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Ultraleicht Trekking

MIUTATS: Madeira im Frühling


Aeros

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MIUTATS: MIUT (Madeira Island Ultra Trail) and then some. Basierend auf dem MIUT habe ich mir einen Hike durch die ganze Insel, von Küste zu Küste, von West nach Ost gebaut und bin ihn vergangene Woche gelaufen. Insgesamt 5 einhalb Tage laufen, ca. 145km gemacht mit etwas mehr als 7km (nur auf) Höhenmetern. Die haben es in sich, aber die Tour war unendlich schön! Hier die Route auf Gaia. Und hier die Packliste.

Meine Trekkingstöcke, Trowel, das 21g-Schweizer sowie die Heringe hab ich in Cellophan eingewickelt um diese aufzugeben. Mal sehen, etwas nervös bin ich schon deswegen, ich hab's noch nie probiert. Auch die restliche Ausrüstung, samt Essen für 6 Tage war ok. Aber die Security-Frau war auch eher mit mir abgelenkt und vor mir hat ein älteres Ehepaar die Bundespolizei beschäftigt, da noch Wasser im Handgepäck war. Eventuell bin aus versehen die Priority Lane gelaufen, aber wer weiß.

Tag 1: Ankommen
Ich bin in Frankfurt in den Flieger der EW Discover und kam pünktlich Nachmittags in FNC an. Meine in Cellophan eingewickelten Trekkingstöcke durfte ich an einer blau angemalten Säule abholen, nicht am Band. Das ist die "Weird Objects Station". Per Aerobus bin ich für 5€ nach Funchal gefahren. Bus fahren auf Madeira ist ein kleines Abenteuer für sich. Per Google Maps wollte ich die Route verfolgen und ca dort aussteigen wo ich umsteigen musste, um zum Decathlon zu kommen. Mein erstes Missionsziel war nämlich eine geeignete Gaskartusche zu finden. Die Route verlief ziemlich anders als Google Maps das versprochen hatte. Aber die Umsteighaltestelle war dann wieder richtig. Wir hatten verspätung, also hab ich eine andere Linie genommen. Der Busfahrer war so nett und hat die Tür immer in voller fahrt bereits aufgemacht, also nichts wie raus. Dann mit ein bisschen Navigationsproblemen den Decathlon gefunden und reinmarschiert. Riesen Ding, kleine Auswahl im Wandersortiment. Und zu allem übel gab es nur noch Stechkartuschen. Die Mitarbeiter haben mir dann direkt in der Innenstadt den Decathlon Connect empfohlen. Zusätzlich gibt es noch einen weiteren Wandershop wo es Kartuschen von Coleman gibt. Per Taxi (via Bolt für 12€) bin ich dann zum Connect und wurde fündig. Nach einem Belohungseis ging es zum Hotel ... was 300m entfernt lag. Später hab ich noch Salami, Käse, Chips und Tortillafladen eingekauft und hab mir Funchal etwas angeschaut.

Zum Flug ist fast alles erstmal im Rucksack (Klamotten trage ich fast alle am Körper, es wird erstmal etwas kälter):

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Der erste Blick den man von Madeira auf meiner Seite erhascht, das Ostkap:

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Das Mittagessen der nächsten Woche:

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Es ist warm, sonnig, alles blüht, einfach traumhaft:
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Tag 2: Los geht's! Achadas de Cruz -> Fanal
Morgens habe ich noch schnell das Hotelfrühstück mitgenommen und wollte dann per Bolt nach Achadas de Cruz (ca 1:05h fahrt) fahren. Busse kamen nicht in Frage, da wohl nur einer jeweils um 10h fährt und ca 3h braucht. Ich hatte aber noch 26km geplant. Nach einigen versuchen habe ich dann auch einen Fahrer gefunden, der mich wortlos in einer Stunde fahrt nach Achadas de Cruz und netterweise bis zur Teleferrica gefahren hat, obwohl ich das anders gebucht hab. Es gab 10€ Trinkgeld, da er mir schon Leid tat, jetzt eine Stunde wieder zurückfahren zu müssen. Ankunft war gegen 10h.

Für 1,50€ bin ich dann mit der abteneuerlichsten Seilbahn die ich je gesehen habe One-Way runter zum Strand, zu diesem ursprünglichen Dorf. Nach ein bisschen umschauen und Wellen genießen geht's los! Der Trail ist ziemlich zugewachsen und brutalst steil. Aber die Stimmung ist gut, ich fühle mich wegen der Klippen und dem blauen Meer wie in Fluch der Karibik. Abenteuerlust liegt in der Luft!

Der Weg windet sich ca. 2km an einer Schlucht entlang. Ich verzichte dämlicherweise auf Sonnenschutz, was mir später noch heimgezahlt wird. An einer sehr engen Kehrtwende werde ich aus dem Nichts von etwas angefaucht was im Busch sitzt, mir geht der Arsch auf Glatteis. Auf Madeira gab's doch nichts, was gefährlich ist?! Ich habe nichts gesehen, getan wurde mir auch nichts, also etwas verstört weiter.

Oben angekommen (nach 1,5h) geht es durch ein beschauliches Dörfchen, nur um dann direkt wieder auf Meereshöhe hinab zu steigen. Aber immerhin nur knapp 500m hoch und runter, das wird noch besser.

Der Weg nach Porto Moniz runter ist scheinbar eine alte Betonstraße, juhu! Hab ich schon erwähnt, dass ich eine Tendopatie (sowas wie Patellasehnenspitzensyndrom am Ansatz) im linken Knie habe? Da lacht das Herz. Unten angekommen gibt's aber Touristen zu begucken (oh warte, ich glaub die begucken eher mich!), beeindruckende Wellen, ein super cooles Wellenbad an die Küste gebaut und natürlich der erste Snack. Ich esse bolo de caco-Sandwich mit Espada, beides Madeirische (?) Köstlichkeiten. Sandwich ist ok und ich frage mich, ob Fisch jetzt wirklich so clever war. Egal, ab geht's! Erstmal wieder auf 400m hoch um dann wieder auf 0m abzusteigen, schön. Unten am Strand wird wieder ein bisschen genossen und geschaut (Ilhéu da Ribeira da Janela), aber Lust auf den Anstieg habe ich nicht, den habe ich schon begucken dürfen während ich ins Tal abgestiegen bin. Jetzt geht's nur noch bergauf, auf ca. 1200m. Ich kämpfe mich weiter durch den Urwald, da ich vor Sonnenuntergang gerne in Fanal ankommen würde. Langsam wird mir übel. Ob das der Fisch ist?

