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Ultraleicht Trekking

Mars

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Alle erstellten Inhalte von Mars

  1. Mars

    Big Agnes Carbon

    Das Zelt kostet ungefähr eine Monatsmiete. Wenn ich unterwegs bin, zahle ich keine Miete, da meine Latifundien dann von anderen Personen genutzt werden können. Nach zwei Monaten habe ich es schon herausgeschlagen, solange wird es auch halten. Mit jeder Nacht mehr, verdiene ich quasi bares Geld
  2. Gestern Abend war es soweit: Die grösste "Outdoor" Kette der Schweiz erhielt neue Big Agnes Carbon Zelte des Typs Fly Creek HV 2 (2 Personen Zelt). Vier Stück davon. Nun haben sie noch drei - das Zelt war längere Zeit ausverkauft. Über Preise müssen wir gar nicht erst sprechen. Wie gesagt, wir sind in der Schweiz und diese Kette (ich nenne keine Namen) ist nicht unbedingt wegen ihren fairen Preisen berühmt - in Zürich haben sie sich eine der Toplagen in der Europaallee geschnappt, das ist die Bahnhofstrasse in modern, und sie beliefern dort jene, denen der Preis sch*** egal ist. Vor zehn oder zwanzig Jahren verstanden die sich als echte Pioniere: Damals reisten die Einkäufer an Orte mit so klingenden Namen wie Bozeman Mountain und importierten Dinge von Dana Design. Lang ist her. Längst bestimmen Buchhalter und Eigenkapitalrendite das Handeln und entsprechend die Preisschilder. Lustigerweise nehmen sie des Öfteren Artikel ins Sortiment, auf die ich sie anspreche. Injinji Socken? Micro-crampons? Momentan haben sie sogar die Sawyer-Filter verbannt. Wahrscheinlich zahlt Katadyn mehr Slotting fee. Nachdem ich im letzten Jahr mit einer Tigerwall Villa von Big Agnes unterwegs war, wollte ich etwas ähnliches, aber in leicht. Die wenigen Testberichte, die es zu diesen Zelten gibt, sind nicht gerade ermutigend. Ein gewisser Herr Skurka bezeichnet die Zelte gar als Stupid Light. Unter Stupid Light verstehe ich Dinge, die zu leicht sind, um ihre eigentliche Funktion zu erfüllen. Der erste Verkäufer, den ich auf dieses Zelt ansprach, haute mir fast eine rein. Längere Touren? Hilleberg, alles andere grenze an Grobfahrlässigkeit. Das Zelt sei nur ein Notzelt, dass man zur Sicherheit in sehr trockene Gebiete mitnehmen könne. Keinesfalls halte dies längere Zeit dicht, leichte Zelte seien der grösste Mist und übrigens sei Hilleberg sehr gut, alles halte bombensicher bla bla bla - ein Schelm, wer denkt, er erhalte Provision, wenn er Hilleberg an Wandernde verkauft. Wahrscheinlich auch von DePuy Synthes. Skurkas Carbon Tigerwall hielt keine 30 Nächte: https://andrewskurka.com/long-term-review-big-agnes-tiger-wall-carbon-tent/ - allerdings: Das Tigerwall hat im Dachbereich eine Verstrebung, die das Material spannt. Schon beim normalen Tigerwall muss man damit ein wenig aufpassen. Ich trau Zpacks nicht über den Weg. Ihr Ein-Personen Zelt für die Saison 2019 ist ein Desaster. Beim Plexamid brachen die Verstrebungen im Dach, das Zelt zerlegte sich selber. Ein ähnliches Problem hatten die schon mal mit ihren Arc Rucksäcken. Diese haben nun keine Carbonstreben mehr. Kurzerhand kam das Hexamid wieder ins Programm. Als Jubiläumsausgabe und ohne kunstvoll konstruiertes Dach. Big Agnes Fly Creek Zelte sind auf den Trails ziemlich beliebt. Die Grundform ist solide, auch im Wind. Ich wünschte mir schon im 2018 ein Fly Creek aus Dyneema. Ich fand sogar jemanden, der bereit war, gegen eine sehr geringe Gebühr seine professionellen Nähmaschinen anzuwerfen. Da ich jedoch immer noch nicht im Lotto gewonnen habe, waren mir aber 2000 Euro für 300 Gramm Gewichtsersparnis ein wenig zu teuer. Man kann sicher auch allerlei Gehäuse aus Carbon backen lassen, Bearcans aus Carbon gibts im gut sortierten Fachhandel... Normale Big Agnes Zelte sind obere Mittelklasse auf den Trails. Wer sich lange genug über sein Nemo Zelt geärgert hat, investiert einen hunderter mehr und schläft dafür trocken. Die Zeltstangen sind aber jetzt aus Carbon, gefertigt von der Firma Easton aus Utah. Diese Unternehmung stellt alles mögliche aus Carbon her, unter anderem Pfeile und Fahrrad-Räder. Mit einer gewissen Bruchsicherheit kann daher gerechnet werden, es sieht einfach ziemlich filigran aus. Der zusammenhängende Stangensatz wiegt 106 Gramm. Der Beutel für die Stangen wiegt 4 Gramm und ist aus Dyneema. Bestimmt könnte man noch ein Gramm zusätzlich sparen, wenn man den schwarzen Schnellverschluss entfernt... Das Material des Aussenzelts ist ähem ziemlich dünn... Laut Andrew Skurka wird dünneres Dyneema eingesetzt, als bei allen anderen etablierten Zeltherstellern (Zpacks, HMG, Tarptent etc.) Die Nähte sind geschweisst und müssen darum nicht abgedichtet werden. Ein paar Gramm mehr gespart. Die Heringe sind nicht aus Beryllium gefertigt, sondern normale DAC - 11 Stück wiegen 118 Gramm, daher 10,78 Gramm pro Stück. Es geht auch leichter. Ob das hält? Einer von drei Fastex-Verschlüssen, mit denen das Aussenzelt an das Innenzelt gekoppelt wird. Zusätzliche Klettverschlüsse, um das Aussenzelt an den Stangen festzumachen, wie beim normalen Tigerwall, gibt es nicht. Zusatz Abspann-Leine mitten in der Zeltwand am Aussenzelt. Damit kann dem Winddruck entgegengewirkt werden, solange diese kunstvolle Verstärkung hält. Gut zu erkennen: Die Abdichtung gegen Wasser. Dieselbe Stelle an der Innenseite des Aussenzeltes. Damit wird das Innenzelt an die Stangen gehängt. Bis es ein tapsiger Bär herunter reist. Klettverschluss an der Türe. Verstärkung über dem Reissverschluss. Höhe des Bodens: 12 cm. Zusammenfassen lässt sich das Ganze wohl als Kunstwerk. Zum Benutzen eigentlich zu schade. Andererseits hat man ein Doppelwand Zelt, dass mit 106 Gramm Zeltstangen leichter als ein Duplex ist. Falls das Aussenzelt schon ab einer Tannennadel in die Knie gehen sollte, werde ich mir wohl vom Schneider meines Vertrauens eines aus dickerem Dyneema schneidern lassen müssen. Soweit ich weiss, hat BA die Dimensionen der Zelte geringfügig verändert, zumindest beim Tigerwall. Man kann also nicht ein normales Tigerwall mit Carbon Stangen pimpen.
