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Ultraleicht Trekking

bansaim

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    bansaim reagierte auf LAUFBURSCHE in Gatewood Cape undicht bei Starkregen   
    Nun, Silnylon hat halt nur eine gewisse Wassersäule und nimmt, im Gegensatz zu anderen Materialien, wie z.b. auch ein Cuben, mehr Wasser auf. Die Säule von Silnylon liegt meist in einem Bereich zwischen ~1000-2500mm (je nach Qualität, Charge, Hersteller, Beschichtungsstärke und Beschichtungs Anzahl). Imho verwendet SMD ein Silnylon mit einer Wassersäule von rund 1500 mm. Das kann dann natürlich je nach Charge, Baujahr und Abnutzungsgrad des Capes variieren, bzw. geringer sein. 
    Aber bei Starkregen kann ein Wassertropfen einen Druck von von bis zu 30000 mm erzeugen. Der Regentropfen schlägt natürlich nicht durch das Material durch, aber es kommt zum Spray, bei dem die bereits enthaltende Feuchtigkeit im Silnylon mit dem Druck und dem Wasser des aufschlagenden Tropfens als feiner Sprühnebel in den Innenraum geschossen wird (fällt natürlich bei doppelwandigen Zelten immer weniger auf, da das Innnenzelt diesen feinen Sprühnebel in gewisser Form abfängt).
    Insofern kann er nicht viel machen, da anscheinend in diesem Szenario die Möglichkeiten des SMD Silnylons einfach überschritten wurden. 
    Als erste Maßnahme könnte Silikon-Spray durchaus helfen, was aber das GWC auch schwerer macht. Bivy bringt zusätzlich natürlich auch was. Ist auch in Nächten von Vorteil, in welchem man das GWC komplett weglässt.
    Just my two cents zu später Stunde. Morgen ruft die Wst.
    Grüße,
    LaBu
    p.s.
    Und der Aufbau unterhalb des Baume war in Bezug auf den Regenschutz nicht falsch, da dadurch die Aufschlaggeschwindigkeit und somit auch der Druck des Tropfens verringert wurde.
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    bansaim reagierte auf FlowerHiker in Tirol: Wildcampen nimmt überhand   
    Es tut sich mal wieder etwas. Eben auf Diemelsee.de entdeckt:
    "Für die Saison 2021 gibt es am Diemelsteig und Uplandsteig etwas ganz Besonderes. Wir richten mehrere Trekkingplätze entlang der Steige ein. Das ist pures Naturvergnügen nach Vorlage der Schweden. Bei denen sind nicht die gewanderten Kilometer wichtig, sondern das man Zeit in der Natur verbringt. Laut einer schwedischen Studie nimmt das Stressniveau um 80% ab, wenn man 72h in der Natur verbringt. Besucht 2021 unsere neuen Trekkingplätze."
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    bansaim reagierte auf skullmonkey in Alpencross (Rucksack und Schlafsack erforderlich)   
    Ich denke das dann ein Radrucksack von Vaude, Osprey oder Ortlieb ganz gut passen sollte.
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    bansaim reagierte auf German Tourist in Routenplanung von Langstreckenwanderungen   
    Ich sitze gerade an der Planung meiner vierten selbstgestrickten Langstreckenwanderung durch Europa. So langsam habe ich Übung und wollte euch mal an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Vielleicht habt ihr ja noch den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag oder Hinweis für mich...
    Zunächst mal zur Einleitung: Dieser Post bezieht sich auf Langstreckenwanderungen in Europa mit einer selbst erstellten oder zusammengestellten Route. Bei den klassischen amerikanischen Trails wie AT oder PCT oder den europäischen Pilgerwegen ist diese Art der Vorbereitung nicht notwendig, denn dafür gibt es Kartensets, town guides, Wanderführer etc. Bisher habe ich schon drei derartige Routen selbst geplant und gewandert:
    1.000 km durch Deutschland
    John O Groats to Lands End in Großbritannien mit 2.000 km
    Wanderung durch Westeuropa mit 4.500 km
    Dabei hat meine Planung drei Phasen:
    Grobplanung:
    Wenn die Gegend/Land festliegt, mache ich mich an die Grobplanung des Streckenverlaufs. Ich versuche dabei so viel wie möglich auf bestehenden markierten Langstreckenwegen zu bleiben und diese ohne grosse freestyle Zwischenstücke zu verbinden. Warum benutze ich möglichst bestehende Langstreckenwege anstatt die Route komplett frei zu planen? Dies hat mehrere Gründe:
    Ich möchte möglichst unkompliziert einfach laufen ohne ständig navigieren zu müssen. Bei bestehenden Langstreckenwanderwegen ist das einfach: Ich muss nur der Markierung folgen und nur sehr selten auf die Karte oder das gps schauen. Laufe ich aber querfeldein, wird die Navigation sehr viel zeitaufwendiger. Zudem gibt es für bestehende Wanderwege oft Streifenkarten oder Wanderführer, die fast immer billiger sind, als eine Vielzahl von Landkarten, die dasselbe Gebiet abdecken. Diese Unterlagen erleichtern mir darüber hinaus später die logistische Planung, da sie meist weitere touristische Hinweise auf Einkaufs- und Unterkunftsmöglichkeiten enthalten.
    Für die Grobplanung verwende ich daher Übersichtskarten des jeweiligen Landes, auf denen möglichst viele Wanderwege eingezeichnet sind. Das beste Beispiel hierfür ist die IGN Karte 903 für Frankreich, auf der alle französischen Grs zu sehen sind. Für Deutschland verwende ich z.B. http://www.wanderbares-deutschland.de, für Spanien gibt es eine gute Übersichtskarte hier.
    Anhand dieser Übersichtskarten kann ich schon mal feststellen, wie einfach ich durch das jeweilige Land komme. Kann ich die gewünschte Strecke möglichst lückenlos auf markierten Wanderwegen gehen? Welche „Hindernisse“ wie z.B. Gebirge im Winter oder lange Strassenabschnitte liegen auf der Strecke? Wenn ich anhand der Grobplanung zu einer ersten vorläufigen Route gekommen bin, geht es an die Feinplanung.
    Feinplanung:
    Ziel der Feinplanung ist es für mich, die gesamte Strecke als gpx track zu erstellen. Dieser wird dann auf mein GPS übertragen und wird dann zur Richtschnur meiner Wanderung. Ich plane die Strecke wirklich komplett bis auf den letzten Meter durch, wohl wissend, dass ich auf dem Trail oft aus den unterschiedlichsten Gründen davon abweiche werde. Aber wenn alle Stricke reißen, d.h. ich keine Papierkarten für eine Region habe oder einfach zu faul zum Nachdenken bin, dann kann ich immer einfach dieser geplanten Route auf meinem GPS folgen. Außerdem kann ich nur aus einer komplett durchgeplanten Route die Gesamtlänge der Strecke errechnen, die ich für die Zeitkalkulation und die Logistikplanung brauche.
    Bei der Erstellung dieses GPS tracks kommt mir wieder zu Gute, dass ich auf bestehende Trails zurückgreife, d.h. ich kann mir in der Regel gpx tracks aus dem Internet herunterladen und zusammenstückeln. GPS tracks gibt es z.B.
    für Deutschland auf http://www.wanderkompass.de,
    für Frankreich bei http://www.gr-infos.com,
    für Spanien bei http://www.rutasyviajes.es,
    für Großbritannien bei http://www.gps-routes.co.uk
    für Benelux bei http://www.wandelwereld.be
    Lücken zwischen den markierten Wegen muß ich natürlich frei planen, wobei ich Garmin- oder OSM Karten der jeweiligen Länder verwende. Diese freie Planung ist oft tückisch. Was bei Garmin oder OSM als Wanderweg oder Forststraße dargestellt ist, muss in der Realität nicht unbedingt existieren, kann völlig überwuchert, überschwemmt oder sonst wie unpassierbar sein.
    Wichtig ist auch, die Qualität der heruntergeladenen Tracks zu bewerten und bei der Errechnung der Sreckenlänge einfliessen zu lassen. Hat ein Track viele Trackpunkte, d.h. alle 15 – 25 m einen Trackpunkt, dann ist die Gesamtlänge dieser Strecke sehr zuverlässig. Je weniger Trackpunkte ein Track jedoch hat, desto ungenauer wird die Gesamtlänge und weicht dann oft erheblich nach unten von der tatsächlichen Länge des Trails ab. Besonders schwer ins Gewicht fällt dieses Problem in bergigem Gelände. Ein ungenauer gps track hat dann oft nur zwei Punkte mit einer geraden Verbindung von wenigen hundert Metern dazwischen. In Realität können zwischen diesen beiden Punkten jedoch kilometerlange Serpentinen liegen. Hier hat es sich bewährt, bei ungenauen gps tracks 10 – 15 % auf die Streckenlänge aufzuschlagen, um zu einer realistischen Einschätzung der Gesamtstrecke zu kommen.
