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Ultraleicht Trekking

ibex

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  1. Danke!
    ibex hat eine Reaktion von dermuthige erhalten in Ultraleicht im Winter   
    Ich möchte mit ein paar Grundsätzen beginnen, gehe dann die Ausrüstung durch und schliesse mit ein paar weiteren Tipps ab.
    Geniesst dies hier geschriebene mit Vorsicht. Es stehen gewisse Dinge drin, die für mich stimmen, aber andere möglicherweise in unangenehme Situationen oder sogar Gefahr bringen. Ich bin ein ausgesprochener Warmschläfer. Als Referenz; ich komme bis -5 °C gut mit einem Quilt mit 220 g Daune  (860 in2) und 170 g Hülle klar (inkl. 220 g Daunenpulli, ein paar dünne Lagen am Oberkörper und lange Unterhosen mit 120 g und dünnen Wollsocken). Ich bin athletisch gebaut und habe eine dünne Speckschicht. Wenn ich auf langer Trekkingtour bin und dabei um 10 kg verliere, bin ich Kälte-empfindlicher. Muskulatur und Fett werden abgebaut und dies lässt mich schneller frieren.
    Beachtet dies wenn ihr tatsächlich alles hier durchlest.
     
    Ich probiere auch immer wieder neue Dinge aus und falle dabei immer wieder mal auf die Nase. Nur so lernt man richtig. Schlussendlich muss man rausgehen und selber für sich herausfinden.
     
    Trekking oder nicht Trekking
    Ich betreibe verschiedenste Aktivitäten im Winter, die alle geringfügig andere Ausrüstung benötigen. Wenn ich Ausrüstung beziehe oder selber herstelle, frag ich mich immer für was ich den Gegenstand alles gebrauchen kann und was anders sein muss, dass ein Transfer z.B. von SkiMo zum Fatbiken möglich ist. Denn dies kann innerhalb einer Tour stattfinden. Trekking ist hier einfacher, aber ich kann mich nicht alleine darauf beschränken, weil ich im Winter meist ausserhalb dieser Aktivität „Trekking“ (Mehrtätige Wanderung mit Zelt) bewege.
     
    Blutzirkulation
    Das A und O. Vermeide Druckstellen. Überall am Körper sind Druckstellen die Einladung für Erfrierungen (als Konsequenz). Wer lockere Schuhe trägt, lockere Socken, wird nicht nur länger warme Füsse haben, sie/er wird auch in einem Extremfall (verlorener Rucksack/Pulka, durchnässte Kleidung wegen Bruch durch’s Eis, Lawine etc.) länger ohne Gewebeschäden auskommen.
    Sorge für freie Bewegung. Weiche Schuhsolen. Elastische Kleidung und Bändel.
    Ich kann meine Daunenhandschuhe abschütteln, einhändig. Die Handschuhe sind am Körper gesichert, je nach Tour unterschiedlich, aber nicht durch Elastik um’s Handgelenk/Unterarm. Auch wenn dies nur locker sitzt, es vermindert Zirkulation.
     
    Wärmeemission
    Kopf, Fuss- und Handgelenke. Schütze diese. Ein guter Pulswärmer (super für DIY aus alten verschlissenen Faserpelzklamotten) kann dünne Handschuhe ersparen. Das gleiche gilt für die Füsse. Also gerne mal waden- oder kniehohe Socken benutzen.
    Wer meint er schwitzt zu viel, kann auch einen nicht zu unterschätzenden Teil der Wärme/Schwitzens mit der Mütze/Kapuze regulieren. Geht’s bergauf im kalten Wind, nutze diesen um nicht zu überhitzen. Geht’s bergab, nutze die Mütze/Kapuze um nicht auszukühlen.
    Wenn Kälte in die Füsse kriecht – Zehen und Fussgelenke überdehnen (es grüsst das „Ministry of silly walks“ ) für >5 min. Gliedmassen schwingen mit jedem zweiten Schritt. Nach weniger als einem km wird sich ein Unterschied bemerkbar machen. Dieser alte Trick funktioniert bei den Händen genau gleich.
     
     
    Packliste
    Jene, die meine Beiträge lesen, wissen dass ich nicht so ein Fan von Packlisten im Forum bin. Wenn jemand hier was von mir lernen will, muss er diesen (leider langen) Beitrag lesen.
     
    Fitness und Schwitzen
    Im Winter werde ich immer wieder zu Schwitzen und Fitnesszustand befragt. Viele glauben Fitter = weniger Schwitzen. Das hängt tatsächlich zusammen, wer aber ein bestimmtes Mass an Fitness hat wird merken, dass je fitter sie/er ist, desto stärker kann sie/er schwitzen. Ich schreibe hier kann, weil man mit mehr Fitness den Körper stärker erhitzen kann. Also gilt nur bedingt: wer unfit ist schwitzt mehr.
     
    Merino wird von vielen geliebt. Ich mags auch – für leichte Tourkost, nicht aber für anstrengende, mehrtägige Touren. Ich kann sehr stark schwitzen und trage lieber ein PES/PA/PP Gemisch. Diese Materialien nehmen weniger Feuchtigkeit auf als Merino, leiten diese schneller weiter an die nächste Schicht und trocknen schneller. Viele meiner Freunde sind ebenfalls, nach dem hiesigen Merino Hype vor wohl ca. 15 Jahren wieder bei Synthetik. Merino-Fans sagen mir auch, dass es egal ist, ob nasse Synthetik oder nasse Naturfaser – beides ist kalt. Das Argument mit dem Geruch ist für mich aus zwei Gründen haltlos: 1. nach mehreren Tagen stinken alle Kleidungsstücke in etwa gleich und 2. Das geruchsneutralste Kleidungsstück, dass ich je trug war ein Montbell Synthetik Shirt.
     
    Schlafsystem
    Ich rechne immer den Daunen/Synthetikpulli/-Jacke zur Isolation des Schlafsackes/Quilts und letztere sind somit der zu erwartenden Tieftemperatur nicht gewachsen.
    Die Hüllen des Schlafsystems sind ebenso entscheidend wie die Füllung. Nicht immer ist die leichteste Hülle am geeignetsten. Ich habe ganz bewusst bei 3 Schlafsäcken (keine Quilts für mich ab ca. -10  bis -15 °C) eine Endurance Hülle, da ich viel und gerne ganz ohne Schutz im Winter biwakiere. Ich stelle meist Eisbildung auf den Innenseite der Aussenhülle fest – klar, dünnes RS Nylon  innen, dann Daune, dann Endurance Pertex aussen… das dürfte jedem Wintertrekker als logisch erscheinen. Dieser sagt dann meist auch, dann musst nen VBL verwenden! Naja, muss ich vielleicht ab einer bestimmten Tourlänge, aber 3-4 Nächte passen auch ohne. Der Schlafsack wird gegen Tourende schwerer, aber richtig nass wird die Daune meist erst Zuhause beim Trocknen.
    Und dann kommt das Wunderding ins Spiel. Hydrophobe Daune. Wunder!
    Die Wetterfeste Hülle hält Wärme geringfügig besser zurück als dünnstes 7 oder 15 D Nylon und dadurch kann an Daune gespart werden.
    Fazit: Falls die Tour 1-2 Nächte dauert, oder man gelegentlich die Möglichkeit zum Trocknen hat, kann ein Sack mit schützender Aussenhülle (z.B.: Pertex Endurance) sinnvoller sein, als einer mit leichterer, atmungsaktiverer Aussenhülle (7-20 D Nylon). Auf langer Tour nehme ich eher die atmungsaktivere Aussenhülle mit, da dann ein VBL im Einsatz ist. Ich schwöre auf einen VBL, den andere Tourpartner von mir nicht mögen. Ich rate hier einfach auszuprobieren. Einen Biwaksack braucht’s im Winter nicht. Schnee taut nicht auf einem Schlafsack/Quilt, auch nicht auf einen mit 200 g Daune. Ich hab’s schon ausprobiert. Was viele nicht glauben aber auch funktioniert ist auf dem Schlitten den Schlafsack trocknen.
     
    Ich schlafe jeweils immer (auf Trekkingtour im Winter) auf der NeoAir X-Lite, Grösse S, dann ergänzt mit einer 70 g EVA (bis ca. -10 °C), 170 g EVA (bis -30 °C) oder 300 g EVA (bis jenseits von Gut und Böse). Je nach Temperatur. Im Extremfall benutze ich nur noch EVA im Schnee. Extremfall -> Extrem kalt (wo 1400 g Daune auch für den Warmschläfer ausgenutzt werden und insgesamt 3 Matten mit Total 640 g EVA von Nöten sind) oder extrem leichtgewichtig. Die NeoAir ist für mich vorallem bequem. Die NeoAir X-Therm braucht bei zivilisationsfernen Touren ebenfalls eine EVA für Redundanz und kommt bei mir nicht in Frage.
     
    Biwaksack
    Lasst ihn zuhause. Im Ernst, ich benutze nur einen, wenn ich ohne Schlafsack raus gehe. Was ich hingegen als sinnvoll empfinde, ist wenn der Biwaksack (je nach Körpermasse natürlich) beim Kopf ca. 70 x 70 cm und bei den Füssen ca. 40 x 50 cm aufweist, fast komplett aus RS Nylon ist, einen Chikara Boden hat und im Firstbereich Moskitonetz – also eher ein Mini-Innenzelt ist. Am besten verschliessbares Moskitonetz. Das Mini-IZ (einige hier können es auch „micro winter inner tent“ oder „macro snow bivy“ nennen )  hält leichten Wind draussen und ist klein genug um ein wenig aufgewärmt zu werden. Ideal für Touren, wo man die Nacht in/unter der Baumgrenze verbringen kann, denn auch bei Sturm windet‘s im (lichten) Wald noch, aber nicht so stark, dass ein mit zwei Stöcken aufgehängtes Mini-Innenzelt kollabiert. In anderen Jahreszeiten in Mückenversuchten Gebieten hat man dann ein ebenso dienliches Teil, das einfach unter dem Tarp hängen kann. Gewichte, je nach verwendetem Stoff und Massen 210 – 250 g. Das Kondensproblem ist ungleich einem Biwaksack und eher mit einem regulären IZ vergleichbar (leise rieselt der gefrorene Kondens), der Wind zieht einem nicht die letzte Wärme aus den Händen, wenn man mit dem Kocher hantiert und man gewinnt ein paar wenige Grade isolation. Eine Verschiebung des Gefrierpunktes nach aussen (weg von Daune/Synthetik) besteht hier ebenfalls.
     
    Zelt
    Nehmt ein Mid. Oder ein Kuppel/Geodät (oder Tunnel wie Lightwave Arctic, wo das Gestänge in einen Spitzen Bogen zuläuft) wenn grosse Schneelasten zu erwarten sind. Mid’s einzige Schwachpunkte sind: 1. Schneelasten und 2. Nicht-Freistehend. Der zweite Punkt ist bei meinen Trekkingtouren vermutlich nur 1 mal von 20 Wintertouren ein (lösbares) Problem. Geht man richtig hoch hinaus (kein Trekking mehr) sind Mids kacke. Ich kann’s nicht anders sagen. Aber bleiben wir in typischem Trekking Gelände; Mids müssen meist eh abgebaut werden, wenn man das Zelt verlässt, da es oft mit Trekkingstöcken aufgestellt wird. Nimmt man aufgrund hohen Winde und Schneelasten eine starke Stange mit (und Stöcke nur zum Wandern), rate ich, dass Zelt beim Verlassen immer Abzubauen. Wenn starker Schneefall einsetzt, können Mid’s unbeaufsichtigt schnell überfordert sein. Zur Windstabilität von Pyramiden mit 4 und 6 Ecken habe ich schon genügend in diesem Forum geschrieben und es freut mich, dass andere darauf einstimmen – Gewicht/Raum/Windstabilität sind m.E. bei unübertroffen und selbst Stürme mit 160 km/h wurden überstanden mit nur sehr geringfügigem Schaden (der bei gleichen Windgeschwindigkeiten auch bei Kuppeln und Geodäten auftauchte).
     
    Ein Innenzelt für zwei kann durchaus nur um 380 g wiegen (ca. 180 und 170 cm grosse Bewohner) und bei wenig Wind für eine spürbare Temperaturdifferenz zwischen IZ und Aussen sorgen. Auch hier: leichtes DIY IZ gewinnt (Masse) gegenüber Bodenplane und Biwaksack.Ein IZ für die längere Wintertour kommt bei uns aber auf 525 g (für SL3).
     
    Snowflaps sind m.E. überbewertet. Ohne geht’s wunderbar.
     
    Heringe
    Ich benutze Alu-Schneeheringe. Verschiedene Bastlereien und Nylon-Schneeanker führten nur zurück zu (meist) MSR Blizzard. Bisher kam ich praktisch immer um Eisböden rum um fand eine geeignete Stelle für die Schneeheringe. Mit ein wenig Einfallsreichtum kann die Ausrüstung zum Abspanne benutzt werden. Sogar ein Handschuh. Als jemand der im Sommer-Halbjahr immer ein paar Heringe zu viel mitnimmt (das Mid steht und fällt mit der Qualität der Verankerung und oft variieren Böden sehr stark auf meinen Touren), komme ich interessanterweise gut klar mit nur einem Typ Hering im Winter.
     
     
    Tarps
    Das Thema Tarp im Winter ist für mich nicht relevant. Früher hatte ich bei Touren mit bestimmtem Charakter immer wieder mal eines dabei, aber es dann praktisch nie benutzt. Wenn das Wetter und die Lage ein Tarp erlauben, kann ich gleich ohne losgehen. Gehe ich auf längere Tour in den Wald mit einigen Ausflügen über der Baumgrenze (z.B. Pallas-Yllästunturi-Nationalpark) verzichte ich ganz auf das Tarp und nehme nur das Mini-IZ (bei bis ca. 5 tägigen Touren oftmals nicht einmal das). Bisher fand ich immer ein ruhiges Plätzchen im Wald, auch bei Sturm. Dann gibt’s ja auch notfalls Hütten. Wenn ich auf Tour gehe, wo ich meine Schutz zu gebrauchen, kommt gleich das Mid mit.
     
    Kocher
    Alkohol mag ich im Winter nicht. Das dauert mir einfach zu lange. Viel zu lange. Remote Gas (Alpkit) auf kürzeren Touren. Auf längeren Benzin (Whisperlite Universal). Falls mit Schlitten unterwegs, bleibt der Kocher immer mit der Pumpe verbunden. Berge + Winter ≠ Holz. Ich bin lieber über der Baumgrenze…
    Wer nun sagt, das Benzin zu schwer ist, soll doch mal bitte eine Rechnung mit Brennstoff und Setup für eine 14 tägige Wintertour ohne Hütten machen. Und bitte aus der Praxis, unrealistische Theorien gibt’s hier schon zu genüge. Ich kenne niemand, der bei zwei Wochen in -10 - -35 °C weniger als 3 L täglich schmilzt (inkl. Tricks).
     
     
    Kleidung
    Die vorletzte Tour sah Knöchel – Knietiefen Schnee (Alaska), -6 °C und Trailrunning Schuhe. Bei konstant -15 bis -25°C und Knie – Hüfttiefen Schnee ist das aber Quatsch. Trailrunners tagelang in Schneeschuhbindungen sind, auch wenn mit EVA die Riemen gepolstert werden, nicht bequem. Wer’s nicht glaubt soll mal 3 x 6-12 h Schneeschuhwandern gehen. Im Mittelgebirge, in den Voralpen – überall wo’s auf und ab geht, passt’s nicht. Der Trailrunner ist zu dünn, als dass Riemen zuverlässig gesichert werden können ohne den Fuss in einem Mass zu quetschen, dass Kälte schnell eindringt und Schmerzen einsetzen – wenn man aber nicht feste anzieht, rutscht in steilem Gelände der Schneeschuh.
    Es geht hier um Trekking, nicht um die 6-8 h Eintagestour (bevor Trailrunner-Schneeschuhläufer mit Gegenargumenten kommen). Also einen dickeren (muss nicht gefüttert sein, dass können dicke Socken erledigen, die wechselbar sind) Schuh, mit möglichst weicher Sohle. Ein erstaunliches Teil ist der Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. Zu Schuhen wie Sorrel etc. kann ich nicht’s sagen. Ich bin mehr mit Bikeschuhen und Skitourenschuhen auf mehrtägigen Touren im Winter. Mit Salewa und La Sportiva habe ich gute Erfahrungen bei den Bergschuhen, aber eben, die harte Sohle von Bergschuhen wirkt sich sehr negativ auf die Kälte an den Füssen aus aufgrund sehr geringer Mobilisation der Zehen.
    Leichte Daunenjacke:
     
     
    Leichte Daunenjacke: Ghost Whisperer mit hydrophober Daune (bis ca -5 °C in längeren Pausen)
    Dicke, aber leichte Daunenjacken: Montbell Mirage – unglaublich was die kann. Peter Hutchinson schmeisst auf Anfrage sicher auch HydroDown in die Kammern eines PHD Yukon Down Pullover. Auch ein super Kleidungsstück (Mirage und Yukon so gegen -15 °C in längeren Pausen)
     
    Dicke Expedtaugliche Daunenjacke:
    Montbell Permafrost (bis zu Temperaturen wo man schlicht einfach keine Pausen mehr macht…)
    Isohosen: manchmal obsolet, manchmal ganz praktisch. Bei mir kommen sie selten mit, meist wenn ich mit neulingen unterwegs bin und für sie Redundanz schaffen will. Hier braucht’s kein RV. Sonst ist ein RV extrem praktisch. Selbst mit warmen Schuhen, kann man den Schnitt der Hose so wählen, dass nur ein RV ab Kniehöhe nötig ist um über die Schuhe anzuziehen. 220 – 400 g Total für die Isohose reichen m.E. für alles. Also praktisch nur auf langer Tour. Dann aber auch ca. 95 g Booties.
     
     
    Ich bin ein grosser Fan von Polartec Windpro, wenn’s kalt genug für diesen Faserpelz ist.
    Von -10 bis -25 °C trage ich ein dünnes PES/PP kurzarm-shirt, darüber ähnliches lang-arm, einen dünnen Faserpelz (oft Mountain Equipment Eclipse mit Kapuze, manchmal ein Rab Another Layer [AL] Pulli) und darüber das geilste und wohl meist unterschätzte Kleidungsstück der Welt und Universum (mindestens! ).
     
    Rab Boreas
     
    Wer es nicht ausprobiert hat im Winter, Frühling und Herbst hat was verpasst. Für warme Klimate ist m.E. dieser Kleidungstyp nicht ideal. Aber für alles andere einfach perfekt. Ich verbringe manchmal Wochen darin, ununterbrochen.
    Manchmal trage ich nur dünne und einlagige Basisschicht am Oberkörper , dann aber ein Windpro Pulli drüber.
    An den Beinen trage ich eine membranfreie Softshell-Hose (Powershield) und bei -5 bis -25°C eine dreiviertellange Unterhose.
    Mit und auch ohne Wind.
    Am Oberkörper steuere ich dann ab 30 - 40 km/h Wind ein 7D Windsmock dazu (Tachyon), auf grosser Tour ein Smock aus Pertex Equilibrium (Rab).
     
    Von Plastikbeutel als VBL in den Schuhen bin ich nicht begeistert. Ich vermisse dabei ein direktes Fussgefühl und oft verrutschen die Beutel und enden halb abgezogen. Ich greife hier auf Neoprensocken von Camaro (Ti-Linie) zurück. PP Socken darunter und grosse Wollsocken darüber. PP und Wollsocken sind als Ersatz dabei.
     
    Handschuhe variieren. Bei oben genannten Temperaturen einen ganz dünnen Handschuh und einen Softshell-mässigen oder sehr leichten Fäustling (vorallem Witterungsabhängig). Wenn’s Gelände zur Sache geht, den MH HydraPro. Ein genialer Handschuh. Wenn’s einfaches Trekking ist, ein puffiger Fäustling oder eben der Softshell Handschuh (Powershield).
     
    Buff und Fleecemütze sind dann oftmals im Rucksack, da das Eclipse für alles sorgt. Abends dann Buff und Fleecemütze unter dem Eclipse.
     
    Ersatzkleidung neben den bereits erwähnten Socken und Buff/Mütze, 180 – 200 g leichter Fleece, 80 g T-Shirt, Schlafsocken.

    Windschutz vs. Isolation. Anstatt die dicke warme Jacke einfach die dünne Windjacke/-gilet mitnehmen. Dicke Isolation braucht man nur in Pausen.

    Viele Kleidungsstücke aus dem Alpinbereich haben hoch angesetzte Reissverschlüsse (wegen dem Kletter-/Rucksackgurt) und können über diese Belüftet werden, muss also nicht immer „pit zip“ sein (bin selber seit nun mehr 10 Jahren pit zip frei)

    Carbon benutzen. Das ist in der Kälte viel angenehmer anzufassen – auch mit Handschuhen.
     
    Der Schnee, auch wenn pulvrig und trocken, kann an den Hosen zu kleben beginnen und vereisen bei vielen verschiedenen Bedingungen (Körperwärme an Hosenbeinen). Wer dann nach einem langen Tag mit vereister Hose ins Zelt kriecht, kriegt dann bald eine feuchte Überraschung. Ich empfehle für mehrtägige Touren und Schneeschuhwandern praktisch immer Gamaschen.
     