Gegen 20h komme ich in Fanal an, ganz anders als erwartet. Das ist ja nur eine Wiese! Aber trotzdem schön. Ich stratze zum Campingplatz, nur um eine Gruppe Polen zu finden, die mich nicht beachten, laut sind und alles schon voll belegt haben in dieser Ecke. Egal, ich haue mich hinter's Toilettenhäuschen, ich will meine Ruhe und früh los. Mir ist mittlerweile so schlecht, dass ich nichts runterkriege. Bitte nicht schon wieder eine Lebensmittelvergiftung!

In einer leichten Kuhle baue ich mein Splitwing unter Beobachtung einer wilden Katze auf. Mir geht's nicht gut. Ich schaue mir trotzdem den Sonnenuntergang an, versuche etwas zu essen, lege mich aber bald ins Bett. Es wird sehr unruhig. Liegt leider auch daran, dass ich mich mit der Steigung doch verschätzt habe und mir das Blut in den Kopf läuft, na super. Also umdrehen, was in einem Tarptent echt eine Qual ist. Die Polen sind bis ca 23h laut, danach kommen immer wieder Autos, der Platz liegt direkt an der Straße. Es werden nur die Toiletten aufgesucht, aber ich bin immer hellwach, da ich einen anderen Termin für meinen Permit hatte.

 

Die Aufregung steigt, da geht's jetzt runter:
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Nur um da hinten wieder hochzulaufen. Aber erst nachdem ich die Gischt und den Wind und die Wellen genossen habe:

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Ich schraube mich dem Canyon entlang hoch:

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Halbzeit? Von da komme ich:

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Und da geht's wieder runter, nach Porto Moniz:

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Nur um dann da wieder hochzulaufen:

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Der mich ständig begleitende Ausblick entschädigt, kaum zu fassen, dass ich hier mitten im Ozean über Berge laufe:

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Überraschung, es geht wieder runter:

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Nur um wieder hoch zu laufen. So langsam habe ich keine Lust mehr auf das Spielchen:

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Treppen:

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Dann Treppen im Eukalyptus-Urwald. Der Geruch beflügelt:

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Sehe ich da etwa ... das Ende?

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Der Zeltplatz, die Truppe aus Polen und die Autos:

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Erster himmlischer Tag fertig, der Pitch ist kacke, aber egal:

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Tag 3: Fanal -> Chão dos Louros
Die Nacht ist unruhig, mein Quilt wird durch Kontakt mit der Zeltwand nass. Eine Kuh besucht mich gegen 3h und grast in 3m Entfernung. Um 6 geht der Wecker. Warte mal, es ist ja noch Zappenduster! Auf die Garmin geschaut: die Sonne geht um 8 auf, ups. Dafür werde ich mit einem grandiosen Sternenhimmel belohnt, ich meine sogar die Milchstraße sehen zu können. Das entlohnt. Leise fange ich an zu packen, meinen Kaffee zu kochen. Die Toilette hat keinen Sitz und ist total versifft. Wird sich schon was finden.

Ich wandere 7:30h los, da es noch etwas bergauf geht um zu einem guten Aussichtspunkt zu kommen. Weiter oben noch mehr Zelte. Und mehr Menschen als erwartet. Der Sonnenaufgang macht wie so oft alle Strapazen wieder wett. Ich ziehe mich langsam aus, habe aber den Fehler gemacht und meine Merino Long Johns anzulassen. Nachdem ich weiter auf dem Trail bin und mir sicher bin hier alleine zu sein werden kurz die Hüllen fallen gelassen. Weiter geht's wie immer einfach in meiner Hose und Sunhoody, es ist schon warm genug. Sonnencreme kommt direkt auch drauf, meine Hautfarbe ist eh schon sehr hummerartig.

Von 1200hm steige ich nach Seixal ab, der Weg ist wunderschön, aber leider fast komplett mit Holzbalken als Stufen ausgelegt, was das ganze sehr mühsam macht. Aber die Strecke ist schön, die Sonne knallt. Der Appetit ist auch wieder da. Aha! Also doch nur ein Sonnenstich gestern, sehr schön. Irgendwann landet man dann für den letzten Teil inmitten von Feldern die schon von sehr alten Männern per Hand bestellt werden. Ich setze mich an einen der unzähligen Wasserhähne, fülle mein Wasser auf und gönne mir erstmal einen Trail-Tortilla mit (spanischer) Salami, Käse und Dorritos.

Es geht nur auf 300hm runter, ganz nach Seixal will ich gar nicht, ich hab jetzt schon keine Lust mehr auf das unendliche hoch und runter. In 4km geht es einen sehr unbenutzten Trail auf ca 1400hm hoch. Wie den ganzen Tag schon treffe ich niemanden, bis ich fast ganz oben eine Pinkelpause machen will und mir auf einmal im 2-Minuten-Abstand zwei Trailrunner entgegen kommen. Ups.

Danach geht's weiter in wüstenartiger Umgebung, genau mein Ding! Staub der aufgewirbelt wird wenn meine Trailrunner den Boden berühren, großartig! Wäre da nur der Fakt, dass mir das Wasser schon beim Aufstieg ausgegangen ist, nicht. Gaia macht mir immer wieder Hoffnung mit Wasserstellen aber leider sind alle ausgetrocknet. Es geht mittlerweile wieder bergab, später gehe ich an Levadas lang und finde auch endlich Wasser. Aber es ist zu spät und auch mein heißgeliebtes Nuun kann mich nicht retten: ich bin hoffnungslos dehydriert und mir geht's dementsprechend. Aber alles ist einfach nur unendlich schön und es ist mir schon fast egal!

Es geht durch längere Tunnel in denen Levadas verlaufen, ich fühle mich wie Gollum weil ich schräg laufen muss. Mein armer neuer Weitläufer-Rucksack kratzt desöfteren am Fels, ich ärger mich. Nach den Levadas wird der Trail etwas unklarer und ich laufe nicht ganz den geplanten Weg da es leider auf einem Single Trail weiter geht. Als Biker bin ich selber kein Fan von Wanderern die mir bergrunter entgegen kommen. Aber alles geht gut und ich komme endlich beim Estalagem de Encumeada raus, einem Restaurant. Aber nach einkehren ist mir eigentlich gerade nicht. Ich muss für ca 3.5km berghoch auf einer Straße laufen, gar kein Spaß, hier wird nämlich sehr abenteuerlich und schnell gefahren, deswegen versuche ich die Seiten immer mal wieder zu wechseln und laufe möglichst an den Außenseiten von Kurven.

