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Ultraleicht Trekking

Hilfe bei Schaumstoff für UL Rucksack


PBOG

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Hallo alle zusammen!

Ich bin neu hier und komme direkt mit einem Problem an dem ich schon seit langem kaue. Ich habe mich in den letzten Jahren relativ erfolgreich am nähen von ultralight Rucksäcken für meine Wanderungen in den USA versucht und war sogar zuletzt auf dem AT mit meinem aktuellen Prototyp unterwegs. Doch leider stoße ich immer wieder auf das selbe Problem: Das nähen von Schaumstoff in Schulter- und Hüftgurt. Anfangs habe ich nur 4mm Evazote EV50 benutzt und das hat auch recht gut geklappt, nur leider war das nicht ganz so bequem. Dann habe ich es mit 8mm versucht und dann ging die Misere los: Der Faden hat nur eine große Schlaufe durch den Schaum gezogen. Prompt bin ich auf Fehlersuche gegangen und habe sämtliche Fadendicken, Fadenspannung von 0-9 alles ausprobiert, Nähfußdruck und sämtliche Nadeln unter anderem Jeans 110, 100, 90 und Universal 110, 100, 90. Hat alles nicht geklappt also bei der Firma Schmetzer angerufen und das Problem geschildert. Die haben mir dann die Super-Universal Nadel empfohlen mit dem selben Ergebnis. Dann bei Extremtextil nachgefragt und die hatten auch nur die Idee einen dünneren Faden zu benutzen. Als ich dann in den USA war habe ich auf Reddit-UL gelesen, dass viele den Schaumstoff von einer Firma namens OutdoorWildernessFabric benutzen. also hab ich mir für 80€ 12mm Schaumstoff bestellt der extra zum Abpolstern gedacht ist und eine relativ geringe Dichte aufweist. Mit voller Zuversicht mit nach Deutschland gebracht und direkt losgelegt mir einen neuen Rucksack zu basteln. Direkt das selbe Problem auch nachdem ich wieder sämtliche Einstellungen, Nadeln und Fäden versucht habe. 

Ich dachte immer, dass es am Bediener liegen muss und nicht an meiner Maschine (Janome 230DC) aber so langsam zweifle ich daran... 

 

Vielen, vielen Dank für Euere Hilfe, ich bin wirklich am Ende und kurz davor alles hinzuschmeißen und 500€ Material einfach zu verbrennen :P

 

Viele Grüße PBOG

 

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Meine Laienerkenntnis: Der Schaum bremst den Faden und verhindert, dass deine Maschine genug Faden unter das Material bekommt, um die Schlaufe um die Unterfadenspule zu stülpen. Ich vermute, dass erst eine Industriemaschine Abhilfe schaffen kann.

Da ich weder genug dafür nähe, noch den Platz für einen Walking Foot Sailrite Klon habe, behelfe ich mir damit, die Gurte anders zu fertigen. Meiner Meinung nach braucht es keine super lange Naht, um einen eingeschobenen Schaumkern an Ort und Stelle zu halten. Bisschen am oberen Ende und dann vernünftig an der Befestigung des Dreistegs reichen aus, die Last trägt der Oberstoff des Gurts selbst, nicht die Naht. Und die paar Stiche hat meine Maschine bei 10mm Schaum noch irgendwie hinbekommen, zur Not macht man es von Hand. Alle weiteren Accessoires am Gurt sollten bis dahin natürlich schon dran sein.

Bearbeitet von rajatas
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Nur eine Idee: der Oberfaden scheint unten nicht vom Unterfaden gegriffen zu werden. Daher vielleicht einfach mal probieren, ob es was bringt, wenn du die Nadel 2mm tiefer einstellst (also beim Einspannen nicht bis Anschlag reinsteckst). Musst du natürlich gucken, am Besten per Hand weiterdrehen, ob die Maschine dann noch läuft und ob du das Material noch reinbekommst.

