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Ultraleicht Trekking

bri

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Reputationsaktivitäten

  1. Gefällt mir!
    bri hat eine Reaktion von Kay erhalten in Impressionen von Touren   
    Uckermärker Landrunde im August 2020. Ich hatte diesmal keine große Lust zum Fotografieren, deshalb nur ein paar Bilder. Die schönsten Stellen gibt's nur in meiner Erinnerung und nicht als Fotos. Sorry.















     
     
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    bri hat eine Reaktion von momper erhalten in Wander in Brandenburg/Meckleburg-Vorpommern   
    Die Uckermärker Landrunde bin ich im August gelaufen.Gegen den Uhrzeigersinn. Prenzlau bis Angermünde war wunderschönen. Es ging sehr viel durch Wälder, was bei dem heißen Wetter eine Wohltat war. Kleine Wege, auf denen nicht mal Radfahrer durchkommen. Und immer wieder Badestellen. Morgens direkt vom Schlafsack ins Wasser. So dürfen Wandertage anfangen
    Von Angermünde bis Warnitz ging's hauptsächlich auf Feldwegen/-straßen zwischen elend großen Schlägen lang. Schatten war eher die Ausnahme. Das Stück fand ich nicht so prickelnd.
    Das letzte Stück bis Prenzlau war dann wieder wunderschön. Schnuckelige Wege am See entlang. Ja, man kann von Seehausen bis Prenzlau am Unteruckersee entlaglaufen. Ich weiß gar nicht, warum der Weg auf der Internetseite in Seehausen endet.
    Die Gesamtstrecke - bis Prenzlau zurück - betrug ca. 170 km. Insgesamt wenig los, Radfahrer mehr als Wanderer. Ich habe auf der gesamten Strecke nur 5 Leute gesehen, deren Rucksack nach Draußen-schlafen-wollen aussah.
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    bri reagierte auf Desertstorm in Impressionen von Touren   
    Coronawinter und nix als Dauerregen und Nebel. Vor genau einem Jahr, als die Welt noch in Ordnung war, war ich mit meinem Kumpel in Mauretanien wo wir den westlichen Adrar zu Fuß erkundet haben und ich nachher noch alleine den Erg Ouarane von Chinguetti aus.
    Ich vermisse die Wüste. Kann es wirklich kaum noch erwarten wieder dort zu sein.


    In den Erzwagen des größten Zuges der Erde
     

    Staubig, aber dafür Liegewagen

    Markt von Atar. Chaotisch wie immer.

    Die hohen Tafelberge und Oueds des nördlichen Adrargebirges.

    Wasser zu finden war die hohe Kunst und oft nur winzige Rinnsale



    Oase Terjit


    Es gibt wenige Orte, die den Namen Paradies, so sehr verdienen, wie dieser hier. Inmitten der hyperiden Welt aus Sand und nacktem Fels entspringt hier ein kleiner Bach aus dem Fels und Wasser tropft von den Travertinwänden, dass sogar Moos und Farne wachsen können.



    Eines ger großen Trockentäler, welche wir durchqueren mussten um ins Vallee Blanche zu gelangen


    In diesem Akaziengestrüpp suchten wir einen Brunnen, den wir nicht gefunden haben.

    Eine weitere verwilderte Oase. Hier blieben wir eine Weile.

    Sandfisch

    Die kleine Oase El Gleitat. Die Menschen hier sehen höchst selten Touristen. Wanderer die alleine mit dem Rucksack kommen, noch nie

    Unser Freund Daa, welcher mir sehr geholfen hat, als ich krank wurde.

    Oase von Echaila. Ein weiteres Paradies in dem sogar Welse leben.

    Felszeichnungen aus dem Neolithikum

    Die Moschee der alterwürdigen Stadt Chinguetti.

    Die Sanddünen des Erg Ouarane branden direkt an die Mauern der Stadt.

    Erg Oarane, der westliche Teil des größeren El Djouf Sandfeldes ist mit mehr als 400.000 km² größer als ganz Deutschland und eines der größten Sandfelder der Erde. Bis zur nächsten Siedlung in Mali Richtung Osten sind es mehr als 1000 km Nichts.

    Ich erkundete den Erg alleine nur mit minimalem Gepäck. Orientierung nur Anhand der Sonne, Sterne und der Landschaft.


    Typisches Nachtlager.

    Dünen am Morgen

    An der Oase Laguiela mitten im Sandmeer war die Zeit des Dattelpalmenbeschnittes und der Bestäubung der weiblichen Bäume gekommen.


    Ich machte das Brot wie die Nomaden, im heißen Sand. Ansonsten hatte ich nur Datteln und Heschrecken, welche ich Abends find und am Feuer grillte.

    Blick in die Unendlichkeit.

    Weiblicher Akt ?
    Ein paar Monate warten noch, dann kann ich hoffentlich endlich wieder in meiner Lieblingslandschaft sein.
  4. Danke!
    bri reagierte auf wilbo in Wochenendsurviver - Bushcraften hat mehr mit Kapitalismus als mit Natur zu tun   
    Puh, was für eine grobe Verallgemeinerung!
    Herr Hentschel sollte bei seinem Fachbereich "Politik" bleiben.
    VG. -wilbo-
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    bri reagierte auf Mia im Zelt in Sellrainer Hüttentour   
    Tag 5
    Also stand für heute wieder ein langer Wandertag an. Heute zeigte sich das Wetter noch mal von seiner schönsten und sonnigen Seite. Kaum zu glauben, dass es am nächsten Tag mind. 30cm schneien sollte. 
    Ein Anstieg in Serpentinen führte zum aussichtsreichen Zwieselbachjoch hoch. Hier hatten wir eine atemberaubende Aussicht auf die Gletscher der Stubaier Alpen. Bergab wurde es noch schöner, der einfache Weg war ein reines "Lustwandeln", so schön war die Landschaft hier. Besonders die Herbstfärbung war toll - in dieser Jahreszeit gefallen mir die Berge am meisten. Hin und wieder sahen wir Murmeltiere. 
    Kurz vor der Schweinfurter Hütte bereiteten wir unser Mittagessen zu und stiegen anschließend mit tollen Ausblicken zur Finstertaler Scharte rauf. Kurz wurde es nebelig, dieser verzog sich aber schon nach wenigen Minuten wieder. Dunkle Wolken waren noch nicht zu sehen. Kurz vor Kühtai passierten wir den Finstertaler Stausee. Vor der Dämmerung kamen wir an und konnten in ein am Vortag gebuchtes Hotelzimmer einchecken. Am nächsten Tag zeigte die Webcam von Kühtai uns ein schneeweiß gefärbtes Dorf. 
    Eigentlich war im Anschluss eine 6-tägige Zelttour in Osttirol im Hochgebirge vorgesehen. Aufgrund des vielen Neuschnees fuhren wir stattdessen nach Bozen. In Südtirol sollte es nämlich nur bis auf ca. 1800m runterschneien... Dort erfuhren wir dann auch, dass Tirol am Abend als Risikogebiet eingestuft wurde. 
     
