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Ultraleicht Trekking

Mars

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Alle erstellten Inhalte von Mars

  1. Hoffentlich treffe ich hier das Thema. Ich nutzte eine Anker 20000 Powercore Speed. Laut Anker Kapazität von 20'100 mAh, laut Test von CHIP ein Drittel(!) weniger. Das Ding ist gemässigt schwer, hat aber Power Delivery. Da ich auch in der zweiten Jahreshälfte 2020 kaum mit meiner Tour fertig sein werde (es sei denn, eine Verletzung, Gewichtsverlust oder Geldmangel stoppt mich), muss ich armer Sünder am Tag bis zu 4 Stunden in der Nacht wandern, da zu faul, um morgens aufzustehen. Ab 19:00 Uhr ist es schon im Juli dunkel. Bisher nutzte ich eine Petzl Actic Core, mit austauschbaren Akkus. Die Petzl kommt aber aus Gründen nicht mehr mit (auch keine andere Petzl). Die Akkus der Petzl hatten (2500 mAh) 1250 mAh Kapazität und mussten jeden zweiten Tag gewechselt werden. Klappte gut, auch in der Dunkelheit. Zusätzlich musste meine Anker mein Garmin InReach und Smartphone aufladen (Navi, aber Flugmodus, da ohnehin selten Empfang). PB kann ich alle 4 - 7 Tage nachladen. Im 2020 kommt ein DJI Osmo Pocket dazu. Eine klassische vlog Kamera, für meine Zwecke eher gar nicht geeignet, falls jemand an seiner Sony RX100 Standschäden befürchtet, kann ich diese gerne bis im November bewegen. Da ich aus Gründen meine Nachtlampe wechseln werde, frage ich hier, ob jemand mit LUPINE Erfahrung hat. Die Akkus sehen qualitativ sehr hochwertig aus, Made in Germany ausser den Zellen, (gibt soweit ich weiss, nichts besseres), das "Umladen" von Energie von der PB zur Nachtlampe könnte entfallen. D.h. ich würde die Lupine Akkus als Ersatz für die PB verwenden. Mit der Neo gibt es eine Lampe von Lupine, die qualitativ nichts anbrennen lässt. Die Leistung ist für Wandern komfortabel bis luxuriös (900 Lumen). Obwohl aus Alu (CNC geschnitzt), ist die Lampe gewichtsmässig zurückhaltend. Es gibt einen USB-Lader von Lupine für die Akkus, damit könnte ich Smartphone und Garmin laden, mittels USB B zu USB C Kabel auch den Osmo. Das Plus an Funktionalität (wasserdichte Akkus) würde wohl das Plus an Gewicht abfedern? Ich brauche mindestens 400 Lumen, sonst kann ich die Tiere nicht unterscheiden. In Europa ist mir dies grad egal, in den USA nicht.
  2. Präzisierung: Keine Membrane ähnlich GoreTex - jedenfalls, sagt dies die Firma Rotauf (da könnt Ihr auch nichts kaufen, da sie nur in die Schweiz liefern!). Natürlich kenne ich die Firma Schoeller, die machten auch ein Crossbranding, wie dies in schönstem Denglish heisst, mit meiner bevorzugten Kleidermarke, kostete 80 Stutz zusätzlich, der Pullover hielt über 10 Jahre lang.
