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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 14.03.2022 in allen Bereichen

  1. Tag 4 - Finale Gegen 7 Uhr habe ich Sonne auf dem Zelt - genauso, wie die Peakfinder-App es mir vorhergesagt hat. Hell ist es. Warm nicht. Die Wetterapp sagt minus6 in Jena. Eine Hand traut sich aus dem warmen Quilt hinaus - ja, die Zeltinnenwand fühlt sich trocken an. Aber was rieselt da auf mich drauf? Ich setze mich auf, auch auf dem Quilt Gefrorenes. Aber immer noch schön geloftet. Wollte ich eine weitere Nacht draußen verbringen, würde ich im Laufe des Tages den Daunen ein bisschen Frischluft in der Sonne gönnen und auch das Solplex ein wenig trocknen lassen. Aber so pack ich alles rasch ein. Auch der Wandergenosse hat sein Open-Air-Setup bereits zusammengepackt, ich gebe ihm (herzlichen Dank nochmal) seine noble selbstgeklebte DCF-Medikamententüte zurück mit dem restlichen Voltaren. Meine Archillessehne hat sich wieder beruhigt. Wir laufen noch vor acht los. Offiziell endet der Weg unten in Göschwitz am Bahnhof, der perfekt vorbereitete Wandergenosse hat aber längst eine Route durch Lobeda und Göschwitz zum offiziellen Anfangspunkt gesucht, damit wir unseren Kreis auch schließen können. In Lobeda frühstücken wir in einem Einkaufszentrum in der Karl-Marx-Allee beim Bäcker, Milchkaffee als Refill, Schokocroissant - Luxus! Es gibt auch eine Toilette zum Frischmachen. Naja, frisch... todo es relativo. Wir überqueren die Saale, die Bahngleise und nehmen einen Wanderweg ins Leutratal. Irgendwann zeigen die Markierungen an, dass wir uns wieder auf der Saale-Horizontale befinden. Mapy CZ, meine App, hat das noch nicht mitbekommen; auf deren Karte ist der Weg zwar drauf, aber namenlos. Hier, im Leutratal, geht die große laute Autobahn in den Jagdbergtunnel, und die alte Route der kurvenreichen Transitautobahn Berlin-Herleshausen (aus Kindheitstagen berühmt-berüchtigt) ist beim besten Willen nicht mehr zu erkennen in der renaturierten Landschaft. Ein Hundespaziergänger erzählt uns von den Aushubarbeiten für den Tunnel und der Saatgewinnung für die zu renaturierenden Flächen vor einigen Jahren. Wir laufen über die noch winterlich bräunlichen Grashänge, Küchenschelle und Veilchen wagen sich aber bereits hervor. Wären wir zwei Monate später dran, würden wir hier im Leutratal 25 verschiedene Orchideen finden können, wird uns erzählt. Vor Oßmaritz wenden wir uns, artig unserer Markierung folgend, nach Norden und wandern über den Ziegenberg, den Vogelsberg, verlieren uns bedauerlicherweise ein bisschen in politische Diskussionen, schaffen es aber glaube ich einigermaßen fair zu bleiben, finden zurück zu Erquicklicherem wie Jakobsweg und Torres del Paine und der aktuell genossenen Landschaft. Am Forstturm schließen wir unsere Viertagesrunde, und kurz vor dem Westbahnhof bekommen unsere Rucksäcke dann noch einen Abschiedskaffee... ... mit dem auch wir Rucksackträger mal kurz noch anstoßen dürfen: Mein Fazit zum Weg: Absolut empfehlenswert! Als Vier-Tagestour in unseren Trainingsständen gut machbar, je nach Anreise sicher auch in drei Tagen möglich. Der Wanderwege-Anteil ist sehr hoch, Mit @Zippiund @Anhalterals ortskundigen Teilzeitbegleitern und Trailangels war es klasse, und @lampenschirm ist vielleicht das nächste Mal auch dabei. Als post scriptum noch zwei caveat-s: 1. Zippi warnt: Es gibt viele Zecken inkl. Borreliose und FSME, momentan war es denen aber noch zu frisch. Aber irgendwie scheint es in der Gegend üblich zu sein, Bänke zu sponsern, sodass man fast immer, wenn man eine Pause einlegen möchte, nicht auf zeckenverseuchtem Boden sitzen muss. 2. Bei und nach entsprechenden Wetterlagen kann es wohl ziemlich matschig sein - wir hatten Glück.