     






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    bri reagierte auf wernator in Wainwright's Coast to Coast   
    2. Etappe (43km)
    Weiter ging es am nächsten Tag schon gegen vor 6, weil mein Camp direkt neben dem viel begangenen Weg lag und ich keinen Ärger wollte. So ging es die nächsten Kilometer im Sonnenaufgang entlang der Klippen, bis ich endgültig der Nordsee den Rücken zu wand und durch einen der trostlosen Trailerparks in Richtung Landesinnere abbog. (Immerhin konnte ich dort Wasser schnorren)
    Beseelt von dieser wahnsinnig schönen Morgenstimmung ohne auch nur eine Menschenseele zu treffen ging es weiter durch kleine Dörfer, vorbei an größeren Höfen bis man sich plötzlich im grünsten aller Täler wieder findet. Übrigens einer der sehr wenigen Abschnitte in dem es in England Wald gibt.

    Von hier ging es dann hinein in die North York Moors. Eine beeindruckende "Mondlandschaft" in der ich ständig von Moorhühnern und Massen an Hasen erschrocken wurde, wenn diese einen halben Meter entfernt plötzlich aus dem Gebüsch sprangen oder flatterten. 

    Nach 35km wurde mein ursprünglicher Plan, im Moor zu übernachten, von meinem Durst auf ein lokales Bier verworfen und so kämpfte ich mich die letzten 8 Kilometer bis zum Lion Inn, einem wunderschönen Pub mitten im Nationalpark.

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    bri reagierte auf Robert Klink in West Highland Way [WHW] - Eindrücke & Reisebericht 2020   
    Hallo zusammen!
    Im September dieses Jahres bin Ich zusammen mit einem Freund direkt nach der Wiedereröffnung nach dem Corona Lockdown den West Highland Way zum ersten mal gelaufen. Wir haben 3 Nächte davon wildgecampt und 2 auf Campgrounds verbracht. Dabei habe ich versucht den gesamten Trail fotografisch festzuhalten, um alles dokumentieren zu können. Ich habe aus über 1000 Fotos auch ein Timelapse Video mit einer Livekarten Ansicht gemacht, um dem Reisebericht so zusätzlich folgen zu können: Youtube Timelapse
    Wir haben uns den Weg in 5 Nächte mit 6 Etappen aufgeteilt, um einen guten Kompromiss aus landschaftlichem Genuss und Herausforderung zu bekommen. Unser Startplan sah so aus:
    Tag                    Startort                      Zielort                                   Strecke          Unterkunft                                                                     
    Samstag:        Milngavie               -> Drymen                       [21 KM]          Wild
    Sonntag:         Drymen                 -> Tarbet                          [25 KM]         Wild
    Montag:          Tarbet                   -> Beinglas                       [18 KM]          Campground (Beinglas)  
    Dienstag:        Beinglas                -> Bridge of Orchy          [29 KM]          Wild
    Mittwoch:       Bridge of Orchy    -> Kinlochleven               [33 KM]          Campground (Blackwater)
    Donnerstag:   Kinlochleven         -> Fort William                 [22 KM]          Hotel
    Für meinen Begleiter war es die erste Trekking Tour, sodass wir vorher versucht haben, ihm als Einstieg eine günstige Ultralight Basisausrüstung für die Tour zu besorgen. Da er noch nicht genau wusste, ob es zu 100% was für ihn ist (Spoiler: Es war zu 100% was für ihn), hat er darauf verzichtet ein eigenes Zelt zu kaufen. Wir haben stattdessen mein MSR Elixier V2 mitgenommen, welches mit 2382g für 2 Personen schon deutlich mehr auf das Gewicht geschlagen hat, als mein SMD Gatewood Cape, das ich normal verwende. Dennoch konnten wir alles so aufteilen, dass jeder von uns noch mit einem gleichen Basisgewicht von knapp unter 5kg starten konnte.

    Hier die beiden Packlisten:
    Meine Packliste: https://lighterpack.com/r/dnyoty
    Seine "Einsteiger" Packliste: https://lighterpack.com/r/er95ek
    Ich beantworte gerne Fragen zu den einzelnen Ausrüstungsteilen oder der generellen Funktionsweise der Packlisten, deswegen werde ich in diesem Bericht jetzt nicht alle Teile einzeln ausführen.
     
    Tag 1 - Start in Milngavie (21 km)

    Wir sind am Tag zuvor in Glasgow spät gelandet und haben dort in einem günstigen Hotel die Nacht verbracht. Früh morgens sind wir dann per Uber nach Milngavie gefahren und sind dort zum offiziellen Startpunkt gewandert. Grade nach der Eröffnung des Trails durch Corona, war der Startpunkt früh morgens schon relativ gut besucht und wir haben drei andere kleine und größere Gruppen getroffen, die den Weg ebenfalls starten wollten. Ich hatte vorher gelesen, dass viele Leute die erste Etappe des WHW überspringen, da sie die Landschaft dort nicht so spektakulär finden wie in späteren Abschnitten. Wobei das zum Teil wohl stimmen mag, finde ich nicht, dass es der erste Teil weniger Wert ist zu laufen als spätere Abschnitte. Noch relativ zivilisationsnah sieht man schöne kleine Hütten, Park-ähnliche Waldstücke und einzelne kleinere Seen, die sofort einen guten Ersteindruck hinterlassen. Nach wenigen Kilometern kommt dann auch die erste richtige Weitsicht über das schottische Gelände und man bekommt einen guten Vorgeschmack dafür, was noch kommen wird. Im Verlauf des Weges gab es zwei Möglichkeiten direkt am Weg Getränke, Midges-Schutz und kleine Snacks mit Bargeld (oder zum Teil Paypal) auf Vertrauensbasis zu erwerben. Da die natürlichen Wasserquellen in diesem Bereich, noch nicht so zahlreich sind wie in späteren Abschnitten, haben wir das Angebot gerne wahrgenommen. Gegen ca. 17 Uhr kamen wir schon an unseren Zielpunkt des Tages an: Ein kleines Waldstück etwa 1 km hinter Drymen, welches wir uns vorher über Google Earth rausgesucht hatten. Weiter konnten wir an diesem Tag nicht gehen, da direkt hinter diesem Spot die offizielle "Camping Management Zone" anfängt und dort für die nächsten 25 km Wildcampen strikt verboten ist. Nach kurzer Suche in dem sumpfigen und von Moos geprägten Waldstück haben wir einen geschützten ebenerdigen Platz gefunden, um unser MSR Elixier aufzustellen. Während des Kochens kamen im Verlaufe des Abends viele andere Wanderer dazu und haben sich mit ausreichend Abstand ebenfalls in dem Waldstück niedergelassen, was für eine coole Atmosphäre gesorgt hat. Die Nacht war sehr ruhig und entspannt. Probleme mit Midges gab es (noch) nicht und es flogen nur einzelne Fliegen umher. Die Temperaturen waren mehr als erträglich für unsere Ausrüstung, sodass wir nach gutem Schlaf in den nächsten Tag starten konnten.

