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Also hat man dann von der Wärmeleistung her eigentlich eine Uberlite statt einer Neo Air. Die Uberlite ist ein faszinierendes Konzept, jedoch nur brauchbar, wenn hochsommerliche Temperaturen vorhanden sind. Sinkt die Temperatur unter 10 Grad in der Nacht, greife ich gerne direkt zur XTherm. Diese hält bis deutlich unter den Gefrierpunkt. VBL über dem Gefrierpunkt macht wohl keinen Sinn. So wie ich das verstanden habe, nutzt Skurka dies, um ein Gefrieren der Nässe im Schlafsack zu vermeiden und um zu verhindern, dass der Schlasa Feuchtigkeit sammelt, wenn er ihn tagsüber nicht trocknen kann. Wenn es nun grundsätzlich nicht gefriert, schränkt dies eher den Komfort ein. Man liegt halt dann in der eigenen Sauce, da die Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Alle Menschen verlieren Feuchtigkeit auch über die Haut während dem Schlafen.
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Ich habe hier einen Passion 3 oder 4, bis ca. 5 Grad plus. Von mir aus gesehen sind die Säcke überteuert. Bergfreunde schreibt beispielsweise: "mit nahezu keinem Anteil an Federn befüllt (Crystal Down)" - bei der Balance Reihe kommt Yeti gerade mal auf 700+ Cuin bei 90 % Daunen. Der Reissverschluss ist tatsächlich einfach irgendwie. Mit Gryphon Gear wäre sowas nicht passiert Yeti/Nordisk kostet aber trotzdem stolze 470 Euronen. Für wesentlich weniger Geld gibt es z.B. bei Enlightened Equipment ein in jeder Beziehung besseres Produkt, erst noch Custom (viele Farben wählbar). Dauert ca. 4 Wochen, dafür hast Du nachher mehrere Jahre lang Ruhe (ausser bei Verlust etc). Wenn Du dein Schlaf Setup unbedingt nach Farbe auswählen willst, würde ich Dir dringend das Original in dem Bereich empfehlen: Mammut. Noch einmal wesentlich teurer, kann aber noch weniger und Made in irgendwo. Dafür sind die Produkte halt aufwändig inszeniert. Das kostet ebenfalls. Mein Lieblingsteil ist nach wie vor erhältlich. Schau, wie schön das Teil auch am Rücken loftet, es steht quasi von selber. Ohne diesen Schlafsack traue ich mich fast nicht mehr vor die Tür. Schlafsäcke mit Kapuze sind halt wie Lowa Lederstiefel. Verkaufen sich wie geschnitten Brot, sind aber in vielen Situationen nicht wirklich sinnvoll. Zwei Mitforisten können bestätigen, dass ich selbst bei Bodenfrost und Eis auf dem Zelt am letzten Wochenende angenehm geschlafen habe (launiger Bericht folgt......). Am Morgen mussten sie mich jedenfalls nicht mit ihren Kochern auftauen, obwohl ich nicht einmal eine Mütze trug.
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Drei Jahreszeiten Schlafsack Daune oder Kunstfaser
Mars antwortete auf JulesSeagle's Thema in Ausrüstung
Ich wäre sehr vorsichtig mit über 5 Jahre alten KuFa Säcken. Bei meinem Ajungilak damals hat sich die KuFa angefangen aufzulösen. D.h. der Kunststoff fängt an sich selbst zu zerlegen. So wie wenn Du eine "Softtouch" Oberfläche hast, die mit der Zeit zu zerbröseln anfängt, z.B. bei Elektronik. Oder bei älteren Cordura Produkten, da blättert manchmal die (Silikon) Beschichtung ab, weil die Weichmacher sich irgendwie verflüchtigt haben. Nachhaltigkeit rechts oder links: Es ist dann einfach Ende der Lebensdauer. Solche Schlasa lässt man entweder Zuhause oder man gibt sich die Mühe, neue (gebrauchte) Daunen oder KuFa aufzutreiben und kann damit den Schlasa nachladen, wenn z.B. die Hülle noch gut in Schuss ist. Es gibt leider Menschen, die stellen ihre alten, müllreifen Dinge auf Ebay, irgendein Idiot wird es dann schon kaufen. Schon ist man den Krempel los und hat erst noch ein Taschengeld verdient. Gar nicht würde ich 150 Euro für sowas hinlegen. Stünde mir aufgrund meiner Anlagestrategie ein Budget in dieser Höhe und leider momentan nicht höher zur Verfügung, würde ich die Begriffe "Forclaz" und "Simond" googeln. Dann findest Du auch eine grosse Ladenkette, irgendwas mit "thlon" am Schluss. Dort gibt es dann für max 200 Euro neue Schlasa. Die sollen bis - 5 C halten. Falls Du Angst vor Gretas Rache hast, kannst Du dich immerhin damit trösten, dass eine Übernachtung in der Natur an sich ziemlich nachhaltig ist: Weder muss für dich dann eine Heizungsanlage, Klima etc laufen, noch verbrätst Du Strom in einem Hotel für Sauna, Wellness etc. -
Für Isolation: Peak Mission von Patagucci. Darunter bei sehr grosser Kälte die Liner von Patagucci (allerdings erst ab - 10 C). Die Peak Mission halten auch warm wenn völlig durchnässt, allerdings eine nicht so elegante Lösung. Deshalb darüber bei Regen: Mitten z.B. DCF, z.B. von Hightail Designs oder "Vertice" von Zpacks, oder Decathlon, oder was auch immer. Niemals mit Skihandschuhen wandern gehen, es sei denn, es ist wirklich - 30 C. In gefütterten Skihandschuhen schwitzt man auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sehr. Oder eben wie oben approved von Herrn Andrew Skurka persönlich und auf seine Idee hin zusammen gebaut: Showa 282-02 (die 281 sind die blauen und ungefüttert), 282-02 kommt mit Futter und in edelstem Schwarz, eine verbesserte Version des 282, zum stolzen Preis von 20 $ - aufregender als der Preis dürfte die Verfügbarkeit sein, da aus Japan.
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Ich meine auch nicht das Soar, dieses ist 400 Gramm zu schwer...
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Sehr richtig. Ich nehme wirklich nur noch Carbon-Heringe mit (diese hier). Krieg ich diese nur mit den Händen nicht in den Boden, z.B. weil schon wieder kein Bosch Bohrhammer innert nützlicher Frist am Zeltplatz verfügbar, der Boden aber frecherweise trotzdem felsig, sehr trocken, betoniert oder gar asphaltiert ist, bleiben sie eben draussen. Schlaufe der Zeltschnur wird einfach in die Mitte des Herings geschoben, dann der Hering flach auf den Boden gelegt. Zwei kleinere Steine rechts und links der Zeltschnur auf den Hering. Grosser Stein auf die kleineren. Fertig ist die Laube. Schnell, gut und günstig, hält besser als Heringe in lockerer Erde bei Regen. Ausserdem hat das Tarptent Notch (mein Zelt) am Kopf- und Fussende sogenannte "PitchLocs", da kann mensch einfach einen mittleren Baumstamm (die eigene Hebeleistung ist das Limit) durch die Zeltschnüre schieben. Hält ebenfalls ziemlich bombenfest. Von einem Bivy würde ich auf langen Touren aus Komfortgründen sehr dringend abraten und von freistehenden Zelten auch. Es gibt sehr wohl freistehende (Doppelwand) Zelte, die auch gewichtsmässig interessant sind, leider wird deren Verwendung hier im Forum als gemeingefährlich eingestuft, wegen den offenbar zufällig zum Detonieren neigenden Carbonstangen (hier im Forum auch abwertend als Stängel bezeichnet). Temperaturunterschiede, statische Aufladung oder interne Spannung in Kombination mit Feuchtigkeit, was weiss ich. Niemand will im Camp seinem Zeltnachbar mitten in der Nacht ein Loch ins Zelt schiessen. Ausserdem ist die für solche Zelte fällige Kauf-Gebühr leider nicht mehr so gering. Und das DCF ist halt eher dünn. Freistehende Zelte lohnen sich IMHO nur auf grosser Höhe und wenn die UL Lösungen ans Limit kämmen, weil ständig hohe Windgeschwindigkeiten oder Schneelast (Zpacks sagt allerdings, ihr Plexamid halte 100 km/h aus). Dann aber häufig im Kombi mit hoher Sturmfestigkeit und schon sprechen wir wieder von höheren Gewichten.
