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Ich habe u.a. einen Yeti Passion 5. Würde klar den WM nehmen. Die Kapuze beim Yeti ist eine grobe Zumutung, die Reisverschluss-Abdeckleiste ein Witz.
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Zeigt her Eure Powerbanks - die Powerbank-Übersicht
Mars antwortete auf Wander Schaf's Thema in Ausrüstung
Nitecore hat noch nie behauptet, das ganze Gehäuse sei aus reinem Carbon. Hier machen sie Werbung mit ihrem "CFRP" Rahmen. Micro-USB haben fast alle (resp. manche schon nicht mehr). Ich denke, Du meinst USB-C, da war Nitecore aber auch nie alleine auf weiter Flur, Anker hatte dies schon im 2018. Mod-Team hat diesen Beitrag moderiert: Politisches Statement mit unangemessener Wortwahl entfernt -
Das hier hat wenigstens Dyneema. Es muss also gut sein. Sieht auch noch sehr toll aus. Preis ist nur mittelgünstig.
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Schlaf Review - Gryphon Gear Taurus VRB - 15 F und VRB Kapuze
Mars antwortete auf Mars's Thema in Ausrüstung
Reisverschluss: Der ganze schwarze Teil ist ca. 10 cm hoch (entspricht zugleich der Loft-Höhe) und kommt auf den Boden (alu/silber DCF) zu liegen. Hat den Vorteil, dass keine Leiste abknicken oder sich auf die falsche Seite legen kann - oder zu dünn ist. Details Verschluss oben: Die Komprimierung geht nicht bis zum äusseren Rand. Kragenkonstruktion. -
OT: Ja schon, aber die Schweiz kann mensch nur Leuten empfehlen, die ganz schnell ihr Vermögen innert möglichst kurzer Zeit massiv herunter brennen müssen, so aus steuerlichen Gründen, vor Ehescheidungen, was weiss ich. Und wie gesagt, das PCT-Feeling im Nationalpark hält bei einer Durchquerung höchstens 3 Stunden lang, dann ist man auch schon durch
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Nach dem Warmlaufen mit dem Gryphon Gear 20 F Quilt von letztem Wochenende gilt es nun ernst. Es sind sagenhafte minus 18 Grad C im Engadin angesagt. Nichts wie hin. Ich springe über meinen Schatten und verstaue meine TAR XTherm im Netzaussenfach meines Rucksacks. Auf dem Weg zum Bahnhof noch schnell beim Händler meines Nichtvertrauens vorbei - ich benötige eine längere Mütze. Natürlich haben die nur Schrott, also kaufe ich mir was mit einem Bommel oben dran, nun sehe ich aus wie ein Commander aus Schlumpfistan. Aus recyceltem Polyester, immerhin. Nach einer längeren Zugfahrt treffe ich abends so gegen 21:30 in Zuoz ein. Die suche nach einer Gaststätte gestaltet sich schwierig. Am Hang finde ich nichts, also runter und die Umgebung des Golfplatzes unsicher gemacht. Golf gespielt wird nun nicht mehr, es lärmen die Schneekanonen. Vielleicht wird dort im Winter Pferdepolo gespielt, es gibt Reithöfe in der Umgebung. Nachdem ich eine geeignete Gaststätte gefunden habe, wird meine Dyneema-Villa aufgestellt, die Tarnung ist höchsten mittelgut. Ich verwende das Rotlicht auf kleinster Stufe und richte die Lampe stets nach unten. Ziel ist es, nicht gesehen zu werden. Ich bin nicht in einer Schutzzone, dies habe ich mehrfach überprüft. Es gibt Waldgebiete, die vom 20. Dezember bis im April nicht betreten werden dürfen. Mein Standort ist aber eher Golfplatz-Begleitgrün. Das Wasser kommt ebenso in den Schlasa wie die Powerbank und das Smartphone, in einem kleinen Dyneema-Sack. Das Smartphone liebt die Kälte nicht so sehr. Ich trage keine Socken und nur Thermowäsche - hauptsächlich, weil ich nicht an dem Dyneema im Innern des Schlasa kleben will. Ich versuchte dies zu Hause, es klebt wirklich. Dafür hält sich das Rascheln angenehm in Grenzen. Dyneema wird bei Kälte brettig. Es raschelt eigentlich nur bei Zimmertemperatur oder darüber. Natürlich ist alles ein wenig rutschig und ich habe wiedermal eine nur fast flache Stelle gefunden. Der Boden ist eigentlich trocken, da unter einer mächtigen Tanne, allerdings Stellenweise trotzdem gefroren. Entsprechend schwierig gestaltet sich das Setzen der Heringe. Mein Zelt ist fast freistehend, das hilft. Ich habe immer noch keine Unterlage für die XTherm. Sie liegt also auf einer dünnen Dyneema-Schicht welche wiederum auf dem Zeltunterboden aus Nylon liegt. Dann geht es auch schon los. Ich schliesse den Schlafsack und versorge meinen Kopf in der Haube. Besonders warm habe ich nun grad nicht mehr. Das Alu-Dyneema arbeitet aber jetzt. Nach 10 Minuten habe ich warm. Es bleibt auch die ganze Nacht warm, trotz Aussentemperaturen von angeblich - 18 Grad C. In der Nacht wird es im Innern des Schlasa feucht, was aber logischerweise zu erwarten war - eben wegen der Dampfsperre. Feucht wird auch die Aussenseite, vor allem in der Nähe meines Gesichts. Die Feuchtigkeit gefriert dann auch. Ich wische das Eis einfach mit der Hand weg. Der Taurus besitzt auch eine Art Wärmekragen, wobei dies kein herkömmlicher Wulst im Innern ist. Vielmehr wurde einfach das Verschlusssystem am Hals ca. 7 cm nach innen versetzt. Der Reisverschluss besitzt ebenfalls keine Abdeckleiste. Es wird einfach die Höhe des Lofts ausgenutzt, indem der Reisverschluss aussen angebracht wurde. Da der Schlafsack ca. 10 cm Loft hat, genügt dies vollkommen, es funktioniert perfekt. Da ich den Kopf ein wenig nach unten neige, ist die Atemrichtung direkt auf die Aussenseite des Taurus gerichtet. Die Haube verschliesse ich in der Nacht bis wirklich nur noch ein kleines Loch zum Atmen offen bleibt. Dennoch friert es mich an den Mund und die Nase, da ich keine Gesichtsmaske trage. Meine Wangen, Stirn, Ohren und Nacken bleiben aber stets warm. Wenn ich mich auf die Seite drehe, muss der Schlasa oben einfach gut verschlossen sein, sonst zieht es rein. Das Zusammenspiel von Haube und Schlasa funktioniert aber gut und hält dicht. Als Kopfkissen nutze ich einen grösseren Dyneema Sack. Der ist gefüllt mit Wanderkleidung, am Morgen ist die Feuchtigkeit darin gefroren und ich kann diese wie Schnee ausschütteln. Ebenso verfahre ich mit der Feuchtigkeit im Innern meines Schlasa. Einfach den Schlasa drehen, fünf Minuten warten, dann Reif abwischen. Nun verstehe ich die Bedeutung von Gefriertrocknen besser. Abgeräumt ist schnell. In einer Flasche habe ich ein wenig Wasser stehen gelassen. Es wird zwei Tage lang nie mehr auftauen. Auch muss ich zeitweise on the Rocks trinken, da das Wasser tagsüber immer wieder einfriert. Bei diesen Temperaturen würde jedoch auch ein Blader im Innern des Rucksacks wenig bringen, da der Schlauch