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Ultraleicht Trekking

Wie genau seid ihr bei euren Packlisten?


DaNilz

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vor einer Stunde schrieb kai:

Und nur diese festgelegte Grenze erlaubt es ihnen, ihren eigenen Fortschritt zu messen. 

Ob die Strecke jetzt 20, 50, 100 oder eben 42,195km lang ist, spielt für den eigenen Fortschritt meiner Meinung nach keine Rolle. Wenn jemand eine Strecke x an zwei unterschiedlichen Zeitpunkten läuft und jeweils die Zeit misst, dann kann der Trainingsfortschritt, der im Zeitraum zwischen den Messungen stattgefunden hat, ermittelt werden.

Eine festgelegte Strecke für alle erlaubt aber den Vergleich mit anderen und ermöglicht dadurch den Wettkampf. Problematisch sehe ich das Ganze, wenn der Begriff "Trekking" für alle Aktivitäten gebraucht wird, die auf zwei Beinen (nicht laufend) im Outdoorbereich stattfinden. Dann eine Gewichtsgrenze von xy festzulegen, halte ich für zu wenig differenziert. Oder um auf das Eingangsbeispiel zurückzukommen: Der Stadtmarathon unterscheidet sich doch erheblich von irgendwelchen Trailrun-Events oder Ultra-Läufen. Dennoch ist alles irgendwie "Laufsport". So gehören eine autarke Alpenüberquerung im Herbst und das Pilgern über den Jakobswegs im Frühjahr mit Hostelübernachtungen zum "Trekking". Dass der autarke Alpinist Probleme mit der Baseweight-Grenze von 4,5kg bekommen wird und der Pilgerer weniger, liegt dabei im Kern der Sache selbst. 

Dann sehe ich noch eine weitere Problematik bei einer absolut festgelegten Baseweight-Grenze, die in der unterschiedlichen körperlichen Konstitution der Menschen liegt. So sind Gewichtsklassen in einigen Sportarten ja auch nicht unüblich.

 

Alles in allem finde ich, dass beim Vergleich untereinander eine festgelegte Baseweightgrenze ohne differenzierte Betrachtung des Vorhabens zu einem Vergleich von Äpfeln mit Birnen führt. Den Grundgedanken deiner Aussage @kaiteile ich allerdings: Ein festgelegter Wert bietet Anreiz und Reflexionsgrundlage für die Selbstoptimierung. Mir persönlich hat das geholfen, viel weniger zu schleppen. Auch ist das Grammzählen zu einem (vllt etwas nerdigen) Hobby geworden, ein Sport im eigentlichen Sport sozusagen.

Bearbeitet von baskerville
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Also ich teile so einige Meinungen, meiner Vorredner, Schreiber, was die willkürliche Grenze von 5Kg angeht.

Wie gesagt, komme ich so gut wie nie unter 5,3Kg Basisgewicht. (Außer auf der letzten Portugal Tour ohne Zelt…)

Trotzdem halte ich mich für einen Ultraleicht Hikker.

Obwohl ich regelmäßig einen Kindle E-Bookreader durch die Gegend  schleppe, der 190g wiegt. Da ist schon mal ca die Hälfte meines „Übergewichts“ begraben. Und ich bin Diabetiker, d.h. ich schlure auch 225g Medikamente, für 14 Tage, durch die Gegend. 

Die beiden Punkte abgezogen und ich wäre auch nach der „reinen Lehre“ UL.

Ich schleppe auch gerne mal etwas Schnäppi (in Plastik Flaschen) oder ne Pulle Rotwein (in ner Platypus Pulle) durch die Walachei! Oder bei Strecken von bis zu einer Woche, nehmen ich für meinen Kaffee doch tatsächlich keine Pulvermilch mit, sondern 2cl Mini Tetrapacks von „der guten Arla“ H-Milch mit. Das Wiegt, sage ich euch…

Ist natürlich Konsum, also fällt es aus dem Basisgewicht heraus. 

Tragen muß man das „überflüssige“ Geraffel trotzdem! 

Was ich damit sagen will, ist, das es verschiedene Arten von „Überschreitungen“ gibt, die hier nichtmal diskutiert werden, aber trotzdem für den Rücken relevant sind.

Und das ist auch gut so!

Jeder hat unterschiedliche Vorstellungen davon, was er „braucht“ um Glücklich zu sein, auf einer Tour.

