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Im September geht's mit meiner Freundin hoch auf die Isle of Skye, um die Insel direkt wieder zu Fuß hinunterzuwandern. Wir sammeln seit einer Weile ihre Ausrüstung zusammen, aber eins fehlte noch: der Rucksack. Den bekommt sie nun zum Geburtstag, in ihrer Lieblingsfarbe und im schicken Atom-Packs-Design. Nach einigen kleineren Rucksäcken hatte ich ausreichend Erfahrung für das größere Projekt, nur Frame und Hüftgurt stellten mich vor eine Herausforderung. Zum Glück gab es hier im Forum ordentlich Inspiration und Anleitung: Danke @Mia im Zelt und @mochilero für eure Fäden. Außerdem hatte ich meinen Atom Packs "The Mo" 50L zur Hand, um mich an Maßen und Konstruktion zu orientieren. Der Plan: Ein 40-Liter-Rucksack mit rückenfreundlichem Tragesystem im Atom-Packs-Design. Maße: Bei etwa 27 cm x 17 cm x 80 cm kommt der Korpus auf rund 37 Liter, geschlossen vielleicht 30. Wenn wir wie Atom Packs mit je 2,5 Litern für die Seitentaschen und 5 Litern für die Fronttasche rechnen, erreichen wir die 40 Liter. Die Vorderseite ist wie bei Atom Packs ein gleichschenkliges Trapez, das nach oben hin etwas breiter wird. Das sollte die Befüllung etwas vereinfachen (und sieht schick aus!). Frame: Ich habe mich am Carbon-Frame vom Atom+ orientiert. Genau wie in Mochileros Beispiel werden die zwei Stäbe durch einen Delrinstab verbunden. Etwas Padding liefert 10 mm EVA50. Abnehmbarer Hüftgurt: Inspiriert von Mia im Zelt und ihrem konischen Hüftgurt. Wie im dort erwähnten Reddit-Post von @marieke333 sind die Flossen am Ende etwas eingeschnitten, um die seitliche Neigung der oberen Hälfte zu unterstützen. Padding durch 10 mm EVA50, Stabilität durch 1 mm Polyethylen-Platte. Schultergurte: Ich habe die Gurte von meinem Mo komplett kopiert. Form, Länge, Design der Taschen und Load-Lifter. Materialien: EPX200 Green Mountain für den Korpus, Seitentaschen und Außenseiten der Schultergurte; EPX200 Black Reste für die Außenseite des Hüftgurts 3D-Mesh für die Innenseite der Hüft- und Schultergurte 10 mm EVA50 als Padding für Rücken und Hüftgurt 2 x 4 mm EVA50 als Padding für die Schultergurte Strech-Jersey-Reste für Frontasche und Schultergurttaschen 1 mm Polyethylen-Platte für den Hüftgurt 2 Carbonrohre von 8 mm x 6 mm x 330 mm und Delrin-Rundstab von 6 mm für den Frame Silnylon-Reste für die Frame-Tasche Weiterer Kleinkram von Extremtextil wie Gurtband, Leiterschallen, elastisches Gurtband, Mini-Tankas, Häkchen- und Flauschband und Blitzverschlüsse. Gewicht: 755 g inklusive Frame & Hüftgurt. Ein vergleichbarer Mo im Atom Packs Custom-Builder wiegt 865 g, hat allerdings auch einen schwereren Rahmen mit Plastikplatte und Alustange. Ein vergleichbarer Atom+ wieg 674 g, dafür haben wir den besseren Hüftgurt! Was würde ich nächstes Mal anders machen? Leider habe ich die Schultergurt-Taschen jeweils an der falschen Seite des Gurts eingenäht, sodass eine eingesteckte Wasserflasche z.B. direkt ins Gesicht piekst und ich keinen Brustgurt anbringen kann. Da werde nochmal ran müssen. Ich hatte leider keinen Delrin-Rundstab von 5 mm Durchmesser gefunden, weshalb ich die Enden etwas abraspeln musste. Das war schon etwas nervig, aber zumindest können sie jetzt nicht tiefer als gewünscht in die Carbonrohre rücken. Das Silnylon für die Frame-Tasche war vielleicht eine Stufe zu leicht gewählt. Durch die Spannung des Rahmens und den Löchern durch die Nadel hat es sich oben bereits etwas herausgerissen. Mein Fazit: Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und er wurde auch schon erfolgreich anprobiert! Nächste Woche steht eine Probewanderung an ... am liebsten möchte ich mir jetzt direkt auch einen eigenen nähen! An meinem Mo stören mich die extra Gurtbänder für den Verschluss, die immer herumflattern und der feste Hüftgurt. Ohne das beides lässt sich so ein Rucksack viel besser auch im Alltag für Einkäufe und Reisen einsetzen. Naja, vielleicht folgt hier bald ein Update Vielleicht findet jemand das Projekt ja ganz spannend. Fragen beantworte ich gern!