    Snowclaw hat mit einer Lawinenschaufel nicht viel gemeinsam. Oft sind Lawinenkegel beinhart. Ich habe in meinem Leben drei als unzerstörbar geltende Orthovox Schaufeln zerstört. Diese wurden ungefragt ersetzt und konnten trotz Bruch (immer oben am Blatt, wo man oft mit Kraft drauftreten muss) noch eingesetzt werden, aber wo eine solche Schaufel bricht, nützt eine Snowclaw nun zu wirklich gar nichts mehr. Einsatzzweck für Snowclaw: Hardangervidda, Padjelanta, Finnmarksvidda, Jura, Bathurst Island etc. Alles Gebiete in denen der erfahrene Wintertrekker auch bei ungünstigen Lawinenverhältnissen ohne Lawinenschaufel los kann (weil Ausweichmöglichkeiten). Anders wie in Gebieten wo man manchmal gute Verhältnisse hat beim Eintreten in ein Tal/Gebirgszug, diese sich aber ändern, während man dort Tourt und man nicht einfach so mal die höher gefährdeten Stellen umgehen kann, um wieder raus zu kommen. Da will man mehr dabei haben, als eine Snowclaw, die für den Lageraufbau gute Dienste leistet.
     
    Für die Skitour
    Bindung, Schuhe und Ski von Dynafit. Kurz und leicht. Der PDG ist toll zum Bergsteigen, der TLT6 etwas härter als der alte TLT5 und dabei mit einem geringfügig kleineren Einsatzgebiet, aber super wenn’s vorallem um’s Skifahren geht. Alpinski-Schuhe sind keine der genannten. TLT Speed Rad (ich glaube? Das wechselt häufig…) auf Cho Oyu, diese Kombination kann ich aber nicht für alle empfehlen, macht aber unglaublich viel mit. Der wohl beste Allrounder von Dynafit, guter Performer und dennoch gutmütig ist der Seven Summit (wieder… zum Glück). Mein Setup geht auch gut für mal einen (oder auch mehrere) Tag Distanz zu machen. Was im Sommer von Trekkingstöcken her passt, ist mir zu weich, knickfreudig für Skitouren. Der Verschluss ist Kacke, aber sonst mag ich die Exped Alpin Lite.
    Denkt daran, dass alte LVS ersetzt werden müssen. Wer – wie es immer bei Tourbeginn gemacht werden sollte – sich und seine Partner kontrolliert wird sicher schon bemerkt haben, dass gewisse alte Geräte auf neuen nicht mehr funktionieren -> Ersetzen! Wer praktisch nur alleine geht, soll in den Laden seines Vertrauens und dies kontrollieren lassen.
    Orthovox Badger ist wohl meine Lieblingsschaufel für alles. Bei sicheren Verhältnissen kommt manchmal eine gebeutelte Arva Ovo Light mit. Finger weg von Polycarbonat. Meine Sonde ist eine alte Carbonsonde mit goldenen Eloxalteilen. Hersteller…? Wohl Orthovox.
    Ein weiterer Tipp für Alpine Skitouren: Rotauf Lawinenboie. Je nach Tour trage ich den Kletterhelm (Camp) – aber da sind dann auch div. Kreationen von Steigeisen im Spiel und Pickel und wenn ich darauf eingehe kann ich gleich auch beginnen meine Seilwahl zum Winterbergsteigen zu erklären und dann Köpft ihr mich, weil ich nicht mehr über Trekking UL schreibe. Sorry Sakima. Ich stoppe hier
    BC-Skitouren auf Fischer E99 Crown Xlite und Alfa Polar. Achtung, der Polar ist wirklich sehr warm. Quest dürfte einen breiteren Temp-Bereich abdecken.
     
    Schneeschuhe
    Seit 11! Jahren auf MSR Lightning Ascent. Die gingen zum Einstand gleich mit auf eine Expedition im spätherbstlichen Himalaya – ich dachte, dass ich die Kaputt mache. Nun benutze ich sie immernoch…
     
     
    Navigation unterscheidet sich insofern, dass sie schwieriger wird und alles mit Handschuhen bedienbar sein sollte. GPS-Geräte (Garmin), aber auch Schlaufons (Galaxy S5 mini) packen die Kälte recht gut. Die Akku-Entladung der dünnen Smartphones scheint dem Display genügend Wärme zu geben, dass es auch bei tieferen Minusgrad funktioniert. Touchscreens der modernen GPS-Geräte (von Touchscreen-GPS habe ich nur Erfahrung mit dem EDGE 810) gehen mit Handschuhen gut und bei einigen Smartphones lässt sich die Empfindlichkeit so einstellen, dass selbst mit Handschuhen gearbeitet werden kann. (Das Display reagiert dann natürlich auch empfindlicher auf Regen und gewisse Dinge machen sich dann selbstständig, da Wasser eine hohe Leitfähigkeit hat, aber wir sind ja im Schnee )
     
    Bitte entschuldigt, dass ich keine Links eingesetzt habe. Es wäre nur unvollständig machbar gewesen.
     
    Ein letzter Tipp für sehr erfahrene Outdoorsportler:
    Ein erfahrener und fitter Outdoorsportler kann die Nahrung als Isolation sehen;
    Solange Energie zugeführt wird, kann diese in Bewegung umgewandelt werden.
    Das ist (je nach Gebiet sehr) riskant (Immobilisation), kann aber, wenn korrekt eingesetzt, zu ganz schönen Erlebnissen und hoher Effizienz (somit erfolgreiche Tour/Rennen) führen.
     
    So viel von mir aus der Praxis zum Thema Winter und Trekking.
     
    Edit: Habe ein paar Schreib-/Formatfehler korrigiert.
  2. Witzig!
    ibex hat eine Reaktion von SimplyMad erhalten in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    ...du im Kopf von oz. nach g, von yd nach m, von cubic inch nach L etc. umrechnen kannst (MYOG Geschichten und cottage industry in nicht metrischen Ländern).
    ...du Stopfbeutel wiegst.
    ...dein 1. Hilfeset aus Heftpflaster, einigen Tabletten und Nähzeug, das für Haut und Silnylon benutzt werden kann, besteht.
    ...dein "Zelt" gleich schwer wie dein (dünner) Faserpelz ist.
    ...mitreisende/Arbeitskollegen/Familienmitglieder denken, dass du auf eine Tageswanderung gehst, es jedoch eine 3 tägige Tour wird.
    ...du beim Klang von Titan, Carbon und Scandium glänzende Augen bekommst.
    ...du den Sonnenaufgang auf dem Gipfel mit dem übergezogenen Schlafsack geniesst und nicht in der Daunenjacke - die war ja zu schwer.
    ...du unterwegs die vorher getrocknete Zahnpaste und gekürzte Zahnbürste benutzt.
    ...du darüber diskutieren kannst ob jetzt Kinderzahnbürste besser als gekürzte Zahnbürste ist.
    ...du zum Furten die Schuhe nicht wechselst.
    ...du das Leergewicht von Tütennahrung besser im Kopf behalten kannst als die Geburtsdaten deiner Freunde.
    Was denkst du - ganz salopp - woran erkennt man, das man/jemand am UL-Fieber leidet?
    (kann durch aus nicht ganz ernst gemeint sein - leicht und seicht eben)
  3. Witzig!
    ibex hat eine Reaktion von Aeros erhalten in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    ...du im Kopf von oz. nach g, von yd nach m, von cubic inch nach L etc. umrechnen kannst (MYOG Geschichten und cottage industry in nicht metrischen Ländern).
    ...du Stopfbeutel wiegst.
    ...dein 1. Hilfeset aus Heftpflaster, einigen Tabletten und Nähzeug, das für Haut und Silnylon benutzt werden kann, besteht.
    ...dein "Zelt" gleich schwer wie dein (dünner) Faserpelz ist.
    ...mitreisende/Arbeitskollegen/Familienmitglieder denken, dass du auf eine Tageswanderung gehst, es jedoch eine 3 tägige Tour wird.
    ...du beim Klang von Titan, Carbon und Scandium glänzende Augen bekommst.
    ...du den Sonnenaufgang auf dem Gipfel mit dem übergezogenen Schlafsack geniesst und nicht in der Daunenjacke - die war ja zu schwer.
    ...du unterwegs die vorher getrocknete Zahnpaste und gekürzte Zahnbürste benutzt.
    ...du darüber diskutieren kannst ob jetzt Kinderzahnbürste besser als gekürzte Zahnbürste ist.
    ...du zum Furten die Schuhe nicht wechselst.
    ...du das Leergewicht von Tütennahrung besser im Kopf behalten kannst als die Geburtsdaten deiner Freunde.
    Was denkst du - ganz salopp - woran erkennt man, das man/jemand am UL-Fieber leidet?
    (kann durch aus nicht ganz ernst gemeint sein - leicht und seicht eben)
  4. Gefällt mir!
    ibex hat eine Reaktion von be8an3 erhalten in Ultraleicht im Winter   
    Ich möchte mit ein paar Grundsätzen beginnen, gehe dann die Ausrüstung durch und schliesse mit ein paar weiteren Tipps ab.
    Geniesst dies hier geschriebene mit Vorsicht. Es stehen gewisse Dinge drin, die für mich stimmen, aber andere möglicherweise in unangenehme Situationen oder sogar Gefahr bringen. Ich bin ein ausgesprochener Warmschläfer. Als Referenz; ich komme bis -5 °C gut mit einem Quilt mit 220 g Daune  (860 in2) und 170 g Hülle klar (inkl. 220 g Daunenpulli, ein paar dünne Lagen am Oberkörper und lange Unterhosen mit 120 g und dünnen Wollsocken). Ich bin athletisch gebaut und habe eine dünne Speckschicht. Wenn ich auf langer Trekkingtour bin und dabei um 10 kg verliere, bin ich Kälte-empfindlicher. Muskulatur und Fett werden abgebaut und dies lässt mich schneller frieren.
    Beachtet dies wenn ihr tatsächlich alles hier durchlest.
     
    Ich probiere auch immer wieder neue Dinge aus und falle dabei immer wieder mal auf die Nase. Nur so lernt man richtig. Schlussendlich muss man rausgehen und selber für sich herausfinden.
     
    Trekking oder nicht Trekking
    Ich betreibe verschiedenste Aktivitäten im Winter, die alle geringfügig andere Ausrüstung benötigen. Wenn ich Ausrüstung beziehe oder selber herstelle, frag ich mich immer für was ich den Gegenstand alles gebrauchen kann und was anders sein muss, dass ein Transfer z.B. von SkiMo zum Fatbiken möglich ist. Denn dies kann innerhalb einer Tour stattfinden. Trekking ist hier einfacher, aber ich kann mich nicht alleine darauf beschränken, weil ich im Winter meist ausserhalb dieser Aktivität „Trekking“ (Mehrtätige Wanderung mit Zelt) bewege.
     
    Blutzirkulation
    Das A und O. Vermeide Druckstellen. Überall am Körper sind Druckstellen die Einladung für Erfrierungen (als Konsequenz). Wer lockere Schuhe trägt, lockere Socken, wird nicht nur länger warme Füsse haben, sie/er wird auch in einem Extremfall (verlorener Rucksack/Pulka, durchnässte Kleidung wegen Bruch durch’s Eis, Lawine etc.) länger ohne Gewebeschäden auskommen.
    Sorge für freie Bewegung. Weiche Schuhsolen. Elastische Kleidung und Bändel.
    Ich kann meine Daunenhandschuhe abschütteln, einhändig. Die Handschuhe sind am Körper gesichert, je nach Tour unterschiedlich, aber nicht durch Elastik um’s Handgelenk/Unterarm. Auch wenn dies nur locker sitzt, es vermindert Zirkulation.
     
    Wärmeemission
    Kopf, Fuss- und Handgelenke. Schütze diese. Ein guter Pulswärmer (super für DIY aus alten verschlissenen Faserpelzklamotten) kann dünne Handschuhe ersparen. Das gleiche gilt für die Füsse. Also gerne mal waden- oder kniehohe Socken benutzen.
    Wer meint er schwitzt zu viel, kann auch einen nicht zu unterschätzenden Teil der Wärme/Schwitzens mit der Mütze/Kapuze regulieren. Geht’s bergauf im kalten Wind, nutze diesen um nicht zu überhitzen. Geht’s bergab, nutze die Mütze/Kapuze um nicht auszukühlen.
    Wenn Kälte in die Füsse kriecht – Zehen und Fussgelenke überdehnen (es grüsst das „Ministry of silly walks“ ) für >5 min. Gliedmassen schwingen mit jedem zweiten Schritt. Nach weniger als einem km wird sich ein Unterschied bemerkbar machen. Dieser alte Trick funktioniert bei den Händen genau gleich.
     
     
    Packliste
    Jene, die meine Beiträge lesen, wissen dass ich nicht so ein Fan von Packlisten im Forum bin. Wenn jemand hier was von mir lernen will, muss er diesen (leider langen) Beitrag lesen.
     
    Fitness und Schwitzen
    Im Winter werde ich immer wieder zu Schwitzen und Fitnesszustand befragt. Viele glauben Fitter = weniger Schwitzen. Das hängt tatsächlich zusammen, wer aber ein bestimmtes Mass an Fitness hat wird merken, dass je fitter sie/er ist, desto stärker kann sie/er schwitzen. Ich schreibe hier kann, weil man mit mehr Fitness den Körper stärker erhitzen kann. Also gilt nur bedingt: wer unfit ist schwitzt mehr.
     
    Merino wird von vielen geliebt. Ich mags auch – für leichte Tourkost, nicht aber für anstrengende, mehrtägige Touren. Ich kann sehr stark schwitzen und trage lieber ein PES/PA/PP Gemisch. Diese Materialien nehmen weniger Feuchtigkeit auf als Merino, leiten diese schneller weiter an die nächste Schicht und trocknen schneller. Viele meiner Freunde sind ebenfalls, nach dem hiesigen Merino Hype vor wohl ca. 15 Jahren wieder bei Synthetik. Merino-Fans sagen mir auch, dass es egal ist, ob nasse Synthetik oder nasse Naturfaser – beides ist kalt. Das Argument mit dem Geruch ist für mich aus zwei Gründen haltlos: 1. nach mehreren Tagen stinken alle Kleidungsstücke in etwa gleich und 2. Das geruchsneutralste Kleidungsstück, dass ich je trug war ein Montbell Synthetik Shirt.
     
    Schlafsystem
    Ich rechne immer den Daunen/Synthetikpulli/-Jacke zur Isolation des Schlafsackes/Quilts und letztere sind somit der zu erwartenden Tieftemperatur nicht gewachsen.
    Die Hüllen des Schlafsystems sind ebenso entscheidend wie die Füllung. Nicht immer ist die leichteste Hülle am geeignetsten. Ich habe ganz bewusst bei 3 Schlafsäcken (keine Quilts für mich ab ca. -10  bis -15 °C) eine Endurance Hülle, da ich viel und gerne ganz ohne Schutz im Winter biwakiere. Ich stelle meist Eisbildung auf den Innenseite der Aussenhülle fest – klar, dünnes RS Nylon  innen, dann Daune, dann Endurance Pertex aussen… das dürfte jedem Wintertrekker als logisch erscheinen. Dieser sagt dann meist auch, dann musst nen VBL verwenden! Naja, muss ich vielleicht ab einer bestimmten Tourlänge, aber 3-4 Nächte passen auch ohne. Der Schlafsack wird gegen Tourende schwerer, aber richtig nass wird die Daune meist erst Zuhause beim Trocknen.
    Und dann kommt das Wunderding ins Spiel. Hydrophobe Daune. Wunder!
    Die Wetterfeste Hülle hält Wärme geringfügig besser zurück als dünnstes 7 oder 15 D Nylon und dadurch kann an Daune gespart werden.
    Fazit: Falls die Tour 1-2 Nächte dauert, oder man gelegentlich die Möglichkeit zum Trocknen hat, kann ein Sack mit schützender Aussenhülle (z.B.: Pertex Endurance) sinnvoller sein, als einer mit leichterer, atmungsaktiverer Aussenhülle (7-20 D Nylon). Auf langer Tour nehme ich eher die atmungsaktivere Aussenhülle mit, da dann ein VBL im Einsatz ist. Ich schwöre auf einen VBL, den andere Tourpartner von mir nicht mögen. Ich rate hier einfach auszuprobieren. Einen Biwaksack braucht’s im Winter nicht. Schnee taut nicht auf einem Schlafsack/Quilt, auch nicht auf einen mit 200 g Daune. Ich hab’s schon ausprobiert. Was viele nicht glauben aber auch funktioniert ist auf dem Schlitten den Schlafsack trocknen.
     
    Ich schlafe jeweils immer (auf Trekkingtour im Winter) auf der NeoAir X-Lite, Grösse S, dann ergänzt mit einer 70 g EVA (bis ca. -10 °C), 170 g EVA (bis -30 °C) oder 300 g EVA (bis jenseits von Gut und Böse). Je nach Temperatur. Im Extremfall benutze ich nur noch EVA im Schnee. Extremfall -> Extrem kalt (wo 1400 g Daune auch für den Warmschläfer ausgenutzt werden und insgesamt 3 Matten mit Total 640 g EVA von Nöten sind) oder extrem leichtgewichtig. Die NeoAir ist für mich vorallem bequem. Die NeoAir X-Therm braucht bei zivilisationsfernen Touren ebenfalls eine EVA für Redundanz und kommt bei mir nicht in Frage.
     
    Biwaksack
    Lasst ihn zuhause. Im Ernst, ich benutze nur einen, wenn ich ohne Schlafsack raus gehe. Was ich hingegen als sinnvoll empfinde, ist wenn der Biwaksack (je nach Körpermasse natürlich) beim Kopf ca. 70 x 70 cm und bei den Füssen ca. 40 x 50 cm aufweist, fast komplett aus RS Nylon ist, einen Chikara Boden hat und im Firstbereich Moskitonetz – also eher ein Mini-Innenzelt ist. Am besten verschliessbares Moskitonetz. Das Mini-IZ (einige hier können es auch „micro winter inner tent“ oder „macro snow bivy“ nennen )  hält leichten Wind draussen und ist klein genug um ein wenig aufgewärmt zu werden. Ideal für Touren, wo man die Nacht in/unter der Baumgrenze verbringen kann, denn auch bei Sturm windet‘s im (lichten) Wald noch, aber nicht so stark, dass ein mit zwei Stöcken aufgehängtes Mini-Innenzelt kollabiert. In anderen Jahreszeiten in Mückenversuchten Gebieten hat man dann ein ebenso dienliches Teil, das einfach unter dem Tarp hängen kann. Gewichte, je nach verwendetem Stoff und Massen 210 – 250 g. Das Kondensproblem ist ungleich einem Biwaksack und eher mit einem regulären IZ vergleichbar (leise rieselt der gefrorene Kondens), der Wind zieht einem nicht die letzte Wärme aus den Händen, wenn man mit dem Kocher hantiert und man gewinnt ein paar wenige Grade isolation. Eine Verschiebung des Gefrierpunktes nach aussen (weg von Daune/Synthetik) besteht hier ebenfalls.
     
    Zelt
    Nehmt ein Mid. Oder ein Kuppel/Geodät (oder Tunnel wie Lightwave Arctic, wo das Gestänge in einen Spitzen Bogen zuläuft) wenn grosse Schneelasten zu erwarten sind. Mid’s einzige Schwachpunkte sind: 1. Schneelasten und 2. Nicht-Freistehend. Der zweite Punkt ist bei meinen Trekkingtouren vermutlich nur 1 mal von 20 Wintertouren ein (lösbares) Problem. Geht man richtig hoch hinaus (kein Trekking mehr) sind Mids kacke. Ich kann’s nicht anders sagen. Aber bleiben wir in typischem Trekking Gelände; Mids müssen meist eh abgebaut werden, wenn man das Zelt verlässt, da es oft mit Trekkingstöcken aufgestellt wird. Nimmt man aufgrund hohen Winde und Schneelasten eine starke Stange mit (und Stöcke nur zum Wandern), rate ich, dass Zelt beim Verlassen immer Abzubauen. Wenn starker Schneefall einsetzt, können Mid’s unbeaufsichtigt schnell überfordert sein. Zur Windstabilität von Pyramiden mit 4 und 6 Ecken habe ich schon genügend in diesem Forum geschrieben und es freut mich, dass andere darauf einstimmen – Gewicht/Raum/Windstabilität sind m.E. bei unübertroffen und selbst Stürme mit 160 km/h wurden überstanden mit nur sehr geringfügigem Schaden (der bei gleichen Windgeschwindigkeiten auch bei Kuppeln und Geodäten auftauchte).
     
    Ein Innenzelt für zwei kann durchaus nur um 380 g wiegen (ca. 180 und 170 cm grosse Bewohner) und bei wenig Wind für eine spürbare Temperaturdifferenz zwischen IZ und Aussen sorgen. Auch hier: leichtes DIY IZ gewinnt (Masse) gegenüber Bodenplane und Biwaksack.Ein IZ für die längere Wintertour kommt bei uns aber auf 525 g (für SL3).
     
    Snowflaps sind m.E. überbewertet. Ohne geht’s wunderbar.
     
    Heringe
    Ich benutze Alu-Schneeheringe. Verschiedene Bastlereien und Nylon-Schneeanker führten nur zurück zu (meist) MSR Blizzard. Bisher kam ich praktisch immer um Eisböden rum um fand eine geeignete Stelle für die Schneeheringe. Mit ein wenig Einfallsreichtum kann die Ausrüstung zum Abspanne benutzt werden. Sogar ein Handschuh. Als jemand der im Sommer-Halbjahr immer ein paar Heringe zu viel mitnimmt (das Mid steht und fällt mit der Qualität der Verankerung und oft variieren Böden sehr stark auf meinen Touren), komme ich interessanterweise gut klar mit nur einem Typ Hering im Winter.
     