Ansonsten kann man das Material an der Stelle vorher schonmal platt machen: ohne Stoff rüber nähen oder das Eva mit etwas nachdrücklich eindrücken. Wenn man es so gefügig gemacht hat, wird es sich in der Maschine auch besser anpassen und die Maschine muss nicht so eine große Höhe überwinden, was in meinen Augen häufig ein Problem ist.

Ansonsten einfach mit diesen Details in ein offenes Nähcafe gehen. Das gibt es zumindest in Großstädten und teilweise auch in Kleinstädten, dass man dort gegen Gebühr sich an deren Maschinen setzen kann. An einer anderen Maschine wirds vielleicht klappen.

Edit:

vor 12 Stunden schrieb PBOG:

ich bin wirklich am Ende und kurz davor alles hinzuschmeißen und 500€ Material einfach zu verbrennen

Gib bescheid, wenn ich das Verbrennen für dich übernehmen soll :-D

Bearbeitet von tib
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vor 12 Stunden schrieb PBOG:

Die haben mir dann die Super-Universal Nadel empfohlen mit dem selben Ergebnis.

Ich würde da evtl. eine Ledernadel probieren, die ist ja genau dafür gedacht, durch feste und reibungsstarke Materialien zu nähen. Die schneidet zwar mehr als sie sticht, aber die Materialien sollten das alle aushalten. Hast du auch mit den Nähtempo experimentiert? Es sieht ja so aus, dass am Anfang und Ende das Durchnähen klappt, also vermutlich dort, wo langsamer genäht wird.

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Ich nutze nurnoch Microtex Nadeln 90er Stärke mit 60er Serafil für Träger und Rucksäcke. Egal mit welcher Maschine. Hat sich in den Jahren als gut herausgestellt. Trotzdem solltest du deine Maschine durchsehen, hört sich für mich nach nicht passender Nadelposition/ Greifereinstellung an. 

Bearbeitet von Micha500
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Nur so ne spontane Idee...

Vielleicht ein ganz anderer "Lösungsansatz" :D Ich hab eben für jemand anderen diesen "Stoff" hervorgekramt, das ist so ein Material für Kontaktrucken bei Rucksäcken: 

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Vielleicht könntest du den in dei Schulterträger nähen? Da müsste die Nadel gut durchgehen, und atmungsaktiv ist der auch.

Nur n Vorschlag! Falls du das mal testen mochtest, schreib mir die ungefähren Maße der Schulterträger per PN , dann schick ich dir ein "groß genuches Stück" gern für lau zu. (Nur Porto hätt ich gern dafür)

LG schwyzi 

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Besteht das Problem auch wenn du mit dem Handrad die Nadel bewegst, statt Fusspedal oder Automatik? Damit kann man manchmal dicke und sperrige Stoffe besser nähen.

Bei dickeren Gummiband nähe ich gerne mit Superstretchnadeln. Vielleicht auch ein Versuch wert?

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Danke für die ganzen Tipps! Ich bin spaßeshalber heute eine alte Industrienähmaschine anschauen gegangen und hab auch ein paar Musterstücke zum ausprobieren mitgenommen. Näht durch den Schaumstoff ohne Tadel. 

Ich denke dann doch, dass meine Haushaltsmaschine da an ihre Grenzen gestoßen ist. 

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OT: Guten Morgen, passt zwar zum Titel, aber nicht wirklich zu deinem Problem. Daher Offtopic: Ich habe für Schulterträger/Hüftgurt jetzt immer so günstige Isomatten (6mm nachgemessene Dicke) benutzt, diese etwas gröberen, vor allem weil die nicht so klebrig sind und sich besser reinschieben lassen und ich auch dachte, dass ich die besser vernähen könnte. 

Trotzdem die Frage: Macht es einen Unterschied, welcher Schaumstoff im Träger ist. Hat das mal jemand getestet? 1. Ist das beim Durchnähen genau so? 2. Ist Evazote haltbarer? ( Extex beschreibt sie ja als haltbarer) Als Schulterträger-Material in der Praxis?

Grüße

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 @tüddel OT: Bin selbst auch auf der suche nach dem richtigen Schaumstoff, vor allem nach einem, der sich mit der Haushaltsmaschine anständig nähen lässt.