  3. Zum Thema Israel: Ich habe gehört, es kann dort im Norden regnen Ende September, Anfang Oktober. Braucht es da ein Zelt? Ich will jetzt schnell den INT machen - natürlich weiss ich, dass es Leute gibt, die mit einem Tarp den AT im Winter hiken, ich bin jedoch nicht ganz so abgebrüht.
  4. Man sollte niemanden provozieren. Obwohl ich dies auch schon gemacht habe. So am Rande von Antifa-Demos zwei Strassen weiter, Hand in Hand mit einer gleichgeschlechtlichen Person, um wie ein Köder allfällige Dumpfbacken...... Es gibt durchaus Leute, für die ist schon unser Anblick eine Provokation. Schliesslich können wir es uns leisten, durch die Gegend zu wandern. Die Leute denken manchmal, wir hätten wahrscheinlich drei Jagdschlösser und die Garagen voller teurem Blech. Dabei entnehme ich schon diesem Forum, dass jetzt nicht alle stundenlang durch die Patagucci Shops ziehen können.
  5. Mit dem Meiden von Gebieten habe ich sehr schnell aufgehört. Ich würde mich sonst nicht mal vor meiner Wohnungstüre wohl fühlen. Überall gibt es Menschen, die meine Ansichten weder teilen, noch sehr erfreut reagieren würden, wenn sie diese kennen würden. Schon in der Schweiz höre ich auf Wanderwegen dumme Kommentare, weil die Leute meine Erscheinung nicht einordnen können. Kurze Hosen, langes Shirt? Turnschuhe? Natürlich gibt es Dinge, auf die ich aus sicherheitstechnischen Gründen an manchen Orten verzichte. Ich schätze z.B. ein sehr leichtes Tuch, dass man sich um den Kopf binden kann. Dadurch werden Ohren, Nacken, Stirn gut vor der Sonne geschützt. Manche verbinden aber damit ein politisches Statement. Es gibt Gegenden im nahen Osten, wo dies zu Missverständnissen führen kann. Und zu erhöhter Bleikonzentration in der Luft. Wenn ich umgenietet werde, kann ich nicht mehr wandern, daher ist dieses Teil nicht sehr zweckmässig dort. Mein grünes Wanderhemd (Patagonia) kann von weitem her an militärisches erinnern. Dort auch nicht sehr ideal. Es gibt einen Grund, weshalb mein Rucksack orange Aussentaschen hat. Bevor jemand denkt, ich mache mich über die Situation dort lustig oder versuche die Lebensumstände dieser Menschen ins Lächerliche zu ziehen: Ja, ich war schon dort und zwar nicht am Strand. Dafür habe ich darauf bestanden, dass meine Kollegen ihre Leuchtwesten anziehen, wenn wir uns nach Einbruch der Dunkelheit draussen bewegt haben. Es half ungemein, bewaffnete Damen und Herren aller Seiten haben uns bestätigt, dass diese Westen sie davon abhielten, auf uns zu schiessen. Sachsen wäre für mich kein Problem, gewisse der geschichtlichen Mottenkiste entstiegene Dumpfbacken fänden leider, dass ich genau richtig aussehe. Aber es ist auch eine Frage der Perspektive, des knallharten Ausnützen von Privilegien und des Rasierens. Salty, ein ehemaliger Soldat des USMC, mehrere Einsätze in Afghanistan (you don't wan't to be in a car, they are like magnets for bullets...), verzichtete sehr lange aufs Rasieren = 12 Meilen extra von einem Pass herunter. Eigentlich werden Veteranen in den USA wie heilige Kühe behandelt (solange sie nicht auf der Strasse übernachten). Ich hingegen sah aus wie ein Traumschwiegersohn. Nach gefühlten zwei Minuten hielt mein Subaru, es gab absurd viele Donuts aus einer Hipsterbäckerei, teures Kombucha zu trinken, der Beifahrer rückte mit dem Sitz nach vorne etc. Ich würde niemals irgendwo neben einem Weg übernachten, es sei denn, der Platz ist dafür vorgesehen und es stehen schon andere Zelte. Sonst immer ab ins nächste Dickicht, dreimal checken ob die Gegend unter Naturschutz steht und so weiter.
  6. Unbedingt. Es wird jetzt schon kühl auf 2000 m.
  7. Richtig so! Da liest man von jemandem, der eben mal einen Yoyo auf dem PCT hingelegt hat, der aber eine halbe Trailangel-Armee beschäftigt hat, bloss weil seine Matte ein Loch hatte. Ich schlaf auf 4 mm von Exped. Seit letztem November. Immer. Ich lebe sogar immer noch. Wir haben hier Eichenparkett, das knarrt wenigsten nicht....
  8. 44 Liter sind ungefähr der Standart im Long-Distance, UL Bereich. Viele Wanderfreunde, die durchaus 1000 Meilen + am Stück zurück legen (also mit Pausen und Zeros), sind aber mit mehr Stauraum unterwegs. Ohne Motorradkluft, aber vielleicht mit einem Paar Crocks oder so. Zu Cumulus kann ich nichts sagen, jedoch habe ich einmal gefragt, ob sie einen 0 Grad Farenheit,- 17 Grad C Schlafsack bauen können. Sie haben umgehend geantwortet und gesagt, hierzu könne man einfach mehr Daunen in ihr X-Lite Model packen. Sie haben auch was zu Retouren auf ihrer Webseite (http://sleepingbags-cumulus.eu/uk/menu-dolne---uk/rules): "16 Return of goods. The customer may return goods purchased from our store for any reason within 14 working days from the date of delivery. This is possible only if the goods show no signs of use, are complete and have not been damaged in any way. Returned goods should be returned together with the receipt or the invoice. The Shop guarantees the repayment of an amount equal to the price of goods. Money will be refunded within 14 working days by bank transfer to the account specified by the customer. The cost of shipping goods to the customer and the cost of returning the goods are not refundable. Products made to order, including all the products ordered through the sleeping bag creator, are not subject to return."
  9. Mars

