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Ultraleicht Trekking

icefreak

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Beiträge erstellt von icefreak

  1. vor 8 Minuten schrieb Jever:

    sag das mal seiner Lippe und der Nase.

    Genau!

    Als ich das letzte Mal in den Dolomiten war, hatten wir jeden Tag um 15 Uhr das Wärmegewitter und auf dem Kesselkogel in der Rosengartengruppe auf ca. 3000m Höhe hat es uns erst "elektrisiert" und dann Tonnen Hagel auf uns geschmissen. Da war Sonnenstich kein Thema ...

    Meine Konsequenz aus den Erfahrungen:

    • Sonnenschutzmaßnahmen ab Wanderschritt eins umsetzen
    • ggf. mehr Pausen, weniger Ehrgeiz
    • ... und Update der Gearliste:

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    Das Teil aus Ungarn, wahnsinnige 73g, komplett aus Nylon. Hat an der Stirn eine Art Frotte-Schweißband eingearbeitet.

    Damit ich dann kurz vor dem nächsten Urlaub nicht stressen muss, habe ich mir dieser Tage (nach dem Urlaub!) dieses Teil zugelegt:

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    -> Wandershirt Herren Langarm UV-Schutz MH550

    und hoffe, das ich zusammen mit der Sonnenmütze einen guten Grundschutz habe.

    Wer das nachkaufen möchte, es fällt sehr eng aus, ich (1,81m, irgendwas über 80 kg) hätte da lieber die 2XL genommen statt der XL :shock:

  2. vor 10 Stunden schrieb Jever:

    Jetzt fehlen nur noch Zeiten, Strecken, HM rauf/runter und Schwierigkeitsgrade :mrgreen:

    An 5 vollen Wandertagen plus ein abendlicher Zustieg zum Gablerbiwak wurden gelaufen:

    • 93 km
    • 5.657 Hm im Anstieg
    • 6.164 Hm im Abstieg
    • Tourdauer (nur ganze Wandertage; mit Pausen) zwischen 7 und 11 Stunden

    Höhenangaben bzw. Höhendaten sind bei GPS nicht so genau, kann man bissel was abrunden.

    Klettersteig 1:

    https://www.bergsteigen.com/touren/klettersteig/pisciadu-klettersteig-sella-gruppe/

    Für mich nur B/C, da Notausstieg aufgrund Gepäck. Wobei ich angesichts des Topos mir nun in den A… beißen könnte, da ich durch die C Stellen oben fast durch war, aber zurückgestiegen bin. Bauchgefühl hatte klar Stop und Rückzug gesagt.

    Klettersteig 2:

    https://www.bergsteigen.com/touren/klettersteig/marmolada-westgrat-klettersteig-hans-seyffert-weg/

    !!! WICHTIGER HINWEIS!!!

    Vom Normalweg über den Gletscher (hier Abstieg) wird wegen genereller Instabilität DRINGEND abgeraten! Man steigt direkt den Aufstieg wieder ab.

    https://de.mapy.cz/s/bufefekovo

    Diese Hütte ist zerstört. Man kann die Ecke zur Hütte westlich auf sichtbaren Pfaden abkürzen.

    Schwierigkeiten der Bergwege kann ich jetzt nicht liefern, nur einen Hinweis: der komplette Abstieg von der Punta Penia bis Malga Ciapela ist sehr kräftezehrend.

    Es gibt mehrfach in der Tour kurze, versicherte Wegstücken, die sich von erfahrenen Berggehern gut meistern lassen.

    Soviel zur Statistik B)

     

  3. vor 9 Stunden schrieb Patirou:

    Frage : gibt es für Italien offzielles Kartenmaterial online wie in der Schweiz oder wie hast Du die Tour konkret zusammengestellt ? Bei den Bildern würde ich gerne gleich los  (ohne den Klettersteig, aber anscheinend gibt es ja "Wandervarianten ?)

    Es gibt in Papier die Tobacco Karten und wohl auch eine App. Dazu benötigt man Google Pay, was ich nicht habe.

    Edit: gehe mal auf mapy.cz, gib da in die Suche „Dolomiten Höhenweg Nr. X“ ein und Tadaaa Du bekommst den ganzen Höhenweg angezeigt. Datenbasis außerhalb CZ ist natürlich OSM.

