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Ultraleicht Trekking

Sever

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Alle erstellten Inhalte von Sever

  1. In der Sierra auf dem PCT hatte ich eigentlich durchgehend nasse Schuhe und Füße. Also so drei Wochen am Stück. Hat mich weder gestört noch gab es vermehrte Blasen. Mit den richtigen Socken und regelmäßigem einfettend er Füße lief das hervorragend. Und wenn dann mal länger kein Schnee oder Wasser da war, waren die Schuhe auch schnell getrocknet. Blöd war es nur an den Tagen, an denen die Schuhe und Socken morgens gefroren waren.
  2. Der Aufbau meines Business und die sich regelmäßig aber nicht planbaren Änderungen bei Einreise in andere Länder und die Unterschiede der Bundesländer haben mich von jeder (richtigen) Tour abgehalten. Bin daher nur in der direkten Umgebung unterwegs gewesen. Empfand die Zeit aber nicht als schlimm. Konnte die Ruhe vor Ort gut gebrauchen und nutzen. In ein paar Tagen gelte ich dann als vollständig geimpft und breche im September dann mal wieder auf. Lockere zwei Wochen durch die sächsische Schweiz. Je näher die Tour rückt, desto stärker merke ich, wie sehr mir allein der Gedanke, kurz vor einer Tour zu stehen, gefehlt hat. Entsprechend groß ist die Vorfreude.
  3. @waldradler du kannst in der Kungsleden Facebook Gruppe mal fragen wie der aktuelle Status in den Hütten ist. der ein oder andere kam da ja schon vorbei. Meine gelesen zu haben das es recht knapp aussieht dieses Jahr. Haben sich alle ja nicht so doll beliefern lassen wegen Corona. Das mit den Mäusen hab ich mich auch gefragt. Wobei ich nicht genau weiß was für Nager im Sarg so leben. Berichte gern mal wie das geklappt hat.
  4. Strom gibt es nur an den richtigen Fjällstationen. Saltoluokta und Kvikkjokk. Dran denken das Aktse durchaus stark benutzt wird für resupply. Je nach dem wie gut die überhaupt bestückt wurden kann es auch leicht mal zu sehr geringem Angebot kommen. Das hatte ich in 2019 in Saltoluokta. Da es in den Hütten immer recht teuer ist wäre die Frage ob du dir vielleicht ein Nahrungspack irgendwo deponierst. Kommt natürlich drauf an wie du anreist. Habe einen getroffen der einen großen extra Sack mit essen eingeschleppt hat. Er sagte er versteckt den immer ein bisschen und läuft den Sack immer mal wieder an wenn er was braucht. Sonnenbrille würde ich immer als absolutes muss bewerten. Viel Spaß, der Sarek ist echt ne coole Nummer.
  5. Hiker Midnight ist ja bekanntlich um 21 Uhr. So halte ich es beim wandern eigentlich immer. Den Abend kann ich dann von 18 - 21 Uhr am Lagerplatz ausklingen lassen und wache nach ein paar Tagen Gewöhnung von allein um 5 Uhr auf. Das sind dann 9 Std. Regeneration. Nicht immer schlaf ich das voll durch. Manchmal schau ich dann noch ein Film auf dem Smartphone oder lese noch etwas. Hängt immer vom Grad der Erschöpfung ab. Mir geht es vor allem um das “ruhen“ der beanspruchten Muskelpartien. 12 Stunden auf den Beinen bei viel Sonne, Höhe, Schmuddel Wetter und allem anderen. Da hat sich der Körper entsprechende Entspannung verdient. Es ist eben immer ein geben und nehmen. Wenn das im Gleichgewicht ist, macht der Körper einiges mit.
  6. Ich trage immer ein 150er Merino Shirt (Langarm). Bin damit auch prima in der Wüste zurechtgekommen. Jedes Funktionsshirt ist nunmal meist aus oder mit Plastik. Empfinde ich am Oberkörper grundsätzlich als schlecht.
