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Ultraleicht Trekking

Ein paar Merino-Baselayer-Eindrücke


Variatio

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Moin zusammen,

nach meinen aktuellen Reiseerfahrungen (Komfort mit Hotel, aber viele längere/anstrengendere Trails in den aktuell noch recht heißen US-Nationalparks, und zu Beginn Kayak in BC) möchte ich meine Merino-Baselayer-Erfahrungen teilen. Ich hatte von meinem Nepal-Trek vor ein paar Jahren schon eine gewisse Merino-Grundausstattung (langextremitätige Ortovox-Thermo-Sachen), aber ein paar neue leichte Sachen brauchte ich dann doch noch.

  1. Decathlon: Hier hatte ich die günstigen kurzärmligen Forclaz Travel 500 und das dazugehörige Langarmpendant entdeckt, jeweils 70% Merino.Als hochwertige Variante kam dann noch das TechWool 190 mit (100% Merino). Bei der Hitze gerade in den Wüsten-Canyons stellte ich dann schnell fest, dass ich mit den langärmligen Hemden besser zurecht komme, deshalb konnte ich die gut vergleichen, und hatte sie jeden Tag abwechselnd an. Die günstigen Forclaz sind dabei einfach gefertigt, einfach vernäht und ohne großartigen Schnickschnack. Mir (180cm, 83kg) passen sie sehr gut und lassen ein bisschen Luft. Das war (zumindest bei >40 Grad im Schatten) angenehmer als das TechWool 190, das vom Schnitt her ähnlich ist, aber enger sitzt. Dieses hat auch die aufwändigeren Nähte und sieht insgesamt auch schicker/hochwertiger aus.
    Vom Tragegefühl der Wolle habe ich keinen großen Unterschied bemerkt, das TechWool 190 ist ein kleines bisschen "flauschiger" und weicher/elastischer, das Forclaz etwas glatter und weniger dehnbar. Bei der Abriebfestigkeit habe ich in den zwei Wochen und 300km Hike mit dem 1-5kg schweren Tagesrucksack auch keine nennenswerten Verschleißerscheinungen beobachtet, lediglich auf einer der (breiteren) Nähte des TechWool 190 haben wohl die Rucksackriemen gerieben, ohne dass die Stabilität der Nähte dadurch beeinträchtigt scheint.
    Auch das Waschen (weniger aus Geruchsgründen, als eher um die Schweiß-Salzränder zu entfernen) war problemlos, und auch in den kühl klimatisierten Hotels waren die Hemden nach 10-12h am nächsten Morgen trocken. Technische Veränderungen (Eingehen, ...) konnte ich bisher auch beim Waschen mit der Maschine zu Hause nicht entdecken, die Hemden scheinen ganz robust zu sein.
    Fazit: Als günstige Merino-Shirts sowohl in der Lang- als auch Kurzarm-Version sehr empfehlenswert, vor allem in Anbetracht des Preises (18/20€). Das P/L-Verhältnis beim Forclaz finde ich etwas besser als beim TechWool (30€), da die Funktionaliät quasi identisch ist.
  2. Danish Endurance: Beim großen Fluss habe ich "Leichte Merino Wandersocken" mit 40% Merino gefunden. Wobei "leicht" relativ ist, ich würde sie als "medium" einstufen, und von der Gewebeart eher lockerer gewebt, aber hochwertig und gut an die Füße angepasst. Mit Schuhgröße 42 passen mir die 39-42 perfekt, und es gibt sie in schönen Farben. Ich haben sie dann im kühleren BC und vor allem beim Kayaken, wo die Füße gerne kälter werden, gerne getragen. Zum Hitze-Hiken mussten sie dann aber dünneren Merino-Socken weichen.
    Fazit: Als Wandersocken bis 25 Grad auf jeden Fall zu empfehlen, und sie machen einen guten Eindruck. Hier in Deutschland trage ich sie nun auch gerne in der Freizeit. Bei 12€/Paar von der P/L her ok, ich bin zufrieden. Aber vielleicht auch nicht super-duper-happy-zufrieden, dass ich sie total uneingeschränkt empfehlen würde. ;) 
  3. Brubeck: Ebenfalls beim großen Fluss habe ich Boxershorts von Brubeck in einem schön knalligen rot zu einem guten Preis (12€/Stück, schwankt) gefunden, in Größe L passen sie mir auch perfekt. Die 37% Merino sind nicht sooooo viel, aber meine Hoffnung war, dass die Woll-Vorteile wahrnehmbar sind. Dies wurde dann auch nicht enttäuscht, die Unterhosen haben sich bestens bewährt. Sie sind ziemlich dünn/leicht und elastisch und passen sich wunderbar an, wenn ich sie an habe, nehme ich sie quasi nicht wahr (im Gegensatz zu klassischen Baumwoll-Shorts). Und auch bzgl. Geruch haben sie voll überzeugt, auch nach einem Tag Sport/Schwitzen haben sie keinen wesentlichen Geruch angenommen.
    Fazit: Hier bin ich sehr zufrieden, ich trage sie auch weiterhin dauernd in meiner Freizeit. Der Preis ist sehr gut, vor allem wenn man sie mal günstiger bekommt.