    6 Punkte
  2. ThomasK

    Impressionen von Touren

    Schneeschuhwanderung mit Sicherheitsausrüstung (die gibt's leider noch nicht UL) im Kühtai letzte Woche
    4 Punkte
  3. Hab mir eine Klemme für meinen Toaks 550ml Topf gedruckt, um auf den Deckel verzichten zu können. Der Rand von meinem Toaks-Deckel ist leider scharfkantig, weshalb ich auf ihn verzichte. Die Gaskartusche ist in der Mitte mit einem Rand fixiert, sodass die Klemme nicht abrutscht. Unter der Kartusche ist ein BiC und der BRS3000. Falls interesse besteht: https://www.prusaprinters.org/prints/148663-cup-clamp
    3 Punkte
  4. Tja,da hab ich eben erst das Loblied auf den X Boil gesungen ...und jetzt das! Ich wollt's ja "X Boil für Arme" nennen, aber das ist doch nicht so passend (unten erläutert) Aber für ne selbstgestellte Challenge im Bushcraft-Bereich wollte ich das Sytem "erleichtern", und trotzdem die Vorteile (sicherer Stand, sichere Karbonfilzkocherdoes) beibehalten... Also meinen verstellbaren Titanwindschutz geschnappt, eine der Aludosen, die ich von Leo von X Boil bekommen hatte, genommen , und Karbonfilz, den mir @TappsiTörtel vor Jahren geschenkt hatte ( für ein anderes Projekt, das nie über die Planungsphase hinauskam) , abgemessen und zurechtgeschnitten. DRei Lagen in die Dose, fertig. Einen Topfstand aus Fahrradspeichen hatte ich noch vom Esbitkochen, der hatte zufällig auch noch genau die Höhe des originalen X Boils: Und er passt so genau in den Windschutz, das er selbigen noch stabilisiert Beide Versionen: Was hat der ganze Aufwand jetzt gebracht? Eine Gewichtsersparnis von insgesamt wahnsinnigen 10g. Also eigentlich Schwachfug, wenn ich Titanblech, ne Kocherdose und Karbonfilz dafür hätte kaufen müssen. (Musste ich natürlich nicht, weil alles schon vorhanden war; sonst wäre das aber echt ins Geld gegangen!) Insofern nix mit"für Arme" Warum hab ich das trotzdem gemacht? Ich wollte, wie oben erwähnt, das leichtestmögliche, sichere Spritkochsystem für einen speziellen Zweck; dazu gehört eben der Bonduelle-Topf mit 18g und der Deckel mit 3 g, mit Klappgriff!(da zählt dann jedes Gramm) Und der Titanwindschutz passt ideal in die Bonduelledose, schmiegt sich total an. Alles andere, Dreibein, Kochdose, zwei Fläschchen Spiritus a 20ml, Streichhölzer, Kaffee und Süßstoff, passen dann auch noch rein. Das war der Grund. Und weil ich's kann.
    2 Punkte
  5. Der dritte Tag ist ein Montag, kein Feiertag. Blauer Himmel, Sonnenschein - was wollen wir mehr? Essensnachschub! Also, nach dem frischgebrühten Kaffe bei Zippi nichts wie zum Einkauf in den Rewe, der praktischerweise quasi am Wegesrand im nächsten Tal in Jenzig liegt. Es ist zwar keine (Auf)bäckerei angeschlossen, aber es gibt Automatenkaffee und an der Wursttheke kann man sich Brötchen richten lassen. Ich nehme lieber ein Puddingteilchen und eine Pizzazunge. Es folgen zunächst ein Aufstieg mit Höhle - wer war C.W von Knebel, 1858? der Fuchsturm, unterhalten von der gleichnamigen Gesellschaft, eine von der gleichen Gesellschaft 1936 angelegte "Weihestätte" bei der der "Erklärtafel" nach meinem Geschmack möglicherweise etwas mehr geschichtliche Einordnung gut getan hätte: Direkt danach ältere und neuere Behausungen unterschiedlicher Qualität, aber durchaus vergleichbaren Erhaltungszustandes und schließlich, südöstlich von Jena, bei Ziegenhain, das absolute Highlight des ganzen Wanderwegs, die Kernberghorizontale. Eine wunderschöne, zum Teil recht schmale (<1m) Balkonstrecke immer auf der gleichen Höhenlinie. Links geht es steil