    Edit II:

    https://de.mapy.cz/s/kubutoveto

    Ich habe mich anhand des Rother Wanderführers orientiert, irgendwoher auch den GPS Track gehabt, über die Ferrata App die Klettersteige vorrecherchiert und einige POI in OSMAnd erstellt. Da hatte ich also den Track und einige Hütten sowie einige Klettersteige in OSMAnd zur Hand. Wichtig ist die Vorrecherche der Telefonnummern der Hütten, online aktuell recherchiert, der Rother Führer ist da teilweise veraltet.

    Gerade der Höhenweg Nr. 2 gilt als leicht, man kann die Marmolata umrunden, da wird in der Marmolata Hütte sogar ein Shuttleservice für den Straßenabschnitt angeboten.

    vor 5 Stunden schrieb tereglu:

    naja, vielleicht nicht ganz fair....

    ??

    Meine Ausrüstung ist normalerweise für Mittelgebirge optimiert. Das schließt einzelne  Abstecher in höhere Gefilde nicht aus, aber in der Hohen Tatra wurde mir voriges Jahr klar, das längerer Hochgebirgsaufenthalt Planung nach anderen Prämissen erfordert:

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    Ich mit Lastenkraxe und einem Faß Kofola auf dem Weg zur Rysy Hütte.

    Schuhe durch, SealSkinz Socken haben mich gerettet. Regensachen zwar dicht, aber zu dünn für schweres Gepäck oder Felskontakt. DxG Rucksack komplett unter Wasser, hatte viel in Drybags, aber nicht alles. Handschuhe viel zu dünn. Usw. usw.

    Foto im Juli 2022 während meines 3,5 wöchigen Viségradstaaten-Trips.

    vor 4 Stunden schrieb Jever:

    Das war die Sonne und die erste Vorstufe eines Sonnenstichs, dessen üblichen Anzeichen neben Nacken- auch Kopfschmerzen sind. Die verbrannte/vertrocknete Lippe und Nase sind ebenfalls eindeutige Zeichen für zu viel Sonneneinstrahlung. Da hilft nur Wechsel der Sonnencreme (ich sag nur Daylong 50+) und eventuell ein breitkrempiger Hut,

    Schon nachgebessert bzw. Lesson learned. UV Longshirt die Tage geordert, Basecap Wüstenmütze aus Ungarn (38° getestet) mit langem Schirm und Nackenschutz ist in der Packliste.

  4. Am nächsten Tag wird es nun ernst mit mir und der Marmolata! Zusammen mit einem anderen Bergfreund mit UL-Ausrüstung stapfen wir bergan. Die Sonne drückt schon tüchtig bald oberhalb der rasch erreichten Latschenkiefergrenze.

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    (Blick nach Norden zur Sellagruppe)

    Wir treffen auf weitere Berggeher. Am Schneefeld wird erstmal die Hochtourenausrüstung angelegt. Wir balancieren über gefrorenen Harsch und mit Schotter übersätem Blankeis, die Steine kleben regelrecht im Eis.

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    Endlich ist der Klettersteig am Westgrat erreicht! Also Steigeisen wegpacken, und los geht es am Drahtseil.

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    Die Schwierigkeit ist zwar nur B, aber die Tour an sich ist kein Spaziergang. Mit jedem Meter wird der Blick freier, aber auch der Atem schneller. Die Luft wird merklich dünner.

    Überreste des Alpenkrieges:

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    Immer am Grat entlang

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    historisches Sicherungsmaterial

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    aller drei Meter eine neue Perspektive

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    Oben angekommen, kann man sich schier nicht sattsehen. Ich habe es geschafft! Juhuuu!

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    Stärkung folgt auf dem Fuße:

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    Der UL-Bergwanderer steigt, zusammen mit anderen Tagesgästen, bald wieder ab.

    Ich entscheide mich zum Nächtigen in der Hütte. Das ist eine verbastelte Holzkonstruktion, Wasser gibt es nur vom Dach bei Regen und ein paar Solarzellen liefern etwas Energie, aber nur für Carlos, den Hüttenwirt. Die Toilette folgt dem Prinzip der Schwerkraft, ist aber bei auflandigen Winden unbenutzbar, haha. 

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    Abends sitze ich mit Carlos, Alfredo, Luigi und Giuseppe am Tisch. Es gibt mit Käse überbackene Polenta, Kraut con Speck und als Nachtisch frisch gebackenen Kuchen.

    Ständig wird nach meinem Wohlbefinden gefragt, einer der Italiener kann gut Englisch. Ja, jetzt gehöre ich irgendwie zur Familia.

