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Ultraleicht Trekking

Schlafsack Kaufberatung


bandit_bln

Empfohlene Beiträge

Liebes Forum,

ich bin auf der Suche nach einem neuen Schlafsack und bin mir nicht ganz sicher, welcher es werden soll. Ich habe schon viel im Internet gestöbert, aber so ganz sicher bin mir nicht.

Ich habe schon mehrere Schlafsäcke und komme entspannt runter bis 0 Grad. Mein getunter Nano2 kommt auch noch etwas tiefer, aber spätestens bei -2 wird es dann doch nervig, dass er keine Kapuze hat und so richtig winddicht ist das Material auch nicht. Im Zelt ist letzteres kein Problem, aber ich nutze die meiste Zeit überhaupt kein Zelt, sondern nutze fast immer Hütten und Boofen. Für den Zelteinsatz werde ich mir noch eine Daunenmütze dazu holen oder in der Daunenjacke schlafen. Ich würde mich eher als Kaltschläfer einschätzen, was aber sehr variabel ist. Bei Nächten am Komfortwert schlafe ich meistens etwas frisch/kühl an der Grenze ein und warme warm auf. Nur bei stärkerem Wind zieht es halt rein oder allg. kühler und der Komfortwert ist nicht mehr zu halten.

Der geplante Einsatzzweck des Neuen ist also ohne Zelt und wird sich eher im Bereich von -5 bis +5 Grad abspielen, wobei ich keine Extraklamotten mitschleppen will, sondern der Schlafsack sollte warm genug sein . Ich will nicht im tiefsten kalten Winter losziehen, sondern die Tage nutzen, wo es tagsüber vielleicht schon in die Plusgrade geht, aber nachts halt auch die 0 bis -5 anzutreffend sind, aber halt auch mal 2-3-(5) Grad plus. Mit etwas stärkerem Wind im Mittelgebirge wird das dann schnell "frisch" und ungemütlich. Für wärmeres Wetter habe ich die anderen Schlafsäcke. Wochenlange Touren sind bisher nicht geplant, aber ein paar Tage am Stück können es schon mal werden. 

Ich habe mich schon auf WM festgelegt. Aufgrund meiner Körpermaße muss ich die XXL-Versionen in 215cm nehmen. Ich kann mich beim Modell nicht so richtig zwischen den folgenden entscheiden:  Alpinlite, Badger und Kodiak, wobei die letzteren beiden aufgrund des Cowboy-Camping auch in GWS spannend sind. Mit 230cm Außenlänge bekomme ich die sowieso nicht mehr in mein Zelt. Ich habe auch noch einen Biwaksack, aber finde zwei Hüllen doch etwas nervig. 

Für den Alpinlite spricht das Gewicht (1kg), aber die Daunenmenge ist mir im Original zu vermutlich zu wenig. Viele (im Internet) meinen, die -6 macht er so richtig erst mit Overfill (1,1kg), andere schaffen wohl aber auch irgendwie deutlich tiefere Temperaturen. Ein Werksoverfill ist in Deutschland leider nicht so einfach zu bestellen. Einen Versalite gibt es leider nicht in 215cm. Mit Zoll wird er dann auch sehr teuer. Nachteilig ist auch, dass die Außenhülle eher für den Zelteinsatz konzipiert ist und für mich eher schmal ausfällt.

Badger (Apache in breit) (1,2kg) wäre sicherlich eine Option, aber auch da ist wohl -5 nur mit Zusatzklamotten so richtig kuschelig, für einige ist wohl auch schon bei -3 Grad Schluss. Mit Overfill (1,3kg) vermutlich ideal, aber das gilt das gleiche, wie beim Alpinlite, dass man den in Deutschland nicht ab Werk bekommt. Und bei dem Preis will ich den nicht gleich wieder auseinanderscheiden lassen. Mit Overfill würden auch nur noch 90g zum Kodiak fehlen.