     
    Tarps
    Das Thema Tarp im Winter ist für mich nicht relevant. Früher hatte ich bei Touren mit bestimmtem Charakter immer wieder mal eines dabei, aber es dann praktisch nie benutzt. Wenn das Wetter und die Lage ein Tarp erlauben, kann ich gleich ohne losgehen. Gehe ich auf längere Tour in den Wald mit einigen Ausflügen über der Baumgrenze (z.B. Pallas-Yllästunturi-Nationalpark) verzichte ich ganz auf das Tarp und nehme nur das Mini-IZ (bei bis ca. 5 tägigen Touren oftmals nicht einmal das). Bisher fand ich immer ein ruhiges Plätzchen im Wald, auch bei Sturm. Dann gibt’s ja auch notfalls Hütten. Wenn ich auf Tour gehe, wo ich meine Schutz zu gebrauchen, kommt gleich das Mid mit.
     
    Kocher
    Alkohol mag ich im Winter nicht. Das dauert mir einfach zu lange. Viel zu lange. Remote Gas (Alpkit) auf kürzeren Touren. Auf längeren Benzin (Whisperlite Universal). Falls mit Schlitten unterwegs, bleibt der Kocher immer mit der Pumpe verbunden. Berge + Winter ≠ Holz. Ich bin lieber über der Baumgrenze…
    Wer nun sagt, das Benzin zu schwer ist, soll doch mal bitte eine Rechnung mit Brennstoff und Setup für eine 14 tägige Wintertour ohne Hütten machen. Und bitte aus der Praxis, unrealistische Theorien gibt’s hier schon zu genüge. Ich kenne niemand, der bei zwei Wochen in -10 - -35 °C weniger als 3 L täglich schmilzt (inkl. Tricks).
     
     
    Kleidung
    Die vorletzte Tour sah Knöchel – Knietiefen Schnee (Alaska), -6 °C und Trailrunning Schuhe. Bei konstant -15 bis -25°C und Knie – Hüfttiefen Schnee ist das aber Quatsch. Trailrunners tagelang in Schneeschuhbindungen sind, auch wenn mit EVA die Riemen gepolstert werden, nicht bequem. Wer’s nicht glaubt soll mal 3 x 6-12 h Schneeschuhwandern gehen. Im Mittelgebirge, in den Voralpen – überall wo’s auf und ab geht, passt’s nicht. Der Trailrunner ist zu dünn, als dass Riemen zuverlässig gesichert werden können ohne den Fuss in einem Mass zu quetschen, dass Kälte schnell eindringt und Schmerzen einsetzen – wenn man aber nicht feste anzieht, rutscht in steilem Gelände der Schneeschuh.
    Es geht hier um Trekking, nicht um die 6-8 h Eintagestour (bevor Trailrunner-Schneeschuhläufer mit Gegenargumenten kommen). Also einen dickeren (muss nicht gefüttert sein, dass können dicke Socken erledigen, die wechselbar sind) Schuh, mit möglichst weicher Sohle. Ein erstaunliches Teil ist der Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. Zu Schuhen wie Sorrel etc. kann ich nicht’s sagen. Ich bin mehr mit Bikeschuhen und Skitourenschuhen auf mehrtägigen Touren im Winter. Mit Salewa und La Sportiva habe ich gute Erfahrungen bei den Bergschuhen, aber eben, die harte Sohle von Bergschuhen wirkt sich sehr negativ auf die Kälte an den Füssen aus aufgrund sehr geringer Mobilisation der Zehen.
    Leichte Daunenjacke:
     
     
    Leichte Daunenjacke: Ghost Whisperer mit hydrophober Daune (bis ca -5 °C in längeren Pausen)
    Dicke, aber leichte Daunenjacken: Montbell Mirage – unglaublich was die kann. Peter Hutchinson schmeisst auf Anfrage sicher auch HydroDown in die Kammern eines PHD Yukon Down Pullover. Auch ein super Kleidungsstück (Mirage und Yukon so gegen -15 °C in längeren Pausen)
     
    Dicke Expedtaugliche Daunenjacke:
    Montbell Permafrost (bis zu Temperaturen wo man schlicht einfach keine Pausen mehr macht…)
    Isohosen: manchmal obsolet, manchmal ganz praktisch. Bei mir kommen sie selten mit, meist wenn ich mit neulingen unterwegs bin und für sie Redundanz schaffen will. Hier braucht’s kein RV. Sonst ist ein RV extrem praktisch. Selbst mit warmen Schuhen, kann man den Schnitt der Hose so wählen, dass nur ein RV ab Kniehöhe nötig ist um über die Schuhe anzuziehen. 220 – 400 g Total für die Isohose reichen m.E. für alles. Also praktisch nur auf langer Tour. Dann aber auch ca. 95 g Booties.
     
     
    Ich bin ein grosser Fan von Polartec Windpro, wenn’s kalt genug für diesen Faserpelz ist.
    Von -10 bis -25 °C trage ich ein dünnes PES/PP kurzarm-shirt, darüber ähnliches lang-arm, einen dünnen Faserpelz (oft Mountain Equipment Eclipse mit Kapuze, manchmal ein Rab Another Layer [AL] Pulli) und darüber das geilste und wohl meist unterschätzte Kleidungsstück der Welt und Universum (mindestens! ).
     
    Rab Boreas
     
    Wer es nicht ausprobiert hat im Winter, Frühling und Herbst hat was verpasst. Für warme Klimate ist m.E. dieser Kleidungstyp nicht ideal. Aber für alles andere einfach perfekt. Ich verbringe manchmal Wochen darin, ununterbrochen.
    Manchmal trage ich nur dünne und einlagige Basisschicht am Oberkörper , dann aber ein Windpro Pulli drüber.
    An den Beinen trage ich eine membranfreie Softshell-Hose (Powershield) und bei -5 bis -25°C eine dreiviertellange Unterhose.
    Mit und auch ohne Wind.
    Am Oberkörper steuere ich dann ab 30 - 40 km/h Wind ein 7D Windsmock dazu (Tachyon), auf grosser Tour ein Smock aus Pertex Equilibrium (Rab).
     
    Von Plastikbeutel als VBL in den Schuhen bin ich nicht begeistert. Ich vermisse dabei ein direktes Fussgefühl und oft verrutschen die Beutel und enden halb abgezogen. Ich greife hier auf Neoprensocken von Camaro (Ti-Linie) zurück. PP Socken darunter und grosse Wollsocken darüber. PP und Wollsocken sind als Ersatz dabei.
     
    Handschuhe variieren. Bei oben genannten Temperaturen einen ganz dünnen Handschuh und einen Softshell-mässigen oder sehr leichten Fäustling (vorallem Witterungsabhängig). Wenn’s Gelände zur Sache geht, den MH HydraPro. Ein genialer Handschuh. Wenn’s einfaches Trekking ist, ein puffiger Fäustling oder eben der Softshell Handschuh (Powershield).
     
    Buff und Fleecemütze sind dann oftmals im Rucksack, da das Eclipse für alles sorgt. Abends dann Buff und Fleecemütze unter dem Eclipse.
     
    Ersatzkleidung neben den bereits erwähnten Socken und Buff/Mütze, 180 – 200 g leichter Fleece, 80 g T-Shirt, Schlafsocken.

    Windschutz vs. Isolation. Anstatt die dicke warme Jacke einfach die dünne Windjacke/-gilet mitnehmen. Dicke Isolation braucht man nur in Pausen.

    Viele Kleidungsstücke aus dem Alpinbereich haben hoch angesetzte Reissverschlüsse (wegen dem Kletter-/Rucksackgurt) und können über diese Belüftet werden, muss also nicht immer „pit zip“ sein (bin selber seit nun mehr 10 Jahren pit zip frei)

    Carbon benutzen. Das ist in der Kälte viel angenehmer anzufassen – auch mit Handschuhen.
     
    Der Schnee, auch wenn pulvrig und trocken, kann an den Hosen zu kleben beginnen und vereisen bei vielen verschiedenen Bedingungen (Körperwärme an Hosenbeinen). Wer dann nach einem langen Tag mit vereister Hose ins Zelt kriecht, kriegt dann bald eine feuchte Überraschung. Ich empfehle für mehrtägige Touren und Schneeschuhwandern praktisch immer Gamaschen.
     
    Snowclaw hat mit einer Lawinenschaufel nicht viel gemeinsam. Oft sind Lawinenkegel beinhart. Ich habe in meinem Leben drei als unzerstörbar geltende Orthovox Schaufeln zerstört. Diese wurden ungefragt ersetzt und konnten trotz Bruch (immer oben am Blatt, wo man oft mit Kraft drauftreten muss) noch eingesetzt werden, aber wo eine solche Schaufel bricht, nützt eine Snowclaw nun zu wirklich gar nichts mehr. Einsatzzweck für Snowclaw: Hardangervidda, Padjelanta, Finnmarksvidda, Jura, Bathurst Island etc. Alles Gebiete in denen der erfahrene Wintertrekker auch bei ungünstigen Lawinenverhältnissen ohne Lawinenschaufel los kann (weil Ausweichmöglichkeiten). Anders wie in Gebieten wo man manchmal gute Verhältnisse hat beim Eintreten in ein Tal/Gebirgszug, diese sich aber ändern, während man dort Tourt und man nicht einfach so mal die höher gefährdeten Stellen umgehen kann, um wieder raus zu kommen. Da will man mehr dabei haben, als eine Snowclaw, die für den Lageraufbau gute Dienste leistet.
     
    Für die Skitour
    Bindung, Schuhe und Ski von Dynafit. Kurz und leicht. Der PDG ist toll zum Bergsteigen, der TLT6 etwas härter als der alte TLT5 und dabei mit einem geringfügig kleineren Einsatzgebiet, aber super wenn’s vorallem um’s Skifahren geht. Alpinski-Schuhe sind keine der genannten. TLT Speed Rad (ich glaube? Das wechselt häufig…) auf Cho Oyu, diese Kombination kann ich aber nicht für alle empfehlen, macht aber unglaublich viel mit. Der wohl beste Allrounder von Dynafit, guter Performer und dennoch gutmütig ist der Seven Summit (wieder… zum Glück). Mein Setup geht auch gut für mal einen (oder auch mehrere) Tag Distanz zu machen. Was im Sommer von Trekkingstöcken her passt, ist mir zu weich, knickfreudig für Skitouren. Der Verschluss ist Kacke, aber sonst mag ich die Exped Alpin Lite.
    Denkt daran, dass alte LVS ersetzt werden müssen. Wer – wie es immer bei Tourbeginn gemacht werden sollte – sich und seine Partner kontrolliert wird sicher schon bemerkt haben, dass gewisse alte Geräte auf neuen nicht mehr funktionieren -> Ersetzen! Wer praktisch nur alleine geht, soll in den Laden seines Vertrauens und dies kontrollieren lassen.
    Orthovox Badger ist wohl meine Lieblingsschaufel für alles. Bei sicheren Verhältnissen kommt manchmal eine gebeutelte Arva Ovo Light mit. Finger weg von Polycarbonat. Meine Sonde ist eine alte Carbonsonde mit goldenen Eloxalteilen. Hersteller…? Wohl Orthovox.
    Ein weiterer Tipp für Alpine Skitouren: Rotauf Lawinenboie. Je nach Tour trage ich den Kletterhelm (Camp) – aber da sind dann auch div. Kreationen von Steigeisen im Spiel und Pickel und wenn ich darauf eingehe kann ich gleich auch beginnen meine Seilwahl zum Winterbergsteigen zu erklären und dann Köpft ihr mich, weil ich nicht mehr über Trekking UL schreibe. Sorry Sakima. Ich stoppe hier
    BC-Skitouren auf Fischer E99 Crown Xlite und Alfa Polar. Achtung, der Polar ist wirklich sehr warm. Quest dürfte einen breiteren Temp-Bereich abdecken.
     
    Schneeschuhe
    Seit 11! Jahren auf MSR Lightning Ascent. Die gingen zum Einstand gleich mit auf eine Expedition im spätherbstlichen Himalaya – ich dachte, dass ich die Kaputt mache. Nun benutze ich sie immernoch…
     
     
    Navigation unterscheidet sich insofern, dass sie schwieriger wird und alles mit Handschuhen bedienbar sein sollte. GPS-Geräte (Garmin), aber auch Schlaufons (Galaxy S5 mini) packen die Kälte recht gut. Die Akku-Entladung der dünnen Smartphones scheint dem Display genügend Wärme zu geben, dass es auch bei tieferen Minusgrad funktioniert. Touchscreens der modernen GPS-Geräte (von Touchscreen-GPS habe ich nur Erfahrung mit dem EDGE 810) gehen mit Handschuhen gut und bei einigen Smartphones lässt sich die Empfindlichkeit so einstellen, dass selbst mit Handschuhen gearbeitet werden kann. (Das Display reagiert dann natürlich auch empfindlicher auf Regen und gewisse Dinge machen sich dann selbstständig, da Wasser eine hohe Leitfähigkeit hat, aber wir sind ja im Schnee )
     
    Bitte entschuldigt, dass ich keine Links eingesetzt habe. Es wäre nur unvollständig machbar gewesen.
     
    Ein letzter Tipp für sehr erfahrene Outdoorsportler:
    Ein erfahrener und fitter Outdoorsportler kann die Nahrung als Isolation sehen;
    Solange Energie zugeführt wird, kann diese in Bewegung umgewandelt werden.
    Das ist (je nach Gebiet sehr) riskant (Immobilisation), kann aber, wenn korrekt eingesetzt, zu ganz schönen Erlebnissen und hoher Effizienz (somit erfolgreiche Tour/Rennen) führen.
     
    So viel von mir aus der Praxis zum Thema Winter und Trekking.
     
    Edit: Habe ein paar Schreib-/Formatfehler korrigiert.
  5. Gefällt mir!
    ibex hat eine Reaktion von MBo erhalten in Ein robuster Rucksack für Wintertouren   
    Wird ja immer besser
    Hat mich auch ganz schön gefreut, dass das Gridstop nun auch in Farben erhältlich ist. Aber was für ein tolles Werk hier. Wow...
    War's ein Tippfehler, oder hast Du bewusst von 3° auf 5° beim Winkel am Hüftgurt gewechselt? Ich meine mehr ist besser, besonders bei Alpinsäcken. Im Schnee kann's durchaus auch Sinn machen, zumal oft die Beine stärker angehoben werden müssen.
    Du schreibst, dass Du die Kordel verstärken möchtest. Bei seitlicher Fixierung der Ski (welche abgesehen davon nicht immer die beste Variante ist) liegt der Belag auf dem Rucksack und die Kordel/Riemen laufen unten unter der Bindung durch. Zur weiteren Stabilisierung oben ein Skistrap drum und gut ist. Die einzige Stelle wo der Rucksack aufgrund der Kante leidet ist oben beim Abschluss/Deckel und in deutlich geringerem Masse unten. Der einzige Teil an dem ich Silikonschlauch benötige ist zur Ummantelung der Reepschnur am Hüftgurt meiner Alpinsäcke für die einfachere Handhabung mit Hartwaren. Wenn schon Kordeln, dann warum nicht gleich Reepschnüre? Ich meinte gelesen zu haben, dass Du auch Kletterst. Es ist ein schöner Moment im Gesicht des Partners die Entspannung zu sehen, wenn er/sie bemerkt, dass man doch noch Material zum Einrichten des Abseilplatzes hat.
    Den PE-Platten gegenüber wäre ich ebenfalls skeptisch. Solche Übergänge sind immer gleich Scheuerstellen und es würde mich nicht erstaunen, wenn der Rucksack zuerst dort kaputt gehen würde (oder den Kordelaufnahmen). Ich würde/werde auf harten Schaum für die Hüftflossen, hinterlegt mit dem Gurtband setzen und ganz wie bei Mountain Hardwares SummitRocket 40 eine Einschubmöglichkeit für eine Matte, die dann auch für Pausen und beim Schlafen dienlich ist, geben. Die Rückenplatte aus HDPE hat vier Zwecke hier; den Rucksack "versteifen", (ähnlich der Hüftplatte aber ziemlich sicher in geringerem Masse) am Stoff scheuern, Schiene für Knochenbruch und den Rucksack um ein erhebliches Mass schwerer zu machen. Ich sehe mehr positive Zwecke bei einer EVA der etwas dichteren Sorte.
    Da Du Dir anscheinend einer richtigen Packart eines Rahmen-losen Rucksacks bewusst bist, kannst Du die Platte getrost mit einer Schaummatte (Multimat hat z.B. etwas härtere Modelle) ersetzen.
    Ich bin gedanklich noch immer nicht schlüssig für ein finales Design für einen Alpinsack für mich, der für eine ganz bestimmte Tourenart dienen soll und deshalb leichter gestaltet werden darf als die üblichen 800 - 1500 g Alpinsäcke, aber dank der rsp. den beiden tollen Vorstellung/en hier, mache ich grosse Sprünge vorwärts. Die 500 g wären ebenfalls im Zielfenster. 
    Eine letzte Frage noch: Du erwähnst das Abtrennen entlang der roten Linie. Du nähst also zuerst die erste Naht, schneidest dann entlang der roten Linie den Stoff ab, faltest die Geschichte und nähst dann die zweite Naht? Was ist der Vorteil gegenüber dem von Beginn an entsprechend zugeschnittenen Nahtzugaben? Ich konnte es bisher immer so machen (Zelte/Innenzelte/Böden/Quilts/Taschen), habe aber noch nie einen Rucksack geschneidert der betreffend Kappnaht vermutlich einiges Unübersichtlicher ist, als das mit bisher bekannte.
    Wie viele Rucksäcke machte Laufbursche, bevor er sie begann zu verkaufen? Bin gespannt wie's hier weiter geht. Jedenfalls dreimal Daumen hoch (auch wenn ich nur zwei habe)!
  6. Danke!
    ibex hat eine Reaktion von waldradler erhalten in Ultraleicht im Winter   
    Ich möchte mit ein paar Grundsätzen beginnen, gehe dann die Ausrüstung durch und schliesse mit ein paar weiteren Tipps ab.
    Geniesst dies hier geschriebene mit Vorsicht. Es stehen gewisse Dinge drin, die für mich stimmen, aber andere möglicherweise in unangenehme Situationen oder sogar Gefahr bringen. Ich bin ein ausgesprochener Warmschläfer. Als Referenz; ich komme bis -5 °C gut mit einem Quilt mit 220 g Daune  (860 in2) und 170 g Hülle klar (inkl. 220 g Daunenpulli, ein paar dünne Lagen am Oberkörper und lange Unterhosen mit 120 g und dünnen Wollsocken). Ich bin athletisch gebaut und habe eine dünne Speckschicht. Wenn ich auf langer Trekkingtour bin und dabei um 10 kg verliere, bin ich Kälte-empfindlicher. Muskulatur und Fett werden abgebaut und dies lässt mich schneller frieren.
    Beachtet dies wenn ihr tatsächlich alles hier durchlest.
     
    Ich probiere auch immer wieder neue Dinge aus und falle dabei immer wieder mal auf die Nase. Nur so lernt man richtig. Schlussendlich muss man rausgehen und selber für sich herausfinden.
     
    Trekking oder nicht Trekking
    Ich betreibe verschiedenste Aktivitäten im Winter, die alle geringfügig andere Ausrüstung benötigen. Wenn ich Ausrüstung beziehe oder selber herstelle, frag ich mich immer für was ich den Gegenstand alles gebrauchen kann und was anders sein muss, dass ein Transfer z.B. von SkiMo zum Fatbiken möglich ist. Denn dies kann innerhalb einer Tour stattfinden. Trekking ist hier einfacher, aber ich kann mich nicht alleine darauf beschränken, weil ich im Winter meist ausserhalb dieser Aktivität „Trekking“ (Mehrtätige Wanderung mit Zelt) bewege.
     
    Blutzirkulation
    Das A und O. Vermeide Druckstellen. Überall am Körper sind Druckstellen die Einladung für Erfrierungen (als Konsequenz). Wer lockere Schuhe trägt, lockere Socken, wird nicht nur länger warme Füsse haben, sie/er wird auch in einem Extremfall (verlorener Rucksack/Pulka, durchnässte Kleidung wegen Bruch durch’s Eis, Lawine etc.) länger ohne Gewebeschäden auskommen.
    Sorge für freie Bewegung. Weiche Schuhsolen. Elastische Kleidung und Bändel.
    Ich kann meine Daunenhandschuhe abschütteln, einhändig. Die Handschuhe sind am Körper gesichert, je nach Tour unterschiedlich, aber nicht durch Elastik um’s Handgelenk/Unterarm. Auch wenn dies nur locker sitzt, es vermindert Zirkulation.
     
    Wärmeemission
    Kopf, Fuss- und Handgelenke. Schütze diese. Ein guter Pulswärmer (super für DIY aus alten verschlissenen Faserpelzklamotten) kann dünne Handschuhe ersparen. Das gleiche gilt für die Füsse. Also gerne mal waden- oder kniehohe Socken benutzen.
    Wer meint er schwitzt zu viel, kann auch einen nicht zu unterschätzenden Teil der Wärme/Schwitzens mit der Mütze/Kapuze regulieren. Geht’s bergauf im kalten Wind, nutze diesen um nicht zu überhitzen. Geht’s bergab, nutze die Mütze/Kapuze um nicht auszukühlen.
    Wenn Kälte in die Füsse kriecht – Zehen und Fussgelenke überdehnen (es grüsst das „Ministry of silly walks“ ) für >5 min. Gliedmassen schwingen mit jedem zweiten Schritt. Nach weniger als einem km wird sich ein Unterschied bemerkbar machen. Dieser alte Trick funktioniert bei den Händen genau gleich.
     
     
    Packliste
    Jene, die meine Beiträge lesen, wissen dass ich nicht so ein Fan von Packlisten im Forum bin. Wenn jemand hier was von mir lernen will, muss er diesen (leider langen) Beitrag lesen.
     