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Zpacks hat schon entsprechende Angebote. Zpacks Schlafsäcke haben aber keine Kapuze und bei einem Model (mit 3/4 RV) soll man auf dem Reissverschlus liegen, da dieser keine zusätzliche Abdichtung hat. Damit ist mensch aber wohl am Limit und muss sich dann mit zusätzlichen Kleidern oder Liner etc warm halten, wenn die Temperaturen unvorhergesehener Weise um wenige Grad sinken. Für längere Touren in Nordeuropa z.B. gerade jetzt halte ich dies für wenig praktikabel. Andere Schlasa Hersteller spendieren bei tieferem Preis schon mal 100 Gramm oder noch mehr Daunen für 30 F (jedenfalls Gryphon Gear). Natürlich sind deren Schlasa schwerer, aber in meinen Augen wohl weniger empfindlich für zusätzliche Faktoren wie Zugluft, Feuchtigkeit oder Abgekämpftheit der Person. Und die Matte ist ebenso wichtig wie der Schlasa. Friert mensch vom Boden her, hilft auch kein 0 F / - 17 C Schlasa bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.
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Das ist sogar richtig gut! Ich würde mir eben wünschen, dass dies in der Schweiz auch vom SAC (einer der grössten Vereine überhaupt in der Schweiz mit über 150'000 Mitgliedern) propagiert würde. Denkste. Sie können sich lediglich dazu durchringen, zu schreiben, man solle seine Exkremente "zudecken"...
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Der Jura Höhenweg verläuft nicht durch Welschenrohr, man ist da auf dem Berg oben, d.h. Balmberg und Weissenstein. Wenn Du nicht den ganzen Trail machen kannst, würde ich auf dem Hauenstein anfangen. Falls dich das Umsteigen und Bus fahren nervt, kannst Du auch einfach mit dem Zug nach Olten fahren und dann ca. 1.5 Stunden von Olten aus auf den Hauenstein hinauf gehen. Durch das sehr pittoreske Trimbach, eigentlich Suburbia von Olten........
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Bei Pa'lante (Webseite, da verweist auch Atompacks auf IG drauf) und bei Atompacks. Und bei Challenge auf IG. Und bei SWD. Und von Tarptent, da habe ich aber das e-Mail schon gelöscht.
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OT: Ich traue ihm sehr wohl zu, dass er schon mit den Challenge Damen und Herren am diskutieren ist. Mit seinem X-Mid hat er immerhin ziemlich viele und alteingesessene Zelthersteller vor den Kopf gestossen, das ging nur wegen seinem Erfindergeist und seinem Wissen auf dem Gebiet. Wenn er eine Change sieht, sein Zelt weiter zu verbessern, wird er dies tun und traditionelles Dyneema gleich überspringen. Ob sein neues Zelt 4 Wochen oder Monate früher oder später auf den Markt kommt ist ihm egal, er hat genug Kunden und kein Risiko.
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Die Hülle des Notch Li d.h. das Aussenzelt ist nicht weiss, sondern grünlich. Das Problem dürfte zu Beginn weniger die Farbe als vielmehr der Glanz des Materials sein. Ist halt eigentlich Plastik. Die Farbe leuchtet nicht, das Zelt ist jedoch nicht lichtdicht, die Reisverschlüsse machen Krach und schnarchen kann auch laut werden. Dann must Du alle Zeltschnüre auswechseln, weil die von Tarptent reflektieren. Dyneema erhält erst mit der Zeit eine schrumpfelige Anmutung, wenn Du jedoch das Zelt gut spannst, werden diese Rümpfe auch wieder gestreckt, das Plastik verkratzt jedoch mit der Zeit und verliert seinen Glanz. Ich halte es halt so, dass ich das Zelt insgesamt verberge. Wenn Du ein Design deiner Wahl d.h. Camo haben willst (in der Schweiz auch Vierfrucht-Pyjama gennant, offizielle Bezeichnung des klassischen Designs ist TAZ 83, wurde sogar von Herr Williams kopiert und basiert auf einem Nazi-Design aus den letzten Tagen des Dritten Reiches...) kannst Du dich vertrauensvoll an Hightail Designs oder Hilltoppacks wenden, die bedrucken Dyneema, allerdings kaum ein bereits genähtes Tarp. Die Druckfarbe von Hightaildesigns hält zumindest bei mir schon deutlich länger als 20 Tage (und sie färbt auch nicht ab). Ein nett bedrucktes Tarp kostet allerdings 500 $, macht aber nix, offenbar besteht die Möglichkeit, das abzustottern.... Oder Du kaufst bei Zpacks, da gibt es verschiedene Farben, allerdings kein Camo mehr. Herr Durston von Durston Gear sagt übrigens, Silpoly sei Dyneema bei längerem Gebrauch überlegen, weil es weniger schnell altert. Momentan würde ich persönlich kein Dyneema Zelt mehr kaufen, weil eine Unternehmung namens Challenge deutlich umweltfreundlichere Materialien am zusammen klopfen ist. Rucksack Hersteller wechseln gerade reihenweise, die Zelthersteller werden folgen, sobald es leichtere Laminate geben wird. Die Laminate von Challenge sollen bei gleichem Gewicht abriebsfester und durchstichsicherer sein als das klassische Dyneema.