Beim Miradouro da Encumeada wird gerade eine Snackbar geschloßen, eine Packung Kinder Bueno und ein Eis bekomme ich dennoch verkauft. Ich freue mich wie ein Schneekönig und laufe happy den Berg runter Richtung Campingplatz. Der liegt nicht ganz auf dem Trail aber egal. Dort ist schon mehr los, Kinder, Hunde, ein paar stille Wanderer. Etwas zu viel Trubel aber der legt sich irgendwann. Ich baue im Sonnnenuntergang, den ich nicht sehe, da wir in einem von hohen Bergen umgebenen Tal sind, mein Splitwing auf und mache mir essen. Dabei verliere ich leider mein cooles Gummi womit ich den Deckel am Topf halte. Ich erwarte eine kalte und feuchte Nacht.

Scheinbar schwebt gerade viel Saharasand über der Insel:

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So sieht der Vormittag aus, es geht runter:

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Fast unten:

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Zeit für Brunch:

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Es geht natürlich direkt wieder hoch:

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Und wo ist hier das Wasser?

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Tag 4 Chão dos Louros -> Pico Ruivo
Ich schlafe erstaunlich gut, die Nacht ist trocken und warm. Erstmal Kaffee und zusammen packen! Das Toilettenhäußen hat ein Klo zum Hocken, mega! Die Toiletten sind nämlich siffig. Dazu gibt es ein Stück Seife, was für ein Traum. Nur kein Toilettenpapier.

Ich genieße es da so sehr dass ich etwas trödel und spät los komme. Der Campingplatz ist echt schön. Anfangs finde ich den Trail nicht, der mir einen Teil der Straße erspart. Nach anfänglichen Schwierigkeiten geht's und ich laufe nach Encumeada. Da brauche ich wieder zwei Anläufe um den richtigen Eingang zu finden, hinter der Snackbar von gestern wirds dann aber was. Es geht an einer Levada lang und man hat einen tollen Blick über das Tal. Leider ist ein kleiner Tunnel nach ca 1km gesperrt. Der einzig andere Zugang zum Trail ist auch zu, das konnte ich gestern schon von der Straße aus sehen. Also wird der Trail von Encumeada direkt zum Pico Ruivo gewählt, auch nicht schlimm.

Zwischendurch biege ich zum Pico Grande ab, lasse meinen Rucksack unterwegs liegen und habe den schönsten Moment bisher. Es ist unendlich windig und man darf einen Boulder hochkraxeln. Ist das schon Via Ferrata-würdig? Egal, super schön. Leider wieder mit dem Wasser verschätzt dehydriere ich heute schon wieder. Hier kommen mir ganze 4 Wanderer auf der gesammten Route seit Encumeada entgegen. Es geht viel über Stock und Stein, der Weg ist nicht ganz klar und es ist sehr exponiert, es geht viel über Geröll und seitlich gut runter. Aber es macht einen Heidenspaß, ich habe die Zeit meines Lebens und entscheide mich trotz Knieschmerzen zu meinem Rucksack zurückzurennen. Habe ich schon erzählt, dass ich mir das Knie ausgerechnet beim Trailrunning kaputt gemacht hab? Naja, egal.

Wieder auf der Hauptroute von Encumeada zum Pico Ruivo wird Gas gegeben. Laut Google Maps gibt es auf dem Pico Ruivo eine Snackbar mit frischem O-Saft! Das motiviert. Der Weg zieht sich trotzem ewig und ich komme kurz vor knapp an, reserviere mir den letzten Campingspot auf einem Kamm und lerne meine netten Nachbarn, ein norwegisches Pärchen kennne. Aber ich habe Prioritäten, ab zum Shop! Kein warmes Essen oder O-Saft mehr. Aber dafür Kuchen der wie Lebkuchen schmeckt, drei Dosen Limo und eine Packung getrocknete Ananas. Gott wie ich Lust auf frisches Obst habe!

Es ist höllisch windig und der Sand ist wirklich fies da oben. Ich versuche mein Zelt aufzubauen in der einzigen sinnvollen Konstellation und suche mir ganz viele Steine und baue mir eine kleine Mauer. Ich setze Wasser auf und geselle mich zu den Norwegern, die mir prompt fortified Madeira wine anbieten. Auf nüchternen Magen entfaltet sich die Wirkung schnell, ich bin betäubt und happy. Gleichzeitig sprudelt mein Wasser und der Stein den ich auf den Topfdeckel gelegt habe, aus Angst er könnte weg fliegen, fällt ins Wasser und ich habe braune Brühe. Ups. Also zurück zum Häuschen und Wasser nachfüllen. Der fortified wine hat aber ganz alleine schon ein sehr wohliges Gefühl mitgebracht, da ist mir das Maleur auch egal. Irgendwann klappt's dann aber auch mit dem Essen.

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Der Trail ist echt schön hier oben. Die vorangegangene Treppen-Oddyssee habe ich mal ausgespart, das sieht aus wie die Tage zuvor:

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Irgendwann auf dem Pico Grande ist auch Zeit für meine Signature-Pose:

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So sieht der "Weg" die letzten Meter auf dem Pico Grande aus:

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Manchmal sieht der Trail so aus, es geht über Stock und Stein:

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Kannst du mir sagen wo es Wasser gibt?

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Jetzt aber flott, die Snackbar macht bald zu!

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Puh, geschafft. So sehen 20€ aus:

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Ob das kalt wird?

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Tag 5 Pico Ruivo -> Terreiros
Die Nacht war seeeeehr unruhig. Es war so windig, dass ich konstant die Zeltseite an mir kleben hatte und der Windchill sprengt den Rahmen meiner ausrüstung. Ich hab zwar alles was ich hatte um mich rumgelegt, die Regenjacke über meine Füße gelegt und alles angezogen was ich hatte aber gefroren habe ich trotzdem. Zum Dank hab ich auch noch Sand in Augen und Nase und wache dreckier auf als ich eingeschlafen bin. Das Zelt ist nun auch konstant Orange und alles knirscht. Ich gehe aber erstmal zum Sonnenaufgang zur eigentlichen Spitze. Dort ist schon viel los, etwa 20 Leute warten schon. Der Sonnenaufgang ist spektakulär und es gibt sogar einen Heiratsantrag. Dann geht's aber recht flott wieder zum Zelt, zusammen packen. Für den Kaffee ziehe ich mich zur Hütte zurück und gehe auch bald los. Einige Neuankömmlinge haben den Sonnenaufgang sichtlich verpasst und sind völlig k.o. Ich ziehe den Hut vor einem sehr jungen deutschen Mädel was den Weg (scheinbar gibt's in 1h Entfernung noch einen Parkplatz) mit Doc Martens gemacht hat.