Badger und Alpinlite sind sicher tolle Allrounder, aber eher klassische Dreijahresschlafsack mit etwas Reserven für die leichten Minusgrade. Ihr Optimum ist vermutlich eher bei 0 bis 5 Grad?? Bis auf die Mütze und (das Außenmaterial) wären diese nicht wirklich viel anders, als mein bisheriger Schlafsack. Ich hätte also kaum Möglichkeiten hinzugewonnen. Aber ich bin dem Badger oder Alpinlite dennoch nicht abgeneigt, wenn sie die -4 locker machen.

Kodiak (Antelope in breit) würde mir deutlich mehr Möglichkeiten geben und windige kalte Nacht wären vermutlich locker auszuhalten. Aber er könnte vielleicht wieder zu warm für die einstelligen Plusgrade sein? Ansonsten ist er natürlich mit 1390g auch kein Leichtgewicht mehr und das Packmaß wird auch nicht kleiner.

GWS wäre halt manchmal ein Vorteil und manchmal ein Nachteil. In der Version liegt der Badger mit dem normalen Kodiak vom Gewicht her gleich auf. Der Kodiak in GWS ist sicherlich die all-in-one Lösung, aber leider dann auch wirklich schwer (1590g). Beim Gewicht würde ich bei dem geplanten Einsatzweck durchaus Abstriche in Kauf nehmen, aber das ist dann schon ein ganz schöner Klopper.

Was seht ihr anders und welchen würde ihr empfehlen?

Bearbeitet von bandit_bln
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Der Alpinlite ist schön breit und genau für den von dir angepeilten Temperaturbereich ausgelegt.

Wenn er dir dann doch nicht warm genug ist, kannst du jederzeit 100g Daune bei ODS nachfüllen lassen. Habe ich mit meinem Megalite so gemacht und nun geht er locker noch einmal 3 °C tiefer runter.

Du hast gegenüber dem Nano2 einiges gewonnen, der Alpinlite spielt in einer ganz anderen Temperaturliga. Alleine der Wärmekragen und vor allem die Kapuze bringen einen enormen Wärmegewinn. Zugezogen bleibt die gesamte Körperwärme im Schlafsystem. Ich schlafe oft ohne Kapuze ein .. dann fällt die Temperatur nachts nochmal um ein paar Grad ... ich ziehe die Kapuze auf und ggf. zu und bin wieder kuschelig warm.

Du wirst ja bei starkem Wind eher kein Cowboy-Camping machen bzw. in Hütten und Boofen bist du doch halbwegs windgeschützt?

Wenn du exponiert schläfst und das auch gern bei Wind, dann würde ich bei dem Temperaturbereich auch in die Vollen gehen und GWS wählen. Ich habe mit diesen Außenhüllen von WM keine Erfahrung, da können andere sicher mehr zu sagen.

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vor 20 Minuten schrieb Breaze:

Der Alpinlite ist schön breit und genau für den von dir angepeilten Temperaturbereich ausgelegt.

Wenn er dir dann doch nicht warm genug ist, kannst du jederzeit 100g Daune bei ODS nachfüllen lassen. Habe ich mit meinem Megalite so gemacht und nun geht er locker noch einmal 3 °C tiefer runter.

Du hast gegenüber dem Nano2 einiges gewonnen, der Alpinlite spielt in einer ganz anderen Temperaturliga. Alleine der Wärmekragen und vor allem die Kapuze bringen einen enormen Wärmegewinn. Zugezogen bleibt die gesamte Körperwärme im Schlafsystem. Ich schlafe oft ohne Kapuze ein .. dann fällt die Temperatur nachts nochmal um ein paar Grad ... ich ziehe die Kapuze auf und ggf. zu und bin wieder kuschelig warm.

Du wirst ja bei starkem Wind eher kein Cowboy-Camping machen bzw. in Hütten und Boofen bist du doch halbwegs windgeschützt?