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Nach meinen abenteuerlichen Tagen auf dem Jura Höhenweg will ich nun für einmal so richtig in die Berge hinauf. Wo gibt es Berge in der Schweiz? Vielerorts, im Engadin gibt es traumhafte Aussichten und Landschaften gratis dazu. Zunächst muss ich jedoch hinkommen. Die Reise dauert geschlagene drei Stunden, immer mit der Bahn. Ich sitze also im Zug und widme mich meinen tiefschürfenden Gedanken. Ich war gerade meine Schwester in der Surselva besuchen, da war doch noch was. Bingo! Es ist Jagd im Kanton Graubünden. Die Jäger dürfen dort nur während wenigen Wochen im Jahr jagen. Mit Schaudern erinnere ich mich an frühere Expeditionen ins Engadin, die Jäger hockten hinter jedem Stein, ihre Flinten im Anschlag oder sie hielten Lagebesprechungen ab, in grossen Gruppen, ihre Gewehre lehnten an einem Baum. Ich fühlte mich nicht direkt bedroht und es wird dort auch nicht gerade blind auf alles geballert was sich bewegt, von Irrtümern mal abgesehen. Auf der Karte habe ich mir einen Schlafplatz tief im Stazerwald ausgesucht. Dank der Anzeige der Wildschutzgebiete auf der Karte von Schweiz Mobil wäre es sogar legal gewesen. Nur eben jagdlich. Also suche ich den Campingplatz des TCS (einer Lobbyorganisation für freie Fahrt für freie Bürger) in Punt Muragl (ausgesprochen Murail) auf. Der Empfang ist nett, die Gebühr gesalzen. 41.25 Franken kostet mein kleines Zelt. Im Internet ist die Rede von 12 Franken aber es kommen halt noch Abgaben oben drauf. Die Camping-Betreuerin erkundigt sich nach meinem Schlafsack und versucht, mir Mut zuzusprechen: Dank dem Regen bleibe es wärmer, die Temperaturen würden sonst unter den Gefrierpunkt fallen. Ich sage ihr, sie solle sich keine Sorgen machen, ich käme wohl einigermassen zurecht. Sie zeigt mir sogar meinen Zeltplatz. Sehr idyllisch gelegen, es gibt Aussicht auf die Leitplanke der Strasse. Der Verkehr rauscht keine 20 Meter weiter an mir vorbei. Macht aber nichts, auf der anderen Seite ist eine Bahnlinie und ein rauschender Bach. Hab ich alles schon vorher gewusst und darum neue Ohropax gekauft. Es regnet in der Nacht und mehrere Stunden. Ist mir egal, mein Zelt hält mich trocken und mein Schlasa ist den Verhältnissen angepasst, mein mittleres Modell, 0 F oder -17 C. Dementsprechend ist es mir grad egal ob es Minus wieviel auch immer werden wird. Weniger egal ist mir leider der Dreck den der Regen gegen mein Innenzelt wirft. Macht aber auch nix, ist am Morgen schnell fürs erste abgewischt. Die Campingplatz Betreuerin sagte, wild zu campen sei gefährlich. Kaum liege ich da, vergehen mir die Zweifel über ihre Aussage. Naiv wie ich war, hatte ich gedacht, sie hätte wohl generell keine Ahnung und nähme an, Murmeltiere würden versuchen, einem die Kehle durchzubeissen. Nein, das Problem liegt anderswo. Es knallt. Und knallt. Und knallt aus allen Richtungen. Ein Wunder hört man die Kugeln nicht pfeifen. Wenn ein Jäger ein Auto auf der Strasse träfe, würde mich dies nicht weiter erstaunen. Ich liege glücklicherweise tiefer als die Strasse und auch der Bach hat einen hohen Damm. Sonst würde ich wohl das Rotlicht meiner Lampe in den Blinkmodus schalten müssen oder der ganze Campingplatz müsste mit Sandsäcken gesichert werden. Das war jetzt nur leicht übertrieben. Stazerwald. Zwischen den Tannen und dem Berg liegt ein ganzes Dorf und die Pass-Strasse des Berninapasses. Am nächsten Morgen wandere ich zunächst um den Stazerwald herum. Ein Hundehalter hat sich passend zur Saison angezogen. Orange Leuchtweste, oranger Hut, orange Leine zu seinem Hund, der auch eine orange Weste trägt. Sicher ist der Herr übervorsichtig und Jagdgegner obendrein. Meine Seitentaschen am Rucksack sind auch orange, ziemlich auffällig. Wenigstens weiss ich nun, wofür die hohen Abgaben auf meine Übernachtung gebraucht werden. Der Wald sieht aus wie von einem Gärtner angelegt. Kein Ast liegt herum, das Gebüsch wie von einem Coiffeur gerichtet. Jedes Blättchen ein ästhetischer Knaller. Der Wald muss überdies sehr gut besucht sein. Auf Baumstrünken hat es Studentenfutter, Idioten locken damit wohl die gut genährten Eichhörnchen an, für Instagram. Ich werfe alle Steinhaufen um, besonders jene weit ab vom Weg. Ich kann es mir nicht verkneifen und spaziere zum Lei da Staz. Das dortige Hotel schreibt auf seiner Webseite: “This is one of the most magical places in the whole Engadin where authenticity, hospitality and nature at one come together”. Was kann schon schiefgehen, abgesehen von der englischen Grammatik? Wenn die Gemeindeangestellten anfangen, das Holz für die Feuerstellen bereits in kleinen Würfeln haufenweise hinzuwerfen, kann wohl davon ausgegangen werden, dass Besuchende sonst den halben Wald abfackeln würden. Ausserdem stehen die Campingverbotsschilder wirklich überall. Dann St. Moritz, eine endlose Treppe, vorbei an höchstpreisigen Merino Verarbeitern. Und dann das Skigebiet von St. Moritz. Die Schneekanonen sind immerhin von Pininfarina eingekleidet worden. Und es gibt hunderte davon. Der Trail Nummer 6 “Alpenpässe-Weg” von Schweiz Mobil beginnt neu bei der Bergstation einer Zahnradbahn, Corviglia. “If you love the mountains, you must have been here at least once in your life” - das zieht einem wohl die Socken aus oder schlägt gleich dem Fass die Krone ins Gesicht. Die Werbung bei einer anderen Bergstation ist immerhin top aktuell. “Der Berg ruft. Leise”. Beworben wird ein Elektromobil, peinlicherweise basierend auf dem VW ID4. Ein wenig aufgehübscht, ein Logo-job, gegen geringe Gebühr. Genau mein Stil, brauche ich unbedingt, mein Selbstvertrauen wird sich sonst niemals erholen. Immerhin ist die Angestellte in einem Restaurant sehr nett. Als ich von Deutsch auf Italienisch wechsle, nachdem ich sie Italienisch sprechen höre, fällt sie mir fast um den Hals. Die Werbung für jene Automarke ist dafür nun sogar im Tisch integriert. Es ist jetzt 14 Uhr, ich will immer noch ein wenig hinauf. An einem riesigen, aber künstlichen See vorbei (irgendwo muss das Wasser für die Schneekanonen ja her kommen) geht es an einer Skipiste entlang zur Fuorcla Schlattain, 2872 Meter. Immerhin 1000 Meter höher als ich heute morgen gestartet bin. Es hat auch Schnee hier oben aber nicht viel. Dann geht es hinunter auf 2600 und dann eben wieder hinauf auf 2900 Meter über die Fuorcla Suvretta. Die Höhe bin ich mir überhaupt nicht gewohnt, ich habe keine Ahnung, wann ich zuletzt so hoch oben war. Ich sehe zweimal Gämsen, eine Gams-Familie flüchtet vor mir obwohl sie viel tiefer im Tal unten sind. Es ist mittlerweile 18:00 Uhr. Ich beisse in den sauren Apfel und wandere zur Jenatsch Hütte. Ich hatte keine Ahnung, dass dies die höchstgelegene Hütte im Kanton Graubünden ist. Geführt