einfrieren würde, zumindest ohne Neopren Isolierung. Wasserfilter habe ich gleich zuhause gelassen, ich nehme Wasser aus einem Bergbach. Wiederum trage ich meine etwas sonderbaren Handschuhe. Ich versuche nun, die Überzüge zu verwenden, da solche integriert sind. Es sind also herkömmliche Fingerhandschuhe mit angebauten Nylon-Faustüberzügen (Peak-Mission von Patagonia). Es funktioniert tatsächlich. Nur wenn die Überzüge in der dafür vorgesehenen Tasche am Handgelenk verstaut werden, sind die Handschuhe ein wenig feucht. Dafür kann man damit ein Smartphone bedienen. Das ist sehr wichtig. Ich wandere von Zuoz nach Zernez und dann in Richtung Nationalpark. Die nächste Gaststätte ist in der Höhe, aber wiederum ausserhalb von jeglichem Schutzgebiet. Allerdings im Freien und nicht im Wald. Es ist sogenannte Nachjagd. Den ganzen Tag sah ich junge Männer und Frauen mit Jagdflinten. Einmal platzte ich fast in eine Besprechung rein, ein gutes dutzend Jäger stand zusammen. Plötzlich stören mich meine orangen Aussentaschen am Rucksack nicht mehr so sehr. Die Jäger liegen auch am Boden und manchmal knallt es. Jäger in Graubünden verwenden übrigens speziell grosskalibrige Flinten, weil sie ja auch kapitale Hirsche umlegen müssen. Ich beobachte ein Wiesel. Abends ist es sogar warm. So warm, dass ich bequem im oben offenen Schlasa liegen kann. Das Zelt hatte ich schon um 16:21 aufgestellt. Keine fixe Kapuze, weniger Probleme. Die Reflektion des Alu funktioniert. Diesmal trage ich wiederum Sealskinz-Socken, aber nur aus Komfortgründen. Obwohl es viel wärmer ist, sind die Temperaturen wohl immer noch unter Null. Ich schlafe wohlig warm, fast zu warm. Morgens um halb 3 bin ich hellwach, schaffe es dennoch wieder einzuschlafen. Morgens um sieben höre ich Motorengeräusche. Aufgrund des Fahrstils kann es sich jedoch nicht um Einheimische handeln, eher um Ferienhausbesitzer aus tieferen Lagen. Innert 10 Minuten habe ich gepackt und bin weg. Selbst wenn ein Spezialkommando der Forstpolizei aufkreuzen würde, müssten sie zunächst den Wald durchkämmen. Dann also ein wenig Nationalpark. Alles ist verboten, erstmals in der Schweiz sehe ich strategisch angeordnete Baumstämme. Diese liegen wie zufällig an flachen Stellen, um kampieren zu verunmöglichen. Beim Anblick des Waldes in Nationalpark treffen mich fast die Emotionen. So sieht es auf dem PCT aus. Nur sind die Bäume dort 200 Jahre alt. Und während Wochen, jeden Tag. Hier in der Schweiz dauert eine Durchquerung lediglich ein paar Stunden, schon stehe ich auf dem Ofenpass. Dann eine Skipiste hinunter nach Tschierv ins Val Müstair. Lohnt sich dieser Schlafsack? Ich würde meinen ja. Gegenüber anderen ist er viel leichter. Nun bestelle ich mir mal einen 0 F Schlafsack, auch von Gryphon Gear (allerdings ohne Dyneema). Andere Hersteller mögen offenbar ihren Kunden kein Dyneema als Schicht direkt auf der Haut zumuten. Es ist wirklich nicht unangenehm zum Schlafen und eben sehr warm. Das ideale UL Tool um auch bei heftigeren Minus Temperaturen angenehm schlafen zu können.
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Liefern nicht in die Schweiz, obwohl ich denen geschrieben habe, dass ich gerne zusätzliches Porto zahle. Wohl ein Fluch des Wohlstandes hier.
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Kälte: Schlafsack statt Quilt - mit weitem Schnitt?
Mars antwortete auf Schlurfer's Thema in Ausrüstung
Auf dem PCT hatte ich einen BA Schlafsack im Einsatz, der mir zu weit war (es gab grad nix anderes im REI). Das Problem dabei ist, dass quasi Kälteinseln entstehen. Wenn Du dich drehst, oder die Stellung deiner Beine änderst, liegst Du plötzlich in einem nicht "vorgewärmten" Bereich deines Schlafsacks. Unangenehm. Persönlich würde ich darauf achten, dass der Schlafsack eben keine feste Kapuze hat und stattdessen mit einer Haube arbeiten, die sich mit deinem Kopf bei Drehen mitdreht - mehr frische Luft, keine Feuchtigkeit im Schlafsack. Das klappt erstaunlich gut. Wenn Du dich in wärmeren Gefilden aufhältst, kannst Du die Haube auch zu Hause lassen, gut für dein Baseweight- 11 Antworten
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- schlafsack
- schnitt
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Also hier in der Schweiz hält sich die Sonnigkeit machmal in Grenzen. D. h. es ist den ganzen Tag neblig und feucht. Wenn ich dann durch hohes Gras wandern muss, werden die Pfoten wirklich nass. Ohne wasserdichte Socken fängt es wirklich an zu suppen, direkt auf der Haut. Auch muss ich notgedrungen im Winter durch den Schnee wandern. Die Füsse kriegt man da nicht mehr vernünftig warm, wenn die mal nass sind. Auch möchte ich ev. in kälteren Temperaturen auf dem AT wandern (wohl erst im Januar 2022). Da regnet es manchmal wochenlang. Darum bin ich eben an wasserdichten Socken interessiert, die aber nicht schon nach ein paar Stunden durchlöchert sind. Besten Dank für die bisherigen Tipps, die Kwark Socken habe ich bereits bestellt, es gab noch ein Paar in 44. Die Rocky Socken sind gerade auf Pre-Order, bislang habe ich noch nicht rausgefunden, wann die geliefert werden könnten.
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Meine Sealskinz haben mir schon öfters eine Tour und vor allem meine Laune gerettet. Nur: Ich hatte immer den Verdacht, dass deren Wasserdichtigkeit nicht von sehr langer Dauer ist. Aufgrund meiner Neugierde habe ich nun ein Paar, dass eben nicht mehr wasserdicht war, aufgeschnitten. Und siehe da: Die wasserdichte Schicht ist eine sehr feine Plastikschicht, die zwischen zwei Stoffschichten geklebt ist. Feiner als Frischhaltefolie oder ein Party-Luftballon. Sie bietet keinerlei Sicherheit gegen feine Dornen oder sogar gegen simple Tannennadeln. Feiner Sand reibt da sehr schnell Löcher hinein. Vielleicht hatte ich einfach das falsche Model, aber ich glaube, es sind alle Sealskinz-Socken so aufgebaut. Der Plastik hält flächige Belastungen gut aus, aber Dinge wie der Plastikzahnstocher eines Taschenmessers gehen eigentlich ohne Widerstand hindurch. Soweit ich weiss, kommen die aus England, um morgens da ins Büro zu fahren, sind die sicher gut geeignet, aber zum Wandern, so wie es hier viele tun? Herr Jupiter veranschaulicht das Problem gut in diesem Video am Beispiel einer berühmten Regenjacke. Kennt jemand stabilere wasserdichte Socken, die Online und nicht bei Amazon erhältlich sind? Danke sehr.