  3. Jemand, der bei Development Never Stops http://www.developmentneverstops.com/ arbeitete (da könnt ihr nichts direkt kaufen) hat mir mal gesagt, dass viele US-Brands im Halblegalen-Bereich operieren, sprich sie beschäftigen Nähende aus Südamerika mit nicht direkt legalen Papieren in den USA. Andererseits haben diese Leute dadurch ein Einkommen und die Brands zahlen schon mal den Anwalt, um diesen Leuten eine Perspektive geben zu können. Und die geben die Perspektive eben zurück - es lohnt sich nur, Nähende zu trainieren, wenn diese dann auch eine Weile beim Unternehmen bleiben. Ich versuche wirklich, nur Dinge zu kaufen, die möglichst nah von mir, in der Schweiz, produziert wurden. Ein simples T-Shirt kostet dann schon mal 74 Franken. Nur: Es hält dann auch länger als 5 Jahre und länger, bei wöchentlicher Wäsche. Dafür ist es einfach blau. Mit 400 Franken decke ich so meinen Bedarf an T-Shirts für 5 Jahre. Meine Jeans wurden in Italien genäht, mit Stoff aus Japan. Kosten mehr als 300 Franken, halten aber länger als 10 Jahre. Teure, in Westeuropa (und eben nicht in Rumänien) hergestellte Kleider zu kaufen, lohnt sich nicht nur finanziell. Wenn ich weiss, dass meine Jeans nicht in der Türkei von Sklaven montiert wurden, ist mir dies 100 Franken mehr allemal wert. Da muss ich dann auch nicht jedes Jahr an Greenpeace oder wen auch immer spenden. Bei thru-hiking tauglicher Gear wird es schon schwieriger. Immerhin gibt es Rucksäcke aus Deutschland und England, Base-Layers sogar aus der Schweiz. Regenjacken gibt es eher nicht - aber ich frage regelmässig Schweizer Brands an, ob sie nicht eine Tasche weglassen können. Hier würde ich US-Dinge kaufen, z.b. von HMG, Zpacks oder high tails designs (gibt weitere). Es gibt aber schlicht und einfach keine Stoff-Herstellung in Westeuropa. Immerhin gibt es Sympa-Tex aus Hongkong. Wer sagt, er sei aus Kostengründen auf Frogg Toggs angewiesen, lügt sich selbst in die Tasche. Wieviel kostet wohl eine Tour z.B. über eine Woche? Tourt ihr "nur" der Elbe entlang? Oder als Schweizer in Frankreich, da wesentlich günstiger? Alleine die Tatsache, dass man sich überhaupt Touren leisten kann, zeigt, dass ein gewisses Einkommen vorhanden ist. Niemand tourt saisonal und klaut sich das Essen in der Landwirtschaft zusammen, fährt nur ohne Fahrschein im ÖV etc. Wer hier seine Ideen kund tun kann, verfügt immerhin über eine gewisse Freizeit und einen Internet-Zugang mit gewisser Grosszügigkeit. Es ist auch eine Frage der Prioritäten. Im Dezember beispielsweise, hatte ich genau 300 Franken zur Verfügung. Lebe ich deswegen unter der Brücke und gehe bei Aldi oder Lidl einkaufen (sind die billigsten Verteiler in der Schweiz)? Kaum. LNT beginnt lange vor der Tour und hört eben nicht vor der Abreise wieder auf. Ich besitze nicht mal ein Fahrrad, wenn ich in Zürich irgendwo hin muss, gehe ich zu Fuss. Ich bin ziemlich schnell.
  4. Unbedingt. Leider ist es so, dass nicht jede Rettungsorganisation mal eben bei Augusta Westland massgeschneiderte Helikopter ordern kann - in der Schweiz hat die Rega drei Stück davon bestellt, für günstige 50 Millionen, Lieferung erfolgt im 2021. Der Grund ist offenbar die Vereisung der Helikopter bei tiefen Temperaturen, dagegen gibt es "Full Ice Protection System (FIPS)". Die Rega hatte keine solchen Helikopter auf dem Markt gefunden, also musste dies zuerst für Leichthelikopter (unter 5 Tonnen) entwickelt werden. Zusätzliche Instrumentenflug taugliche Avionik bringt die Rega ab 2021 in die Lage, Leute morgens um 3 Uhr irgendwo auszufliegen, wenn mal wieder an der Daune gespart wurde oder sich das Zelt selbst zerlegt hat
  5. Also auf Bonfus neuster Website steht: "We develop, test and produce our gear." "Our products are designed and manufactured directly by us." "We have been building our stocks in our base near Milan, Italy." Wenn die stattdessen in China produzierten, wäre dies ziemlich dreist. Ich sähe nicht ein, wieso die das verheimlichten. Mein Zelt wurde auch in China geschweisst und genäht.