wird die Hütte heute von zwei jüngeren Damen, die Übernachtung kostet 41 Franken, natürlich habe ich mich nicht im Voraus angemeldet und ich will auch nicht SAC Mitglied werden. Inklusive mir sind wir fünf Gäste. Ein älteres Paar im Pensionsalter aus der Schweiz und ein junges Paar aus Deutschland, keine dreissig Jahre alt. Ich treffe in einem dummen Moment ein, die Gastgeberinnen haben das Abendessen fast fertig zubereitet. Ich verzichte dankend, dadurch ergibt sich natürlich bereits eine etwas unglückliche Situation, weil die anderen essen und ich daneben sitze. Ich habe natürlich genug zu essen und ich habe auch schon den ganzen Tag lang gegessen. Natürlich versuchen die Schweizer so nett wie möglich zu sein, aber die Deutschen haben halt einfach keine Lust. Er ist aus dem Osten, der Schweizer fragt ihn gleich, ob er auch AfD gewählt hätte. Es ist mir nur ein wenig peinlich und ich unterhalte mich mit dem Schweizerpaar, hauptsächlich damit sie die Deutschen in Ruhe lassen. Immerhin gelingt es mir ein paar kritische Punkte anzusprechen. Der Schweizer ist auch nicht unbedingt ein glühender Verehrer des SAC. Die Versorgung der Hütten 100 % per Helikopter ist für ihn auch nicht mehr zeitgemäss. Zwischen einfach alles per Helikopter und alles selber bringen gibt es auch noch Maultiere und die Vermarktung solcher Trips als eigenes Erlebnis oder halt nur die teilweise Versorgung per Helikopter. Solche Gedanken kommen nicht nur mir als fanatischem Greta-Verehrer - sogar Transa baut dies mittlerweile in ihre fragwürdig personalisierte Werbung ein. Ich wollte eigentlich gar nicht wissen, was Anja als Unterwäsche trägt. Der Realist in mir weiss aber auch, dass die Hüttenwartenden ihr Geld nicht mit Yogastunden sondern mit geisthaltigen Getränken verdienen. Diese werden in Glasflaschen gehandhabt, Kartons gelten als billig. Niemand buckelt eine Kiste Wein den Berg hoch und selbst wenn dies mit Maultieren gemacht würde, gäbe es Kritik. In der heutigen Zeit ist die Haltung von Nutztieren auch nicht mehr kostenlos zu haben und kein Reiter wird sein Pferd für solche Spässe ausleihen. Natürlich werde ich im selben Zimmer untergebracht wie die Deutschen, es gäbe mehr als genug andere Zimmer. Hütten-Grove auf Teufel komm raus, obwohl alle gerne darauf verzichtet hätten - Internet in der Hütte gibt es auch, allerdings nur für die Gastgeberinnen und das Bezahlterminal. Gäste dürfen nicht einmal ihr Mobiltelefon laden - mir egal, ich hab meine Powerbanks dabei. Um halb fünf Uhr morgens stehe ich auf, um viertel nach sechs im allerersten Morgengrauen bin ich weg. Man sollte auch einen Hüttenschlafsack dabei haben und mein Covid-Zertifikat wird kontrolliert. Natürlich habe ich einen Hüttenschlafsack, allerdings ist dieser halt für Open-Air Hütten ausgelegt und entsprechend warm isoliert, man kann ja nie wissen. Die Hütte ist ungefähr links unter der Nebelwelle Die grosse Steinbock-Gruppe, die am Abend zuvor friedlich aber unverzeihlicher Weise in zu grossem Abstand zur Hütte für ein Foto gegrast hatte, lässt sich am Morgen früh nicht blicken, aber das Nebelmeer ist grandios. Ich überquere die Fuorcla d’ Agnel, 2982 Meter hoch. Auf der Gegenseite hätte ich erst um 22:00 Uhr einen Schlafplatz gefunden und die Überquerung im Schnee wäre auch ein wenig heikel gewesen. Aber ich hätte wohl eine angenehme Nacht verbracht. Wieder geht es runter auf 2500 und dann über die Fuorcla digl Leget. Hier oben ist alles eine Steinwüste, der Gletscher, der im 18. Jht bis zur Jenatschhütte reichte, ist mittlerweile verschwunden. Nach jeder Fuorcla bietet sich ein anderer, majestätischer Anblick. Idioten haben Steinmächnen weit ab vom Wanderweg gebaut. Bei Nebel kann dies sogar gefährlich werden, es gibt hohe Felsen hier. Nach meiner Vorbeiwanderung sind die aber abgeräumt. Es gibt auch richtig hohe, als Wegweiser, die lasse ich natürlich stehen. Leider verlässt mich dann aber das Glück. Ich muss runter auf 2200 m. Und damit ins Nebelmeer und auf eine Kuhweide. Meine gute Laune wird auf eine sehr harte Probe gestellt. Die Weide ist zugleich ein eigentliches Hochmoor. Den Alpverantwortlichen ist dies offensichtlich egal. Die Kühe haben zeitweise kurzen Prozess mit jeglicher Vegetation gemacht. Kuhsumpf von solch gigantischen Ausmassen habe ich noch selten gesehen. Der Wanderweg ist stellenweise fast unpassierbar. Ich entschliesse mich daher, nach Bivio abzusteigen. Gott straft jedoch sofort: Kaum bin ich 20 Minuten lang abgestiegen, klart die Nebeldecke auf. Aber im Wald zu übernachten bei derart treffsicheren Jägern ist mir einfach zu riskant. Ab nächster Woche ist zudem Steinwildjagd. Dann dürfen auch Steinböcke und Gämsen aufs Korn genommen werden, es wird auch deutlich oberhalb der Waldgrenze gejagt werden. Also fahre ich nach Hause. In Zürich gibt es amtliche Wildhüter, diese schiessen durchaus auf Tauben, jedoch mit einem Kleinkalibergewehr. Im Kanton Graubünden werden grosskalibrige Gewehre bevorzugt, angeblich sei dies wegen den Hirschen erforderlich. Aber ich werde sicher zurück sein. In wärmeren Jahreszeiten und wohl dieses Jahr in anderen Kantonen. Zu Hause steht eine Reinigung meines Zeltes an, anschliessend eine Reinigung meiner Badezimmer.
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Da stehe ich nun, nicht wesentlich klüger als zuvor, aber eben auch nicht so frei in meinen Bewegungen, wie ich mir dies wünschte. Zugang in die USA soll bis Weihnachten nicht erlaubt sein, sagen die Reiseexperten von Lufthansa, nun hat aber offenbar Joe beschlossen, im November wieder zu öffnen. In Kalifornien waren ausserdem zeitweise alle “National Forests” wegen Zu geschlossen. Das Zu hatte einen ernsten Hintergrund: Die Feuerwehren waren absolut am Limit, es gelingt ihnen kaum, die Dörfer vor den Waldbränden zu schützen (was grundsätzlich echt schwierig ist, die Häuser dort sind eigentliche Molotowcocktails, gebaut aus Holz, dass während Jahren schön nachtrocknen konnte, oftmals komplett mit hübschem Gastank im Garten, romantisch gebaut unter fetten Tannen. Leider können sich die wenigsten da Häuser wie in Australien leisten, weil feuerfeste Bauweise eher teuer ist). Alleine am Dixie Feuer waren zeitweise ein Viertel aller Ressourcen, die in Kalifornien zur Verfügung stehen, gebunden - und der PCT dort ist bis auf weiteres geschlossen. In Europa kaum vorstellbar, aber wegen Covid wurden Häftlinge entlassen, die fehlen nun bei der Brandbekämpfung. Seit letztem Jahr können sich immerhin ehemalige Häftlinge auch in Freiheit bei den Feuerwehren bewerben. Zuvor ging das nicht. Der PCT war bis am 15. September in ganz Kalifornien faktisch geschlossen. Die armen SOBOs, die sich durch Washington und Oregon gekämpft hatten, kamen auf dem