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Da ich über die Forumssuche nichts über den Weg gefunden, dachte ich, dass ich ein bisschen was über ihn schreibe. Der Primorska Planinarska Transverzala (PPT) führt 168 km über viel Fels von Nord nach Süd durch das westliche Montenegro. Start- und Endpunkte sind die Küstenstädte Herceg Novi und Bar, die die höchsten Berge der Region Orjen (1.895 m) und Rumija (1.594 m) sowie den Nationalpark Lovćen miteinander verbinden. Auf alle hohen Gipfel kann, muss man aber nicht zwingend. Der Weg ist recht unbekannt, einsam und verhältnismäßig wild, jedoch fast durchgängig sehr gut markiert. Wir haben nicht groß geplant, sondern sind einfach los und haben uns an dem sehr guten (aber in Details nicht mehr ganz aktuellen) .pdf von hikingisgood.com sowie dem GPS Track in Gaia orientiert. Ist auf jeden Fall zu empfehlen, da es aufgrund einiger Tierpfade und überwucherten Wegen manchmal nicht ganz klar ist, wo genau der Trail nun ist.. Kein durchgängiges Bushwhacking, aber an manchen Stellen verläuft man sich recht leicht Anders als im .pdf sind wir den Weg von Nord nach Süd gelaufen, einfach aus dem Grund, dass wir der Sonne entgegen laufen wollten und der Trail ursprünglich auch so geplant war. An den vorgeschlagenen Tagesetappen haben wir uns häufig orientiert, so dass wir von Mitte bis Ende April rund zehn Tage unterwegs waren. Das hat wunderbar gepasst mit morgens rumtrödeln, mal eine längere Pause machen und abends entspannt früh ankommen. Die Anreise geht fix in zwei Stunden von Berlin in die Hauptstadt Podgorica. Zum nahen Busbahnhof kommt man vom Flughafen nur via Taxi, 12€ pro Fahrt, auch wenn manche Taxifahrer etwas anderes behaupten ;) Die Busse fahren von hier regelmäßig überall ins Land und so waren wir etwa 4,5 Stunden später, inklusive Anschieben des zwischendurch liegengebliebenen Busses, im nördlichen Herceg Novi nahe der kroatischen Grenze. Die Supermärkte Idea und Voli gibt es eigentlich in allen (Klein-)Städten und führen alles von Hafer- bis Kartoffelflocken und Gas. Nur leider keine Schraub-, sondern lediglich Stechkartuschen.. Hatten wir keinen Kocher für, also führt ein kurzer Umweg in den Baumarkt Okov in der Nachbarstadt Zelenika, der als einziger welche verkauft. Durchs Land kommt man schnell mit einem Taxi oder in einem der zahlreichen Busse unterschiedlicher Unternehmen, die einen regelmäßig, günstig, langsam und mit einem immer gestressten Busfahrer in jeden Ort bringen. Nun aber los. Von Herceg Novi geht es direkt auf den Weg, steil und karstig wie recht häufig in den nächsten Tagen. Wir wollten Sommer, Sonne, Strand und dem Berliner Aprilwetter entfliehen. Und bekommen: Schnee. Je höher wir kommen desto kälter, windiger und irgendwann verschneiter wird es. Zufälligerweise hat jedoch die Hütte „Za Vratlo“ kurz vor Mt. Subra geöffnet, da eine griechische Reisegruppe sie für drei Tage gemietet hat. Eher ungewöhnlich, genauso wie das Wetter zu dieser Jahreszeit, wie uns der Ranger mitteilt. So können wir die erste Nacht jedoch ebenfalls dort übernachten und sind vor dem Gewitter geschützt, das nachts über uns hereinbricht. Und noch mehr Schnee bringt. Da uns nun davon abgeraten wird, den Berg Subra jetzt zu besteigen, bleibt uns leider der erste Gipfel verwehrt und wir stapfen einen kleinen Umweg durch den makellosen Neuschnee um den Gipfel herum, um wieder auf den PPT zu treffen. Auf dem ganzen Weg gibt es zwei Hütten in den Bergen sowie eine Jagdhütte, die jedoch fast immer geschlossen und unbewohnt sind. In