    Fitness und Schwitzen
    Im Winter werde ich immer wieder zu Schwitzen und Fitnesszustand befragt. Viele glauben Fitter = weniger Schwitzen. Das hängt tatsächlich zusammen, wer aber ein bestimmtes Mass an Fitness hat wird merken, dass je fitter sie/er ist, desto stärker kann sie/er schwitzen. Ich schreibe hier kann, weil man mit mehr Fitness den Körper stärker erhitzen kann. Also gilt nur bedingt: wer unfit ist schwitzt mehr.
     
    Merino wird von vielen geliebt. Ich mags auch – für leichte Tourkost, nicht aber für anstrengende, mehrtägige Touren. Ich kann sehr stark schwitzen und trage lieber ein PES/PA/PP Gemisch. Diese Materialien nehmen weniger Feuchtigkeit auf als Merino, leiten diese schneller weiter an die nächste Schicht und trocknen schneller. Viele meiner Freunde sind ebenfalls, nach dem hiesigen Merino Hype vor wohl ca. 15 Jahren wieder bei Synthetik. Merino-Fans sagen mir auch, dass es egal ist, ob nasse Synthetik oder nasse Naturfaser – beides ist kalt. Das Argument mit dem Geruch ist für mich aus zwei Gründen haltlos: 1. nach mehreren Tagen stinken alle Kleidungsstücke in etwa gleich und 2. Das geruchsneutralste Kleidungsstück, dass ich je trug war ein Montbell Synthetik Shirt.
     
    Schlafsystem
    Ich rechne immer den Daunen/Synthetikpulli/-Jacke zur Isolation des Schlafsackes/Quilts und letztere sind somit der zu erwartenden Tieftemperatur nicht gewachsen.
    Die Hüllen des Schlafsystems sind ebenso entscheidend wie die Füllung. Nicht immer ist die leichteste Hülle am geeignetsten. Ich habe ganz bewusst bei 3 Schlafsäcken (keine Quilts für mich ab ca. -10  bis -15 °C) eine Endurance Hülle, da ich viel und gerne ganz ohne Schutz im Winter biwakiere. Ich stelle meist Eisbildung auf den Innenseite der Aussenhülle fest – klar, dünnes RS Nylon  innen, dann Daune, dann Endurance Pertex aussen… das dürfte jedem Wintertrekker als logisch erscheinen. Dieser sagt dann meist auch, dann musst nen VBL verwenden! Naja, muss ich vielleicht ab einer bestimmten Tourlänge, aber 3-4 Nächte passen auch ohne. Der Schlafsack wird gegen Tourende schwerer, aber richtig nass wird die Daune meist erst Zuhause beim Trocknen.
    Und dann kommt das Wunderding ins Spiel. Hydrophobe Daune. Wunder!
    Die Wetterfeste Hülle hält Wärme geringfügig besser zurück als dünnstes 7 oder 15 D Nylon und dadurch kann an Daune gespart werden.
    Fazit: Falls die Tour 1-2 Nächte dauert, oder man gelegentlich die Möglichkeit zum Trocknen hat, kann ein Sack mit schützender Aussenhülle (z.B.: Pertex Endurance) sinnvoller sein, als einer mit leichterer, atmungsaktiverer Aussenhülle (7-20 D Nylon). Auf langer Tour nehme ich eher die atmungsaktivere Aussenhülle mit, da dann ein VBL im Einsatz ist. Ich schwöre auf einen VBL, den andere Tourpartner von mir nicht mögen. Ich rate hier einfach auszuprobieren. Einen Biwaksack braucht’s im Winter nicht. Schnee taut nicht auf einem Schlafsack/Quilt, auch nicht auf einen mit 200 g Daune. Ich hab’s schon ausprobiert. Was viele nicht glauben aber auch funktioniert ist auf dem Schlitten den Schlafsack trocknen.
     
    Ich schlafe jeweils immer (auf Trekkingtour im Winter) auf der NeoAir X-Lite, Grösse S, dann ergänzt mit einer 70 g EVA (bis ca. -10 °C), 170 g EVA (bis -30 °C) oder 300 g EVA (bis jenseits von Gut und Böse). Je nach Temperatur. Im Extremfall benutze ich nur noch EVA im Schnee. Extremfall -> Extrem kalt (wo 1400 g Daune auch für den Warmschläfer ausgenutzt werden und insgesamt 3 Matten mit Total 640 g EVA von Nöten sind) oder extrem leichtgewichtig. Die NeoAir ist für mich vorallem bequem. Die NeoAir X-Therm braucht bei zivilisationsfernen Touren ebenfalls eine EVA für Redundanz und kommt bei mir nicht in Frage.
     
    Biwaksack
    Lasst ihn zuhause. Im Ernst, ich benutze nur einen, wenn ich ohne Schlafsack raus gehe. Was ich hingegen als sinnvoll empfinde, ist wenn der Biwaksack (je nach Körpermasse natürlich) beim Kopf ca. 70 x 70 cm und bei den Füssen ca. 40 x 50 cm aufweist, fast komplett aus RS Nylon ist, einen Chikara Boden hat und im Firstbereich Moskitonetz – also eher ein Mini-Innenzelt ist. Am besten verschliessbares Moskitonetz. Das Mini-IZ (einige hier können es auch „micro winter inner tent“ oder „macro snow bivy“ nennen )  hält leichten Wind draussen und ist klein genug um ein wenig aufgewärmt zu werden. Ideal für Touren, wo man die Nacht in/unter der Baumgrenze verbringen kann, denn auch bei Sturm windet‘s im (lichten) Wald noch, aber nicht so stark, dass ein mit zwei Stöcken aufgehängtes Mini-Innenzelt kollabiert. In anderen Jahreszeiten in Mückenversuchten Gebieten hat man dann ein ebenso dienliches Teil, das einfach unter dem Tarp hängen kann. Gewichte, je nach verwendetem Stoff und Massen 210 – 250 g. Das Kondensproblem ist ungleich einem Biwaksack und eher mit einem regulären IZ vergleichbar (leise rieselt der gefrorene Kondens), der Wind zieht einem nicht die letzte Wärme aus den Händen, wenn man mit dem Kocher hantiert und man gewinnt ein paar wenige Grade isolation. Eine Verschiebung des Gefrierpunktes nach aussen (weg von Daune/Synthetik) besteht hier ebenfalls.
     
    Zelt
    Nehmt ein Mid. Oder ein Kuppel/Geodät (oder Tunnel wie Lightwave Arctic, wo das Gestänge in einen Spitzen Bogen zuläuft) wenn grosse Schneelasten zu erwarten sind. Mid’s einzige Schwachpunkte sind: 1. Schneelasten und 2. Nicht-Freistehend. Der zweite Punkt ist bei meinen Trekkingtouren vermutlich nur 1 mal von 20 Wintertouren ein (lösbares) Problem. Geht man richtig hoch hinaus (kein Trekking mehr) sind Mids kacke. Ich kann’s nicht anders sagen. Aber bleiben wir in typischem Trekking Gelände; Mids müssen meist eh abgebaut werden, wenn man das Zelt verlässt, da es oft mit Trekkingstöcken aufgestellt wird. Nimmt man aufgrund hohen Winde und Schneelasten eine starke Stange mit (und Stöcke nur zum Wandern), rate ich, dass Zelt beim Verlassen immer Abzubauen. Wenn starker Schneefall einsetzt, können Mid’s unbeaufsichtigt schnell überfordert sein. Zur Windstabilität von Pyramiden mit 4 und 6 Ecken habe ich schon genügend in diesem Forum geschrieben und es freut mich, dass andere darauf einstimmen – Gewicht/Raum/Windstabilität sind m.E. bei unübertroffen und selbst Stürme mit 160 km/h wurden überstanden mit nur sehr geringfügigem Schaden (der bei gleichen Windgeschwindigkeiten auch bei Kuppeln und Geodäten auftauchte).
     
    Ein Innenzelt für zwei kann durchaus nur um 380 g wiegen (ca. 180 und 170 cm grosse Bewohner) und bei wenig Wind für eine spürbare Temperaturdifferenz zwischen IZ und Aussen sorgen. Auch hier: leichtes DIY IZ gewinnt (Masse) gegenüber Bodenplane und Biwaksack.Ein IZ für die längere Wintertour kommt bei uns aber auf 525 g (für SL3).
     
    Snowflaps sind m.E. überbewertet. Ohne geht’s wunderbar.
     
    Heringe
    Ich benutze Alu-Schneeheringe. Verschiedene Bastlereien und Nylon-Schneeanker führten nur zurück zu (meist) MSR Blizzard. Bisher kam ich praktisch immer um Eisböden rum um fand eine geeignete Stelle für die Schneeheringe. Mit ein wenig Einfallsreichtum kann die Ausrüstung zum Abspanne benutzt werden. Sogar ein Handschuh. Als jemand der im Sommer-Halbjahr immer ein paar Heringe zu viel mitnimmt (das Mid steht und fällt mit der Qualität der Verankerung und oft variieren Böden sehr stark auf meinen Touren), komme ich interessanterweise gut klar mit nur einem Typ Hering im Winter.
     
     
    Tarps
    Das Thema Tarp im Winter ist für mich nicht relevant. Früher hatte ich bei Touren mit bestimmtem Charakter immer wieder mal eines dabei, aber es dann praktisch nie benutzt. Wenn das Wetter und die Lage ein Tarp erlauben, kann ich gleich ohne losgehen. Gehe ich auf längere Tour in den Wald mit einigen Ausflügen über der Baumgrenze (z.B. Pallas-Yllästunturi-Nationalpark) verzichte ich ganz auf das Tarp und nehme nur das Mini-IZ (bei bis ca. 5 tägigen Touren oftmals nicht einmal das). Bisher fand ich immer ein ruhiges Plätzchen im Wald, auch bei Sturm. Dann gibt’s ja auch notfalls Hütten. Wenn ich auf Tour gehe, wo ich meine Schutz zu gebrauchen, kommt gleich das Mid mit.
     
    Kocher
    Alkohol mag ich im Winter nicht. Das dauert mir einfach zu lange. Viel zu lange. Remote Gas (Alpkit) auf kürzeren Touren. Auf längeren Benzin (Whisperlite Universal). Falls mit Schlitten unterwegs, bleibt der Kocher immer mit der Pumpe verbunden. Berge + Winter ≠ Holz. Ich bin lieber über der Baumgrenze…
    Wer nun sagt, das Benzin zu schwer ist, soll doch mal bitte eine Rechnung mit Brennstoff und Setup für eine 14 tägige Wintertour ohne Hütten machen. Und bitte aus der Praxis, unrealistische Theorien gibt’s hier schon zu genüge. Ich kenne niemand, der bei zwei Wochen in -10 - -35 °C weniger als 3 L täglich schmilzt (inkl. Tricks).
     
     
    Kleidung
    Die vorletzte Tour sah Knöchel – Knietiefen Schnee (Alaska), -6 °C und Trailrunning Schuhe. Bei konstant -15 bis -25°C und Knie – Hüfttiefen Schnee ist das aber Quatsch. Trailrunners tagelang in Schneeschuhbindungen sind, auch wenn mit EVA die Riemen gepolstert werden, nicht bequem. Wer’s nicht glaubt soll mal 3 x 6-12 h Schneeschuhwandern gehen. Im Mittelgebirge, in den Voralpen – überall wo’s auf und ab geht, passt’s nicht. Der Trailrunner ist zu dünn, als dass Riemen zuverlässig gesichert werden können ohne den Fuss in einem Mass zu quetschen, dass Kälte schnell eindringt und Schmerzen einsetzen – wenn man aber nicht feste anzieht, rutscht in steilem Gelände der Schneeschuh.
    Es geht hier um Trekking, nicht um die 6-8 h Eintagestour (bevor Trailrunner-Schneeschuhläufer mit Gegenargumenten kommen). Also einen dickeren (muss nicht gefüttert sein, dass können dicke Socken erledigen, die wechselbar sind) Schuh, mit möglichst weicher Sohle. Ein erstaunliches Teil ist der Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. Zu Schuhen wie Sorrel etc. kann ich nicht’s sagen. Ich bin mehr mit Bikeschuhen und Skitourenschuhen auf mehrtägigen Touren im Winter. Mit Salewa und La Sportiva habe ich gute Erfahrungen bei den Bergschuhen, aber eben, die harte Sohle von Bergschuhen wirkt sich sehr negativ auf die Kälte an den Füssen aus aufgrund sehr geringer Mobilisation der Zehen.
    Leichte Daunenjacke:
     
     
    Leichte Daunenjacke: Ghost Whisperer mit hydrophober Daune (bis ca -5 °C in längeren Pausen)
    Dicke, aber leichte Daunenjacken: Montbell Mirage – unglaublich was die kann. Peter Hutchinson schmeisst auf Anfrage sicher auch HydroDown in die Kammern eines PHD Yukon Down Pullover. Auch ein super Kleidungsstück (Mirage und Yukon so gegen -15 °C in längeren Pausen)
     
    Dicke Expedtaugliche Daunenjacke:
    Montbell Permafrost (bis zu Temperaturen wo man schlicht einfach keine Pausen mehr macht…)
    Isohosen: manchmal obsolet, manchmal ganz praktisch. Bei mir kommen sie selten mit, meist wenn ich mit neulingen unterwegs bin und für sie Redundanz schaffen will. Hier braucht’s kein RV. Sonst ist ein RV extrem praktisch. Selbst mit warmen Schuhen, kann man den Schnitt der Hose so wählen, dass nur ein RV ab Kniehöhe nötig ist um über die Schuhe anzuziehen. 220 – 400 g Total für die Isohose reichen m.E. für alles. Also praktisch nur auf langer Tour. Dann aber auch ca. 95 g Booties.
     
     
    Ich bin ein grosser Fan von Polartec Windpro, wenn’s kalt genug für diesen Faserpelz ist.
    Von -10 bis -25 °C trage ich ein dünnes PES/PP kurzarm-shirt, darüber ähnliches lang-arm, einen dünnen Faserpelz (oft Mountain Equipment Eclipse mit Kapuze, manchmal ein Rab Another Layer [AL] Pulli) und darüber das geilste und wohl meist unterschätzte Kleidungsstück der Welt und Universum (mindestens! ).
     
    Rab Boreas
     
    Wer es nicht ausprobiert hat im Winter, Frühling und Herbst hat was verpasst. Für warme Klimate ist m.E. dieser Kleidungstyp nicht ideal. Aber für alles andere einfach perfekt. Ich verbringe manchmal Wochen darin, ununterbrochen.
    Manchmal trage ich nur dünne und einlagige Basisschicht am Oberkörper , dann aber ein Windpro Pulli drüber.
    An den Beinen trage ich eine membranfreie Softshell-Hose (Powershield) und bei -5 bis -25°C eine dreiviertellange Unterhose.
    Mit und auch ohne Wind.
    Am Oberkörper steuere ich dann ab 30 - 40 km/h Wind ein 7D Windsmock dazu (Tachyon), auf grosser Tour ein Smock aus Pertex Equilibrium (Rab).
     
    Von Plastikbeutel als VBL in den Schuhen bin ich nicht begeistert. Ich vermisse dabei ein direktes Fussgefühl und oft verrutschen die Beutel und enden halb abgezogen. Ich greife hier auf Neoprensocken von Camaro (Ti-Linie) zurück. PP Socken darunter und grosse Wollsocken darüber. PP und Wollsocken sind als Ersatz dabei.
     
    Handschuhe variieren. Bei oben genannten Temperaturen einen ganz dünnen Handschuh und einen Softshell-mässigen oder sehr leichten Fäustling (vorallem Witterungsabhängig). Wenn’s Gelände zur Sache geht, den MH HydraPro. Ein genialer Handschuh. Wenn’s einfaches Trekking ist, ein puffiger Fäustling oder eben der Softshell Handschuh (Powershield).
     
    Buff und Fleecemütze sind dann oftmals im Rucksack, da das Eclipse für alles sorgt. Abends dann Buff und Fleecemütze unter dem Eclipse.
     
    Ersatzkleidung neben den bereits erwähnten Socken und Buff/Mütze, 180 – 200 g leichter Fleece, 80 g T-Shirt, Schlafsocken.

    Windschutz vs. Isolation. Anstatt die dicke warme Jacke einfach die dünne Windjacke/-gilet mitnehmen. Dicke Isolation braucht man nur in Pausen.

    Viele Kleidungsstücke aus dem Alpinbereich haben hoch angesetzte Reissverschlüsse (wegen dem Kletter-/Rucksackgurt) und können über diese Belüftet werden, muss also nicht immer „pit zip“ sein (bin selber seit nun mehr 10 Jahren pit zip frei)

    Carbon benutzen. Das ist in der Kälte viel angenehmer anzufassen – auch mit Handschuhen.
     
    Der Schnee, auch wenn pulvrig und trocken, kann an den Hosen zu kleben beginnen und vereisen bei vielen verschiedenen Bedingungen (Körperwärme an Hosenbeinen). Wer dann nach einem langen Tag mit vereister Hose ins Zelt kriecht, kriegt dann bald eine feuchte Überraschung. Ich empfehle für mehrtägige Touren und Schneeschuhwandern praktisch immer Gamaschen.
     
    Snowclaw hat mit einer Lawinenschaufel nicht viel gemeinsam. Oft sind Lawinenkegel beinhart. Ich habe in meinem Leben drei als unzerstörbar geltende Orthovox Schaufeln zerstört. Diese wurden ungefragt ersetzt und konnten trotz Bruch (immer oben am Blatt, wo man oft mit Kraft drauftreten muss) noch eingesetzt werden, aber wo eine solche Schaufel bricht, nützt eine Snowclaw nun zu wirklich gar nichts mehr. Einsatzzweck für Snowclaw: Hardangervidda, Padjelanta, Finnmarksvidda, Jura, Bathurst Island etc. Alles Gebiete in denen der erfahrene Wintertrekker auch bei ungünstigen Lawinenverhältnissen ohne Lawinenschaufel los kann (weil Ausweichmöglichkeiten). Anders wie in Gebieten wo man manchmal gute Verhältnisse hat beim Eintreten in ein Tal/Gebirgszug, diese sich aber ändern, während man dort Tourt und man nicht einfach so mal die höher gefährdeten Stellen umgehen kann, um wieder raus zu kommen. Da will man mehr dabei haben, als eine Snowclaw, die für den Lageraufbau gute Dienste leistet.
     
    Für die Skitour
    Bindung, Schuhe und Ski von Dynafit. Kurz und leicht. Der PDG ist toll zum Bergsteigen, der TLT6 etwas härter als der alte TLT5 und dabei mit einem geringfügig kleineren Einsatzgebiet, aber super wenn’s vorallem um’s Skifahren geht. Alpinski-Schuhe sind keine der genannten. TLT Speed Rad (ich glaube? Das wechselt häufig…) auf Cho Oyu, diese Kombination kann ich aber nicht für alle empfehlen, macht aber unglaublich viel mit. Der wohl beste Allrounder von Dynafit, guter Performer und dennoch gutmütig ist der Seven Summit (wieder… zum Glück). Mein Setup geht auch gut für mal einen (oder auch mehrere) Tag Distanz zu machen. Was im Sommer von Trekkingstöcken her passt, ist mir zu weich, knickfreudig für Skitouren. Der Verschluss ist Kacke, aber sonst mag ich die Exped Alpin Lite.
    Denkt daran, dass alte LVS ersetzt werden müssen. Wer – wie es immer bei Tourbeginn gemacht werden sollte – sich und seine Partner kontrolliert wird sicher schon bemerkt haben, dass gewisse alte Geräte auf neuen nicht mehr funktionieren -> Ersetzen! Wer praktisch nur alleine geht, soll in den Laden seines Vertrauens und dies kontrollieren lassen.
    Orthovox Badger ist wohl meine Lieblingsschaufel für alles. Bei sicheren Verhältnissen kommt manchmal eine gebeutelte Arva Ovo Light mit. Finger weg von Polycarbonat. Meine Sonde ist eine alte Carbonsonde mit goldenen Eloxalteilen. Hersteller…? Wohl Orthovox.
    Ein weiterer Tipp für Alpine Skitouren: Rotauf Lawinenboie. Je nach Tour trage ich den Kletterhelm (Camp) – aber da sind dann auch div. Kreationen von Steigeisen im Spiel und Pickel und wenn ich darauf eingehe kann ich gleich auch beginnen meine Seilwahl zum Winterbergsteigen zu erklären und dann Köpft ihr mich, weil ich nicht mehr über Trekking UL schreibe. Sorry Sakima. Ich stoppe hier
    BC-Skitouren auf Fischer E99 Crown Xlite und Alfa Polar. Achtung, der Polar ist wirklich sehr warm. Quest dürfte einen breiteren Temp-Bereich abdecken.
     
    Schneeschuhe
    Seit 11! Jahren auf MSR Lightning Ascent. Die gingen zum Einstand gleich mit auf eine Expedition im spätherbstlichen Himalaya – ich dachte, dass ich die Kaputt mache. Nun benutze ich sie immernoch…
     
     
    Navigation unterscheidet sich insofern, dass sie schwieriger wird und alles mit Handschuhen bedienbar sein sollte. GPS-Geräte (Garmin), aber auch Schlaufons (Galaxy S5 mini) packen die Kälte recht gut. Die Akku-Entladung der dünnen Smartphones scheint dem Display genügend Wärme zu geben, dass es auch bei tieferen Minusgrad funktioniert. Touchscreens der modernen GPS-Geräte (von Touchscreen-GPS habe ich nur Erfahrung mit dem EDGE 810) gehen mit Handschuhen gut und bei einigen Smartphones lässt sich die Empfindlichkeit so einstellen, dass selbst mit Handschuhen gearbeitet werden kann. (Das Display reagiert dann natürlich auch empfindlicher auf Regen und gewisse Dinge machen sich dann selbstständig, da Wasser eine hohe Leitfähigkeit hat, aber wir sind ja im Schnee )
     
    Bitte entschuldigt, dass ich keine Links eingesetzt habe. Es wäre nur unvollständig machbar gewesen.
     
