stück Kunststoff eingenäht. Das spannt beim Hochbinden das gesamte Kopfteil in einem flexiblen Bogen. Wiegt 7-8g und bringt echt "Komfort". Der Kunststoffstreifen stammt vom "Deckel" eines 2cm Kabelkanales von dem ich die Seiten angeschnitten habe. Das hat genau die richtige Steifigkeit.

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vor 17 Minuten schrieb TappsiTörtel:

Von dem 27g Nylon habe ich nur ein Probestück da. Das erscheint mir doch sehr "zerbrechlich" ? Was meinst Du wie sich das an belasteter Stelle des RVs verhält ? Muss man sicher sehr vorsichtig am Reißer zippen und nicht am Zipper reißen !?

Hi, ich denke dass bei der Belastung die ein Bivi Reissverschluss (und die Nähte mit denen dieser mit dem Obermaterial verbunden ist) aushalten muss der genannte Stoff völlig bedenkenlos verwendet werden kann, sofern die Verarbeitung passt - dh das einnähen des Reissverschluss mit Doppelter Naht und die Ränder, welche leicht ausfransen auch gut Versäubert sind. Ich habe jahrelange Erfahrung mit Kleidungsstücken welche eine ähnliche Stoffqualität haben unter anderem eine 5 Jahre alte Daunenjacke aus Pertex quantum mit 27g/m2 ( bisher noch nicht ein einziges Loch oder Riss nach täglicher Benützung im Winter und absolut nicht schonendem Umgang damit).

Das andere Stück ist eine Windjacke aus Pertex quantum GL welche ein 23g/m2 Stoff ist - mit dieser hab ich auch schon mehrere Stürze im steilen Gelände hinter mir - ebenfalls keine Schäden nach 3 Jahren regelmässigem Gebrauch

Einen Reissverschluss haben beide Kleidungsstücke und dieser ist sicher nicht die Schwachstelle an diesen Teilen.

also ich mach mir in diesem Punkt keine Sorgen.

Danke für deinen Tip mit dem Kunststoffbogen.

lg,  Ben

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  • 4 Wochen später...

Zuschnitt der Bodenwanne aus 70g ripstop polyester. Darauf die neoair large. Das material wirkt nicht so robustwiwieder 90g zelt Boden von extremtextil. 

 

Mit welcher Art von Naht würdet ihr die Bodenwanne mit dem ripstop Oberteil verbinden? 

Lg ben

20160731_221429.jpg

Bearbeitet von Ben
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Die Maße für das Bivi:

sind so gerechnet, dass auch eine

190cm grosse Person mit Neoair Large (200cm lang) und Winterschlafsack hinein passen.

PU-Boden ist gearbeitet als Wanne:  

Länge: 220cm (ich wollte es nicht zu lang machen da mein Tarp nur 278cm lang ist).

Breite: Fussende: 45cm, Torso: 70cm, Geschnitten als Mumienform so dass Die Breite vom Fussende (45cm) auf einer Länge von 110cm  bis zum Torso auf 70cm zunimmt, dann bleibt die Breite weitere 110cm auf 70cm (Torso- und Kopfbereich). Am Kopfende habe ich die Kanten in einem 45° Winkel abgeschrägt. 

Zu den Obigen Maßen kommen rundherum 10cm für die Bodenwanne sowie 1cm Nahtzugabe dazu. Die Bodenwanne wiegt so im vernähten Zustand 135g.

Diese Maße sind  auf die Neoair Large abgestimmt, es bleiben Am Kopf- und Fussende noch 10cm Bodenlänge und an den Seiten der Neoair noch einige cm übrig. Ich habe Versucht am Bodenwannenmaterial (70g) zu Sparen und die Dimension eher über das Obermaterial(27g) zu realisieren.

Das Obermaterial ist ohne Nahtzugabe am Torso 110cm Breit - das bis genau zur Hälfte des Bivis und verjüngt sich dann bis zum Fussende auf 85cm.

Der Fussumfang wird im fertigen Zustand 150cm und der Torso Umfang 200cm betragen. das ist wirklich ein XL Bivy.

lg, Ben.

 

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  • 1 Monat später...

20160920_180807.jpg20160920_180730(0).jpg

20160920_004512.jpgEndlich konnte ich mich aufraffen mein bivy fertigzustellen:

Ich bin am Ende ganz zufrieden mit dem Ergebnis.

Das Endgewicht von 227g liegt leicht über dem Zielbereich, was dem stabileren Boden geschuldet ist (70g/m2 PU Nylon)

Die Materialien:

Das Obermaterial 27g/m2 Nylon war schwer zu verarbeiten - da es sich hierbei um extrem dünnes Material handelt - Kappnähte damit herzustellen war sehr schwierig. Es franst  an den Schnittkanten sehr leicht aus- daher war ein sorgfältiges versäubern aller Schnittkanten unumgänglich.

Es ist reissfest genug - wobei Pertex Quantum eindeutig stabiler ist.

Die DWR ist aber gut - alles in allem eine gute Wahl für das Obermaterial.

Der Boden mit 70g macht im vergleich zum 90g Zeltboden von Extex natürlich einen etwas weniger robusten Eindruck. Die PU Schicht ist nicht so haltbar auflaminiert wie bei der 90g Variante - da die Innenseite aber kaum auf Abrieb belastet wird - es liegt ja die Matte drauf - wird das wahrscheinlich keine Rolle spielen.  Der Boden ist robust genug, dass keine weitere Bodenunterlage nötig ist. Dies ist eine Ersparnis im Vergleich zu einem Tyvek Bivy.

Das Bivy ist so gross geschnitten, dass eine Neoair L mit Winterschlafsack und eine 190cm grosse Person sowie noch ein bischen Kleinkram am Kopfende reinpasst.

Es ist in Mumienform geschnitten, hat ein 3D geschnittenes Kopfende und Fussbox. Der Reissverschluss liegt oben Mittig und reicht recht weit hinunter, was das hineinlegen der Matte-/Schlafsack sowie das Einsteigen sehr leicht macht. 

Bin ganz zufrieden damit obwohl es mehr Arbeit war als gedacht- wegen der vielen Gekappten Nähte und dem dünnen Obermaterial.

Die Materialkosten betrugen etwa 70 Euro.

Lg, Ben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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