die Jagdhütte kommt man rein und man könnte auch dort schlafen, haben wir jedoch nicht gemacht und sie ist auch recht nah an einer Straße. Zudem findet man etwa auf der Hälfte ein geräumiges Shelter aus Holz sowie vereinzelt Shelter im Fels entlang des Weges. Eines mag im Inneren vielleicht Peter Zumthor für seine Bruder-Klaus-Kapelle inspiriert haben.. sehr cool. In den ersten vier Tagen haben wir Schnee, Hagel, Regen und Sonnenschein, super Campspots, Ausblicke und einen abwechslungsreichen Weg. Etwa 40km geht man nun auf dem „Mountain Highway“ entlang, immer direkt am Berg auf den über hundert Jahre alten Steinwegen der ehemaligen südlichen Österreich-Ungarischen Grenze. Wir schlafen in Ruinen mit Blick auf die Bucht von Kotor, kommen durch etliche verlassene Bergdörfer zu denen keine Straße führt, müssen uns vor einem schnaubenden Bullen zurückziehen, der den Weg blockiert und holen unser Wasser aus alten Zisternen, auf die man regelmäßig trifft. Das Wasser ist meist sehr gut und klar, ab und zu von riesigen Kröten bewohnt. Wir haben es immer gefiltert und die meisten Zisternen waren im April voll. Man ist jedoch wirklich abhängig von ihnen, da es so gut wie keine anderen Wasserquellen wie etwa Bäche auf dem Weg gibt. Resupply ist etwa auf der Hälfte des Trails möglich. In dem kleinen Ort Brajići (bekannt für seine vielen Autounfälle wie uns ein Schild erklärt) fahren täglich regelmäßig Busse nach Budva oder Cetinje, in denen man einkaufen und einen Zero einlegen kann. Nur ungünstig, dass die Bushaltestelle direkt hinter einer Kurve am Berganstieg liegt.. Also, sich bemerkbar machen, winken, schnell sein und den Busfahrer später auf jeden Fall auf den Ausstieg hinweisen Wir entscheiden uns für die ehemalige Hauptstadt Cetinje, für uns im Moment auf jeden Fall die richtige Wahl. Entspannte Kleinstadt mit bisschen Trubel, in der man sich abends auf dem Marktplatz trifft. Mit offenen Höhlen, günstigem Apartment und gutem Essen (Ugostiteljska radnja Crna Gora), auch für Vegetarier. Weiter geht’s auf die restlichen Kilometer. Die Sonne scheint nun öfter und es wird grüner. Auch wenn der Weg nicht weit vom Meer entfernt ist, sieht man es nicht immer. Oft blitzt es nur durch oder ein Berg steht davor. Und wenn, strahlt der Himmel nun so blau, dass er mit dem Meer verschmilzt. Die Sonne knallt jetzt, ein paar Steigungen stehen noch an und dass nun überall gelbe Blumen wachsen, die nach Pizza riechen, lässt die Gedanken schweifen.. Langsam hören wir auch mehr Vogelgezwitscher und alle paar Meter raschelt es links und rechts, weil ein Salamander vor uns flüchtet. Wildtiere sind in Montenegro verbreitet - Giftschlangen, Braunbären, Wölfe. Ein paar Schlangen sehen wir, Bären keine, dafür finde ich einen (vermutlichen) Wolfszahn. Generell ist der Weg sehr einsam, bis auf einen Dayhiker und einen Frankokanadier, der vor dem Schnee in Bosnien geflohen ist, treffen wir niemanden. Unser Essen hängen wir immer auf (oder über Ruinenmauern). Auch wenn natürlich nicht vergleichbar, erinnert mich der Weg teilweise landschaftlich an den AT: Fels, Berge, Wälder, hoch und runter - nur mit Ausblicken. Und europäischer Kultur. Und Geschichte. Und besserem Essen. Und günstiger. Und näher. Aber natürlich kürzer und null Community. Na ja, Europa ist jedenfalls schon ganz cool.. Als Gear hatten wir das Übliche dabei. Empfehlenswert ist eine lange Hose, da es teilweise ganz schön dornig und verwachsen zugeht und vielleicht eine abgeschnittene Plastikflasche + Seil, um Wasser aus den manchmal recht tiefen