    Ein letzter Tipp für sehr erfahrene Outdoorsportler:
    Ein erfahrener und fitter Outdoorsportler kann die Nahrung als Isolation sehen;
    Solange Energie zugeführt wird, kann diese in Bewegung umgewandelt werden.
    Das ist (je nach Gebiet sehr) riskant (Immobilisation), kann aber, wenn korrekt eingesetzt, zu ganz schönen Erlebnissen und hoher Effizienz (somit erfolgreiche Tour/Rennen) führen.
     
    So viel von mir aus der Praxis zum Thema Winter und Trekking.
     
    Edit: Habe ein paar Schreib-/Formatfehler korrigiert.
  7. Gefällt mir!
    ibex hat eine Reaktion von Stue007 erhalten in Ultraleicht im Winter   
    Ich möchte mit ein paar Grundsätzen beginnen, gehe dann die Ausrüstung durch und schliesse mit ein paar weiteren Tipps ab.
    Geniesst dies hier geschriebene mit Vorsicht. Es stehen gewisse Dinge drin, die für mich stimmen, aber andere möglicherweise in unangenehme Situationen oder sogar Gefahr bringen. Ich bin ein ausgesprochener Warmschläfer. Als Referenz; ich komme bis -5 °C gut mit einem Quilt mit 220 g Daune  (860 in2) und 170 g Hülle klar (inkl. 220 g Daunenpulli, ein paar dünne Lagen am Oberkörper und lange Unterhosen mit 120 g und dünnen Wollsocken). Ich bin athletisch gebaut und habe eine dünne Speckschicht. Wenn ich auf langer Trekkingtour bin und dabei um 10 kg verliere, bin ich Kälte-empfindlicher. Muskulatur und Fett werden abgebaut und dies lässt mich schneller frieren.
    Beachtet dies wenn ihr tatsächlich alles hier durchlest.
     
    Ich probiere auch immer wieder neue Dinge aus und falle dabei immer wieder mal auf die Nase. Nur so lernt man richtig. Schlussendlich muss man rausgehen und selber für sich herausfinden.
     
    Trekking oder nicht Trekking
    Ich betreibe verschiedenste Aktivitäten im Winter, die alle geringfügig andere Ausrüstung benötigen. Wenn ich Ausrüstung beziehe oder selber herstelle, frag ich mich immer für was ich den Gegenstand alles gebrauchen kann und was anders sein muss, dass ein Transfer z.B. von SkiMo zum Fatbiken möglich ist. Denn dies kann innerhalb einer Tour stattfinden. Trekking ist hier einfacher, aber ich kann mich nicht alleine darauf beschränken, weil ich im Winter meist ausserhalb dieser Aktivität „Trekking“ (Mehrtätige Wanderung mit Zelt) bewege.
     
    Blutzirkulation
    Das A und O. Vermeide Druckstellen. Überall am Körper sind Druckstellen die Einladung für Erfrierungen (als Konsequenz). Wer lockere Schuhe trägt, lockere Socken, wird nicht nur länger warme Füsse haben, sie/er wird auch in einem Extremfall (verlorener Rucksack/Pulka, durchnässte Kleidung wegen Bruch durch’s Eis, Lawine etc.) länger ohne Gewebeschäden auskommen.
    Sorge für freie Bewegung. Weiche Schuhsolen. Elastische Kleidung und Bändel.
    Ich kann meine Daunenhandschuhe abschütteln, einhändig. Die Handschuhe sind am Körper gesichert, je nach Tour unterschiedlich, aber nicht durch Elastik um’s Handgelenk/Unterarm. Auch wenn dies nur locker sitzt, es vermindert Zirkulation.
     
    Wärmeemission
    Kopf, Fuss- und Handgelenke. Schütze diese. Ein guter Pulswärmer (super für DIY aus alten verschlissenen Faserpelzklamotten) kann dünne Handschuhe ersparen. Das gleiche gilt für die Füsse. Also gerne mal waden- oder kniehohe Socken benutzen.
    Wer meint er schwitzt zu viel, kann auch einen nicht zu unterschätzenden Teil der Wärme/Schwitzens mit der Mütze/Kapuze regulieren. Geht’s bergauf im kalten Wind, nutze diesen um nicht zu überhitzen. Geht’s bergab, nutze die Mütze/Kapuze um nicht auszukühlen.
    Wenn Kälte in die Füsse kriecht – Zehen und Fussgelenke überdehnen (es grüsst das „Ministry of silly walks“ ) für >5 min. Gliedmassen schwingen mit jedem zweiten Schritt. Nach weniger als einem km wird sich ein Unterschied bemerkbar machen. Dieser alte Trick funktioniert bei den Händen genau gleich.
     
     
    Packliste
    Jene, die meine Beiträge lesen, wissen dass ich nicht so ein Fan von Packlisten im Forum bin. Wenn jemand hier was von mir lernen will, muss er diesen (leider langen) Beitrag lesen.
     
    Fitness und Schwitzen
    Im Winter werde ich immer wieder zu Schwitzen und Fitnesszustand befragt. Viele glauben Fitter = weniger Schwitzen. Das hängt tatsächlich zusammen, wer aber ein bestimmtes Mass an Fitness hat wird merken, dass je fitter sie/er ist, desto stärker kann sie/er schwitzen. Ich schreibe hier kann, weil man mit mehr Fitness den Körper stärker erhitzen kann. Also gilt nur bedingt: wer unfit ist schwitzt mehr.
     
    Merino wird von vielen geliebt. Ich mags auch – für leichte Tourkost, nicht aber für anstrengende, mehrtägige Touren. Ich kann sehr stark schwitzen und trage lieber ein PES/PA/PP Gemisch. Diese Materialien nehmen weniger Feuchtigkeit auf als Merino, leiten diese schneller weiter an die nächste Schicht und trocknen schneller. Viele meiner Freunde sind ebenfalls, nach dem hiesigen Merino Hype vor wohl ca. 15 Jahren wieder bei Synthetik. Merino-Fans sagen mir auch, dass es egal ist, ob nasse Synthetik oder nasse Naturfaser – beides ist kalt. Das Argument mit dem Geruch ist für mich aus zwei Gründen haltlos: 1. nach mehreren Tagen stinken alle Kleidungsstücke in etwa gleich und 2. Das geruchsneutralste Kleidungsstück, dass ich je trug war ein Montbell Synthetik Shirt.
     
    Schlafsystem
    Ich rechne immer den Daunen/Synthetikpulli/-Jacke zur Isolation des Schlafsackes/Quilts und letztere sind somit der zu erwartenden Tieftemperatur nicht gewachsen.
    Die Hüllen des Schlafsystems sind ebenso entscheidend wie die Füllung. Nicht immer ist die leichteste Hülle am geeignetsten. Ich habe ganz bewusst bei 3 Schlafsäcken (keine Quilts für mich ab ca. -10  bis -15 °C) eine Endurance Hülle, da ich viel und gerne ganz ohne Schutz im Winter biwakiere. Ich stelle meist Eisbildung auf den Innenseite der Aussenhülle fest – klar, dünnes RS Nylon  innen, dann Daune, dann Endurance Pertex aussen… das dürfte jedem Wintertrekker als logisch erscheinen. Dieser sagt dann meist auch, dann musst nen VBL verwenden! Naja, muss ich vielleicht ab einer bestimmten Tourlänge, aber 3-4 Nächte passen auch ohne. Der Schlafsack wird gegen Tourende schwerer, aber richtig nass wird die Daune meist erst Zuhause beim Trocknen.
    Und dann kommt das Wunderding ins Spiel. Hydrophobe Daune. Wunder!
    Die Wetterfeste Hülle hält Wärme geringfügig besser zurück als dünnstes 7 oder 15 D Nylon und dadurch kann an Daune gespart werden.
    Fazit: Falls die Tour 1-2 Nächte dauert, oder man gelegentlich die Möglichkeit zum Trocknen hat, kann ein Sack mit schützender Aussenhülle (z.B.: Pertex Endurance) sinnvoller sein, als einer mit leichterer, atmungsaktiverer Aussenhülle (7-20 D Nylon). Auf langer Tour nehme ich eher die atmungsaktivere Aussenhülle mit, da dann ein VBL im Einsatz ist. Ich schwöre auf einen VBL, den andere Tourpartner von mir nicht mögen. Ich rate hier einfach auszuprobieren. Einen Biwaksack braucht’s im Winter nicht. Schnee taut nicht auf einem Schlafsack/Quilt, auch nicht auf einen mit 200 g Daune. Ich hab’s schon ausprobiert. Was viele nicht glauben aber auch funktioniert ist auf dem Schlitten den Schlafsack trocknen.
     
    Ich schlafe jeweils immer (auf Trekkingtour im Winter) auf der NeoAir X-Lite, Grösse S, dann ergänzt mit einer 70 g EVA (bis ca. -10 °C), 170 g EVA (bis -30 °C) oder 300 g EVA (bis jenseits von Gut und Böse). Je nach Temperatur. Im Extremfall benutze ich nur noch EVA im Schnee. Extremfall -> Extrem kalt (wo 1400 g Daune auch für den Warmschläfer ausgenutzt werden und insgesamt 3 Matten mit Total 640 g EVA von Nöten sind) oder extrem leichtgewichtig. Die NeoAir ist für mich vorallem bequem. Die NeoAir X-Therm braucht bei zivilisationsfernen Touren ebenfalls eine EVA für Redundanz und kommt bei mir nicht in Frage.
     
    Biwaksack
    Lasst ihn zuhause. Im Ernst, ich benutze nur einen, wenn ich ohne Schlafsack raus gehe. Was ich hingegen als sinnvoll empfinde, ist wenn der Biwaksack (je nach Körpermasse natürlich) beim Kopf ca. 70 x 70 cm und bei den Füssen ca. 40 x 50 cm aufweist, fast komplett aus RS Nylon ist, einen Chikara Boden hat und im Firstbereich Moskitonetz – also eher ein Mini-Innenzelt ist. Am besten verschliessbares Moskitonetz. Das Mini-IZ (einige hier können es auch „micro winter inner tent“ oder „macro snow bivy“ nennen )  hält leichten Wind draussen und ist klein genug um ein wenig aufgewärmt zu werden. Ideal für Touren, wo man die Nacht in/unter der Baumgrenze verbringen kann, denn auch bei Sturm windet‘s im (lichten) Wald noch, aber nicht so stark, dass ein mit zwei Stöcken aufgehängtes Mini-Innenzelt kollabiert. In anderen Jahreszeiten in Mückenversuchten Gebieten hat man dann ein ebenso dienliches Teil, das einfach unter dem Tarp hängen kann. Gewichte, je nach verwendetem Stoff und Massen 210 – 250 g. Das Kondensproblem ist ungleich einem Biwaksack und eher mit einem regulären IZ vergleichbar (leise rieselt der gefrorene Kondens), der Wind zieht einem nicht die letzte Wärme aus den Händen, wenn man mit dem Kocher hantiert und man gewinnt ein paar wenige Grade isolation. Eine Verschiebung des Gefrierpunktes nach aussen (weg von Daune/Synthetik) besteht hier ebenfalls.
     
    Zelt
    Nehmt ein Mid. Oder ein Kuppel/Geodät (oder Tunnel wie Lightwave Arctic, wo das Gestänge in einen Spitzen Bogen zuläuft) wenn grosse Schneelasten zu erwarten sind. Mid’s einzige Schwachpunkte sind: 1. Schneelasten und 2. Nicht-Freistehend. Der zweite Punkt ist bei meinen Trekkingtouren vermutlich nur 1 mal von 20 Wintertouren ein (lösbares) Problem. Geht man richtig hoch hinaus (kein Trekking mehr) sind Mids kacke. Ich kann’s nicht anders sagen. Aber bleiben wir in typischem Trekking Gelände; Mids müssen meist eh abgebaut werden, wenn man das Zelt verlässt, da es oft mit Trekkingstöcken aufgestellt wird. Nimmt man aufgrund hohen Winde und Schneelasten eine starke Stange mit (und Stöcke nur zum Wandern), rate ich, dass Zelt beim Verlassen immer Abzubauen. Wenn starker Schneefall einsetzt, können Mid’s unbeaufsichtigt schnell überfordert sein. Zur Windstabilität von Pyramiden mit 4 und 6 Ecken habe ich schon genügend in diesem Forum geschrieben und es freut mich, dass andere darauf einstimmen – Gewicht/Raum/Windstabilität sind m.E. bei unübertroffen und selbst Stürme mit 160 km/h wurden überstanden mit nur sehr geringfügigem Schaden (der bei gleichen Windgeschwindigkeiten auch bei Kuppeln und Geodäten auftauchte).
     
    Ein Innenzelt für zwei kann durchaus nur um 380 g wiegen (ca. 180 und 170 cm grosse Bewohner) und bei wenig Wind für eine spürbare Temperaturdifferenz zwischen IZ und Aussen sorgen. Auch hier: leichtes DIY IZ gewinnt (Masse) gegenüber Bodenplane und Biwaksack.Ein IZ für die längere Wintertour kommt bei uns aber auf 525 g (für SL3).
     
    Snowflaps sind m.E. überbewertet. Ohne geht’s wunderbar.
     
    Heringe
    Ich benutze Alu-Schneeheringe. Verschiedene Bastlereien und Nylon-Schneeanker führten nur zurück zu (meist) MSR Blizzard. Bisher kam ich praktisch immer um Eisböden rum um fand eine geeignete Stelle für die Schneeheringe. Mit ein wenig Einfallsreichtum kann die Ausrüstung zum Abspanne benutzt werden. Sogar ein Handschuh. Als jemand der im Sommer-Halbjahr immer ein paar Heringe zu viel mitnimmt (das Mid steht und fällt mit der Qualität der Verankerung und oft variieren Böden sehr stark auf meinen Touren), komme ich interessanterweise gut klar mit nur einem Typ Hering im Winter.
     
     
    Tarps
    Das Thema Tarp im Winter ist für mich nicht relevant. Früher hatte ich bei Touren mit bestimmtem Charakter immer wieder mal eines dabei, aber es dann praktisch nie benutzt. Wenn das Wetter und die Lage ein Tarp erlauben, kann ich gleich ohne losgehen. Gehe ich auf längere Tour in den Wald mit einigen Ausflügen über der Baumgrenze (z.B. Pallas-Yllästunturi-Nationalpark) verzichte ich ganz auf das Tarp und nehme nur das Mini-IZ (bei bis ca. 5 tägigen Touren oftmals nicht einmal das). Bisher fand ich immer ein ruhiges Plätzchen im Wald, auch bei Sturm. Dann gibt’s ja auch notfalls Hütten. Wenn ich auf Tour gehe, wo ich meine Schutz zu gebrauchen, kommt gleich das Mid mit.
     
    Kocher
    Alkohol mag ich im Winter nicht. Das dauert mir einfach zu lange. Viel zu lange. Remote Gas (Alpkit) auf kürzeren Touren. Auf längeren Benzin (Whisperlite Universal). Falls mit Schlitten unterwegs, bleibt der Kocher immer mit der Pumpe verbunden. Berge + Winter ≠ Holz. Ich bin lieber über der Baumgrenze…
    Wer nun sagt, das Benzin zu schwer ist, soll doch mal bitte eine Rechnung mit Brennstoff und Setup für eine 14 tägige Wintertour ohne Hütten machen. Und bitte aus der Praxis, unrealistische Theorien gibt’s hier schon zu genüge. Ich kenne niemand, der bei zwei Wochen in -10 - -35 °C weniger als 3 L täglich schmilzt (inkl. Tricks).
     
     
    Kleidung
    Die vorletzte Tour sah Knöchel – Knietiefen Schnee (Alaska), -6 °C und Trailrunning Schuhe. Bei konstant -15 bis -25°C und Knie – Hüfttiefen Schnee ist das aber Quatsch. Trailrunners tagelang in Schneeschuhbindungen sind, auch wenn mit EVA die Riemen gepolstert werden, nicht bequem. Wer’s nicht glaubt soll mal 3 x 6-12 h Schneeschuhwandern gehen. Im Mittelgebirge, in den Voralpen – überall wo’s auf und ab geht, passt’s nicht. Der Trailrunner ist zu dünn, als dass Riemen zuverlässig gesichert werden können ohne den Fuss in einem Mass zu quetschen, dass Kälte schnell eindringt und Schmerzen einsetzen – wenn man aber nicht feste anzieht, rutscht in steilem Gelände der Schneeschuh.
    Es geht hier um Trekking, nicht um die 6-8 h Eintagestour (bevor Trailrunner-Schneeschuhläufer mit Gegenargumenten kommen). Also einen dickeren (muss nicht gefüttert sein, dass können dicke Socken erledigen, die wechselbar sind) Schuh, mit möglichst weicher Sohle. Ein erstaunliches Teil ist der Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. Zu Schuhen wie Sorrel etc. kann ich nicht’s sagen. Ich bin mehr mit Bikeschuhen und Skitourenschuhen auf mehrtägigen Touren im Winter. Mit Salewa und La Sportiva habe ich gute Erfahrungen bei den Bergschuhen, aber eben, die harte Sohle von Bergschuhen wirkt sich sehr negativ auf die Kälte an den Füssen aus aufgrund sehr geringer Mobilisation der Zehen.
    Leichte Daunenjacke:
     
     
    Leichte Daunenjacke: Ghost Whisperer mit hydrophober Daune (bis ca -5 °C in längeren Pausen)
    Dicke, aber leichte Daunenjacken: Montbell Mirage – unglaublich was die kann. Peter Hutchinson schmeisst auf Anfrage sicher auch HydroDown in die Kammern eines PHD Yukon Down Pullover. Auch ein super Kleidungsstück (Mirage und Yukon so gegen -15 °C in längeren Pausen)
     
    Dicke Expedtaugliche Daunenjacke:
    Montbell Permafrost (bis zu Temperaturen wo man schlicht einfach keine Pausen mehr macht…)
    Isohosen: manchmal obsolet, manchmal ganz praktisch. Bei mir kommen sie selten mit, meist wenn ich mit neulingen unterwegs bin und für sie Redundanz schaffen will. Hier braucht’s kein RV. Sonst ist ein RV extrem praktisch. Selbst mit warmen Schuhen, kann man den Schnitt der Hose so wählen, dass nur ein RV ab Kniehöhe nötig ist um über die Schuhe anzuziehen. 220 – 400 g Total für die Isohose reichen m.E. für alles. Also praktisch nur auf langer Tour. Dann aber auch ca. 95 g Booties.
     
     
    Ich bin ein grosser Fan von Polartec Windpro, wenn’s kalt genug für diesen Faserpelz ist.
    Von -10 bis -25 °C trage ich ein dünnes PES/PP kurzarm-shirt, darüber ähnliches lang-arm, einen dünnen Faserpelz (oft Mountain Equipment Eclipse mit Kapuze, manchmal ein Rab Another Layer [AL] Pulli) und darüber das geilste und wohl meist unterschätzte Kleidungsstück der Welt und Universum (mindestens! ).
     
    Rab Boreas
     
    Wer es nicht ausprobiert hat im Winter, Frühling und Herbst hat was verpasst. Für warme Klimate ist m.E. dieser Kleidungstyp nicht ideal. Aber für alles andere einfach perfekt. Ich verbringe manchmal Wochen darin, ununterbrochen.
    Manchmal trage ich nur dünne und einlagige Basisschicht am Oberkörper , dann aber ein Windpro Pulli drüber.
    An den Beinen trage ich eine membranfreie Softshell-Hose (Powershield) und bei -5 bis -25°C eine dreiviertellange Unterhose.
    Mit und auch ohne Wind.
    Am Oberkörper steuere ich dann ab 30 - 40 km/h Wind ein 7D Windsmock dazu (Tachyon), auf grosser Tour ein Smock aus Pertex Equilibrium (Rab).
     
    Von Plastikbeutel als VBL in den Schuhen bin ich nicht begeistert. Ich vermisse dabei ein direktes Fussgefühl und oft verrutschen die Beutel und enden halb abgezogen. Ich greife hier auf Neoprensocken von Camaro (Ti-Linie) zurück. PP Socken darunter und grosse Wollsocken darüber. PP und Wollsocken sind als Ersatz dabei.
     
    Handschuhe variieren. Bei oben genannten Temperaturen einen ganz dünnen Handschuh und einen Softshell-mässigen oder sehr leichten Fäustling (vorallem Witterungsabhängig). Wenn’s Gelände zur Sache geht, den MH HydraPro. Ein genialer Handschuh. Wenn’s einfaches Trekking ist, ein puffiger Fäustling oder eben der Softshell Handschuh (Powershield).
     
    Buff und Fleecemütze sind dann oftmals im Rucksack, da das Eclipse für alles sorgt. Abends dann Buff und Fleecemütze unter dem Eclipse.
     
    Ersatzkleidung neben den bereits erwähnten Socken und Buff/Mütze, 180 – 200 g leichter Fleece, 80 g T-Shirt, Schlafsocken.

    Windschutz vs. Isolation. Anstatt die dicke warme Jacke einfach die dünne Windjacke/-gilet mitnehmen. Dicke Isolation braucht man nur in Pausen.