    In dieser Phase plane ich oft auch noch Alternativrouten mit, die sich in folgenden Fällen bewährt haben:
    Eine kürzere Alternativroute am Ende der Strecke ist sinnvoll, wenn man in Zeitnot gerät, aber trotzdem das Ziel erreichen will. Für lange ausgesetzte oder Hochgebirgsstrecken sind einfachere oder niedrig gelegenere Alternativrouten wichtig bei schlechtem Wetter.
    Im Gelände selbst möchte ich mich nicht ausschließlich auf mein GPS verlassen, denn leider hatte ich schon zweimal unterwegs auf Tour einen GPS-Totalausfall. Als Backup und der besseren Übersicht willen habe daher den Großteil der Strecke auch auf Papier. Ich lege während der Feinplanung fest, welche Papierkarten ich mitnehmen oder unterwegs kaufen werde. Hier zahlt sich wieder die Strategie der markierten Wanderwege aus, denn oft gibt es hierfür Streifenkarten oder in Frankreich die sogenannten topoguides. Findet sich keine Streifenkarte, dann drucke ich meist die entsprechende Strecke auf online-Karten aus. Kartengrundlage hierfür sind neben den Garmin- oder OSM-Karten oft andere Online-Kartenquellen wie z.B.
    für England http://www.grough.co.uk
    für Frankreich http://www.geoportail.gouv.fr/accueil
    Klassische Papierkarten einer Region kaufe ich nur in Ausnahmefällen und wenn, dann in großem Maßstab, denn dabei verschwendet man bei Streckenwanderungen einfach viel Geld und Papier, (d.h. Gewicht) für Informationen, die man nicht braucht.
    Logistikplanung:
    Die Logistikplanung ist der zeitlich aufwendigste Teil der Planung. Hierfür erstelle ich mir einen kleinen eigenen Führer für meine spezielle Strecke in einem Dokument, das ich unterwegs sowohl in Papier- als auch Dateiform dabei habe. In diesem Dokument befinden sich folgende Informationen:
    Proviantnachschub: Ich kann Proviant für bis zu 8-9 Tagen tragen, aber glücklicherweise kommt man in Europa in den meisten Regionen öfters an Nachschub. Dennoch will ich es nicht dem Zufall überlassen, wann ich auf den nächsten Supermarkt treffe und so recherchiere ich bereits vorab, in welchen der auf meiner Strecke gelegenen Ortschaften sich Einkaufsmöglichkeiten befinden. In größeren Städten ist das kein Problem: Hier könnte ich eigentlich blind davon ausgehen, dass ich einen Supermarkt finde. Ich recherchiere dennoch meist vorab, wo sich der meiner Strecke am nächsten gelegene Supermarkt befindet. Gerade in den Vorstadt-Betonwüsten erspare ich mir so unnötige Asphaltkilometer. Schwieriger wird es in kleineren Ortschaften. Hier muss ich oft lange per Google recherchieren, ob und wo sich ein Supermarkt befindet. Hierzu einige Tips:
    Die Suche mit Google Maps geht zwar schnell, hat aber manchmal den Nachteil, dass die so gefundenen Supermärkte zwar mal existiert haben, aber mittlerweile geschlossen sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss auf der homepage der jeweiligen Supermarktkette gegenchecken, ob es diesen speziellen Markt noch gibt. Das hört sich zwar aufwendig an, ist aber besser, als mit leerem Magen vor verschlossenen Ladentüren zu enden. In größeren Orten findet sich dann zwar oft eine Alternative, aber wenn es sich um den einzigen Laden in großem Umkreis handelt, dann checke ich mehrfach, ob dieses Geschäft noch existiert.
    In südlichen Länder sind Läden meist über Mittag geschlossen. Diese Mittagspausen sind aber leider sehr unterschiedlich und meist mehrere Stunden lang. Ich notiere mir daher bereits vorab die Öffnungszeiten oder zumindest die Telefonnummer, um nicht den halben Tag auf das Ende der Mittagspause warten zu müssen.
    Man kann in Google die location eines Ladens unter „my places“ speichern und dann als Wegpunkt auf das GPS übertragen. Lidl z.B. bietet auf seiner homepage sogar den Download aller Lidl-Standorte in Europa als POI an.
    Nachschub Verbrauchsmaterial: Unter Verbrauchsmaterial verstehe ich Brennstoffe wie Gaskartuschen oder Spiritus, Landkarten und Schuhe. Hierfür recherchiere ich vorab, wo an der Wegstrecke sich Outdoorläden befinden und notiere Telefonnummern und Öffnungszeiten. Für den Kauf von Landkarten und Wanderführern tut es auch eine Buchhandlung. Hier unbedingt die Telefonnummer notieren. Ich rufe dann einige Tage vorher an und frage nach, ob die entsprechende Karte/Buch vorhanden ist. Wenn nicht, dann kann es noch vor meinem Eintreffen bestellt werden. Für den Nachschub an Campingaz-Kartuschen gibt es auf der Campingaz-Website ein geniales Recherche-Tool, mit dem man sich alle Verkaufsstellen von Campingaz anzeigen lassen kann.
    Nachschub über postlagernde Sendungen: Wenn es nun gar nicht mehr anders geht, dann lasse ich mir Nachschub als postlagernde Sendung auf ein Postamt am Weg schicken. Ich versuche dies soweit wie möglich zu vermeiden, denn dies ist zeitlich oft schwer kalkulierbar und mit Verlustrisiko behaftet. Manchmal lässt es sich aber halt doch nicht vermeiden, z.B. wenn ich vorhandenes Kartenmaterial nicht hunderte von Kilometern rumschleppen möchte, bevor ich es benötige. Oder aber, wenn ich spezielle Ausrüstungsgegenstände benötige, die ich unterwegs nicht bekommen kann (z.B. eine spezielle Schuhmarke) oder aus Kostengründen nicht neu kaufen möchte (z.B. Schlafsacktausch bei Klimawechsel). Postlagernde Sendungen am besten immer nur in Orte schicken, in denen man sowieso einen Ruhetag einlegen möchte, sonst hat man ein Problem, wenn man Sonntags ankommt und das Postamt geschlossen ist. Unbedingt vorher recherchieren, wie im jeweiligen Land postlagernde Sendungen behandelt werden: Manchmal werden alle postlagernden Sendungen nur in einem Postamt am Ort gesammelt. Die Aufbewahrungsfristen sind unterschiedlich je nach Land und manche Länder akzeptieren nur kleine Briefsendungen für Postlagerung.
    Touristische Infos: Meist plane ich schon im voraus, an welchen Orten ich wahrscheinlich einen Ruhetag einlegen werde. Dies bietet sich natürlich an in Orten, an denen man postlagernde Sendungen erwartet oder einen grossen „Resupply“ plant. In diesem Fall recherchiere ich schon vorab günstige Unterkunftsmöglichkeiten und notiere mir die Telefonnummern, um vorab anzurufen und reservieren zu können. Wenn ich unbedingt eine bestimmte Attraktion besichtigen möchte, dann recherchiere ich die Öffnungszeiten, um nicht ausgerechnet am Schließtag dort anzukommen.
    Es ist letztendlich Geschmacksfrage, wie weit man die Vorab-Logistikplanung betreibt. Theoretisch kann man mit einem Smartphone ausgerüstet, die Logistikplanung in großen Teilen auch von unterwegs betreiben. Damit habe ich persönlich allerdings nicht immer gute Erfahrungen gemacht. Zumeist habe ich in abgelegenen Gegenden manchmal gar keinen oder nur sehr schlechten Handyempfang. Die Recherche dauert dann ewig lange, wenn das Smartphone Minuten braucht, um eine Seite zu laden. Zudem geht die Recherche auch auf die Akkus. Und natürlich ist das alles auf einem Smartphone-Display mit Touchpad nicht so komfortabel wie am Rechner zu hause mit ordentlichem Bildschirm, Maus, Tastatur und schneller Internetverbindung.
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    bansaim reagierte auf zopiclon in Bikepacking Taschen - das Problem mit Gewicht und Stabilität   
    https://www.wohobike.com/products/xtouring-anti-sway
     
    So ein Teil zur sattelTasche und es schwingt viel weniger und in die Flaschen Halter geht auch noch Material wenn man die nicht für Getränke braucht. 
     