PCT nicht mehr weiter. Einige wichen auf den Colorado Trail aus. Gemäss sicherlich hoch objektiven Einträgen auf IG kamen sie dort wenigstens gut voran. Ich sitze also in der Schweiz und mache nicht sonderlich viel. Nichts wie los auf meinen Haustrail, den Jura Höhenweg. Es gab dort immerhin einen echten Waldbrand, gebrannt haben jedoch ca. 50 mal 20 Meter. Innerhalb einer Stunde war das gelöscht. Zunächst brauche ich aber neue Schuhe. Ich entscheide mich für einen Hybridschuh: Den Hoka One One Challenger ATR 6. Speedgoats sind wie immer ausverkauft, die Leute reisen sich die Schuhe in den Läden aus den Händen. Wer etwas von sich hält, führt diese Schuhe nun in den Bergen spazieren. Der Schuh ist zumindest hier nun ähnlich verbreitet wie früher der Scarpa Mojito. Das harte Los der SUL-Avantgarde: Die Nachahmer kaufen uns unsere Produkte vor der Nase weg. Ich wollte aber ohnehin gerade keine Speedgoats, weil es doch etliche Abschnitte an Waldstrassen und auch mal geteerte Hauptstrassen gibt. Eine suboptimale Entscheidung, wie sich später herausstellen wird. Die erste Nacht verbringe ich keine fünf Kilometer vom Start des Trails entfernt. Ein Fluch meiner Faulheit, ich war erst um 19:00 Uhr dort. Ich finde jedoch eine Lichtung, sehr wohl gut verborgen. Der Quilt ist fast zu warm. Am nächsten Tag geht es heiter weiter. Der Tag verläuft unspektakulär, tief im Kanton Aargau. Motorradfahrer lärmen, Hunde bellen. Unsere Mini-AfD. Die beiden wurden abgewählt, sicherlich äusserst schade. Ich habe aber Mühe, einen gescheiten Schlafplatz zu finden - es ist einfach alles ziemlich steil und so laufe ich immer weiter, 42 km weit. Ich finde schliesslich was tief im Wald aber von den Wegen dennoch erkennbar. Meine Horrorvorstellung ist immer ein Hundehalter, der seinen Hund laufen lässt. Ein Blick auf die Karte würde mich beruhigen. Auch bei seniler Bettflucht wird kaum jemand 1.5 Stunden zu meinem Standort laufen, es gibt nur ein paar Bauernhöfe in der Nähe. Am nächsten Tag freue ich mich bereits geistig auf eine fette Bratwurst und Rösti auf dem Hauenstein. Pustekuchen, alles ist geschlossen, deshalb ziehe ich weiter, nach Balsthal hinunter. Man gibt sich ja hoffentlich Mühe, alle Regeln und Vorschriften einzuhalten... Spontan gehe ich meine Eltern besuchen, nach zwei Nächten in der tiefsten Wildnis habe ich das ganz sicher verdient. Mein Vater macht eine Bemerkung wegen meinem Gewicht. Frechheit, soll doch grad selber in der Spiegel schauen. Am nächsten Tag geht es am Nachmittag wieder zurück nach Balsthal und von dort aus den Hügel wieder hoch. Ich finde einen genialen Schlafplatz, bereitgestellt von der tapferen Schweizerarmee. Ein riesiges Schild mit dem Datum des WK’s im 2016, eine Bausappeur-Kompanie hatte gerade nichts besseres zu tun, also haben sie einen Picknickplatz erstellt. Es gibt ein kleines Kies-Plätzchen, ein Tisch sowie eine kleine Trockensteinmauer. Die Steine wurden jedoch lieblos aufgeschichtet, der Zivildienst baut die viel schöneren Mauern. Natürlich ist der Platz nicht auf der Karte verzeichnet und entsprechend bereits halb zu gewuchert (und er liegt unterhalb der Krete im Wald, die Picknickplätze oben auf der Krete erfreuen sich grosser Beliebtheit und ich hatte gerade keine Lust alle Schweizerbegriffe in verständliches Deutsch zu übersetzen, Entschuldigung). Am nächsten Tag geht es nicht sonderlich weit, ich will eigentlich an einem bekannten Schlafplatz auf dem Grenchenberg übernachten. Kaum habe ich mein Lager aufgestellt, höre ich Motorengeräusche und natürlich hält der Traktor genau auf der Wiese vor meinem Lager. Jugendliche kommen in den Wald. Ein Dickicht schütz mich, sie lärmen jedoch herum und sind zeitweise auch in diesem Dickicht. Vorsichtshalber baue ich meine Trekkingstöcke aus dem Zelt aus. Es ist eine dumme Situation. Suchen die mich? Möglich ist es. Nach einer Stunde habe ich genug. Es steht wohl ein längerer Nachtmarsch an, weil es nun viele private Ferienhäuschen gibt. Doch ich habe Glück. Eine Hundertschaft von Motorradfahrern hat sich an der nächsten Kreuzung niedergelassen. Genau was ich jetzt brauche. Ich frage um Erlaubnis, dann stelle ich mein Zelt auf. Nicht ohne Schwierigkeiten: Der Boden ist super steinig, ins hohe Gras wollte ich eigentlich nicht. Natürlich bietet mir der Oberkradfahrer sofort einen Hammer an. Ähem, meine Heringe sind aus Carbon, ein Hammer ist da eine sehr schlechte Idee. Alle tragen übrigens Flecktarn-Hosen, eher suspekt. Immerhin, am nächsten Morgen trägt der Chef ein “Die-Toten-Hosen” Shirt, also eher auf der sympathischen Seite. Die Motorräder sind auch eher auf der preiswerten Seite, ich sehe keine 70k Harleys aber natürlich viele BMW GS und ältere Japaner. Zunächst muss ich jedoch alle Schnecken von meinem Zelt entfernen. Dann steht aber eine anstrengende Etappe an: Auf den Chasseral hinauf. Es regnet leicht, aber immerhin ist die Schlucht hinunter wieder offen, wegen Steinschlag war sie längere Zeit zu. Meine Schuhe rutschen auf nassen Steinen. Dies ist weniger ideal. Unten an der Schlucht treffe ich auf einen Langstreckenwanderer. Er hat seine Mitbringsel um einen Brunnen herum ausgebreitet. Ich registriere aus den Augenwinkeln einen halbwegs tauglichen Rucksack und ein Sitzpad. Aber auch eine riesige Nalgene-Flasche. Nichts wie weg hier, mit solchen Menschen will ich nicht gesehen werden. Abgesehen davon, tropft der Brunnen nur, weshalb ich mich mit dem Spruch “C’est pas grande chose” rasch davon mache. Ich nehme noch eine Verbindungsetappe durch Le Paquier mit. In diesem Dorf ist der Zivildienst daran, die alten Trockensteinmauern wieder herzurichten. Das Resultat ist wunderschön, der ganze Ort sieht schon viel besser aus. Übernachtet wird wieder tief im Wald, den Kuhglocken-Soundtrack trotzdem stets fest am Ohr. Endlich: Trail-Magic auch in der Schweiz! Am nächsten Tag geht es zum Creux du Van, einer hohen halbkreisförmigen Felswand. Dort gibt es sogar Steinböcke und es gibt auf IG eigentlich kein Foto von der Location ohne Steinböcke. Wer diese nicht sieht, ist folglich sicher ein grosser Idiot, IG hat bekanntlich immer recht. Der Tag verläuft richtig gut. Ich stehe erst um 8 Uhr morgens auf und ich gönne mir eine lange Pause auf dem Vue des Alpes. Mein Sportkollege trifft auch ein, er spricht kein Französisch, jedenfalls muss er der Verkäuferin mit Gesten erklären, was er will. Ich wette, er kennt nicht mal den Wasserhahnen neben den WC’s. Seine riesige Nalgene Flasche ist jedoch gefüllt, wahrscheinlich hat er eine Viehtränke benutzt. Mittlerweile trage ich einen Seitenschneider und Baustellen-Handschuhe mit, jedoch traue ich mich nicht, einen riesigen Steinhaufen auf dem Mont Racine umzuwerfen. Es hat zu viele ältere Menschen