    Viele Kleidungsstücke aus dem Alpinbereich haben hoch angesetzte Reissverschlüsse (wegen dem Kletter-/Rucksackgurt) und können über diese Belüftet werden, muss also nicht immer „pit zip“ sein (bin selber seit nun mehr 10 Jahren pit zip frei)

    Carbon benutzen. Das ist in der Kälte viel angenehmer anzufassen – auch mit Handschuhen.
     
    Der Schnee, auch wenn pulvrig und trocken, kann an den Hosen zu kleben beginnen und vereisen bei vielen verschiedenen Bedingungen (Körperwärme an Hosenbeinen). Wer dann nach einem langen Tag mit vereister Hose ins Zelt kriecht, kriegt dann bald eine feuchte Überraschung. Ich empfehle für mehrtägige Touren und Schneeschuhwandern praktisch immer Gamaschen.
     
    Snowclaw hat mit einer Lawinenschaufel nicht viel gemeinsam. Oft sind Lawinenkegel beinhart. Ich habe in meinem Leben drei als unzerstörbar geltende Orthovox Schaufeln zerstört. Diese wurden ungefragt ersetzt und konnten trotz Bruch (immer oben am Blatt, wo man oft mit Kraft drauftreten muss) noch eingesetzt werden, aber wo eine solche Schaufel bricht, nützt eine Snowclaw nun zu wirklich gar nichts mehr. Einsatzzweck für Snowclaw: Hardangervidda, Padjelanta, Finnmarksvidda, Jura, Bathurst Island etc. Alles Gebiete in denen der erfahrene Wintertrekker auch bei ungünstigen Lawinenverhältnissen ohne Lawinenschaufel los kann (weil Ausweichmöglichkeiten). Anders wie in Gebieten wo man manchmal gute Verhältnisse hat beim Eintreten in ein Tal/Gebirgszug, diese sich aber ändern, während man dort Tourt und man nicht einfach so mal die höher gefährdeten Stellen umgehen kann, um wieder raus zu kommen. Da will man mehr dabei haben, als eine Snowclaw, die für den Lageraufbau gute Dienste leistet.
     
    Für die Skitour
    Bindung, Schuhe und Ski von Dynafit. Kurz und leicht. Der PDG ist toll zum Bergsteigen, der TLT6 etwas härter als der alte TLT5 und dabei mit einem geringfügig kleineren Einsatzgebiet, aber super wenn’s vorallem um’s Skifahren geht. Alpinski-Schuhe sind keine der genannten. TLT Speed Rad (ich glaube? Das wechselt häufig…) auf Cho Oyu, diese Kombination kann ich aber nicht für alle empfehlen, macht aber unglaublich viel mit. Der wohl beste Allrounder von Dynafit, guter Performer und dennoch gutmütig ist der Seven Summit (wieder… zum Glück). Mein Setup geht auch gut für mal einen (oder auch mehrere) Tag Distanz zu machen. Was im Sommer von Trekkingstöcken her passt, ist mir zu weich, knickfreudig für Skitouren. Der Verschluss ist Kacke, aber sonst mag ich die Exped Alpin Lite.
    Denkt daran, dass alte LVS ersetzt werden müssen. Wer – wie es immer bei Tourbeginn gemacht werden sollte – sich und seine Partner kontrolliert wird sicher schon bemerkt haben, dass gewisse alte Geräte auf neuen nicht mehr funktionieren -> Ersetzen! Wer praktisch nur alleine geht, soll in den Laden seines Vertrauens und dies kontrollieren lassen.
    Orthovox Badger ist wohl meine Lieblingsschaufel für alles. Bei sicheren Verhältnissen kommt manchmal eine gebeutelte Arva Ovo Light mit. Finger weg von Polycarbonat. Meine Sonde ist eine alte Carbonsonde mit goldenen Eloxalteilen. Hersteller…? Wohl Orthovox.
    Ein weiterer Tipp für Alpine Skitouren: Rotauf Lawinenboie. Je nach Tour trage ich den Kletterhelm (Camp) – aber da sind dann auch div. Kreationen von Steigeisen im Spiel und Pickel und wenn ich darauf eingehe kann ich gleich auch beginnen meine Seilwahl zum Winterbergsteigen zu erklären und dann Köpft ihr mich, weil ich nicht mehr über Trekking UL schreibe. Sorry Sakima. Ich stoppe hier
    BC-Skitouren auf Fischer E99 Crown Xlite und Alfa Polar. Achtung, der Polar ist wirklich sehr warm. Quest dürfte einen breiteren Temp-Bereich abdecken.
     
    Schneeschuhe
    Seit 11! Jahren auf MSR Lightning Ascent. Die gingen zum Einstand gleich mit auf eine Expedition im spätherbstlichen Himalaya – ich dachte, dass ich die Kaputt mache. Nun benutze ich sie immernoch…
     
     
    Navigation unterscheidet sich insofern, dass sie schwieriger wird und alles mit Handschuhen bedienbar sein sollte. GPS-Geräte (Garmin), aber auch Schlaufons (Galaxy S5 mini) packen die Kälte recht gut. Die Akku-Entladung der dünnen Smartphones scheint dem Display genügend Wärme zu geben, dass es auch bei tieferen Minusgrad funktioniert. Touchscreens der modernen GPS-Geräte (von Touchscreen-GPS habe ich nur Erfahrung mit dem EDGE 810) gehen mit Handschuhen gut und bei einigen Smartphones lässt sich die Empfindlichkeit so einstellen, dass selbst mit Handschuhen gearbeitet werden kann. (Das Display reagiert dann natürlich auch empfindlicher auf Regen und gewisse Dinge machen sich dann selbstständig, da Wasser eine hohe Leitfähigkeit hat, aber wir sind ja im Schnee )
     
    Bitte entschuldigt, dass ich keine Links eingesetzt habe. Es wäre nur unvollständig machbar gewesen.
     
    Ein letzter Tipp für sehr erfahrene Outdoorsportler:
    Ein erfahrener und fitter Outdoorsportler kann die Nahrung als Isolation sehen;
    Solange Energie zugeführt wird, kann diese in Bewegung umgewandelt werden.
    Das ist (je nach Gebiet sehr) riskant (Immobilisation), kann aber, wenn korrekt eingesetzt, zu ganz schönen Erlebnissen und hoher Effizienz (somit erfolgreiche Tour/Rennen) führen.
     
    So viel von mir aus der Praxis zum Thema Winter und Trekking.
     
    Edit: Habe ein paar Schreib-/Formatfehler korrigiert.
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    ibex hat eine Reaktion von Vee erhalten in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    ...du abschätzt, ob deine eigene Körperbehaarung leichter ist als ein Fleece

    OT: ach dani, soviel wie du unterwegs anziehst, so haarig kann man gar nicht sein. Dazu mehr hier:http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/viewtopic.php?f=6&t=803
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    ibex hat eine Reaktion von Vee erhalten in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    ...du im Kopf von oz. nach g, von yd nach m, von cubic inch nach L etc. umrechnen kannst (MYOG Geschichten und cottage industry in nicht metrischen Ländern).
    ...du Stopfbeutel wiegst.
    ...dein 1. Hilfeset aus Heftpflaster, einigen Tabletten und Nähzeug, das für Haut und Silnylon benutzt werden kann, besteht.
    ...dein "Zelt" gleich schwer wie dein (dünner) Faserpelz ist.
    ...mitreisende/Arbeitskollegen/Familienmitglieder denken, dass du auf eine Tageswanderung gehst, es jedoch eine 3 tägige Tour wird.
    ...du beim Klang von Titan, Carbon und Scandium glänzende Augen bekommst.
    ...du den Sonnenaufgang auf dem Gipfel mit dem übergezogenen Schlafsack geniesst und nicht in der Daunenjacke - die war ja zu schwer.
    ...du unterwegs die vorher getrocknete Zahnpaste und gekürzte Zahnbürste benutzt.
    ...du darüber diskutieren kannst ob jetzt Kinderzahnbürste besser als gekürzte Zahnbürste ist.
    ...du zum Furten die Schuhe nicht wechselst.
    ...du das Leergewicht von Tütennahrung besser im Kopf behalten kannst als die Geburtsdaten deiner Freunde.
    Was denkst du - ganz salopp - woran erkennt man, das man/jemand am UL-Fieber leidet?
    (kann durch aus nicht ganz ernst gemeint sein - leicht und seicht eben)
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    ibex hat eine Reaktion von Onlyselter erhalten in Bikepacking Island   
    Ich empfehle meistens ab mitte August zu Reisen. Es gibt viele Gründe dafür:
    Einfachere Furten, da Schneeschmelze fast vorüber und Gletscher sich nicht mehr so stark aufwärmen. Keine ewigs langen Schneefelder (wenn man dann keine will). Weniger Touristen. (Nicht alles rammel voll, weniger Verkehr etc.) Dunklere Nächte als im Juni/July = Nordlichter! Und für jene, die sich Optionen mit den Bussen offen halten möchten: Hochlandbusse fahren die Sprengisandur bis Anfang September, Fjallabak noch deutlich später. Stadtfeste in Reykjavik und Akureyri in dieser Zeit.  
    Von Gullfoss nach Norden klingt nach Kjalvegur. Willst Du einen Abstecher nach Kerlingarfjoll machen? Falls nicht, kann ich den Kjalvegur Wander/Reitweg sehr empfehlen (wenn Du fahrtechnisch was drauf hast, dürften ca. 99 % fahrbar sein). Von Hvitàrnes über Hveravellir und schlussendlich bis Bakkaflöt gibt’s weitere wunderschöne Abschnitte des alten Kjalvegur. Insgesamt keine Autos, ein paar Wanderer und evtl. Reiter und ab Hveravellir triffst Du mit recht grosser Wahrscheinlichkeit niemand für den grössten Teil eines Tages.
    Zwischen Bakkaflöt und Akureyri gibt’s die alte Öxnadalur-Strasse. Deutlich angenehmer als auf der neuen. Zwischen Akureyri und Myvatn gibt’s eine gute Schotterpiste. Ich glaube man klettert höher, macht aber weniger Strecke als auf der Ringstrasse – hier auch wieder kein/kaum Verkehr.
    Wenn Du von der Ostküste zurück fährst wäre Laugarvellir auf dem Weg, wenn nicht, mach den Abstecher und bleibe über Nacht. Ein super Ort. Es gibt eine wunderschöne alte Piste (mit vielen Furten des gleichen Bachs – sind aber sehr einfach) die von Norden her direkt dorthin führt. Zweigt von der Hauptroute bei Mulakot nach Westen ab, furtet den Bach einige Male, steigt wenig westlich des Laugarvalladalur kurz an und führt dann direkt vor Laugarvellir.
    Von dort zur Sprengisandur oder Vonarskard hat’s recht viele weiche Abschnitte. Ich kenne das Gebiet vom Wandern (diretissima zur Brücke über die Kreppa) und Radfahren (oder trendiger; Bikepacking) – es ist bis Askja voller Bimssteinsand (von Bimssteinsand, der aus der Askja kam, eingeblasene Lavafelder). Nach Askja kommen dann weitere Sandflächen und Lavafelder auf denen breite Reifen (muss nicht gleich ein Fatbike sein) ein grosser Vorteil sind. Ich fuhr mit 2.4“ auf 29“ (und 34 mm breite Felgen) und traf 2 einzelne Radreisende an auf dünnen Reifen (um Askja – wo beide die Tour abbrachen um mit Jeeps zurück zur Ringstrasse Mitfuhren). Sie fuhren genau halb so schnell wie ich und mussten stossen wo ich mit ca. 1.3 bar gemütlich radelte.
    Wenn Du es nicht eh schon vor hast:
    Nimm die breitesten Reifen/Felgen die in Dein Rad passen, denn auf dem Teer kommst Du immer zügig vorwärts, die wenigen Watt Unterschied wirst Du dort kaum merken. Im Hochland bremsen Dich schmale Reifen jedoch ordentlich aus. Je nach Route von Osten nach Landmanna hast Du über 400 km Lavafelder, Schotter und Sand.
     
    Dein Fargo nimmt ja auch 29x2.4“. Mach das, wenn Du möglichst viel Offroad fahren möchtest. Ich verspreche Dir Du wirst mir danken ;-)
     
    Zu Deiner Packliste kann ich folgendes Ergänzen:
    Anstatt Wasserflasche Platypus… Kanns nur empfehlen. Die können auch besser in Rahmentaschen verpackt werden. Du kannst auch mit zu wenig Wasserflaschen los und dann in Askja (rsp. Dreki Hütten) ein paar leere PET mitnehmen. Für die folgenden ca. 70 trockenen und eher langsamen km. Sprengisandur ist dann nicht ganz soo trocken wie oft dargestellt. Wenn Du Zweifel hast, kann ich Dir mit Tipps zu Quellbächen aushelfen.
    Beim Messer würde ich was kleineres nehmen. Ich brauche auf all meinen Touren praktisch nie eins und wenn, dann geht auch ein winziges Mikro-Sackmesser.
    Leichtere Schläuche. Ich fahre Tubeless, habe entsprechende Sachen für die Reparatur dabei und auch Schläuche. 130-150 g – schwerer müssen die nicht sein. Bontrager und viele andere bieten solche an.
    Toppeak Mini 20 Pro – ein super Teil, mit Nieter.
    Panyam 450… Ich kenne Dich nicht aber meine Einschätzung ist, dass dieser zu viel des Guten ist. Stelle Dich im Hochland auf minimal 0 °C ein im July. Gegen Ende August sind klare Nächte mit 0 °C normal, seltener gegen -5 °C.
    Eine Radhose (3/4 länge) mit Chamois und Sitzcreme (wenn Du ordentlich Strecke machen möchtest umso mehr). Lange Beinlinge. Eine kurze Hose (für’s tägliche Fahren, leicht elastisch, winddicht, nicht zu weit), Regenhosen (Extra für’s Radfahren – die Sitzen besser als Wanderhosen und sind am Hintern verstärkt, was bei Mehrtägigen MTB Touren sehr wichtig ist. Dann für abends im Zelt die lange Unterhose, reguläre Unterhose (oder auch nicht…) und eine leichte, kurze Hose (meine Laufhose ist genau 100 g) und ein kleines Handtuch ist praktisch, da Du vielerorts Baden kannst. Ein Trick ohne Handtuch auszukommen: gegen Ende Deines Bades in der Heissen Quelle gehst Du einfach an eine sehr warme Stelle und bleibst dort, bis Du leicht zu schwitzen beginnst und leicht überhitzt. Dann raus, im kühlen Wind kurz verharren, bevor Du in’s Zelt gehst. Dann in die trockenen Kleider und gut ist. Ist deutlich angenehmer als es klingt.
    Isomatte würde ich ebenfalls überdenken. Mit dem Bike in Island ist der Aktionsradius ein anderer – ein geeigneter Platz ist einfacher gefunden, da man in weniger Zeit mehr Strecke machen kann. Ich fand bisher immer gute Plätze. Meine Bedenken sind also nicht auf der Polsterung begründet, sondern auf der Isolationsfähigkeit. Der warme Schlafsack gibt Dir nur warm, wenn die Matte auch was kann. 3 mm EVA und Neoair (in kurz, für Füsse hast ja den Rucksack etc.) oder vergleichbares von Exped etc.
    Wichtig und richtig finde ich nicht an der Heringen zu sparen. Das Zelt steht und fällt mit den Heringen in Island. Nimm einen Mix aus MSR Groundhogs (oder ähnlichen) und Ti-Pins mit.
    Lange Abspannleinen um Bike und Steine auf mitbenutzen zu können.
    Elektronik; ein Navi wie ein Garmin Edge etc. kann eine grosse Hilfe sein, wenn die entsprechende Karte darauf geladen ist. Das Handy als Backup. Du bist als Biker viel effizienter (so lässt sich einfacher Strecke machen) wenn Du am Vorbau/Lenker ein GPS hast mit Deiner geplanten Route. Auch wenn Du nicht Deiner Route folgst kannst Du so im Fahren navigieren. Wandern ist hier anders. Zudem, Deine Route klingt nach 1200-1500 km. Selbst mit den 100k Karten von Mal og Menning (Serkort oder so was) brauchst Du so viele, dass Du ein kleiner Papierkrieg starten könntest. Bike-GPS haben heute in der Regel auch USB-Buchsen. Du brauchst also nur ein Batteriepack, evtl. zwei Kabel und ein Ladegerät. Es gibt Batteriepacks mit zwei USB-Buchsen. Evtl. eine Überlegung wert, damit Du schneller Entladen und damit eher wieder Aufladen kannst, wenn in einer Ortschaft.
     
    Denke daran, Einfach einen Wasserdichten Sack am Lenker/Gabelbrücke mit Riemen festzurren klappt auf Dauer nicht. Nach einigen hundert km ist der Sack durchgescheuert, ausser Du kriegst den Sack so montiert, dass er nur die Riemen berührt. Die Wellenbrett Pisten, Sand/Dreck… das arbeitet sich ordentlich schnell durch (auch einen robusten) Stoff.
    Hinten ist es dasselbe. Einfach mal Essen für 3 Tage irgendwo festzurren mag auf der Strasse gehen, auf Island Wellenbrettpisten (man findet am Rand nicht immer einen ebenen Streifen) und trails sieht’s anders aus. Wenn Du nicht alle 1 h wieder was richten/nachspannen willst, kauf Dir eine Satteltasche mit mehr Volumen.
    Versuche alles schwere im Rahmen zu verstauen.
    Habe ich eine Kamera übersehen? Smartphone? Würde ich mir ernsthaft überlegen. Island ist Landschaftlich BOAAAHHH! Echt. Es ist anders. Das Licht nicht immer Smartphone-gut (wenig/Gegenlicht). Spätestens bei den Nordlichtern wünscht Du Dir eine, die was kann
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    ibex hat eine Reaktion von Heino erhalten in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    ...du abschätzt, ob deine eigene Körperbehaarung leichter ist als ein Fleece

    OT: ach dani, soviel wie du unterwegs anziehst, so haarig kann man gar nicht sein. Dazu mehr hier:http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/viewtopic.php?f=6&t=803
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    ibex hat eine Reaktion von Painhunter erhalten in Sub 5 und nun?   
    Sub 5 und nun?
    …So die Überschrift…
    Was ist speziell an 5 kg?
    Sind eure Touren so ähnlich, dass 5 kg eine allgemeingültige „Marke“ ist?
    Es werden nach wie vor Steinböcke über die Felsen springen und Geier in der Thermik kreisen. Ob mein Sack nun 2 oder 4 kg schwer ist.
    Das Gewicht hängt von der Tour und meiner Motivation ab. So unterschiedlich meine Touren sind, so unterschiedlich sind die Gewichte (und anderes) meiner Ausrüstung.
    Das Leben draussen ist so wahnwitzig vielfältig und wir haben die Möglichkeit, das Privileg, ausprobieren zu können was wir wollen und noch besser, ausprobieren was wir nicht wollen, damit man sich auch davon ein Bild machen kann.
    Mein Ziel?
    Mich selber neu erfinden, Neuland betreten. Immer und immer wieder.
    Stagnation ist nicht.
    In einigen Fällen konnte ich beobachten, wie das Gewicht von Ausrüstung immer wie tiefer ging bis zum Punkt, bei dem der Gewichtsparer des Spiels überdrüssig wurde und dieser dann wieder zurück zum eigentlichen Zweck fand.
    Wie „Sub 5 und nun?“ die Überschrift ist, ist der Inhalt zum Glück eher einer der Erkenntnis, dass die Ausrüstung nur ein Mittel zum Zweck ist. So schön es hier ist über Ausrüstung zu diskutieren, noch viel schöner ist's zu lesen was Leute für Touren planen und auf diesen erlebt haben.
    Geht eine Tour fürchterlich schief, kann die Konsequenz sein, dass ein Schlafsack, ein Trockenanzug, eine Bandschlinge nicht weniger ist als ein Gegenstand, der dich überleben lässt. Da baut sich eine eigenartige Verbindung zum Gegenstand auf, aber schlussendlich wird dieser dann doch entsorgt.
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    ibex hat eine Reaktion von Ronsn erhalten in Neue Materialien der Zukunft   
    ...sein sollen...?
    Was sagen die neusten Studien?
     
    Einige gehen in die andere Richtung:
    http://cordis.europa.eu/news/rcn/36049_en.html
    ich hätte noch Berge von solchen Links...
     
    Fakt ist, dass auf diesem Gebiet noch einiges gemacht werden muss und
     
    wer Angst vor Al in Deos hat, nicht tanken will wegen dem Benzol im Benzin, die Sonne meidet wegen dem Ti in den Sonnencremen und UV-Strahlen und Ozon, ja der sollte sich besser vergraben, denn wir sind dauernd von Kanzerogenen umgeben und Nanopartikel sind schon länger ein Teil unseres Alltags. Tja, das Leben ist tödlich...
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    ibex hat eine Reaktion von Lewwi erhalten in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    ...du im Kopf von oz. nach g, von yd nach m, von cubic inch nach L etc. umrechnen kannst (MYOG Geschichten und cottage industry in nicht metrischen Ländern).
    ...du Stopfbeutel wiegst.
    ...dein 1. Hilfeset aus Heftpflaster, einigen Tabletten und Nähzeug, das für Haut und Silnylon benutzt werden kann, besteht.
    ...dein "Zelt" gleich schwer wie dein (dünner) Faserpelz ist.
    ...mitreisende/Arbeitskollegen/Familienmitglieder denken, dass du auf eine Tageswanderung gehst, es jedoch eine 3 tägige Tour wird.
    ...du beim Klang von Titan, Carbon und Scandium glänzende Augen bekommst.
    ...du den Sonnenaufgang auf dem Gipfel mit dem übergezogenen Schlafsack geniesst und nicht in der Daunenjacke - die war ja zu schwer.
    ...du unterwegs die vorher getrocknete Zahnpaste und gekürzte Zahnbürste benutzt.
    ...du darüber diskutieren kannst ob jetzt Kinderzahnbürste besser als gekürzte Zahnbürste ist.
    ...du zum Furten die Schuhe nicht wechselst.
    ...du das Leergewicht von Tütennahrung besser im Kopf behalten kannst als die Geburtsdaten deiner Freunde.
    Was denkst du - ganz salopp - woran erkennt man, das man/jemand am UL-Fieber leidet?
    (kann durch aus nicht ganz ernst gemeint sein - leicht und seicht eben)
  15. Gefällt mir!
    ibex hat eine Reaktion von Jan erhalten in Fatbike Erfahrungen gesucht   
    Dieser Link geht das gleiche Thema durch:
    http://www.mtb-news.de/forum/t/alltagstauglichkeit-eines-fatbikes.739257/#post-12544143
     
    Da zeigt jemand immer wieder was im Winter möglich ist, wenn man denn seinen Spielplatz und Spielzeug kennt:
    http://www.mtb-news.de/forum/t/die-abenteuer-mit-chubby-chubber-ein-weiterer-winter-steht-an.738926/
    Es finden sich darin noch Links, die der UL-Trekking-Gesellschaft freuen dürfte (Ausrüstungsgelaber).
     