Zisternen zu holen. Der Titantopf mit Henkel eignet sich dafür aber auch. Und wer mit Gas kocht, kommt um die Stechkartuschen nicht herum. Da Montenegro nicht in der EU ist, wird es mit einem üblichen deutschen Handyvertrag schnell teuer. Wir haben auf Internet verzichtet, es gibt jedoch vor Ort zig Prepaid eSIMs mit 500GB Datenvolumen für zehn Euro. Für den letzten Tag lassen wir uns Zeit und steigen schließlich ab nach Bar. Die Stadt ist jedoch weniger schön als erwartet und so verlassen wir nach einem Kaffee in der Altstadt Stari Bar den Süden erneut in Richtung Norden, um die verbleibende Zeit in Risan am Meer zu verbringen. Uns hat es sehr gefallen, insbesondere die nördliche Hälfte mit den alten Grenzwegen und Ruinen. Wer einen einsamen, kurzen, relativ wilden und ursprünglichen Trail mit Steigungen sucht, könnte hier ne gute Zeit haben :)17 Punkte
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Vorstellungsthread
Lyrico und ein anderer reagierte auf Lenfred für Thema
Hallo in die Runde, ich bin schon eine Weile als stille Mitleserin dabei und habe schon viele gute Tipps und Inspirationen mitnehmen können. Nun möchte ich mich kurz vorstellen um dann auch mal aktiver in den Austausch einzusteigen. Auf einer längeren Weltreise bin ich mehr oder weniger unvorbereitet in die Welt des (Fern-)Wanderns eingetaucht und hab einige Touren v.a. in Patagonien und Neuseeland mit dem gemacht, was ich halt hatte oder mir unterwegs aneignen konnte. Durch Weiterbildungen erst im Bereich Wildnispädagogik und dann als Outdoor- und Trekkingguide hab ich angefangen mich tiefer mit den Themen Ausrüstung, Tourenplanung, Verpflegung usw. zu beschäftigen. "Ultralight" empfinde ich dabei als spannenden Schnittpunkt aus Effizienz und Nachhaltigkeit und mags total mich da weiter reinzunerden. Ich versuche stets meine Ausrüstung weiter auszubauen bzw. zu verbessern und neben der eigenen Erfahrung finde ich den Austausch mit "gleichgesinnten" als super wertvoll und hilfreich (hier kommt ihr also ins Spiel). Nachdem ich im März 3 Wochen auf dem Fighermentrail in Portugal unterwegs war plane ich nun eine längere Tour (4-5 Wochen) in Nordschweden für den Sommer, dazu werde ich beizeiten einen eigenen Thread eröffnen und freue mich jetzt schon auf regen Austausch und hilfreiche Tipps von euch. Schönes WE und viele Grüße, Lena (35, aus NRW)2 Punkte -
Kia ora, es ist vollbracht. Ich habe den langen Weg erfolgreich hinter mich gebracht. Am 29.09.2022 bin ich in Cape Reigna gestartet und am 15.02.2023 in Bluff am Terminus angekommen. Wies war? Anders, ganz anders als ich gedacht habe und teilweise echt hart. Aber auch schön, einzigartig, speziell. Wie fängt man an, so eine Reise in halbwegs nicht ausufernde Beschreibungen zu verpacken? Ich versuchs mal. Software. Ich habe mehr oder weniger während des Wanderns mitbekommen, dass der Entwickler der TA Navigationssoftware seinen Vater in den USA besucht, da es diesem wohl gesundheitlich nicht gut ging. Das ist natürlich verständlich, das Problem ist nur, dass der TA ein sehr dynamischer Weg ist, der streckenweise geändert wird aus diversesten Gründen und da ist es natürlich wünschenswert auch einen aktuellen GPS Track zu haben. Viele bei der TA Organisation arbeiten ehrenamtlich, weil einfach nicht genug Geld da ist. Und da es bisher freiwillig ist, eine Spende zu zahlen, wenn man den TA wandert kommt da auch nciht genau rein. Schätzungsweise nur 30% der Hiker haben die 250NZD oder wenn Du beide Inseln wanderst 500NZD gespendet. Wenn man sowas macht in Neuseeland