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Ultraleicht Trekking

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Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 05.06.2025 in allen Bereichen

  1. fettewalze

    Tarp vs. Zelt

    Neben der bereits erwähnten Flexibilität (bei mir als Bergwanderer ist ein Ponchotarp + Bivy definitiv >>> als reine Tarptents), dem geringen Packmaß (bei mir der entscheidende Faktor beim Bikepacking), geringerer Ausfallwahrscheinlichkeit, spielt natürlich auch die Geschichte mit rein. Früher gab es keine 500g DCF-Zelte. Da war ein MYOG-Tarp halt nur ein Viertel so schwer, wie das leichteste zu erwerbende Zelt. Heutzutage sind die Gewichte der Zelte so nah herangerückt an reine Silnylon-Tarps, dass für die Meisten nur noch monetäre Aspekte (beim Kauf o. möglichem Totalverlust durch Sturm o.ä.) den entscheidenden Faktor spielen. Die Wandererevolution hat sich Dank Internet stark verkürzt. Eigentlich ist jeder früher mit einem 2kg Billo-Zelt gestartet, hat es für zu schwer empfunden, ist dann auf Tarps umgestiegen, fand diese zu umständlich und unsicher (wie Du zB) und ist dann auf die teuren Tarptents gewechselt. Heute schaut man sich 5 Videos auf youtube an, kauft sich die für ihn passendsten Produkte und startet fast schon bei Stufe 8 von 10 der Wandererevolution. Man verändert nur noch Kleinigkeiten, beziehungsweise wechselt Gear aus bestimmten Bequemlichkeiten (bei mir seit Jahren so 😁), nicht Notwendigkeit. Man macht defintiv weniger Fehler als heutiger Wanderanfänger, es fehlen aber durch die abgekürzte Entwicklung Skills, um Nischenprodukte wie Tarps, bestimmte Rucksäcke etc schätzen zu können. Tl;dr: Früher war der Gewichtsabstand zwischen Zelt und Tarp deutlich größer, dementsprechend auch der Bedarf an Tarps. Die Wandererevolution war anders als heute, im Endergebnis minimal besser, aber durch mehr Misserfolge erkauft.
    4 Punkte
  2. Martin

    Tarp vs. Zelt

    Ich finde das Tarp einfach schlecht geschnitten, 2.6 m Kantenlänge sind nur bei 2 Bahnen DCF erlaubt, für SilNylon ist das Quatsch. Anderer Punkt: ein Tarp zu kaufen relativiert schon den ersten Vorteil: ein Tarp kann einfach selbst gemacht werden und bietet daher einen einfachen Zugang zum (UL) Wandern. Wenn man ein Tarp sinnvoll ausprobieren möchte und schon ein Top of the Line DCF Tarptent hat, dann würde ich ein minimalistisches Cuben Flattarp aus 0.5er DCF in 3m bis 3.30 m Länge vorschlagen. Damit kommt man bei 100g und ca 150€ Materialkosten raus und es ist an einem Wochenende zusammengeklebt/genäht. Das wird dann als Halbpyramide aufgebaut mit 1m Stocklänge.
    2 Punkte
  3. Ich habe damals am Pico de la Cruz biwakiert. So stand es auch im Rother Wanderführer. Daher denke ich das es dort toleriert wird oder war (Oktober 2007). War ja außerhalb des Schutzgebietes und nicht im Wald. Hubschrauber habe ich keine gesehen, denn der Mond war zu hell für die Sternegucker. Stirnlampe kann man ja aus lassen und sich schlafen legen wenn es dunkel wird. Zelt hatte ich auch keins dabei.
    2 Punkte
  4. Hallo ihr Lieben. Ich bin gerade auf dem EB Eisenach-Budapest unterwegs und möchte mir bei der Gelegenheit ein freistehendes Zelt anschaffen und mein Plex Solo verkaufen. Es ist quasi neu, einmal zuhause aufgebaut und einmal jetzt unterwegs. Mir ist es zu schräg und ich möchte ein separates Innenzelt haben, dass ich auch in Schutzhütten aufstellen kann. Ich habe das Zelt im Februar 2025 erst bei Outdoorline für 775€ gekauft. Reparatur Set gebe ich mit. Ich würde es für 600€ abgeben. Die Rechnung habe ich jetzt unterwegs nicht mit, kann nur ein Bild von der Bestellung machen. Heringe sind 6MSR und 4 Piranha dabei. Privatverkauf, das übliche: Privatverkauf, keine Rücknahme. Der Verkauf erfolgt unter Ausschluss jeglicher Sachmangelhaftung. Die Haftung auf Schaden­ersatz wegen Verletzungen von Gesundheit, Körper oder Leben und grob fahrlässiger und/oder vorsätzlicher Verletzungen meiner Pflichten als Verkäufer bleibt davon unberührt.
    1 Punkt
  5. gut, dass sich das aufgeklärt hat... vielleicht möchte ja jemand das leichte noch lieber...
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  6. Ich würde auch sagen, wenn du vom hohen Norden kommst und "das erste mal krass Alpen mit Panorama Blick" haben willst, musst du nicht gleich in die Hochalpen. Mit dem von Dir geforderten bist du in Garmisch-Partenkirchen schon gut bedient. Da gehen schon richtig krass Berge los. In diesem Bereich sterben heute noch gerne die Unerfahrenen, lass es langsam angehen 😎 Zumindest ich als Süddeutscher Trekking Interessierter würde Hochalpen mit Respekt und Vorsichtig genießen, besonders mit Zelt. Das Wetter ändert sich schnell unerkannt da fehlende Weitsicht "von strahlendem Sonnenschein" in "richtig garstig" in kurzer Zeit (30-60min?), da willst du ggf nichmehr mit dem Zelt unterwegs sein. Auch die Trails selber sind mit Flachland nicht zu vergleichen und bringen mich durchaus an meine Grenzen. Für "bei schlechtem Wetter steig ich halt hab" wünsch ich Dir die Kondition um 16:00 nochmal 3-4h bergab bei Strömenden Regen zu laufen. Versteh mich nicht falsch, Hanibal hats auch geschafft, aber unterschätz es einfach nicht, die krasse Topographie bringt ganz eigene Szenarien mit sich...
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  7. paff