hier, ich will nicht negativ auffallen. Ich sammle aber fleissig alle Kleber mit “Irgendwer le chemin” und “Irgendwer ton createur” ein. Wanderwegschilder sind für alle da, auch für jene, die nichts mit diesem Glauben am Hut haben, die Kleber sind hässlich und manchmal sogar über die Hinweise gepappt. Der Seitenschneider kommt übrigens auch zum Einsatz, aus rechtlichen Gründen ist mir aber gerade entfallen, wann, wie und wo. Wie schon andere Foristen berichtet haben, gibt es nun tatsächlich riesige Schilder, z.B. auf der Hasenmatt, dem höchsten Punkt im Kanton Solothurn, mit Werbung für eine dümmliche Tageszeitung und einem Sportgeschäft, irgendeine “Challenge”. Diese Schilder sind aber wie gesagt riesig und lassen sich nicht so leicht demontieren, geschweige denn abtransportieren. Dummerweise hatte ich gerade keine GWS 12V-76 Professional von Bosch zur Hand. Abgesehen davon, hatte es dutzende andere Menschen und ich will niemandem den Tag verderben. Ich halte es dennoch für eine Frechheit, sogar die Berggipfel mit Werbung zu verunstalten. Bitte kauft nicht mehr bei Ochsner-Sport ein (immer in der Schweiz), deren Sortiment ist ohnehin für UL wenig geeignet. SportXX von Migros ist aber auch nicht ideal unterwegs. In ihrer Werbung für Regenjacken ist eine Familie zu sehen, die glücklich und zufrieden einen Steinturm baut. Liebe Freunde, habt ihr schon mal was von LNT gehört? Herr Steinbock nimmt mich ins Visier... Der Abstieg nach Noiraigue ist nichts für schwache Nerven, ich treffe gerade noch rechtzeitig ein, um mir im Laden ein paar Power Rades und eine Eiscreme zu kaufen. Dann beginnt der beschwerliche Aufstieg zum Creux du Van. Ich wandere stets in den letzten Sonnenstrahlen und der Weg hat mehr nasse Steine und Platten, als mir mit diesen Schuhen lieb sein kann. Mit Vibram Megagrip unter den Speedgoats wäre das nicht passiert. Oben angekommen, sehe ich mich erneut gebremst: Die Steinböcke sind da! Ich fotografiere wie wild, natürlich mit entsprechendem Abstand. Ein grosser Bock kommt trotzdem auf mich zu, wahrscheinlich mag er es nicht, wenn ich seine Kinder oder Partnerinnen fotografiere. Rasch tauche ich im Schutz einer Kuhherde unter. Der Bock könnte locker über die Mauer springen, ich will nicht als Steinbockbelästiger in der Zeitung erscheinen. Oder banaler: Herr Steinbock ist sich wahrscheinlich gewohnt, von Menschen gefüttert zu werden... Eine junge Dame hat es immerhin in besagte dümmliche Zeitung geschafft, indem sie sich nackt auszog und Kälbchen streicheln gegangen ist. Es gibt wirklich überall Hinweisschilder auf Mutterkühe, entsprechende Unfälle und sogar Todesfälle, auch unter Bauern. Die Dame ist aber gleichzeitig stolze Impf- und Massnahmengegnerin. Da kann traut mensch natürlich überhaupt keinen Warnungen mehr, wahrscheinlich denkt sie, diese seien von Bill G. hingestellt worden, um die Menschen zu manipulieren. Da sie den kompletten Durchblick hat, fällt sie natürlich nicht darauf rein. Sie wurde prompt von einer Mutterkuh aus dem Feld vertrieben. Bevor jemand fragt: Ich halte Impfskeptiker zumindest teilweise für bescheuert. Es gibt wirklich sehr viele Kuhherden auf diesem Trail, manchmal muss man mitten durch. Ich kapituliere nur einmal und folge dem Zaun auf der Aussenseite. Die Kühe stehen so dicht, dass wenn eine sich erschrickt, eine andere mir auf die Pfoten stehen könnte. Danach müsste ich ein Spital aufsuchen, keine Lust. Gleich oberhalb der Felswand am Creux du Van stellen zwei junge Damen ihr Zelt im Naturschutzgebiet auf (ja, es ist Naturschutzgebiet, sie hätten ihr Zelt auf der anderen Seite der Mauer aufstellen können, aber da sind schon wieder Kühe). Wohl bekommts, das Zelt ist aus dem Grossverteiler, mit solchen Menschen will ich nicht gesehen werden. Hoffentlich gibt es einen schönen Wind, damit das Zelt die ganze Nacht angenehm und vor allem sehr laut flattert. Als vorbildlicher LNT Vorkämpfer steige ich brav in den nächsten Wald ab. Schon wieder 43 km. Zwecks Schonung meiner Knie reise ich dann nach Zürich zurück, damit ich den Mittwoch auf dem Zürisee verbringen kann. Es gibt da ein privates Boot, in der für mich angemessenen Grösse (der Grill ist eben fest eingebaut, auf dem Heck und wir waren nur 15 Personen, wodurch es auf diesem Kahn aufgrund der Länge sehr angenehm ist), ausserdem muss ich auch mal duschen. Am nächsten Tag geht es zurück nach Noiraigue, wieder an den Fuss der Felswand des Creux du Van. Ich trage zwar immer noch keine Speedgoats, aber immerhin Topo’s mit Vibram Sohle. Wesentlich rutschfester. Ich nehme nun eine andere Route hinauf, weniger spektakulär aber im Regen genau was ich brauche. Natürlich ist es wieder 17:00 Uhr bis ich da bin, dafür finde ich wiederum einen guten Schlafplatz. Die Armee übt allerdings mit automatischen Waffen. Sie müssen mit Fahrzeugen unterwegs sein und schiessen kleine Salven. Irgendwann haben sie aber auch genug geübt. Längst habe ich sogar die Einstellung für diffuses und rotes Licht an meiner Lupine Penta gefunden. Für die nötige Diskretion beim Beziehen von Lagerorten. Ich traue mich mittlerweile auch, mein Tarptent Notch auf einer Seite offen stehen zu lassen. Ich habe das partial solid Inner, es ist wirklich ein Traum. Leider aus dem alten traditionellen Dyneema, ich bin gespannt wann es die ersten Zelte aus Ecopac oder Ultra geben wird (Tarptent belehrt mich jedoch, dass diese neuen Laminate immer noch viel schwerer sind als das gegenwärtig verwendete Dyneema, sie beobachten die Situation jedoch und werden sofort wechseln, sobald die Firma Challenge ein leichteres Laminat zusammen geklopft hat. Dies ist höchstens wegen der Erfahrung von Tarptent dumm, die dann natürlich wieder bei null anfängt - und natürlich soll man sein Zelt gemäss LNT verwenden, bis es wie ein Fischernetz aussieht). Ausserdem liegt mein Aeon Li immer noch bei einem Bestatter in Boston. Saudumme Idee gewesen, wegen dem Porto und so, in meinem grenzenlosen Optimismus hatte ich halt gedacht.... Wenigstens bin ich nun stolzer Besitzer und nicht nur Eigentümer einer echten Therm-A-Rest XLite. Für die Gewichtsersparnis gegenüber der XTherm, wenn es für die Uberlite bereits zu kalt ist. Ich schlafe zu Hause auf einer 4 mm CCF, da will ich es wenigstens im Wald bequem haben. Beim Abstieg nach Ste-Croix überhole ich zwei Damen, sie sprechen Rätoromanisch. Ohne mit der Wimper zu zucken grüsse ich sie mit “Bun Di”. Sie schauen einigermassen verwundert und grüssen auf Deutsch zurück. Wir sind eben multikulturell genug, um uns im französischen Teil der Schweiz auf Deutsch zu grüssen aber eigentlich eine Drittsprache zu sprechen. In Ste-Croix geschehen noch Zeichen und Wunder. Schweiz Mobil hat vor einiger Zeit die Route geändert. Früher