  6. Dann müsste mensch die einzelnen Beiträge aber sehr oberflächlich lesen - bei (m)einigen Beiträgen kann dies aus Gründen durchaus vorkommen. Aber setzen wir doch noch eine Stufe obendrauf! Was haltet Ihr von Nahrungspulver auf langen Touren? Diese sind, oh welch dummer Zufall, meist ebenfalls vegan, erlauben aber theoretisch die Aufnahme von vielen Kalorien in einigermassen gesunder Form. Mit Genuss haben die wenig bis gar nichts mehr zu tun, aber sie sind sauberer als beispielsweise Riegel aus kleineren Geschäften entlang der typischen Trails (Farb- und Konservierungsstoffe etc.). Einige Hersteller empfehlen, sich langsam an diese Pulver zu gewöhnen, also nix fürs Wochenende. Bei einer Tour von 3 Monaten plus schaffe ich es leider kaum, genügend Nahrung aufzunehmen. Während einer Teilstrecke von 4 - 7 Tagen im Busch kommt dann der Hunger. In den Ortschaften wird dann versucht, soviel zu (fr)essen wie immer möglich. Die Hersteller beteuern logischerweise, ihre Produkte seien gesund, es gäbe keine Mangelerscheinungen mehr, da alles hoch Wissenschaftlich erprobt sei und die Rezeptur der Pulver immer den neusten Erkenntnissen angepasst würde. Also alle Vitamine und Mineralstoffe immer feste drauf. Ungenügende Nahrung ist wohl einer der Hauptgründe, wieso thru-hikes abgebrochen werden. Daraus resultiert auch ein höheres Verletzungsrisiko. Wer nur noch erschöpft über den Trail taumelt, kann sich schlechter konzentrieren.
  7. Wieso tust Du Dir dann sowas an? Diese Sammlung von Zitaten dürfte Stunden gedauert haben, aber Du rückst einfach Diskussionsbeiträge ins falsche Licht. Ist IMHO wenig sinnvoll.
  8. Es wird im Beitrag schon erklärt, wieso die ganze Chose hochgehen kann. Wenn irgendwelche Zellen aus dubioser Fertigung da reingepackt werden und die sich kurz schliessen, hat man den Salat. Ich denke nicht, dass typische UL Gear-Nerds besonders gefährdet sind. Diese neigen dazu, hunderte Stunden in Recherche zu stecken, bevor sie auch nur einen Euro ausgeben, die wenigsten kaufen billigen Mist. Es ist aber eine Schweinerei, wenn es PBs ohne Zulassung in die Stuben von arglosen Konsumenten schaffen.
  9. Ich denke, die Grenzen liegen in der Funktionalität. Was nützt mir eine 12 Gramm Nachtlampe, wenn ich dafür öfters mit Meister Petz argumentieren muss, weil der sich belästigt fühlt, wenn ihn jemand antrampelt? Es gibt kein comme il faut im UL Bereich. Der eine hört sowieso um 16 Uhr auf zu wandern, für den sind die 12 Gramm noch zu schwer. Andere gehen bis 23 Uhr. Höflichkeit spielt auch eine Rolle: Wer spät abends ins Camp kommt z.B. auf dem AT, braucht ein Rotlicht, auch wenn dies wiegt. Ich gebe jedoch zu, dass ich manchmal auch hämisch grinsen muss, besonders wenn jemand seine Messerkollektion auf dem AT auslüften gehen will.
  10. @hiker_royalty hat gegenwärtig den höheren Output an witzigen Dingen auf IG. Dahinter steht @juliasheehan, sie ist dieses Jahr den AT gewandert, nächstes Jahr steht offenbar der PCT auf ihrem Program.
  11. Bei unvorsichtiger Handhabung können BeFree Filter brechen, die Filterkartusche ist an den Deckel geklebt. Einen grossen Bogen würde ich um SteriPen machen. Dies ist ein optisches Verfahren. Sobald das Wasser nicht mehr klar ist, kann die Wirkung nachlassen. Da kann man sich mit Giardia infizieren. Es kommt sehr darauf an, wo Du damit wandern möchtest. Die Standart-Beutel von Sawyer sind legendär mies, die Beutel des BeFree sind dagegen Luxus. Persönlich würde ich zu beiden Filter Beutel von CNOC empfehlen, diese sind vielleicht nicht ganz UL aber eben angenehm zu befüllen und sie lassen sich auch fast geräuschlos zusammen pressen. Jedenfalls geräuschloser als eine Pet Flasche, der BeFree passt da aber gar nicht erst drauf.