  7. @einar46 genau das ist es. Gerade wenn du losläufst und voll eintauchen möchtest in die Wanderung und es mit dem Ehrgeiz “voranzukommen“ direkt übertreibst. Ich habe das gerade auf dem PCT und auch dem CDT sehr häufig gesehen. Die Leute preschen in einer unglaublichen Geschwindigkeit los. Nur um nach ein paar Tagen völlig kaputt zu sein. Zu einer Langstreckenwanderung gehört es vor allem auf sich selbst zu achten. Das ist enorm wichtig. Es fällt natürlich schwer, von dem “normalen Leben“ umzudenken. Im Alltag ist immer und für alles zu wenig Zeit. Man ist immer in Eile. Mir hat es da geholfen den Tag tatsächlich mal in Zahlen zu erfassen. Auf dem Trail wache ich meist um 5 Uhr auf. Um 6 Uhr setzte ich quasi den ersten Fuß auf den Trail Jede Stunde ca. 15 min Pause bis ich um 12 Mittag mache, habe ich also 4,5 Stunden Laufzeit 1,5 Std Mittagspause von 13:30 Uhr bis 18 Uhr sind wieder 3,5 Std Laufzeit Macht am Tag also insgesamt 8 Std reine Laufzeit. Wenn man jetzt mal “nur“ 4km/h annimmt sind das 32 Kilometer Bei der Geschwindigkeit und der Pausenmenge spielen Höhenmeter zwar noch mit rein, sind aber bei weitem nicht so ausschlaggebend. Ein Tag ist beim Wandern ganz schön lang (von den Stunden her). Im Alltag hat das ganz andere Dimensionen und das macht die Umgewöhnung so schwierig.
  8. Als ich meinen ersten Thru-Hike auf dem PCT gestartet habe, bin ich durch Zufall mit einem anderen Deutschen gestartet, der den PCT das zweite mal startete und auch sonst enorm viel wandert. Habe einige Angewohnheiten von Ihm übernommen und eigene mit hinzugefügt: gerade am Anfang jede Stunde (wirklich auf die Uhr schauen) eine Pause machen. Dabei Schuhe und Socken ausziehen und lüften, eine Kleinigkeit essen. Am besten richtig ausstrecken. Die ersten 2-3 Wochen reichen 15 Meilen (ca. 22km) darf auch gern etwas weniger sein. Viel Trinken! Immer. gleiches gilt fürs Essen. Vor allem wenn es mal in die Stadt geht. Magnesium. Die ersten drei Wochen. Nicht mit Zeros geizen Immer schön leicht unterwegs sein lange Hose und Shirt. spart Sonnencreme und schützt. Habe auch einmal gegen diese Regeln verstoßen. Beim Frustwandern auf dem Kungsleden. Bin ich mit zu schwerem Gepäck auf den Kebnekaise hoch. Ohne Pausen weiter. Nach zwei Wochen waren die Füße hin. Sehnenscheidentzündung. Seit dem halte ich mich wieder recht eisern an mein Regelwerk.
  9. @Lugovoiimmer gern. Also die Night Camps haben in der Regel gerade mal ein Schild, das hier das Night Camp ist. Mehr nicht. Manchmal ist es ein Parkplatz wie am Krater. Oder es gibt ebene Areale. Da ist aber definitiv nie etwas an Zivilisations-Einrichtungen. Kein Mülleimer. Eben nix. Nur Wüste. Als ich da war, war ich an allen (bis auf einem) Camp allein. Das war halt sehr geil. Also Camp ist nur der Name. @Mars Jup, das Mülllevel im Norden und in der Mitte hat mich auch extrem staunen lassen. War regelrecht entsetzt und auch angeekelt. Würde wenn auch nur die Negev Wüste empfehlen der Rest ist nicht sehenswert bis auf sehr wenige Abschnitte.