     
    Tag 2 - Camping Management Zone Thru-Hike (25 km)

    Das Ziel des Tages war es zumindest den gesamten Abschnitt der Camping Management Zone hinter uns zu bringen, sodass wir guten Gewissens unser Zelt wieder frei aufstellen können. Wir hatten das Glück kurz nach dem ersten Loslaufen an einen (von später vielen) klaren Bach vorbei zu kommen und unser Wasser wieder fürs Frühstück und den gesamten Tag aufzufüllen. Nach wenigen Kilometern war auch schon der große Loch Lomond in der Ferne zu sehen, dem wir den restlichen Tag am Ufer folgen würden. Vorher gab es aber, nach der Durchquerung einer Freilaufenden Highland-Rind Herde, einen längeren Aufstieg auf den Conic Hill. Da es Sonntag und ziemlich gutes Wetter war, trafen wir dort leider auf sehr viele Tageswanderer, die aber den unglaublichen Ausblick auf den Loch nicht beeinträchtigt haben. Wir haben oben sogar zwei andere ULer getroffen, die wohl aufgrund der Schönheit des Spots, ihr Zelt schon gegen Mittag dort oben aufgestellt haben. Nach dem waldreichen Abstieg kamen wir ans Ufer des Loch Lomonds an und folgten dem Wasser weiter in Richtung Norden. Wir waren ziemlich überrascht von den vielen kleinen Buchten und Stränden dort, die teilweise sehr karibisch gewirkt haben. Sowas erwartet man eigentlich im kalten Schottland nicht und vor allem bei diesem wärmeren und sonnigen September Tag war es ein surrealer Anblick. Der Weg am Ufer fing dort auch an etwas "pfadiger" und technisch anspruchsvoller gegenüber den meist festeren Wegen des Vortages zu werden. Gegen ungefähr 17 Uhr trafen wir endlich auf ein Schild, das uns auf das offizielle Ende der Camping Management Zone hinwies. Wenige Meter dahinter begannen schon viele andere Trekker ihre Zelte aufzubauen oder waren bereits schon damit fertig. Um auch noch einen guten Platz zu finden, sind wir noch ein paar Kilometer weiter gelaufen und irgendwann offroad direkt Richtung Wasser gelaufen. Dort hatten wir ziemliches Glück und haben eine kleine Bucht entdeckt an dir wir wenige Meter direkt vorm Wasser unser Zelt aufschlagen konnten. Im Laufe des Abends und mit zunehmender Dunkelheit konnte man von Weitem rund um den See herum viele Lagerfeuer von anderen Wanderern entdecken, was für eine gute Stimmung gesorgt hat. 

     
    Tag 3 - Über Stock und Stein (18 km)

    Nach einem schönen Sonnenaufgang über dem See hat sich die Sonne a uch genau so schnell wieder verzogen, wie sie aufgestiegen ist. Für diesen Tag hatten wir nur eine etwas kürzere Strecke eingeplant, da in etwa 20 km der Beinglas Campground lag. Dieser wurde uns vorher schon von vielen empfohlen und wir haben uns dazu entschlossen dort unser Zelt aufzuschlagen, da wir beide nach den wärmeren letzten Tag Lust auf eine Dusche hatten. Ich hatte ebenfalls den Hinweis bekommen, dass die obere Hälfte der Strecke am Loch Lomond der anspruchsvollste Teil des gesamten West Highland Ways sein soll. Und das war definitiv der Fall. Der sehr schmale Weg besteht dort zum Großteil nur noch aus Gesteinsbrocken und geht konstant auf und ab. Durch den starken Regen, den wir den ganzen Tag über hatten, waren die Steine teils sehr rutschig und der Weg sehr tief schlammig. Wir haben Nicht-ULer getroffen, die wirklich Probleme hatten vernünftig mit ihren großen Rucksäcken voran zu kommen und sich teilweise auch durch Ausrutschen  verletzt haben. Wir waren beide an dem Abschnitt wirklich froh, leichte Ausrüstung und Trekkingstöcke dabei zu haben. Durch die großen Regenmengen waren die vielen schönen Bachläufe und die Inversnaid Wasserfälle wirkliche Highlights, die wahrscheinlich etwas kräftiger als normal dahingeflossen sind. Zum Ende des Lochs hin galt es noch riesige Farn-Felder zu durchqueren, die fast den gesamten Weg bis auf eine kleine dünne Schlammlinie bedeckt hatten. Und obwohl es von der reinen Strecke die wenigstens Kilometer von allen Etappen an diesem Tag waren, haben wir deutlich länger für den Weg gebraucht als die Tage zuvor. Es war also ein guter Tipp und die richtige Entscheidung, für diesen Abschnitt etwas mehr Zeit einzuplanen. Und umso schöner war es, an dem Abend in dem wahnsinnig schönen Beinglas Campground warm duschen zu können und später am Abend noch mit anderen netten Wanderern in dem hunderte Jahre alten schottischem Gasthaus Whiskey zu trinken. Nach solchen Tagen wird einem wieder bewusst, wieso man solche Touren so gerne macht. 

     
    Tag 4 - Über den Orchy River (29 km)

    Wir haben relativ früh unser Zelt aufgebaut, da bereits beim ersten Tageslicht aufgrund der vielen anderen Trekker dort ziemlich laut wurde. Wir sind mit zahlreichen anderen Wanderer fast zeitlich weiter nach Norden in die Hügel aufgebrochen. Je weiter man sich vom Loch Lomond entferne desto klarer wurde, dass nun die "richtigen" Highlands anfingen und zwar so wie man sie sich vorgestellt hat. Grünes Gras, Bachläufe und lange Hügellandschaften soweit man schauen kann. Abenteuerlich wurde es an diesem Tag recht schnell, als wir auf eine eingestürzte Brücke trafen. Aus der Ferne erkannte man schon, dass viele andere Wanderer sich dort versammelt hatten und überlegten wie man besten auf die andere Seite des mittelgroßen Flusses gelangt. Mit unsere luftigen Trailrunnern, der schnelltrocknenden Ausrüstung und den Trekking Poles mussten wir nicht lange überlegen und liefen unbeeindruckt an den anderen Backpackern vorbei mitten durch den Fluss auf die andere Seite. So schnell wie unsere Füße und Socken dann komplett Nass wurden, trockneten sie auch wieder im rauen Wind der Highlands. Etwa bei der hälfte der Tagesetappe kamen wir durch das Dorf Tyndrum, wo wir zum ersten Mal auf der Tour unsere Vorräte aufstockten, da wir zu Anfang nur Proviant für drei Tage mitgenommen haben. Das Angebot am Tankstellen-Supermarkt war dort wirklich vielfältig und wir fanden viele UL Küchengerechte Speisen und Snacks. Die Zweite hälfte des Tages verlief wieder regnerisch und zudem auch noch sehr stürmisch. Wir liefen etwa zwei Stunden entlang zweier Berge durch ein Tal in dem ein kalter und kräftiger Wind herrschte. Trotzdem machten unsere Ponchos einen guten Job und wir blieben zu jeder Zeit trocken. Allerdings gab es nicht einen Baum oder Unterstand unter dem man sich mal für eine kurze Pause Schutz vor Regen und Wind hätte suchen können. Erst kurz vor der Überquerung der Bridge of Orchy konnten wir in einem kleinen zwei Meter langem Eisenbahntunnel halt machen unter dem auch schon zwei andere Hiker standen und sich mit Tee aufwärmten. Als der Regen dann etwas nachließ, überquerten wir die Brücke und bauten unser Zelt ein paar Meter direkt neben den reißenden Orchy River auf und mussten uns nach der ganzen Kälte erstmal eine Stunde in unseren Quilts aufwärmen bevor wir ans kochen denken konnte. Die Nacht dort am Gewässer war durch die Geräuschkulisse wirklich sehr angenehm und beruhigend. Nur die Maus, die die ganze Nacht versucht hat Essen aus dem Vestibule zu klauen, hat tierisch genervt. 