Insgesamt habe ich mit diesen aktuellen Erfahrungen nun beschlossen, auch zu Hause komplett von Baumwolle auf Merino umzustellen. Hier habe ich nun bei den aktuellen Rabatten von Dilling zugeschlagen, und werde dann mal vor allem mit Brubeck/Decathlon vergleichen. :)

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In Deutschland vermutlich nicht so populär aber von Houdini gibt es Unterwäsche (auch lange) in super dünn und leichtem Merino-Seide-Mischgewebe. Stolzer Preis aber einfach ein Traum auf der Haut, unschlagbar leicht und verhältnismäßig robust. Bin jetzt die zweite Saison damit unterwegs und ich bin echt viel unterwegs. 

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Merino-Erfahrung aus einem 4 1/2 Wochen Trip zu Pferde: Dilling Boxer-Shorts, 100% Merino - olfaktorisch hervorragend (1 Woche durchgängig kein Problem), mechanisch .. nun eben Wolle, leiert nach 2 tagen etwas, aber behält eigentlich die Form.

Socken von EngelbertStrauß - sehr, sehr gut, verh. günstig und warm, ausreichend stabil. Trage ich jetzt gerne im Alltag in den Sandalen, bis zu einer Woche in Wanderstiefeln noch gut erträglich

T-Shirt von Dilling - warm, gut, läßt sich aber auch gut an warmen Tagen tragen - optisch nicht so der Bringer, ähnelt eher Unterheld als einem modischen T-Shirt. 

berghans T-Shirt, 100% Merino, leicht und angenehm zu tragen. 

Langarm-Shirt (Marke müsste ich nachsehen), ca. 50% Merino mit KuFa, sehr, sehr gut, verzieht sich durch den Kunstfaseranteil kaum, äußerst angenehm zu tragen, nicht sehr warm, aber auch bei 30° auf 2500m als Sonnen- und Windschutz angenehm. Ich hatte es ca. 75% der Tage an.

Hoody von Dilling, warm, weich, verzieht sich aber etwas. Als Extra-Lage bei Kälte gut.

Alle Merinosachen (Speziell die 100%) mußten nach der Reise 2-3x gewaschen werden, bis sie wirklich wieder sauber und verfärbungsfrei ;-) waren. Waschen unterwegs kein Problem, aber die Trocknungszeit muß berücksichtigt werden.

Fazit: nicht mehr ohne Merino auf eine größere Tour, sehr gerne auch im Alltag. Aber, die mechanische Stabilität ist geringer als bei Baumwolle/Kunstfaser.

 

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  • 1 Monat später...

Wie oben schon angedeutet, habe ich die Unterwäsche-Sammlung durch Dilling ergänzt. Dabei sind einige Tanktop-Unterhemden mit Bio-Merino bei mir gelandet, sowie Shirts und Boxershorts aus der "exklusiven" Merinowolle. Meine Freundin hat ebenfalls beide Wollarten bestellt.