  10. Hey, Ich bin im Januar 2020 durch die Negev gelaufen. Ich habe mir über Haim Berger die Water Caches gekauft. 120 NIS (ca. 30€) pro Cache pro Person 6 Liter. Wenn du 6 buchst bekommst du 3 “gratis“ so das es nur noch 80 NIS sind. Ich hatte mir dann die neun gebucht. Bezahlt hab ich bei Ihm zu Hause als ich bei Ihm “vorbei“ gelaufen bin. Er lebt in Midreshet Ben Gurion. Cooler Typ. Gebraucht hätte ich sie nicht alle. Die Temperaturen waren so rum 15 Grad. Entsprechend brauchte ich wenig Wasser. Musste auf diese Weise natürlich echt wenig tragen und bin super vorangekommen. Habe immer ein Night Camp übersprungen. gebucht hatte ich folgende Caches: (Alte Route) Be'er Eva Mizad Tamar Mador NC Wadi Hava Wadi Gvanim Gev Holit Wadi Barak Zihor waren wohl doch bloß acht. Mittlerweile stehen auch noch mehr Wasser Tanks an einigen Night Camps. Die werden immer in der Facebook Gruppe Israel National Trail gepostet. Entsprechend dürfte man jetzt mit sehr wenig Caches auskommen. Unterwegs gibt es auch einige Wasserhähne: Oron Factory und am Night Camp am großen Krater (Hamachtech glaub ich). Da ein Mietwagen inkl. Sprit mehr kosten würde als ein paar Caches zu buchen würde ich B nicht empfehlen. Bei guter Planung ließe sich das auch autark machen. Musst du eben hier und da mal echt Kilometer reißen. Erschwert wird das durch die Pflicht, nur an den ausgeschilderten Nicht Camps zu übernachten. Das wird auch immer mal kontrolliert. Hab sogar im Januar zwei Ranger getroffen. Ist wirklich ein sehr strenges Naturschutzgebiet. Ja ich war mit meiner Variante zufrieden. Kostete zwar echt Geld, machte mir den Abschnitt dafür sehr entspannt. Mit den heutigen Wassertanks etc. würde ich definitiv weniger buchen oder es auch tatsächlich autark versuchen. Im Schlimmsten Falle droht ne lange Wander Nacht.
  11. Achso ich vergaß das Thema Elektrolyte: Auch wenn sie nicht gut schmecken. Ich habe immer 2-3 Beutel Elo-Trans aus der Apotheke dabei. Eigentlich ist das Pulver gedacht bei Kindern die gerade Montesumas Rache durchleben gedacht. Bei hohen Temperaturen hilft so eine kleine Prise davon im Wasser enorm. An den Geschmack gewöhnt man sich wenn man nicht zu hoch dosiert. In der Wüste geize ich damit auch nicht und hab meist recht viel davon dabei. Alle anderen Pulver wie Gatorate etc. kann ich nicht so empfehlen. Zuviel Zucker etc. drin. Danach wird man durstiger als vorher.
  12. Hängt bei mir stark von der Route ab. Als erste Daumenformel: 15km = 1Liter bei normalen Temperaturen, wenn es heiß wird(über 30 Grad) werden es nur 10km mit einem Liter. Generell manage ich das mit dem Wasser auch so, das ich an einer Wasserstelle oder Supermarkt extrem viel auf einmal trinke. Also mindestens 1L. Der reicht schonmal sehr weit. Vormittags ist mein verbrauch geringer als Nachmittags, da es da noch kühler ist. Für die Mittagspause plane ich mit 750ml. 300ml zum kochen, erst zum Durst löschen. Für Abends 1L. kochen wieder so 300-400ml je nach dem was es gibt. Der erst ist für die ganze nacht inkl. Frühstück. Wasserstellen plane ich entsprechend so, dass ich entweder kurz vorm Camp noch an einer vorbeikomme oder in den ersten Stunden des neuen Tages erreichen werde. Wie viel ich nun trage ist von der Route und den Abständen der Wasserquellen abhängig. Ich versuche immer nur 1-2L zu tragen. Wobei ich manchmal auch abwäge ob ein kleiner Umweg es entweder wert ist oder auch nicht wenn ich dafür mal 2,5-3L tragen muss. Die Erfahrung kommt beim wandern und ändert sich dann immer leicht nach gebiet und Verfügbarkeit. Am Anfang immer mit 500ml Reserve planen.