sollte dafür eigentlich das Geld dann auch noch über sein, meine Meinung. Ich bin mit 95kg Lebendgewicht bei 1,85m gestartet + 7.5kg Basisgewicht vom Rucksack + Essen und Trinken. Das, also das mit dem Lebendgewicht war Faktor 1 warum es für mich streckenweise hart war. Dazu kommt die spezielle Topografie, das Ganze garniert mit den Rahmenbedingungen des Wetters. Ich bin ja relativ früh in der Saison gestartet was Vor- und Nachteile hatte. Nachteil, das Wetter war auf der Nordinsel eher durchwachsen die ganze Zeit. Dabei geht es noch nichtmal darum, im feuchten Wetter zu wandern, sondern eher darum, dass das feuchte Wetter den Untergrund schwierig macht. Sofern man nicht am Strand oder Straßen geht, sind viele Pfade häufig im Wald und dort ist der Untergund matschig, mit feuchten Wurzeln und Steinen übersät die rutschig sind, und wenn mal keine Wurzeln oder Steine da sind, dann besteht der Boden häufig aus tonhaltiger Erde, die, wenn Sie nass ist, genau, rutschig ist. Da der Kiwi gerne den direkten Weg geht, bedeutet, wenn es hoch geht oder runter, und ja, es geht eigentlich immer hoch oder runter, dann mag der Kiwi halt direkt hoch oder runter, unabhängig davon, welche Steigung/Gefälle vorhanden ist und ob es sicher ist. Ich habe auf der Reise 2 Trekkingstöcke zerbrochen weil ich ziemlich häufig hingefallen bin. Glücklicherweise nur Prellungen und Schürfungen, aber das zehrt irgendwann an den Nerven wenn Schritte sich unsicher anfühlen. Des Weiteren, das liegt halt an der besonderen des doch in der Einwohnerzahl (~5 Mio.) recht kleines Landes, sind die finanziellen Ressourcen beschränkt die Wege immer wieder zu reparieren oder bei schwierigen Passagen Sicherungen vorzuhalten. Stahlseilsicherungen wie in den Alpen gibt es da quasi nicht. Und es ist nicht so, dass es nicht Passagen gibt die nicht ganz ungefährlich sind, wie die Richmond Ranges zum Beispiel. Da das Wetter ubeständig ist und es viel regnet sind Teile der Wege auch nicht selten von umgestürzten Bäumen oder weggerutschten Landmassen schwer oder garnicht mehr passierbar. Bei mir ist das Ganze dann so ausgeartet, dass ich ab Palmerston North dann schlicht gesagt die Schnauze voll hatte, es hat mir keinen Spaß mehr gemacht zu wandern, das war nicht der Grund warum ich da war, dass sich die Tage nur noch wie kämpfen anfühlen. Dazu muss ich sagen, dass kurz vorher die anvisierte Kanufahrt auf dem Whangarei gecancelt worden ist, da es so starke Regenfälle gab, dass der Fluss reissendes Hochwasser hatte und es zu gefährlich war. Da das Wetter zu der Zeit so ubeständig war, wurde auch von Kiwis empfohlen die Tararuas (die Sektion direkt nach Palmerston North) nicht zu wandern. Also habe ich eine Entscheidung getroffen und eine Pause gemacht, bin von dort nach Wellington mit dem Zug und habe da 2 Wochen alles Mögliche gemacht, nur nicht wandern. Ich war im Te Papa Museum, habe ein Bob Dylan Tribute Konzert besucht und wurde von Maarten zu sich in Wellington nach Hause eingeladen, mit dem ich ca. 400km vorher zusammen gewandert bin und der aus Verletzungsgründen kurz vor meinem Quit mit dem TA aufgehört hat. Der Vorteil so früh zu starten war bedingt in der ca. 3-4fachen Anzahl an Hikern dieses Jahr gegenüber den Hikern vor dem Covidlockdown. Man geht davon aus, dass ca. 4000 Leute den TA wandern wollten, was logistisch teilweise zu Problemem geführt hat, da die Orte nicht für Bubbles mit 10-30 Leuten ausgelegt sind, was auch unschöne Aktionen zur Folge hatte, wie zum Beispiel in einer Gruppe mit Hikern den schnellsten