    PCT 2020

    Man darf schon. Nur braucht man in etlichen Parks ein Permit, ohne wird man rausgeschmissen, von bewaffneten Rangern. Ohne Permit in Yosemite ist schwierig. Ohne Bärenkübel auch. Und um die Natur zu schonen, vergibt die PCTA eine limitierte Zahl an Longdistance Permits am Tag - so dass nicht 300 Menschen am selben Tag starten. Ist vor allem ein Problem in Campo im April. Natürlich kannst du Teile des Trails ohne Permit gehen, aber es wird dir sehr schnell vergehen, immer dann wenn es schön wird, kannst du ohne Permit in den Bus steigen und die Schönheit des amerikanischen Urban Sprawl bewundern. https://www.pcta.org/discover-the-trail/permits/pct-long-distance-permit/
  10. Ich denke, ein leichter Quilt wäre tatsächlich das Beste für deine Anwendung. Mechanische Belastung kommt auf das Motorradmodel an. Harley Davidson baut tatsächlich beim ersten Elektro-Bike eine Art Vibrationsalarm in den Sattel, ein BMW 6ender ist da vermutlich laufruhiger. Ein Flicker von Feathered Friends 40 Grad Farenheit wäre wohl für diese Anwendung richtig. Die Teile sind robust gebaut, da kann man auch mal mit der Nietenjacke rein oder eben drunter... Nicht grad sehr günstig, aber immerhin aus den USA. Wer eine 6ender BMW hat, vermag, vermutlich auch die paar hundert Dollars. Verglichen mit Nächtigungen in Hotels hat man das sehr schnell wieder drinnen (Hotel kostet sehr schnell 100 Euronen). Andererseits weiss ich ja nicht, wo du übernachtest. Ich schlag mich in die Büsche, hierzu würdest du eine GS benötigen oder etwas österreichisches (auch nicht übermässig preiswert). Diese Daunenquilts kannst du auf etwa fünf Liter oder weniger zusammenpressen. Frankreich und Spanien sind jetzt nicht für feuchtes Wetter berühmt, Motorradkoffer sind sowieso wasserdicht. Es gibt hunderttausende von Wanderfreunden, die mit Daunen auf dem AT unterwegs sind - da kanns schon mal eine Woche oder zehn Tage lang regnen. Aber auf dem AT gibts eben auch diese Shelter. Hätte ich eine Gummikuh zur Hand, würde ich von Scheune zu Scheune fahren....
  11. Mars

    Trailrunner reparieren

    Es ist wirklich ein Konstruktionsproblem. Meine haben das auch - siehe oben. Jedoch bin ich nie mit irgendwas unterwegs gewesen, dass dort scheuern könnte. Ich denke, die scharfe Kante und das härtere Material drückt einfach von unten durch. Diese hier haben etwa 500 km drauf. Grundsätzlich sind Altra Schuhe zwar bequem, aber die Konstruktionsweisen sind nun ziemlich veraltet. Diese Nähte an den Lone Peaks waren vielleicht vor 10 Jahren in Mode, heute setzen alle Hersteller auf "Welded Overlays" - hat der Lone Peak auch, einfach nur ob dem Zehen- und Vorfussbereich. Altra gehört jetzt seit einiger Zeit zu theNorthFace, der grössten Outdoorfirma weltweit, die hatten schon bisher Schuhe im Angebot, wer weiss, vielleicht kriegt Altra im Konstruktionsbüro Unterstützung. Zugriff auf die aktuellsten Technologien haben sie jetzt zumindest.
  12. Egal welchen Quilt, Schlafsack etc: Wenn jemand kann, unbedingt vor grösseren Unternehmungen TESTEN! Mein Quilt hatte eine nette Etikette darin, 20 Grad Farenheit = - 6 Grad C. Er war auch von einer hoch renommierten Unternehmung, auf Youtube waren alle voll des Lobes. Bei + 12 Grad C fror ich wie ein Hund. Alle Layers angezogen, zum Nachessen Nutella, Jiff und Olivenöl gegen allfällig hungerbedingtes Frieren. Oh grosses Wunder, die Firma gab im Laufe des Sommers bekannt, dass einige Quilts "Understuffed" waren. Von diesen Brüdern kommt mir nichts mehr ins Haus (bis zur nächsten Bestellung jedenfalls, mangels Alternativen).
  13. Mars