hoch, rechts sehr oft sehr steil bis fast senkrecht runter, meist ohne Geländer. Uns leuchtet nun absolut ein, weshalb Anhalter und Zippi sich einig waren, dass es sinnvoll ist, diese Strecke nicht am Wochenende zu laufen: Gegenverkehr ist an vielen Stellen ein bisschen kniffelig. Es ist gut machbar, aber man möchte es nicht unbedingt andauernd haben. Besonders mit großen Hunden nicht, die nicht stillhalten. Eine späte Mittagspause legen wir am Fürstenbrunnen ein, einer verlässlichen Wasserquelle; hier schöpfen wir auch Wasser für den Abend. Sogar ich verzichte aufs Filtern. Wir wandern weiter und erreichen noch vor Sonnenuntergang die Ruine der Lobdeburg, in deren von der Sonne angewärmten Mauern wir zu Abend speisen. Bestes Fern-Sehprogramm inklusive: ein grandioser Sonnenuntergang. Die Temperatur fällt rapide; in der Nähe gibt es nette Plätzchen, wir treffen unsere Auswahl rasch und liegen minusgradzelsiusbedingt wieder früh in den Schlafsäcken. Ich bin heilfroh in meinem EE Revelation Quilt, dass mein wattierter Überrock Nieren und Hintern warmhalten und warme Wollstulpen über weiten Wollsocken die Füße OT: (oje, jetzt auch noch Stabreime. Der Thingnachbau färbt ab.) Der Quilt hatte zwar ein 20F / -6C rate auf deren Webseite - aber das in europäische Normen übersetzt ist das, wie ich später lernen musste, mitnichten die Comforttemperatur; die liegt wohl eher um den Gefrierpunkt. Bei Windstille hört man die Autobahn recht deutlich - ich denke sie mir zum Einschlafen um in das Blätterrascheln bei Wind, das Geräusch ist ähnlich genug. Nachts streife ich am Zelt lang: gibts Kondens, den ich abwischen sollte? Nee, prima, alles trocken, weiterschlafen. Und das tue ich dann auch, tief und fest, bis kurz nach sieben.
    2 Punkte
  6. Der Mittelweg ist der vergessene Nachbar des deutlich mehr begangenen Westwegs, zu welchem es hier, wie überall zahlreiche Berichte gibt. Zum Mittelweg findet man wenig Information (bei Youtube zB beim Fernwanderer), darum wollte ich hier mal ein paar Zeilen zum Weg schreiben. Startend in Pforzheim an der Goldenen Pforte, führt der Mittelweg einmal von Nord nach Süd durch den Schwarzwald bis nach Waldshut am Rhein an der Schweizer Grenze. Disclaimer: Ich bin nicht den ganzen Mittelweg gegangen, sondern habe mir das Stück zwischen Besenfeld und Freudenstadt gespart, welches besonders verschrien ist für seine Langweiligkeit. Stattdessen bin ich über den Huzenbacher See und den Ölleitungsweg einmal quer durch den Nationalpark Schwarzwald bis ca. zum Wildsee gelaufen, dort dem Westweg bis zur Alexanderschanze gefolgt und bin dann den Grenzweg bis Zwieselhof gelaufen und dort wieder auf den Mittelweg getroffen. Diese Alternativroute bringt meine Gesamtstrecke auf etwa 250 km. Der Weg: Der offizielle Weg ist 233 km lang (lt. Schildern des Schwarzwaldvereins, im Internet findet man verschiedene Angaben) und fast ausschließlich ein Höhenweg, man bewegt sich meist zwischen 700 und 1000 Metern und steigt selten tiefer ab. Knackige Anstiege erwarten einen von Schiltach aus und von Neustadt hinauf zum Hochfirst, mit 1196 Metern dem höchsten Punkt der Tour. Ich würde den Weg als absolut anfängergeeigneit bezeichnen. Die Wegebeschaffenheit ist höchst unterschiedlich. So besteht der Weg aus vielen langweiligen Forststraßen und auch einigen Abschnitten direkt an Straße (vor allem am Anfang und am Ende), bietet jedoch auch mehrere kilometerlange Pfadabschnitte durch Wald, ohne das ein anderer Weg kreuzt, geht über Hochebenen mit erhebenden Fernsichten, zB zum