  13. Kleidung: Longsleeve+Weste wird beim Wandern schnell zu warm am Rücken und dadurch unangenehm. Da müssen die Temperaturen recht niedrig sein (unter 10 Grad) damit ich das angenehm finde. Würde also die Longsleeve+ Windjacken Combo sehr empfehlen. Damit bin ich sehr Happy. Würde immer ein warmes Puffy empfehlen. Regenjacke ist Pflicht. Bin auf Island mit gewachster g1000 Hose sehr glücklich gewesen. Doch wenn es mal richtig schüttet hat die auch verloren. Deshalb packe ich mittlerweile immer Regenjacke und Regenhose(rock) ein. Heringe: In Schweden (Kungsleden) war ich froh über stabile Heringe. Schaufel: Hatte ich nicht dabei (nehme immer steine oder Trekkingstock und Hacke zum buddeln) Bugnet: 11g sind gut investiert. Auch bei mir sehr selten im Einsatz. Doch wenn dann ist das echt ein Retter in der Not. Ich hab son Schlapphut. Mag den schon wegen Sonnenschutz im Nacken. Schuhe: Solange sie bequem sind ist alles gut. Ich war im July/August in Schweden. Mit meinen ganz normalen Altras. Waren regelmäßig mal nass und dann schnell wieder Trocken. Auch Island hat so hervorragend geklappt. Selbst die wasserdichten Socken hab ich nie angehabt. Ist die ersten ein bis Zweimale ungewohnt und dann merkt man die Nässe nicht mehr. Kompass: Bringt nur wirklich was in Verbindung mit Karte und den Skillz sie zu benutzen. Obwohl es im Notfall ja manchmal schon gut zu wissen ist wo Norden und Süden sind. Ist echt ne Geschmacks Sache. Hatte auf meinen ersten Touren immer einen dabei. Dann hab ich zum erstmal vergessen und seitdem nie mehr eingepackt. Trekkingstöcke: hab jetzt keine bei dir gesehen. Ich empfehle die immer sehr.
  14. das gleiche vorgehen wie @danobaja
  15. Altras fallen etwas kleiner aus (finde ich). je nach dem welche strecken du läuft, würde ich 2-3 Nummer größer als normal empfehlen. Hängt aber auch von deinen Socken ab. Ich trage zum Beispiel die injinji Toe socks als Liner und darüber noch Darn tough´s. in den Olympus trage ich deshalb statt normal 41 auf langen Hikes 44. mit nur einem paar Socken würde 43 völlig reichen. Ich habe aber gern platz an den Füßen.
  16. Hey, habe keine Kinder und bin auch nicht mit welchen unterwegs. Beantworte deine Frage also eher aus dem solo Hiker Blickwinkel mit den Ideen was ich noch mit hätte wenn ich Kinder hätte. Allgemein würd ich bei 2 Tagestouren jetzt nicht das Bedürfnis haben viel erste Hilfe zeug dabei zu haben. Denn: wenn wirklich was ist, kann die Tour recht schnell abgebrochen werden und sie verläuft recht zivilisationsnah. wunddesinfektion pflaster Schmerztablette Blasenpflaster (inkl. Nadel und faden) je nach Temperaturgebiet Elektrolyte wundcreme pinzette (Zecken, Splitter) Mückenzeug je nach Tourgebiet ggf. was gegen Montezumas Rache wenn die Kinder da anfällig sind individuelle nötige Medikamente und das finde ich schon viel bei ner zwei Tagestour. Mit der Zeit und der Erfahrung (dem alter der Kinder) dürfte das noch schrumpfen. Denn wie gesagt: zur Not ist man ja schnell wieder in der Zivilisation.