    PCT 2019

    Die haben alle dicke Ankers dabei. 20k mAH. Braucht man auch, um die Garmins und die Headlamps aufzuladen. Video ExtremistInnen wie Dixie haben auch mal 2 davon dabei.
  14. Seit fast zwanzig Jahren leben ich nun in der Stadt Zürich in der schönen Schweiz. Seit ebenso vielen Jahren hat der Anteil der werktätigen Personen mit deutschem Pass kontinuierlich zugenommen (erst in den letzten Jahren hat er wieder ein wenig abgenommen). Ein bekannter Dichter und Denker aus der Schweiz, Max Frisch hat einmal gesagt, «man rief Arbeitskräfte, es kamen aber Menschen». Dies war zur Zeit der «Saisonniers», diese durften zwar in der Schweiz während der «Saison» arbeiten, mussten aber ihre Familien zu Hause z.B. in Italien lassen. Glücklicherweise ist dies heute nicht mehr der Fall: EU-Bürger geniessen hierzulande dieselben arbeitsrechtlichen Vor- und Nachteile wie SchweizerInnen. Ohne Deutsche Arbeitskräfte wäre die Schweizer Wirtschaft in ungefähr 10 Minuten pleite und das Gesundheitswesen auf dem Stand von Venezuela. Wohl könnte man sich in der Gastronomie verpflegen, aber nur in der Selbstbedienung und mit eigenem Geschirr. Manche Deutsche finden es wunderbar hier, es ist durchaus üblich, dass allerlei Kaderpositionen in der Wirtschaft von Deutschen wahrgenommen werden. Das ist auch gut so, es gibt schlicht und ergreifend nicht genug Schweizer, die jene Aufgaben ausführen könnten. Die Schaumschlägerei aufgrund von billigem Populismus ändert daran gar nichts. Dieser Text ist daher eine Einführung in die Irrungen und Wirrungen rund um den Zürisee aus einer UL und Long-distance Hiker Perspektive – gedacht für Leute, die aus irgendwelchen Gründen neu in Zürich stationiert sind, die aber gerne leicht und (sehr) lange durch die Gegend wandern. Rasch kommt in Zürich der Gedanke auf, sich irgendwie, um den See bewegen zu wollen. Rund um den ganzen See zu wandern, ist in einem Tag schwierig, aber nicht unmöglich. In Rapperswill gibt es einen Fussgängersteg neben dem Seedamm. Dieser Steg existiert noch nicht allzu lange, früher musste man der Autostrasse entlang gehen. Wird die Route da rüber gewählt, sind es ca. 80 km oder die berühmten 50 Meilen rund um den See. In einem Tag ist dies zu schaffen. Besonders sportliche Leute nehmen den Obersee dazu, dann bewegt man sich aber im Ultramarathon Bereich. Aus der Stadt Zürich nach Schmerikon am Obersee, also ans andere Ende, sind es ca. 30 Meilen oder 50 km. Keinesfalls sollte man direkt am See, d.h. an der Seestrasse entlang gehen. An der ganzen «Goldküste» d.h. von der Stadt aus gesehen an der linken Seeseite gibt es insgesamt ungefähr einen km direkt am Wasser. Der Rest ist Trottoir wie wir hier sagen, an einer sehr stark befahrenen Strasse entlang. Ausser fanatischen Rennvelofahrern, sogenannten «Gümmelern» die sich ohnehin auf einer mehrstündigen Ausfahrt durch das Zürcher Umland befinden, sieht man dort auch keine Velofahrer. Der See eignet sich nicht einmal, um mit Rollerblades umfahren zu werden. Das Trottoir ist vielerorts zu schmal, im Sommer parkieren (und nicht etwa parken) zahllose Autos darauf, obwohl eigentlich verboten. Die Seestrasse empfiehlt sich wirklich nur für eingefleischte Autofans. Wer in Le Mans so nahe an der Strasse/Strecke steht, wie möglich und sich in der Nacht nicht hinlegt, kommt wohl auf seine Kosten, besonders an der Goldküste (von Zürich aus gesehen die linke Seeseite). Über die Jahre haben sich hier höchste Einkommensschichten niedergelassen und diese haben entsprechend teuerste Sportwagen in ihren Garagen (es gibt auch wirkliche Supercars, die etwa in Monaco angetroffen werden können). Wer in der Schweiz unbedingt den exquisiten Duft von verbranntem Shell V-Power aus dem Auspuff von Wagen einer Scuderia mit dem Cavallino Rampante riechen will, ist hier an der richtigen Adresse. Auch Fans von Motorrädern aus Milwaukee werden es geniessen, jedoch stösst das Auspuffknattern je länger je mehr auf Kritik. Vom See sieht man hingegen auch nicht unbedingt viel. Es gibt ein Bundesgesetz in der Schweiz über den freien Zugang zu den Seeufern. Bau- und Zonenordnung ist hingegen Sache der Kantone und Gemeinden. Deshalb ist dieses Gesetz ein Papiertiger. Die Klimaerwärmung wird die Damen und Herren Hausbesitzer übrigens auch nicht aus ihren bescheidenen Häuschen vertreiben. Der Zürichsee ist reguliert, der Wasserstand kann gesenkt oder erhöht werden. Nicht mal Architekturfans finden diese Route interessant – es gibt nichts nennenswertes direkt am Zürichsee, höchstens in der Stadt Zürich einen Pavillon von Herrn Corbusier, einem begnadeten Architekten, leider war er aber auch antisemitisch eingestellt, der Pavillon steht nicht direkt am Wasser. Aus Sicht eines Wanderfreundes ist die Veloroute schon viel besser. Diese führt einem durch all jene Dörfer an der Gold- und der «Pfnüssel»-küste gegenüber. Diese Route gilt als sehr wanderschuhschonend: Diese lässt man nämlich am besten gleich zu Hause, stattdessen zieht man die radikalsten Strassenjoggingschuhe an, die man irgendwo herkriegen kann. Es ist das Revier von Marathonschuhen à la Nike Vaporfly. Die Dörfer haben ihren Charme und die Aussicht auf den See ist nicht schlecht, allerdings auch nicht weltbewegend. Dafür hat man eine nahezu 100prozentige Asphalt- und Betongarantie. Wer sich zu Fuss innert nützlicher Frist auf der Veloroute um den See begibt und am nächsten Tag weder Muskelkater noch Gelenkschmerzen hat, kann beruhigt einen sehr langen