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@Clemens Falls es dir zur Einschätzung hilft: 178 cm / 75 kg, aber eher längerer Oberkörper als Beine. Ich hatte vor meiner Bestellung mit Tobias von Outliteside geschrieben, um die richtige Größe auszutüfteln.
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Was genau meinst du? Ich hatte sie auf dem Kungsleden dabei und werde sie auch auf weiteren Touren mitnehmen. Hab sie griffbereit in der Schultertasche meines Rucksacks. An einem Trekkingstock habe ich ein dickes Gummiband, mit dem ich die Kamera fixieren und den Stock als Stativ in den Boden stecken kann. Für ruhige Aufnahmen mit dem Gimbal sehr angenehm. Ist halt bloß keine Action-Cam, die Runterkullern vom Berg oder Abtauchen im Gebirgssee überleben würde.
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@Doncules Finde auch, dass die einen guten Eindruck machen. Das extrem breite Blickfeld wäre auch nichts für mich, bin dafür aber mit meiner DJI Pocket 2 sehr glücklich. Ist aber natürlich nicht zum Abtauchen oder so gemacht.
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
Ich habe meinen Euroschirm Light Trek Ultra nun zum ersten Mal mit ein wenig Wind in der Stadt ausprobieren können. Der Test hat mir gereicht, ihn aus meiner Packliste zu streichen. War ein Wind, wie ich ihn definitiv dort oben erwarten würde, und ist mir relativ schnell umgeklappt. Mit dem kleinen Griff ständig gegen den Wind zu steuern, wurde fürs Handgelenk schnell zu anstrengend.- 57 Antworten
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Wer kann mir ein Ultraleichtes Handystativ empfehlen?
dermuthige antwortete auf RaulDuke's Thema in Ausrüstung
Ebenfalls gerade übers Gras hinaus ragt diese Lösung mit 5g: -
Wer kann mir ein Ultraleichtes Handystativ empfehlen?
dermuthige antwortete auf RaulDuke's Thema in Ausrüstung
Da du zuletzt nach Stöcken gesucht hast, vermute ich, du hast welche zum Laufen. Wenn nicht unbedingt beide auf dem Video zu sehen sein müssen, könntest du ein starkes Gummiband suchen und darum wickeln. Dann zwischendurch einfach das Handy da reinschieben, Stock in den Boden schieben und ausrichten, fertig! Ergänzung: -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
dermuthige antwortete auf fettewalze's Thema in Leicht und Seicht
Hier in der Gegend eigentlich nur gebraucht. Aber der Markt ist gerade ziemlich mau: Alles was man findet ist entweder verdächtig günstig oder wird alle zwei Wochen unter neuem Namen eingestellt. Am ehesten würde ich dir zusätzlich zur Suchanfrage hier eine bei Kleinanzeigen empfehlen. Hatte ich auch versucht, aber nach einem Monat nichts gefunden. Habe daher neu aus Amerika über Kaviso bestellt. Versand ging ziemlich schnell und die Gebühren werden dir beim Checkout auch vorgerechnet. Waren bei mir exakt 116,87, die ich dem FedEx-Lieferanten an meiner Haustür übergeben habe. Damit hat es insgesamt 420€ gekostet. -
@markus.z Ich müsste noch Reste dahaben, ich schau morgen mal zuhause. Brauchst du noch?
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Erledigt, habe es nun direkt bestellt.