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Nachdem ich mich hier letzte Woche über meine jüngsten Anschaffungen ausgelassen habe, hier also der Review des Gryphon Gear Quilts. Der Quilt ist traditionell, d.h. kein VRB mittels aluminisierten Dyneema, nur Nylon (10 D) und Daunen, 900er (HyperDry). Zusätzlich nahm ich aber die Haube mit VRB mit. Tatsächlich hatte ich mit dem VRB Sack ein Platzproblem. Mein Rucksack schluckt 40 Liter, ich nehme aber auch ziemlich viel Kleider mit, sowie eine TAR Xtherm. Die Kommentare von wegen Packvolumen nehme ich zur Kenntnis, aber ich bin auch eitel genug, um keine Ausrüstungsgegenstände aussen am Rucksack zu tragen - wobei die wahren Experten, z.B. Herr Swami im Winter auch eine gerollte Matte mittragen, ich denke das wäre dann wohl eine RidgeRest Solite für zusätzlich unter die Xtherm (es ist jedenfalls etwas gummiertes, ich bin aber nicht sicher). Habe ich nicht, Pech gehabt. Es gab hier eine längere Diskussion um Überfüllung der Daunen-Kammern, ehrlich gesagt, konnte ich diese nicht verfolgen, ich “musste” ja wandern. Theorie ist immer interessant, aber die Praxis sollte ev. auch beachtet werden. Natürlich kann kein Quilt-Hersteller mittels Bioresonanzmethode die Atome in seinen Daunen linksdrehend schwingen lassen (linksdrehend ist wärmer als rechtsdrehend, das weiss doch jeder) demzufolge kann bei halber Lofthöhe nicht automatisch eine Verdoppelung der Wärmeleistung angenommen werden... Der Quilt sollte trotzdem reichen, die Temperaturen gehen unter den Gefrierpunkt, aber 20 F ist eben ungefähr - 6 C. Wie gesagt, dieser Quilt loftet wie wild, was logischerweise an der verbauten Daunenmenge liegen wird. Das er trotzdem nicht übergewichtig ist, wird wiederum an den 900er Daunen liegen. Diese geben mehr Loft fürs Gewicht. Zusätzlich führe ich bessere oder zumindest teurere Thermowäsche mit. Capilene Air, eine Mischung aus Merino und Synthetik, sowie einen R1-Fleece und eine synthetische Puffy. Gewandert wird tagsüber und an der Sonne in einem kurzärmligen Capilene und darüber ein Fliegenfischerhemd derselben Marke, wegen Sonnenschutz. Die Teile machen sich auch im Wind gut. Die Hosen sind winddicht (Gore WindStopper), dies isoliert auch gut gegen Kälte. Ich entscheide mich gegen die Patagonia und nehme die Arc’teryx mit, weil die Patagonia dünner ist und in der Sonne oder bei Wärme auf den Oberschenkeln klebt (haben wir noch Luxusprobleme?). Am Freitag Mittag geht es los: Die Zugreise ist lang, das letzte Stück nach Maloja fährt ein Bus. Von Zürich aus gibt es den Vereinatunnel, man fährt ungefähr bei Susch ins Engadin ein. Der Blick aus dem Zugfenster ist ein wenig respekteinflössend: Es liegt überall im Wald Schnee und Reif. Wir sind aber erst im Unterengadin auf 1400 Metern, Maloja liegt auf 1800 Meter. Als ich da aussteige, ist es bereits 17:45 und damit Nacht. Meine Lampe macht mit der Dunkelheit kurzen Prozess, aber innerhalb des Dorfes verwende ich sie nur, wenn es nicht anders geht. Bald bin ich am See. Es gibt einen saisonbedingt geschlossenen Campingplatz, aber da stehen Vans. Der Platz ist mir ausserdem zu übersichtlich. Ich weiss nicht genau, ob die Vans eine Bewilligung haben oder wie das funktioniert. Einfach weiter. Irgendwo gibt es eine Strasse, darüber eine Lichtung. Hinter einem Erdhügel ist es flach genug. Rasch stelle ich mein Doppelwandzelt auf (dessen Namen zu nennen ich mir hier versage, da es von allen Experte hier als gemeingefährlich taxiert wurde, von wegen Carbon-Splitter etc.). Ich befestige den Quilt an der Matte, Thermounterwäsche, Puffy sowie Sealskinz Socken angezogen, fertig ist die Laube. Der Quilt besitzt an der Rückseite zwei Riemen. Man kann den unteren ganz zu ziehen und hat dennoch Platz für die Beine. Der obere ist ungefähr auf der Mitte des Oberkörpers und wird einfach um die Matte gelegt, wie eine Schlaufe, ein Stück davon ist elastisch, er passt gut auch um die etwas breitere XTherm. Dann kann man die Steckverschlüsse je nach Breite des Oberkörpers näher zueinander stellen, im Idealfall bleibt noch etwas der Quiltseite auf der Matte liegen und bildet einen Wulst, dies ergibt eine bessere Isolierung - die TAR XTherm ist beispielsweise nicht ganz flach. Wenn zuwenig Quiltmaterial auf der Matte liegt, zieht es ohnehin rein. Das Verstellen funktioniert auch in der Nacht und blind. Der Quilt ist für mich ziemlich knapp geschnitten, aber davor wurde ich gewarnt (und meine Leibesfülle könnte bei längerem Wandern durchaus noch abnehmen). Die Höhe des Lofts beträgt ungefähr 10 bis 11 cm, kann ich aber gerade nicht wirklich seriös messen. Die Haube lege ich bereit. Es geschieht etwas, was ich mir so zumindest nicht gewohnt bin: Ich kriege schön warm. In der Nacht kriege ich einen kalten Kopf, hierzu habe ich aber eben diese VRB Haube dabei. Sie reflektiert tatsächlich, und wie. Anfangs ist es fast unangenehm. Nach ein paar Minuten habe ich mich daran gewöhnt. Die Kälte will und will nicht kommen. Natürlich, ein Quilt ist ein Quilt, wenn ich mich zu ungestüm drehe, zieht es rein. Das Problem kann aber behoben werden, indem der Quilt ein wenig grösser bestellt wird. Dieser hier ist allerdings als mein Sommerquilt gedacht. Eigentlich will ich damit schön brav über dem Gefrierpunkt bleiben. Man wird aber die Reserven wohl noch testen dürfen. In der Nacht wird es durchaus feucht. Die Oberseite des Quilts wird nass, vor allem im oberen Brustbereich, in der Nähe des Gesichts, wohl vom Atmen. Die Nässe zieht aber nicht rein. Am nächsten Morgen kriege ich sofort kalte Finger, als ich mich aus dem Quilt schälen muss. Ich wandere dann los. Meine Pfoten stecken in Schuhen einer Unternehmung, die der Herr Dassler (selig) gegründet hatte. Nicht mal schlecht, die Machart ist durchaus sehr aufwändig. Aber es gibt keine Drainage-Ports, damit steht man ggf. lange im Wasser wegen dem umlaufenden Wetterschutzband und sie laufen vorne in eine ziemlich krasse Spitze zu. Zum Wandern untauglich - ein Mitleidskauf, der Laden hatte keine Hokas mehr und mein Hoflieferant Topo Athletic hatte fast alle Schuhe auf Ausverkauf. Nun gibt es den Ultraventure Pro (seit genau heute), den ich sofort bestellen werde, wenn ich denn einen Lieferanten in Europa dafür fände. Ausserdem ist die Brand-Zusammenstellung der Dassler Schuhe interessant: Die Schuhe werden unter einem der zahlreichen Sub-Brands der ursprünglichen Unternehmung vermarktet, die Sohle ist ein Co-Branding, ein Automobilzulieferer, bekannt auch für seine Reifen. Weshalb solche Spitzen-Schuhe weiterhin hergestellt werden, erschliesst sich mir nicht. Gewiss, man spart ein paar Gramm Kunststoff und durch die bessere Aerodynamik gewinnt man wertvolle Zehntelssekunden - bei einer Wettkampfdauer ab sechs Stunden. Das Engadin ist unglaublich schön. Selbst jetzt im Vorwinter, d.h. in der Zwischensaison. Die Bewohnenden des Engadins sowie die Gäste, bewegen sich leider nicht ausschliesslich zu Fuss oder mit Pferdekutschen (obwohl es sogenannte Pferdeomnibus-Fahrten gibt, besonders von Celerina ins Rosegtal). Die Strasse in der Mitte des Tals hört man vielerorts. Ausserdem gibt es mehrere Pässe für gelangweilte Automobilisten und Motorradfahrer. Und ein Flughafen, für fliegende Rassenmäher und grössere Jets. Dies lockt natürlich auch