Vom Pico Ruivo geht's zum Pico Areeiro. Der Weg ist wunderschön, aber irgendwann bin ich verwirrt. Es kommen mir immer mehr Leute entgegen. Ich fühle mich unwohl. Ich stinke, bin dreckig und habe mein übliches Outfit an, während andere eine Parümwolke hinter sich herziehen. Es wird so voll dass ich immer langsamer voran komme. Nur zwei andere Mädels, die offensichtlich auf dem Rückweg zum Areeiro sind, gehen in die gleiche Richtung und haben einen ähnlichen Speed wie ich. Trotz einer kleinen Pause (ein hoch auf die getrocknete Ananas) schaffe ich den Weg, der mit 4h veranschlagt wird, in 2:15h. Happy mit mir selber gönne ich mir um 11:15 einen Cheeseburger in der Snackbar. Der ranzigste, aber leckerste Burger meines Lebens. Während ich warte treffe ich einen Arbeitskollegen, die Welt ist manchmal so unendlich klein.

Es ist mir hier aber zuviel los und ich werde nicht gerne angeschaut wie ein Alien, also auf geht's! Noch schnell eine Packung madeirischen Zuckerkonfekt gekauft geht's los. Es geht auf einen komplett leeren Trail Richtung Pico do Escalvado. Wieder ist es unendlich zugig hier, ich lieb's und bin happy, genau mein Ding. Wüste und Wind. Auf dem Weg zum Poco da Neve geht der Trail bergab leider verloren. Komoot und Gaia sind fest der Überzeugung dass da was ist, aber ich sehe nichts und kämpfe mich einfach so den Weg runter. Ich treffe ein deutsch-weißrussisches Pärchen aus Stuttgart und halbiere meine Geschwindigkeit für einen Plausch. Alsbald macht sich aber Druck in mir breit und ich stratze weiter. Nach einem Kilometer fülle ich meine Wasserflaschen und wir sehen uns wieder. Eine halbe Stunde treffen wir uns wieder, während sie umgeben von blühenden Sträuchern Picknicken. Ich liebe so Details, das Leben ist manchmal eine Komödie. Ich bin scheinbar den übelsten (aber schönen) Zick-zack gelaufen, während die beiden einfach gerade aus gegangen sind.

Im Parque Ecologico do Funchal gibt es einen Campingplatz, da habe ich Wasser aufgefüllt, mein zweites Paar Socken gewaschen und Siesta gehalten. Eigentlich will ich hier bleiben. Aber es ist früher Nachmittag und ich habe noch gut Kilometer zu machen. 

Der Weg ist einfach wunderschön, eine zeitlang läuft man an einer Levada lang. Irgendwann geht es Richtung Chão das Feiteiras, einem Campingplatz und einer ganzen Freizeitanlage. Hier stehen öfter Schafe, wobei ich dem Schäfer auch beim Zurücktreiben der Schafe zugucken konnte. Nach einem Trail-Tortilla mache ich mich an die Schleife, die der MIUT macht. Es geht über einen Bauernhof, wo ich leider von den Einheimischen ignoriert werden. Irgendwann ist der Trail so zugewachsen, dass ich mich durch den Busch schlagen darf. Ich verfluche mein Leben und Frage mich, was mit mir nicht stimmt und warum mir type one fun nicht ausreicht?!

Es soll bergab und wieder bergauf gehen, vorbeigeführt an einem "Environmental Education center" in Ribeiro Frio. Ich hatte auch vorsorglich das Restaurante Frisca in Ribeiro Frio in die Route aufgenommen, aber beides lies ich links (wohl eher rechts) liegen und lief die Serpentinen auf der Straße berghoch. Leider einer der wenigen Tiefpunkte der Route. Bushwacking ist gar nichts meins und verträgt sich auch nicht mit meinem Outfit oder meiner Ausrüstung. Unterwegs wurde mir von Halbstarken, einheimischen (denk ich) höhnisch zugerufen ob ich Spaß hätte. Könnt ihr sicher nicht verstehen Jungs, aber ich lieb's.

Die letzten Kilometer geht es über einen kurzen Umweg zum Pico das Cruzes, wo ich unter argwöhnischen Augen Einheimischer beim Grillen beobachtet werde. Schnell Weg Richtung Campingplatz Terreiros. Auch hier wieder Einheimische beim Grillen. Ach stimmt ja, es ist Samstag. Aber auch die sind bald weg.

Ich baue mein Zelt weiter hinten auf und nachdem ich mich versichert habe, dass alle weg sind, mache ich mir etwas Wasser warm und mache mich nackig. Nachdem ich in einen Hering gelaufen bin und mir eine Ecke in die Zehspitze gehauen habe mache ich eine kurze Katzenwäsche und ziehe mich wieder an. Beim Versorgen der Wunde fällt mir auf, dass nicht unweit von mir ein Mädel ihr Zelt aufbaut. Ups, wie lange die wohl schon da ist? Ich hab mich doch extra hinter mein Zelt gehockt!

Gerne hätte ich hallo gesagt, aber bei Alleinreisenden Frauen halte ich lieber Abstand. Das dachte sie sich zwar auch, raffte sich aber auf, kurz hallo zu sagen just nachdem ich mein Zelt zugemacht hatte. Im Halbdunkeln unterhalten wir uns eine Weile, merken, dass wir uns auf der Pico do Pico-Route Vormittags begegnet sind (sie war eine der schnellen Mädels) und nicht nur beide deutsch sprechen sondern in Frankfurt leben. Das Leben ist manchmal witzig. Wir verabreden uns morgens zum Kaffee und hauen uns hin.

Etwas Sand im Zelt:

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Vom Sonnenaufgang habe ich nur Videos, aber unter tiefstehender Sonne geht es bald los.

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Der Weg ist gut ausgebaut und mir kommen immer mehr Leute entgegen, was mich schon fast überfordert. Ich mache wenig Fotos:

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Es schlängelt sich hoch zum Pico Areeiro:

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Der weltbeste Cheeseburger:

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Schnell runter vom Berg laufe ich über einen zügigen Bergkamm, genau mein Ding, ich bin so glücklich wie lange nicht und mache ein kurzes Fotoshooting mit weirden Posen:

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Siestaaaa!

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Die besagten blühenden Büsche:

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Die "beschissene" Campingarea. Ich muss da rechts runter nur um quasi hier wieder lang zu gehen, top:

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19:30 steht das Shelter, so früh war ich bisher noch nicht dran. Wohin mit all der Zeit?