Habe jetzt meinen ersten Pack fertig mit ExTex Evazote EV 50 4mm, der ließ sich mit keiner der drei Haushaltsmaschinen, die ich getestet habe, nähen. Der ExTex Mitarbeiter meinte auch, dass Evazote wohl extra klebrig sei. Hab die Träger dann zur Schneiderei gebracht, die hatten keine Probleme.
Aber auch in Sachen Festigkeit und Formstabilität bin ich nicht wirklich zufrieden. Im Vergleich zu meinem Bonfus sind mir die Träger viel zu weich und "verbiegen" sich zu leicht. Vielleicht sind die 4mm aber auch einfach generell zu schwach.

 

Also wenn jemand nähbare, steifere Alternativen kennt, gerne her damit!

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Ich nutze diese Matte und bin sehr zufrieden damit. Lassen sich mit jeder Maschinen nähen, egal ob Haushalt oder Industrie.

https://www.campz.de/campz-isomatte-eva-0.8-M1265567.html?vgid=G1866770&_cid=21_1_-1_9_2015_1866770__pla&campaign_detail=smart_shopping&gclid=Cj0KCQiA_P6dBhD1ARIsAAGI7HDJxrISsc-X6OuhkacypSl-ccWnOCIf2eJyxPLi81Rkb-m4cuqsIn0aAm9gEALw_wcB

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Das Problem kenne ich: der Oberfaden wird im Schaumstoff gebremst und ein riesiger Schlaufensalat entsteht!

Die besten Erfahrungen habe ich mit Nylbond-Faden gemacht, und einer dicken Nadel. Dieser Faden ist sehr glatt und rutschig. Stretchnadeln helfen im Prinzip auch, da sie eine Rille haben, in der der Faden vor dem "Klebenbleiben" geschützt ist. Diese sind bei mir aber leider sehr häufig abgebrochen.

Zum Nähen: Entweder nach jedem Stich von Hand am Oberfaden ziehen, so dass die Schlaufe unten zugezogen wird. Das ist fast wie "Nähen von Hand mit der Maschine". Die andere Alternative ist mit richtig hohem Tempo zu nähen. Für mittige Abnäher, um den Schaumstoff zu fixieren, mache ich das so. Beispiel die kurze senkrechte Naht unten im Bild.538286981_small_Hftgurt1.thumb.jpg.0d4f36ea1fcedba9415110a122d355da.jpg

Wenn ich wieder so etwas nähe (ist nur eine Frage der Zeit!), werde ich in eine Freizeitwerkstatt gehen, die eine Ledernähmaschine hat. Oder zu einem Schuhmacher oder in ein Lederatelier, und die vorbereitete Naht gegen Entgelt nähen lassen.

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Hmmm, ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber ich kenne das Gefühl, alles hinschmeißen zu wollen, und bei mir hat geholfen, dass ich es dann einfach anders mache, wenn es nicht so geht wie gedacht. Und vor allem: es muss nicht alles perfekt sein. Und schon gar nicht perfekt aussehen! Das entspannt ungemein...

Konkret zu deinem Problem: Hüftgurt ist bei mir mittlerweile nur noch simples 4cm breites Gurtband - ganz ohne Polsterung! Ich habe mich daran gewöhnt und vermisse nichts. Schultergurt habe ich so genäht, dass es im Prinzip ein Stoffschlauch ist, in den ich Teile einer Isomatte reingeschoben habe. Dann muss ich gar nicht durch die Polsterung durchnähen. Ich habe aber für zwei zusätzliche Schlaufen doch durchgenäht, und das sieht nicht schön aus, hält aber. Und ich hatte mich schon vorher dazu entschieden, dass ich die zusätzlichen Schlaufen per Hand annähen würde, wenn es mit der Maschine gar nicht geht.

Wie gesagt: Bei mir geht es immer nur ums Funktionieren, nicht ums Perfekt-Aussehen! Oder ich habe noch nicht begriffen, wo das Problem liegt...

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