     
    Tag 5 - Durchs tiefste Moor und über den höchsten Berg (33 km)

    Das Wetter morgens war leicht bewölkt und endlich auch mal wieder ein bisschen sonnig. Wir mussten aber schnell feststellen, dass das Aussehen des Himmels etwas getäuscht hat, als wir nach einen schnellen Aufstieg durch den Wald am frühen Morgen auf dem Gipfel eines Hügel ankamen und uns trotz großer Anstrengung, nur im Baselayer bekleidet, durch den Wind oben so unterkühlt waren, dass wir alles an Kleidung inklusive Buff als Mütze anziehen mussten. Durch die zusätzlichen Layer aufgewärmt, folgten wir noch ein paar Kilometer einer Art Bergkamm und hatten eine glorreiche Aussicht auf das bevorstehende Rannoch Moor. Wir hatten befürchtet, dass es durch die vorherigen Regentage eine nasse und schlammige Angelegenheit werden würde, die Ebene zu durchqueren. Aber bis auf einige vereinzelte tiefere Stellen, war der Weg immer befestigt und in einem guten Zustand. Der Weg durch das Moor war etwas eintönig, dennoch mit der Aussicht auf die Berge ringsherum nicht langweilig und sehr lohnenswert. Das Highlight des Tages war das letzte Stück der Ebene kurz vor dem Kingshouse Hotel. Die Sonne kam zu dem Zeitpunkt wieder gut durch und setzte die kommenden Berge, um den Devils Staircase herum, gut in Szene. Da das Kingshouse selbst direkt an der Route liegt, haben wir dort für eine Tasse Kaffee angehalten und konnten uns drinnen am Kamin auf einer bequemen Couch netter Weise kurz vollständig Trocknen. Besser geht Mittagspause nicht. Danach haben nur noch wenige Kilometer gefehlt bis der größte Anstieg dieser Tour, der Devils Staircase, mit seinen steilen 550m auf uns gewartet hat. Wohl ein wenig unterzuckert, fiel mir der Aufstieg schwerer als gedacht und brachte noch eine spontane Snack Pause auf der Hälfte mit sich. Oben angekommen war die Aussicht aber grandios und wir hatten eine nette kleine Foto Session mit anderen ULern (Shoutout to Greg). Der Abstieg, der danach folgte, war lang aber sehr angenehm. Die Landschaft ändert sich dort ein wenig und wird wieder viel waldreicher. Am tiefsten Punkt befindet sich, angrenzend an den Loch Leven, das kleine alte Dorf Kinlochleven, in dem wir auf einem netten kleinen vollständig autonomen Campground unser Zelt aufgeschlagen haben. An diesem Abend hatten wir zum ersten Mal richtige Probleme mit dem Midges und waren sehr froh über unsere Kopfnetze. Damit wir den restlichen Abend nicht nur geschützt im Zelt verbringen mussten, haben wir uns wieder bei netter Gesellschaft dazu entschlossen den kleinen Pub im Dorf zu besuchen. 

     
    Tag 6 - Nach Fort William und der Sore Feet Statue

    Da die Situation mit den Midges sich über Nacht nur noch verschlimmert hatte, sind wir mit Hoffnung auf Besserung noch relativ lange im Zelt geblieben aber dann doch einfach schnell ohne Frühstück aufgebrochen. Es war wirklich schön an einem ruhigen Morgen eines normalen Wochentags durch das kleine idyllische Dorf zu gehen. Ein kleiner steiler Pfad brachte uns wieder weg vom flachen Loch Gelände und zurück hoch in die Highlands. Oben angekommen folgt man eigentlich die gesamte restliche Strecke einem leicht befestigten hinweg durch ein Tal. Die Landschaft dort war zwar nichts mehr Neues, aber dennoch sehr entspannt zu laufen. Wir kamen uns dabei wirklich wie auf einer Zielgraden vor, denn der Weg wirkte wie genau dafür angelegt. Ein Highlight war natürlich die alte Hausruine die man oft auf Bildern in Verbindung mit dem West Highland Way sieht. Nach ein paar Stunden hat sich dieser Weg allerdings etwas in die Länge gezogen und wir waren froh, als sich die Vegetation mal wieder mehr in Richtung Wald orientierte. Zum Schluss wurde es auch nochmal richtig stürmisch, sodass wir von unserer Schönwetterkleidung wieder auf die Poncho-Montur wechseln mussten. Irgendwann kommt dann der Punkt an dem der hochgelegene Weg endet und man von weit oben in der Ferne sein Ziel sieht: Fort William. Es folgt nochmal ein Abstieg der einem ewig vorkommt, weil man die ganze Zeit das Ziel vor Augen hat und jederzeit denkt, dass es doch nur noch höchstens 10 Minuten sein müssten bis man endlich ankommt. Nach dem letzten Stück Fußweg an der Straße entlang war es dann aber auch endlich soweit und wir kamen an den unspektakulären historischen Endpunkt des Weges an, welcher direkt neben einem vielbefahrenen Kreisverkehr liegt. Zum Glück kam man aber vor etwa 10 Jahren auf die Idee einen neuen Endpunkt im schönen alten Stadtkern zu setzen. Die letzte Meile dahin, ist auch nochmal sehr schön zu laufen, denn Fort William ist eine sehr historische Stadt. Zur Belohnung haben wir dann den Abend über noch, soweit es Corona bedingt ging, die Stadt unsicher gemacht und uns in drei verschiedenen Restaurants den Magen voll geschlagen bevor es dann nach einer wohltuenden Hotelübernachtung mit dem Bus zurück zum Glasgow Flughafen ging.