Wenn du exponiert schläfst und das auch gern bei Wind, dann würde ich bei dem Temperaturbereich auch in die Vollen gehen und GWS wählen. Ich habe mit diesen Außenhüllen von WM keine Erfahrung, da können andere sicher mehr zu sagen.

Ab Böen mit Windstärke 6-7 zieht es überall und auch bei Boofen an einem Felsvorsprung kann es da sogar richtig stürmisch werden, wenn die Berge sich an der Stelle noch in Windrichtung verengen. Irgendwie habe ich schon öfter mal solche Nächte mit Böen gehabt, ist aber insgesamt trotzdem eher die Ausnahme.

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Am 26.5.2024 um 13:50 schrieb Breaze:

Dann zieht es aber auch im Zelt, wenn das nicht gerade ein Doppelwand-Sturmbunker ist. Wenn diese Nächte eher die Ausnahme sind, bist du doch mit dem Bivy als Zusatzschutz flexibler?

Ein Sturmbunker ist mein doppelwandiges Naturehike nicht, aber es hält schon einiges ab.

Flexibler ist ein Bivy sicherlich, aber irgendwie hat der eingebaute Biwacksack auch seinen Reiz. Bei Daunenjacken habe ich festgestellt, dass sie sich mit einer Windjacke deutlich wärmer anfühlen, auch wenn das Ausßenmaterial an sich winddicht ist. Ich spekuliere, dass dies auch für ein Schlafsack gelten müsste, sobald schon eine leichte Brise weht. Aber ja, die Hälfte der Touren wäre es vermutlich unnötiges Mehrgewicht.

Bezüglich des Comfortwerts von Alpinlite und Badger gibt es halt widersprüchliche Meldungen, mit einer Spanne von -3 bis -10 Grad. Ich habe zwei Nano, einmal mit 12,5 und einmal mit getunt, mit mehr als 16 cm Loft. Beide kann man am Hals schon eng zuziehen kann, aber sie haben halt keine Mütze. Das macht natürlich wirklich nochmal einen Unterschied.

Ich habe den mit 16cm nur einmal bei -2 Grad und Böen mit Windstärke 5 getestet und fand es ok, aber mehr auch nicht. Viel kälter hätte ich es nicht haben wollen. Ich habe aber auch nur 1 Stunde testweise im Garten gelegen, ohne zu schlafen und der Wind hatte einen merklichen Anteil, denn ich spürte die Windböen am unteren Körperende, welcher in Windrichtung lag. Daher kam die Idee mit dem Kodiak (in GWS) auf. Der Nano ist mit seinem Umfang von 170cm identisch zum Kodiak und Badger. Wenn ich noch einen Daunenpuffy anziehe fühle ich ihn an der Brust fast aus. Von daher wäre ein Alpinlite vermutlich nicht sehr breit für mich, aber von der Weite sicherlich völlig ok.

 

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Ich habe gestern ein Badger in MF probegelegen und schwanke immer noch zwischen Gore und MF und 200cm und 215cm und Badger und Kodiak aber zumindest hab ich den Versalite und Alpinlite schon mal ausgeschlossen.

Meinem Empfinden nach hatte der Badger deutlich mehr "geheizt", als der Versalite, aber es war nur ein 5 Minutentest im Laden. Im Badger konnte ich die arme entspannt neben den Körper legen, ohne den Schlafsack zu komprimieren, aber zu groß war er auch nicht. Der Alpinlite würde auch noch gehen, aber bei den Armen dann exakt passend.

Spannend war noch, dass der Badger anscheinen etwas mehr Toleranz in der Länge hat. Beim Versalite passt mir die 2 Meter-Version auf keinen Fall, beim Badger kann ich den Schlafsack in Rückenlage zumindest über die Nase ziehen, bevor ich mit den Füßen unten anstoße. Um den Haben-Will Reflex zur beruhigen habe ich mir dann ein Sea to summit Aeros Ultralight Kissen gekauft.😇

Bearbeitet von bandit_bln
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