    Gruß
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    bansaim reagierte auf skullmonkey in Neuer 7.000 km Weitwanderweg in Italien   
    Gerade gesehen, das in Italien ein neuer Weitwanderweg durch alle 25 Nationalparks geplant wird (es gibt schon einen der durch 18 geht), sogar die auf Sizilien und Sardinien. Hier auf der CAI Webseite gibt es auch eine Karte. Es werden wohl 400 Etappen angestrebt, wenn ich das richtig verstanden habe. Ist auf jeden Fall eine schicke Entwicklung  
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    bansaim reagierte auf Herr Froschler in Nylon TPU zum Kampfpreis   
    Aufblasbares Outdoormädchen wär auch machbar
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    bansaim reagierte auf zeank in Warum in die Ferne schweifen...   
    Ich kann nur für den PCT sprechen, die anderen kenne ich nicht. Was ihn für mich besonders gemacht hat:
    Er führt zu 80% durch Wildnis, 'wilderness areas', Gebiete, die zur Wildnis erklärt wurden und in denen besondere Regeln gelten. Dies ist gleichzeitig 'public land', dh es gehört niemandem (ausser dem Staat). Er führt - wenn ich mich nicht irre - durch 14 Nationalparks. Jeder für sich ist ein Erlebnis nicht ohne Grund. Man durchstreift mindestens vier oder fünf vollkommen unterschiedliche Vegetationszonen. Die 'trail community'. Das kann man nun mögen oder eben nicht, ich fand es Klasse. Es ist letztlich die Kombination aus allem, dass man fast ein halbes Jahr einen kontinuierlichen Weg laufen kann, der ständig Neues bietet, auf dem man aber auch sicher ist und sich aufgehoben fühlen kann. Er ist etabliert, er hat Infrastruktur, so dass man nicht all zu viel Zeit in Planung und Logistik stecken muss (für meinen Geschmack immer noch viel genug). Auch das ist selbstverständlich eine sehr individuelle Abwägung ob man das genau so mag oder halt eben nicht.
    Die Realität in Europa sieht dagegen in meinen Augen eher so aus: Man stolpert durch zwar eigentlich spektakuläre Landschaft im Grunde von Kuhweide zu Kuhweide, schlägt sich auf den bereitstehenden Fake-Almen, die eigentlich hochgerüstete Gastrobetriebe sind, den Wanst voll während man Rentnern oder Familien, die mit Auto oder Seilbahn dahingelangt sind, beim Streiten zuhören darf.
    Ich bin am Land aufgewachsen, in Niederbayern. Ich brauche das nicht, dass ich von Dorf zu Dorf latsche und mir die "Einfachheit" und Engstirnigkeit der Ureinwohner dort zu Gemüte führe. Ich kenne das. Ich weiss wie Kirchen und Kloster aussehen. Für mich sind sie Symbole von Unterdrückung und Herrschaft und nichts wo ich gern mal Wasser und Ruhe tanke. 
    Eine zusammenhängende Strecke durch weitestgehend unberührte Natur über tausende Kilometer in Europa, auf der man obigem entkommt, existiert meines Wissens nach nicht.
    Dem steht die 'trail community', das "Überlaufen" sein der großen trails in den USA gegenüber. Persönlich stört mich das aber nicht, ich suche keine Einsamkeit, ich mag Menschen, ich mag mich austauschen, ich bin gern mit Gleichgesinnten zusammen. Und ich weiss zumindest, dass ich mich bei denen, stinkend und zerzaust wie ich bin, nicht schämen muss. Auf den Almen in den Alpen oder irgendwelchen Bauerndörfern - egal wo - muss ich das dagegen schon, entsprechende Blicke kassiert man unter Garantie. Hinzukommt das schlechte Gewissen, im Grunde ständig was Illegales zu suchen (das wild Campen).
    Wem der PCT zu überlaufen ist, der schaue sich doch mal andere trails an, google "national scenic trails". Der Pacific NorthWest Trail soll ganz toll sein, hab ich mir sagen lassen ...
    [Edit] Ach, ja, ich schließe mich an! #BlackLivesMatter
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    bansaim reagierte auf skullmonkey in Affiliate Links Vermeiden - ein How-to   
    Dies habe ich gesehen, und kann es so in Zukunft machen. Einmal ohne, einmal mit, dann kann jeder wie er will. 
    Die Hinweise hier sollen allerdings auch denen helfen, die sonst wo evtl. nicht auf Affiliate Links klicken wollen. Soll es ja geben  
    Was die "Schnäppchen" an sich angehen - hier wurde ja ein Aufschrei groß als wir vorgeschlagen hatten es sollten nur noch Schnäppchen ab 20% gepostet werden (und an diese Richtlinie habe ich mich selbst auch davor schon meist gehalten). Dies wurde von den Lesern nicht erwünscht, nun haben wir einen unmoderierten Schnäppchen Thread in dem alles was von einem User als Schnäppchen angesehen wird als solches dort gepostet werden darf.
    Lustig, genau das denke ich auch bei bestimmt 50% der geposteten Sachen in dem Thread. So verschiedenen können die Perspektiven sein. 
    Meine "Schnäppchen" sind in der Tat meist zu Artikeln die es eben nicht bei anderen Ultraleicht Cottages oder Shops gibt, da die es sich nicht leisten wollen oder können Schuhe und Kleidung ins Sortiment aufzunehmen. Allerdings sind die wenigsten hier so leicht unterwegs das Sie auf Kleidung und Schuhe komplett verzichten, daher poste ich oft zu ebendiesen Sachen die leicht, günstig und gut zum wandern geeignet sind. Dies liegt immer im Auge des Betrachters - ich mag die Speedcross Schuhe sehr gut zum wandern finden, anderen finden die eher schlecht, und sie finden einen 20% Rabatt vielleicht auch kein Schnäppchen sondern würden erst ab 40% zuschlagen.
    Was die Hinweise auf vermeintlichen "Nicht-Schnäppchen" , da Sie nicht "UL genug" sind, angeht - es lesen hier eine Menge Leute mit die sich gerade erst an das Thema Ultraleicht Wandern herantasten, die vielleicht noch nie wandern waren, und solche Leser - registrierte und stille Mitleser - denke ich wissen solche Hinweise zu schätzen, weil Sie zB die erwähnten Speedcross Schuhe oder ein icebreaker Shirt auch in Ihrem örtlichen Sportgeschäft anprobieren können. Daher denke ich das solche Hinweise sehr wohl der Community hier dienen, auch wenn es für mehr Erfahrene UL Wanderer nicht nach der leichtesten Option aussieht  
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    bansaim reagierte auf Altes Mädel in Test der komplett neuen UL-Ausrüstung bei einem Overnighter   
    Nun will ich doch auch mal die Gelegenheit nutzen und einen kurzen Beitrag verfassen.
    Als kompletter Neuling im UL-Bereich habe ich meine normale Wanderausrüstung aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen komplett auf UL umgerüstet.
    Das neue Equipement wurde am vergagenen Wochenende getestet:
    Slingfin Splitwing - ist mir der Eingang leider zu niedrig, war aber für die eine Nacht o.k.
    Schlafsystem bestand aus dem Cumulus Comforter M350 und Exped SynMat HL LW. Es ging von der Temperatur ganz gut soweit. Allerdings habe ich noch keine für mich befriedigende Befestigungsmöglichkeit des Comforters an der Matte gefunden. Den Comforter komplett über die Matte spannen geht nicht, da bekomme ich Platzangst ich habe ihn also ca. zur Hälfte über die Matte gespannt und ab ca. Hüfthöhe nur noch außen mit den Schlaufen an einem Überzug von TAR befestigt. Das ist bei ca. +3° suboptimal, da es immer irgendwo reinzieht.
    Insgesamt war ich aber sehr zufrieden und vor allem ziemlich stolz, dass ich die Tour mit 12 km am Freitag und ca. 8 km am Samstag zusammen mit meiner Hündin und meinem Wanderpartner, den ich hier im Forum kennen gelernt habe, ohne Probleme geschafft habe. Danke an dieser Stelle für die tolle Tourplanung, @Dieter_Z.
    Ich weiß, für UL-Geher ist das ein Witz, für mich nach 12 OP´s ist das auf jeden Fall eine Herausforderung gewesen. Und das ist ja erst der Anfang