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Tag 6 Terreiros -> Ponta de São Lourenço
Nach einer unruhigen Nacht werde ich 7:30 von Geschrei geweckt und quäle mich etwas aus dem Quilt. War das meine neue Freundin, denn wir hatten uns zum Sonnenaufgang verabredet? Nein. Einheimische, die ihrem Hund nachrufen. Es war Sonntag und sie haben die Grills in Beschlag genommen und haben alsbald mit dem eifrigen gekoche angefangen. Ein Bierchen wurde auch schon geöffnet. Mit meiner neuen Freundin habe ich mich Abends auf dem Campingplatz Ponta de São Lourenço auf dem Ostkap verabredet. Sie war mit dem Auto unterwegs und hatte noch nichts vor. Wir hatten beide keinen (terminlich passenden Permit) und so wollte sie vorfahren und in guter deutscher Manier Handtücher ausbreiten und uns einen Platz freihalten. Ich ging dann später Richtung Wasser, wobei mir der Hund der Madeirenser entgegenkam. Ein Mischling-Kampfhund der selber noch nicht wusste was er wollte und auf mich zukam. Mit "is he friendly?" aktivierte ich dann die Einheimischen, die ihn zurückpfiffen. Wir sprachen kein gemeinsames Wort, aber man verstand sich. Während ich mein Wasser füllte (wo an dem Punkt meine Evernew beschlossen hat kaputt zu gehen) wurde mit dem Hund gespielt, der es aber nicht lassen konnte doch mal an mir zu schlecken. War also doch friendly. Gegen 9 machte ich mich auf, es sollte ein langer Tag mit mehr als 32km werden.

So langsam ruft die tägliche Pflicht und ich bin fern jeglicher Toiletten. Terreiros hatte auch keine sanitären Ausstattungen. Nicht schlimm, mein Poo-Poo-Set kam noch gar nicht zum Einsatz. Da ich gerade ohnehin eine scheinbar wenig begangene und etwas zugewucherte Forststraße zum Pico do Suna hochlaufe, einem kleinen Hügel, schaue ich mich um. Kurz überlege ich mich an den Wegrand zu hocken, es drängt. Und zu sehen ist auch keiner, getroffen habe ich noch niemanden. Die Vernunft überwiegt und so gehe ich komplett hoch und hinter die Hecken die den Turm auf dem Pico umgeben. Noch nicht mal fertig mit dem Geschäft höre ich Stimmen. Aus Angst in einer sehr ungünstigen Situation erwischt zu werden verscharre ich schnell mein Cathole und wasche mir die Hände. Normalerweise trenne ich extra das Stück Gras oben raus und klappe es wieder drauf, heute aber nicht. Ich komme aus der Hecke und tue so als würde ich hier hingehören und es gäbe nichts zu sehen, werde freundlich gegrüßt. Portugiesen (oder Madereinser?) in Fußballshirts sitzen in unmittelbarer Nähe und rasten. Die 200m weiter an der Weggabelung, wo ich zum Pico abgebogen bin, treffe ich auf ca. 30 Leute einer geführten Tour. Ich lache in mich hinein, man stelle sich vor ich hätte mich an den Wegrand gesetzt. Den Weg weiter verfolgend kommen mir auch mehrere Quads und Motorräder entgegen. Ich staune nicht schlecht, immerhin sind wir hier irgendwo im nirgendwo und es ist noch recht früh, vielleicht 1,5h nach Sonnenaufgang. Das Leben ist manchmal einfach eine Komödie. Kaum muss ich von meinem Trowel gebrauch machen beschließen die ganzen Touris mich zu überraschen.

Da ich heute 32-34km geplant hatte und es später auch ordentlich runter geht flitze ich die ganzen Forststraßen lang und mache wenig Bilder. Ich komme irgendwann in Portela an, nachdem ich wieder ewig Treppen laufen durfte, treffe auf ein bisschen Zivilisation und kann mein Wasser füllen. Beobachtet werde ich dabei von zwei Jungs der "Policia Florestal". Warum fühlt man sich eigentlich immer so als würde man gleich bei etwas erwischt werden wenn die Polizei in der Nähe ist? Egal, grandiose Aussicht von hier.

Der Weg von Portela zum Cabeço da Lapa ist recht langweilig, eine Schotterpiste mit einem Tunnel, den ich schnell hinter mich bringe. Irgendwann geht ein kleiner Singletrail rechts ab und ich genieße ein bisschen bergauf bergab und lande dann am Cabeço da Lapa an einer Picknick-Bank. Ich ziehe meinen sun hoodie aus und trocke ihn etwas, snacke meine Doritos und erfreue mich meiner bloßen Existenz, das Leben ist wunderschön simpel. Auf einmal höre ich Motorengeräusche und ziehe den hoodie schnell wieder an. Ein Geländewagen voller Touristen, der natürlich direkt neben mir hält. Während der Tourguide denen irgendwas erzählt leere ich meine Dorito-Tüte und fühle mich völlig fehl am Platz. Schnell weg. 

Weiter geht es auf einem unheimlichen steilen und ungesicherten Trail wo gerne auch mal 1-5 der in Lehm geschaufelten Stufen fehlt. Ich bin froh über die Stöcke und versuche nicht den Abhang runter zu fallen, es geht ca. 500m runter bis zum Meer. Der Teil war unheimlich geil, hält aber nur etwa 500m an. Ich verlaufe mich kurz auf ein Grundstück eines Einheimischen, der gerade auf seinem Feld arbeitet. Nun auf dem laut Waymarked Trail "Laran" heißenden Trail wird es ziemlich flach und ich mache gut Meter. Die Quellenlage ist hier wieder etwas schwieriger, ihr erahnt es, mein Wasser ist schon wieder leer.

Auf dem "Laran" sind wieder mehr Touristen unterwegs und natürlich kommen die mir auch alle entgegen. Da es flach ist zieht die Regel "wer Berg hoch geht hat Vorrang" natürlich nicht, wobei keiner von denen diese Regel sicherlich gekannt hätte. Auch wenn ich sehr viel schneller unterwegs bin ergebe ich mich und gehe eigentlich immer aus dem Weg und warte bis die Herde vorbeigetrampelt ist. Eigentlich alles deutsche Urlauber, tendenziell Rentner. Versteht sich natürlich von selber, dass der einzige Blick in meine Richtung auf meine bunte Hose fällt und sich sowieso nicht bedankt wird, man hat ja schließlich Geld bezahlt um hierhin zu kommen und der Kunde ist nunmal König in Deutschland. Ich verfluche meine Landsleute, die selbst an diesem wunderschönen Ort ihre spießige Engstirnigkeit und Ernsthaftigkeit nicht ablegen können und werde noch schneller. Genießen kann ich den Ausblick trotzdem, immerhin gehe ich in etwa 300m über dem Meer an einer Steilküste mit Blick auf das Ostkap entlang. Unterhaltung bietet eine Gruppe Briten, wo sich von den knapp 20 Leuten wirklich jeder artig bedankt, dass ich Platz gemacht habe. Ich kann mir das Lachen kaum verkneifen. 