Trotzdem ist die 5Kg Grenze gut und wichtig, zum Einen als Orientierung für Anfänger, zum Anderen aber auch für uns Andere, zur Erinnerung, uns zusammen zu reißen, was solche „Luxusartikel“ angeht…

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Ich bin ja noch fast neu und noch nicht UL => aber auf einem Weg dorthin.

Vor ca. Einem Jahr habe ich auf Grund von einer geplanten 8 Tageswanderung auf dem Kungsleden und einem im Vorfeld sehr frustrierenden Tour im Pfälzer Wald mit viel zu schweren Rucksack den Weg hier her gefunden. 

Ich fand es als Neuling schon richtig lehrreich und gut, wirklich jedes Detail zu wiegen und mir klar zu werden woher das Gewicht auf dem Rücken kommt. 
Da ich nicht alles austauschen konnte hatte ich so auch klare Vergleichsmöglichkeiten wie ich zum Einen durch einfach Weglassen und zum Anderen durch sinnvolles austauschen zu weniger Gewicht auf dem Rücken komme. 
So startete ich im Sommer mit knapp unter 12 kg (inkl. 5 kg Essen) auf den Kungsleden. 
 

Diesen Winter habe ich mich dran gemacht alle Sachen die ich so fürs draußen sein habe zu wiegen und in meine Ausrüstungsliste aufzunehmen. So kann ich dann ganz gut zum einen weiterhin schauen wo ich beim nächsten Finanzüberschuss etwas austausche und wenn ich meine Trekkingliste zusammenstelle schauen was für Variationsmöglichkeiten ich habe und wie ich die am besten zusammen stelle. 
 

Also kommt bei mir gerade jede Kleinigkeit auf die Liste… ob ich das in 10 Jahren noch so mache weiß ich nicht. Momentan ist es für mich so genau richtig und ich freue mich auch noch richtig wenn ich wieder etwas leichter werde :-) 

 

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Habe hier in den letzten Tagen interessiert mitgelesen und möchte auch noch meine Erfahrungen schildern. Bei meinen Packlisten versuche ich möglichst genau jedes Einzelteil zu berücksichtigen. Diese Vorgehensweise regt mich dazu an, darüber nachzudenken, ob ich den Gegenstand wirklich brauche oder ihn ersetzen bzw. modifizieren kann, um Gewicht zu sparen. Manchmal kann es vorkommen, dass ich mehreres zusammenfasse und nicht einzeln wiege (z.B. Erste-Hilfe), in der Zusammenfassung ist dann aber alles vorhanden, was ich auch mitnehme. Die endgültige Packliste ist für mich auch eine Hilfe beim Packen, damit ich nichts vergesse. 

Ich finde es auch schwer, die 5kg BW nicht zu überschreiten. Dazu bin ich zu verfroren und nutze nur vergleichsweise schwere Rucksäcke (ca. 1kg), da ich eine gute Lastübertragung benötige. Trotzdem finde ich eine definierte Grenze als Orientierung sinnvoll. Jedoch finde ich die Einteilung 3-Jahreszeiten sehr grob. Zwischen einer Tour im deutschen Mittelgebirge im August und einer Alpenüberquerung mit Schneeschuhen Anfang Dezember sind die Anforderungen an die Ausrüstung doch sehr unterschiedlich. 

M. E. ist es bei kürzeren Touren viel leichter das BW gering zu halten, da man die Ausrüstung ganz genau auf die zu erwartenden Bedingungen abstimmen kann. Bei längeren Touren muss eine größere Variation an Gegebenheiten (z.B. Temperaturen) abgedeckt werden, was zu einer schwereren Ausrüstung führt. 

Und jemand der es sich finanziell leisten kann, jeden Ausrüstungsgegenstand in verschiedenen Ausführungen zu besitzen, kann auch mehr Gewicht sparen, als jemand, der bloß eine Allround-Ausrüstung besitzt. Man darf nicht vergessen, dass viele sehr leichte BWs auch durch sehr hochpreisige Ausrüstung entstehen...

Das Worn Weight ist für mich persönlich wenig wichtig. Mir ist es egal, ob meine Schuhe oder Trekking-Stöcke 50g mehr oder weniger wiegen, da ich sie ohnehin "am Körper" trage. Das Gewicht vom Rucksack ist für mich viel relevanter, da ich dadurch wiederholt Schmerzen bekommen habe. Also BW + Konsum - die Planung von LM-Nachschub ist für mich genauso wichtig, wie das BW, denn damit kann ich leichter 1kg einsparen. 

 

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