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    bansaim reagierte auf nichtEssbar in Luftschloss - Gleitschirm Schlafsystem   
    Nach fast einem halben Jahr herumprobieren (die Anfänge finden sich hier), ist "Luftschloss" endlich fertig. Das ist ein 3-in-1 Ding mit einem recht speziellem Anwendungsfall. Biwakfliegen mit dem Gleitschirm (wem das neu ist, hier versuchen wir einen möglichst realistischen Einblick in unser 2018er-Reise zu geben).  Die Grundidee dahinter ist, Biwak(zelt), Schlafsack und Packsack für den Gleitschirm in einem zu vereinen. Das funktioniert, weil der Gleitschirm durch seine Luftpolsterstruktur eine recht gute Isolationswirkung hat, und deshalb als Schlafsack für zumindest 3.5 wenn nicht 4 Jahreszeiten herhalten kann. Der Gleitschirm wird in einer separaten Kammer, die fix in das Biwakzelt integriert ist, gepackt, die dann als quilt-ähnlicher Schlafsack dient. Ausgelegt ist das Ganze fürs Hochalpine Gelände und Sauwetter. Einfachheit, Robustheit und wind/wetterfest ist daher oberstes Gebot. 
    Gewicht: 1070g inkl. Gestänge (was für die Kombination Zelt + Schlafsack durchaus akzeptabel ist finde ich)
    Meine minimale Gesamtausrüstung für Overnight (Gleitschirm, Gurtzeug, Isomatte, Luftschloss, Rettungsschirm, Vario, Kocher, Helm, ....) beläuft sich damit jetzt auf 9.9kg. für mehrere Tage, bin ich bei 11.4kg base-weight. Das ganze passt super in einen 50L Rucksack.
     
    Detaillierte Funktionsbeschreibung - in Englisch - gibt's hier: https://www.thomasbergmueller.com/luftschloss-paragliding-sleeping-system/ 

     

    Schirm, Luftschloss und Gurtzeug - Links typische Situation nach dem Flug, rechts Schirm in der Schirmkammer, die dann den Schlafsack bildet. 

    Innenansicht mit roter Schirmkammer, Isomatte und genügend Platz für anderes Equipment. Hinten sieht man das Moskitonetz bei geschlossener Sturmklappe.
     
    Da wir hier im MYOG-Forum sind, möcht ich natürlich auch ein bisschen was zur Entstehungsgeschichte Teilen. 
     

    Angefangen hat das ganze mit einem Schnur-Gestängemodell, um mit der Statik des Tunnelteils ein wenig herumzuspielen. Basierend darauf habe ich dann mehrere Prototypen gebaut, großteils aus einer Bauplane (nicht elastisch, stabil, billig und Panzertape hält perfekt darauf). 

     
    Ich hab dann lange wegen den Materialen überlegt und tatsächlich bereits 40g atmungsaktives DCF zuhause. Das war für mich die logische Wahl von größtmögliche Atmungsaktivität und wasserdicht. Ich hab mich im Nachhinein dann aber doch für ein etwas schwereres 80g 2.5 Lagen-Laminat entschieden. Gründe dafür waren die Farbe (unauffälliger), vor allem aber einfachere Verarbeitung und kostengünstiger, wenn was in die Hose geht. Um die geringere Atmungsaktivität zu kompensieren, habe ich auf der Rückseite unter einer großzügigen Lasche auf der gesamten Breite Moskito-Netz vernäht. Erste Tests haben gezeigt, dass die dadurch entstehende Zirkulation durchaus angenehm ist. Beim ersten Test (0° außen, trocken) ist jedenfalls kein Tröpfchen Kondens entstanden. Falls es eine nächste Version geben sollte, bin ich derzeit geneigt, auf atmungsaktive Stoffe zu verzichten und nur die Zirkulation zur Belüftung zu verwenden. 
     

    Der Oberteil besteht aus zwei Teilen, dem Tunnelteil und dem Rückteil. Hier im Bild das Rückteil mit dem Belüftungs-Moskito oben, der Öffnung zur Schirmkammer und der Schirmkammer aus rotem Ripstop. Rechts die Bodenwanne aus 65g Ripstop PU. Diese ist - um Material zu sparen - in der Mitte 1x mit einfacher Kappnaht vernäht. Die Ösen für's Gestänge sind in 20mm Gurtband gepresst. Die Gurtbänder sind durchgezogen, um mechanische Belastung am Zeltboden zu vermeiden. 
    Sämtliche Reißverschlüsse sind mit Laschen überdeckbar, die im Abstand von 50cm mit Anorak-Druckknöpfen fixiert werden.

    Das Gestänge kommt in einen abgenähten Kanal und wird links und rechts in den Ösen gespannt. Das Gestänge selbst ist übrigends selbst heißgebogen, mit geraden Stangen lässt sich der Radius leider nicht erreichen - selbst nicht mit den verwendeten 8.05mm NSR Featherlite.

     
    Falls das jemand nachbauen möchte, Schnittmuster gibts gerne auf Anfrage - kann man natürlich auch ohne die Schirmkammer bauen, so viele Gleitschirmpiloten gibt's da draußen wohl nicht, die auch mal am Berg schlafen  
     
     
    Liebe Grüße und Danke für den Input hier aus dem Forum
    Thomas
     
     
     
     
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    bansaim reagierte auf Puffin in Ein Rucksack mit Frontöffnung - Finale Version   
    Da momentan viel Zeit vorhanden ist stelle ich auch mal meinen Nachbau von @Andreas K. 's Rucksack mit Frontreisverschluss vor.
    Material:
    - Haupkörper ist aus Rippstopnylon PU beschichtet 68g von extex. Diesem Material habe ich schon Prototypen, die im Alltag im Einsatz sind genäht. Ich bin damit eigentlich sehr zufrieden. https://www.extremtextil.de/ripstop-nylon-pu-beschichtet-68g-qm-2-wahl.html
    -  Bänder sind von jajasion. Dort gibt es auch Gurtbänder in allen möglichen Farben. Diese sind etwas dicker al von extex (Danke Andi für den Tipp) https://jajasio.de/gurtband-polypropylen
    - 3D Mesh 3mm ist von Ali. Dort gibt es auch mehrere Farben https://de.aliexpress.com/item/4000178196571.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.658a4c4d1XwskC
    Die seitlich Gummikordel sind bis jetzt nur an einer Seite dran. Habe bei meiner Bestellung bei extex was durcheinander gebracht und die falsche Länge bestellt. Dafür habei ich jetzt mehr vom normalen Kordel . Zur Zeit ist der 3mm Gummikordel nicht mehr verfügbar. Anscheinend sind momentan einige am Basteln.
    Dieser rote ist ein Geschenk für meinen Vater. Ich werde mir selbst noch einen in der Kombination grün-gelb nähen. Auf der geplanten Alpenüberquerung werden sie  zwar heuer nicht mehr zum Einsatz kommen, aber es wird sich bei gutem Verlauf des Viruses sicher noch eine Strecke in Deutschland finden (vielleicht einen Teil des E1 als Deutschlanddurchquerung in ein paar Etappen.
    Das Gewichct beträgt aktuell 222g. Ich denke ich werde unter 250g bleiben, wenn die restlichen Gummikordel dran sind.

     
     
  13. Gefällt mir!
    bansaim reagierte auf Ranger in Impressionen von Touren   
    Letzte Woche auf dem Querweg
    ein wirklich toller Weg.
















     
     
  14. Gefällt mir!
    bansaim reagierte auf waal in Impressionen von Touren   
    Nördliche Kalkalpen, ca. 1700 Meter
    Über Nacht hatte es geschneit. Die Reste des Schnees waren nur noch kümmerlich im Wald zu finden.
     