    Plötzlich laufen alle raus, Alfredo meint, ich solle mitkommen. Was ist los, und warum hampeln die alle herum wie Schüler auf der Klassenfahrt?
    Ein seltenes Phänomen ist zu beobachten: Unsere Schatten bilden sich auf einer Art "Nebelwand" ab, die tiefstehende Sonne liefert das Licht. 

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    Wir kriechen in uralte, prall gefüllte Federbetten auf durchgelegen Matratzen. Man fühlt sich fast wie in einer Hängematte.

    Warum es diese Hütte und den Klettersteig dort oben gibt, ist leider eine traurige Geschichte. Zu Beginn des 1. WK verlief die Grenze zwischen Italien und der K.u.K. Monarchie genau über die Marmolatagruppe, also auch über den Punta Penia. Also wurden Verteidigungsanlagen angelegt, vermutlich der Vorläufer des Steiges gebaut und oben eine Mannschaftsunterkunft errichtet.

    Zum Sonnenaufgang stehen wir alle am Gipfelkreuz und warten gebannt auf die Sonne. Da oben ist es schon erstaunlich hell. Wir filmen, knipsen und genießen das Schauspiel.

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    Das Morgenlicht zaubert zarte Schatten:

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    Dann gibt es Frühstück, der Kaffee kommt aus der größtem Bialetti, die ich jemals gesehen habe. Kuchen vom Vortag gibt es auch.

    Abstieg! Der Klettersteig macht mir noch richtig Spaß,

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    aber das Gerutsche über endloses und loses Geröll nervt mich.

    Wir sind auf der Südseite, die Sonne brennt unerbittlich. An einem Bächlein klopfe ich ab, Alfredo und Luigi marschieren weiter. Ich muss mich erfrischen, Socken und T-Shirt waschen.

    Der Gegenanstieg, auf immerhin wieder 2700m Höhe, ist geschafft:

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    Die Luft ist raus. Ich habe als Mundatmer Probleme mit der trockenen Höhenluft, die untere Lippe ist verbrannt und regelrecht verkrustet, die Nase schält sich und ich habe leichte Kopfschmerzen, die auf Erschöpfung der Mineraldepots hinweisen.

    Außerdem habe ich mein Hauptziel erreicht, das solange in mir geschlummert hat, dass ich es fast vergessen hatte. Was soll jetzt noch kommen? Schöner kann es nicht werden.

    Also beiße ich die Zähne zusammen, Schritt für Schritt geht es den Schotter hinab.  Endlich ist die Baumgrenze erreicht.

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    Die erste Hütte verspricht Labung, aber nur gegen Cash. Na toll, ich krame noch ein paar Münzen heraus und bekomme eine Limo, halb geschenkt. 

    Am Horizont tauchen Berge auf, die merke ich mir für das nächste Mal vor. Ich will nur noch runter.

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    Der Entschluß steht fest: eine Nacht noch im Gebirge, dann gibt es den organisierten Rückzug. Ich komme in dem kleinen Touristenort Malga Ciapela am Campingplatz an, das GPS zeigt ca. 2300 Meter im Abstieg an. Keinen Schritt weiter! Hier übernachte ich.

    Jetzt kommt mein Tarptipi zum Einsatz.

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    Zelten? Auf einem Zeltplatz? Ja, da ist man inzwischen der Exot. So 90% WoMo's und Camper schätze ich, der Rest Autocamper mit teils riesigen Familienzelten.

    Am nächsten Tag entlocke ich der Moovit-Seite eine Buaverbindung nach Bozen. Bargeld habe ich etwas bekommen, von der freundlichen Bedienung in der Campingplatzkneipe, via Karte aus der Kasse an der Theke. 

    So geht es, mit drei Mal Umsteigen, nach Bozen. Uh, 34°, ich will nach Hause. Versuchen wir es mal mit Bahn und Deutschlandticket:

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    (Das ist nur eine von vielen Meldungen. Es gibt noch einen Oberleitungsschaden im Münchener Hbf).

    So wird das nichts. Also flugs ein Flixbusticket geschossen, und ab Bozen geht es über Nacht nach Hause.