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Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...
dermuthige antwortete auf ibex's Thema in Leicht und Seicht
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Packliste für 10-tägigen Hardangervidda Juli Tour optimieren
dermuthige antwortete auf KOB's Thema in Einsteiger
Plane dieses Jahr was Ähnliches, mal schauen was das Wetter dann treibt. Weißt du, wie kalt es bei dir nachts etwa geworden ist? Danke außerdem für den Hinweis zum Ultrarennen, hab die Planung dann mal eine Woche vorverlegt.- 49 Antworten
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Moin zusammen! Ich bin auf der Suche nach einem Durston Gear X-Mid 2 oder X-Mid 2 Solid. Falls jemand eins abzugeben hat, freue ich mich über eine Nachricht! Liebe Grüße :)
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
Ich bin mit meiner Fotoausrüstung sehr zufrieden, hier habe ich schon einen längeren Findungsprozess durchlaufen. Meine Überlegungen und Ansprüche daran habe ich im OT-Teil meines Introposts in diesem Faden bereits grob erläutert: Mein Resümee nach der Tour sowie zukünftige Änderungen habe ich dort auch frisch nach der Tour zusammengefasst: Darüber hinaus habe ich mich sehr mit meiner DJI Pocket 2 angefreundet, die wird in Zukunft wieder mitkommen. Von meiner Tour wird es also irgendwann noch ein Filmchen geben- 57 Antworten
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Hilfe im Versicherungs Chaos (eine Versicherung ist ja auch eine wichtige Ausrüstung)
dermuthige antwortete auf Namie's Thema in Ausrüstung
Ich bin kein Experte, was Versicherungen oder Vertragstexte angeht. Ich weiß weder, wie grob oder ungenau oder irreführend so etwas verfasst sein darf, noch wie so etwas im Streitfall ausgelegt wird. Aber, um mal die kritische Gegenposition einzunehmen: Ich finde nicht, dass sich die Versicherung deiner aufgelisteten Beispiele eindeutig aus den AVS ableiten lässt. Versichert sind die "nachstehend genannten Alpinsportarten". Für diese jeweiligen Alpinsportarten sind Beispiele aufgelistet. "Trekking" ist als Unterpunkt der genannten Alpinsportart "Bergsteigen" erwähnt. Daraus würde ich nicht zwangsläufig ableiten, dass es eigenständig als eine der "nachstehend genannten Alpinsportarten" zählt. Man kann es auch als "Trekking im Kontext von Bergsteigen" verstehen. Wie gesagt, bin kein Experte. Ich denke nur, wenn man Trekking explizit versichern wollte, hätte man es sehr einfach viel deutlicher aufschreiben können. Dass das nicht passiert ist, stimmt mich skeptisch. Denn mit so einer einfachen, expliziten Änderung könnten womöglich sehr viele Leute abgeholt werden, die dann Geld in die Versicherung einzahlen würden. -
Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
Trockene Schlafsocken sind auf jeden Fall ein guter Hinweis! Zu meinem Unglück hatte ich ja genau an dem Tag mein anderes Paar Socken gewaschen, so waren beide nass. Ohne den Trockenraum wäre das ungemütlich geworden. In Zukunft werde ich wohl gesonderte Schlafsocken einplanen und besonders gut hüten! Deinen Reisebericht habe ich auch gelesen – war fasziniert, wie anders der Kungsleden grün (und nass ) im Sommer wirkt.- 57 Antworten
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Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
dermuthige antwortete auf fettewalze's Thema in Leicht und Seicht
Ich plane über ut.no/kart gerade eine Tour durch die Hardangervidda. Weiß jemand, ob es irgendwo eine halbwegs zuverlässige Übersicht über die Längen der einzelnen Abschnitte der Sommerwanderwege gibt? Ich kann in dem Tool zwar mit dem Lineal zwar Strecken nachziehen und grobe Angaben erhalten, aber über mehrere Tagesetappen erhalte ich im Vergleich zu diversen Reiseberichten Unterschiede in der Größe einer ganzen Tagesetappe EDIT: Hat sich erledigt! Habe die Route in Komoot nachgebaut. Das grobe Lineal lag gar nicht so weit daneben. -
Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
@Breaze Ich hatte den Schirm hauptsächlich dabei, um bei Regen weiterhin fotografieren zu können. Da es tagsüber maximal genieselt hat, habe ich ihn leider gar nicht eingesetzt. Die Winde waren aber nicht besonders stark, die hätte ich ihm durchaus zugetraut. Kann also gut sein, dass du mit deinem Schirm gut klarkommst. Ich nehme meinen Schirm auch wieder mit in die Hardangervidda. Falls ich da Wind und Wetter erleben darf, kann ich danach vielleicht mehr berichten.- 57 Antworten
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
@FastULi Mein Paar war definitiv von innen nass, ohne dass Wasser über den Bund hineingelaufen wäre. Sie müssen also undicht gewesen sein. Hatte sie ein paar Stunden vorher übergezogen, nachdem ich mein normales Paar gewaschen hatte. Gut möglich, dass ich einen kleinen Kiesel im Schuh hatte, der die wasserdichte Schicht beim Laufen durchstochen hat. Aber wenn das so schnell passiert, ist das für mich schon Grund genug, den Socken nicht zu vertrauen. Vielleicht hatte ich auch einfach ein Montagsmodell. Habe auch viele positive Berichte gelesen, daher war ich sehr überrascht davon. Würde aber definitiv empfehlen, sie zuhause gründlich zu testen.- 57 Antworten
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
Gear Review: Atom Packs Mo 50L: Es war meine erste längere Tour mit diesem Rucksack und ich bin sehr zufrieden. Im Nachhinein hätte ich gern an beiden Schultergurten eine kleine Tasche, nicht nur rechts. Durston X-Mid 1P: Meine Zeltsuche ist beendet. Nachdem mir das Lanshan 1 zu eng und der Einstieg zu nervig war, bin ich aufs Lanshan 2 umgestiegen. Das Durston X-Mid bietet mir aber auch in der kleinen Version ausreichend Platz, große Apsiden, einen fantastisch schnell Aufbau und natürlich wieder weniger Gewicht. Für Skye mit meiner Freundin schiele ich auf die große Variante ... Cumulus Custom X-Lite 300 & MYOG Apex 100 Quilt: Eine gute, komfortable Kombi. Durch das doppelte Konzept war mein Schlafsack nie nass. Bei -4°C in der ersten Nacht musste ich mit Daunenjacke nachhelfen. Für den 2°C-Komfort-Daunenschlafsack allein wäre es zu feucht und zu kalt gewesen. Thermarest NeoAir XLite & 3mm Evazote: Die Evazote-Matte unter der NeoAir möchte ich nicht mehr missen. Zusätzliche Wärme, Sitzkissen und Backup, falls die Matte platzt. X-Boil 90-100 UL mit Esbit-Trockenbrennstoff und Toaks Light 550ml: Mein X-Boil-Kochsystem inkl. Toaks-Kochtopf wiegt nicht einmal 120g. Bin begeistert. Die Esbits lassen sich super einteilen, die 4g-Tabletten stinken auch nicht. Nur im Wind etwas lästig zu entzünden. Polartec Alpha Hoodie & Schlafhose: Bin sehr zufrieden, gemütlich, warm und leicht. Super zum Schlafen und als extra Schicht in der Kälte. Gemeinsam mit Windjacke top. Patagonia Houdini Windjacke Erste Wandertour mit Windjacke. Bin vom Konzept begeistert, gemeinsam mit Alpha Hoodie sehr flexibel einsetzbar. Werde mir eine leichtere MYOG-Version nähen. Wasserdichte Socken von Sealskinz: Mein einziger Reinfall. Zum ersten Mal angehabt, ins Wasser getreten, schon waren meine Füße nass. Werde Alternativen suchen und testen.- 57 Antworten
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