An einer Kreuzung werde ich dann noch von einem Trailrunner angerempelt und darf mich nun endlich wieder halb durch die Büsche schlagen, in dem Wissen, dass hier wieder nur nettes Völkchen unterwegs sein dürfte. Die Touris sind alle auf der Laran geblieben, ich laufe weiter auf dem VBRC in Richtung Caniçal. Wie vorhergesehen werde ich nett gegrüßt (aber, liebe Landsleute, auf Madeira mit Servus Grüßen ist trotzdem weird, wir sind nicht auf Mallorca) und treffe auf einem der häufigeren und kleineren "Gipfel" Rosanna. Wir kommen wegen ihres Hundes, einem spanischen Wasserhund ins Gespräch und es stellt sich raus, dass sie deutsch spricht. Aus Madeira stammend erkundet sie Trails in der Gegend, da sie als Trekkingguide anfangen wird. Wir entscheiden ein Stück gemeinsam zu laufen und ich lerne etwas über die Blumen, die Geschichte von Madeira und warum der Boden Richtung Caniçal farbige Kreise im Boden hat (scheinbar Gasblasen in der vulkanischen Zeit Madeiras, jedes Gas hat eine andere Farbe). Da ich bestimmt 2-3km/h einbüße bietet mir Rosanna an mich ein Stück mit ihrem Auto mitzunehmen. Auch wenn mir das widerstrebt hatte sie völlig recht, es geht über ganz ekelhafte Schnellstraßen ohne Fußgängerweg. Unterwegs halten wir an einer Tankstelle, ich fülle Süßigkeiten und Wasser auf, natürlich nicht ohne mir ein Eis zu holen. Mit Sirius (dem Hund) auf dem Schoß geht es Richtung Ostkap zum Kreisel, wo mich Rosanna rauslässt. Das Leben ist schön, überall nette Begegnungen und Möglichkeiten, man muss nur offen sein.

Es ist ca halb vier, keine Ahnung wie, aber ich bin geflogen. Auf dem Ostkap gönne ich mir noch einen frischen Bananen-Milchshake an einer Bude und ein Eis auf die Hand und trotte Richtung östlichem Ende des Trails. Zum Glück habe ich auch hier immer wieder Nebentrails gewählt und muss mich nicht durch die Tourimassen schlagen, die sich Richtung Ende des Ostkaps schlängeln. Zwischendurch wird es immer leerer, was eventuell am starken Wind liegt.

Ich komme gegen 17h am Campingplatz an, schalte den Flugmodus aus. Siehe da, meine Wanderfreundin kam auch vor 10 Minuten an und sitzt in der Snackbar und schnabuliert Bier. Ich will erstmal ins Wasser, das hab ich mir fest vorgenommen. Also runter zur Rechten hinter dem Campingplatz. Ich treffe ein Pärchen aus Tschechien. Man muss etwas kraxeln und dann gibt es eine Metalleiter runter ins Meer. Die Strömung ist stark und mein von Sonnenbrand und trockener Haut verzierter Körper brennt vom Salz, aber es tut so gut, ich bin beflügelt. Das Wasser ist klar, blau und relativ warm. Nach dem kurzen Dip wieder hoch Richtung Snackbar, die machen wohl bald zu!

Wir finden leider raus, dass es hier kein Frischwasser gibt und überlegen was wir machen, entscheiden uns aber hier zu bleiben. Ich gönne mir einen Halben und eine Quiche, man ist das Leben gut! Wir kommen noch mit einer Gruppe aus Magdeburg ins Gespräch, die sich UH durch die Insel schlagen wollen, inklusive der Bialetti im Gepäck. Ich freue mich über die Begeisterung eines Teilnehmers über mein leichtes Gewicht und freue mich vor allem für mich selber. Mit 20kg die Berge hoch und runter wäre echt nicht spaßig gewesen.

Wir gehen zum Campingspot, bauen die Zelte auf, lernen noch zwei Jungs aus Tschechien kennen, die beide Tomas heißen. Da nun wirklich alle Touries weg sind gehen wir noch mal zur linken ins Wasser, wo man auch etwas schwimmen kann. Wir trauen uns etwas weiter raus und genießen den Ausblick. Zum Sonnenuntergang schnappen wir uns unser noch gekauftes Bierchen und Wandern zum wirklich hintersten begehbaren Punkt auf dem Ostkap und genießen den Ausblick. Mein iPhone und die Powerbank haben sich in der Bar schon verabschiedet, irgendwie hatte ich die Kapazität etwas aus den Augen verloren. Aber meine Wanderfreundin hilft mit Bildern aus. Zu viert erfreuen wir uns des Lebens, ein magischer letzter Abend des Trips für uns alle, ich werde melancholisch. Lange (oder noch nie?) habe ich mich so gut und so wie ich selbst gefühlt wie die letzten paar Tage.

Super happy geht's ins Bett und es ist die wärmste Nacht, obwohl ich erwartet hatte, dass es kalt wird. Meine Ohrstöpsel, die ich eigentlich immer trage, verstecken sich irgendwo in meinem Schlafsetup. Ich denke mir, dass ich so happy und angetüdelt bin, dass das schon gehen wird. Aber gefühlt mitten in der Nacht baut jemand noch ein Zelt neben uns auf, schön mit weißer Kopflampe. Ich finde die Stöpsel nicht, ahhhhhh. Dazu noch die Vogelgeräusche, die mich wachhalten. Aber irgendwann schlafe ich ein.

Es kann losgehen:

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Der besagte Turm mit der Hecke, man verzeihe mir den schiefen Horizont, ich hab's eilig:

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Stufen nach Portela:

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Blick von Portela:

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Blick vom Küstenweg, ganz hinten das Ziel vor Augen:

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Neue Freunde und bunte Blasen:

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Das Ostkap:

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Der Wind hat den Weg leergefegt:

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Das Leben genießen:

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Stimmungsvoller letzter Abend:

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Tag 7: Ponta de São Lourenço -> Machico

Nach einer wiedermals sehr kurzen Nacht hatten wir zwar keinen Sonnenaufgang, haben aber quasi direkt 20m über dem Wasser an der Klippe Kaffee getrunken. Der heutige Tag wird sehr entspannt, für mich geht es nur ca. 15km nach Machico und dann bin ich fertig. Wir haben unser Wasser schlussendlich zusammengetan und dann hat es auch geklappt. Wir gingen als Dreiergruppe (meine Wanderfreundin, einer der Tomas' und ich) zu ihrem Auto, da wartete noch mehr Wasser und eine Powerbank. Ich schloss meine an und konnte damit dann etwas mein iPhone laden. Die Garmin hatte noch Saft, schaffte es später aber auch nicht mehr ganz nach Machico.