    Tarp vs. Zelt

    Der Mehrwert ist in vielen Punkten der gleiche wie bei gutem Wetter: Gewicht, Packmaß, etc. Die Nachteile werden halt offensichtlicher: Weniger Witterungsschutz, selbst bei gutem Platz und Berücksichtung von Wetterrichtung, etc. Die Aufbau-Flexibilität ist für einen normalgroßen Menschen bei der Tarp-Größe aus meiner Sicht sehr limitiert. Nen wirklichen Schlecht-Wetter-Aufbau sehe ich da auch nicht. Da kommt es dann eher auf die Leidensfähigkeit an. Am Ende ist es also wie so oft eine Abwägung zwischen Minimalismus und Komfort. Persönlich sehe ich das so: Für nen paar Tage zivilisationsnahes Fastpacking bei absehbar schönem Wetter – jederzeit. Für nen Monat in Schweden – nein, danke.
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  8. Epiphanie

    Tarp vs. Zelt

    Naja, wieso sollte man auf nem Weekender bei schönem Wetter ein komplettes Zelt mit schleppen, und wenn Du dann problemlos unter deinem 250g Ponchtarp pennst, kannst du damit noch super deinen Kumpelz auf die Nerven gehen 😉 Aber ja, ich hatte auch immer den Eindruck, dass wenn man ein Tarp sucht dass der Funktion eines Zeltes sehr nahe kommt, man schnell sehr nahe an dessen Gewicht ist. Tarp/Tent Hybriden wären ein Plan B, aber dann verliert man Flexibilität.... Der Kostenfaktor bei nem Tarp ist sicher besonders positiv hervorzuheben. Und die Abenteuerlichigkeit
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  9. freiwanderer