Was für eine schöne Reise das doch war! Ich kann einfach nur sagen: Der Weg war unglaublich schön. Der Kungsleden hält, was er verspricht, und hat mir noch viel mehr gegeben. Er ist ein traumhafter Einstieg ins skandinavische Fjäll, ein sicherer Übungsplatz fürs Wandern mit Zelt, ein einsamer Weg durch die Wildnis und doch voller Gemeinschaft. Die Gemeinschaft, die ich erleben durfte, hat mich am meisten überrascht. Ich war bewusst alleine unterwegs, damit ich frei entscheiden kann, an schönen Blicken schon mittags mein Lager aufzuschlagen, um dort am Abend Fotos zu machen. Bloß der Stress der Seeüberquerungen hat mir hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Stattdessen hat er mich mit meiner Gruppe zusammengebracht. Genau gesagt habe ich der Fähre bei Saltoluokta zu danken, die nur einmal täglich auf den passenden Bus traf. So starteten an diesem Tag alle zur gleichen Zeit, wir waren wie ein kleine Schulklasse. Im Sommer, wenn mehr Fähren und Busse fahren, mag das anders sein. Doch dann ist Gemeinschaft eh vorprogrammiert. Im September, zum Ende der Wandersaison, hatte ich trotzdem viele Abschnitte für mich allein und konnte die schönsten Zeltplätze wählen. Der Herbst bringt Kälte, aber auch wundervolle Farben, am Boden wie am Himmel. Ich würde immer wieder zu dieser Jahreszeit wandern. Die Fotografie hat unter der Gemeinschaft ein wenig gelitten. Dafür haben wir viele schöne Stunden verbracht, an die ich mich gern erinnere. Die Luft zum Fotografieren war in den letzten Tagen eh ein wenig raus, hierfür war die Reise vielleicht ein wenig zu lang. Aber der Weg war mehr als nur ein Fotoabenteuer, er war auch eine Übungswanderung. Ich habe gelernt, dass ich zehn Tage lang unterwegs sein kann, ohne auf den Komfort von Hütten oder ihre Läden angewiesen zu sein. Das einzige, was mir noch wirklich fehlt, sind höllische Regentage. Sowohl auf dem West Highland Way als auch auf dem Kungsleden, beides notorische Sumpfwanderwege, habe ich hauptsächlich Sonne erlebt. Wie komme ich mit nassen Füßen klar? Hält meine Regenkleidung durch? Wie ergeht es mir im Sturm im Zelt? Das sind Fragen, die ich noch beantworten muss, bevor ich mich abseits belaufener Wege allein in die Wildnis traue. Vielleicht finde ich meine Antworten noch dieses Jahr. Im Sommer laufe ich durch die Hardangervidda, im September mit meiner Freundin über die Isle of Skye. Wie zum Kungsleden planen wir die An- und Abreise mit Bus und Bahn. Eine schöne Art zu reisen, die ich allen ans Herz legen möchte – auch unabhängig vom Klimagedanken. In den Nachtzug einsteigen, den Alltag hinter sich lassen, entschleunigen, ausgeschlafen aufwachen, toll. Ich betrachte Hin- und Rückweg nicht mehr als zeitstehlende Fahrerei, sondern als Teil der Erfahrung. Ich danke euch allen fürs Mitlesen, Mitfiebern, Mitstaunen. Es folgen noch ein paar Worte zu meiner Ausrüstung, dann war es das erstmal von meinem Fotoabenteuer auf dem Kungsleden. Wer noch einmal die schönsten Fotos meiner Reise auf einen Blick sehen möchte, ohne den ganzen Text – auf meiner Website habe ich ein kleines Album veröffentlicht: https://www.dermuthige.de/2022-kungsleden-landschaftsfotografie- 57 Antworten
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
@RaulDuke, @Schwarzwaldine – ich danke euch fürs Lesen! Schön, dass es euch gefallen hat.- 57 Antworten
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