  12. Wer sich eine RavPower, Model: RP-PB058 zulegen will, sei gewarnt: Das Gewicht gemäss Support beträgt 466 Gramm. Laut der RavPower.com Webseite 13.3 ounces, gemäss einer allwissenden Suchmaschine wären dies 377 Gramm. Damit wäre diese Powerbank mit einer Kapazität von 26800 mAh (behauptet von RavPower) ganze 7 Gramm schwerer als eine PB mit vergleichbarem Spezifikationen von Anker, aber nur 20k mAh Kapazität (behauptet von Anker). Offensichtlich zu schön, um wahr zu sein. Grundsätzlich scheinen alle PB Herstellenden die Spezifikationen mit ungefähr jeder Charge, die mal besser und mal schlechter irgendwo montiert wird, zu ändern. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb ihre Webseiten derart vernachlässigt aussehen. Manchmal findet man die Gewichte nur bei seriöseren Webshops wie galaxus.ch, die wägen die Dinger noch selber. Natürlich ergibt sich deren Seriosität aber nicht gratis (hunderte vom Mitarbeitenden im sehr sonnigen Zürich), folgedessen die Preise irgendwo zwischen zu teuer und prohibitiv liegen. Ich denke, die Hersteller sind noch nicht auf die Idee gekommen, ihre PBs auf Gewicht zu optimieren. GoalZero beispielsweise hat einen outdoorsy touch, die Dinger sind sicher ausreichend robust, aber oftmals in Metal gekleidet und damit im UL Bereich so beliebt wie Knoblauch bei Vampiren. Würde ich etwa in Ängelholm oder San Cesario sul Panaro Autos montieren, so würde ich dem Azubi den Auftrag geben, meine PB höchst sinnvoll einzukleiden. Wenn er dies getan hätte, dürfte er gleich noch ein paar Teile an meinem Smartphone mit dem entsprechenden Material nachbauen. Dies gäbe sogar views auf YT. In einem nächsten Schritt würde ich nach möglichst leichteren Batteriezellen-Ausschau halten. Power Delivery ist je nach benötigter Kapazität sicher sinnvoll, allerdings entfällt dann theoretisch die Ausrede, um ein paar Stunden länger in einer Gaststätte die neusten Mineralwassersorten zu kredenzen. Theoretisch deshalb, weil andere Hiker auch auf die Idee kommen können, ihre PBs mittels denselben Steckerleisten aufzuladen. Es gibt durchaus Unterschiede in der Güte der Infrastruktur und damit meine ich jetzt nicht einmal die Berghütten mit Generatoren, es gibt auch Resorts, durchaus in der "ersten Welt", deren Verkabelungsversuche in der Politik dem Anarcho-primitivismus entsprechen. Die Zuständigen haben den Begriff FI-Sicherung noch nie gehört, dafür setzt man auf die bewährte Luftkühlung von stromleitenden Komponenten.
  13. Leki, aber mit Trigger Shark 2.0 und dem diesjährigen Shark Frame Strap Mesh. https://www.leki.com/de/nordic-walking/stoecke/3321/micro-flash-carbon/ - ist ein Gramm schwerer, dies kann natürlich das Gewichtsmanagement zusammenbrechen lassen. Diese Stöcke sitzen satter an den Pfoten, sie können mit der Neigung der Hand gesteuert werden, die Griffe müssen eben nicht mehr umklammert werden, deshalb kann auch nichts mehr verkrampfen. Der Schlaufendruck wird überdies besser verteilt. Und man kann eben die Schlaufen aushängen, sehr sehr praktisch.
  14. Neues Zelt von BA: https://www.bigagnes.com/Scout-1-Platinum - nicht DCF, dafür unübliche Form
  15. Andrew Skurka empfiehlt, den Schlafsack auch von Innen her gegen Feuchtigkeit abzudichten. Wenn Du am Wasser und ohne (doppelwandiges) Zelt im Schnee übernachten willst und den Schlafsack entsprechend von aussen abdichtest (mit GoreTex GWS oder mittels DWR beim Therm-a-Rest) denke ich, dies ist die einzige Möglichkeit, um die Daune trocken und Dich warm zu halten. Ein entsprechendes Produkt gibt es von WM unter der Bezeichnung HOT SAC VBL oder MYOG, ich denke ein einfacher Sack ist je nach ästhetischen Ansprüchen einfach zu nähen.