reichere bis ultra-steinreiche Individuen an. Daraus ergibt sich ein eigentümliches, internationales Flair. Der Intersport in Sils, ein Steinwurf vom Nietsche-Haus entfernt, bietet gegen geringe Gebühr (500 +) historisch anmutende Wander-Schuhe an. In Liechtenstein war jeder Kuhstall eine Advokatur- und Treuhandunternehmung, hier wurde der hinterste Holzschopf zu einer Art-Galerie umgebaut. Die Natur ist dennoch unmittelbar. Ausserdem legt man Wert auf Architektur, die einzelnen Orte haben ihren Charakter bewahrt. Es gibt kleine Weiler, die erst auf den zweiten Blick modern erscheinen. Mit meinen Eltern habe ich hier oben mehrmals Ferien verbracht, sollte ich dereinst genug Bücher verkauft haben (vom Stil her wird es wohl eine Mischung aus Jack London, Karl May und Federica de Cesco) kann ich mir gut vorstellen, hier zeitweise länger zu residieren, je nach Stand meiner Konten, wir sind immer noch in der Schweiz - im Tirol kostet es die Hälfte. Im Winter gibt es eine unglaublich schöne, sehr lange Langlaufloipe. Ich nehme es bewusst gemütlich. Wenn ich von diesen Schuhen Schienbeinschmerzen bekäme, würde ich mich ärgern. Eine Tafel orientiert über den geplanten Ausbau eines Wanderwegs auf 3.5 Meter breite. Aufgrund des Klimawandels frieren die Seen nicht mehr richtig zu, deshalb hat der bestehende zu wenig Kapazität. Ich wandere durch St. Moritz, am Segantini-Museum vorbei und am Palace Hotel. Am Bahnhof trinke ich einen Kaffee, es gibt eine nagelneue Toilette, erst noch gratis, immerhin mit blauem Licht. Am Stazersee ist ein eigentlicher Menschenauflauf. Damen schlürfen Rotwein aus Gläsern. Mehrere Feuer brennen, die Leute machen Selfies. Ich bin der einzige Wanderer. Der Stazerwald ist einer der schönsten Wälder in der ganzen Schweiz, Menschen versuchen Vögel anzulocken oder sie schreien im Wald herum. Ich überlege kurz, ob ich ins Val Roseg gehen soll. Im Schatten ist es nun durchaus kalt. Vor Samedan gibt es eine grosse Ebene mit dem Flugplatz. Ich wandere und wandere aber irgendwie komme ich nicht so Recht auf Touren und es wird immer kälter. Bald bin ich in Vollmontur unterwegs, es hat überall Eis, die Sonne verschwindet hinter den fast kitschig-schönen Bergen. Zeit das Zelt aufzuschlagen. Ein Gasthof ist schnell gefunden, es ist fast flach genug. Dasselbe Spiel wie letzte Nacht, diesmal ziehe ich jedoch nur den Fleece an, da ich im Puffy zu warm hatte. Die Prognose ist - 6 C. Ich hatte ja versucht, einen kleinen tragbaren Thermometer zu erstehen, aber der Outdoor-Händler meines Nichtvertrauens hatte keinen. Der Verkäufer wusste immerhin, dass das entsprechenden Produkt vor Jahren aus dem Sortiment gefallen war, warum wusste er nicht. Die Kälte kommt wieder nicht, ich schaue Hikervideos auf Youtube. Rocket, Honey Badger und Little Skittle sind gerade auf dem Oregon Coast Trail unterwegs. Eine klassische Youtube-Wanderungs-Veranstaltung, Honey Badger ist die Partnerin von Legend, er hat vor ein paar Wochen einen neuen FKT auf dem Colorado Trail aufgestellt, die anderen dokumentierten ihre Thrus auf YT. Little Skittle nennt sich auf IG ms_rebecca_ann. Jemand schmiss das Trio aus seiner Tankstelle. Ziemlich dumm. Rocket hat durchaus Ambitionen, dieses Jahr wollte sie auf den PCT. Aus epidemiologischen Gründen klappte dies nicht, nun hat sie sich ein Tigerwall 2 Zelt zugelegt. Am nächsten Morgen ist mein Zelt von einer dünnen Eisschicht überzogen. Wiederum wurde es ziemlich feucht im Innern, das Trinkwasser in meiner Flasche mochte nicht gefrieren, obwohl ich es nicht in den Quilt nahm. Das Wasser in den kleinen Hygiene-Fläschchen jedoch schon. Ich habe sehr gut geschlafen, zu keinem Zeitpunkt war mir kalt. Mit keinem meiner bisherigen Schlafbehältnissen wäre sowas möglich gewesen. Das Eis löst sich in kleinen Platten vom DCF. An einer Stelle des Innenzeltes (normales, wenn auch sehr dünnes Nylon) hat sich eine feine Eisplatte durch gefroren. Leider kann ich nicht auf die Sonne warten. In La-Punt Chamues-ch fülle ich Wasser nach und entscheide mich auf der nördlichen Talseite ein wenig in die Höhe zu gehen. Wegen der Sonne. Ich steige also die Albula-Pass-Strasse ein Stück weit hinauf, danach nehme ich einen Bergweg. Dann überlege ich es mir anders und steige zur Es-cha Hütte auf. Dort treffe ich auf zwei Basler mit teureren Kameras und Feldstechern. Ich frage sie, ob es irgendwelches Getier zu sehen gäbe. Sie verneinen, sie schauten sich vielmehr die Wanderer auf dem Wanderweg in der gegenüberliegenden Wand an. Es hat dort Schnee, sie hätten sich entschieden, heute nicht dort durchzuwandern, da zu gefährlich. Von blossem Auge sind die Wanderer knapp erkennbar. Schliesslich trifft eine Frau bei der Hütte ein. Ich glaube, erkennen zu können, dass sie schwanger ist. Sie schreitet majestätisch an der Hütte vorbei. Nicht zu schnell, aber sehr sicher. Je länger ich den beiden Baslern zuhöre, desto sicherer werde ich im Entscheid, es zu versuchen. Einer der beiden macht eine abfällige Bemerkung über Trailrunner. Da ist für mich klar: Hobbyisten. Die Designer meiner Sohlen haben sich nicht allzuviel Mühe gemacht, die Stollenhöhe ist höchstens drei Millimeter. Die Vibramsohlen an den Topos sehen irgendwie viel sicherer aus. Natürlich habe ich keine Microspikes dabei, ich wollte ja eigentlich im Tal unten bleiben aber jetzt bin ich auf 2500 Metern. Der Weg führt auf einer Länge von ca. 100 Metern an der Wand entlang. Die Basler sprechen von Lawinenkegeln. Der Weg ist der feine Strich zum Sattel links in der Mitte. Es muss jedoch Spuren geben. Nichts wie hin. Es hat zwar Spuren, es ist aber eine Mutprobe. Wenn man ausrutscht, geht es 50 Meter in die Tiefe. Natürlich habe ich auch keinen Schneepickel dabei das Gelände ist ohnehin so steil, dass dies nicht viel bringen würde. Gefragt wären Steigeisen und anderes Eiskletter-Zubehör. Ich komme wesentlich schneller voran als die Frau, aber ihre Art, fast stilvoll, durch ehrlich gesagt, ziemlich gefährliches Gelände zu schreiten, gibt mir eine Art von Sicherheit. Die gefährlichen Stellen sind nach 10 Minuten überwunden. Danach geht es einen sumpfigen Weg wieder hinunter, zur Passstrasse. Irgendwann treffe ich die Frau wieder, mein GPS spinnt. Sie sagt mir welchen Weg ich gehen muss. Bald bin ich wieder beim Bahnhof. Quilt testen ist nicht gerade mein Hobby und es ist ein gewisses Risiko dabei. Ich stehe nach wie vor zu meiner Theorie, wonach tatsächliche erwartete Temperatur minus mindestens 10 Grad C = Rating des idealen Schlafbehältnisses für einen Thru-hike. Dementsprechend werde ich bald einen 0 F Sack bestellen, der wäre für die jetzigen Temperaturen im Engadin genau richtig. Wenn es noch kälter wird, kann ich auf meinen - 15 F Sack zurückgreifen. Der kommt durchaus auch an seine Grenzen, es gibt im Jura ein Ort, wo schon minus 41 Grad C gemessen wurden. Da hilft dann wohl eine Kombination von Quilt und VRB Schlafsack (aber da will ich ohnehin nicht mehr wandern, zu viel Schnee). Drehen in der Nacht geht mit dieser Art von Kapuze tatsächlich sehr gut. Das Gefummel, um die Riemchen anzulegen, hält sich in engen Grenzen und ist ohne vorgängiges Yoga-Training möglich. Wie erhofft kann man die Gesichtsöffnung beliebig schliessen. Bislang habe ich mich bei diesen Tests jedenfalls nicht erkältet.