Feldbergmassiv oder zur Schwäbischen Alb. Viele Pfadabschnitte gehören zu den schönsten, die ich in Mittelgebirgen je gelaufen bin. Highlights: der Pfad zwischen Prinzenhütte und der Hütte Toter Mann, der gesamte Grenzweg von der Alexanderschanze bis zum Schmidtsberger Platz (mehr als 18 km lang), der Felsenweg nach Höchenschwand oder die Hochebene nach Indlekofen kurz vor dem Ziel. Lowlights: die Alte Weinstraße vor Besenfeld (die sollte man möglichst umgehen, was aber kein Problem ist), Umleitungen über Straßen im Feierabendverkehr und unendliche, knüppelharte Forststraßen. Infrastruktur: Zum ersten: der Weg ist immer noch hervorragend ausgeschildert und bis auf sehr wenige Abschnitte auch gepflegt. Die Hütten am Weg sind zahlreich und zum Teil mit Brunnen ausgestattet. Ich habe von 8 Nächten, einmal im Gasthaus, einmal mitten im Wald und sonst immer an Hütten campiert, wo man immer noch ein Zelt daneben aufstellen konnte. Wer zwischendurch irgendwo zum Essen oder Übernachten einkehren möchte, hat die freie Auswahl. "Hütten"-Highlight: der Teisenkopfturm! Dreistöckiger Holzturm mit fantastischen Ausblicken ins Tal. Abends kommt hier niemand mehr vorbei. Einkaufsmöglichkeiten gibt es ebenfalls zahlreiche und man muss nie mehr als für zwei Tage Essen mitschleppen. Wasser gibt es an unzahligen Bachläufen, Brunnen, Quellen oder man fragt nett im nächsten Gasthaus. Selten habe ich mehr wie 1-1,5 l Wasser tragen müssen, insbesondere in einem relativ regenreichen Jahr wie diesem. Sollte man den Mittelweg laufen? Ja, wenn du die Ruhe und Einsamkeit suchst, denn viele Abschnitte sind sehr ruhig und ich war selbst auf schmalsten Pfaden stundenlang alleine im Wald, sogar am Wochenende. Ja, wenn dich die Forststraßen nicht schrecken und du bereit bist, dir die Höhepunkte des Weges gewissermaßen zu "erarbeiten". Ja, wenn du bereit bist, dir für unschöne Abschnitte wie von der Schützhütte Toter Mann bis Freudenstadt eine Alternative zu überlegen. Neben dem Huzenbacher See, kann man zB noch den Schurmsee mitnehmen. Ja, wenn du gerne eine sich verändernde Landschaft durchquerst, denn das tut sie von Tag zu Tag, von Mischwäldern zu Fichtenwäldern bis hin zu Weiden und Feldern und Hochebenen. Ja, wenn du den Mittelweg mit anderen Wegen, wie dem Westweg, dem Schluchtensteig oder dem Albsteig kombinieren willst. Das geht nämlich wunderbar. Nein, wenn du Forst- und Teerstraßen nicht leiden magst und lieber Zertifikatswege läufst, die sich um naturnähere Wegführung bemühen als der Mittelweg. Nein, wenn du einen aus Funk und Fernsehen bekannten Fernwanderweg gehen willst, wo andere Menschen sagen: Boah! DEN wollte ich auch immer mal mal gehen! Nein, wenn du gerne andere Wanderer treffen willst, um dich über gemeinsame Erfahrungen der Reise auszutauschen. Mittelwegswanderer sind eine seltene Spezies. Fazit: Seien wir ehrlich: Die Höhepunkte des Mittelweges müssen hart erarbeitet werden und einige Abschnitte, zb der Start von Pforzheim nach Bad Wildbad müssten dringend radikal überarbeitet werden. Der Anteil der Forststraßen ist sehr hoch und auch Teerstraßen scheut der Mittelweg nicht. Dennoch bietet der Mittelweg täglich tolle Passagen und Highlights und zudem ständig Möglichkeiten doofe Teile des Weges umzuplanen, zB durch den NP Schwarzwald. Ich hatte jede Hütte für mich und insbesondere die langen Pfadabschnitte waren unglaublich schön und zumeist völlig menschenleer. Ein ein paar Bilder zum Mittelweg: Die Brunnenhütte oberhalb von Bad Wildbach. Guter Anlaufpunkt für die erste