  15. Gefällt mir!
    bansaim reagierte auf Brilo in Impressionen von Touren   
    Nein das ist nicht das grüne Band. Wir wohnen am Rand von Hamburg und fahren jedesmal heim. Im Sachsenwald kann man gut übernachten denke ich. Das Waldgebiet ist ziemlich groß. Am Sonntag gehen wir voraussichtlich die 4. Etappe. Ich schau mich mal um und berichte über evt. Plätze, die sich für eine Übernachtung eignen. Zivilisationsnah ist es schon. Auf jeder Etappe geht es auch durch Ortschaften. Wald ist immer wieder dabei, wo man sich auch gut abends verstecken kann. 
    Das ist zum Beispiel die erste Etappe, das Ganze ist auch noch mit Text erklärt. Witzig ist, dass es vor 35 Jahren einige Straßen noch garnicht gab. Mein Mann musste vor 15 Jahren mit seinen Kumpels auf einer Etappe über die Autobahn. Zum Glück war nicht viel Verkehr.... 
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    bansaim reagierte auf waal in Ein neuer Versuch: Vollformat Fotografie beim Trekking   
    Sony RX1.
    Die Bildqualität ist unglaublich fantastisch.
    "Leicht" und "kompakt". Für Vollformat...
    35mm F2.0 Festbrennweite.
     
    Ich selbst habe sie u.a. mit der Sony A7r, A7s, der Canon 5D III, 1ds II und unzähligen hochwertigen Linsen verglichen. Zum Wandern würde ich nichts anderes als die RX1 empfehlen. Mit dem Capture Clip am Schultergurt nicht mal zu spüren...
    Und nochmal - die Bildqualität ist orgasmisch!!
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    bansaim reagierte auf Painhunter in Ich möchte ganz herzlich einmal richtig DANKE sagen!   
    Liebes Forum,
    frisch vom Altmühltal Panoramaweg, muss mich heute mal so richtig bei dir bedanken. Du hast soeben meinem Leben eine neue Richtung gegeben, welche einfach unglaublich ist. Und diese Geschichte möchte ich mit dir liebes Forum und jedem Mitglied gerne teilen:
    Angeregt durch diesen Thread hier,
    schlafe ich ab heute Nacht genauso wie draußen. Nämlich hart. Ich hatte NIE in meinem Leben gedacht das ich outdoor hart schlafen kann, aber seit ich diese Matte von Exped habe, hat sich mein Schlafkomfort outdoor kommend von xlite/Uberlite deutlich verbessert. Ich liege nämlich so streßfrei und so nah auf dem Boden, dass es eine wahre Freude ist jeden morgen aufzuwachen. Und das ganze so unglaublich unkompliziert, dass ich mich jedesmal freue wenn in unter 1 Sekunde die Isomatte bereit liegt.
    DAS habe ich mir vorgenommen, möchte ich auch zuhause haben!
    Es flasht mich so dermaßen das das geht und so habe ich angefangen mal zu recherchieren wie man auch in den eigenen 4 Wänden hart schlafen kann. Vielleicht kann ich ja das Gefühl outdoor in die eigenen 4 Wände transportieren. Und tatsächlich....ich schlafe bereits ( um das harte Gefühl zu testen) gute 2 Wochen auf einem Betttopper, welcher der Härte eines Futons mittlerer Stärke entspricht. Seit ich da neben dem Bett schlafe kann ich es kaum glauben wie gut ich schlafe. Wirklich sensationell. Das Gefühl so nah am Boden zu schlafen und gleichzeitig deutlich härter, ist so toll....DAS ist genau das was ich draußen so vermisse wenn ich zuhause bin. Jetzt weiß ich es endlich was mir fehlt wenn ich nach einer Tour die erste Nacht wieder zuhause schlafe.
    Diese für mich unglaubliche Entdeckung das outdoor Schlafgefühl nun immer zu haben, dass liebes Forum habe ich allein DIR zu verdanken. Und dafür möchte ich mich bei euch allen einmal ganz herzlich bedanken.
    Ja und das Ergebnis meiner Recherche liebes Forum liegt gerade vor mir. Ich schlafe danke diesem Forum (zuvor hatte ich ein Wasserbett, ja richtig gelesen..weicher geht ja wohl nicht..) nun auf einem japanischem Futon welches stilecht auf Tatami Matten liegt. Das Futon und die Matten sind eine Anfertigung aus dem Futonwerk in Berlin.
    https://www.futonwerk.de/
    Es ist ein DX4 geworden in 2x2m.
    Unglaublich. Ich kann es gar nicht fassen wie toll sich das anfühlt.
    Liebes Forum, danke für soooo viel mehr Lebens- und Schlafqualität. Danke für einen Schlaf der mich jede Nacht daran erinnert, was wir für ein tolles Hobby haben, danke liebes Forum, dass ich ab sofort einfach nur die Augen schließen muss und mich gedanklich zurück auf meine EXPED Matte beamen kann. Danke, dass ich ab sofort morgends die Augen öffnen kann und die selbe Perspektive wie Outdoor habe wenn ich unter meinem Tarp drunterblinzelnd den Tag begrüßen kann. Danke liebes Forum für den Support, zu meinem neuen zpacks NERO blue den mir @khyal organisiert. Und danke an euch ALLE das ich nun auf diesem Futon so wie im Wald auch auf Naturmaterlialien liegen kann. Das ist einfach toll und erfüllt mich mit einer tiefen Zufriedenheit.
    Und wenn ich schonmal dabei bin möchte ich auch an @rentoo einmal Danke sagen. Er war derjenige der mich auf dieses Forum gebracht hat, er war mein Ziehvater im UL Bereich und hat mich in den vielen Gesprächen die wir auf Tour hatten maßgeblich geprägt. Vieles was du sagtest verstand ich noch nicht, diese Dinge sehe ich heute klarer und weiß was du damals meintest. Danke dafür. Ich muss in jeder Tour an dich denken. Danke auch an @bieber1. Er sorgt bei den monatlichen Overnighter,n Doublenightern und Triplenightern immer für die richtige Portion Humor und ist ein richtiger Trailbuddy der für alles eine Lösung aus dem Fingerhut zaubert. Danke das du an meiner Seite bist! 
    Ich freue mich euch alle wieder auf dem Wintertreffen zu sehen. The people here changed my life. Thanks.
    Mit einer kleinen Kullerträne der Freude...
    DANKEEEE!!