vorschicken, damit der in den Hütten dann die Betten für die anderen reserviert, was der Kiwi nicht so toll findet, da first come first served für die einzelne Person gilt und nicht um eine ganze Gruppe so zu reservieren. Abgesehen davon wollte ich ja extra raus und weg von den Massen, daher habe ich das nicht vermisst. Ich habe rückblickend aber doch viele Menschen kennengelernt und bin auch mit einigen lange Strecken zusammen gewandert. Insbesondere habe ich eine Kiwi Familie ins Herz geschlossen, die mit ihren beiden 7 und 10 Jahre alten Töchtern auch den TA gewandert bin und mit denen ich ca. 5 Wochen unterwegs war, manchmal zusammen gewandert, manchmal nur auf den Hütten/Unterkünften zusammen. Waren toughe Girls. Nach den 2 Wochen in Wellington habe ich dann beschlossen weiter zu wandern, gerade die Südinsel sollte landschaftlich so phantastisch sein, was, ja, ich spoiler, Sie ist es! Witzugerweise habe ich zufällig Daniel, einen Kiwi mit dem ich zufällig am selben Tag/Uhrzeit in Cape Reigna gestartet bin und den ich dann später aus den Augen verloren habe auf der Fähre von Picton zu Ship Cove wieder getroffen, so dass wir auch die Südinseln am selben Tag/Uhrzeit gestartet sind. Und ja, der Anfang auf dem Queen Charlotte Track ist schon ein schöner Weg, eher ein Great Walk der einfach zu gehen ist, schöne Aussichten häufig auf das Meer, aber, tja, am vorletzten Tag nach Anakiwa hat es heftig geregnet und ich war trotz Regenklamotten irgendwann durch und habe dann die Entscheidung getroffen zu versuchen nach Havelock zu hitchhiken. Und ich hatte Glück und wurde dann von einer aus Deutschland mitgenommen, die netterweise ne andere Backpackerin nach Picton zuerst gefahren hat, wo ich 3 Tage vorher mit dem Boot gestartet bin, aber was solls, danach gings dann nach Havelock. Und dann kam die härteste Sektion die ich je gemacht habe auf dem TA, die Richmond Ranges und auch in meinem Leben. Und ja, das ist natürlich subjektiv, allerdings habe ich andere Hiker getroffen, Robert zum Beispiel, einen 60-jährigen Amerikaner der nach eigener Aussage schon ca. 16000km in den USA gewandert ist, unter anderem den PCT wohl mehrmals und der hat bestätigt, dass es das härteste ist was er je gemacht hat, der ist später dann auch beim Waioa Pass ausgestiegen aus dem TA, was für ihn sehr weise war, meinen Respekt vor so einer Entscheidung. Bei den Richmond Ranges soll man für ca. 2 Wochen Essen dabei haben, da es sei kann, dass man schlechtes Wetter aussitzen muss und es natürlich auch darauf ankommt wie die eigene Fitness ist und wie weit man jeden Tag kommt. Ich hatte für ca. 11 Tage Essen dabei und bin in 8 Tagen durchgekommen. Und es ist schon erstaunlich in welchen, wie soll ich das beschreiben, Berserkermodus man nach solchen Sektionen kommt, am Ende ziehst Du einfach nur noch durch, egal wie lang, hoch, anstrengend, Du machst es einfach. Und meine Erfahrung an der Stelle, auch wenn mn denkt dass der Körper dann eine Ruhepasue verdient hat, manchmal war das einfach auch aus organisatorischen Gründen notwendig, Wäsche waschen, neues Essen kaufen, da brauchst Du schon noch mindestens einen Tag extra. Aber das Interessante ist, dass ich jedesmal wenn ich danach die nächste Sektion gestartet bin, es schwieriger am Anfang war als am Ende davor. Ich bin ja mit neuen Lowa Wanderschuhen, glaube Renegades gestartet und die hatten dann am Ende der Richmond Ranges einige Verschleißerscheinungen. Da 70% der Kiwis auf der Nordinsel leben gibt es auf der Südinsel in der Nähe des Trails nicht so viele große