Nacht. Der traumhafte Pfad zwischen der Prinzenhütte und der Hütte Toter Mann. Auch das ist der Mittelweg: Die Alte Weinstraße. Die sollte man sich sparen, sprich: umgehen. Der Ölleitungsweg durch den NP Schwarzwald. Die ersten Kilometer sind Forststraße, aber durch den ringsherum langsam verfallenden Wald in der Kernzone des NP Schwarzwald nicht minder interessant. Dieser Abschnitt endet in der Nähe vom Wildsee. Der Grenzweg. Der Teisenkopfturm. Übernachtungshighlight. Mit den dort wohnenden Siebenschläfern muss man sich arrangieren. Der Turm hat drei Etagen. Unten gibt es jede Menge Kerzen und die Bänke lassen sich zusammenschieben. Anstieg nach Schiltach. Nicht schön, aber ganz schön anstrengend. Hochebene vor Neustadt mit Feldbergblick. Der Titisee vom Hochfirst aus. Idyllisches Blasiwald. Der Felsenpfad nach Höchenschwand. Tolle Blicke ins tiefeingeschnittene Schwarzatal. Teilweise Seilversichert, aber nicht wirklich gefährlich. Kurz vor dem Ziel. Irgendwo in der Ferne glitzert bereits der Rhein. Diese Passage verläuft über Landstraße. Aber die 360-Grad-Fernblicke machen das mehr als wett.
    1 Punkt
  7. Den Teil zur Planung und Vorbereitung lagere ich mal aus dem eigentlichen Reisebericht aus. Ausrüstung Zu meiner Ausrüstung habe ich schon was geschrieben. Darauf musste ich zum Glück nicht allzu viele Gedanken verschwenden, da fast alles schon vorhanden und tried and tested war. Die Strecke Der größte Aufwand bei der Vorbereitung war sicher die Planung der Strecke, da es einen durchgehenden Wien-Nizza-Fernwanderweg nicht gibt. Wie schon geschrieben, habe ich nicht jeden Kilometer mit der Landkarte in der Hand geplant, sondern versucht, die Route anhand bestehender Fernwanderwege zusammenzustellen. Sehr hilfreich fand ich dabei Waymarked Trails. Für mich war eigentlich nur klar, dass es entlang des Karnischen Höhenwegs, durch die Dolomiten und am Schluss auf die gta gehen sollte. Im Übrigen wollte ich die Planung möglichst einfach halten und habe mir nicht für jede Etappe verschiedene Alternativen angeschaut, um die vermeintlich schönste zu finden. Die jeweiligen gpx-Tracks habe ich mir heruntergeladen und mithilfe von Outdooractive und https://joewein.net/bike/gpxmerge/ ausgeschnitten und zusammengestückelt, so dass ich zum Start einen gpx-Track der kompletten Route hatte, die ich laufen wollte. Abgesehen von kleineren (beabsichtigten und auch unbeabsichtigten) Abweichungen bin ich diesem Track fast vollständig gefolgt. Teil 1 von Wien bis Arnoldstein (der geplante Weg, nicht meine getrackte Route): https://de.mapy.cz/s/gasoguleso Teil 2 (Arnoldstein bis Locarno) und 3 (Locarno bis Nizza): die gpx-Tracks habe ich fast vollständig zwei Rother-Wanderführern entnommen und kann (bzw. darf) diese daher hier glaube ich nicht einstellen. Eine größere Änderung der Route würde ich beim nächsten Mal vornehmen: Wie fast alle Wien-Nizza-Wanderer bin ich an einem der großen italienischen Seen (in meinem Fall dem Lago Maggiore) vorbeigelaufen – weil das fast alle so machen und es sich irgendwie cool anhört. Die Etappen zum See und vom See weg waren allerdings nicht gerade ein Highlight (habe auch nicht den Eindruck, dass da sonst jemand schon den Königsweg gefunden hat) und ich bin auch nicht der Typ, der dann für ein paar Tage auf Badeurlaub umsattelt. Daher würde ich mir dieses Stück Weg beim nächsten Mal sparen und statt dessen durch die Schweiz zum Griespass queren und ab dort der gta folgen. Dabei könnte man sich z.B. an der Route von Rudi + Alex orientieren. Neben den