  17. Als Vorbereitung kann ich, Ein- und Auspacken im Zelt trainieren sehr empfehlen. Damit du zumindest im Rucksack möglichst lange viel Trockenheit hast. Vor allem beim Schlafsack wichtig. Zelt habe ich immer in einem Packsack (muss nicht wasserdicht sein) ausserhalb des Hauptfaches am Rucksack. Will den Schmutz und nässe nicht im Hauptfach. Da du es ja regelmäßig wieder aufbaust und es lüften kann, wird es nicht schimmeln. Gerade wenn es die ersten Erfahrungen Outdoor sind, ist Regen ein echter Miesmacher. Hut oder Kapuze mit breiter Krempe damit der Regen nicht so ins Gesicht kommt. Viel ( und ich meine viel) Essen. Um warm zu bleiben. Ruhig und langsam Laufen. Damit du nicht ausrutscht und im matsch landest und nicht soviel Energie verbrauchst. Ein lustiges Hörbuch auf die Ohren ( Känguru Chroniken, Quality Land, Einen Scheiß muss ich oder ähnliches). Das lachen hält mental fit. Pausen gut organisieren. Windstil möglichst trocken. Füsse gut pflegen! Versuchen zumindest für abends etwas trockenes zum anziehen zu haben. Dafür lieber morgens in nasse und kalte Sachen gehen. Und natürlich: Never quit on a bad day. Nur weil es rechnet also nicht aufgeben.
  18. @schrenz Ich stelle mein Projekt gern vor. Die Herangehensweise ist genau so wie du es beschreibst. Ich versuche es mal bestmöglich zu skizzieren: In meinem Wohnzimmer habe ich die Entwicklung gemacht. Seit etwa einem Jahr läuft das ganze. Entstanden ist das an einer 60 Jahre alten Pfaff 230. Quasi wie bei jedem von euch der zuhause näht. Der Entschluss oder auch die Idee die Produktion abzugeben kam durch meine frühere Selbstständigkeit in der Augenoptik. Exkurs Augenoptik: Normalerweise hat jeder AO (Augenoptiker) seine eigene Werkstatt bei sich im Keller. Also Schleifautomat, Formtracer, Aufblockgeräte etc. Die Maschinen kosten ein Schweinegeld. Ordentlich Fertigungsstraßen so ab 50.000€ Aufwärts. Dazu kommt noch die Entsorgung des Wassers. Brillengläser = plastik. 98% der AO kippen das Wasser ins Klo oder eben in den Ausguss. Pures Gift. Durch das Internet kam dann die Möglichkeit der Fernrandung. AO tastet die Form der Fassung ab und sendet die Daten zum Glaslieferanten und der schleift alles direkt in Form. Dort werden auch die Abwässer perfekt gefiltert und entsorgt. Dieses Modell wollte ich jetzt auf die Rucksäcke übertragen. Eine Näherei für ein solches Projekt zu finden ist eine Mammut Aufgabe gewesen. Ich habe so ziemlich jede Näherei in Deutschland angeschrieben. Genau zwei haben ein Interesse bekundet bzw. Sind nach den ersten Gesprächen auch interessiert geblieben. Durch die Einzelanfertigung ist das Konzept für die meisten einfach unlukrativ. Meine jetzige Näherei findet das Projekt einfach Mega spannend