Ich verabschiedete mich und lief bei sehr starkem Wind die Straße lang. Es zog sich ziemlich bis ich endlich in Caniçal und dann schlussendlich durch war. Ganz am Ende, beim Museu da Baleia fand ich dann eine ganz wundervolle öffentliche Toilette, wo es nicht nur Wasser und Strom sondern auch ein sauberes Klo gab. Ich wusch meinen Hoodie, mich und lud die Powerbank auf. Willkommene Abwechslung. Ich hab mich wie Hikertrash gefühlt.

Der Passeio Marítimo do Caniçal war eigentlich gesperrt, aber die Flatterbänder waren eh schon durchbrochen, so dass ich dann auch einfach flott rauf bin und das Stück an der Küste gegangen bin. Es ging zu guter letzt noch einmal bergauf-bergab-bergauf-bergab. Unterwegs verlor ich den Trail etwas, fand scheinbar einen Ziegentrail und quälte mich durch die Kakteen, in der Hoffnung da nicht drin zu landen, es war sau rutschig. Hat aber alles geklappt. Auf dem Pico do Facho genoß ich noch die Aussicht und den starken Wind, bevor es dann weiter Richtung Machico ging. Der Himmel war heute etwas bewölkt, was zu meiner inneren Stimmung ganz gut passte. Die finalen 500m zur Marina de Machico wurden noch mal knifflig. Eigentlich sollte es direkt runter gehen an die Küste, aber irgendwie gab es den Trail nicht mehr und ganz unten versperrte eine eingezäunte Bauruine sowieso den Weg. Ich bin trotzdem total verwirrt ein paar mal hin und her und ging dann schlussendlich die Levada bis zum "Fontanário do Miradouro do Senhor dos Milagres" und dann zum "Praia de Machico" zum Ziel. Mein Hotel lag tatsächlich direkt am Ende meiner Route, netter Zufall. Eingecheckt, samt Klamotten geduscht, verabredete ich mich mit meiner Wanderfreundin, die auch in diesem Hotel abstieg (sie hatte wieder keinen festen Plan für den Tag) und erkundete dann die Stadt. 

Ich holte mir neue Havainanas, denn meine alten waren mal verloren gegangen, und war froh die Füße endlich an die Luft bringen zu können. Einer der besten Burger (bei O Secreta) meines Lebens für schlappe 6,80€ sowie 3€ für hausgemachten Sangria (400mL) waren dann das Sahnehäubchen. Dort sitzend, auf meine Wanderfreundin wartend, kam der andere Tomas noch mal vorbei, rein zufällig. Die Welt und Madeira insbesondere sind sehr klein. Ich wollte mich noch durch die lokalen Früchte wie die Anona probieren und somit sind wir dann bei strömendem Regen Richtung Supermarkt. Im Anschluss wurde sich noch im Hikertrash-Outfit an dem Poncha (bei Tasquinha "O Salsa"), dem lokalen Rum-Cocktail vergangen. Essen gab's dann beim Restaurant O Pescador und damit war der Tag dann auch vorbei.

Auch das Wetter ist melancholisch:

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Laune? Gut!

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Besser nicht reinfallen:

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Runter nach Machico wirds noch mal schön (windig):

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Angeblich ist da ein Weg:

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Fertig!

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Geil! 6,8€ mit Pommes.

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Davon gab's dann 2:

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Und zum Finale der Poncha:

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Tag 8: Abspann
Mit dem Auto der Wanderfreundin ging es dann morgens zum Flughafen. Unsere Wege trennten sich dann, da wir unterschiedliche Flüge und Ziele hatten. Mein Flieger sollte um 12:10 gehen, aber irgendwie tat sich nichts, es hieß nur "später mehr Infos". Irgendwann wurde der Flieger auf 18:20, später auf 19:20 korrigiert. Ich traf die Frau des norwegischen Pärchens vom Pico Ruivo wieder, die im gleichen Flieger saß. Mit unseren 18€ Gutscheinen wurde dann noch die Wampe vollgehauen und alternative Pläne wurden geschmiedet. Sie nutzte TAP über Lissabon, ich habe zu lange rumüberlegt (die Kompensation von über 400€ wäre cool gewesen) und hatte dann keine Option mehr. Unsere Wege trennten sich, wir flogen dann sogar gegen 19:20 ab. Was hier auf dem Hinflug passiert ist, ist mir auf dem Rückflug passiert, quasi. Der Ersatzflieger musste in Teneriffa einen Zwischenstop einlegen. Ich kam mit dem Piloten ins Gespräch: unser ursprünglicher Flieger kollidierte beim Landen mit einem Vogel und so flog SwissAir von Genf einen Mechaniker samt einem Ersatzflugzeug plus Mannschaft ein. Der Mechaniker blieb da und untersuchte den ursprünglichen Flieger. Neben mir saß ein Madeirenser, mit dem ich mich viel unterhielt und wir landeten irgendwann 0:30 in Genf. Wir bekamen Taxi- und Hotelgutscheine. Meine Stöcke fielen irgendwann vom Band und ich versuchte mich durch die meckernde und drängelnde Rentnerschar zu manövrieren (fällt mir das grad nur so auf oder benehmen die sich immer so?). Lufthansa hatte mich auf einen Flug um 6:55 gebucht, was bei Ankunft im Hotel gegen 2h wenig sexy erschien. Noch in der Schlange war ich froh um die LH-App und buchte einfach per Chatbot meinen Flieger auf 14h um. Ich wollte noch das 4-Sterne Mövenpick-Frühstück mitnehmen und etwas schlafen. Karma schlug bei den Rentnern zu, die natürlich keine Möglichkeit hatten, ihren Flieger umzubuchen, da die Schalter/Hotline erst ab 4h wieder besetzt würde. Ich hatte auch wenig Lust 2h Nachts einer Horde grantiger Rentner die App zu installieren, zu erklären und denen da durchzuhelfen. Also freute ich mich klammheimlich und hielt die Klappe. Ich verschlang das Dinnerpaket, was ich super fand, ging duschen und fiel ins Bett.

Beim Frühstück traf ich den Piloten wieder, sowie ein deutsches Pärchen aus Frankfurt, die ich in Madeira schon zugequatscht hatte. Wir gingen zusammen zum Flieger, warteten in Frankfurt dann auch aufs Gepäck und gingen dann unserer Wege. Im Bus zum Terminal musste ein deutscher Rentner natürlich noch mal nach meinem Rucksack treten, damit ich auch ja weiß, dass ich wieder in Deutschland bin. Zuhause ging ich mit meinem Zelt und dem Pad duschen um die originalen Farben wieder herzustellen.

Die Norwegerin, mit der ich in Genf dann eigentlich auf einen Drink verabredet war, steckte dann übrigens in Lissabon fest. Müsste ich dem Trip einen Namen geben, so wäre es auf jeden Fall etwas mit "wiedekehrenden Begegnungen".