gpx-Tracks hatte ich mir pdf-Dateien mit Tabellen erstellt, in denen nach Kilometern geordnet alle Einkaufsmöglichkeiten (soweit möglich mit Öffnungszeiten), Unterkünfte, Gasthäuser, Geldautomaten und sonstige Hinweise, die mir wichtig erschienen, aufgelistet waren. Schicker wäre es natürlich gewesen, diese Informationen direkt als Wegpunkte in den gpx-Track einzufügen. Den 1. Teil bis Villach habe ich ausschließlich mit Informationen aus dem Internet geplant, Teile 2 (bis zum Lago Maggiore) und 3 (gta) auch mit Wanderführern. Für die gta würde ich empfehlen, in einen Wanderführer zu investieren, da man unbedingt bewaffnet mit (möglichst aktuellen) Telefonnummern aller Posto Tappa und sonstiger Unterkünfte losmarschieren sollte (auf das Internet würde ich mich im Piemont nicht verlassen) und ich nicht so recht weiß, wo man sich diese sonst mit halbwegs vertretbarem Aufwand beschaffen kann (außer man plant ganz Hardcore ausschließlich zu zelten). Konkrete Etappen hatte ich nicht geplant, da ich von bisherigen Wanderungen wusste, dass das (für mich) eine überflüssige Arbeit ist, da ich meistens noch nicht einmal morgens zuverlässig sagen kann, wie weit ich an diesem Tag laufen werde. Navigation Zur Navigation nutzte ich das Handy mit zwei Apps: oruxmaps (in Kombination mit der Karte von openandromaps) und mapy. An Oruxmaps gefällt mir vor allem die Darstellung des Tracks, dass Kilometerangaben eingeblendet werden können und der Track je nach Steigung unterschiedlich eingefärbt ist. In Mapy finde ich dagegen die Kartendarstellung deutlich besser und habe die zahlreichen Informationen, die auch offline zur Verfügung stehen, sehr zu schätzen gelernt. Vor zwei Dingen möchte ich bei mapy allerdings warnen: wenn ein Update angeboten wird, muss man die jeweilige Karte vollständig neu herunterladen (wenn man den Download nicht zu Ende bringt, steht einem gar keine Karte zur Verfügung) und den Vorschlägen des Routenplaners sollte man mit Vorsicht begegnen und die vorgeschlagene Strecke kritisch hinterfragen, bevor man losläuft und der Strecke folgt. Zelt ja oder nein? Ich hatte ein Zelt dabei und würde es auch jederzeit wieder mitnehmen. Ich hatte dabei weder den Vorsatz, möglichst viel zu zelten, noch wollte ich zelten möglichst vermeiden (dass beides geht, zeigen die Blogs von Monty, der fast immer gezeltet hat, und Johanna, die kein Zelt dabei hatte). Das Zelt sollte mir vor allem maximale Flexibilität verleihen, um die Etappen so laufen zu können, wie ich wollte, und mich dabei weder nach Unterkünften richten, noch tagelang im Voraus planen zu müssen. Gerade in der Hochsaison in Italien und auf der gta war ich darüber ziemlich froh. In dieser Zeit hörte ich öfters completo und hätte mich sonst bei meinen Etappen nach den verfügbaren Unterkünften richten, mehrere Tage voraus planen, viel telefonieren oder im schlimmsten Fall meine Route ändern müssen. Das hätte mich alles viel zu viele Nerven gekostet. Genutzt habe ich das Zelt dann tatsächlich (leider) weniger als gedacht. Das hatte verschiedene Gründe: Auf dem ersten Abschnitt auf dem Nordalpenweg teilte ich die Erfahrung von doast, dass zelten dort nicht so einfach ist. Mich hielt vor allem ab, dass es dort wenig Wasser gab und ich wenig Lust hatte, größere Wassermengen durch die Gegend zu tragen. Als ich im Juni gestartet bin, waren außerdem nur wenige andere Wanderer unterwegs, so dass ich zum Schlafen meistens ein Kämmerchen für mich alleine hatte. In den Dolomiten war es dann einigermaßen schwierig, einen Zeltplatz zu