     
    Ich hoffe dieser Reisebereicht hat euch gefallen und kann einigen Leuten nützlich sein!
    Falls ihr noch mehr von den 1000 Fotos sehen wollt, könnt ihr das hier tun.
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    bri reagierte auf German Tourist in Sentiero Italia   
    Nachdem ich mich hier im Frühjahr nach Zustand des Sentiero Italia erkundigt habe, bin ich den Weg mittlerweile fast komplett durch Italien gewandert - und habe dabei einen der spannendsten Fernwanderwege Europas entdeckt. Und das will ich euch nicht vorenthalten!
    Der SI zieht sich auf 7.000 km und verschiedenen Varianten durch das ganze Land - von den Alpen bis Sizilien und Sardinien. Dabei verläuft er oft auch parallel oder gar gleich mit dem E1 oder anderen bestehenden Fernwanderwegen wie dem Ligurischen Höhenweg oder der GEA. Während der E1 eher ein ziemlich totes Projekt zu sein scheint, kaum markiert ist und die Wege an vielen Stellen nur auf der Webseite des E1 existieren, war der SI erstaunlicherweise fast durchgängig markiert - aber nicht immer durchgängig passierbar ….
    Verläuft er identisch mit dem Ligurischen Höhenweg oder der GEA, ist die Markierung hervorragend und der Weg gut in Schuss. Weiter im Süden ist er zwar immer noch fast durchgängig markiert, aber manchmal hatte ich den Eindruck, dass der Wegewart der Letzte war, der hier mal vor ein paar Jahren durchgegangen ist. Ich stand einige Male vor komplett wegerodierten Wegen oder völlig überwucherten Pfaden. Und wenn die Route mal auf Verbindungsstrecken über Straßen und durch Orte führte, fehlten die rot-weißen Markierungen ebenfalls.
    Zu meiner großen Freude konnte ichaber  feststellen, dass der CAI den Weg aktiv pflegt und weiterentwickelt! Einige Tracks, die ich mir noch vor meinem Aufbruch im Mai heruntergeladen hatte, waren im Oktober schon nicht mehr aktuell und auf der CAI-Webseite mit der neuen Wegführung ersetzt worden. Unattraktive Passagen werden so sukzessive verbessert.
    Die Route führt über den Alpenkamm über den gesamten Apennin bis nach Sizilien und verläuft daher größtenteils auf über 1000 Metern Höhe mit einem ständigen Auf und Ab einschließlich der entsprechenden Höhenmeter. Die Strecke durch die Alpen habe ich persönlich mir erspart und habe über den E1 durch die Poebene „abgekürzt“ - keine so gute Idee, hier mitten im Hochsommer durchzulaufen, aber als Thruhiker ist man halt nicht immer zur passenden Jahreszeit am richtigen Ort. Doch kaum hatte ich auf dem Ligurischen Höhenweg den SI erreicht, wurde es fast durchgängig richtig spektakulär, denn die Route bleibt immer oben auf dem Gebirgskamm. Ich persönlich kenne keinen anderen europäischen Fernwanderweg, der über eine so lange Strecke durchgängig so spektakulär und gleichzeitig einsam verläuft. Mir war auch nicht klar, wie viele grandiose Nationalparks und Naturreservate es in Italien gibt, durch die der SI immer wieder führt.
    Ich habe auf 2.400 km Italien keinen einzigen anderen Fernwanderer getroffen, wenngleich in den populären Nationalparks natürlich in der Hochsaison manchmal Heerscharen von Tagestouristen unterwegs waren. Von diesen Hotspots mal abgesehen war ich allerdings fast immer alleine. Das machte auch das Wildzelten extrem einfach! Aufgrund der Landflucht ist die Gegend entlang des SI kaum mehr besiedelt, doch die schon lange nicht mehr genutzten Steinmauer-Terrassen oder Köhlerplätze sorgten für easy wild camping, herrenlose Feigenbäume und verwilderte Weinstöcke für ein leckeres Zubrot am Wegesrand.
    Ich stieß auf erstaunlich viel freilaufendes Vieh: Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen, die allerdings oft von den Maremmano-Hütehunden begleitet werden - und mit denen ist nicht zu spaßen. Glücklicherweise sind diese Herdenschutzhunde gut erzogen und nicht aggressiv, sondern verteidigen nur ihre Herde. Auch von den Hofhunden wurde ich nur angebellt, aber nicht gebissen. Die Hunde sind auch notwendig, denn im Apennin gibt es jede Menge Wölfe und teilweise sogar Bären.
    Die meisten natürlichen Quellen sind gefasst, aber leider nicht vollständig in den OSM-Karten eingetragen. Das machte die Wasserversorgung schwierig und nicht planbar, obwohl es eigentlich genug Quellen gibt - nur weiß man halt im Voraus nicht genau, wo. Dasselbe gilt für die Proviantversorgung. Der Weg führt immer wieder durch kleine Dörfer, wo es noch kleine Läden oder eine Bar gibt - aber leider ist das nicht immer vorher genau zu recherchieren. Dennoch habe ich in der Regel immer nur Proviant für ein paar Tage tragen müssen.
    Die Route verläuft erstaunlich zivilisationsfern, führt aber an Unmengen von Wegkreuzen, Kapellen, Einsiedeleien und Heiligtümern aller Art vorbei. Mit viel Mühe könnte man den Weg auch ohne Zelt gehen und in Rifugios oder Dörfern übernachten. Je weiter man in den Süden kommt, desto billiger werden die Übernachtungsmöglichkeiten. Für ein Einzelzimmer habe ich in der Regel zwischen 30 und 40 Euro bezahlt und dafür wahre Paläste bekommen.
    Kurzum: Wer eine spektakuläre, zivilisationsferne und unentdeckte Route fernab der populären Destinationen sucht, ist hier genau richtig. Ein echter Geheimtipp! Für Anfänger ist der SI allerdings nicht geeignet. Es braucht schon etwas Pioniergeist, ein GPS-Gerät einschließlich Navigationserfahrung und teilweise eine Machete …
    Wer jetzt neugierig geworden ist: auf meiner FB-Seite (siehe Signatur) habe ich von unterwegs jeden Tag gepostet. Und natürlich beantworte ich hier auch gerne Fragen.
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    bri reagierte auf BorisG in Abendlicher Schlummertrunk- was wird für den Flachmann empfohlen?   
    Scotch natürlich. Dachte eigentlich, dass das allgemein bekannt wäre... ein guter leicht rauchiger Single Malt. 
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    bri reagierte auf Antonia2020 in Was macht Ihr so im Herbst/Winter abends allein im Zelt?   
    Sooo, nun bin ich wieder zurück und weiß auch, was ich abends mache: Fast nichts :).
    Ich bin bis tief in die Dämmerung gelaufen und habe schon fast in Dunkelheit mit Stirnlamppe das Zelt aufgebaut. Dann hat es gefühlt ewig gedauert, bis ich mich im Zelt eingerichtet und essen gekocht hatte. Auch, wenns nur ein Tütensüppchen war. Fast von 6 bis 8 Uhr. Danach hab ich noch ein bisschen telefoniert, einen Podcast angefangen (war doof, weil keine Draußen-Geräusche mehr gehört, wieder aufgehört). Und dann hab ich um 9 die Augen geschlossen und bis 7 gepennt. Zwischendrin lag ich auch wach, weil ich zwar kaum Angst im Wald im Dunkeln hatte, aber mein Unbewusstes anscheinend schon - und dann hab ich doof geträumt. Ich hab allerdings ein Käuzchen gehört, das war total schön und ich konnte die doofen Träume schnell vergessen :). Würde am liebsten bald wieder los! Den Tipp mit dem Yoga von @waldgefrickel find ich besonders super. Wollte das gestern schon machen, aber dann war mir doch zu kalt und ich hatte so Hunger. Aber Yoga im Wald abends möchte ich unbedingt mal ausprobieren!