Warten auf den Flieger (das sind dann 18€):
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Kaum zu glauben, ich fliege:

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Fazit

  • Keine Viecher, keine Mücken aber viel Sonne. Mal viel Wasser, mal gar keins.
  • Was die Permits angeht hab ich mich ganz auf die hier beschriebenen Aussagen verlassen. Nur, dass ich direkt eine Email bekommen habe mit der Zusammenfassung, keine Stunde gewartet! Es gab kein zweites Schreiben. Permits wurden nie kontrolliert.
  • Auf dem Ostkap gibt es nirgends Frischwasser, nicht mal in der Bar. Nur kleine Flaschen zu kaufen.
  • Habe drei Kilo abgenommen, vielleicht mehr Essen ;) 
  • Ich hatte nach vier Tagen ziemliche Probleme mit chaffing an den Oberschenkeln. Meine Jeans scheuern gerne auch durch im Schritt, aber könnte es trotzdem eine andere Shorts tun? Oder muss ich jetzt echt Body glide mitschleppen?

Gear

  • Nach der ersten Nacht ist das Seil einer meiner Trekkingstöcke gerissen, wurde mit Panzertape repartiert. Hab einfach alle drei Teile miteinander verklebt.
  • Am vorletzten Tag ist meine Evernew-Faltflasche beim Filtern nach 3-4 Jahren gerissen und wird ersetzt.
  • Der Quilt war mir eigentlich zu kurz und zu kalt, würde ihn auch eher mit einem Cumulus 250 vergleichen?
  • Das Splitwing fand ich doof. Da ich nur zum Schlafen eine Unterhose getragen hab musste ich mich umständlich im Liegen umziehen. Ich hatte, egal was ich gemacht habe, eigentlich immer das Mesh im Gesicht. Die Platzsuche ist auch schwierig (der Kopf sollte garantiert oben liegen), genau wie der Pitch. Da konnte mir selbst Tim von SlingFin nicht helfen, obwohl er sehr viele Tips gegeben hat. Bin ich wohl zu doof für das Shelter. Auch ok.
  • Mit dem ganzen Essen und manchmal auch 2l Wasser war ich doch dankbar den Hüftgurt nicht zuhause gelassen zu haben.
  • Die Nuun waren bei der Sonne und der Belastung ein Life Saver. Außerdem wird mir pures Wasser schnell schal. Und ich hatte die mit Koffein dabei!
  • Der Liner ist nun durch und wird durch Nylofume ersetzt.
  • Regenjacke war tote Last, es hätte eine leichtere gereicht. Die Wettervorschau hat ja auch sowas vorhergesagt.
  • Auch die Stirnlampe habe ich nur den ersten morgen in Fanal benutzt.
  • Ich muss mehr Strom sparen oder zwischendurch doch mal ins Restaurant absteigen.
  • Die Feuchttuch-Tabletten waren genial! Wusste ich aber auch schon vorher.
  • Die Heringe, die beim Lanshan 2 dabei waren, sind langsam auch durch. Das per Stein in den Boden treiben am Pico Ruivo und auf dem Ostkap, sowie per Fuß auf Terreiros haben die dann doch gut mitgenommen. Entweder war der Boden butterzart oder steinhart. Gibt jetzt 4 Groundhogs und 2 MYOG Carbon-Heringe. Je nach dem welches Shelter als nächstes kommt.
  • Das Lightload Towel (erste Tour damit) ist der Hammer. Obwohl leichter und filigraner, viel besser als die ollen Microfaser-Handtücher die man so kennt.
  • Auch der Decathlon Mineral Sun Stick war super! Auch die erste Tour damit (ok, wo es genutzt wurde).
  • Die Fenix 5 hat mich leider öfter genervt, lag falsch und hat nicht geholfen und hat mich falsch geschickt. Und das im regulären GPS-Modus. Da wird auch was geändert.
  • Das Buff-Tuch habe ich nur zum Schlafen getragen. Also 60g mehr carried weight. War ganz froh, dass als "Mütze" zu haben.
  • Außerdem fehlt in der Packliste die Ortovox-Merino-Unterhose, die hab ich auch nur zum Schlafen getragen. Vielleicht lasse ich sie auch ganz zuhause in Zukunft (oder ist das schon zu Meme-würdig ohne Unterhose auf Tour zu gehen?).
  • Ich liebe das REI fanny pack, aber es war mir zu schwer und es ist doch nicht so viel drin gelandet wie gedacht. Mal sehen was ich damit mache.
  • Sonnenbrille wurde auch so gut wie nie genutzt, sun hoodie und Mütze haben eigentlich gereicht. Aber ich war trotzdem dankbar für die Paar Stunden wo ich die Sonne direkt im Gesicht hatte.
  • Bei dem Gelände war der/die/das Trowel nur bedingt hilfreich, es gab oft nur den Weg und dann direkt eine Klippe, aber für das eine mal wo ich's wirklich gebraucht habe Gold wert.
  • Das MYOG bidet blieb unbenutzt. Ich muss mich da echt noch rantasten. Bei K*cke unter dem Fingernagel hilft die beste Seife nix.
  • Die Schlaufen vom Agilist sind leider so rutschig, dass ich mehrfach am Tag alles nachstellen musste. Ich hoffe, das gibt sich noch.

Alles in allem war ich sehr zufrieden mit meiner Ausrüstung und bis auf das Zelt auch mit allen Neuerungen (der Agilist, der Quilt, die Matte, das Lightload Towel, der HMG stuff sack sowie der Bear Bag von CloudGear).

Kosten

  • Flüge 405,46€
  • Gaskartusche + Wasser 6,30€
  • Einkauf bei Continente 15,37€
  • Pizza in Funchal 9,50€
  • Bolt nach Achadas de Cruz 54,13€
  • 100€ für Snacks und Wasser unterwegs, keine Ahnung wie das ging
  • Knapp 80€ für Restaurants in Machico und im Flughafen Funchal sowie in Genf
  • Hotels in Funchal und Machico 142€

Insgesamt 812,76€ für eine Woche Urlaub, völlig ok. Und ich hatte echt Spendierhosen an. Am Flug ließe sich sicher noch viel optimieren wenn man nicht 4 Wochen vorher und eventuell nicht von FRA per Lufthansa bucht.

Danke für die Geduld beim Lesen, ich freue mich über Feedback, Fragen und Anmerkungen ;)

PS: Tag 3 + 4 sind noch versteckt weil ich neu bin, aber das sollte sich dann auch bald lösen hoffentlich

Edit: jetzt ist alles sichtbar

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Hotels vergessen
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