Tag 9 und 10: Gemeinsam bis zum Schluss Ausgeschlafen öffne ich die Augen. Es ist 7:00 Uhr, in einer Stunde bin ich mit den anderen zum Frühstück verabredet. Bis dahin genieße ich die Aussicht und schieße ein paar Fotos. Wir lassen uns zum Frühstück Zeit, gehen den Tag entspannt an. Um 11:00 Uhr machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Ab hier geht es nur noch bergab, zwei kurze Tagesetappen bringen uns nach Abisko. Der Kanadier ist schon früher aufgebrochen, vielleicht holen wir ihn noch ein. Es nieselt, das Gestrüpp ist nass und der Boden matschig: Ein guter Tag für Regenkleidung. Den Rentieren macht das Wetter nichts aus, sie grasen gemütlich am See. Sie werfen zu dieser Jahreszeit ihre Basthaut ab, ein Geweih glänzt im roten Blut. Die Sonne bricht durch, der See erstrahlt türkis in ihrem Licht. Minutenlang beobachten wir still den Flug eines Vogelschwarms, dann kehren wir dem See den Rücken. Vor uns erstreckt sich ein Tal voller Birken. Ich freue mich, die Bäume sind zurück, was habe ich sie vermisst! Doch etwas stimmt nicht. Während eine Hälfte ihre bunte Pracht zur Schau stellt, hat die andere schon alle Blätter abgeworfen. Hat der Winter schon Einzug gehalten? Ich hatte mich doch so auf rote Birkenwälder gefreut! Egal, schön ist es trotzdem. Irgendwann queren wir eine Brücke und erreichen einen großen Lagerplatz, hier passen bestimmt zwanzig Zelte hin. Da wir bald die Grenze zum Abisko Nationalpark passieren, wo man nicht campen darf, ist dieser Ort beliebt. Davon zeugt auch der viele Müll, vor allem altes Klopapier. Wieder bin ich enttäuscht, diesmal zurecht. Unseren letzten Abend auf dem Kungsleden verbringen wir gemütlich am Lagerfeuer. Zwei weitere Wanderer gesellen sich zu uns. Wie der Zufall es möchte, sind sie beide ultraleicht unterwegs – einer sogar mit Kamera, er filmt sein Abenteuer. (OT: Hier ist sein tolles Video – ich bin in der vorletzten Aufnahme zu sehen!) Er übernimmt das Feuer, zeigt uns einen Trick: Er formt ein kleines Loch mit seinen Zeigefingern und Daumen und pustet hindurch. Er lenkt den Luftstrom auf die Glut und füttert sie von seinem Sitzplatz aus mit Sauerstoff, ohne sich wie ich vorher das Gesicht fast an den Flammen zu versengen. Die Sonne geht auf, der letzte Tag bricht an. Wir sind froh, den Kungsleden heute zu beenden, denn morgen soll es stürmen. In Abiskojaure sammeln wir durch Zufall den Kanadier ein, dann schlendern wir die letzten Kilometer am Ufer entlang. Hier scheint der Wald wieder in seiner ganzen bunten Pracht. Der See verwandelt sich in einen Strom und schließlich eine Schlucht. Sie ist das Wahrzeichen des Nationalparks und schon bald kommen uns Tagesgäste entgegen. Die Britin lässt leise etwas Musik abspielen. Wir singen gemeinsam, dichten Texte um: "We are the champions ... of the trail". Bevor es zu spät ist, schießen wir noch ein schnelles Gruppenfoto. Und dann sehen wir sie: Die berühmte Holzstruktur aus all den Kungsleden-Videos, die die Stationen des Weges illustriert. Gleich haben wir's geschafft. Wir rennen los, hindurch, da ist der Endpunkt des Weges – das war's. Zeit fürs Mittagessen. Vermutlich die größte Portion, die ich je verschlungen habe.- 57 Antworten
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
Tag 8: Umweg oder Irrweg? Ich rolle meine Zelttür zusammen, um einen Blick nach draußen zu werfen. Sie knistert ein wenig, ist von dünnem Eis überzogen. Die Sonne geht gerade erst auf, noch liegt hier oben alles im Schatten. Aber die Luft ist klar, die Sicht ist gut – den Weg sollte ich heute problemlos finden. Ich schlafe noch ein wenig weiter, bis es wärmer ist. Um 7:00 Uhr stehe ich auf. Das Eis ist geschmolzen, mein Zelt jetzt nass. Wieder öffne ich die Tür, hoffe auf warme Sonnenstrahlen. Schön wär's! Die Luft ist schwer vom Nebel. Schlimmer noch, auf dem Pass, den ich überqueren muss, hängt eine Wolke. Mist. Wäre ich vorhin gleich losgegangen, dann wäre ich jetzt schon auf der sicheren Seite. Ich beeile mich, bevor die Aussichten noch schlechter werden. Frühstück im Zelt, Kaffee bleibt aus. Fix packe ich zusammen, dann geht's los. Kleine Steintürmchen weisen mir zwischen zwei Schneefeldern den Weg durchs Geröll auf ein Plateau. Es ist rutschig, mehr