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    bri hat eine Reaktion von Himbeerfisch erhalten in Angst alleine zu campen   
    Ich finde es toll, welche Energie ihr einsetzt, um @KaCy Ängste zu nehmen, die sie gar nicht hat
    Ich versuche auch, nachts eher Menschen aus dem Weg zu gehen als Tieren.
    Abends schätze ich ab, wie lange ein Spaziergang zur nächsten Ortschaft dauert und richte meinen Schlafplatz erst ein, wenn die Zeitspanne bis zum Dunkelwerden kürzer ist als die Dauer, den nächsten Ort oder Parkplatz zu erreichen. Spaziergänger wollen in der Regel im Hellen zuhause sein.
    Trotzdem ein Platz, der möglichst versteckt liegt.
    Nichts in die Ohren. Wenn ich etwas höre, will ich wissen, was es ist. Damit ist die Sache dann nämlich erledigt.
    Und gerne unterm Tarp, damit ich unauffällig gucken kann, wer oder was die Geräusche verursacht. Bis ich mein Zelt aufgemacht habe und ein Rundumblick möglich ist, habe ich vielleicht schon die Aufmerksamkeit von was auch immer auf mich gezogen. Und solange ich unauffällig unterm Tarp liege, weiß auch niemand, ob ich eine kleine zarte Frau oder ein muskelbepackter Kraftprotz bin.
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    bri reagierte auf TappsiTörtel in Was macht Ihr so im Herbst/Winter abends allein im Zelt?   
    Komme gerade gestern von einer 13 Tage Schwarzwaldtour zurück, war ja, wie du schreibst schon recht lange dunkel, ehrlich gesagt freue nich mich auch darauf immer. Habe kein Hörbuch, Podcast, Smartphone, oder was auch immer dabei. Bei klarem Wetter kann man noch so lange man will im dämmrigen schön rumsitzen und einfach gar nix tun, nix denken, einfach nen leeren Kopf machen. Danach wenns mir ist schlafe ich sehr schnell ein und morgnes ist es ein tolles Gefühl sich noch ein paar mal rumzudrehen und dieses Halbschlafgefühl auszukosten ... oder ich leg mich nach dem ersten Pipi im frühen Morgengrauen noch mal ganz bewusst zurück in den Schlasa und falle gleich wieder ins herrliche dösen.
    Will damit sagen, die natur bietet mir absolut genug, Himmel, ein einlullendes Bächlein oder Regen, Waldgeräusche, im Frühjahr Vogelgebrüll ... langweilig wirds mir garantiert nicht !
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    bri reagierte auf Backpapier in Was macht Ihr so im Herbst/Winter abends allein im Zelt?   
    Ich bin fast nur alleine unterwegs, da ich gerade dem wasserfallartigen Gesabbel von urbanen Banalitäten zumindest ab und zu entfliehen möchte. 
    Ich finde, wie die meisten hier, dass es eigtl. gar kein sonderliches Problem ist, weil die Zeit dann doch schneller vergeht als gedacht wenn man sich etwas Zeit lässt mit Aufbau und Kochen usw. Außerdem schlafe ich einfach outdoor anders als zu Hause, weniger tief dafür wesentlich länger. Ich fläze dann gerne einfach nur im Schlafsack rum und vertrödel die Zeit. Das fällt mir auch wesentlich leichter als wach im Bett zu liegen und womöglich noch in Gedanken bei der Arbeit zu hängen.
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    bri reagierte auf Firehawk in Einsteiger Wander-/Trailrunning-Schuhe   
    Hallo,
    das kann man so allgemein nicht sagen.
    Ich bin ausgebildete Wanderführerin (Natur- und Landschaftsführer). Im Verein und bei der Ausbildung wird man noch darauf hingewiesen, bei seinen Gästen darauf zu achten, dass sie "ordentliche" Wanderschuhe anhaben.
    Was sind ordentliche Wanderschuhe?
    Das kommt ganz auf die Vorlieben, Fähigkeiten und körperlichen Vorraussetzungen des Einzelnen an.
    Für einen Gelegenheits-Wanderer mit einem oder mehreren Faktoren, wie
    wenig Körpergefühl für unebene Strecken unsicher oder ängstlich bei Matsch, Kies, Bergab, rutschig,... untrainiert übergewichtig läuft überwiegend kurze Strecken Können Wanderstiefel hilfreich sein, die schwachen Muskeln und Bänder an Beinen und Füßen zu stützen. Auch eine mentale Sicherheit ist oft hilfreich für unebene Stecken.