finden. Ab Mitte Juli regnete es dann ziemlich viel. In dieser Zeit kam ich zwar durch Gegenden, in denen man wunderbar hätte zelten können (nicht zu dicht besiedelt, nicht bewirtschaftet, Wasser im Überfluss), aber ein festes Dach über dem Kopf mit der Möglichkeit, meine Sachen zu trocknen, war mir dann doch lieber. Und außerdem stellte ich fest, dass ich mit einem ordentlichen Hüttenessen im Bauch am nächsten Tag deutlich leistungsfähiger war, als wenn ich im Zelt nur irgendwelchen Tütenfraß zu mir genommen hatte. Resupply Ich würde sagen, dass man spätestens alle 4 bis 5 Tage durch einen Ort kommt, in dem man Lebensmittel einkaufen kann (einzige Ausnahme ist glaube ich der Karnische Höhenweg). Auf der gta wird es irgendwann ziemlich mau, was das Angebot angeht, aber es ging schon. Ich habe von niemand gehört, der dort verhungert ist. Wasser Wasser war eigentlich nur auf dem ersten Abschnitt durch Österreich etwas knapp. Nicht so, dass man Wasser für mehrere Tage mit sich herumtragen musste, aber so, dass es fast nur an den Hütten Quellen gab und es sich empfohlen hat, da dann auch genug Wasser für den Tag abzuzapfen. Spätestens ab dem Lago di Cancano gab es dann Wasser im Überfluss und eigentlich reichte es, eine ¾ Liter-Flasche mit sich herumzutragen und die dann regelmäßig aufzufüllen. Bargeld Ich trug meistens so 300 bis 400 EUR in bar mit mir herum, war aber überrascht, wie verbreitet Kartenzahlung inzwischen auch auf vielen Berghütten ist. Budget Darüber hatte ich mir vor der Wanderung keine so rechten Gedanken gemacht (dazu schreibt irgendwie aber auch keiner was), aber mir schwante relativ schnell, dass der Spaß nicht ganz billig wird (jedenfalls wenn man, wie ich, regelmäßig in Unterkünften übernachtet und dort auch isst). Anreise (früh gebuchtes Zugticket) und Abreise (Billigflieger) schlugen nur mit 105 EUR zu Buche. Teuer waren vor allem die Übernachtungen (inklusive Essen). In Österreich und Südtirol kam man auf AV-Hütten und in billigen Pensionen und Gasthäusern so etwa mit 30 bis 45 EUR für Übernachtung und Frühstück davon. Im italienischsprachigen Italien konnte man schon eher mit 70 EUR rechnen, da war ich aber auch zu Übernachtung + Halbpension mit Menü übergegangen, da ich es nicht ertragen hätte, wenn die Leute am Nebentisch mehr zu essen bekommen als ich. Und in den Posto Tappa auf der gta kann man mit ungefähr 60 EUR für Übernachtung + Halbpension rechnen (manchmal gab es auch günstigere für 45 EUR). Insgesamt gab ich in den 2 ½ Monaten etwas über 5.000 EUR aus (ohne Ausrüstung). Ich verprasste das Geld nicht; wenn es mehrere Unterkünfte gab, wählte ich die günstigste und ich trank auch nicht jeden Abend auf der Hütte mehrere Weizen. Aber wenn es nur eine Unterkunft für vielleicht auch mal 80 oder 100 EUR gab, dann quartierte ich mich trotzdem dort ein und am Essen sparte ich auch nicht. Soll heißen: das Ganze ist sicher auch deutlich günstiger möglich, vor allem wenn man viel zeltet. Reisezeit Eigentlich hatte ich Ende Mai/Anfang Juni starten wollen, fuhr dann tatsächlich aber erst am 14.06. nach Wien, da ich mir vorher noch meine zweite Corona-Impfung abholen wollte. Und so schwer es mir fällt, das zu sagen: in diesem Fall hat mich Corona zu meinem Glück gezwungen. Da es im Winter spät geschneit hatte und lange kalt war, wäre ich bei einem früheren Start durch sehr viel Schnee gekommen oder hätte umplanen müssen. So konnte ich die Route wie geplant laufen. Das wäre alles, was mir so einfällt. Falls es weitere Fragen gibt: Immer her damit .