Trail ins Auge fassen. So von Hamburg nach Rom, mindestens. Wer weniger auf asphaltierte Strassen steht, sollte über die Hügel gehen. Dabei ist der See häufig nur in Gedanken präsent. Aus der Stadt Zürich heisst das erste Ziel Üetliberg (im Gegenuhrzeigersinn) oder Forch auf der anderen Seite. Vom Üetliberg, auf der rechten Seeseite, aus geht es einfach der Albiskette entlang. Bald taucht der Rigi im Blickfeld auf, was mich schon dazu gebracht hat, aus der Stadt Zürich auf den Rigi zu wandern. Es sind ziemlich genau 40 Meilen auf die Rigi, kommt natürlich drauf an von wo aus man in der Stadt startet. Die Rigi wird von mehreren Bähnchen erschlossen und damit begeben sich auch tausende von Touristen dort hinauf, am Tag, wohlverstanden. Von der Albiskette kann man einigermassen bequem an den Zugersee gelangen und von dort aus einfach dem See entlang und dann ein wenig nach oben, schon ist man da. Jedoch: Dem Zugersee entlang ist der See ebenfalls meist nur in Gedanken präsent. Es gibt eine Route durch Zug, jedoch führt die bald einmal in den Wald und bleibt dann auch dort. Wer keine Touristen mag, geht einfach abends auf den Berg, wenn die letzte Bahn nach unten gefahren ist. Der Weg der Albiskette entlang ist nicht einmal super hässlich. Bald nach der Stadt Zürich erreicht man den Sihlwald. Ein Naturpark, da es dort einen grossen zusammenhängenden Buchenwald gibt. Leider wird dieser Park ein wenig merkwürdig betreut oder gemanaged wie es auf neu Denglisch heisst. Unsere Freunde, die Mountainbiker regen sich offenbar noch mehr auf. Wenn neben einen Weg ein Verbotsschild gestellt wird, kann davon ausgegangen werden, dass viele diesen Weg dann gerade deswegen beschreiten werden. Soll ein Weg für das Publikum unpassierbar gemacht werden, könnte man ihn ja einfach renaturieren und ein paar Büsche reinsetzen. Bis vor ein paar Monaten hatten sie dort auch lustige Schilder, auf denen wurde behauptet, die Tiere würden von den Menschen gestresst. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich da oder überhaupt die Tiere stresse. Vielleicht liegt es daran, dass ich sehr harmlos aussehe oder den Tieren gefällt mein Geruch, wenn halt die letzte Dusche schon ein paar Tage her ist. Weder Rehe noch Gämsen nehmen normalerweise Reissaus vor mir. Sie schauen nur kurz auf und gehen dann wieder ihren normalen Tätigkeiten, meist banalstem grasfressen, nach. Immerhin gibt der Park auf seiner Webseite zu, die bisherige «Besucherlenkung» sei nicht verstanden worden. Aus Sicht von Naturliebhabenden oder all jenen, die schon mal von LNT gehört haben, der grösste Humbug ist aber die Kennzeichnung der «Kernschutzzone» mittels Sprayfarbe an den Bäumen. Dies ist so penetrant, dass es bei den Besuchenden ebenfalls den gegenteiligen Effekt des Gewünschten auslösen könnte. Die Kernschutzzone ist sogar an Orten gekennzeichnet, wo die sehr wenig Sinn macht, niemand begibt sich freiwillig steilste Abhänge hinunter. Der Wald dort wird seit einiger Zeit nicht mehr bewirtschaftet und sich selbst überlassen. Zu diesem Naturpark gehört der Tierpark Langenberg, weiter unten gelegen, eben im Sihltal. Wer der Sihl entlang geht, findet diesen Park in ungefähr 10 km Entfernung von Zürich. Dazu muss aber zunächst die Allmend durchwandert werden. Ein Paradies für Hundehaltende und in nächster Nähe zum Albisgütli, wo Schützen mit dem Sturmgewehr sowie die Polizei mit automatischen Waffen trainieren. Der Langenberg ist einer jener Zoos, deren daseins Berechtigung eher hinterfragt werden muss. Grossartige Artenerhaltung ist nicht erkennbar, sie halten viele Tiere, die nirgendwo bedroht sind, z.B. Elche und Wildschweine. Dafür ist der Zoo öffentlich und ohne Eintritt zugänglich. Der Sihlwald eignet sich sehr gut als Marathonstrecke von der Stadt Zürich aus. Viel besser als die markierte Strecke rund um Zürich. Diese wird als «the green marathon» beworben verläuft aber zu 80 % auf Asphalt. Wer einen Marathon rennen will, kann bequem in Sihlbrugg wieder umdrehen und muss nicht dieselbe Route zurück rennen. Nach Sihlbrugg beginnt der spektakulärere Teil: Via Schindellegi kann der Etzel erklommen werden. An sonnigen Wochenenden sind da sehr viele Leute unterwegs aber der Etzel bietet spektakuläre Aussichten. Sowohl auf den Zürichsee als auch auf den Sihlsee auf der anderen Seite. Für ausreichende Sicherheit sorgen Bunker, ggf können auch anständige Mengen Stacheldraht innert Kürze ausgerollt werden, die dafür notwendigen Pfosten sind vorhanden. Wer genügend Zeit hat, sollte wirklich mit der Bahn nach Pfäffikon oder Lachen reisen und von dort aus seine Wanderungen starten. Da stehen auch die spektakulären Berge in der Gegend herum, ab Einsiedeln, erreichbar in ca 4 Stunden von Lachen aus, beginnen die Gebirgszüge. Hinter Lachen oder hinter Schmerikon, immer dem See entlang, gibt es auch das einzige Stück Wald, indem übernachten immerhin möglich ist (ich habe es getan). Das Seeufer ist dabei allerdings nicht direkt zugänglich, wer direkt am See zu übernachten versucht, informiert am besten vorher seinen Anwalt und hat ein paar hundert Schweizer Franken dabei, damit die Busse direkt bezahlt werden kann. Unterhalb dieses Waldes befindet sich auch der wildeste Teil des Zürichsees. Die Bätzimatt ist eine Lagune, geschaffen durch die KIBAG. Im Sommer gibt es Leute, die nach ein paar Bierchen einfach auf der China- oder Blatterwiese in der Stadt Zürich das Morgengrauen abwarten. Dies funktioniert aber nur im Sommer und