    Vorteile von Trailrunnern oder Wanderhalbschuhen:
    griffiges Profil, wie die Wanderstiefel geringes Gewicht. (Angeblich eine Studie irgendeiner Armee von vor mehr als 40 Jahren, hat heraus gefunden, dass 1 kg an den Füßen, ca 5 kg (virtuellem) Gewicht auf dem Rücken entspricht. Das kommt durch den Energieverbrauch zu stande, da man bei jedem Schritt die Schuhe anheben und nach vorne bewegen muss. Das summiert sich ziemlich.  Leider habe ich gerade keine Quelle dazu. Also, grob umrissene Angabe aus der Erinnerung) mehr Bewegungsvarianten des Fußes möglich Wanderstiefel stützen den Fuß. Dadurch hat der Fuß weniger Bewegungsspielraum als in Halbschuhen. Durch mehr Bewegungsfreiheit des Fußes beim laufen, verteilt sich die Belastung auf mehr Bereiche und man ermüdet weniger schnell. Der Fuß, Muskeln, Sehnen müssen dies auch leisten können. Wie bei allem. Langsam anfangen und dann steigern. Hohe Wanderschuhe können
    im Gebirge bei Geröll (Schutz des Knöchels vor herabrollenden Steinsbrocken) beim Einsatz von Steigeisen bei schweren Rücksäcken sinnvoll sein.
    Viele mittlerweile trainiertere Wanderer haben mit hohen Wanderschuhen angefangen und haben dann zu Halbschuhen gewechselt oder sind auch bei den hohen Schuhen geblieben, je nach persönlicher Vorliebe und Gewohnheit. Oder haben beide Varianten im Schrank stehen, je nach Einsatzzweck.
    Wenn du es dir zutraust, oder sogar in der Freizeit gerne Turnschuhe trägst und gut damit zurecht kommst, probier ruhig mal Wanderhalbschuhe (Trailrunner, Zusteigschuhe, ... also Halbschuhe mit gutem Profil) aus.
    Es gibt kein richtig oder falsch. Es muss zu DIR passen.
    Genauso der Punkt, Schuhe mit oder ohne Membran. Ausprobieren, was für dich das richtige ist...
    ....und raus gehen.
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    bri hat eine Reaktion von ArminS erhalten in Einsteiger Wander-/Trailrunning-Schuhe   
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich seltener, bzw, nicht so heftig umknicke, wenn das Fußgelenk reagieren darf. Mit Stiefeln wurde die "Schräglage" immer bis ins Knie weitergereicht, was ich als wesentlich schmerzhafter empfand.
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    bri reagierte auf zweirad in [IT] Pazzos beinahe UL Genusswanderung auf der GTA   
    7. Tag - 16.8.2020 oder eine einsame und raue Seenwanderung
    Bivacco Città di Varese zum Bivacco Cingino
    8.5 km, 380 hm, 4 Stunden, 25 Minuten
    Auch auf den heutigen Tag freute ich mich besonders. Da war das angeblich etwas exponierte Stück nach dem Biwak. Den Übergang über den Passo delle Coronette, den Kraftswerkstunnel zum Lago di Cingino und natürlich die Diga di Cingino selbst. Ein Highlight nach dem anderen.
    Der kleine Kraxelabschnitt gleich nach dem Bivacco Città di Varese war leider nur sehr kurz aber genau mein Ding. Wenig später wurde ich von zahlreichen Steinböcken begrüsst die seelenruhig herumlagen und frassen. Sie machten auch keinerlei Anstalten wegzugehen, weswegen ich anstandshalber meine Route angepasst habe um sie mit genügend Abstand zu passieren.


    Steinbockrudel kurz hinter dem Bivacco Città di Varese

    Der weitere Weg zum Passo delle Coronette war dann ein echtes Abenteuer, da irgendwann die Markierungen ausblieben und im Geröll auch kein Pfad mehr zu erkennen war. Dank dem GPS Track fand ich aber einen halbwegs geeigneten Weg bis ich irgendwann wieder einige orangefarbene Markierungsstangen erspähte und somit wieder eine Referenz hatte. Offenbar lief ich hier nämlich auf einem schuttbedeckten Gletscher was mir erst bewusst wurde, als ich einige Löcher passierte am Fusse derer es bedrohlich rauschte.


    Loch im Ghiacciaio del Bottarello

    Auch im Schlussanstieg zum Passo delle Coronette traf ich nochmals auf eine Steingeiss samt ihrem Kitz, welches ihr buchstäblich auf der Nase herumtanzte.


    Steingeiss samt Kitz im Schlussanstieg zum Passo delle Coronette

    Der Abstieg vom Passo delle Coronette war dann nochmals eine Nummer für sich, aber seht selbst. Ich bin schlecht im schätzen, aber ich denke vom Pass bis zum Fuss sinds gut und gerne 200-300 mehr oder weniger horizontale Meter. Hier war ich um meinen leichten Rucksack und die Handschuhe dankbar.


    Ein Teil des Abstieges vom Passo delle Coronette zum Lago di Camposecco


    Rückblick zum Abstieg vom Passo delle Coronette zum Lago di Camposecco (der Weg verläuft rechts der roten Linie)


    Lago di Camposecco. Im Hintergrund ist der Passo delle Coronette zu sehen.

    Immer wieder riss der Nebel auf und gab den Blick auf den wunderschönen Lago di Camposecco frei. Da soeben leichter Regen einsetzte verschob ich meine Pause ins nigelnagelneue gleichnamige Biwak. Zu meiner Überraschung kamen immer wieder Trailrunner (scheint in Italien ein ohnehin sehr beliebter Sport zu sein) vorbei.
    Nachher gings über eine alte Bahntrasse und auf dem Schacht der Druckleitung Richtung des 2.8 km langen Tunnels.


    Alte Bahntrasse gleich nach dem Lago di Camposecco. Beim Gebäude rechts oben handelt es sich um das Betriebsgebäude des Stausees.

    Der war nochmals eine Nummer für sich. Schwach beleuchtet (als unbedingt Lampe mitnehmen). 2.8 km immer leicht geduckt und aufpassen das man nicht in eine der zahlreichen, grossen Pfützen tritt. Dazu kommt das unheimliche Geräusch des Wassers, welches durch die Druckleitung fliesst. Echt ein kleines Abenteuer.


    2.8 km langer Kraftwerkstunnel zwischen dem Lago di Camposecco und dem Lagi di Cingino

    Kurz nach 15 Uhr erreichte ich nach 45 Minuten die andere Seite. Was war ich auf den Staudamm gespannt, sollen sich doch hier immer wieder Steinböcke an der Mauer aufhalten. Leider (vorerst) Fehlanzeige. Ich suchte das Biwak und beschloss es für heute gut sein zu lassen und diesen wunderbaren Ort zu geniessen. Zu meiner grossen Überraschung war ich auch hier nicht alleine. C. und J., zwei Franzosen planten Morgen via dem Tunnel auf die andere Seite zu wandern.
    Trotz des trüben und kalten Wetters war es mal wieder Zeit für einen Waschtag und so gönnte ich mir noch ein erfrischendes Bad im Stausee.


    Selbsterklärend

    Als ich kurz vor 20 Uhr nochmals einen Spaziergang machte, konnte ich mein Glück kaum fassen, als ich eine Steingeiss samt ihrem Kitz in der Staumauer entdeckte. Was für ein majestätischer Anblick. Ich beobachtete die Tiere noch eine Weile wie sie sich absolut trittsicher in der Mauer bewegten und selbst Wendemanöver vollzogen. Unglaublich!
    Nach einem feinen Nachtessen und tollen Gesprächen fiel ich glücklich ins Bett.


    Steingeiss und ihr Kitz in der 49 Meter hohen Mauer. Die Steinböcke sind scharf auf das Salz im Gestein.
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    bri reagierte auf Brilo in Impressionen von Touren   
    Ich bin letzte Woche ein paar Tage Teile des Rothaarsteiges gegangen. Eine kalte Übernachtung bei 2 Grad vom 17.10. auf den 18.10. in einer Schutzhütte und danach Tagestouren mit Übernachtung im Auto. Es war sehr schön, der Rothaarsteig ist aber zum Teil sehr abgeholzt und die Wege durch die Fahrzeuge sehr matschig.

    Das hat dann weniger Spaß gemacht. Mein 167er Apex Quilt war definitiv zu kalt für die Nacht mit 2 Grad. Ein wärmerer Quilt muss her und ist auch schon bei GramXpert bestellt. 
    Die Schutzhütte Potsdamer Platz kurz hinter der Sombornquelle

    eignet sich super zum Übernachten. 