  16. Finde ich jetzt auch ein wenig aggressiv. Ich kann nur für die USA sprechen, dort sind vegan ernährte Touren seit Jahren kein Problem mehr. Ob (supported) FKT auf dem AT (Scott Jurek, vegan seit 10 Jahren, sein Rekord wurde mittlerweile unterboten) oder hunderte von Individuen jeden Alters auf dem PCT - alles bestens dokumentiert, die Plattform heisst Youtube und es wurden auch schon Videos hier vorgeschlagen. Gemäss IG hat Dirty Avocado alias Maria N. weiterhin keine ernährungsbedingten Probleme. Dein Vorschlag mit Flüssignahrung bedeutet sich alles zuzuschicken. Dies ist ebenfalls überhaupt kein Problem. Herr Jupiter, ebenfalls ein Veganer, macht seine Touren nur so. Der Herr ist eher fit, einfach mal im Google nach Eastern Continental Trail Ausschau halten. Er hielt auch den FKT auf dem Florida Trail, momentan ist er auf Platz 4 - 1300 Meilen in 28 Tagen sprechen nicht unbedingt für ausgeprägte Mangelerscheinungen. Wahrscheinlich hatte er nicht mal Krämpfe in der Nacht. Mitbewohner abknallen in der Arktis ist eine birnenweiche Idee, entspricht kaum LNT und ist eben auch nicht vegan. Jagdflinte und Munition wären nicht mal UL. Solche Ideen sind typischerweise im Bushcrafting-Bereich zu verorten. Mit etwas Glück müsste anschliessend immerhin während längerer Zeit keine Miete mehr bezahlt werden, Mahlzeiten wären gratis, aber von zweifelhafter Qualität. Je nach Ort hätten Anwälte zudem erhebliche Probleme, eine vegane Ernährung sicherzustellen und da wären dann Sorgen bezüglich Mängel jeglicher Art ziemlich begründet. Ich gehe jedoch mit Dir einig, dass Ernährung ein sehr wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor für das Gelingen einer Tour ist. Mit Tour bezeichne ich alles über zwei Wochen. Der Körper benötigt dann schon mal das dreifache der üblichen Kalorien. Ob man sich einen halben Lachs reinstopft oder eine dieser berüchtigten Nudelkuren auf sich nimmt, spielt quantitativ eine untergeordnete Rolle. Qualitativ eben schon. Der Zusammenhang zwischen der Grundstimmung und der Ernährung ist kaum von der Hand zu weisen. Jeder Mensch, der Sport betreibt, wird Dir den Zusammenhang zwischen Ernährung und Leistungsfähigkeit bestätigen können. Momentan erforscht die Wissenschaft das Zusammenspiel von Darm und Gehirn. Vegane Menschen haben es auf Tour aber tatsächlich leichter. Sie sind es sich eben zwangsweise gewohnt, jegliches essen vor dem reinschaufeln auf vielerlei Faktoren zu prüfen, herkömmlich "normal" Ernährte kaum. Viele Dinge, die "normal" Ernährte zu sich nehmen sind in vielerlei Hinsicht eine Zumutung. Industrielle "Markenprodukte" sind nur in finanzieller Hinsicht für gewissenlose Multis interessant. Oberstes Ziel der Lebensmittelindustrie ist nicht, möglichst viele Menschen möglichst gesund zu ernähren. Es geht eher darum, viel zu verkaufen und entsprechend zu verdienen. Unsere Läden hier im Westen sind voll von grundsätzlich schädlichen und unnützen Produkten. Damit werden jedoch Milliarden verdient. Unsere Nahrung ist überzuckert, versalzen und verfettet - scheisse, mein RedBull ist schon wieder leer. Die gütigste Milch und Fleischindustrie jedenfalls gerät ob dem Vegantrend in hellste Panik. Es ernähren sich die allerwenigsten vegan, aber 100'00 Vegane mehr sorgen eben schon für ärgerliche Umsatzausfälle. Ärmste Landwirte, die ihre Sauen natürlich liebevollst betreuen, verstehen die Welt nicht mehr. Grausame Haltung hat ja immer nur der Nachbar. Tierfabriken sind lediglich eine Erfindung von ewig bekifften und linksversiften Studenten, die noch nie gearbeitet haben. Es gibt nur einen philosophischen Einwand gegen vegane Ernährung: Wenn sich alle vegan ernährten, würden die Kulturtiere aus der Zivilisation