Kraxeln als Wandern – hoffentlich passiert mir nichts. Gefährlicher Gedanke. Wenn ich auf Hoffnung trauen muss, sollte ich überhaupt weitergehen? Auf dem Plateau orientiere ich mich und meine Gedanken neu. Die Kraxelei traue ich mir zu, sowas habe ich schon gemacht, sie erinnert mich an den letzten Abschnitt hinauf zur Zugspitze. Ja, der Weg macht sogar Spaß. Das größere Problem ist, ihn im Nebel zu finden. Ich schaue mich immer wieder um, spähe nach Steintürmchen, mache mir gedankliche Notizen. So weit ist alles gut, noch kann ich jederzeit umkehren. Ich verliere die Steintürmchen aus den Augen. Links, rechts und geradeaus liegen Schneefelder. Das in der Ferne hat zwei sichelförmige Risse, wie Kratzer von riesigen Vogelklauen. Ich zücke kurz meine Kamera. Aber wo geht es weiter? Ich schalte mein InReach Mini ein, orte mich auf der Handykarte. Der Pfad zeichnet sich vor mir ab, links geht es sanft hoch. Es wird glatt, ein Bach ist gefroren. Ich balanciere vorsichtig weiter. Langsam sollte ich den höchsten Punkt erreicht haben. Warum erkenne ich nirgends ein Bergab? Plötzlich ist das Geröll zu Ende, ich stehe am Schnee. Eine leichte Spur von Stiefel- und Stockabdrücken erstreckt sich über das ebene Feld. Puh, ein Schneefeld zu überqueren, hatte ich auf meiner Reise keinesfalls erwartet. Ich wage mich hinüber, halb so schlimm. Drüben erwartet mich ein Bergsee, vollständig von Eis bedeckt. Ich taste mich weiter durch den Nebel, dann ... Ja! Der Blick führt nach unten. Bergab sind die Türmchen viel leichter auszumachen, so lasse ich Schnee und Eis schnell hinter mir. Dann lichtet sich auch der Nebel. Ich halte an, schaue mich um – und lache amüsiert. Die nächste Hütte ist schon in Sichtweite, dort ist der Kungsleden! Ich steuere direkt auf ihn zu. Der Fels schwindet, ich federe durch nasses Gras, dann bin ich zurück auf dem Weg und unter Menschen. Ich bin in Laufstimmung. Das Abenteuer hat meine Füße geplättet, aber meine Beine wollen mehr. Schnell tragen sie mich nach Alesjaure. Über eine Hängebrücke, einen hohen bunten Fels hinauf – da ist die kleine Hüttensammlung. Soll ich hierbleiben? Eher nicht, es ist erst 14:00 Uhr und ich möchte nicht wieder zum Zelten zahlen. Andererseits ... der Blick ist schön, es gibt eine Sauna, ich habe eh zu viel Zeit übrig und vielleicht treffe ich den Kanadier wieder. Okay, das sind genügend Gründe. Ich schaue in die Haupthütte hinein, hier soll es einen der größeren Läden auf dem Weg geben. Naja, zum Ende der Saison gibt es trotzdem nur noch Kichererbsen, Schokolade und Kekse. Gut, dass ich ausreichend Nahrung dabei habe! Ich zahle für mein Zelt, suche einen schönen Platz, baue auf. Dann gehe ich zurück in die Hütte, um mich bei einem Kaffee aufzuwärmen. Wer kommt denn da gerade aus dem Laden? Die Britin! Sie möchte bald weiter, um morgen noch Abisko zu erreichen, aber für einen Kaffee hat sie Zeit. Plötzlich taucht vor dem großen Fenster der Kanadier auf. Er lässt seinen Rucksack einfach fallen, rennt hinein, reserviert sein Bett, dann setzt er sich zu uns. Hinter ihm kommen die beiden Briten zur Hütte rein. Unverhofft ist die Gruppe wieder vereint. Was soll die Britin da schon machen? Sie bleibt. Wir trinken Kaffee und essen Schokolade, berichten von unseren Abenteuern, verabreden uns zum Abendessen in einer der Küchenstuben. Wir reden lang, sind die Lautesten, lachen viel. Es ist so gemütlich, wir überspringen sogar die Sauna, und das will was heißen. Um 22:00 Uhr gehen wir ins Bett. Es wird eine ruhige Nacht. Nur eine Maus nascht heimlich von meiner Schokolade, die draußen aus dem Rucksack ragt.- 57 Antworten
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