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    bri reagierte auf dr-nic in Impressionen von Touren   
    War mal wieder auf dem Heidschnuckenweg unterwegs. Bin ihn jetzt quasi schon zweimal gegangen. Die Landschaft ist einfach wunderschön. Bin auch endlich mal die Alternative durch die Osterheide gegangen. Insgesamt 5 Tage lang, aber es musste ein Pausen Tag in einer Ferienwohnung eingelegt werden, denn die Pilze wollten gesammelt und verspeist werden. 
    Sehr positiv: in Handeloh am Rathaus gibt es eine Liste mit Telefonnummern von Leuten bei denen man im Garten zelten kann. 
    Nahe Niederhaverbeck gibt es einen Wohnmobilparkplatz wo man auch ein Zelt aufbauen kann. 




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    bri reagierte auf Roiber in Impressionen von Touren   
    Anbei ein paar Impressionen von meiner viertägigen Tour auf dem Rothaarsteig. 
    125 km, von Brilon bis Hainchen, 12. bis 16. Okt. 
     

    Los geht's am Marktplatz in Brilon.
     

    Gleich ganz zu Beginn sah der Rothaarsteig so gar nicht nach Qualitätswanderweg aus. 
     

     

     

     

    1. Übernachtung in der Schutzhütte kurz vor dem Umweltmahnmal Feuereiche.
     

     

     

     

     

    Rast an der Hochheide Hütte, wo ich eigentlich geplant hatte, zu Mittag zu essen und meine Wasserflaschen aufzufüllen. Leider hatten noch viele andere die Idee mit dem Mittagessen, so lange wollte ich nicht warten. Und meine Wasserflaschen haben nicht unter den Wasserhahn gepasst  
     

    Die Schafherde, die dafür sorgt, dass die Hochheidelandschaft Neuer Hagen auf dem Clemensberg eine Heidelandschaft bleibt. 
     

     

     

     

    Wandern bei Regen ohne Schirm - zwischenzeitlich unvorstellbar!
     

    Morgenstimmung nach der Nacht in einer Schutzhütte irgendwo nach Jagdhaus.
     

    Derartige Kahlschläge gab es zuhauf. Wegen noch vereinzelt verbliebener brauner Nadelbäume am Rande vermute ich mal dem Borkenkäfer geschuldet. 
     

    Das Schwarzbachtal.
     

     

     

    Schicker Fummel
    Fazit: Ein hervorragend markierter Wanderweg, der, landschaftlich sehr abwechslungsreich, über Mittelgebirgsberge und -täler, durch Wälder, Heidelandschaften und über Wiesen führt. Oftmals über Pfade, häufig aber - und für meinen Geschmack etwas zu oft - über Forstwege.
    Edit: Die Fotos sind allesamt von mir.
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    bri reagierte auf skullmonkey in Impressionen von Touren   
    Und noch ein kleiner Nachschlag + Nachtrag: 
     
     
     
     
    Als wir am Sonntag abgereist sind (mit Bus + Bahn) sind die Herbstfarben der Buchen grad erst zärtlich am einsetzen gewesen, ich denke das wird da noch zwei, drei Wochen richtig schön sein bis die Blätter abgefallen sind. Wer also zwischen nun und Ende Oktober noch eine ruhige Ecke für eine zwei, drei-Tages Tour sucht, sollte sich den Mullerthal Trail mit seinen ganzen Extra Wegen mal genauer anschauen - vor allem sollte es sich jetzt ausgeregnet haben, so das Ihr hoffentlich trockenes Wetter erwischt  
    Zwar wird Luxembourg als Risikogebiet eingestuft, COVID-19 Fälle in der Region um Echternach belaufen sich allerdings auf ~17 Stück (ich glaube sogar all-time). Wir haben auf der Rückreise am Frankfurter Flughafen einen kostenlosen Test gemacht, und waren beide Negativ (= Gesund!). Ich würde mir daher wenig Sorgen machen, mir das Virus dort aufm Trail einzufangen - zudem ist es auch Montags bis Freitags wirklich ruhig gewesen, Samstag haben wir ein paar kleinere Grüppchen getroffen die alle mit gutem Abstand passiert sind. Es gibt ne Handvoll von Campingplätzen und auch Jugendherbergen, die recht leer sind, und zB der Campingplatz in Consdorf oder Berdorf sind gute Ausgangzpunkte, wie auch die Jugendherberge in Larochette. Bus ist für alle in Luxembourg kostenlos (!!!) und hilft die circa 40 km Runden in jeweils zwei Etappen zu teilen (es gibt drei Routen).
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    bri reagierte auf hhourglass in Gendarmstien 14.-16.09.2020   
    Im Wald bei Kollund...

    Beispielhaft für alle Shelter entlang des Weges. I.d.R. sind es allerdings Plätze mit einer Hütte, hier ist ein größerer Platz zu sehen.

    Immer wieder kleine Ecken zum Verweilen und Baden. Der Weg führt weiter ins Buschwerk...

    Das letzte Mal sitzen, zwei Kilometer vor dem Ziel.
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    bri reagierte auf ThomasK in Impressionen von Touren   
    Wie gewohnt reine Impressionen, ohne Text, von einer schon sehr herbstlichen 5 Tages Radtour im Allgäu zwischen Oy und Lindau:. Gute Erinnerungen beim Betrachten der Bild wünscht Thomas.

















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    bri hat eine Reaktion von ptrsns erhalten in Impressionen von Touren   
    Uckermärker Landrunde im August 2020. Ich hatte diesmal keine große Lust zum Fotografieren, deshalb nur ein paar Bilder. Die schönsten Stellen gibt's nur in meiner Erinnerung und nicht als Fotos. Sorry.















     
     
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    bri hat eine Reaktion von noodles erhalten in Impressionen von Touren   
    @noodles in der gesamten Woche 5 Personen mit Rucksäcken, die nach Übernachtung aussahen.
    Ich bin auf zwei Campingplätzen gewesen:
    - in Ahlimbsmühle: Dort war ich die Einzige mit Zelt bzw. Tarp. Es gab ein paar Wohnwagen/Camper, bei denen ich aber niemanden gesehen habe. In den Fereinhäusern waren ein paar Leute
    - kurz vor Warnitz: Hier war es recht voll. In der 1-Nacht-Übernachtungsecke war ich die Einzige zu Fuß, alle anderen waren Radler, viele auf dem Weg von Berlin nach Usedom
    Und noch zwei kulinarische Empfehlungen:
    - Wolletz / KaffeeKonsum: Die Burger sind zum Niederknien
    - Melzow / Meistereck Feldküche: Kann man nicht erklären, muss man erleben
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    bri hat eine Reaktion von Roiber erhalten in Impressionen von Touren   
    Uckermärker Landrunde im August 2020. Ich hatte diesmal keine große Lust zum Fotografieren, deshalb nur ein paar Bilder. Die schönsten Stellen gibt's nur in meiner Erinnerung und nicht als Fotos. Sorry.















     
     
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