und hat Lust so etwas auszuprobieren. Also bin ich (und werde ich immer wieder) regelmäßig für die ersten Prototypen hingefahren und habe den Näher:innen vor Ort “beigebracht“ einen solchen Rucksack zu nähen. Ist ziemlich das gleiche was @HUCKEPACKS über das anlernen von Mitarbeitern schreibt. Durch dieses Konzept reduziere ich entsprechend meine Kosten im Wohnzimmer. Keine teuren Maschinen, Wartung, Raumkosten etc. Auf der anderen Seite ist die Abrechnung bei der Näherei pro Stunde. Nehmt mal die Zeit die @HUCKEPACKS genannt hat als Maßstab. Durch die Einzelfertigung und die starke Individualisierung sind meine Materialkosten, trotz des etwas günstigeren Materials, höher und liegen bei ca. 75€ pro Pack. Je nach Features, Größe etc. Wenn ein Pack Mehrfarbig ist wird die Erstanschaffung vom Material nicht gerade günstig. Bis zu 8 verschiedene Farben sind möglich. Rechnet es euch aus. Und bevor jetzt wieder gefragt wird: Wieso tust du es, wenn kaum bis nichts übrig bleibt. Weil ich diese Art der Herausforderung einfach liebe. Dafür stehe ich gerne morgens auf. Mit der Zeit hoffe ich, das meine Rucksäcke sich am Markt etablieren und über eine gewisse Menge dann auch was hängenbleibt. Mit der Zeit möchte ich auch weitere Produkte herstellen (lassen) Zelte, Traps, Quilts. Der Produkt Mix erschafft dann irgendwann reale Gewinne. Plane ich jedenfalls. Außerdem möchte ich gern, jedem Hiker die Möglichkeit geben sich auch komplett im Deutschland auszurüsten zu können. Ohne Importwaren nehmen zu müssen (ist generell ja schon möglich, ich weiß). Ich habe damals als AO Fassungen von fast überall auf der Welt importiert. Auch Gläser haben wir testweise mal aus Fernost bestellt. Lange bevor Mister Spex und Brillende das Konzept ausprobiert haben. Natürlich habe ich mich informiert die Rucksäcke ausserhalb Deutschlands zu produzieren. Sowohl als Serienfertigung als auch Einzelproduktion, wie es bei Maßanzügen auch möglich ist, wären die Produktionspreise um 60-80% geringer. Wieso also hier in Deutschland produzieren? Weil es einfach besser ist. Ich habe deutlich leichteren und größeren Einfluss auf die Produktion. Kann Änderungen viel effektiver und schneller umsetzten. Die Ausschussquote ist viel geringer. Jedes fehlerhafte Produkt wird in der Regel einfach weggeschmissen. Ich kenne die Mitarbeiter in der Nährei persönlich und weiß genau um Ihre Situationen. Die Maschinen sind immer bestens gewartet und es wird für maximalen Arbeitsschutz vor Ort gesorgt. Die Wege sind einfach kürzer und viel besser nachzuvollziehen. Mich hat es einfach interessiert was es ausserhalb kosten würde und habe mich entsprechend informiert. Doch es stand von Anfang an außer Frage hier in Deutschland zu fertigen.