    Tarp vs. Zelt

    Würde vermuten: Tarp = leichter, kleineres Packmaß, günstiger, flexibler (beim Aufbau, beim Standort und bei den Verwendungsmöglichkeiten), unauffälliger, besser belüftet, näher an der Natur ABER: evtl. Probleme mit Wind/Regen/Insekten, Belüftung im Biwi Zelt = Besserer rundum-Schutz (Boden, Insekten, Wind, Regen), besser belüftet als Biwi => Auch wenn das Tarp viele Vorteile bietet, für mich persönlich wiegt das ABER dennoch schwerer. Verwende Solo Serenity Net Tent + Gatewood Cape, bei gutem Wetter und Bedürfnis nach Freiluft spanne ich dann nur das Net Tent auf.
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  10. @poigfrr Vielen dank fürs teilen! wollte eigentlich anfang nächsten jahres in die usa und mir dann vor ort auch einen zulegen (und so nen sassafrass von YMG fürs fastpacking) aber bei der politischen lage da drüben werd ich das wohl erstmal in die unbestimmte zukunft verschieben... 103g ist echt ne ganze menge aber vermute mal das dass tlw auch mit den mängeln in der fertigungsqualität zusammenhängt!? hoffe mal die bekommen das in den griff! finde das konzept nach wie vor sehr viel versprechend...
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  11. Auf einer meiner Touren in Afrika, in dem Fall mit Motorrad, hatte ich immer die Stiefel an den Lenker gehängt, damit morgens keiner Scorpione drin sind, ich bin damals ein paar Tage mit einem anderen Motorradfahrer zusammen gefahren, der seine Stiefel über Nacht auf dem Boden stehen lies und morgens einfach rein stieg. Als ich ihn darauf ansprach, ob er keine Muffe hätte, morgens Scorpione im Stiefel zu haben, meinte er, stimmt, da hätte ich wohl recht und fühlte mit der nackten Hand nach, ob keine Scorpione drin waeren was natürlich ziemlich dämlich ist, da ein Stich von den dortigen schwarzen Skorpion in die Hand sogar noch etwas gefährlicher ist, als in einen Zeh...
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  12. @Steintanz Ich lach mich tot! Wie geil ist das denn?
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  13. sabi

    Tarp vs. Zelt

    Ich war oft mit einem wirklich minimalistischen Tarp unterwegs - und das funktioniert nur, wenn man auch vorausschauend unterwegs ist, passende Biwakplätze wählt, etc. Also kleines Tarp in bösem Wetter für sich allein reicht nicht aus - wenn man die Umwelt, Platzwahl, mitnützt, dann kann es gelegentlich etwas ungemütlich werden. In meiner persönlichen Erfahrung ist es halt keine rundum sorglos Lösung.
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  14. Habe gerade Bilder von meiner Tour im letzten Jahr rund um Kebnekaise sortiert und gedacht, ich teile mal ein paar Bilder, da sie wirklich schön geworden sind und direkt wieder Lust auf den hohen Norden machen. Der Blick auf Alesjaure aus den Ausläufen des Unna Visttasvággi. Ausblick kurz vor der Nallostuga mit Blick ins Stuor Reaiddávágge auf den Gipfel des Nallu. Das Visttasvággi von Süden mit Blick auf Kugghskammen und Siehtagas mit dem Stuor Reaiddávággi links und Unna Visttasvággi und der Fortsetzung des Visttasvággi. Ausblick vom Tjäkjapass Richtung Süden, also Richtung Sälkastugan. Die Ruhe nach dem Sturm. Nach 2 Tagen und Nächten mit Böen bis zu gemessenen 97 km/h war der Morgen danach unweit der Alesjaurestugan alles friedlich, als wäre nie was gewesen. Ein Ausblick, den ich sicher nie müde werde. Nach einem langen Tag mit Hund einfach den Blicks schweifen lassen.
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  15. khyal