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Review: Gryphon Gear Taurus VRB -15 F und Aries 20 F (Konstruktion)
Mars erstellte Thema in Ausrüstung
Gary Benninger ist ein ehemaliger NASA-Ingenieur mit einem offensichtlichen Hang zum Übernachten in der freien Natur. Mit vorhandenen Lösungen aus dem Regal von Unternehmen wie REI oder den zahlreichen Cottages ist er wohl ein wenig unzufrieden. Deshalb hat er seine eigene Cottage: Gryphon Gear. “Master of the mountains” steht auf seinem Markenlogo, “More down, more loft, more warmth” ist sein claim. Die Abwicklung gestaltete sich völlig problemlos, wenn mensch ihm am Feierabend schreibt, ist innert Stunden Antwort da. Er verriet mir sogar, dass seine Frau aus Österreich stammt. Wenn also alle Stricke reissen, könnte man wohl sogar im Ausnahmefall eine Frage in Deutsch stellen. Bitte nervt ihn nicht mit allzu schlichten Fragen, im Zweifelsfall hier vorher die Suchfunktion ausprobieren, andere warten auch auf ihre Gear. Auf seine Cottage aufmerksam geworden bin ich auf Social Media. Ein Herr namens Mittencamper, der auch einen bissigen Satirekanal namens Ultralightjerk betreibt, hatte Gryphon Gear dort empfohlen. Bezüglich Gear bin ich ein wenig heikel. Es gibt leider mehrere Cottages, die ich nicht unterstützen mag, aus diversen Gründen und egal wie viel besser ihre Produkte angeblich gegenüber der Konkurrenz sind. Dann gibt es solche wie Nunatak Gear, die wohl auch sehr gute Gear herstellen aber beispielsweise nicht mehr nach Europa liefern, weil zu viel Ärger. Mit einem ziemlich prominenten Unternehmen habe ich zudem leider schlechte Erfahrungen gemacht. In deren Quilt fror ich sogar, wenn ich wirklich alles anzog, was ich auf dem PCT dabei hatte. Rechnerisch gesehen, gab es genügend Spielraum, so im 20 Grad C Bereich. Fairerweise muss ich denen zugute halten, dass sie selber auf die Idee gekommen waren, dass sie ihre Quilts nicht ausreichend mit Daune gefüllt hatten, ein Produktionsfehler oder zu ehrgeiziges Sparen. Ich verlor trotzdem zu viel wertvolle Wanderzeit auf dem PCT mit unangenehmen Reisen, beispielsweise nach Reno, Nevada. Ende September schrieb ich also eine E-Mail an Gryphon. Bezahlen per PayPal ist möglich, daher überwies ich eine angemessene Summe in die USA. Ich bestellte einen Quilt (20 F oder - 6.5 C) und einen Schlafsack (- 15 F oder - 26 C) sowie eine separate Daunenkapuze (eine eigentliche Sturmhaube). Gary bedankte sich für das Geld und schmiss wohl seine Nähmaschine an. Bezüglich Import aus den USA trafen wir noch keine Entscheidung, Gary fragte Unternehmen wie DHL an, aber für eine rasche Lieferung in die Schweiz wollten die mehr Cash sehen, als andere für einen kompletten Schlafsack. Suboptimal. Die Lieferfrist betrug etwa 5 Wochen. Schliesslich erfolgte die Lieferung per USPS, also per Post. Die Amerikanische Post vergab den Auftrag dann wieder an FedEx. Es waren gerade Wahlen in den USA und ich stellte mich auf eine längere Lieferfrist ein. Gary brachte das Paket am Donnerstag auf die Post, am Montag klingelte der Postbote, einen Tag früher als der voraussichtliche Liefertermin. Vielleicht ist der Zoll hier ebenfalls im Homeoffice, es ist mir jedenfalls ein Rätsel, wie das Paket so schnell durch den Zoll gekommen ist. Schneller geht es jedenfalls kaum und es kostete nicht mal die Hälfte von dem, was DHL verlangt hatte und weniger, als wenn wir den Auftrag direkt an FedEx gegeben hätten. Alles war fein säuberlich in höherwertigen SeatoSummit Packsäcken verpackt und der Sendung lagen auch sehr ordentlich gefertigte Baumwollsäcke für die Lagerung bei. Sehr wahrscheinlich werden die auch bei Gryphon Gear genäht, jedenfalls tragen sie kein Etikett und die Machart entspricht derer der Schlafsäcke. Wenn man sie nicht braucht, kann man sie an die Wand hängen, sie zeigen ein hübsches Logo. Die Packsäcke werde ich kaum auf meinen Wanderungen verwenden (da aus Cordura, es gibt auch welche aus DCF, dies spart bestimmt an die 5 Gramm!), aber es ist sicher eine nette Geste und unterstreicht das Qualitätsbewusstsein bei Gryphon Gear. Gary hatte geschrieben, ich solle den Quilt und den Schlafsack ein wenig aufschütteln, da diese nun längere Zeit komprimiert gewesen seien. Es war keineswegs nötig und ich kam ohnehin nicht dazu, Sack und Quilt lofteten sich von selbst innert Sekundenbruchteilen auf. Das Nylon ist 10 D. EE Enigma könnte man auch in 7 D bestellen, was leichter wäre. Ich bin jedoch nicht sicher, ob dies längere Zeit halten würde. Alles von Gryphon ist ab Werk “überfüllt” oder “überstopft”. Der Vergleich zu meinem 2018er Enigma ist darum wie Tag und Nacht. Die Fillpower ist auch verglichen mit meinem 1.5 jährigen Yeti Passion Three wesentlich besser. Der Vergleich ist wohl etwas unfair, aber der Yeti war auch nicht unbedingt ein Wühltisch-Angebot aus dem Discounter - genau genommen kostete er fast soviel wie der Gryphon, ihm geht aber noch im Plus-Bereich die Wärme aus. Der Taurus Sack hat keine Kapuze, dafür ein eher experimentelles Innenleben: Es wurde alubeschichtetes DCF vernäht. Jawohl, es knistert wie ein Kaminfeuer und es ist wohl “clamy” oder klamm by design. Es ist auch nicht elastisch. Aber: Es reflektiert die Körperwärme und es hält die Feuchtigkeit von den Daunen fern. Das Nylon an der Aussenseite ist zusätzlich mit DWR ausgerüstet worden. Das DCF kann man wohl mit einem feuchten Lappen vorsichtig reinigen, gut für auf dem Thru-hike. Ob sich dies durchsetzen wird? Keine Ahnung. Langzeit-Haltbarkeit? Ich werde es herausfinden. Das Gewicht ist jedenfalls schockierend, doch dazu später mehr. Wer auf grösstmöglichen Komfort Wert legt, ist wohl mit anderen Säcken besser bedient, aber das bedeutet dann auch schleppen. EE empfiehlt übrigens ernsthaft, denn Quilt zwei bis drei Stunden offen liegen zu lassen, vor dem Verwenden. Mit Verlaub, hierzu fehlt mir die Zeit, da ist mir das Turboloften von Gryphon Gear lieber. Mit Thermowäsche sollte sich das eher unangenehme Kleben des DCF auf der Haut in den Griff bekommen lassen. Die Aluschicht liegt einem nicht direkt an der Haut, vielmehr sieht es so aus, als sei eine Aluschicht in das DCF eingearbeitet worden, logischerweise direkt bei der Produktion. Dieser Sack soll bis zu minus 26 Grad C halten. Es ist quasi eine Kombination von WM Hot Sac mit einem qualitativ sehr hochwertigen Schlafsack. Ob DCF mit Aluminium nun als Meterware für MYOG erhältlich ist, weiss ich leider nicht. Die Verarbeitung ist unglaublich gut. Die Nähte sind geometrisch gerade und auf den mm genau genäht. Es gibt keinen Unterschied zu einem industriellen Produkt und wer immer dies genäht hat, machte dies bestimmt nicht zum ersten Mal. Der Quilt ist mit zwei Halteriemen für die Matte ausgerüstet, ein ähnliches System verwendet auch EE. Die Konstruktion wirkt aber wesentlich stabiler als bei EE, im Innern des Quilts wurde schwarzes Nylon verwendet, dies kann