  • Bio-Merino: Die Sachen aus der Bio-Merino-Wolle sind eher der Kategorie "locker-flauschig" zuzuordnen. Sie sind lockerer gewebt als meine bisherigen 100%-Merino Sachen und deshalb etwas wolliger und für das Gewicht einen Tick dicker. Vom Anfassgefühl her ist es auch etwas rauer als beispielsweise das Decathlon TechWool 190, aber beim Tragen haben wir beide überhaupt kein Problem. Es ist aber auch definitiv weniger formstabil, vor allem im Vergleich zu den Kunstfaser-Mixen von SN oder Decathlon. Die Tanktops in cremeweiß haben daher auch eher die Anmutung von flauschigen Feinripp-Unterhemden.
    Insgesamt also definitiv ein echtes Baselayer, wo man der Optik halber etwas darüber tragen sollte. Dann aber sehr angenehm. Und auch von hin und wieder beschriebenen Waschproblemen (Eingehen, ...) habe ich in den letzten Wochen nichts bemerkt, bei 30 Grad Maschinenwäsche hat sich da noch nichts Wesentliches an Form und Beschaffenheit geändert.
  • Exklusiv-Merino: Die exklusive Dilling-Wolle ist ganz anders. Der Stoff ist dicht und glatt gewebt, glänzt leicht und ist trotz einer gewissen Formstabilität anschmiegsam. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig und die Nähte top. Ebenfalls die breiten Bündchen der Boxershorts. Zudem machen die Stücke auch optisch echt was her, die Shirts trage ich auch gerne ohne was drüber in der Freizeit. Insgesamt sind das sofort meine Lieblingsstücke geworden, da sie einerseits eine ähnliche Anmutung wie die Kunstfaser-Mixe haben, andererseits den Tragekomfort von 100% Merino bieten.

Zur Größe der Dillings: Mit 180cm/82kg passt mir L perfekt.

Von super.natural habe ich günstig ein dünnes Base-140 Langarmshirt und eine Base-175 3/4-Hose erstanden. Diese sind sehr hochwertig gefertigt, aber auch ziemlich dünn. Im Winter also nicht ganz meine Favoriten, aber zur Ergänzung ziehe ich sie gerne auch zusätzlich an, wenn es kalt ist.
Außerdem sind von SN zwei Comfort Hooded Jacken eingezogen. Diese sind zwar keine Baselayer, ich will sie aber trotzdem erwähnen. Diese haben sich sofort in mein Herz geschlichen, im Alltag habe ich sie dauernd an. Große Empfehlung!

Abschließend ergibt sich auch ein gewisser Nutzungsspielraum der verschiedenen Merino-Arten:

  • Die Kunstfaser-Mixe (Decathlon Forclaz Travel 500, das lange SN-Set) trage ich sehr gerne, wenn es wärmer ist und ein robusterer Einsatz verlangt ist. Dann kühlen sie ein bisschen (Death Valley) bzw. vertragen es besser, wenn beispielsweise ein Rucksack scheuert.
  • Die 100%-Merinos trage ich umso lieber, je kälter es ist. Hier sind sie mit ihrer Flauschigkeit sehr bequem und wärmen auch besser.

Meine Favoriten nach den ersten Wochen der Nutzung, die ich sofort wieder kaufen würde:

  • Die Decathlon Forclaz Travel 500 sind der Budget-Tipp, vor allem wenn es draußen wärmer ist. Sie sind etwas einfacher gefertigt als die "großen" Marken, aber in der täglichen Nutzung fällt das nicht weiter auf. Zudem sind sie mit dem Kunstfaser-Anteil recht robust.
  • Die Dilling Exklusiv-Merinos sind der Qualitäts-Tipp. Tolles Anfass- und Tragegefühl, super geschnitten, und gerade im Winter auch angenehm warm.
  • Die super.natural Hoodys sind wie oben erwähnt richtig klasse.
  • Und auch die im ersten Bericht erwähnten Danish Endurance Socken haben sich bewährt, ich trage sie ebenfalls sehr gerne.
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