    Messwerte von Solarpanels

    Ganz früher war das 15W Anker gut, der Nachfolger mit gut 20W Angabe hat einen deutlich mieseren Regler drin, das kann man ziemlich vergessen. Nach meinen Messungen schneidet das Sandberg Active SolarCharger 10W 2*USB in der Klasse (< 400 g) sehr gut ab, auch rel unkaputtbar und dänischer Hersteller, kenne Mehrere, die es auch auf Tour benutzen und damit happy sind (ich habe noch 2 15 W Anker und damit in der Klasse ausgesorgt). Eine Klasse drüber bis 30 W finde ich nach den Messungen das Nitecore Solarpanel FSP30 - 30W von den Messwerten her gut und jemand aus dem Forum hatte festgestellt, dass im Reglergehäuse eine versteckte 5521-Buchse (ungeregelte 12 V) ist, die man evtl zum Laden von Ultrabooks usw via Autoadapter nutzen kann, hier der Thread, wo es erwähnt wird. Falls es noch mehr sein darf, da kommen wir aber vom Rucksack / Packraft / Fahrrad-Einsatz deutlich weg und dann isses nen Ausgang für nen externen Regler, entweder einzeln oder PS, in der Klasse bis 60 W das Ecoflow 60W (Achtung wirklich Dieses 3 Segment, nicht das neue 4 Segment), in der Klasse bis 140 W das 135 W von Plugin Festivals, wobei da das von Ecoflow identische Messwerte aufgewiesen hat, aber eine PITA beim Aufbau usw war . Das 60er nutze ich auf meinen Segelbooten, das 135er in Kombi mit nem Kompressor-Kühlbox von Plugin Festivals bei stationärem Zelteinsatz z.B. bei Wildwasser Paddeln OT: hatte es aber damals auch, als ich die Kombi neu hatte, zu einem Test beim Stammtisch-Treff am Rhein bei, war der heisseste Tag des Jahres und wir waren garantiert die Einzigen mit kaltem Bier am Wasser und bei nem UL-Stammtisch mit Sackkarre mit Kompressor-Kühlbox & Panel aufzutauchen, hatte was a la Rodgau Monotones "mit der Wasserpistole..."
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  16. Hallo zusammen! Bisher war ich nur lesend im Forum unterwegs, nun möchte ich gerne einen bekannten aber nicht sehr oft in seiner Gesamtheit begangenen Weg vorstellen: die rote Via Alpina. Dabei vergleiche ich sie mit anderen bekannten Trails (PCT, AT, CDT, TA). Letzten Sommer hatte ich die Gelegenheit, mir einige Monate frei zu nehmen und beschloss, nach 3,5 Jahren Pause, wieder einen langen Trail zu gehen. Da ich in weiter Ferne schon viel unterwegs gewesen war (PCTx2, ATx2, CDT, FT, AZT, LT, TA, INT ...), wollte ich endlich meine Heimat, die Alpen, einmal so richtig erleben. Die Entscheidung fiel dann auf die rote Via Alpina (alte Route, 2.632km). Anmerkung: seit heuer verläuft die rote Via Alpina offiziell ident mit der bisherigen grünen Via Alpina in gerader Linie durch die Schweiz, weshalb sie nun wesentlich kürzer ist. Das finde ich persönlich schade, denn die frühere längere Route entlang der italienisch-schweizerischen Grenze hat mir ausgezeichnet gefallen. Und DEN langen Weitwanderweg in den Alpen abzukürzen leuchtet mir als begeisterter Langstreckenwanderer nicht ein. Triest bis Monaco - 2.632 km - rund 150.000+ Hm Edit Khyal : Karte ohne Rechte entfernt, Simon_ Link mit Anleitung fuer rechtekonforme Karte geschickt, sollte er daraus eine Karte erstellen, bastel ich die gerne rein... Wegführung und -beschaffenheit Die Via Alpina ist eine Kombination aus alpinen Wanderwegen, Forststraßen und gelegentlich auch etwas Asphalt. Die Wanderwege sind im Vergleich zum PCT um einiges steiler und rauher (ausgewaschene Wege, Geröllfelder etc.), die An- und Abstiege im Vergleich zum AT meist deutlich länger. 1.500 Höhenmeter und mehr, am Stück, sind keine Seltenheit. Weil die alpinen Wanderwege körperlich so herausfordernd sind, stellte die gelegentliche Forststraße für mich eine willkommene Abwechslung dar. Der Anteil an Asphaltstraßen ist meiner Meinung nach gering. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich, allerdings gibt es keine richtigen Kletterpassagen. Versicherungen (Stahlseile, Leitern usw.) sind selten. Keine Bachüberquerungen wie am PCT oder TA und eigentlich niemals cross country wie am CDT. Mit der Routenführung war ich, für mich überraschend, sehr zufrieden! Nur selten hatte ich das Bedürfnis, eine höhere Alternative zu gehen. Gelegentlich war das in Frankreich der Fall, wo ich mir dann mittels Gaia-App jeweils eine höhere Variante gesucht habe. Timing Ich war vom 1. Juli bis 20. September unterwegs (81 Tage), konnte bei meinen Eltern einige Tage pausieren (die Via Alpina verläuft durch mein Heimatdorf in Vorarlberg) und hatte sonst keine Pausentage. Wer sich länger Zeit nehmen möchte, kann normalerweise bereits im Juni starten und bis in den Oktober hinein unterwegs sein, ohne mit größeren Schneemengen rechnen zu müssen. Gestartet bin ich in Triest, es spricht aber eigentlich nichts gegen einen Start in Monaco. Logistik Triest und Monaco (bzw. Nizza) sind mit Bahn und Fernbussen problemlos erreichbar. Die Verpflegung auf dem Weg ist überwiegend einfach. Ich musste nie Hitchhiken, konnte ca. zwei mal pro Woche in Supermärkten einkaufen und bei Bedarf auf Hütten essen. Manche der Lebensmittelgeschäfte waren allerdings sehr klein, hatten wenig Auswahl und waren teuer. Einen für mich problematischen Abschnitt gab es zum Abschluss nahe Monaco (Ceillac bis Garessio), wo ich für über 270 km keine Verpflegungsmöglichkeit finden konnte. Im September hatten auch viele Hütten bereits geschlossen und es waren teils große Höhenunterschiede zu bewältigen. Deshalb war erhöhtes Tempo und Rationieren angesagt. Weder Visum noch Flüge zu benötigen spielte bei meiner Entscheidung zur Via Alpina eine wesentliche Rolle. Camping/Übernachtung Um Kosten zu sparen habe ich Hütten, Pensionen und Hotels möglichst gemieden. Geeignete Plätze für mein Zelt bzw. fürs Cowboycamping zu finden hat mir, vor Allem anfangs, einigen Stress bereitet. Halbwegs ebene Plätze, die außer Sicht und geschützt vor Wind und Gewitter waren, gab es eher selten. Die rechtliche Lage bezüglich Campieren ist in den Alpen problematisch und von Land und Gebiet abhängig. Unwohl haben ich mich oft in Österreich und Deutschland gefühlt, ein besseres Gefühl hatte ich in Italien, Frankreich, der Schweiz und Slovenien. 7 x habe ich auf Hütten übernachtet, 2 x auf einem Campingplatz und 1 x in einer Pension. Highlights waren für mich die wenigen Nächte in Biwakschachteln (3), die ich immer für mich alleine hatte. Wer mit seinem Budget großzügiger ist, kann seine Wanderung natürlich wesentlich komfortabler gestalten und beinahe jede Nacht irgendwo unterkommen. Ein solcher Komfort ist auf den amerikanischen Trails natürlich nicht möglich, aber diese sind in Bezug auf wildes Campieren im Vergleich wesentlich attraktiver. Community Eine solche habe ich auf der Via Alpina nicht erlebt. Auf dem gesamten Weg habe ich nur drei Via Alpina Hiker getroffen, wobei zwei davon eigentlich Trailrunner waren. Alle drei waren aus Frankreich. Trail Magic ist meiner Erfahrung nach in den Alpen nicht zu erwarten, weshalb kleine Geschenke (wie z.B. die Einladung zu einer Tasse Kaffee) bei mir ein umso größeres Gefühl der Dankbarkeit ausgelöst haben. Man trifft auf der Via Alpina, je nach Gebiet und Saison, viele Tageswanderer. Die Hütten sind im Juli und August natürlich auch sehr populär. Ich bin jedoch selten mit anderen Wanderern ins Gespräch gekommen, da habe ich die Menschen in den USA viel offener und interessierter erlebt. Trotzdem waren die Menschen, insbesondere in Frankreich und Italien, sehr wohlwollend und freundlich. Wetter In den Alpen ist eigentlich auch im Sommer mit jedem Wetter zu rechnen. Schönwetterphasen hatte ich in der ersten Julihälfte und gute zwei Wochen im September. Ab der zweiten Julihälfte bis Ende August hatte ich häufig Regen, zwei mal Schnee und zeitweise täglich (vormittags, nachmittags und während der Nacht) Gewitter. Besonders die Gewittergefahr war stressbehaftet, weil auf der Via Alpina beinahe täglich