wenigstens optisch nicht dreckig werden. Die Verschlussriemen um den Nacken sind alte Schule und wohl für 20 Jahre Lebensdauer gedacht. Gewiss, bei EE und Yeti (Kapuzenverschluss) ist das System ungefähr 2 Gramm leichter, dafür fädelt es z.B. bei Yeti dauern aus. Ähnlich massive Systeme hatte ich letztmals bei meinem Dana Design Rucksack vor 25 Jahren gesehen. Optisch sind Quilt und Sack sehr unauffällig, kein Vergleich zu dem modischem Zeugs bei Händlern. Bei - 26 Grad C benötigt mensch auch etwas um den Kopf. Hier kommt dann die Haube ins Spiel. Diese kann man mit Riemen unter den Schultern befestigen. Und dann kann man sich eben drehen. Die Gesichtsöffnung lässt sich bis auf ein kleines Atemloch verschliessen. Dadurch friert man auch nicht mehr an die Nase und die Augenlieder. Vergleichbare Hauben-Produkte gibts auch bei EE und bei Katabatic. Nicht jedoch mit VRB. Bei Katabatic bin ich mir nicht mal sicher, ob es nicht doch durchgesteppte Nähte gibt und EE hat einen hübschen Knopfverschluss im Halsbereich. Gryphon Gear sieht wiederum weniger spektakulär aus, dafür wurde auf alles überflüssige verzichtet und es sind keine Nähte durchgesteppt. Den Quilt habe ich bereits eingeschlafen: In meinem Schlafzimmer. Aus Gründen beschränkt sich meine stationäre Bettstatt auf eine Expeed Evazote. Die Daunen halten das Nylon schön straff, dadurch raschelt nix und man meint nicht dauernd von Mäusen angegriffen zu werden. Trotz geöffnetem Fenster musste ich den Quilt mitten in der Nacht gegen den Yeti tauschen, da ich viel zu warm hatte. Der Quilt ist ungefähr doppelt so warm wie der EE Quilt, der für dieselbe Temperatur angepriesen wird - die bessere Füllung seit 2018 durchaus eingerechnet. Der Quilt wiegt in normaler Grösse 610 Gramm. Normale Grösse bedeutet, 180 cm passen gerade noch gut rein. Horizontal herausgeforderte Menschen haben ein Problem und müssen eine andere Grösse wählen. Ein EE Enigma in 850er Daunen ist mit demselben 10 D Nylon 12 Gramm leichter. Nimmt man bei EE 7 D Nylon und 950er Daune, so spart mensch 90 Gramm. Katabatic mit HyperDry und mit 900er Daune wiegt 10 Gramm mehr (Angaben bei EE und Katabatic von deren Webseite). Ich denke also, Gryphon ist mit dem Quilt bei den Leuten, bezweifle aber ob der EE mit der Wärme mithalten kann. Katabatic bietet kein 20 F Modell an, die Angaben sind vom Alsek, einem 22 F Modell. Beim Preis ist man durchaus günstiger dran, Katabatic lässt sich den Namen Katabatic mitsamt ihren BotschafterInnen sehr wohl bezahlen. Der Schlafsack wiegt 980 Gramm, es gibt ihn nur in 900er HyperDry Daune, die Kapuze dazu wiegt 108 Gramm. Auch beim Schlafsack wurde schwarzes Nylon am Kragen und auf der Rückseite verbaut. Die Rückenseite oder Bodenseite wurde mit weniger Daune gepolstert als die Oberseite. Ein WM Versalite wiegt 905 Gramm mit integrierter Kapuze (Herstellerangabe) und reicht bis minus 12 C. Will man mit WM auf minus 15 F hinunter, ist man bei der Gore Windstopper Linie angelangt, die Säcke wiegen ab 1500 Gramm. Bei Feathered Friends sieht es ähnlich aus und die Preise sind dann gesalzen - hätte ich bei FF und Katabatic geordert, so wären alleine die Schlafsäcke teurer gewesen, als meine ganze Lieferung (bislang ohne Zoll, aber mit nicht eben bescheidenem Porto). Gary erklärt seine Vorgehensweise bei der Entwicklung von Schlafsäcke auf seiner Webseite. Glücklicherweise weichen seine Einschätzungen nicht von denen der wirklichen ExpertInnen in diesem Forum ab. Seine teilweise mathematisch geprägten Erläuterungen habe ich hier noch nicht lesen können aber auch nicht verstanden. Er bezieht sich auf Ray Jardine und natürlich auf den Altmeister persönlich, Andrew Skurka. Dieser bezeichnete einen wasserdichten Liner schon vor Jahren als Mittel der Wahl, um bei tiefen Temperaturen warm zu bleiben, indem man die Daune trocken hält. Natürlich ist der Sack nicht 100 % wasserdicht, die Nähte sind nicht abgeklebt. Ehrlich gesagt, sind die Temperaturwerte verglichen mit der Konkurrenz fast zu gut, um wahr zu sein. Schaft Gryphon Gear es tatsächlich, 400 Gramm Gewicht zu sparen und trotzdem günstiger zu sein? Als Alternative könnte man auch einen Cumulus nehmen: Leider beträgt das Zusatzgewicht dort 600 Gramm und die Kapuze ist fest, dafür ist der Preis günstiger. So schnell werde ich die Temperaturangabe beim Taurus mangels hinreichenden Kälte nicht testen können, plane jedoch fürs Wochenende eine Expedition ins Engadin. Dort werde ich auf über 1500 Metern im Zelt übernachten (Mitte November). Ich bin zuversichtlich. Full disclosure: Ich habe alles selbst bezahlt und erhalte auch keinen Rabatt oder Lohn für dieses Review. Gary hat sich lediglich leicht besorgt erkundigt, ob ich mit seiner Arbeit bislang zufrieden sei. Das bin ich allerdings sehr. Ich habe quasi aus Versehen ein zumindest auf dem Papier ziemlich überlegenes Produkt gekauft. Zu einem günstigeren Preis, aber in sehr guter Qualität. Ungefähr eine Lupine Penta zum halben Preis, da 50 Gramm leichter als das reguläre Model.... Ein "Schlafreview" folgt bald. -
Abendlicher Schlummertrunk- was wird für den Flachmann empfohlen?
Mars antwortete auf Jarod71's Thema in Leicht und Seicht
Ethanol*. Ein paar Spritzer ins letzte Wasser des Tages, ist effizient, günstig und lässt sich je nach mitgeführter Menge auch zum Verbessern der hygienischen Gesamtsituation nutzen, wenn gewisse Aggregatzustände nicht der Erwartung entsprachen und gewisse Transfers nicht im optimalen Winkel erfolgen konnten. Kann ausserdem als Brennstoff getarnt werden etc. *Befolgen des Ratschlags auf eigene Gefahr! -
Me too, die blöde Tasche habe ich aber sofort entfernt. Da zu klein für etwas sinnvolles und das Logo ist damit auch erledigt. Patagucci muss mich schon bezahlen, wenn ich für die Werbung machen soll. Der superrevolutionäre Partytrick liegt im Aufbau des Stoffes. Fleece wird durch Zick-Zack-artige Aussparungen unterbrochen. Hält man den Stoff ans Licht, so sieht mensch, dass die Aussparungen an der Innen- und Aussenseite nicht alternieren, d.h. man hat nur ein sehr feinmaschiges Netz bei den Aussparungen und eben keinen Fleece. Dadurch wird der Stoff nicht nur leichter sondern auch sehr atmungsaktiv. Stehende Luft ist der beste Isolator, besser wäre nur noch Vakuum. Auf der Innenseite steht dann eben die Luft in diesen Aussparungen, ausser man steht voll in den Wind. Sehr warm. Wenn man nun einen Windblocker darüber anzieht, steht die Luft eben auch auf der Aussenseite. Noch wärmer. In Kombination mit einer Puffy und einer Capilene Air als Baselayer kriegt mensch damit super warm. Bei Temperaturen ganz knapp über dem Gefrierpunkt kann man so auch in einem nahezu durchsichtigen Daunenschlafsack übernachten. Selbst probiert (glücklicherweise kam aber gerade heute meine Gryphon Gear Lieferung....)
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Big Agnes Tiger Wall UL2 oder Tarptent Rainbow oder...?