  19. Vielleicht haben die Moderatoren nichts dagegen wenn ich das ursprüngliche Thema auslasse und mich nur zum Thema Selbstständigkeit beteilige. Ansonsten wird der Beitrag eben gelöscht. Seit ich 20 Jahre jung war (jetzt 37), bin ich, bis auf die Trails und 8 Monate Arbeitnehmer, mein Leben lang Selbstständig gewesen. Ich durfte auch viele kennenlernen, die sich ebenfalls für diesen Weg entschieden haben. Ich würde mal behaupten wollen, wegen Geld gehen diesen Schritt die wenigsten. Ich betrachte das Unternehmertum/Selbstständigkeit eher wie eine Art Lifestyle. Es ist eine eigene Art zu denken, zu handeln und zu leben. Es ist nicht besser oder schlechter als die vielen anderen Arten seine Brötchen zu verdienen. Unterschätzt oder auch wenig erwähnt wird dabei immer die Zeit des reinen Denkens. Planen, grübeln und tüfteln, das läuft quasi immer und permanent im Kopf ab. Egal ob ich mich an den Strand packe oder einen Trail laufe. Ideen laufen permanent im Kopf ab. Das macht den Reiz aus, lässt aber auch selten Zeit für tiefe Entspannung bei der über nichts was mit dem Unternehmen zu tun hat nachgedacht wird. Mit Geld ist das nicht aufzuwiegen. Das ist eine eigene Entscheidung, so leben zu wollen. Während meiner Meisterschule durfte ich das ganze Thema der klassischen Kalkulation und Preisfindung wie es im Lehrbuch steht lernen. Das hat mal so gar nichts mit der Realität zu tun. Bzw. ist spätestens seit dem Internet eh überholt. @HUCKEPACKS bin bei deinen Ausführungen ganz bei dir (würde noch mehr sagen wollen, doch ohne Erlaubnis der Mod´s wohl eher schlecht). Vielen Dank für deine guten Wünsche. Durch die Globalisierung und auch die EU hat sich das Thema Kalkulation sehr verändert. In allen Bereichen. Wir vergleichen jetzt die selbe Tätigkeit mit unterschiedlichen Stundenlöhnen unabhängig von Ausbildung, Bedingungen etc. Ausserhalb von Deutschland wirst du auch als ungelernte Kraft eingestellt und “benutzt“. In Deutschland wirst du nur mit längerer Schulbildung, Ausbildung, Studium und am besten noch Berufspraxis eingestellt. Das verzerrt den Markt und die Wahrnehmung. Der Stundenlohn ist nicht nur für die jetzige geleistete Arbeit. Sondern auch für die Zeit die nötig war um überhaupt erstmal arbeiten zu können. Bafög und Studienkredite müssen zurückbezahlt werden. Das was jeder Unternehmer in seine Firma einbringt ist vor allem er selbst. Dafür bekommen wir meistens leider keinen Applaus, sondern häufig intensive Kritik. Egal an was. Es gibt immer etwas auszusetzen und wir waren ganz persönlich daran schuld. Wir tun es für die, die unsere Arbeit zu schätzen wissen. Die, die sich so darüber freuen, dass es jetzt endlich das gibt was sie sich schon immer gewünscht haben oder einfach ihr aktuelles Problem löst. Und natürlich für uns selbst. Denn ich für meinen Teil liebe die Herausforderung etwas neues zu erschaffen und das Gefühl wenn es tatsächlich funktioniert. Klar wäre es schön davon auch noch Leben zu können, doch deswegen geht kaum einer ans rennen. Das wird erst später interessant.
  20. Was möchtest du denn damit laufen? Langstrecken Trails mit 1000 km und mehr oder sind es eher Tages bis Wochentouren. Stehen viele Wasserquerungen auf dem Programm oder nur Landgang. Damit würde ich zwischen Alu und Carbon entscheiden. Alu ist auf lange Sicht (Meiner Meinung nach) verlässlicher und du kannst locker dein ganzen Gewicht drauf stützen (bei Flussquerungen oder Balance Akten). Griff ob Schaumstoff oder Kork ist Geschmackssache. Schaumstoff führt schnell zu Dauer schmutzigen Händen. Was ich nicht schlimm finde. Ich laufe seit langem mit den Komperdell Savannah, ne uralte Version die es mittlerweile nicht mehr gibt. Sind jetzt schon die dritten Spitzen drauf und der Stock ist immer noch hervorragend. Ist nicht der leichteste. Habe Ihn damals günstig geschossen und er wird erst ausgetauscht Kenner wirklich hin ist.