hohe Pässe zu bewältigen sind. Wegen des Wetters habe ich nicht allzu oft hochalpin gezeltet, sondern meist geschützte Stellen unterhalb der Baumgrenze gesucht. Wildlife Von den tollen Begegnungen mit Wildtieren war ich überrascht. Gesehen habe ich einen Wolf, sehr viele Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere, Steinadler, einen Bartgeier und mehrere Kreuzottern. Somit ist die Via Alpina meiner Meinung nach in Bezug auf Wildlife mit dem PCT vergleichbar. Erwähnenswert sind auch die unzähligen Kühe, Schafe und Herdenschutzhunde. Von diesen ging meiner Erfahrung nach keine Gefahr aus, allerdings hatte ich kurz vor Monaco einige nervenaufreibende Begegnungen mit freilaufenden Hunden in Ortschaften. Mücken waren kaum vorhanden, dafür in Slovenien und Teilen Österreichs sehr viele Zecken. Landschaft Zwar sind die landschaftliche Gegensätze auf der Via Alpina bei Weitem nicht so groß wie auf dem PCT oder CDT (Wüsten, Hochgebirge, ...), die Alpen sind aber trotzdem sehr vielfältig. Und trotz der gelegentlichen wenig attraktiven Abschnitte durch besiedelte Gebiete war für mich die Dichte an hochalpinen Highlights herausragend. Auf keinem meiner bisherigen Wege habe ich, aus meiner Sicht, so viele schöne Landschaftsfotos gemacht, und das obwohl die Via Alpina um einiges kürzer ist als beispielsweise die Triple Crown Trails es sind. Gear Meine Ausrüstung war sehr ähnlich jener vom PCT, AT, CDT oder TA und bereits gebraucht. Mein Baseweight lag bei 3,8 kg. Zelt: SMD Gatewood Cape Bivy: AS Tucas Matte: Thermarest Zlite (gekürzt) Schlafsack: WM Ultralight 20 degree (zu einem Quilt umgenäht) Navigation: Gaia-App mit gpx-Track von der Via Alpina Homepage Schuhe: Altra Lonepeak und Timp (3 Paar) Microspikes und Wasserfilter hatte ich nur Anfangs dabei, wobei ein Filter auch später manchmal hilfreich gewesen wäre. Es ging aber auch ohne. 2 Liter Wasserkapazität haben mir gereicht. Kosten Unter 2.000 € (ohne Ausrüstung/Bekleidung/Schuhe), wobei das nur mit Sparsamkeit und Disziplin möglich war. Kaum Übernachtungen auf Hütten und nur gelegentlich ein Essen auf einer Hütte oder in einem Restaurant. Wer es komfortabler möchte kann sicherlich ohne Probleme auf Ausgaben jenseits der 5.000 € kommen. Fazit Wer sich körperlich fordern möchte, spektakuläre Landschaften liebt und eine große Portion Gelassenheit mit sich bringt, findet in der Via Alpina eine fantastische Alternative zu den bekannteren langen Trails in den USA und Neuseeland. Mir persönlich ist die Via Alpina sehr ans Herz gewachsen! Hier noch einige Eindrücke: Triglav Nationalpark Triglav Nationalpark Karnischer Höhenweg Karnischer Höhenweg Drei Zinnen Parco Nationale Dolomiti d'Ampezzo Allgäuer Hochalpen Allgäuer Hochalpen Rätikon Silvretta Ortlergruppe Bivacco Strambini Piz Bernina Aufziehendes Gewitter in Graubünden Kurz vor Riale, wo die blaue Via Alpina beginnt/endet Aletschgletscher Steinböcke und ein drohendes Gewitter Neuschnee nahe Chamonix SMD Gatewood Cape in den Italienischen Alpen Verfallene Hütte in den Französischen Alpen Parc National de Vanoise Parc National de Vanoise In den Französischen Alpen Parco Naturale Alpi Marittime Wenige Tage vor Monaco
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  17. @Mia im Zelt Gefunden hab ich immer was, wo ich mich hinlegen konnte. Manchmal wurde ich ein wenig "kreativ" und hab z.B. in einer Hirtenhöhle oder in einem alten Schuppen geschlafen. Natürlich immer, ohne Spuren zu hinterlassen. Stressig war die Zeltplatzsuche für mich vor Allem am Anfang, mit der Zeit hab ich mich gut daran gewöhnt und bin auch generell ein wenig entspannter geworden. In Italien und Frankreich herrscht in Bezug auf wildes Campieren auch mehr Toleranz wie in Österreich oder Deutschland, das war zumindest mein Eindruck. Im angesprochenen Abschnitt zwischen Ceillac und Garessio gibt es schon die eine oder andere Möglichkeit sich abseits des Weges zu