    1 Punkt
  8. Klar geht das ohne Wildcamping - geht den GR131 einfach verkehrt herum! Tag 0: Anreise nach La Gomera und direkt per Bus/Taxi nach Vallehermosa (ggf. dann noch den Abstecher runter zur Playa und zurück - easy Spaziergang am Nachmittag). Übernachtung in Vallehermosa. Tag 1: Bis Chipude ist auch für weniger Trainierte an einem Tag drin - dann dort Schlafen im Hotel Sonja. Tag 2: Durchlaufen bis San Sebastian und dort Übernachten. Ist dann schon ein langer Tag, aber unterm Strich alles machbar - geht ja nach dem Garajonay im Grunde fast nur bergab. Selbst wenn ihr da erst im Dunkeln ankommt: die Hotels haben lange auf und es gibt eine große Auswahl. Zudem spart ihr einen Haufen Gepäck, weil ihr eben keine Übernachtungssachen mitschleppt. Tag 3: Regeneration. Meiner Erfahrung nach (Stand Februar 2022): Schnapp dir ein paar bequeme Trailrunner und lauf los. Der GR131 ist zu großen Teilen präpariert - will heißen du hast gute Wege ohne große Risiken oder 'Stolperfallen'. Zudem gerade zum Ende etliche Kilometer (Fahr-) Straßen. Da du halbwegs fit und resilient zu sein scheinst, dürfte deine größte Sorge die Bildung von Blasen sein...
    1 Punkt
  9. kra

    Breite Schulterriemen

    So wie ich den Schnitt sehe wirst du Probleme unter den Achseln bekommen, da sind die Gurte imho deutlich zu breit. Die besten Erfahrungen habe ICH FÜR MICH mit ca. 6cm breiten, eher flachen (max. 5mm) und eher sparsam gepolsterten Schulterriemen gemacht. Das Hauptgewicht trage ich mit dem Hüftgurt und die Schulterriemen zum Ausbalancieren. Nur in schwierigerem Gelände kommt >50% der Last auf die Schultern.
    1 Punkt
  10. Du fragst nach den Erfahrungen mit dem X-Mid 2 (oder nur dem Pro, welches es noch nicht gibt bzw jetzt erst ausgeliefert wird?). Ich habe ein X-Mid 2 und bin damit soweit zufrieden. Was mir gefällt: Es ist sehr geräumig (für 2P angenehmer als das Double Rainbow, welches ich mal hatte). Das Innenzelt lässt sich einfach aushängen. Kochen tu ich nicht im Zelt wenn es irgendwie geht, aber wenn dann würde ich dazu das Innenzelt erst entfernen. Der Zeltboden ist nicht rutschig. gute Belüftung Was vielleicht nicht so ideal ist: Es ist nicht extrem leicht. Zum Aufstellen benötigst du eine einigermassen ebene Fläche, sonst wird es schwierig, die Höhenunterschiede auszugleichen und alle Panele straff gespannt zu kriegen. Persönlich hätte ich es lieber, wenn die Stockspitzen unten wären. So besteht das Risiko, diese auszuhängen (unabsichtlich, Windböe) und das Zelt zu beschädigen. Klar kann man das irgendwie umbauen, aber weshalb das so designt ist, verstehe ich nicht. Anderes: in richtig üblem Wetter habe ich es noch nicht verwendet und kann daher die Windtauglichkeit nicht gut beurteilen. Ich würde aber auf jeden Fall bei Wind möglichst viele Abspannpunkte entlang der Seiten verwenden, und die Spitze in Richtung der steileren Seite abspannen. Dann stehen die beiden Stöcke sehr gut.
    1 Punkt
  11. Soulboy

    NordSüdTrail

    Nach einer längern Pause geht es endlich mit dem NST Thru Hike weiter. Viel Spaß beim anschauen.... LG Soulboy
    1 Punkt
  12. Und aller guten Dinge sind drei: die Tasche für die Grödel (vorne) war mit 39g viel zu schwer. Extra für @schwyzi habe ich dafür kein DCF verwendet, sondern ein paar nervtötend rutschige Nylon-Reste verwurstelt und meinen feinmotorischen Fähigkeiten eine Grenzerfahrung gegönnt. Der Klon mit den hässlichen Nähten wiegt noch stolze 9g.
    1 Punkt
  13. nach ein paar belanglosen schlechtwetteroutings hier mal wieder was interssantes. bin als gut gerüstetes opfer für einen suchhund im wald verschwunden. im ersten pic kann man erkennen, dass mr. murphy in thüringen wohnt. gerade hab ich noch gedacht, ob die wohl stehen bleibt, und schwupps, issi umgekippt. ....mit der öffnung in den rucksack, der nebendran am boden lag. na dann prost. das ist soo geil, wenn nach 20 minuten der hund ausm nichts auftaucht und sich einen abfreut.
    1 Punkt
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