durfte man ca. 4 Kilometer auf einer hübschen Teerstrasse wandern, durch offenes Gelände. Für die Freunde von militärischen Bauten ein Leckerbissen, es gibt dort viele Bunker. Im Sommer war dies trotzdem eher mässig schön. So auf einer asphaltierten Strasse in brütender Hitze wandern bekanntlich alle Leute sehr gerne. Letztes Mal wurde ich dort auch von einem Hund belästigt. Nun verlässt man Ste-Croix in eine andere Richtung und kann nach einem kurzen Aufstieg im Wald einer Krete entlang wandern. Ich sehe wegen Nebel und Wolken gar nichts, aber bei gutem Wetter sieht man wohl auf den Genfersee hinunter. Es gibt sogar eine historische Panoramatafel aus dem 18. Jahrhundert. Nur übernachten kann man auf der neuen Route nicht, da Naturschutzgebiet. Immerhin sehe ich eine echte Gams. Schlafplatzsuche ist eine Challenge aber ich finde dann doch einen wunderbaren Schlafplatz. Es ist immer dasselbe: Einer nicht mehr genutzten Waldstrasse folgen, bis es keine Fussspuren mehr gibt, dann nach rechts oder links in den Wald. Ich liege also im offenen Wald aber eben trotzdem wunderbar verborgen. So ist es mir wirklich am liebsten. Auch grössere Viecher können wunderbar ausweichen, falls sie überhaupt des Weges spazieren. Am nächsten Tag steht dann trotzdem Asphalt auf dem Programm, hinunter nach Vallorbe. Dort wurde auch gebaut, der Dorfkern wurde aufgehübscht, es gibt nun ein kleines Museum zur ehemaligen Metalproduktion. Ich freue mich vor allem auf den grossen Lebensmittelladen. Nach ein paar Tagen wandern habe ich auch Gewicht verloren. Es ist ein grosser Unterschied ob man bei 180 cm Körpergrösse 95 oder 86 Kilo durch die Gegend wuchten muss. Ich fliege fast zum Dent de Vaulion hinauf. Ein Herr Goethe war auch mal da, natürlich kann man fast bis nach oben mit dem Wagen. Eine Familie hat es sich mit der Weissweinflasche an einem Tisch gemütlich gemacht. An meinem Stammplatz in Le Pont wird gerade geholzt. Vorsichtig ist die Porzellankiste, ich mag es nicht, mitten in der Nacht aufgeweckt zu werden. Also mache ich es mir ausser der Sichtweite tiefer im Hang bequem. In der Nacht umkreisen Wildschweine mein Zelt. Keine Sau ist frech genug mein Zelt zu inspizieren, aber sie graben den Waldboden auf. Und morgens um 4 Uhr befinden die Kuhhirten auf dem Feld unten am Hügel, es sei jetzt Zeit, die ganze Herde zu verschieben. Ein riesiger Krach. Am nächsten Morgen steige ich nach Le Pont hinunter, da ich am nächsten Tag im Bündnerland sein muss. Damit verpasse ich schon wieder das letzte Stück des Trails, aber wie immer, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Also bin ich bald wieder auf dem Weg nach Le Pont. Ich wandere ca. 1 Stunde und schon wieder muss ich mir einen Schlafplatz suchen. Ich steige tief in den Wald hinab und folge einem nicht mehr genutzten Weg. In der Nacht habe ich Migräne. Das ist dumm, weil mit Migräne kann ich nicht schlafen und damit nicht richtig wandern. Natürlich habe ich nicht einmal ein Alcacyl dabei. Wenigstens höre ich in der Nacht seltsame Geräusche. Entweder ist es eine Kuh im Stimmbruch, die in der Nacht das melodiöse Muhen übt oder ein röhrender Hirsch. Ich tippe auf letzteres. Dennoch schaffe ich es am nächsten Tag bis nach St-Cergue und auf den La Dôle. Ein Wanderer kreuzt vor mir den Weg, er lässt seinen Hund laufen und trägt einen HMG Rucksack. Keine 100 Meter weiter huscht ein hundeähnliches Tier unter einem Zaun durch. Entweder ein junger Säbelzahntiger oder der übliche Beutelwolf im Urlaub aus Tasmanien. Es war kein Fuchs, ich bin mir gänzlich, 100 %, sehr sicher. Im Nebel kann ich leider nicht genau erkennen, was es ist. Aussicht gibts auch Vom La Dôle aus geht der Trail bis nach Nyon hinunter. Oder von 1677 auf 400 Meter. Darauf habe ich beim besten Willen keine Lust und die Strecke ist hässlich. Ich muss diesen Abschnitt von Le Pont bis nach St-Cergue möglichst bald in der Dämmerung begehen, wenn die Kühe von den Weiden verschwunden sind. Mit etwas Glück werde ich dann hoffentlich Luchse sehen und Wölfe heulen hören. Es gibt ein Rudel hier, benannt nach dem Marchairux aber ich könnte auch in Le Pont einen Schlenker durch den Risoux machen, dem grössten zusammenhängenden Wald in der Schweiz. Als Wolf würde ich mich hier auch zu Hause fühlen. Leider kostet alleine die Fahrt hin und zurück über 80 Euronen (mit der Bahn). Wer mag, kann übrigens auch Eurotrek um die 1000 Franken bezahlen und dann die Strecke von Couvet nach Nyon in 7 Tagen zurücklegen. Der ganze Trail mit Eurotrek dauert 22 Tage und kostet an die 3000 Franken (Übernachtet wird nur in Hotels). Das kann ich mir beim besten Willen nicht leisten. Zurück in Zürich suche ich den Bächli Bergsport auf. Ich will neue Speedgoats und schaffe es sogar, mir ein Paar zu sichern. Mit demselben Schuh ist auch Herr Spielberg (Trailname) auf dem PCT unterwegs, es kann also überhaupt nichts schiefgehen. Die Arc’teryx Aerios FL (ohne GTX!) gibt es auch, in der Arc’teryx Boutique, leider nur für Frauen. Hätte ich sofort gekauft aber es gibt sie nur bis Grösse 42. Eine Teillieferung aus Kanada sei unterwegs, da seien dann auch welche für Herren darin. Ich will jetzt mal so richtig in die Berge. Die gibts auch, beispielsweise im Engadin.
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OT: Was mich mehr stört: Tiere mit Fallen zu fangen ist wohl definitiv eine ziemliche Dehnung von LNT. Jagen nicht grundsätzlich, hat jedoch auch wenig bis nichts mit UL zu tun. Ebensowenig wie Touren mit einer umgeschnallten (Mikro) AK-47 zwecks angeblicher Erhöhung der Sicherheit.
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Karrimor Carbon-Trekkingstöcke / Erfahrung mit sportsdirect
Mars antwortete auf ULgeher's Thema in Ausrüstung
Aus UK und Retail? Für die Saison 2023 könnte es sogar klappen. Versuchs mal da, falls es das noch gibt, solche Verzeichnisse werden selten gepflegt: https://www.karrimor.com/regensburg-sd-de-store-1056 -
Dafür gibts bei Arc'teryx auch die Lefroy, falls sich jemand leicht dezentere Farben wünscht. Kein Mesh innen, keine Reisverschlüsse unten an den Beinen, allerdings 290 Gramm. Ich überlege mir ernsthaft, die Taschen rauszutrennen.....
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Theoretisch lassen sich Luftmatten mit dem Bügeleisen neu verschweissen, immer gemäss YT University, wer will schon eine lange Uberlite. Unten X-therm, oben 1.5 Uberlight. Ersetzt dann Zelt und Schlasa. Die mangelnde Belüftung stellt jedoch ein Problem dar, wahrscheinlich müsste man einen Kragen erbauen und den Kopf draussen halten. Keine Ahnung ob die Luftzirkulation in Matten ein Problem ist. Aber man könnte dann ein Tarp in Geschirtuchgrösse verwenden, einfach damit es einem nicht grad in die Fresse regnet.