     
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    bansaim reagierte auf zeank in Merino-Baumwolle Mix?   
    Ich sehe, das war jetzt ein bisschen zweideutiger als gewollt. 
  19. Witzig!
    bansaim reagierte auf zeank in Merino-Baumwolle Mix?   
    Was wiegen die Dinger denn?
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    bansaim reagierte auf dr-nic in Artikel auf Zeit.de: Lasst die Städter wild im Umland campen!   
    Wenn du siehst, dass die da bei dir nen Feuer machen, warum gehst du dann nicht erstmal hin und klärst die auf? Ja sie gehen jetzt woanders spielen, aber das löst ja das Problem nicht. Das ist irgendwie so ne Blockwartmentalität, die auf anderer Ebene UNS vom Wildzelten abhalten soll. Würdest du es gut finden, wenn jemand anderes sich über deinen finanziellen Schaden freut, nachdem er diech wegen Wildzelten angekackt hat?
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    bansaim reagierte auf tib in Artikel auf Zeit.de: Lasst die Städter wild im Umland campen!   
    Ich fände ein Jedermannsrecht mit recht engen Regeln (eine Nacht, Bedingung einer Tour die eine Übernachtung nötig macht (jaja, wie will man sowas kontrollieren? Aber mit Bollerwagen, drei Kästen Bier und ner Soundanlage wäre das schon eindeutig) und Feuerverbot, nur zu Fuß, mit Rad oder unmotorisiertem Boot ...) nicht verkehrt. Und ganz ehrlich: es würden nicht 80 Mio Deutsche in den Wald rammeln.
    Als das wirklich große Problem sehe ich vielmehr diesen Artikel, der diese Diskussion gerade gebracht hat. Man könnte den Artikel nämlich auch so als Aufruf lesen: gelangweilte Städter, die nicht mehr ihren gewohnten Urlaub machen können (wie dieser auch aussieht? sehr divers wahrscheinlich von Zelten bis Ballermann), fahrt doch in den Wald/das umgebende Land und lebt euch dort aus wie ihr Lust habt und fühlt euch dabei auch noch Rechtlich geschützt!
    Diese Einstellung und diese Forderung finde ich nicht förderlich. Passend dazu: vor zwei Wochen sah ich im Wald einen erwachsenen Mann, der der Meinung war, dass er sich auf den Bieberdamm stellt und diesen umbaut. Es grämt mich bis heute, dass ich ihn nicht angesprochen habe, was er denn da macht und ihn freundlichst darauf hinzuweisen, dass er diesen Scheiß sofort sein lassen soll.
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    bansaim reagierte auf martinfarrent in Artikel auf Zeit.de: Lasst die Städter wild im Umland campen!   
    Je weniger das thematisiert wird, umso besser für uns. Denn ich denke: Eine Klärung der Lage dürfte nicht in unserem Sinne ausfallen.
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    bansaim reagierte auf zeank in Artikel auf Zeit.de: Lasst die Städter wild im Umland campen!   
    Totschlagargument. Wo genau liegt denn da dann die Grenze? 10 Millionen geht, 20 vielleicht auch aber ausgerechnet bei 80 ist Schluss? Wenn die ganzen Deutschen aber alle nach Skandinavien reisen, dann geht's, fahren sie ins noch kleinere Österreich, geht's auch.
    Die allermeisten Waldbrände werden übrigens nicht durch Lagerfeuer ausgelöst.
    Der eine campiert illegal, das ist ok, aber wenn es anderen erlaubt sein soll, ist Schluss mit lustig und Waldbrandgefahr! Mir selber stell ich den Persilschein aus, aber alle anderen sind ja unfähig. Mit der Einstellung sollten wir Autobahnen eigentlich auch wieder verbieten. Aber da scheint ja selbst ein Tempolimit schon zu viel des Guten zu sein.  
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    bansaim reagierte auf effwee in Auf pilgernden Abwegen. 6 Tage auf Bonifatiusroute und Camino (naja eigentlich der E3)   
    Und endlich nach vier Wochen war es soweit, das Coronaelend umfing mich gänzlich in einer unendlichen Abgefuckedheit: Grundrechte weg und ich darf nicht mal mehr selber entscheiden ob ich mit ohne Einkaufswagen einen Supermarkt betreten darf, dabei ist das sicherlich irgendwo in den ersten 20 Artikeln des GG geregelt; aber Spaß bei Seite: meine Gewerbefreiheit ist qua Verordnung weg, somit die Einkünfte und statt meinem Kontostand dabei zuzusehen wie er mit jedem Tag sich von mehr und mehr Schwarz auf Rot bewegt, konnte ich doch meine Freizügkeit im Rahmen der Beschränkungen der Verordnungen des Landes Hessen nutzen um etwas wandern zu gehen (um es vorne wegzunehmen, ich habe auf der gesamten Strecke ungefähr genau so viele Menschen angetroffen wie bei einem Einkauf auf der Leipziger in einer halben Stunde). Also länger. Und alles ohne Nutzung den ÖPNV. Untereinhaltung aller gebotenen Vorsichtsmaßnahmen und -regelungen. Das geht schon. Das GG ist nun mal kein Mundschutz und als Taschentuch eher ungüstig. Demokratie bekommt kein Corona, sterben kann sie trotzdem. Ich niese heuschnupfenbedingt staatstragend und solidarisch in meine Armbeugen und wische dann den Schnodder mir der anderen Hand von meiner Daunenjacke... hach ja, das klappt ja alles super*

    Da es gerade Ostern war flog mich die Versuchung des Pilgerns an: Der Bonifatiusweg. Seine Gebeine wurden Mitte des 8 Jh. von Mainz nach Fulda überführt und der Weg streift den Frankfurter Norden. Ab da durch die schöne Wetterau und den Vogelsberg gen Fulda 130 Kilometer und ein paar Höhenmeter. Zurück dann auf dem E3 über Butzbach und den Taunushauptkamm und von da aus entweder auf den E1 zurück nach Frankfurt – oder aber vielleicht doch in die U-Bahn. So oder so 140 Kilometer. Insgesamt 270 reine Trailkilometer plus erwanderte Anreise (5 für den Hinweg, für den Rückweg können durchaus 20 verbucht werden). Verpflegung sollte somit auch so autark wie möglich gehen bzw. mit wenig zu kauf.

    Wer nun eine epischen Reisebericht erwartet, sei enttäuscht. Es war nicht episch. Der Bonifatiusweg hat mir die Entbehrungen visueller Askese und die vornehmlichen Asphaltwege geißelten meine Sehne – bzw. sie verlockten mit der süßen Sünde des Hochmut, der mich Tempo machen ließ, die sanften geschwungenen Hügel, die wenigen Höhenmeter und die nicht vorhandenen steilen Anstiege bremsten mich nicht aus; so saß ich nach 3 Tagen und 110 Kilometern im wirklich schönen Tal der Schwarza, hielt meine dreckigen und dampfenden Füße in das eiskalte Wasser und bestaunte ein ziemlich schmerzhaftes dickes Ei an meinem linken unteren Schienbein, was bei jedem Anziehen des Spanns weh tat.

    Hah, Hochmut! Ist die Trägheit nicht auch eine von diesen? Immerhin habe ich David Fincher's „Se7en“ geschaut (und bei der Trägheit nie hinschauen können,weil ich es einfach eklig fand). Aber mal ganz Vernünftig. Erstmal Kühlen, morgen weiter schauen, vielleicht 'ne Ibu für die Nacht. Aber vorher noch einmal schauen wie es morgen eigentlich weitergeht.

    Die ersten 110 Kilometer haben mich nicht wirklich überzeugt: Es ging durch die postglazialen sanften Hügel der Wetterau, dank ihrer lößreichen Böden intensiv landwirtschaftlich genutzt ist es ein beständiges Wechselspiel aus Streuobstwiesen, Äckern, Feldern, Futtermittelwiesen und ein paar Wäldern und – ach, noch ein ein paar Auen, die naturräumlich soweit von Bedeutung sind, als dass sie durch die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG geschützt und organisiert sind. Den aufmerksamen Naturfreund*innen sind sie durch diese Infotafeln auf den „Natura 2000“ steht, bekannt unten rechts ein kleines blaues Fähnchen mit gelben Sternen drauf. Ich bin ornithologisch weder bewandert noch begeistert, so ist es natürlich äußerst majestätisch einen Storch im Landanflug auf seine Futterwiese zu sehen, ich gerate aber deswegen auch nicht in Verzückung. Der visuellen Askese entsprach so denn auch ein stark nach innen gerichteter Blick der ungestüm durch die Welt seiner Gedanken, Bilder, Tagträume, Snippets, Ausschnitten, Fetzen stolperte, mäanderte, trieb, hetzte, rannte... immerhin die erste Tour seit der Rheinsteig -Section im November alleine. Irgendwo im wirklich allerletzten Vorort Frankfurts (Nieder-Erlenbach) kam mir das Bild, wie die Kaffeedose, die ich mit einem damaligen besten Freund mit Feuerwerkskörpern vollstopfte und dann einen anzündeten um zu schauen was passierte... ein dumpfer Knall, die Dose machte einen Satz mehr auch nicht... ungefähr das war in meinem Kopf los. Ein Feuerwerk das implodierte. Somit haben mich vielleicht die Bonifatiuskilometer auch nicht überzeugt weil ich sie gar nicht gesehen habe... es wird eines der Mysterien des Trails bleiben.

    Nichtsdestotrotz blieb so noch zu klären wie es denn nun morgen gen Fulda weiter geht. Ich habe im Vorfeld meine Vorbereitung auf GPXies runterladen und Rucksack packen beschränkt – den Rest sollten Glück, Zuversicht, Improvisationstalent und die Zivilisationsnähe schon erledigen. Also staunte ich nicht schlecht, als mir die GPXies sagten ab Blankenau sind E3 und Bonifatiusroute identisch. Ah, was?! Aha! Vorbereitung ist alles. Okay, habe ich noch was über das ich schlafen muss. Immerhin reden wir hier von 40 Kilometern. Aber, zuvor gilt es das ich mich der Schlafplatzsuche widme. Das weite Tal der Schwarza ist schön, aber eine kalte Senke, in der ich morgen mein Setup kondenstriefend und mich verfroren bergen kann, dass will ich nicht. Die tiefgreifende topologische Erkenntnis des Tages ist, wo Talsohle, da auch Berghänge, und egal wie sanft geschwungen die kaum wahrnehmbaren Höhenlinien auf der Karte auch scheinen, sie sind hinreichend um nur Schlafplätze in Schieflage zu generieren.