verschwinden. Hühner, Ziegen, Schafe, Kaninchen, jegliches Vieh würde alles aussterben. Dies ist eine eher unangenehme Vorstellung. Ich kenne jedoch niemanden, der am liebsten durch Industriequartiere wandert, je weniger Natur desto besser. Es gibt tatsächlich stolze Thru-hiker, die für die amerikanische Marine U-Boote entwickeln, logischerweise nur zum Schutz, allerdings würden die Natur beim Einsatz dieser Maschinen grossflächig zerstört. Australische Waldbrände sind ein Kindergeburtstag dagegen. Persönlich gefällt mir ein "natürlicher" Wald wesentlich besser. Damit wären wir eben wieder beim Naturschutz. Es ist weder nötig noch erlaubt, die nächste Nestle Fabrik in die Luft zu jagen. Kein vernünftiger Mensch wird jedoch deren Produkte kaufen. Es gibt tatsächlich einigermassen erträglich produziertes Fleisch von schottischen Hochlandrindern, die Zeit ihres Lebens irgendwo im Wald gelebt hatten weil sie für ein anderes Tier im natürlichen Kreislauf einspringen mussten etc. Nur sind dies absolute Luxusprodukte, kaum erhältlich. Wer vorgibt nur solches Fleisch zu essen, lügt sich selbst in die Tasche. Der Aufwand, solches Fleisch zu suchen und zu bezahlen, um einmal in fünf Jahren Fleisch zu essen, ist nicht vernünftig. Auf Tour kriegt nun mal jeder (vor allem jeder) bei allzu sorgloser Ernährung gröbere Mangelerscheinungen. Sich nur von Snickers zu ernähren ist eine eigentliche Garantie, das Ziel eben nicht zu erreichen. Nach tausend Meilen hat man fertig mit sich selber und der Welt. Zum katastrophalen Zusammenbruch der körperlichen Leistungsfähigkeit kommt der psychologische Effekt des Versagens. Da hilft dann auch das angeblich leckere Schnitzel nicht weiter. Wesentlich logischer scheinen mir die Erklärungen von Ray. Wir leben nun einmal in einer technisch aufgerüsteten Gesellschaft. Spritzen und Tabletten sind oftmals notwendig. In den USA lässt mensch sich vor einem thru-hike schon mal eine Infusion setzen. Wer keine moderne Medizin will, kann gerne Silberwasser saufen statt im Fall der Fälle auf Antibiotika zu setzen. Sprich: aus Gewichtsgründen im November mit den Kleidern eines Nudisten durch die Sierras. Einfach mal schauen, wieviele Menschen in der Reproduktion medizinische Hilfe benötigen. Eine B12 Tablette ist hier wirklich das kleinere Übel.
  17. Also ich habe gehört, dass man da so ins Zittern kommen kann, dass angeblich ein zielstabiler Entwässerungsvorgang nicht mehr möglich sein soll. Wie gesagt, ich habs nur gehört. Auch soll es Ferkel geben, die sich einfach in den Apsiden ihres Zeltes erleichtern, womöglich grad noch vom Innenraum aus....
  18. Dass ich vor irgendwas davonlaufe, höre ich auch immer wieder. Von Leuten mit sehr schönen Jobs in der Verwaltung, politisch gewählt, Personen des öffentlichen Lebens. Die gehen vom Büro bis zum Taxi und fahren damit in höherpreisige Gaststätten, wo dann die Weinkarte mittels an der Zahl ausreichenden Stichproben auf Vollständigkeit und sinnvolle Zusammensetzung geprüft wird - öfters als der Monat Wochen hat. Das kann ich dann auch nicht nachvollziehen und es würde mir ebenfalls keinen Spass bereiten. Monatelanges Langdistanzwandern hat zumindest mir jegliche Lust an herkömmlicher Arbeit in einem Unternehmen, Verwaltung oder Politik gründlichst verdorben. Und ich kenne AmerikanerInnen, denen geht es genau so. Hervorragendst ausgebildet, MSc (mehrfach) in einem prestigeträchtigen Gebiet, Job trotzdem wenige Monate nach einem Fast-Yoyo auf dem PCT geschmissen. Ich bin ziemlich sicher, Christine würde sich nur noch von karitativen Überlegungen in ihren alten Job zurück locken lassen - wenn es darum ginge, einen Betrieb zu retten, an dem hunderte Existenzen hängen. Vermutlich