Mars antwortete auf KaCy's Thema in Ausrüstung
Das Tigerwall ist ziemlich breit. Da schleppst Du mehr Zelt herum, als es auf manchen Plätzchen sinnvoll ist. Zumindest in der nicht-DCF Variante ist es auch schwer. Für anständiges Wandern ist wohl das Tarptent besser geeignet. Der Einstieg ins Tigerwall ist luxuriös, aber falls Du nicht vorhast in deinem Zelt Yoga zu machen, ist es eben mancherorts zu breit. Sagt sogar Mary. Wenn Du die Seiten nicht spannen kannst, flappt das Ding beim leichtesten Lüftchen (ja, dieses Problem ist sehr real, z.B. auf dem PCT). Die Doppelapside macht nur Sinn, wenn ständig eine zweite Person anwesend ist. Rucksack, Golfschläger-Set, sowie 5 Paar Schuhe haben bequem neben Dir im Innenzelt Platz. -
Comforter oder Quilt? Mal wieder ein Schlaftüten Topic..
Mars antwortete auf ausreis(s)er's Thema in Ausrüstung
Der Altmeister persönlich, Herr Skurka, findet Quilts unter dem Gefrierpunkt Quatsch. Grund: Sie müssen dann so massiv gebaut sein, dass es keinen Gewichtsunterschied zu Säcken mehr gibt. Traditionelle Säcke mit Kapuze/Mumienform sind jedoch ebenfalls nur mässig geeignet. Grund: Wehe mensch dreht sich in der Nacht. Die Kapuze dreht sich nicht mit, schon atmet mensch die Feuchtigkeit in den Sack hinein und dann hat man den Salat. Die Qualität der Atemluft lässt dann ebenfalls zu wünschen übrig, Stichwort Ausdünstungen oder mangelndes Duschen auf dem Trail. Daher: Sack mit Wärmekragen aber ohne Kapuze und zusätzlich eine Schlafmütze aus Daunen, falls Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erwartet werden. Auch spezialisierte Unternehmungen wie EE, Katabatic, Feathered Friends etc. verkaufen wohl 90 % ihrer Produktion an tendenziell gut ausgeruhte und satte Menschen. Langdistanzwandern ist im Zweifelsfall etwas anderes. Dieses Problem lässt sich aber lösen: Erwartete Temperatur minus 15 Grad C = Ratting des geeigneten Schlafbehältnisses auf einer Langdistanzwanderung. Vor Jahren höhrte ich erstmals von amerikanischen Wandernden, die mit 0 F unverdrossen im April starten. Ich dachte typisch Ami, die Erfahrung hat mich jedoch was anderes gelehrt. Für einen NOBO auf dem PCT im Mai würde ich auch zwei Behältnisse vorhalten: Starten mit 0 F und nach den Sierras im Juni, Juli und August auf einen leichteren wechseln, Mitte September in Oregon wieder zurück. Es macht keinen Sinn, im Juli in einem 0 F kräftig vor sich hin zu dünsten und das Gewicht zu schlepen. Comforter würde ich allenfalls bei Supported Hiking ins Auge fassen: Meine Supporter können den von mir aus auch schön falten, in meinem Prevost Bus. -
Guckst Du hier (Akku kostet 12 Euro, einzeln, kannst Du selber tauschen).
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Was macht Ihr so im Herbst/Winter abends allein im Zelt?
Mars antwortete auf Antonia2020's Thema in Leicht und Seicht
Ehrlich gesagt: Ich bin schon froh, dass wir hier herum mit 4G gesegnet sind. Ich bin jetzt einige Male bereits am Freitag los. Die Nacht von Freitag auf Samstag habe ich dann genutzt, um mich von meinem sehr stressigen Bürojob zu erholen, momentan habe ich auch Küchendienst, da wegen Corona, ihr wisst schon. Dann von Samstag auf Sonntag bin ich einfach bis tief in die Nacht gelaufen. Das Zelt stellte ich erst Abends um 23:00 Uhr auf. Zugegebenermassen manchmal nahe der Strasse. Am letzten Sa habe ich mich in der Dunkelheit gut versteckt gewähnt - Pustekuchen, mein Zelt war von der Strasse aus auf dem Präsentierteller. Deshalb stand ich am Sonntag auch schon vor 7:00 Uhr auf, da waren aber bereits zahlreiche Jogger vorbei gekommen. Ich habe auch eineN wahrscheinlicheN Jura Höhenweg HikerIn gesehen, die ihr oder der sein Zelt keine 200 Meter im Wald hinter eine Sitzbank am Strassenrand geknallt hat. Das wäre mir zu nervenaufreibend. -
Mit der Petzl Actik Core habe ich ungefähr 700 Meilen zurück gelegt. Der Vergleich mit der Penta ist ungefähr so sinnvoll wie der Vergleich zwischen einer Hasbro Nerf und einer IWI Tavor. Mit der Penta war ich bisher ungefähr 40 km weit unterwegs (letztes Wochenende). Unglaublicherweise haben sich die EntwicklerInnen bei Lupine sogar überlegt, wie sie das menschliche Blickfeld ausleuchten könnten. Ganz offensichtlich lag auch irgendwo eine schlaue Abhandlung über Linsengeometrie herum. Das Resultat ist auf jeden Fall atemberaubend. Selbst in der niedrigsten Leuchtstufe wird das Blickfeld perfekt beleuchtet. Mit der Petzl sieht man auf den Seiten gar nichts, hierzu muss die Leuchtstufe heraufgesetzt werden. Nur fängt dann alles an zu reflektieren und dies ist unangenehm. Reflektierende Strassenschilder fangen an zu blenden. Also muss man die Leuchtstufe ständig nachregeln. Weil der Leuchtstrahl bei der Petzl auch vertikal ziemlich dünn geraten ist, muss man auch ständig die Neigung der Lampe verstellen. Will man sein Smartphone konsultieren, ist man gut beraten, die Petzl ganz auszuschalten. Bei der Lupine gibt es keines dieser Probleme. Dafür ist ist das Licht sehr viel angenehmer, zumindest in der Tageslicht-Variante. Ich habe keinen Vergleich zur Neutralweisen-Variante. Zur Bauqualität: Die Penta ist gebaut wie ein Panzer, böse Zungen würden wohl von Überengineering sprechen. Wahrscheinlich kann man damit sogar die Heringe in den Boden schlagen. Der Preis relativiert sich mit dem Blick auf die Konkurenz: Für eine Nao+ werden ungefähr 170 Euro fällig. Dafür holt man sich dann Features in den Rucksack, die bestenfalls die Leistung der Lampe nicht einschränken, etwa das wirklich dumme "Reactive Lighting". Dies sorgt leider zuverlässig für nahezu Dunkelheit, wenn man diese gerade nicht will. Es gibt eine App, mit der man die Nao+ über Bluetooth an Szenarien anpassen können soll (Camp, etc.) - was genau null zusätzlichen Nutzen bringt, weil leider jede einzellne Einstellung selbst der niedrigsten Leuchtstufe der Penta unterlegen ist. Dann die Rotstufen bei der Penta: Es gibt vier. Damit hat man genügend Licht, um sein Zelt aufzubauen, mit einer Petzl gelingt dies nur, wenn man sein Zelt blind aufbauen kann oder in sehr mondreichen Nächten am Strand. Oder eben mit weissem Licht, bereits im Camp ruhende werden sich bestimmt sehr freuen. Mit der höchsten Rotstufe der Penta kann man bequem wandern. Man kann sogar das Rotlicht mit einem Tastendruck einstellen, also sehr schnell. Beit der Petzl muss man den einzigen Taster ca. 3 Sekunden lang gedrückt halten. Auf dem PCT habe ich deswegen Leute geblendet. Das Stirnband der Penta eignet sich aus ästhetischen Gründen eher schlecht für einen Thru-hike. Grund: Hoher Weissanteil. Nach zwei Wochen auf einem Trail sieht dies nicht mehr so toll aus. Ausserdem ist der Lupine Schriftzug am Kopf ungefähr was Schild und schwedischer Geist am Automobil... Mit sehr wenig Aufwand kann dies aber durch Shock-Cord ersetzt werden, es ist ohnehin ein wenig schwer. Fazit: Wer hundert Meter mit der Penta gegangen ist, wird um alle andern Stirnlampen einen grossen Bogen machen. Es gibt nur wenige Menschen, für die sich die Penta nicht eignet. EntwicklerInnen der Konkurrenz würden mit dieser Lampe an ihr ziemlich grobes, jahrelanges berufliches Versagen erinnert. Bei Lichtprofis besteht die Gefahr von Freudentränen, dies würde die Sicht ebenfalls einschränken. Ja, es gibt leichtere Lampen. So furchtbar können die nicht mal sein, Christine Thürmer nutzt gemäss ihrem IG-Feed derzeit in Italien eine Bindi. Nur: Die Bindi leuchtet einfach irgendwohin und eher schwach. Als Sicherheitsreserve wahrscheinlich genau das Richtige, um regelmässig 5 Stunden in der Nacht zu gehen, je nach Komfortanspruch wahrscheinlich eher nicht. Auch gibt es Leute, die auf Nitecore Lampen schwören (jegliche Gewichtsklasse und Leuchtleistung). Der Vergleich zwischen einer Nitecore HC65 und einer Penta würde mich interessieren, kann mir aber nicht vorstellen wo die HC65 Vorteile haben soll. Auch gibt es ein neues Design von Nitecore mit dem Namen HU60. Theoretisch kann man dort eine beliebige Powerbank als Akku verwenden. Die PB sollte allerdings 18 W Leistung haben, um die maximale Leuchtstufe erreichen zu können. Es gibt nur altes USB, die Penta hat USB-C zum laden.