    Ächzend mache ich mich die eine Hügelflanke hoch in der Hoffnung oben etwas flacheres, gerades zu finden. Nein, nicht wirklich, aber ich stolper über den E3. Na, zumindest das hätte ich geklärt. Hier finde ich auch was leidlich gerades, das mit etwas Laub noch etwas besser ist und mich ignorieren lässt, dass es direkt auf dem Präsentierteller neben den Trail ist.
     
    Geläutert und begebe ich mich auf den säkularen E3 und stelle ernüchtert fest: ist auch ein Camino. Also kann ich mir bei Insta den Hashtag „Pilgern“ für meine Wanderung anpinnen. Schön.
    Als ich vor dem ersten Schild des E3 stehe mit den magischen Worten „Atlantik-Ardennen-Böhmerwald“ klingen sie wie Thru-Hikers heilige Dreifaltigkeit. Atlantik! Ardennen! Böhmerwald! Amen! An meinem inneren Firmament irrlichtern Götterstrahlen: mindestens 2500 Kilometer. Ich klappe meine Lighterpack-Tabelle auf. Nicke zufrieden. Damit komme ich bis an den Atlantik. Der Schlafsack ist zu warm, aber ansonsten... einen Nagelklipser in der nächsten Drogerie. Ein warmes kribbeln wallt durch meinen Körper. Hallo Trail! Ja, ich gebe es zu i am hooked. Meine Innere Playlist lässt noch einmal die Ohrwürmer des Trails bisher durch den Kopf paradieren. Die Bässe sind Fett, die Sonne scheint und es sind keine Asphaltwege. Halleluja!
    Zunächst über Felder und Äcker in einen schier nicht enden wollenden Buchenwald. Kathedralenartig ragen die Stämme in die lichtgrünen Kuppeln des Blattwerks. Ich laufe mich in Trance – Hikers High – und vernehme nur noch das Hallen meiner Schritte und das Klackern meiner Trekkingstöcke in der unendlich wohltuenden Leere meines Kopfes. Felder, Ortschaft. Felder... da war ja was... ich kann mir nur schemenhaft erinnern. Grell leuchtend gelber Raps, frisch gepflügte braune Äcker, das satte Grün der Weizenfelder, weiß und rosa blühende Streuobstwiesen mit Löwenzahn gesprenkelt, Wegränder von weißen Wänden aus Weißdorn gesäumt, alles kontrastiert von einem klaren blau strahlenden Himmel. Und wieder unendlicher Wald. Zwischendrin etwas zerpflückt, mit lichten Stellen, viel Wasser hat etwas sumpfiges. Ich assoziiere Skandinavien, erinnert mich aber auch an einzelne Abschnitte des Soonwaldsteiges. Für einen kurzen Moment kommt mir alles etwas wilder vor. Von einem älteren Ehepaar auf ihren E-Bikes werde ich aus meinen Wildnis-Phantasien jäh gerissen. Ist der Vogelsberg. Nicht mehr und nicht weniger. Ich laufe am Hoherodskopf abermalig vorbei, überlege kurz ob ich den Umweg für seine Erklimmung in Kauf nehmen soll, entscheide mich dagegen, die Liste meiner 700er ist schon reichlich bestückt – und schöner als der Altkönig kann er eh nicht sein.

    Ich mache etwas langsamer wegen meiner Sehne, die macht keine Anstalten schlimmer zu werden, tut kaum weh... okay. Gut.
    Unterhalb des Bilstein verspricht mir eine Informationstafel, das sich bei der Ersteigung des Berges ob der steilen Anstiege „alpine Gefühle regen können“ - ja, da wallte so einiges als ich über ein paar Wurzelpfade so in etwa 100 Hm gewältigte und ein paar Schweißtropfen standen mir auch auf der Stirn und außer Atem war ich auch – etwas. Der Blick vom Bilstein, ein alter Vulkanschlot, ist war einfach unbeschreiblich schön. Die Wetterau verschwand im Dunst des Tages und der Taunus war vielleicht nur zu erahnen, aber wer braucht das schon, wenn auch so schon schön ist?

    So lief ich beschwingt weiter gen Niddatalsperre. Dort fand ich oberhalb des künstlichen Gewässers einen wirklich wunderschönen Schlafplatz, der auf der Karte mir zumindest einen Blick auf den See versprach in der Realität hielt das Versprechen nicht. Naja, dafür könnte ich rätseln wo in der langgezogenen vor mir liegenden Talsohle der See nun genau sein könnte. Um ehrlich zu sein, ich verlor sehr schnell, das Interesse an dem Spiel und wendete mich den Profanitäten des Essens zu, ferne ging ich in eine vertieftes Gespräch mit meiner Sehne – die protestierte auf den letzten Metern lautstark und ich rang ihr das Verprechen nach Ruhe und Kühlung ab, wenn sie mit mir noch gemeinsam einen Pennplatz finden würde. Die Ruhe ließ sie vorlaut werden und mehr fordern. Soweit so gut horchte ich in sie hinein und konnte sie noch davon überzeugen eine Nacht drüber zu schlafen, dann könnte wir ja gemeinsam entscheiden wie es weitergehen kann... Gute Nacht.

    Am nächsten Morgen sammelte ich eine Zecke von meinem Schlafsack, die sich gerade mühselig auf den Weg zu den Futtertrögen gemacht hatte – back luck, ich war schneller. Meine Sehne begrüßte mich mein einem verknautschen „Ja, geht schon... Übertreib's aber nicht“, ich versprach ihr dafür, dass schon in Butzbach Feierabend sei. 40 Kilometer kriegt sie geschenkt, dafür soll sich mich noch 40 Kilometer tragen. Wir hatten einen Deal. Ob das alles aus medizinischer Sicht megavernünftig ist, dass möchte ich hier nicht diskutieren – ist es nicht.

    Am frühen Morgen strahlte der See in einem schön diffusen Licht. Die nächsten 20 Kilometer bis Hungen verschwand ich in einem großen Wald und einer diffusen Innenwelt Schmerzbeobachtung, innerer Leere, wirren Einzelfetzen an Gedanken, die durch meine Synapsen flirrten und sich nie einfangen, geschweige denn zu ende denken ließen sowie vielen Ohrwürmern, ein Best- Off Medley der letzten Tage. Ich habe mir vorgenommen alle mal aufzuschreiben. Hier und da ist eine Wiese. Ich lege mich drauf und gucke in den Himmel oder in die Wiese. Sammel wieder eine Zecke von mir runter. Spinnen integrieren mich in ihren Netzbau. Es ist still. Leichtes Blätterrauschen vielleicht.
    In Hungen falle ich in den örtlichen Discounter: Ich versuche mich zu zügeln und am Ende ist es doch erstaunlich viel. Wie immer. Noch auf dem Parkplatz schiebe ich dann doch alles in mich hinein. Wie immer. Hiker Hunger ist und bleibt ein schier unergründliches physiognomisches Phänomen.
    Nach Hungen verläuft der Trail vornehmlich durch Äcker und Felder und ein paar Waldinseln. Kartencheck. Wo penn' ich da? Es gibt ein paar dunkelgrüne Flecken. Mal schauen.