würde sie auch dann ablehnen, da eben Motivation für solche Dinge nur noch eingeschränkt vorhanden. Nervtötende Sitzungen mit Menschen, deren Probleme höchstens Fremdscham auslösen? Die Idee, man würde davon laufen, ist trotzdem Unfug. Man läuft nicht davon, man tut einfach anderes. Viele Langdistanzwandernde schreiben Bücher, trainieren andere Menschen (damit diese ihre Arbeitstage wieder durchstehen...) oder arbeiten als Guides. Viele malochen auf dem Gebiet der Trail-Maintenance oftmals freiwillig und ohne nennenswerten Lohn. Absoluter Knochenjob, Häuser hochziehen ist dagegen fast vergleichbar mit am Strand liegen. Es wird zuerst an den entsprechenden Ort gewandert, mit allen Werkzeugen. Umgefallene Baumstämme werden mit Muskelkraft zersägt, wochenlang. Wenn dies zu lange getan wird, kommt es zu genau denselben Symptomen wie jene, für die in der Schweiz die Frühpensionierung im Bau-Gewerbe eingeführt wurde. Und übrigens: Mein berühmtester Vorfahre tarnte seine ganz grundsätzlich eingeschränkte Lust zu arbeiten, als Mann Gottes. Er hat angeblich zwanzig Jahre lang weder gegessen noch getrunken - don't try this at home, auch Lichtnahrung wäre für das Langdistanzwandern fantastisch, leider scheint dies nicht richtig zu funktionieren. Es sind Menschen daran bereits in der Umstellungsphase verschieden. Der Vorfahre wurde immerhin heilig gesprochen, allerdings erst Jahrhunderte nach dem Ende seiner irdischen Existenz. Unsere tapferen Truppen hatten während dem Krieg zu ihm gebetet, seine Hand erschien darauf schützend am Himmel, der Feind sah vom Angriff ab und vermittelte seine monströsen, massenmörderischen Ideen stattdessen leider anderen (kein Witz, er wurde wirklich darum heilig gesprochen).
  19. https://www.dsm.com/products/dyneema/en_GB/contact/where-to-buy/where-to-buy-fabrics-with-dyneema/where-to-buy-dyneema-composites.html - 1500 meter ist jetzt nicht so viel, wahrscheinlich arbeitet er nebenher für Christo
  20. Sehr schön! Leider kenne ich dieses Wetter nur zu gut. Wie wir ja alle wissen, hat Dixie ihr Zpacks auch als Groundsheet missbraucht. Gibt leider Löcher. Wenn es in Israel regnet, steigen die Chancen, dass Du es irgendwie aufstellen kannst, bei schlechtem Wetter sinken ausserdem die Chancen, dass jemand sein Soundsystem in der Natur draussen testen tut. Einfach nicht auf den Boden schauen
  21. Kommt auf Deine Mattenwahl an, aber viele Bivis sind inklusive Tarp grad so schwer wie ein gescheites Zelt, deine Ausrüstung wird trotzdem meistens nass und bis Du ein Tarp richtig aufgespannt hast ist auch schon fast wieder morgen. Herr Swamy genoss den AT im Winter in einem Bivy, allerdings gibt es eben auf dem AT diese Shelters. d.h. Waldhütten, die auf mindestens drei Seiten zu und winddicht sind. Schottland im Winter in einem Bivy ist nur empfehlenswert, wenn Du auch von Struktur zu Struktur gehen kannst - es gibt hier diesen Verlauf über Bivis, wo das Fazit ungefähr war, Bivis seien eine geeignete Entschuldigung, gewisse kulturelle Eigenschaften von Schottland im Bereich der Gastronomie ausgiebig zu testen. Schottland ist weitgehend kahl, da man vor ein paar Jahrhunderten den Eichenwald für Schiffe gebraucht und nie mehr angepflanzt hat. Tarptent ist die viel bessere Wahl, es gibt da windstabile Modele. Ausserdem gibt es Schnee im Winter. Tarptent hat aber wenig mit einem Tarp zu tun, es handelt sich um "normale" Zelte, allerdings entwickelt und gebaut mit sehr viel Liebe zum Detail und handgemacht in den USA. Wäre mein absoluter Favorit, wenn die DCF schweissen würden. Ponchotarp und Tarptent zusammen machen nicht so Sinn. In sehr windigen Gegenden (=Schottland) machen auch Ponchos nicht so Sinn, weil sie sich aufblasen oder wie Segel verhalten. Für Schottland willst Du möglichst windschlüpfrig sein, ev. findest Du in der Eisschnelllauf-Abteilung geeignete Dinge