    Weiteres relevantes zum Fatbike ausserhalb der super weichen Untergründe:
    http://www.mtb-news.de/forum/t/surly-clown-shoe-felge-haltbarkeit-trailtauglichkeit.739015/#post-12533700
     
    Die verlinken Beiträge sind übersichtlich.
     
     
    - Ich habe den Eindruck dass sich ein fatbike langsamer, ruhiger und kontrollierbarer fährt als ein Mountainbike. Stimmt das?
    Ja. Es ist ineffizienter, man kommt schwerer von A nach B. Ruhiger ist es auch, ausser man lässt’s ordentlich krachen – wenn’s richtig zur Sache geht ist ein Fatbike schwerer zu kontrollieren, da träger und wegen der schwachen Dämpfung der Reifen (führt zu aufschaukelndem Fahrwerk – Gummiball Effekt) hoppelt’s ordentlich was wiederum Kontrollverlust bedeutet (achtung, Dämpfung (Verlustmodul) ist nicht gleich Federung (Speichermodul)). Die Reifen haben in den meisten Fällen, bei dem für Fatbikes entsprechenden Luftdrücken, stark bis sehr starkes Eigenlenkverhalten, dass besonders auf harten Untergründen – man wühlt sich ja (leider) nicht konstant durch den Schnee/Sand (sondern muss auch mal einfach zum Bahnhof gelangen…) auffällt. Deshalb – eher weniger Kontrolle auf dem Fatbike gegenüber dem MTB mit Reifen in Breite von  2.0 – 2.4“ und Grösse von 26-29“.
     
    - Wie gut eignet sich ein fatbike für die Strasse? Ist es eine Quälerei damit längere Asphaltpartien zu fahren (fahren zu müssen)?
    Ja, man kann damit auch Strasse fahren. Es ist einfach doof. Eine langweilige Clown-Nummer.
    Zudem sind Fatbike-Reifen ca. 3x so teuer wie normale MTB Reifen.
     
    - Macht ein fatbike nur bei Schnee/Schlamm/Sand Sinn oder auch zB im Sommer auf einem Forstweg?
    M.E. ja. Andere Stimmen gehen klar in die andere Richtung, aber meist nur solange, bis sie wieder ohne rosa-Brille durch die Gegend schauen. Viele Fatbiker vergessen, dass Grip auch durch Anpressdruck vorgegeben ist – der fehlt beim Fatbike. Viele vergessen, dass ein schmaler Reifen im Schnee/Sand/Schlamm mehr Kurventraktion bietet, da er nicht obenauf schwimmt wie ein Fatbike-Reifen. Preis der Reifen, besonders wenn man total 4-6 Paar Reifen/Jahr verschleisst. Es ist eine deutlich differenziertere Angelegenheit, als manche meinen.
     
    - Wie viel wirkt sich der Rollwiederstand beim bergauffahren aus, verglichen mit einem MTB?
    Beim Anblick meint man gerne, dass man damit nicht vorwärts kommt. Die leichteren Fatbikes unter 13 kg gehen aber oft doch recht gut vorwärts. So meint man, bis man dann wieder auf's normale Sitzt... Der direkte Unterschied ist imens - auch wenn man nicht gleich die 4.8" Bud/Lou Reifen, sondern Vee Rubber Mission benutzt.
     
    - Bis zu welchen Schneehöhen habt ihr ein fatbike benutzt, ab wann ist Schluss?
    Extrem stark vom Schneetyp abhängig. Mal ist bei körnig aufgebautem Schwimmschnee mit Bruchharst bei 20 cm Schluss, mal geht 60 cm fluffiger Pulver. Ist eine Lage konsolidiert genug, kann man auch auf 2 m Schnee fahren. Eine weiche Piste (was entsteht wenn eine Pistenraupe mit dem Glätter auf viel Neuschnee rumkurvt) geht immer, solange diese nicht zu steil bergauf geht. Solcher Untergrund geht mit dem normalen Bike nur, wenn ordentlich Gefälle da ist.
    Ich lasse im Schnee oft so viel Luft ab, dass ich mit Handdruck den Reifen bis auf die Felge runterdrücken kann. Manchmal gehen auch 0.2 bar nicht, dann heisst es einfach ablassen bis es geht...
     
    - Wieviel wiegt ein fatbike im Durchschnitt (normale Komponenten von der Stange, Preissegement 1500€), wieviel ein MTB in der gleichen Liga?
    2-3 kg mehr als das im Preis vergleichbare MTB. Das Fatbike wird aber zudem noch die schlechtere Ausstattung haben. In dem von Dir genannten Preissegment wird oft das Felt DD erwähnt. Ein Freund hat’s und es macht wirklich einen sehr guten Eindruck für’s Geld – wenn dann andere Reifen als Original drauf sind. Aber für den gleichen Betrag kriegt man schon ein sehr hochwertiges MTB (Hardtail). Wenn man nur 1 kg schwerer sein will, muss man bereits bei der Reifenbreite beginnen Kompromisse einzugehen und für die bessere, leichtere Ausstattung mehr Kohle liegen lassen.
     
    Wofür ich das bike verwenden würde:
    - Zufahrt zu Wanderungen im Voralpen / Alpenraum um die 1500-2500 hm
    Lieber ein ganz normales MTB.
    - 1/2 Nächte Touren nur am Rad im gleichen Gebiet
    Lieber mit einem ganz normalen MTB.
    - längeres bike trekking mit möglichst wenig Asphalt Kontakt
    Am liebsten mit einem ganz normalen MTB.
    Von einem fatbike erhoffe ich mir gutes Handling in schwierigem Gelände das ganze Jahr über, zu Lasten von Geschwindigkeit aber nicht von Komfort.
    Gutes Handling? Sportwagen oder voll beladener 40t Laster auf Asphalt… Seekayak oder Rodeo in der Brandungswelle… Speedglider oder Tandemmatte in der Luft… Das Fatbike hat im Schnee/Sand ein gutes Handling. Aber in Gelände, wo ein normales MTB auch durch kommt, gewinnt dies. Keine Frage. Das normale MTB gibt Dir ein Gefühl für's Gelände - Feedback, dass Dir ein Fatbike nicht gibt. Dinge, die zum Erlernen des MTB 1x1 elementar sind.
     
    Komfort? Nun der ist beim Fatbike sehr gross. Zumindest bei Schlägen bis ca. 4 cm. Bodenwellen, Steinstufen (von mir aus auch Treppen), hämmern von alpinen Trails sind mit einem Fully bequemer.
     
    Wenn jemand nun meint, dass eine Treppe, die er/sie vorher nicht fahren konnte, nun fahrbar wurde, liegt es vorallem am Kopf - man meint das Bike richte es schon und dann an der fehlenden Fahrtechnik, die das Fatbike beim langsamen Rumgurken kompensieren kann. Wer keine Fahrtechnik kompensieren muss, hat mit einem aktiven Bike mehr Spass. Wer Anfänger ist, sollte Biken auf einem richtigen MTB lernen. Fatbikes helfen da sicherlich nicht.
     
    Plump über ein Hinderniss rollen wie ein Mehlsack hilft einem nicht, wenn man fit werden möchte für die 4 Tage zu je 120 km in echten MTB-Gelände. Man muss eine aktive Fahrweise erlernen, bei der zudem das Gelände gelesen wird und lernen wie man locker auf dem Bike bleibt, wenn es unter einem rüttelt. Das lernt man eben gerade nicht auf dem Fatbike und so leidet man aufgrund der passiven Fatbike-Fahrweise und ermüdet in einem Mass, dass 120 km am ersten Tag bereits unerreichbar sind.
     
    Im Prinzip ist derzeit das grösste Bedenken mir ein "one-trick pony" zuzulegen dass nur bei einem sehr engen Anwendungsgebiet Spass und Sinn macht ( zB Schneeschuhe).
    Ein normales MTB kann mehrere Facetten des MTB abdecken, damit diese nicht nur Spass machen, sondern auch effizient getätigt werden können. Fatbikes werden wie kaum ein Gegenstand (ausser 29er Laufradgrösse, aber das war auch deutlich legitimer) in der Geschichte des MTBs gehypet. Es ist schlichtweg Krass was seit ca. 5 Monaten abgeht.
     
    Ich fahre MTB seit meiner Jugend in allen, wirklich allen Facetten (von DH bis Ultraendurance-Rennen, von wirklich hohen Alpengipfeln, bis zum Nordatlantik, von 2.4" bis 4.8" Breite) und unterbreche diese Leidenschaft nur (für mehr als paar Tage) wenn ich kaputte Knochen habe oder auf Expedition (Bergsteigen) bin.
    Mein Fatbike (meine weitere Winterfreude seit 15 Monaten) habe ich selber aufgebaut und kostete entsprechend (>5000.- CHF). Es wird nur im Schnee gefahren, also nur 5-6 Monate im Jahr benutzt. Wenn ich mit dem Fatbike nicht auf dem Schnee fahre, bin ich sicher auf dem Weg zu ihm. Alles andere finde ich als sehr passionierter Biker (mit 3 weiteren Bikes in der Garage) Mist. Es hat viel zu viele Nachteile im normalen Gelände gegenüber dem normalen MTB.
     
    Viele Fatbiker meinen Anfangs auch, dass sie für den Sommerbetrieb dann einfach dünnere Felgen und Reifen rein knallen – passt ja praktisch alles und das stimmt auch. Bei meinem Fatbike geht sogar noch 29+ rein. Nur hat man immer noch dieses Riesenbaby unter sich, mit einem Hinterbau so breit, dass alle mit ausgeprägten Wadenmuskeln (also die meisten Biker) ihn in steilen Abfahrten streifen. Im Winter ist’s nicht so ein Problem. Aber wer bei ein bisschen Schlamm mal mehr als ein paar hundert km mit kaum Pausen gefahren ist, wird merken, dass solche Stellen die Haut ungemein schädigen. Zudem ist das Trettlager dermassen breit (gängig ist gegenwärtig 100 oder 120 mm), dass im Gelände (MTB Gelände halt) die Pedale viel öfters Bodenkontakt machen. Wer dann meint, er könne diese Problematik verhindern in dem er ein schlankes Fatbike kauft, also ein altes Salsa/Surly mit einem 135 mm breiten Offset Hinterbau, der kriegt dann im Schnee nur die halbe Leistung, weil kein Reifen über echte 4.0“ passt. Nur wenige Bikes mit 170 mm Hinterbau- (gemeint ist die Nabenbreite) und dabei 100 mm Trettlager-Breite und alle Bikes mit 190/197 mm Hinterbau-rsp. Trettlager-Breite können auch 4.5-4.8“ Reifen auch passenden Felgen (80-100 mm Breit) aufnehmen.
     
    Mein meistbenutztes Bike ist ein Fully (Vollgefedertes) mit 29" grossen und 2.4" breiten Reifen, hinten 115 mm und vorne 120 mm Federweg. Das geht im Winter auch oft raus. Nicht immer macht das Fatbike im Schnee mehr Spass - es ist eben auch manchmal nur effizienter.
    Während mir das 29er Fully das ganze Jahr hindurch Spass macht und je nach Verhältnissen von März bis November richtig gebraucht werden kann, sind's beim Fatbike real Dezember - März und wenn ich noch den Schnee ein bisschen suche November - April. Das Fatbike verliert klar in meiner Benutzung.
     
     
     
    Mit dem normalen Bike hüpft man drüber. Viel eleganter, kraftsparender und materialschonender.
    Unimog... pffff... ein Fiat Panda ist geländetauglicher  
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    ibex hat eine Reaktion von jdb erhalten in Erste "UL"-Erfahrung im Sarek 2016/09   
    Gerade im Sarek und dessen weiteren Umgebung haben Sami (Achtung! das betrifft nicht alle Einheimischen) andere Rechte. Nur weil sie dort Züchten, jagen etc. bedeutet es noch lange nicht, dass sie die Umwelt schützen oder sich angemessen verhalten. Wer oft eine bestimmte Region bereist dürfte hinter der Romantik auch die Kultur entdecken (wie in diesem Fall).
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    ibex hat eine Reaktion von sedot erhalten in Haltbarkeit Pertex Quantum (27/35er) und Microlight für Quilt/Comforter   
    Dasselbe hier. Selbst 22 g/m2 RS Nylon habe ich sehr gute Erfahrungen machen können (100+ Nächte an zwei Quilts und weit mehr mit einem Inlet) betreffend der Haltbarkeit. Die Gegenstände werden nicht geschont.
    Dasselbe von div. super leichten Pertex Stoffen (an Jacken/Pullis). Diese fanden sich auch schon beim Abseilen im Reverso und haben selbst das überlebt.
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    ibex hat eine Reaktion von xarella erhalten in Welches Rucksackvolumen bei UL-Ausrüstung?   
    14 kg in einem 35 L Ortlieb für 10-12 Tage? Klingt für mich eigenartig. Da muss wohl viel schweres Essen dabei sein?
    Von 3 Saison-Touren ausgehend:
    Für ein Wochenende in den Alpen, stabiles Wetter und Gebietskenntnisse vorausgesetzt, reicht für 2 Nächte auch ein 15 L Sack.
    Mit Wetterschutz 3-4 Tage in den Alpen verwende ich einen Sack mit 37 L Volumen, der zu ca. 3/4 gefüllt ist.
    Bei längeren Touren kommt wenig mehr mit. Aber das Essen braucht seinen Platz. Ich meine mit wenig Essen gut klar zu kommen, aber bei langen autarken Touren komm ich an Säcken mit um die 60 L nicht vorbei. Ich mag's auch nicht wenn vieles aussen rum hängt. Ist dann aber auch eine Frage des Geländes.
    Oft wird von vier Wochen hier und drei Wochen da geschrieben. Versteh' das nicht falsch. Vier Wochen bedeuten bei vielen in Wahrheit nicht 28 Tage autark wandern, sondern vier Wochen Reisen, also eher 20 Tage wandern, ein bisschen kulturelles und dabei jeweils 4 x 5 Tage oder 3 x 7 autark unterwegs sein - klar dass da ein 30-40 L Sack passt.
    Wie Du die Ostalpen betreffend Verpflegung wahrnimmst, trifft auch für die Westalpen zu. Du kommst immer und immer wieder (auch bei einer Hochgebirgsüberschreitung) an Verpflegungsmöglichkeiten vorbei. Mit Essen für 4 Tage kommst Du in den Alpen wirklich überall hin. Überall... Und falls Du von einem Lagerplatz aus einige Gipfel besteigen willst, ist's halt Essen für 2-3 zusätzliche Tage.
    Mit ein wenig Erfahrung und falls Dein Schlafsack kein Volumenmonster ist, wird Dir Dein Deuter (für die angestrebte Tour durch die Alpen und anderes) noch lange treu sein. Die halten ja auch ewigs.
    Noch ein kleiner Denkanstoss für die Zukunft:
    Wie's scheint gibt's bei Dir Anwendungen, bei denen ein SilNylon (und andere leichte Segeltücher) Sack nicht lange hält. Alpintouren funktionieren auch mit klassischen UL-Trekking-Säcken, aber die Säcke gehen schnell drauf. Klettersteig ist auch übel. Ein 40 L UL-Alpinsack der länger als 10 Touren hält ist eher um 1000 - 1200 g (leider). Einige Beispiele (z.T. gestripped): Exped Mountain Pro, Black Diamond Speed/Mission, Cruz AK, Berghaus Arete, Mountain Hardwear Summit etc... Zudem liegt den allermeisten UL-Trekking-Säcken (und dem Benutzer) das zusätzliche Gewicht der Alpinausrüstung meist zu schwer auf.
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    ibex hat eine Reaktion von Dr.Matchbox erhalten in 3 Personen Zelt   
    Eine weitere Stimme von mir die ganz klar für Pyramiden ist, nicht ausnahmslos, aber für 3 Personen was vom vielseitigsten überhaupt. Bin ein riesiger Fan vom GoLite Shangri La 3, nun Euraka Wikiup oder eben My Trailco Pyramid 3.
    Das Dir das Zelt schwer erscheint liegt vorallem am Innenzelt, dass ganz UL-unüblich schwere, massive Verstärkungen und einen monströsen Stoff am Boden aufweist.
    Schaut man das Zelt und die damit verbundenen Möglichkeiten genauer an, ist es plötzlich ein sehr leichtes Zelt mit vielen Optionen und deutlich breiterem Einsatzbereich als den eingangs erwähnten Zelten.
    Vorneweg: Das Gewicht ohne Innenzelt ist nur noch mit Dyneema CF zu unterbieten. Von der Konstruktionsweise her ist es ein eher knappes 3 Personenzelt. Die meisten vergleichbaren Zelte (Locus Khafra, HMG UM 4) sind gleich 4 Personenzelte und dadurch schwerer, rsp. aus CF und enorm viel teurer.
    Im Ausverkauf von GoLite konnte ich noch welche SL3 ergattern, diese wiegen knapp 630 g ohne Abspannleinen. 630 g für drei Personen ist mal ganz ordentlich UL. So viel Schutz für diesen Preis, bei dem Gewicht kriegst Du sonst nirgends. Das Teil ist mit einer ca. 300 g Alustange (Original) oder 200 g Carbonstange (MYOG) wirklich extrem windstabil. Ich habe es hier schon oft erwähnt - diese Teile stecken bombig abgespannt mit ordentlicher Stange Winde weg, die kein Baum stehen lassen. Wenn man in weniger windigen Gegenden, oder dort, wo man oft Windschutz findet, unterwegs ist, kann man das Zelt mit zwei Wanderstöcken aufstellen und braucht dazu nur zwei Skistraps/2x Velcro/Schnur oder sonst was um die Stöcke zu verbinden. Was auch erstaunlich gut geht bei höheren Winden sind 2 rsp. 3 Stockpaare (wobei nur ein Stockpaar zum Einstellen der korrekten Höhe dient und somit ein paar cm über die anderen Stockpaare ragt). Richtig wüster Wind mit dieser Polystock-Kontstruktion erlebt habe ich aber noch nicht.
    Mit 1.5 mm Dyneema/Polyesterkordel und Elastik unten an den Paneelen kommen weitere ca. 40 g dazu.
    Ein Zeltboden ist einfach selber genäht und wiegt für die ganze Fläche nochmals ca. 400 g (habe selber u.A. einen 5/6 Boden gemacht mit 340 g) bei Verwendung von leichten, aber genügend haltbaren Stoffen.
    Ein leichtes, selber genähtes 3 Personen IZ kommt auf ca. 700-800 g. Wenn Du nicht selber nähen magst gibt’s in diesem und anderen Foren ein paar IZ-Vorschläge von kleinen Herstellern, die zudem sehr bezahlbar sind.
    Ich bin seit 20 Jahren sehr gewichtsbewusst unterwegs, setze das Gewicht jedoch nicht vor allem – Effizienz und Praktikabilität sind mir auch sehr wichtig. Wenn ich mit zwei weiteren Freunden/innen unterwegs bin, kommt fast ausschliesslich das Shangri La 3 mit. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen gehen wir nur mit Aussenzelt oder AZ und Boden los. Meistens haben wir also knapp 350g/Person. Für die Menge an Schutz ist dies nur noch mit DCF zu schlagen. Ein Kumpel von mir ist 192 cm lang, er kriegt immer die Mitte… für die wenig kürzeren Gesellen passt’s überall vom Platzangebot her.
    Weiters kann man wunderschön die Front öffnen. Stell Dir vor die nördliche Abendsonne schleicht langsam am Horizont im Norden entlang, gibt letzte wärmende Strahlen ab und ein eisig kalter Wind bläst aus Süden. Im Windschatten kannst Du mit Freunden den Sonnenuntergang nach einem langen Wandertag während dem Abendessen geniessen. Ein weiterer Punkt, den bei weitem nicht alle Zelte erfüllen.
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    ibex hat eine Reaktion von Freierfall erhalten in Lawinenausrüstung   
    Wurde eigentlich bereits beantwortet. Vielleicht nicht so wie Du Dir es wünscht. Tut mir leid.
    Deine Verallgemeinerung gilt eben nicht für alles. Dein Fehler, dass Du meinst ich läge falsch. Ich erkläre hier ja warum das so ist.
    Du willst wohl nicht begreifen, dass der Spruch mit dem schweren Rucksack ein Witz war (das Kopfkino bei mir war recht drollig). Gebe Dich doch damit zufrieden, dass ich mit diesem Witz nicht verschiedene Prinzipien zur Verminderung von Verschüttungen zu erklären versucht habe. Aber seis drum, hier noch mehr für Dich zum lernen:
     
    Sorry, ich bin davon ausgegangen, dass Jever genügend Erfahrung hat und die Frage selber beantworten kann.  Es war an Ihn gerichtet.
    Trifft es ziemlich gut:
    Bei zu grosser Dichte des Lawinenschnees und auch bei Schneestaub funktioniert der Airbag nicht. Hindernisse und Abbrüche auch nicht, wobei ich bereits einmal im Kreise die Schutzwirkung des Ballons (im Falle eines Aufpralls) angesprochen habe. Ist natürlich fraglich, aber es besteht durchaus die Chance, das die Kissen genau das machen können.
    Im Weiteren; der Airbag vermindert die Verschüttungstiefe, was nicht automatisch bedeutet, dass man nicht verschüttet wird, sondern, dass in den meisten Fällen die Überlebenschancen deutlich höher sind.
    So kann es bei den Schneebrettern passieren, dass der Verschüttete trotz Airbag überschüttet wird, wenn er an der Front des Kegels zum Stillstand kommt, aber noch weitere Schneemassen nachfolgen. Mulden, Bachläufe, Gräben sind hierbei besonders zu beachten.
    Würden meine Aussagen nicht stimmen, könnte man sich auch kaum erklären weshalb der Airbag die Sterblichkeit "nur" um die Hälfte verringert.
    Das kann man alles bei SLF und weiteren Instituten nachlesen. Ich werde nicht meine Zeit nicht mehr damit vergeuden, Leuten, die gewissen Tatsachen nicht wahrhaben wollen, mein Wissen aufzudrängen, damit ich dann wieder als Demagoge und weiteres bezeichnet werde, nur weil sie zu Dumm sind.
     