    Ich ploppe früh um Sechs aus dem Bus, reibe mir die Augen und frage mich, ob das alles real oder nur ein großer Traum war.
    Beim Befühlen der verkrusteten Unterlippe kann ich mich versichern, es war real! Es hat funktioniert! Ein Jahr Vorbereitung, Training, Überlegungen …

    Nachdem ich mich dann erholt hatte und die Hitze etwas nachgelassen hatte, ging es die restlichen Urlaubstage nochmal für drei Nächte auf dem MTB nach Tschechien, wo ich fast meine Bremsen gekillt hätte. Aber das ist eine andere Geschichte …

    Damit ist die Reise zu Ende! Es war grandios. Ich werden nochmal ein gearlastiges Fazit ziehen, immerhin war das meine erste größere Tour mit UL-Technologie in den Alpen. 

    Happy Trails!

     

  5. vor 24 Minuten schrieb Jever:

    Einmal nicht herunter gefallen, ist kein "Proof of Concept".

    Das ist eher "Glück gehabt" und lässt sich nicht verallgemeinern. 

    Oh weh, jetzt habe ich was losgetreten.

    Es war eine dumme Wortwahl. Es ist nur ein einzelnes Ereignis, aber ich habe ja mehrere dicke "Abers" dahintergesetzt, und rate dringend davon ab. Es sei denn, Du bist 8000er Besteiger, die Bedingungen stimmen und Du weißt was Du tust. Aber selbst dann würde ICH auch abraten, falls mich wer fragt.

    Mit meinen Kahtoola KTS Alu Steigeisen war auch einer auf einem 7000er, aber auch da würde ich dringend abraten. Da gibt es wesentlich bessere (und sogar leichtere!) Steigeisen. Es fehlen schon mal die Frontzacken. Ich habe die Teile hier günstig geschossen und für ein Schneefeld reicht es. Man kann die auch an nicht steigeisenfesten Schuhen benutzen. Der Grip ist deutlich besser als mit Microspikes, die ich auch schon getestet habe (siehe ganz oben die verlinkten Threads, alles schon beschrieben und bebildert).

    Wo wir gerade dabei sind: meinen Alu Leichtpickel kann ich für ernsthafte Hochtouren auch NICHT empfehlen.

    Ich hing mal an zwei "Predator" Eisäxten (wenn mich meine Erinnerung nicht trügt), seinerzeit beim Gletscherkurs Ende der 90er, und diese Eisäxte haben auch das Design der modernen, technischen Eispickel beeinflusst.

    Das Aluteil hingegen ist der Kategorie "Mal lieber mitnehmen, man weiß ja nie" entsprungen.

  6. Jetzt aber der Reihe nach. Ich orientiere mich zunächst am Dolomiten Höhenweg Nummer 2. Der Beginn ist schon eine Variante:

    Es ging oberhalb von Brixen an der „Skihütte“ los. Das ist die Endstation einer Buslinie an einer handvoll Häuser mit einem kleinen Berghotel. Auf einer Übersichtstafel lese ich etwas von „Biwak“ und Hütte. Gekauft!

    Sah dann so aus:

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    (am nächsten Morgen geknipst)

    und schon benötigt man, in 2500m Höhe, eine komplette UL Ausrüstung.

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    Der Sonnenaufgang:

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    Es geht zur Puez-Geißler-Gruppe, am Peitlerkofel vorbei.

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    zur Peitlerscharte (oder so ähnlich hieß das)

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    und mitten rein in die Puez/Geißler-Gruppe

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    Das Ziel ist die Puezhütte. 

    Es gibt, auf dem Höhenweg Nr. 2, hier eine leichte (längere) und eine etwas kürzere, schwerere Variante:

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    Mein Motto ist immer: gründliche Vorbereitung und Recherche, aber unterwegs die Tour sich entwickeln lassen. Also ist nichts vorgebucht.

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    Ich bekomme die letzte Matratze im Notlager unterm Dach. Passt!

    Das letzte mal war ich vor 30 Jahren in den Dolomiten. Da hat sich einiges geändert. Die Dolos sind ein globales Reiseziel geworden. Man trifft Leute aus Kanada, Australien, den USA. Die Preise sind auch global geworden. Nix mehr mit simpler „Notunterkunft“. Man muss direkt Halppension buchen, am Besten ein halbes Jahr vorher.

    Das Wasser aus der Quelle wird jetzt aufwändig UV-gefiltert, es gibt Müllvermeidungskonzepte. Es gibt aber auch eine Weinkarte. Mitten auf dem Berg! Ja, hier krauchen keine verarmten Studenten mehr hoch, hier tummeln sich Unternehmer, Anwälte, Ärzte.