  22. Ich war letztes Jahr fast drei Monate auf dem PCT unterwegs (SOBO, Start August). Eine Nacht lang Regen. Neuseeland und USA Westküste sind jetzt nicht wirklich vergleichbar. Mit einem 3 Pfünder auf dem PCT loszuziehen ist IMHO nicht wirklich sinnvoll. Ich habe sehr viele BA Zelte gesehen, diese werden vor allem von Amis gebraucht, die einfach keine Lust verspüren, bei Zpacks 500 $ abzudrücken, weil sie sowieso schon ein BA Zelt haben, aber die Zelte halten absolut sicher auf dem PCT, wenn man nicht gerade zwei Wochen auf dem Mount Whitney bleiben möchte. Es gibt wunderschöne Videos z.B. von Mary Mansfield, sie hat in diesem Jahr ein BA Tigerwall mitgeführt, das ist immer noch leichter, aber ebenfalls Overkill auf dem PCT (Wassersäule 1200 mm). Oft wurde bei den BA Zelten nur das Innenzelt aufgestellt, da bessere Belüftung so, aber trotzdem Schutz vor Mücken (kann man mit einem Zpacks nicht, man kann dort aber die Türen offenlassen). Wenn es keine Mücken gab, liebten viele Menschen Cowboycamping. Auf dem PCT kann man sein nichtfreistehendes Zelt wirklich überall aufstellen, der Boden ist weich. Dies erklärt weshalb so viele Menschen mit Zpacks unterwegs sind. Sorgen wegen dem Material von BA Zelten sind für den PCT unbegründet. Es gibt auch Zelte, die sind geschweisst statt geklebt oder genäht, sogar von BA, aber die taugen u.a. gemäss diesem Forum hier nicht eben viel.
  23. Hallo Qamavoq In der Zwischenzeit konnte ich mit jemandem sprechen, die seit Jahrzehnten in Israel wohnt, die Situation vor Ort kennt und auch politisch ziemlich gut vernetzt ist (sowohl in Israel als auch in der Schweiz). Gemäss ihr ist Israel ein Zweitweltland. Diese Einstufung von Ländern an sich ist problematisch, aber sie sagte, viele Menschen aus Europa und den USA hätten das Gefühl, Israel sei ebenso entwickelt wie der Westen von Europa. Dies sei ganz klar nicht der Fall. Öffentliche Dienste funktionierten mehr schlecht als recht. Recycling sei zwar vielen Israelis ein Begriff, dies bedeute aber noch lange nicht, dass dies die Menschen im Alltag auch umsezten. Tatsächlich fragte ich mich oft, ob mein Verhalten nun einen Unterschied machte, wenn ich meinen Abfall sorgfältig wieder einpackte, rund herum der Boden aber von Abfall bedeckt war. Israelis wird es ähnlich ergehen - when in Rome... Dies betrifft auch die "Bathroom Situation". Es gibt sehr wohl Methoden, um ohne WC-Papier sauber zu bleiben, für Israel wären diese sehr angebracht, da der Boden entweder felsig oder Betonähnlich getrocknet ist. Dort ein Loch zu graben, würde Stunden dauern. Bislang setzen aber die Leute leider auf WC-Papier, dies führt zu wirklich unschönen Situationen. Freiwillige Trail-Crews wie in den USA gäbe es nicht. Nirgendwo würden Gelder bereit gestellt, um beispielsweise Wanderwege zu unterhalten (in der Schweiz werden dafür hunderte Millionen im Jahr ausgegeben, Tendenz zunehmend, da der Berg eben ins rutschen kommen kann). Der INT folgt deswegen zu ca. 80 % bestehenden Naturstrassen und 4 x 4 Pisten - oder eben seltsam breiten Pisten, die nur einen Sinn ergeben, wenn man die politische Situation beachtet. Diese Pisten sind dafür neu.
  24. Mars

    PCT 2020

    Ich denke, die möchten halt nicht, dass jemand sich ein PCT Permit zieht und damit nur auf dem JMT rumläuft. JMT ist offenbar super ausgebucht, es ist wesentlich einfacher an ein PCT Permit zu kommen. Ich werde, wenn alles rund läuft irgendwann im Mai in Campo sein. Es ist unmöglich, den AT auf den Tag genau zu planen.
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