Städte, dass man da auch Schuhe kaufen kann, oder Auswahlmöglichkeiten hat. Mein Plan war also in St. Arnaud einen Tag Pause zu machen und dann zu versuchen am nächsten Tag nach Nelson zu kommen. Das Problem ist, der öffentliche Nahverkehr ist eher spärlich in Neuseeland, aber das Hikerglück war mit mir, die letzten 2km auf der 8km langen Straße raus aus den Richmond Ranges nach St. Arnauf hat mich eine ältere Dame mit dem Auto mitgenommen und nach dem Hinweis von mir, dass meine olfaktorischen Ausdünstungen vielleicht etwas speziell nach 8 Tagen keine Klamotten waschen sind, meinte Sie nur, kein Problem, sie ist den TA letztes Jahr gewandert und kennt das. Sie wollte eigentlich dort in der Gegend ihre Familie besuchen, musste das aber canceln weil da jemand Covid hatte und wollte in St. Arnau in der Lodge wo ich unterkommen wollte MIttagessen und dann weiter. Ich habe Sie dann gefragt ob Sie wisse ob man mit Öffis von St. Arnaud nach Nelson kommen könnte und Sie meinte nur, keine Ahnung, aber ich wohne da und kann Dich nach dem Mittag mitnehmen. Gesagt, getan. Und ich durfte sogar bei ihr ihm Haus mit ihrem Mann in einem separaten Zimmer schlafen, meine Wäsche waschen, leider die Socken vergessen, die steckten draußen in meinen Schuhen weil die wirklich stanken, Handwäsche dann später versucht, nach dreimal mit neuem Wasser immer noch braune Brühe gehabt. ...tbc1 Punkt
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Dachte setze es mal rein, da der schwarze Regen ab Regen ja eine tolle rel leichte WW-Packraftstrecke ist... Bis jetzt galt ja je nach Jahreszeit ein Mindestpegel von 58/62 je nach Jahreszeit, das ist nun auf 70 cm erhoeht wurden, ich kann es nachvollziehen, da ansonsten doch an 2-3 Stellen lange Bodenberuehrungen entstehen bzw ich mit Packraft dann bei der entsprechenden Umtrage ein paar Hundert m weiter gelaufen bin, aber vor allem sehe ich das als Unfall-Vermeidungs-Vorschrift, da der Gumpenrieder Schwall gerade bei Niedrigwasser technisch anspruchsvoller ist, da man um die Felsen rumkurven muss, dann war es eher 2+ statt wie sonst 2-, wuerde schaetzen, dass es mit der neuen Regelung auf max WW2 raus kommt. Die Vorschrift zu Helm & EN-Weste in dem Bereich bleibt bestehen und aufgrund der Newbie-Unfaelle und schwierigen Abtransporten (keine Strassen in der Naehe) wohl auch berechtigt, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man mit ner Buoy Boy & Helm Aerger bekommt, auch wenn die keine EN hat, geht ja mehr darum, dass irgendwelche Newbies ohne Alles orientierungslos im Schwall gekentert und sich die Ruebe an den Felsen angeschlagen haben. btw der schwarze Regen ist nix fuer Faule, es gibt schon ein paar laengere Umtragen, aber lohnt sich auf jeden Fall, wenn man WW2 sicher paddelt, schade, dass es den Campng in Regen nicht mehr gibt, das war frueher klasse, da konnte man direkt vom Camping starten. Bisschen schwierig ist das Thema Uebernachtung, da es gerade fuer Newbies aber auch sonst mit der erlaubten Paddelzeit 10-18.00 ganz schoen knapp ist, die komplette Strecke Regen - Camping Schnitzmuehle (der btw echt nett ist) mit Baerenloch / Gumpenrieder Schwall an einem Tag mit den ganzen Umtragen ist heftig und da es jetzt schon in der Diskussion war, fuer Paddler im Fruehjahr komplett dicht zu machen, die jetztige Regelung nur auf Versuch ist und der Regen zum grossen Teil im Naturschutzgebiet laeuft, ist ein illegale Zwischenuebernachtung dort eine ganz schlechte Idee...mir fallen nur 1 oder 2 Stellen ein, wo gerade Biwaken am Ehesten toleriert wuerde, aus naheliegenden Gruenden moechte ich die aber nicht oeffentlich schreiben, wer aber konkret dorthin zum Paddeln faehrt, kann bei mir via PN nachfragen... Fuer die Tour ist die Juebermannkarte D Suedost unbedingt zu empfehlen, Detail-Streifenkarte fuer den schwarzen Regen, vergroesserte Zeichnungen aller Umtragen usw1 Punkt