nur, wenn dies die Polizei aus Verhältnissmässigkeitsgründen toleriert. Mit UL-Ausrüstung mässig empfehlenswert, es sei denn man hat den Ersatz innert Stunden vor Ort. Ich kenne jüngere Damen, die hatten da soviel getrunken, dass sie sich die blauen Flecken an den Oberarmen am nächsten Tag nicht erklären konnten. Von gewissen Herren her nicht das vorbildlichste soziale Verhalten. Wenn es anschliessend Probleme mit dem Schwangerschaftstest gibt, wandert diese Herren völlig zurecht hinter Gittern. Die metoo Bewegung ist auch in der Schweiz angekommen. Es gibt Campingplätze, sogar einen auf einer Insel im See (könnte ab dem Auto-Damm in von Rapperswill nach Pfäffikon durchaus schwimmend erreicht werden). Fischers-Fritz ist in der Stadt Zürich und kostet ab 20 Franken in der Nacht. Immerhin sagen die, dass sie immer Platz für Zeltcamper haben. Übernachten auf dem See selber ist erlaubt, die Seepolizei nimmt keine Kontrollen vor. Mit UL Ausrüstung aber eher schwierig, da man im See ankern muss, sonst treibt es einem ans Ufer und damit innert Minuten in ein unfreiwilliges Gespräch, an dessen Ende der Geldbeutel leichter sein kann. Am unteren Ende des Sees, immer von Zürich aus gesehen, liegt die Linthebene. Ein kompliziertes System aus Kanälen entwässert dieses eigentlich sumpfige Stück Land, für ausreichende Sicherheit sorgen duzende von Bunkern. Für den Kriegsfall bestanden ernsthafte Pläne, die Lintebene zu fluten. Für Wanderfreunde bedeutet dies aber auch einen saftigen Umweg über die Dämme. Direkt am See gibt es keine Brücke. Die Strömung in den Kanäle ist stark und oftmals führen sie zu viel Wasser, um sie unkompliziert zu queren. Hat man im Gegenuhrzeigersinn diese Ebene gequert erreicht man Schmerikon. Richtung Osten liegt dort das Appenzell, bei forcierter Fortbewegungsweise kann man durchaus das ganze Appenzell innert einem Tag durchwandern und via St. Gallen beispielsweise den Bodensee erreichen. Im Winter ist dies wirklich sehr witzig, man kann ganze Schneeschuhgruppen überholen, wenn diese den Pfaden folgen. Keinesfalls sollte man von Zürich aus Richtung Osten gehen. Der Weg via Winterthur nach Frauenfeld an den Bodensee ist nur einmal richtig hässlich. Ideal allenfalls, wenn man mentale Stärke trainieren will, damit man z.B. auf dem PCT die Fire-Alternates über 20 Meilen auf den Strassen ohne mit der Wimper zu zucken absolvieren kann. Hässlich ist auch die Strecke von Schmerikon nach Rapperswil. Asphalt, Beton und andere Widerlichkeiten prägen den Weg entlang einer Bahnlinie. Immerhin gibt es offenbar Vögel zu beobachten. Auf der anderen Seeseite verläuft der Weg kurz nach Lachen durch ein Ried, da gibt es immerhin Kiebitze zu sehen (auch ohne Fernglass, direkt neben dem Weg). Rapperswil ist ein hübsches Städtchen, es gibt ein Schloss. Dieses beherbergt seit mehr als einem Jahrhundert ein polnisches Museum. Im Jahr 2012 lancierte eine Boulevard-Gratiszeitung eine populistische Abstimmung, um das Polenmuseum loszuwerden, die Zeitung gewann. Inzwischen wird die Angelegenheit zwischen den Regierungen Polens und der Schweiz diskutiert. Das Museum an sich ist derzeit weniger bedeutsam, das Ausstellungskonzept stammt wohl aus den 70er-Jahren – es gibt bestimmt viel abzustauben, einzelne Themen werden nur gestreift. Eine eigentliche Rumpelkammer, wenn auch die Stücke von hohem historischen Wert sind. Während dem zweiten Weltkrieg fanden tausende von polnischen Soldaten in der Schweiz Zuflucht. Wie die Schweizer halt so sind, wurden die Polen zur Verbesserung der Infrastruktur eingesetzt, wo sie ja schon mal da waren. Die Polen waren offenbar sogar für diese Arbeit dankbar. Besser als in einem mörderischen Krieg abgeschlachtet zu werden, war es allemal und die Strassen gibt es heute noch, sie wurden mit grosser Fachkenntnis angelegt, viele polnische Soldaten waren hervorragend ausgebildet. Nach dem Krieg erlebten viele dieser Soldaten eine weitere Enttäuschung. Polen fiel an die Sowjetunion und den Warschauer Pakt. Kommunismus war nicht gerade das, was sie sich für ihre Heimat gewünscht hatten. Viele wanderten in die USA aus, einige blieben. Dieses Museum zu schliessen wäre eine wirkliche Ungeheuerlichkeit, angezeigt wäre eher eine kräftige Finanzspritze. Am Fusse dieses Schlosses liegt die Altstadt, es gibt ein Seebad, auf der anderen Seite der Bucht hat sich dem Vernehmen nach ein gewisser Roger Federer ein bescheidenes Stück Land gekauft, er besitzt bereits an anderen Orten, z.B. in Herliberg ein paar Wiesen. Für den geneigten Wanderer bedeutet Rapperswill neben seinem mediterranen Flair aber auch, dass man es zunächst einmal queren muss. Laut Wegweiser sind dafür 40 Minuten einzuplanen, halt je nach Tempo. Nach Rapperswill kann man sich wieder in die Hügel schlagen. Es ist weiterhin weniger spektakulär. Eben etwas für den Winter, wenn in den Alpen richtig viel Schnee liegt. Die richtig grossen Gemeinden überläuft man dabei allesamt - der Weg verläuft immer etwas oberhalb. Bald erreicht man den Pfannenstiehl, da gibt es einen Aussichtsturm und danach die Forch. Auf der Forch steht ein grösseres Denkmal, genannt gefrorener Furz. Es erinnert an die Soldaten des ersten Weltkrieges. Nach diesem Denkmal quert man einen Golfplatz bevor man durch eine kleinere Schlucht wieder die Stadt Zürich erreicht. Der Wasserlauf in dieser Schlucht fliesst in den See, man kann dem Wasserlauf einfach folgen und gelangt so durch die Stadt wieder an den See hinunter.
  15. Mars