dermuthige antwortete auf dermuthige's Thema in Reiseberichte
Tag 7: Lieblingsbild Meine Beine fühlen sich heute besonders fit, bereit für viele Kilometer. Das Problem: Die Seen und ihre spärlichen Fährzeiten haben mich durchs Fjäll gehetzt, ich bin meinem Zeitplan weit voraus. Zeit für einen Umweg? Ja, aber nur einen kleinen, ich möchte den Kungsleden nicht zu lange verlassen. Ich studiere die Landkarte, die Route von Sälka über Nallo nach Tjäktja gefällt mir. Ich habe wieder den kurvigen Strom im Blick. Eine Gruppe Rentiere durchquert ihn an einer seichten Stelle. Dann verschwinden sie im bunten Gestrüpp, ich sehe bloß ihre Geweihe. Dafür weckt ein heller Schimmer mein Interesse. Ein Zelt aus DCF, das wird der Schwede sein. Ich nicke ihm zu, wie noch vielen anderen heute. Auf einmal wimmelt es von Menschen, bis zu zehn pro Stunde kommen mir entgegen – vorher eine Handvoll am Tag. Kein Wunder, dieser Streckenabschnitt ist besonders beliebt. Und das ist ebenfalls kein Wunder. Bei Sälka biege ich ab. (Im Teaser meines Berichts schrieb ich, ich wäre in Tjäktja abgebogen. Ein kleiner Fehler, dort komme ich an!) Ich genieße die Strecke, endlich mal querfeldein. Ohne die luxuriösen Holzplanken des Kungsledens muss ich aufpassen, wo ich meine Füße setze. So springe ich von Stein zu Stein, klatsche durch Lehm, streife durch Moos, stolpere durch Geröll. Die Landschaft ist dürr, wie von einem anderen Planeten, hier wandert kaum noch jemand. Der Fels zu meinen Seiten ist kaum bewachsen, alte Schneefelder zieren die Hänge. Der Weg sinkt ab, eine einzelne Hütte gerät in Sicht, das ist Nallo. Steiniger_Bach_AdobeExpress.mp4 Die Hüttenwartin ist die ganze Strecke nach Tjäktja nie gelaufen, kennt nur das erste Stück zu einem Bergsee. Dieser Abschnitt sei aber sehr zu empfehlen, der See traumhaft, dort könne man zelten. Danach werde es wohl sehr steinig, bestimmt anstrengend. Sie habe aber mit ein paar Leuten gesprochen, die von dort hinabgestiegen seien. Sie hätten erzählt, der Pfad sei schwer zu finden – aber ich junger Mann sollte das bei guter Sicht wohl schaffen. Wir einigen uns, dass ich im Zweifel immer noch umkehren könne. Also los. Zum Bergsee geht es steil hoch, dafür schnell. Es windet. Alles voller Geröll, es wird schwierig werden, einen guten Zeltplatz zu finden. Sollte ich doch schon heute über die Kuppe schreiten? Ich gehe näher an den steilen Hang, den ich erklimmen muss. Doch allein der Weg dorthin erweist sich als mühselig. Nach dem langen Tag durch unwegsames Gelände zittern meine Beine. Ich bleibe also am See, finde doch noch eine gute Lagerstätte. Sie ist windgeschützt und hat Blick aufs Wasser, nur die Heringe gehen kaum rein. Einer verbiegt. Ich bin erschöpft, körperlich und mental. Habe ich die falsche Entscheidung getroffen? Es ist kalt, es ist karg, das ist kein idyllisches Fjäll, das ist reiner Fels. Ich hatte Bäume sehen wollen, aber die verstecken sich unten im langen Umweg über Vistas, nicht hier oben. Einzig der See spendet Trost. Doch nicht einmal der bietet guten Stoff für die Kamera, der Wind bewegt das Wasser zu sehr. Entnervt lege ich mich ins Zelt. Als ich wieder rausschaue, erstrahlen die Bergspitzen im Abendlicht. Die Luft ist still, der See liegt ruhig. Die Idylle, die ich so sehr vermisste, hat mich eingeholt. Ich stehe am Ufer und bewundere rote Wolken, die sich sanft vom blauen Himmel abheben. Sie spiegeln sich im glatten Wasser, fließen nahtlos über ins Grau der Steine unter der Oberfläche, ein abstraktes Gemisch aus Form und Farbe. Das Stativ steht, die Kamera klickt. Da ist es, mein liebstes Bild der Reise, und weht alle trüben Gedanken fort.- 57 Antworten
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