    Der Nachmittag präsentiert sich noch einmal von seiner Sonnenseite, war der ganze Tag bis dato eher kaltschwül, ist es nun heißschwül. Es drückt. Und kaum sind die Wolken weg verteilt die Sonne Schellen... zumindest fühlt es sich so an als ich Bellersheim betrete. Ich zapfe Wasser am Friedhof. Erfreue mich an den 2 Kilo mehr auf den Schultern und laufe weiter gen Münzberg. Ungefähr hier will ich mir meinen Schlafplatz suchen. Der Himmel schiebt sich bleigrau zusammen, bricht auf und Götterstrahlen zerschneiden episch den Himmel, grundiert von dunklen Äckern, flankiert von gelben Rapsfeldern. Die Strahlen treffen auch noch wirklich die Münzburg. Zuviel Kitsch. Ich muss lachen. Es ergreift mich dennoch, weil es wirklich episch aussieht. Fotos. Und als ich den Ort erreiche fängt es an zu regnen. Naja, fast. Ich habe das erste Haus passiert und es regnet richtig. Und als ich den ersten Unterstand erreiche, bin ich nass und es hört in dem Moment auf als ich mich auf die Treppen eines geschlossenen Hotels setzte. Tja. Ich esse noch mein Abendessen dort auf den Stufen. Lasse mich durch Körperwärme und Luftzug trocknen und breche dann auf Richtung den letzten dunkelgrünen Fleck auf meiner Karte zwischen hier und Butzbach. Dies soll das letzte Stückchen Wald sein in dem ich mein Tarp aufstellen möchte.
    Ich trotte gemächlich los und eruiere, das Grün in der Landschaft und das Grün auf der Karte. Es ist ziemlich kongruent. Nur, das Grün in der Landschaft ist ziemlich licht und es ist eingezäunt. Naja, es gibt noch ein Fitzelchen, das ist etwas dunkelgrüner und nur 500 Meter weiter. Ah ja, ein klassisches Feldgehölz. Die Böschung mit Weißdorn und/oder Brombeer und diversem anderen dichten Buschwerk bewehrt macht es bereits den Einstieg zu einem Abenteuer, die Ungewissheit ob Vegetation oder Bodenbeschaffenheit überhaupt ein Biwak ermöglichen geben dem Ganzen seinen ganz eigenen Kick. An einer Stelle an der eben kein Schild steht, dass Grünabfälle nicht abzulagern seinen, schlage ich mich in die Presche, die der Müll geschlagen hat. Komme nur drei Schritte weit und bleibe im dichten Geäst hängen, erahne aber auf der anderen Seite eine Möglichkeit. Also raus aus dem Gehölz. Umlaufen und hoffen, dass es einen Einstieg gibt. Gibt es. Und es ist beinah ein Traum. Groß genug für ein Tarp. Der Boden mit Weizenspelz bedeckt. (trocken, frisch, staubig und voller Spinnen). Ich schiebe mir den Spelz so zurecht, dass die Unebenheiten ausgeglichen sind und es relativ deckungsgleich mit meinem Grundsheet ist. Es fängt dezent an zu jucken. Ist jetzt so. Ich bin darauf nicht allergisch. Und wenn dann bin ich es erst nach dieser Nacht bzw. nach dieser weiß ich es (ich habe aber auch schon einmal eine Nacht in einem Heuhotel gemacht und mein Rücken war das größere Problem am Morgen).
    Pünktlich zum Aufschlagen des Tarps fängt es an zu regnen und der Wind zerrt an meinen Aufbaunerven und an meinem Gatewood. Ich richte mich häuslich mit meinen vielen Mitwohner*innen ein – die aber schon WG erprobt, verstehen, dass schlafende in ruhe gelassen werden. Also kein Stress.
    Bis auf das eine Exemplar, dass sich todesmutig in meine Schuhe verkrochen hat – noch einmal zum ausbuchstabieren in einen Schuh der ca. 1000 Kilometer Hiking und gerade den frischen Mief von knappen 200 Kilometern in sich hat, ein olfaktorisches Highlight. Aber wahrscheinlich riechen Spinnen nicht. Das diese eine sich meinen Schuh ausgesucht hatte, wurde mir aber auch erst gewahr, als ich nachts barfuß in ebensolchen schlüpfte um meinem obligatorischen Toilettengang nachzugehen.
    Ich bin nicht arachnophob, aaaaber, das Gefühl etwas, von dem du ahnst, das es sowas wie eine Spinne ist, panisch auf deinem Spann auf und ab rennt; du aber, ob des Harndrangs, dich zuerst diesem Problem widmen musst und das Tier über deinen Fuss laufen lassen zu müssen, hat für mich den Begriff des „Dinge aushalten müssen“ noch einmal neudefiniert. Zudem es mit dem Schuhe ausziehen an sich wahrscheinlich nicht getan wäre, immerhin fühlte sie sich so groß an, dass ich am nächsten morgen noch den restlichen Spinnenmatsch aus dem Schuh puhlen müsste, wie groß dieser sein würde, würde von der Menge an meinem Fuß abhängen – und der wirklichen Größe des Tieres. Aber ich wollte einfach nur das das Krabbeln aufhört, zog schnell, nach verrichtetem Geschäft meinem Schuh aus und da sah ich es. Recht kompakt, immerhin daumennagel groß und quicklebendig, hangelte es sich über den Spann schnell auf die Lasche. Altra Running Lone Peak 4.0. Embrace the Space. Save the Spider.

    Da ich den Rückzugsort der Vögel in der Monokultur gestört habe, habe sie mir zum Dank mein Tarp voll gekackt. Zurecht. Ich packe ein und trolle mich meine letzten acht Kilometer nach Butzbach und lasse den Vögeln ihr letztes Refugium, dass Mensch ihnen gelassen hat. Ich habe mich gestern zum Döner-Frühstück mit @Onwards Hiking verabredet, der ist grade auf dem E3 gen Osten, immer der Sonnen entgegen, Weltumwanderung. Wir werden über zwei Stunden auf einer Bank vor dem Bahnhof über alles und nichts, über das Allgemeine und das Besondere, über Baseweight-“Penislängen“, fehlende Trailkultur in Deutschland, Coronahikes, die Unterschiede zwischen Pilgern und Thruhiking reden, und dann doch keinen Döner frühstücken – als wir uns verabschieden und ich vor allem am Abend seinen Instapost lese, habe ich das Gefühl, dass dieser Moment einen ganz besonderen Platz in meinem Hiker-Herz bekommen wird.

     
     
    Playlist der Ohrwürmer:
     
    Pol1z1stens0hn: Herz Faust und ZwinkerZwinker
    Credibil: Frankfurter Schule (feat. Vega und Moses Pellham)
    Spax: Popschutz (96er Single Edition)
    F.A.B. Disstraktion (feat. Spax und MC Rene)
    Audio 88 & Yassin: Schellen
    Vor allem mit den Tracks von Spax und F.A.B. konnte ich mich sehr lange geschäftigen
     
    An den Rest kann ich mich nicht mehr erinnert, meine innere Jukebox hat den Betrieb einegstellt. Die Songs reflektieren aber, dass ich vor der Tour wieder mehr  deutschen 90er Hip-Hop gehört habe...
     
    ...für die Zahlen Nerds:
    5 einhalbtage Tage Frankfurt- Blankenau- Butzbach 190 Kilometer 4 Asia Nudelsnacks 1 Asia Reisgericht (yummi) 1 Banane 2 Tomaten 1 kleines Brot 6 Brötchen 200 gr Käse 130gr Dosenwurst 200 gr Kräuterquark 3 kleine Kümmelbeisser 2 Brezeln 8 Riegel (Obst-, Müsli-, Schoko-) 500gr Schoko-Nuss-Trockenobst-Bananenchips Mix und sicherlich noch viel mehr... 5 Rehe 2 tote Maulwürfe 3 Wildschweine 2 Marder 1 Feldhase keine Zecken (alle vorher gefunden) keine Mückenstiche (trotz no Bugprotection) 1 Thruhiker  
    OT: * Anm. so lakonisch und flappsig ich über die einschräkung der grundrecht qua verordnungen ironisiere, möchte ich hier vor allem was politisches klarstellen: in diesem sumpf blubbern grade verschwörungsideolog*innen, nazis, querfrontlerische impfgegner*innen, new age braun esoterische kreise, antisemit*innen, rassist*innen und völkische munter wirres vor sich und mobilisieren hier und da menschen auf die straße. das ist nicht meine crew. also bitte nicht missverstehen, ähnliche formen deuten nicht auf gemeinsame inhalte und umgekehrt - und weil nazis kein hegel lesen, verstehen sie das auch nicht. dilaketikk digga!
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    bansaim reagierte auf martinfarrent in Reiseplanung in Zeiten des Corona Virus...   
    Natürlich. Aber das sind halt "meine Trails", weil ich sie seit Jahren fahre und sich Fußgänger fast nie dorthin verirrt haben. Dazu kommen sowieso noch "meine anderen Trails", die durch großflächige Abholzung im Herbst verschwunden sind, und "meine weiteren Trails", die aufgrund eines neuen Wegeplans seit ein paar Jahren zuwachsen. Das Problem schwindender MTB-Spielplätze ist also hier in der Gegend nicht erst eine Corona-Folge, wird aber durch die Seuche verschärft. Zum Ausgleich - das muss ich sagen - sind wir Waldbenutzer ja allesamt ein bisschen netter zueinander als sonst. Es ist sogar schon vorgekommen, dass ich Reiter nicht angebrüllt habe.  
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