    PCT 2019

    Teilweise leider auch mit Trailangels: Wir waren irgendwo, haben einen Nachmittag lang Pizzen gefressen, zwischendurch ein paar Burger, Eiscreme etc. Der eine oder andere trank auch gewisse Erfrischungsgetränke, jene, denen eine Isotonische Wirkung nachgesagt wird und für deren Erwerb einige zu jung waren, macht aber nichts, Europäer dürfen ja mit 18 saufen, die Amerikaner hatten Verständnis dafür und haben dann einfach für die Jungen auch mit gekauft. In Italien darf man offenbar mit 17 schon Bier trinken. Es gab viele Sorten, daher musste man ja alle versuchen. Dann wurden seltsam riechende, handgedrehte Zigaretten geraucht. Ich kenn mich damit nicht aus, aber die Leute haben offenbar ihre Zigaretten mit einer Art bröckligen Paste verfeinert. Der Herr Trailangel hat fleissig mitgemacht, er war älter und hat auch die eine oder andere Flasche Weisswein degustiert. Schliesslich sind alle auf die Ladefläche seines Trucks geklettert, einige wirkten ein wenig unsicher und sind schon fast wieder runtergefallen, als der Motor noch nicht einmal lief. Ich wanderte zurück auf den Trail. Diese Gruppe habe ich nie wieder gesehen, obwohl ich ein paar langsamere Tage hatte.
  16. Mars

    PCT 2019

    Leider gibt es wie überall, die Tendenz unangenehme Geschichten einfach auszublenden, niemand gibt damit an, fast den Berg heruntergepurzelt zu sein, weil er gerade IG am checken war oder beinahe über junge Bären gestolpert zu sein, weil er die Aussicht genossen hat. Es gibt auch den Gruppendruck, wer sagt schon Stopp, bis hierher und nicht weiter, wenn alle anderen fast weggeschwemmt wurden. Ganz selten sieht man in Videos wie manche vor den Strömen umdrehen.
  17. Mars

    PCT 2019

    Ich hoffe es geht dir inzwischen wesentlich besser. Die Rettungsdienste in den USA sind faszinierend. Es gibt Counties, da kommen die mit dem Chinook (zwei Rotoren Helikopter, damit kann man Gruppen von 20 oder mehr Personen in einem Rutsch retten). Grund: In den USA können Rettungsdienste, d.h. oftmals die sheriff departments, altes Material der Armee übernehmen. Wie die Feuerwehrleute auf dem Blog praktisch vorführen, sind die unterschiedlich zweckmässig ausgerüstet. Kein Vergleich mit dem Deutschen ADAC oder der Schweizerischen REGA. Und es liegt nicht einmal an den Kosten: Die REGA in der Schweiz trägt sich selbst und geschäftet profitabel. Natürlich ist es in der Schweiz einfacher, den Krankenkassen eine kostendeckende Rechnung zu präsentieren und auch bezahlt zu kriegen, aber mehr als die Hälfte aller Schweizer ist Gönner der REGA - für 30 Franken kann man sich für Luftrettungen ein Jahr lang versichern. Weltweit, inkl. Rücktransport in die Schweiz im Ambulanzjet, Suchaktionen inbegriffen. Ob dies in den USA auch funktionieren würde, weiss ich nicht. Die Trail-Solidarity auf dem PCT ist umwerfend, sogar ohne die Trailangels. Ich habe jemanden getroffen, beim Abstieg von der Timberline Lodge. Er sass am Wegesrand und war kreidebleich. Natürlich habe ich ihn gefragt, ob es ihm gutgehe, er sagte, es sei heiss, er habe Kopfweh, aber ich sei bestimmt der 10. der ihm helfen wolle, eben habe er jemanden überzeugen müssen, nicht den SOS-Knopf am Garmin zu drücken....
  18. Selbstaufblasende Matten sind zum Wandern eher schwer. Das Handling ist ein pain in the usw. Du fährst weit besser mit der Neo Air, die musst du allerdings selbst aufblasen oder du kaufst dir ein "Pumpsack" dazu, der ist weitgehend wasserdicht und kann tagsüber ja als Stuffsack dienen.
  19. Sieht doch gut aus. Teilweise besser als am echten Rhein in der Schweiz.
  20. Viele sind geflippt, aber von jenen, die es gewagt haben, sind bisher keine gröberen Unfällen bekannt geworden: Es ist ein extremes Schneejahr auf dem PCT, es hat gerade gestern wieder in Colorado geschneit. Die meisten Leute haben einfach gröbere Spikes dabei, siehe Feathers (Warnung: YT-Kanal, kann süchtig machen). Microspikes halten mich in Schneefeldern sicher (letzte Woche, in den lustigen Schweizer Alpen, ein Einheimischer: "Von X nach Y ist viel zu gefährlich, da ist dieses Jahr noch niemand durch gekommen, mein Cousin montiert die Brücken erst übernächste Woche"! Es waren dann weniger als 50 m durch Schnee und es ist durchaus möglich, durch Gebirgsbäche zu gehen, sind ja nicht so breit wie der Bodensee....) Ich würde keine hohen Schuhe anziehen, solange ich nicht über 6000 Meter gehe oder tagelang über Gletscher, so am Nord- oder Südpol, aber dort ist man ja mittlerweile mit einem Neoprenanzug und Flossen leider fast schon besser bedient. Überhaupt, beware of the locals, die denken alle, ich sei nicht ganz gebacken, weil ich an einem Morgen soweit wandere, wie sie in zwei Tagen. Jedoch wandere ich eben schnell, dies macht UL erst möglich. Hätte ich ein kleineres Hilleberg Anwesen dabei, müsste ich mich bei meinem Wanderstil von einem Knie-Implantate Hersteller sponsern lassen (Variante Kruppstahl, für schwerste Belastungen). Mir persönlich macht dieser Stil einfach mehr Spass, andere wollen vielleicht auch draussen nicht auf ihren Le Creuset Bräter verzichten, es gibt kein richtig oder falsch. Ich gebe gerne zu, dass eine warme Mahlzeit aus einer Bratreine als zivilisierter empfunden werden kann, als Nutella pur aus einem Plastikgebinde. Und ja, die Europäische Variante der Talenti Verpackung heisst GROM, kommt aus Italien und ist noch genügend dicht. Bei 25 + kg auf dem Rücken sind hohe Schuhe empfehlenswert, aber unter 10 kg schaffe ich es auch, über Felsen zu balancieren ohne mir dauern die Bänder zu zerfetzen. Sogenannte Hochtouren werden hierzulande ohnehin auf Skis vollbracht. Das ist einfach etwas ganz anderes als Trekking. Es gibt durchaus Routen, bei denen man sich nicht aus privaten Gründen mittels Seil an andere fesselt (oder anseilt). Dafür gibt es seriöse Ausbildungen, ist auch sehr zu empfehlen, es kommt leider durchaus vor, dass ganze Seilschaften zusammen in die Tiefe stürzen. Sollte ich wieder einmal im Lotto abräumen, kann ich mir immer noch aus Isolationsgründen einen Salomon S/LAB XA Alpine zulegen, bis dahin müssen meine Sealskinz Socken genügen (Auch im Februar 2020, in Georgia).
  21. Mars