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Also in unserer Gegend um TerraNonna rum, was natuerlich deutlich weiter noerdlich ist, habe ich die Schraubkartuschen schon in allen 4 Geschaeften, wo ich Materialien / Werkzeug kaufe, 2* Ferra, 2* Baumarkt, gesehen. Ich wuerde vor allem in den Ferra fragen, haeufig habe die viel in irgendeinem Winkel, der nicht einsehbar ist, noch Ware, oder die verweisen Dich auf ein anderes Geschaeft, bei dem Du vom Angebot her nie damit gerechnet haettest, dass die so etwas haben, so habe ich schon haeufig Sachen bekommen, bei denen ich vorher nie damit gerechnet haette, das "auf dem Dorf" zu bekommen. btw laeuft diese Nachfrage deutlich besser ueber Zeigen / Aufzeichnen, als ueber irgendwelche Woerter, die man aus irgendwelchen Listen / Uebersetzungsprogrammen hat. Bei Schlauchkochern statt Aufschraubkochern kann man natuerlich auch auf die laenglichen Kartuschen zurueckgreifen.1 Punkt
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Wasserblasen Halterung in UL Rucksack?
ananasjagthirn reagierte auf khyal für Thema
Aufgrund der Sachen, die ich mit Klebepatches bei DCF anstelle , haette ich keine Bedenken, eine 2 l Trinkblase an 2 solchen Patches in einem DCF oder Ultra/VX21 Rucksack aufzuhaengen, richtiges Anbringen der Patches vorausgesetzt. Falls man Bedenken hat, dass der restliche Rucksackinhalt die Blase beschaedigen koennte und nicht naehen kann, einfach von unten einen UL-Packsack ueer die Blase ziehen und oberhalb der Blase bis an die Patches ran zuziehen. In normalen Rucksack-Materialien wie Robic-Nylon wuerde ich Naehen, mit der Hand mit Sternzwirn und Ledernadel (bei dicken Stoffen zum Durchstechen Zange zur Unterstuetzung nehmen) eben 2 kurze Gurtbandschlaufen anzunaehen, kann jeder in ein paar min lernen und machen. Wie @kai schon geschrieben hat, bei graetenlosem Rucksack Aufhaengepunkt direkt unterhalb der Schultergurte, bei Rahmenrucksack an oberem Endpunkt(en) des Rahmens. Bei normalen Rucksack-Materialien halte ich eine Nahtdichtung fuer unnoetig, die Naehte verlaufen im senkrechten Teil des Rucksacks, da laeuft das Wasser "dran vorbei" und solche Rucksaecke sind eh nicht dicht, da kommt es auf 2 Tropfen, die im Laufe eines Regentages evtl durch die Naehtstiche im Rucksack landen, nicht an. Alternativ wuerde ich mir ueberlegen, ein Schlauchset fuer normale PET-Flaschen zu kaufen und eine PET-Flasche in die Aussentasche zu stcken. Oder man macht es wie ich, satt Trinken vor dem Loswandern und wenn dann mal nach 2 std Durst kommt, kann man auch eben eine Pause machen, den Rucksack absetzen und Falt/PET-Flasche rausnehmen.1 Punkt -
@ananasjagthirnBei einem älteren Rucksack habe ich mal zwei kleine Stücke Gurtband an die Stellen innen festgenäht, an denen auch die Schultergurte außen angenäht waren. Dadurch wurde das Gewicht von der Trinkblase direkt auf die Schultern übertragen und es hat nicht an dem dünnen Stoff des Rucksacks gezerrt. Den Rucksack habe ich nur leider nicht mehr, sonst hätte ich dir ein Foto gemacht... Und dann, wie @Steintanzgeschrieben hat, etwas Nachtdichter drauf machen.1 Punkt
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Wasserblasen Halterung in UL Rucksack?