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ES hat wirklich alles, das Meiste ohne Neon. Als Schweizer würde ich Spilag vorschlagen, wenn es der Arbeitgeber bezahlt Arc'teryx.
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Schuhe die Xte oder: Breite Trailrunner, aber abriebfest.
Mars antwortete auf zweizehn's Thema in Ausrüstung
Grundsätzlich: Weiche Gummimischungen z.B. Vibram Megagrip halten unter Trailrunnern wesentlich besser als harte Gummimischungen. Bei schweren Wanderstiefeln wird der Grip vor allem mechanisch gemacht, d.h. mit sehr stabilen Stollen. Die Gummimischung ist super hart, die Schuhe sehen nach 1000 km aus wie vor fünf Minuten aus dem Laden geholt. Sie bieten Schutz ohne Ende, da die Sohle wie ein Brett gestaltet ist und der Oberschuh das Fussgelenke quasi stilllegt. Leichte Trailrunner können dies nicht bieten, deshalb muss sich die Gummimischung mit dem Untergrund verzahnen, wozu es weiche Gummimischungen braucht. Leider schmelzen aber diese Mischungen wie Butter an der Sonne auf Asphalt. Diese Nachteile werden aber durch die Effizienz mehr als wettgemacht. Trailrunner erlauben mehrere 30 Meilen Tage hintereinander, während Wochen, mit Stiefeln ist dies mässig lustig. Die wenigsten Menschen laufen lange Trails in Stiefeln, auch wenn dadurch vielleicht ein paar hundert Euro gespart werden könnten (es besteht ein hohes Risiko, dieses Geld mit erhöhten Hotelkosten in den Sand zu setzen). Abriebsfeste Trailrunner sind deshalb wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Es gibt leider auch kein mir bekanntes Zelt mit Stehhöhe, 10 qm Wohnfläche und 400 Gramm Gewicht, dass Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h komfortabel aushält. Es gibt durchaus abriebsfeste Sohlen, z.B. unter den Haix "Special Fighter Pro" Diese Schuhe sind wirklich sehr bequem tagelang zu tragen und für den täglichen Einsatz im Berufsleben bei der Feuerwehr konzipiert. Aber damit wandern? Schuhe mit Sohlen von Continental, Michelin oder Goodyear kommen mir übrigens nicht (mehr) an die Füsse. Grund: Um diese Brands auf den Schuh drucken zu dürfen, werden Lizenzabgaben fällig. Der Schuhhersteller hofft, vom Image der Reifenhersteller zu profitieren. Michelin bastelt z.B. die Reifen für Bugatti zusammen. Schuhhersteller stellen sich vor, der Kunde denke, was bei einem schnittigen Sportwagen hält, mache auch ihn schneller. Jede Wette, diese Lizenzabgaben für die sogenannten "Crossbrandings" sind teurer als bei Vibram. Meiner Meinung nach ist das Gebotene trotzdem erheblich schlechter. Natürlich fehlt das Geld anderswo, kein Schuhhersteller verzichtet auf Marge. Schon vor 20 Jahren haben Ökonomen ausgerechnet, dass existenzsichernde Löhne in der Produktion von Nike Schuhen, den Schuh im Laden um nur 5 $ teurer machen würden. Im Raubtier-Kapitalismus eine ganz schlechte Idee. Wenn Nike eine Möglichkeit sieht, ihre Schuhe um 5 $ teurer zu machen, klingelt es halt lauter in der eigenen Kasse. Dies ist auch bitter nötig, der Herr Lieblingsschwiegersohn Alberto S. muss ja irgendwie bezahlt werden (und seine Anwälte auch). -
Aus Sicherheitsgründen hört bei mir der Spass bei rahmenlosen Zelten auf, sorry. Auch suspekt: Ein Zippverschluss der gleichzeitig öffnen und schliessen kann, ich glaub da will mir jemand einen Bären aufbinden...
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Instagram. Dort bestätigte Atompacks dies. Vor drei Wochen arbeiteten die eben noch mit Xpac. Ich hatte etwa eine Woche vor ihrer Ankündigung gefragt, ob sie auch das Material wechseln wollen. Darauf erhielt ich keine Antwort (das ist auch logisch so). Dann habe ich auch gefragt, wie das mit dem neuen Material und der Sonne ist. Xpac bleichte an der Sonne relativ schnell (knallige Farben sahen nach ca. 4 Wochen wandern nicht mehr so toll aus wie neu). Tom hat dann gesagt, er lege ein paar Muster auf das Dach und werde in ein paar Wochen eine Rückmeldung abgeben.
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Gemäss den Geartester:innen von thetrek soll das an einer Arc'teryx Norvan sogar halten. Mit einer Arc'teryx Norvan auf dem CDT unterwegs ist (hoffentlich immer noch) derzeit Becca. Meine hat ca. 30 Stunden drauf, stinkt ziemlich übel, erträgt aber die Reibung des Rucksacks bemerkenswert gut und ist dicht. Definitiv wesentlich stabiler als das papierähnliche Material von Inov8 für deren Leichtgewichtsdinge. Einen kleinen Konstruktionsfehler hat sich aber sogar Arc'teryx geleistet: Am Abschluss der Ärmel gibt es eine elastische Konstruktion, darauf wurde dann ein Streifen reflektierendes Material appliziert. Wenn der Elastik einmal gedehnt wird, reisst dieser Streifen und macht sich dann halt über kurz oder lang davon. Ist jetzt nicht so schlimm, einigen Freaks wird dies aber kaum passen. Es soll ja Menschen geben, die sich derartige Dinge auch aus ästhetischen Gründen kaufen. Für eine längere Unternehmung würde ich trotzdem nicht auf Goretex setzen, da die Nachteile weiterhin bestehen. Goretex wurde in den 60iger Jahren entwickelt und mensch griff damals sehr tief in den Chemieschrank. Ist trotzdem nur eine Membrane, die sich mit der Zeit zusetzt und schon hat man eine Froggtoggs mit einem nicen Label am Start (und prestigetriefendem Gore-Tex Aufdruck auf dem Ärmel). Ev. könnte mensch ja nun versuchen, an einen Trenchcoat aus Ecopak heranzukommen ? Wirbt nicht mit atmungsaktiv, wäre aber definitiv stabiler als Goretex Folie und wesentlich umweltfreundlicher.
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Zu schön, um wahr zu sein? Nächstes Iphone soll Satelliten-Kommunikation eingebaut haben. Endlich könnte man ohne die optisch störenden und abenteuertriefenden orangen Kästchen unterwegs sein (den Mini gibt es auch in Schwarz). Ich denke, Apple wird gleich zu Beginn eine Genios oder Garmin App am Start haben. Natürlich ersetzt dies das Mittragen von Kompass, Papierkarte und Sextant keinesfalls. Auch ein Recco bleibt empfehlenswert. Und natürlich schmälert dies die Redundanz, das Smartphone verliert mensch irgendwie auch schneller, da der Garmin ja häufig am Rucksack befestigt wurde...
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Verschiedene Cottage Hersteller haben das Material für ihre Rucksäcke gewechselt. Pa'lante, SWD und Atompacks nutzen neu umweltfreundlichere Materialien. Soll Vorteile in Sachen CO2 (- 50 %) aber auch Abriebsfestigkeit gegenüber DCF bieten. Xpac fällt nun bei SWD und Atompacks weg, Pa'lante hatte das nie benutzt. Atompacks verwendet gar kein Dyneema mehr, die Fertigung ihrer Packliner aus diesem Material haben sie aufgegeben, da DCF immer teurer wurde und das Endprodukt daher "poor value" war. Neu wird Atompacks auch Nähte tappen. Bisher weigerten sie sich, weil sie bezweifelten, dass dies lange halten würde.