    NeoAir delaminiert

    Die XTherm gibt es noch im guten alten soliden rechteckigen Format.
  22. Es gibt den Schuh auch in einem überaus seriösen grau. Die Breite der Zehenpartie soll gerade ein konstruktiver Unterschied zum Sense Ride sein. Aber gesehen habe ich den Schuh ja noch nicht.
  23. Abgesehen von gewissen politischen An-, Ein- und Aussichten wünschte ich mir hin und wieder durchaus eine permanente Residency in den USA. Salomon hat im letzen Jahr einen Schuh lanciert, den es aber nur in den USA zu kaufen gibt - den Odyssey Triple Crown Magic, Farbkombination, die auf gewisse konsumierte Substanzen beim Designer hindeutet, inklusive. Dafür schreibt Salomon, der Schuh sei spezifisch für thru-hikes entwickelt worden. Natürlich habe ich schon bei Salomon offiziell angefragt, Schuh wird nur in den USA angeboten. Amazon.de: Es gibt ein Anbieter, der den Schuh für schlappste 283 Euro anbietet - in den USA kostet er 140 $. Dummerweise wächst das Geld auch hierzulande nicht gerade auf den Bäumen. Vielleicht hat ja jemand noch irgendwo ein wenig Schwarzgeld gebunkert, ich stelle mich sehr gerne zur Verfügung, dieses blitzschnell verschwinden zu lassen. Für Hinweise auf Bezugsquellen zu Preisen bis zu 160 Euronen bin ich daher sehr dankbar - sonst werde ich in den USA ordern, gemäss Salomon sei dies möglich. Nun zur Theorie: Salomon produziert durchaus ernsthafte Schuhe und ich suche Schuhe, die gewisse Eigenschaften länger als 500 Meilen halten können. Altras sind sehr toll, aber eben nur bis 400 Meilen. Danach bleiben sie zwar für ca 300 Meilen tragbar, bieten aber keinerlei Dämpfung mehr. Generalisierend gesagt, spielt es keine Rolle, ob mit Altras über 400 Meilen oder mit Sandalen gewandert wird. Dies betrifft die meisten Menschen, die mit Altras wandern, unabhängig vom Gewicht. Aus diesem Grund bin ich letztes Jahr mit Inov8 Schuhen gestartet und gewandert. Inov8 verweisst auf Kevlar im Obermaterial und Graphit in den Sohlen, damit soll ihr Schuh bis zu 1000 Meilen halten. Waren aber schon nach 500 Meilen vom Auseinanderfallen bedroht, deshalb wechselte ich Notfallmässig auf nur halbwegs geeignete Schuhe (so durch Lavafelder in Oregon...) und habe mir dann in der nächsten Hikerbox Hoka Speedgoats geschnappt (jemand hatte die bereits als End-of-Life eingestuft). Ohne Innensohle konnte ich damit immerhin noch 200 Meilen zurück legen. Speedgoats haben eine ziemlich dicke Sohle und das Profil ist nicht so richtig für Endurance geeignet, da der Gummi ziemlich weich ist und dadurch die Stollen von erhöhtem Abrieb betroffen sind. Manche lösen dieses Problem, indem sie alle 500 Meilen die Schuhe wechseln. Bei theoretisch ähem 7000 Meilen + würde dies mindestens 14 Paar Schuhe bedeuten. Daher vielleicht noch einmal der Hinweis auf meine Schwarzgeld Kapazität? Nächstes Jahr bin ich natürlich, im Rahmen meiner Möglichkeiten, viel schlauer, deshalb möchte ich die Salomons vorher ausgiebig testen. Ich kann nun keinen shake-down hike über 1500 Meilen mehr veranstalten, aber ich kann ein paar sehr giftige Tageswanderungen fahren, so über 50 Meilen, über masochistischste Strassenbeläge - Asphalt, Beton, Granit, Kuhmist, wir haben einfach alles. Wenn mir die Füsse nach 30 Meilen jeweils nicht auseinander fallen, bin ich schon sehr zufrieden. Auch teste ich Topo. Die sind sogar in der Gegen zu sehr vernünftigen Preisen erhältlich und offenbar the latest and greatest.
  24. Und nach all dem kommt natürlich noch die wichtigste Frage: Wo gehst du aufs Klo? Ich wurde sogar schon zusammengestaucht von Leuten, die dachten, ich lass da auch meine gebrauchten Tempos liegen - überall auf der Welt ein durchaus ernsthaftes Problem. Sie liefen fast schon schreiend davon, als ich ihnen die Funktion von kleinen Wasserflaschen zu erklären begann.
  25. Swami, ein netter Herr aus Australien, der aber in Mexiko lebt, beschreibt seine erste Begegnung mit einem UL Hiker wie folgt: "At first I thought that Jim was some sort of minimalist nutter straight off the commune" - "Zuerst dachte ich, Jim sei einer dieser Minimalismus Spinner, direkt aus einer Kommune".
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