    Nur bei dani mache ich eine Ausnahme
    Im Winter UL? Also z.B. auf Skitour unter 5 kg? Darf dann das full skin out base weight? etwas mehr sein, weil ich Skier/Schneeschuhe an den Füssen trage?
    Mal schauen... 6881 g unten auf meiner Liste. Inklusive: Helm, Steigeisen (für Kombitouren!), Eisgeräte (2!) und Harscheisen sowie Reparaturset für Ski. Dies alles wiegt 1615 g, die lasse ich mal weg;
    Ich bin also bei 5266 g. Meine gesamte Lawinenausrüstung, mit der grossen Schaufel, der Boje etc. wiegt 1375 g. Die Lawinenausrüstung für nicht heikle Bedingungen, geringeres Restrisiko liegt bei 940 g. Und die ist beim besten Willen tauglich.
    Dann lande ich bei 4831 g. Damit gehe ich z.B. mit Freunden auf div. Haute-Route (ohne Hüttenübernachtung) auf Tour.
    Bei den Gewichten sind die Felle am Ski, die Ski an den Füssen. Also BW im Aufstieg. Topf/Kocher ist noch nicht einmal geteilt, wenn in einer Gruppe. Das 3 Personenzelt (Mid) und Heringe sind jedoch in der Berechnung geteilt.
    Viele sehen UL (warum auch immer) bei 5 kg - Gleichgesinnte über'm Teich bei 4.5 kg. Wenn man sich daran orientiert ist es durchaus UL. Grenzbereich mit dieser Ausrüstung ist ca. -25 °C (ausprobiert), ab da wird's in der Nacht kalt und zur Erholung zwingend, dass eine Schneehöhle Kälteschutz bietet.
     
    Lawinen werden hier mal ganz schön stigmatisiert. Der richtige Weg damit umzugehen ist durch Lernen und Üben und nicht Stigmatisierung. Schöne Erlebnisse wollt ihr ja alle haben, die kann man sich eben nicht mit einem Airbag, einer grösseren Schaufel, die dafür aus Carbon ist etc. erkaufen, sondern wollen erarbeitet werden, besonders, wenn äussere Faktoren komplexer werden.
    Demagoge aus
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    ibex hat eine Reaktion von mtp erhalten in Lawinenausrüstung   
    Wurde eigentlich bereits beantwortet. Vielleicht nicht so wie Du Dir es wünscht. Tut mir leid.
    Deine Verallgemeinerung gilt eben nicht für alles. Dein Fehler, dass Du meinst ich läge falsch. Ich erkläre hier ja warum das so ist.
    Du willst wohl nicht begreifen, dass der Spruch mit dem schweren Rucksack ein Witz war (das Kopfkino bei mir war recht drollig). Gebe Dich doch damit zufrieden, dass ich mit diesem Witz nicht verschiedene Prinzipien zur Verminderung von Verschüttungen zu erklären versucht habe. Aber seis drum, hier noch mehr für Dich zum lernen:
     
    Sorry, ich bin davon ausgegangen, dass Jever genügend Erfahrung hat und die Frage selber beantworten kann.  Es war an Ihn gerichtet.
    Trifft es ziemlich gut:
    Bei zu grosser Dichte des Lawinenschnees und auch bei Schneestaub funktioniert der Airbag nicht. Hindernisse und Abbrüche auch nicht, wobei ich bereits einmal im Kreise die Schutzwirkung des Ballons (im Falle eines Aufpralls) angesprochen habe. Ist natürlich fraglich, aber es besteht durchaus die Chance, das die Kissen genau das machen können.
    Im Weiteren; der Airbag vermindert die Verschüttungstiefe, was nicht automatisch bedeutet, dass man nicht verschüttet wird, sondern, dass in den meisten Fällen die Überlebenschancen deutlich höher sind.
    So kann es bei den Schneebrettern passieren, dass der Verschüttete trotz Airbag überschüttet wird, wenn er an der Front des Kegels zum Stillstand kommt, aber noch weitere Schneemassen nachfolgen. Mulden, Bachläufe, Gräben sind hierbei besonders zu beachten.
    Würden meine Aussagen nicht stimmen, könnte man sich auch kaum erklären weshalb der Airbag die Sterblichkeit "nur" um die Hälfte verringert.
    Das kann man alles bei SLF und weiteren Instituten nachlesen. Ich werde nicht meine Zeit nicht mehr damit vergeuden, Leuten, die gewissen Tatsachen nicht wahrhaben wollen, mein Wissen aufzudrängen, damit ich dann wieder als Demagoge und weiteres bezeichnet werde, nur weil sie zu Dumm sind.
     
    Nur bei dani mache ich eine Ausnahme
    Im Winter UL? Also z.B. auf Skitour unter 5 kg? Darf dann das full skin out base weight? etwas mehr sein, weil ich Skier/Schneeschuhe an den Füssen trage?
    Mal schauen... 6881 g unten auf meiner Liste. Inklusive: Helm, Steigeisen (für Kombitouren!), Eisgeräte (2!) und Harscheisen sowie Reparaturset für Ski. Dies alles wiegt 1615 g, die lasse ich mal weg;
    Ich bin also bei 5266 g. Meine gesamte Lawinenausrüstung, mit der grossen Schaufel, der Boje etc. wiegt 1375 g. Die Lawinenausrüstung für nicht heikle Bedingungen, geringeres Restrisiko liegt bei 940 g. Und die ist beim besten Willen tauglich.
    Dann lande ich bei 4831 g. Damit gehe ich z.B. mit Freunden auf div. Haute-Route (ohne Hüttenübernachtung) auf Tour.
    Bei den Gewichten sind die Felle am Ski, die Ski an den Füssen. Also BW im Aufstieg. Topf/Kocher ist noch nicht einmal geteilt, wenn in einer Gruppe. Das 3 Personenzelt (Mid) und Heringe sind jedoch in der Berechnung geteilt.
    Viele sehen UL (warum auch immer) bei 5 kg - Gleichgesinnte über'm Teich bei 4.5 kg. Wenn man sich daran orientiert ist es durchaus UL. Grenzbereich mit dieser Ausrüstung ist ca. -25 °C (ausprobiert), ab da wird's in der Nacht kalt und zur Erholung zwingend, dass eine Schneehöhle Kälteschutz bietet.
     
    Lawinen werden hier mal ganz schön stigmatisiert. Der richtige Weg damit umzugehen ist durch Lernen und Üben und nicht Stigmatisierung. Schöne Erlebnisse wollt ihr ja alle haben, die kann man sich eben nicht mit einem Airbag, einer grösseren Schaufel, die dafür aus Carbon ist etc. erkaufen, sondern wollen erarbeitet werden, besonders, wenn äussere Faktoren komplexer werden.
    Demagoge aus
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    ibex hat eine Reaktion von Waldlaeufer erhalten in Fragen über Fragen zum CDT   
    Ich kenne beide Hosen und bin froh, mich damals für die wenig schwerer Dynamo entschieden zu haben. Das Material hat sehr wenig mit dem 7D von Montbell am Hut und fühlt sich in allen Situationen angenehmer an (kenne das 7D vom Tachyon Smock). Zudem haben sie nicht die klassische Müllsack-Optik.
     
    Ich finde den Grundsatz-Gedanken interessant und greifen den (für mich ebenfalls wieder mal) auf;
    Regen- und/oder Windhose?
    Ich tue mich schwer damit, die Regenhose gegen eine Dynamo zu tauschen. Möglicherweise bin ich zu oft in kalten Regionen unterwegs, wo die Regenhose auch als Windhose hinhält und nicht umgekehrt. Micha erlebt das ganz anders, auf DEM Weg, auf dem der TO unterwegs sein möchte notabene. Ein sehr wichtiger Punkt, den ich habe nur sehr, sehr beschränkt Erfahrung auf dem CDT. Verständlich in einer Weise, dass Waldläufer die Idee, auf eine Regenhose zu verzichten auch gleich aufnimmt und sein Interesse an Regenhosen mittlerweile wohl geringer ist als an Windhosen.
    Auf den paar Touren (vor allem Alpen) in denen ich die Dynamo als allgemeiner Wetterschutz benutzte wurde ich viel nässer als ich in der Minimus Hose geworden wäre (oder wenn viel bushwhacking Vaude) und sie fühlt sich nass im Wind auch deutlich kälter an. Dafür trocknet sie schnell wie kaum was anderes.
    CDT mit Windhose anstatt Regenhose klingt gar nicht so abwegig. Aber jeder sollte das vorher auf kleineren Touren ausgiebig Testen. Ich kenne den CDT nicht, aber die beiden Glacier NPs (in einen davon endet der CDT) und erlebte dort Wetter (obschon eher trockenes Jahr) auf den Bergen, in dem ich nur ungern - wegen einigen Gramm - auf eine Regenhose verzichtet hätte. Wiederum, während man in einer Ortschaft die Wäsche macht, ist eine Windhose angenehmer als eine Regenhose - aber der Schutz vor dem Wetter ist für mich hier ganz klar im Vordergrund.
     
    Regenjacke
    Berghaus Vapourlight - die mag leicht sein, aber die 2te Generation konnte ich mal einen halben Tag testen (war neu!) und fand sie eigentlich nur schlecht. 30 g schwerer als mein vergleichbar ausgestatteter Windschutz, aber praktisch gleich wenig Regenschutz. Der Regen lief nur so durch. Bei Montane Minimus 777 oder der regulären Minimus, auch anderen vergleichbaren Pertex Shield Teilen ist der Schutz doch ein kleines bisschen besser. Man wird von innen (bei entsprechender Aktivität) und aussen nass, aber der Regen läuft in erster Linie doch aussen ab.
    Windjacke
    Wie es Micha mit den Windhosen vs. Regenhosen hat; wenn ich einen Regenschutz mitnehme, bleibt meist der Windschutz zuhause. Auch wenn dieser nur 65 g wiegt und ich das Teil wirklich mag. Ich brauch's einfach zu wenig und wenn es kühl ist und windet, ziehe ich die Minimus an. Ich kenne einige (auch TripleCrowner) die es genau gleich machen und wohl auch auf dem CDT/PCT/AT und all den anderen Fernwanderwegen/-routen (auch ausserhalb US) so unterwegs sind – wo ich diese Leute eben dann auch getroffen habe.
    Da wären also ca. 90 g für den Berghaus (die damals gewogene in Grösse L war glaube was weniges über 90 g) Regenschutz + 94 g für den Windschutz = 184 g
    Minimus 777 = 143 g (L)
    Regenhose
    Ich bleibe hier ebenfalls bei der von mir meisten benutzten Regenhose – die Minimus. Ein sehr deutlicher Unterschied betreffend Wetterschutz gegenüber einer Windhose wie Dynamo. Die Hose bietet ziemlich das, was ich mir von einer Regenhose wünsche, der Beinabschluss sogar fast sensationell gut. 150 g (L).
    Die leichteste Windhose ist fast satte 100 g leichter. Die Dynamo immer noch 75 g. Die Patagonia hat eine Tasche und bessere Beinabschlüsse.
    Bei Berghaus Regenjacke und Windjacke mit Dynamo Windhose wären wir bei ca. 260 g
    Bei Minimus 777 Regenjacke (rsp. Smock) und Minimus Regenhose wären wir bei 293 g.
    Die Differenz ist also 33 g. Bei der leichtesten Windhose ist die Differenz um 56 g (wenn die Gewichtsangabe von Montbell stimmt – was aller meist sehr gut passt).
    Wäre die Windjacke leichter, würde sich die Differenz auf ca. 86 g erhöhen.
    Kosten habe ich in der Überlegung einfach mal ausgeblendet, macht die Entscheidung aber vermutlich einfacher. Das Waldläufer einige Kleidungsstücke bereits besitzt geht ja aus dem Faden hervor, meine Gedanken hier sind auch für jene (vielleicht eher Outdoorerfahrene UL-Einsteiger), die sich überlegen wie viel mehr Schutz mehr wiegen kann/darf/muss.
     
    OT: Smock oder Jacke... @micha90 Es gibt jedoch auch noch weitere Nähte, die Differenz ist somit 8-10 g und auch ein kleines bisschen teuerer. Aber wie @Waldlaeufer geht's auch mir, auch im Alltag; Viele Jacken gehen zuerst am RV kaputt. Das Problem löst sich auf, wenn man einen Smock hat. Dann gibt es noch den Aspekt von Routen, die über Gletscher führen, oder wenn die Jacke auch mal zum Bergsteigen benutzt wird. Es ist hilfreich im Bereich des Anseilpunktes möglichst wenig Material zu haben. Im weiteren drückt Regen bei starkem Wind von vorne am stärksten durch den RV. Der Stoff (selbst Pertex Shield 2.5L) hält mehr dagegen. Beim Radfahren dasselbe (RV im Weg, undichteste Stelle)
    Da nehme ich die geringere Auswahl an Kleidungsstücken und fehlende Lüftungsmöglichkeit im Bauchbereich gerne in Kauf.
     
     
     
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    ibex hat eine Reaktion von micha90 erhalten in Fragen über Fragen zum CDT   
    Ist dennoch spannend und lehrreich für mich durch die gleichen Fragestellungen wie Waldlaeufer zu gehen, da ich mich dann zwinge, meine Wahl zu erneut hinterfragen, denn irgendwann kommt eine Tour, wo Dein CDT-Wetterschutz für mich ebenfalls geeigneter ist, als die klassische Regenjacke/-hose.
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    ibex hat eine Reaktion von roli erhalten in Fragen über Fragen zum CDT   
    Ich kenne beide Hosen und bin froh, mich damals für die wenig schwerer Dynamo entschieden zu haben. Das Material hat sehr wenig mit dem 7D von Montbell am Hut und fühlt sich in allen Situationen angenehmer an (kenne das 7D vom Tachyon Smock). Zudem haben sie nicht die klassische Müllsack-Optik.
     
    Ich finde den Grundsatz-Gedanken interessant und greifen den (für mich ebenfalls wieder mal) auf;
    Regen- und/oder Windhose?
    Ich tue mich schwer damit, die Regenhose gegen eine Dynamo zu tauschen. Möglicherweise bin ich zu oft in kalten Regionen unterwegs, wo die Regenhose auch als Windhose hinhält und nicht umgekehrt. Micha erlebt das ganz anders, auf DEM Weg, auf dem der TO unterwegs sein möchte notabene. Ein sehr wichtiger Punkt, den ich habe nur sehr, sehr beschränkt Erfahrung auf dem CDT. Verständlich in einer Weise, dass Waldläufer die Idee, auf eine Regenhose zu verzichten auch gleich aufnimmt und sein Interesse an Regenhosen mittlerweile wohl geringer ist als an Windhosen.
    Auf den paar Touren (vor allem Alpen) in denen ich die Dynamo als allgemeiner Wetterschutz benutzte wurde ich viel nässer als ich in der Minimus Hose geworden wäre (oder wenn viel bushwhacking Vaude) und sie fühlt sich nass im Wind auch deutlich kälter an. Dafür trocknet sie schnell wie kaum was anderes.
    CDT mit Windhose anstatt Regenhose klingt gar nicht so abwegig. Aber jeder sollte das vorher auf kleineren Touren ausgiebig Testen. Ich kenne den CDT nicht, aber die beiden Glacier NPs (in einen davon endet der CDT) und erlebte dort Wetter (obschon eher trockenes Jahr) auf den Bergen, in dem ich nur ungern - wegen einigen Gramm - auf eine Regenhose verzichtet hätte. Wiederum, während man in einer Ortschaft die Wäsche macht, ist eine Windhose angenehmer als eine Regenhose - aber der Schutz vor dem Wetter ist für mich hier ganz klar im Vordergrund.
     
    Regenjacke
    Berghaus Vapourlight - die mag leicht sein, aber die 2te Generation konnte ich mal einen halben Tag testen (war neu!) und fand sie eigentlich nur schlecht. 30 g schwerer als mein vergleichbar ausgestatteter Windschutz, aber praktisch gleich wenig Regenschutz. Der Regen lief nur so durch. Bei Montane Minimus 777 oder der regulären Minimus, auch anderen vergleichbaren Pertex Shield Teilen ist der Schutz doch ein kleines bisschen besser. Man wird von innen (bei entsprechender Aktivität) und aussen nass, aber der Regen läuft in erster Linie doch aussen ab.
    Windjacke
    Wie es Micha mit den Windhosen vs. Regenhosen hat; wenn ich einen Regenschutz mitnehme, bleibt meist der Windschutz zuhause. Auch wenn dieser nur 65 g wiegt und ich das Teil wirklich mag. Ich brauch's einfach zu wenig und wenn es kühl ist und windet, ziehe ich die Minimus an. Ich kenne einige (auch TripleCrowner) die es genau gleich machen und wohl auch auf dem CDT/PCT/AT und all den anderen Fernwanderwegen/-routen (auch ausserhalb US) so unterwegs sind – wo ich diese Leute eben dann auch getroffen habe.
    Da wären also ca. 90 g für den Berghaus (die damals gewogene in Grösse L war glaube was weniges über 90 g) Regenschutz + 94 g für den Windschutz = 184 g
    Minimus 777 = 143 g (L)
    Regenhose
    Ich bleibe hier ebenfalls bei der von mir meisten benutzten Regenhose – die Minimus. Ein sehr deutlicher Unterschied betreffend Wetterschutz gegenüber einer Windhose wie Dynamo. Die Hose bietet ziemlich das, was ich mir von einer Regenhose wünsche, der Beinabschluss sogar fast sensationell gut. 150 g (L).
    Die leichteste Windhose ist fast satte 100 g leichter. Die Dynamo immer noch 75 g. Die Patagonia hat eine Tasche und bessere Beinabschlüsse.
    Bei Berghaus Regenjacke und Windjacke mit Dynamo Windhose wären wir bei ca. 260 g
    Bei Minimus 777 Regenjacke (rsp. Smock) und Minimus Regenhose wären wir bei 293 g.
    Die Differenz ist also 33 g. Bei der leichtesten Windhose ist die Differenz um 56 g (wenn die Gewichtsangabe von Montbell stimmt – was aller meist sehr gut passt).
    Wäre die Windjacke leichter, würde sich die Differenz auf ca. 86 g erhöhen.
    Kosten habe ich in der Überlegung einfach mal ausgeblendet, macht die Entscheidung aber vermutlich einfacher. Das Waldläufer einige Kleidungsstücke bereits besitzt geht ja aus dem Faden hervor, meine Gedanken hier sind auch für jene (vielleicht eher Outdoorerfahrene UL-Einsteiger), die sich überlegen wie viel mehr Schutz mehr wiegen kann/darf/muss.
     
    OT: Smock oder Jacke... @micha90 Es gibt jedoch auch noch weitere Nähte, die Differenz ist somit 8-10 g und auch ein kleines bisschen teuerer. Aber wie @Waldlaeufer geht's auch mir, auch im Alltag; Viele Jacken gehen zuerst am RV kaputt. Das Problem löst sich auf, wenn man einen Smock hat. Dann gibt es noch den Aspekt von Routen, die über Gletscher führen, oder wenn die Jacke auch mal zum Bergsteigen benutzt wird. Es ist hilfreich im Bereich des Anseilpunktes möglichst wenig Material zu haben. Im weiteren drückt Regen bei starkem Wind von vorne am stärksten durch den RV. Der Stoff (selbst Pertex Shield 2.5L) hält mehr dagegen. Beim Radfahren dasselbe (RV im Weg, undichteste Stelle)
    Da nehme ich die geringere Auswahl an Kleidungsstücken und fehlende Lüftungsmöglichkeit im Bauchbereich gerne in Kauf.
     
     
     
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    ibex hat eine Reaktion von dani erhalten in Lawinenausrüstung   
    Ich ersetze mal man mit du.
    Du wirfst ja auch alles mögliche schwere in Deinen Rucksack um abzusaufen. Kein Wunder willst Du dann kompensieren
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