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Schuhe mit Membrane: Für den Hundespaziergang, höchstens 1 Stunde, länger unnütz, da hilft auch kein imprägnieren, egal ob alle zwei Jahre oder jeden Tag. Wenn Du länger Wandern gehst, hat eine Membrane nur Nachteile - die Schuhe trocknen langsamer und je mehr Belüftung an den Füssen desto weiter kommst Du tendenziell, ausser im Winter mit Schnee, aber hier sind wasserdichte Socken wesentlich besser geeignet. Der Verkäufer hat wahrscheinlich das Leder gemeint, wegen Austrocknen. An der Jacke: Kritisch. Menschen, die 10 Stunden am Tag wandern, sagen, dass eine weit geschnittene Frog Tox unter dem Strich wesentlich günstiger und eben wasserdichter ist, als eine Fancy Gore Tex Jacke zum absurden Preis. Tatsächlich hält der Abperl Effekt auf dem Aussenstoff bei dauerhafter Nutzung ungefähr 2 Wochen, danach muss die Jacke mit Spezialwaschmittel gewaschen werden - viel Spass damit auf einer mehrwöchigen Tour wie dem AT. Es gibt Jacken ohne Aussenstoff "Shake Dry Bla Bla Bla" aber die sind sauteuer und wehe sie werden von einem Ast gestreift. Kommt noch dazu dass Gore Tex jetzt nicht unbedingt der Nachhaltigkeit letzter Schluss ist. Andere Membranen gibt es auch, leider sind die noch weniger atmungsaktiv. Dimpora ist erst in den Startlöchern, immerhin versprechen die eine wesentlich umweltfreundlichere Membrane als Gore. Logischerweise werde eigentlich alle Jacken für ein möglichst breites Publikum entworfen. Also hat man Taschen überall, selten unter 400 Gramm, die Kapuze ist ein Wunderwerk der Technik, Helmtauglich zum Klettern und Radfahren, kein Mensch kann damit stundenlang wandern. Ausnahmen gibts auch: Beispielsweise von Montbell. Nur steht da kein Wort bezüglich Nachhaltigkeit irgendwo. Ein Schelm wer vermutet, die Jacken würden in einem Billiglohnland genäht. Eine saubere Lösung wäre wohl, den Hightail-Design Menschen eine geringe Gebühr zu schicken, deren "Flagship Shell" ist wohl geeignet. Je nach Geringheit der Gebühr hauen sie vielleicht eines raus...
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Vor letztes Wochenende habe ich also versucht von Ponte Tresa nach Lugano zu gehen, via Monte Lema, Monte Tamaro, dann ein wenig runter nach Rivera, Gola di Lago, Monte Bar und dann Gazzirola, Denti dela Vecchia, Monte Bollia. Die gute Nachricht: Es ist in einem Wochenende problemlos möglich, blöderweise habe ich es doch nicht geschafft. Momentan verfüge ich über keinen ausreichenden Schlafsack und in der Nacht wurde es eben ca. 3 Grad kalt und ich war ohne Puffy Jacket unterwegs. Wenn ich schlecht schlafe komme ich nicht so auf Touren. Vom Monte Bar aus ist ausserdem alles exponiert und es hat ziemlich gewindet. Aber ganz klar: Wenn die Form vor dem nächsten Thru-hike zu wünschen übrig lässt, ist dies ein sehr ideales Trainingsgebiet. 2 Wochen da mit Stöcken, danach hat mensch ähnliche Schultern wie Ulrikke Evensen. Von der möchte ich jedenfalls keinen Kinnhacken verpasst kriegen. Und in der Nacht hatte es zahllose Feuer-Salamander auf dem Weg, denen ich hoffentlich allen ausweichen konnte. Aber hey, das nächste Wochenende steht schon vor der Tür...
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GPS Gerät brauchst Du sicher nicht, aber manche Verzweigungen sind ziemlich tricky. Besser zweimal checken, ob Du den richtigen Weg nimmst. Manche Schilder unterscheiden sich nur um wenige cm2 von denen des Westwegs. Kurz nicht aufgepasst und Du folgst z.B. dem Mittelweg. Unbedingt Karten downloaden, solange Du Empfang hast. Mancherorts gibts nur 3G oder gar nix. Der Wald ist manchmal voller Strassen, in der Nacht kann dies frustrierend enden.
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Wasserdichte Socken, falls Du nicht sicher bist, dass Du mit den Gefrierbeuteln über Stunden hinweg wandern kannst. Wasserdichte Handschuhe wären ebenfalls sehr empfehlenswert. Es gibt immer mal wieder offene Teilstücke, winddichte Hosen abgesehen von den Regenhosen sind auch nicht verkehrt. Falls Schnee: Microcrampons, es gibt ein paar ziemlich steile Stellen, teilweise mit hübsch-neckischem Stacheldraht neben dem Weg, da hinein zu rutschen ist ev. schmerzhaft. Es gibt genug Brunnen, allerdings teilweise mit "Kein Trinkwasser" angeschrieben. Da hilft unter Umständen Micropur mehr als ein Filter (habe das Wasser nicht analysiert....). Und mit Coldsoaking wirst Du dich fühlen wie ein Idiot, besser ein paar Euro mehr mitnehmen und zwischendurch in eine Schänke, den Einheimischen zu hören, ist ziemlich lustig.
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Samaya hat kürzlich eine Reihe neuer Zelte veröffentlicht. Die Idee ist offenbar, ähnliche Stabilität wie Hilleberg zu haben, aber mittels Einsatz von DCF und Carbon Stangen das Gewicht zu reduzieren. Ob dies klappt weiss ich leider nicht, heute war eines in einem unverschämt anspruchsvoll bepreisten Umfeld zu sehen (ja, bei jenen, die den Platz der durch die geschäftliche Entwicklung der Firma Globetrotter frei geworden ist, für eine neue Reparaturwerkstatt nutzen - jemandem vom Marketing werden die vielen Patagonia Teile in den Strassen aufgefallen sein), gewisse DCF Teile sind mindestens so dünn wie bei den miesen legendären Big Agnes Carbon Modellen. Dazu kommt viel Plastik Klimbim, Hilleberg sieht im Vergleich dazu überaus ästhetisch aus. Die Preise von Samaya sind ausserdem ungefähr für Vorsteiner Nero Kunden berechnet worden. Beim Assaut2 Ultra kostet alleine die Vestibule aus Dyneema 450 Euro. Dafür gibts anderswo ein ziemlich gutes Zelt.
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Lupine Penta: Jetzt sogar bestellbar bei Lupine (gestern gings noch nicht ^^) - Stirnband geht sicher leichter und die Schrauben kann mann ja sicher auch in Titan...