verpflegen, das habe ich aber selbst nicht genau recherchiert. Es wäre vermutlich mit einigem Aufwand verbunden (Trampen). Zu meiner Ausrüstung: für mich ist eben oberste Priorität, beim Wandern selbst wenig tragen zu müssen. Das ist mein Komfort und auch notwendig, da ich in der Vergangenheit ernsthafte Knieprobleme hatte. An einer dünnen Isomatte z.B. störe ich mich nicht so sehr. Der Schirm war leider nicht zu retten, weshalb ich mir in Chamonix einen neuen gekauft habe. Der Euroschirm Light Trek Ultra ist eigentlich für windige Situationen überhaupt nicht geeignet, weil ich aber das Gatewood Cape als Backup habe, funktioniert dieses System für mich.
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  18. @Mia im Zelt Hallo Mia, die Zeltplatzsuche hat sich tatsächlich oft schwierig gestaltet. Bei Schlechtwetter (Gewitter, Wind) hab ich den Tag so geplant, dass ich abends unter die Baumgrenze gekommen bin. Bei stabilem Wetter hab ich auch gelegentlich hochalpin im Gatewood Cape oder nur im Bivaksack geschlafen. Ich hab dann so ab 19:00 Uhr begonnen, mich nach einem geeigneten Plätzchen umzusehen. Manchmal hab ich schon im Vorhinein auf den Topokarten in der Gaia-App potenzielle Stellen identifiziert. Es war mir immer auch wichtig, nicht gesehen zu werden. Bis etwa 19:30 oder 20:00 hatte ich dann meist eine Stelle gefunden. Die wenigen Hüttenübernachtungen hab ich nicht im vorhinein gebucht. Bin meist spät (nach 19:00 Uhr) dort angekommen und hab noch einen Platz im Lager bekommen. Nur einmal hab ich die Erfahrung gemacht, dass eine Hütte komplett voll war. Der Hüttenwirt hat mir angeboten, dass ich das Zelt vor der Hütte aufstellen kann. Die 270km zwischen Ceillac und Garessio bin ich tatsächlich ohne Zwischeneinkauf gegangen. Mein Plan war: 7 Tage mit je 40km. Dafür hab ich ca. 6 Tage Essen in meinen Rucksack gepackt (hab einen minimalen Hüftgurt, war aber absolut am Limit) und wollte jeden Tag 1 Mahlzeit auf einer Hütte essen. Leider waren die allermeisten Hütten im September bereits geschlossen, weshalb ich nur zu 2 Mahlzeiten auf Hütten gekommen bin. Musste rationieren, was bei den vielen Höhenmetern kein Spaß war Zugegeben, wenn man mit so leichter Ausrüstung geht kommt man ab und zu ans Limit. Einmal war ich bis auf die Knochen durchnässt, weil der Wind bei Starkregen meinen Schirm zerstört hat und es unmöglich war, das Gatewood Cape anzuziehen. Da half nur rennen, um halbwegs warm zu bleiben. Als ich wieder unterhalb der Baumgrenze war, konnte ich mir dann trockene Kleidung anziehen. Ich denke das Problem war in dieser Situation, dass ich mir nicht rechtzeitig das Gatewood Cape übergezogen habe und weniger die Ausrüstung an sich. Ich muss mir deinen Bericht vom SI unbedingt noch genauer anschauen, Respekt für diese tolle Tour!
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  19. @Dune Meine Packliste: Anmerkung: den Enlightened Equipment 30 Quilt (Synthetik) habe ich später gegen Daune ausgetauscht (etwas wärmer und etwas schwerer).
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  20. @Kay Das Gatewood Cape hat als Zelt auf der Via Alpina super funktioniert und auch Wind, Regengüsse und schweren Hagel gut überstanden. Bei Wind ist es allerdings wichtig, dass es sehr "tight" und tief gespannt wird und dass der Eingang dem Wind abgewandt ist. Ich habe einen Bivaksack (AS Tucas) verwendet und hatte kein Innenzelt. In Zeckengebieten war das nicht ideal, da es im Bivaksack schwierig ist, seinen Körper abzusuchen. Da wäre z.B. das Serenity Net Tent geeigneter. Zur Versorgung in IT/FR: Ich hab mich ausschließlich in den Dörfern versorgt, durch die der Weg ging. Manchmal hatten die Geschäfte eine begrenzte Auswahl und waren eher teuer. Im Vorfeld habe ich mir alle in Frage kommenden Ortschaften auf Google Maps genau angesehen und so jene mit Lebensmittelgeschäften herausgefiltert.
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