  21. Der beste Start ist erstmal die Packliste. www.lighterpack.com hilft da beim erstellen. Also jeden Ausrüstungsgegenstand wiegen ( nicht nur die großen vier im Auge haben). Durch ausmisten/weglassen kannst du völlig kostenlos unglaublich viel Gewicht sparen. Auf die Art findest du auch Stück für Stück das Volumen raust as ein möglicher Rucksack Kandidat benötigt. Letztlich ist dieses von der Art deiner Touren abhängig. Wie viel Tage Essen müssen reinpassen, wie viel Wasser. Wie bereits empfohlen: Rucksack nach hinten stellen. Dann kannst du dir Zelt, Schlafsack und Isomatte vornehmen. Bei der Neuanschaffung bedenken was für dich mehr Sinn macht. Lieber länger sparen und dann das für sich beste Gear kaufen oder erstmal günstig und dafür später doppelt oder möglicherweise dreifach kaufen weil es doch nicht das war was zu dir passt. Ich empfehlen das länger Sparen ist meistens wirklich günstiger. Sonst gehst du beim günstigen kaufen Zuviele Kompromisse ein, die du später bereust. Leis dir viele Packlisten von andern ul-Hikern durch, so lernst du schnell worauf es ankommt. Wenn dann deine virtuelle Packliste steht, lässt du sie vom Forum hier mal auseinander nehmen und erst dann wird neu gekauft
  22. Nutze nur einen MYOG Rucksack Liner. Früher auch nur den Müllsack. Der ist mir nur dann zu oft gerissen und ich hatte keinen Bock mehr aufs tapen. Der Liner sorgt für meine Bedürfnisse für genug Sicherheit vor Wasser. Alles andere sortiere ich in einfache MYOG Packsäcke (nicht wasserdicht). Mein Daunen Quilt kommt einfach unten rein. Ist bisher nix schiefgegangen und ich spare einen Packsack/Beutel Gewicht. Da unten wird er immer stark komprimiert, dafür darf er ja jeden Abend wieder raus. Zelt hab ich auch außen in einem Packsack. Ja der ist auch wasserdicht. Isomatte hab ich in einem MYOG Sack zum Schutz. Klamotten auch damit die nicht lose rumfliegen. Liebe meine Ordnung. Mit dem Essen verfahre ich genau so. Teile es immer in Hauptmahlzeiten und Snacks. Die Hauptmahlzeiten nach unten an den Körperschwepunkt und die Snacks ganz oben auf. Da muss ich viel zu oft ran
  23. Von mir noch ne Stimme für Den HMG. Bin mit meinem Windrider recht zufrieden gewesen. Würde nur bemerken wollen, dass das Ding nicht wasserdicht ist. Also jedenfalls meiner nicht. Vom ersten Tag/Regen kam Wasser rein. Würde daher auch hier zum Liner raten. Vom Kumo würde ich abraten wenn du einen vernünftigen Hüftgurt möchtest. Der Gurt ist beim Kumo ein Stück nach hinten am Seitensegment befestigt. Wenn du ihn zuziehst musst du immer wieder nach ziehen bis sich der Inhalt des Rucksackes stark genug komprimiert hat und nicht mehr nachgibt. Mit dem MurMur würde ich aufpassen mit Gewicht über 10kg. Sind bei mir mehrfach die Nähte an der Seite gerissen. Auch die Schultergurt Nähte sehen nach einiger Zeit nicht mehr gesund aus. Bei dem würde ich das Limit von 9kg wirklich einhalten. Zumal auch die Schultergurte dann echt einschneiden.
  24. @Jaques also ich bin den PCT mit Gaskocher gelaufen und habe ihn auch fleißig zweimal am Tag benutzt. Stehe halt auf warme Küche. Spiritus Kocher sind, wie oben steht, ja eh in Kalifornien tabu. Mir dauert es außerdem immer zu lange damit was zu kochen. Nach nem langen Tag auf dem Trail will ich in 5 min mein Essen fertig haben und nicht ewig warten. Ist natürlich Einstellungsfrage. Gas gibt es mittlerweile überall dort leichter zu kaufen als Spiritus oder HEET(Frostschutzmittel das brennt glaub ich). Viel Erfolg auf dem Trail
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