ananasjagthirn reagierte auf Steintanz für Thema
Für Schlauchboote, Packrafts, Seesäcke usw. gibt es aufklebbare Schlaufen. Ob solcher Kleber aber auf dem Material ausreichend hält? Nieten wären noch eine Möglichkeit, aber auch keine Erfahrung damit. Brutalo-Lösung: Stück Reepschnur o.ä. an dünner Stelle durchstechen, dann um etwas Verstärktes herumführen (vorhandenes bereits aufgenähtes Bandstück o.ä.), dann zurück nach innen und verknoten. Durchstichstellen mit Nahtdichter zukleistern, so gut es eben geht. - Nicht schön, könnte aber gehen. Und da merkt man schon, es dürfte besser sein ... ... einen Näh- oder Schusterladen zu konsultieren :o)1 Punkt -
Hervorragender Bericht, sehr schöne Bilder!!1 Punkt
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Liest sich toll, schaut toll aus - vielen Dank für diesen kurzweiligen Bericht! Der Weg kommt auf jeden Fall auf meine Liste.1 Punkt
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Update: Ich hatte die Schuhe jetzt auf dem Rheinsteig dabei und bin positiv überrascht. Sie haben groben und spitzen Schotter (2cm) genauso überstanden, wie nassen Rasen, Äste und Campingplatz-Duschen. Die 10mm EVA sind ausreichend, dass ich nicht mal den Schotter gespürt habe. Und das Profil hat seine Wirkung auf den Glatten Fliesen in den Duschen bewiesen. Lediglich meine Füße sind in den Schuhen etwas gerutscht, als sie nass waren. Das werde ich vielleicht noch mit einem weiteren "Profil" optimieren... Alles in allem sind sie immer noch in einem sehr guten Zustand und ich kann sie definitiv noch weiter benutzen. Auch meine Sorge, dass sich das Material platt läuft, hat sich nicht bestätigt. Und mit den Schuhen sorgt man definitiv für Aufsehen. Auch bei anderen UL-Hikern. Bei denen aber eher wegen dem Gewicht.1 Punkt
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Ich laufe gerade den AZT mit den Altra Lone Peaks und würde davon abraten. Ich habe den Eindruck, dass diese Schuhe alle nur deshalb anhaben, weil alle sie anhaben. Aus diesem Grund wollte ich ihnen auch mal eine Chance geben. Das ist aber definitiv mein erster und mein letzter Trail mit Altras (nutze sonst die La Sportiva Akyra). Konnte das alte Modell in den USA reduziert kaufen, den vollen Preis würde ich dafür auf keinen Fall bezahlen. Aus meiner Sicht gibt es genau drei Dinge, die an den Altras gut sind: 1. Breite Zehenbox (wenn du so breite Latschen hast, dass gar nichts anderes passt, wiegt dieser Vorteil möglicherweise tatsächlich alle Nachteile auf). 2. Sehr leicht. 3. Sehr bequem, wenn man sie anprobiert. Nachteile: M.E. viel zu wenig Dämpfung, die zudem auch noch sehr schnell nachlässt. In den Schuhen hat man keinen Halt, soll heißen, dass man in den Schuhen seitlich rutscht bzw einem die Sohle unter den Füßen wegrutscht, wenn man schräg auftritt (soll in den Bergen manchmal vorkommen) - und das, obwohl mir die Schuhe passen. Zudem latscht man die Schuhe ziemlich aus. Wenn sie dir also jetzt schon zu weit sind... Keine Stabilität (subjektive Frage, ob das gewünscht ist, solche Schuhe sind natürlich auch gleich schwerer). Finde die Sohle ziemlich bescheiden, krasser Verschleiß, außerdem hat sich bei mir ein Cholla-Kaktus durch die Sohle bis in den Fuß gebohrt. Nicht gerade besonders haltbar (das einzige, was mich positiv überrascht ist die Innensohle). Meine sind nach 24 Wandertagen ziemlich am Arsch.1 Punkt
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