    Am nächsten Tag geht es zum Grödner Joch, und dann zum ersten  Klettersteig, dem Pisciadústeig mit „C“-Bewertung. Das ist noch nichts extremes, aber man muss schon die Hände aus den Hosentaschen nehmen.

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    Der Klettersteig ist sehr beliebt, man kann, statt den Wanderweg zu nehmen, fast direkt zur Pisciadúhütte klettern. Da man fast immer auf den Füßen steht, habe ich mit meinem 11-kg-Rucksack keine Probleme.

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    Weiter oben gibt es einen Ausstieg oder noch eine Fortsetzung. Ich bin schon ein gutes Stück die Variante hochgehangelt, aber fühle mich nicht mehr 100% fit. Man hängt da zu sehr an den Armen. Also wieder runtergehangelt und die Kneifervariante zur Hütte.

    Oh Wunder, es gibt noch genügend freie Plätze und man muss keine HP buchen. Der Schlafsaal ist modern eingerichtet, man kann das Handy aufladen, fühlt sich fast schon wie im Hostel an.

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    Am nächsten Tag geht es schier endlos durch die karge, absolut vegetationslose Hochfläche der Sellagruppe. Die Boèhütte wirkt seltsam, wie ein Fremdkörper in dieser Steinwüste.

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    Die Farben, der Himmel, einfach alles wirkt leicht surreal (?):

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    Also egal, was das hier ist, diese Existenz: die 3-D-Grafik ist hammergeil.

    Im Abstieg zum Pordoijoch taucht zum ersten Mal die Marmolata deutlich sichtbar auf.

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    Mein 30 Jahre alter Traum, dort hochzukraxeln, ist nur noch einen Tagesmarsch entfernt. Der hat es aber in sich! Der Weg zieht sich in unzähligen Windungen durch den welligen Hang eines vorgelagerten Gebirgsgrates. Der fällt mit seinen durchschnitlich ca. 2500 Metern Höhe gar nicht auf, angesichts des Marmolata-Massives.

    Endlich ist die Marmolatahütte erreicht. Natürlich verfolgt einen dieser eine Aufkleber auch bis in diesen Winkel:

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    Witzigerweise ist diese Hütte, direkt an der Straße, fast noch ein Relikt aus der alten Zeit: die Treppe knarrt beim Hochlaufen, wenn man sich umdreht ist der halbe Schlafsaal wach, so knarzen die Bettkästen. Auf einem uralten Sofa kann man im Flur „chillen“.

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    (Foto am nächsten Morgen).

    Wir sitzen noch eine Weile in Speisesaal, genießen das Menü und tauschen uns aus. Das eine Pärchen ist schon abgestiegen, wollen noch die Drei Zinnen anschauen. Die Wanderfrau aus Los Angeles ist legendär langsam, taucht dann auf, wenn der Koch die Küche gerade schließen will und bekommt noch die Reste aufgetischt. Der junge australische Bursche will gefühlt 90% der Alpen abwandern, wenn er schon mal hier ist. Wir erklären zu zweit einem Kanadier das deutsche, förderale Bildungssystem. Das wir kaum selbst verstehen. Ich erkläre ihm, das unser hochkomplex organisiertes Leben in der bundesdeutschen Bürokratie so dermaßen die Härte ist, dass wir zum zum "Erholen" in die Berge Extremwandern gehen. So wogen die Gespräche hin und her. Es sollte der letzte Abend in dieser losen "Weg-Nummer-Zwei" Gemeinschaft sein, da die Hauptroute des Höhenwegs Nr. 2 einen großen Bogen östlich um die Marmolata zirkelt, und kaum jemand die schwere Variante über die Marmolatascharte am Westgrat auf dem Bergweg 606 erklimmt.

    Noch eine Fortsetzung folgt!

  7. vor 33 Minuten schrieb Jever:

    Passend dazu ein Video der Guardia Civil.

    Das Video spricht für sich! Wenn ich das schon sehe, das sind die heutigen Berghipster. Wissen ja alles aus Youtube. Das tut schon beim Anschauen weh :o

    Sowohl der eine Bergfreund als auch ich hatten langärmelige Kleidung an, Regensachen mit, Schlafsack und Biwaksack an Bord usw. Helme auf dem Kopf. Ich habe mir jetzt auch ein echtes UV-Schutz Longsleeve besorgt. Ich sitze ja auch den ganzen Tag in der „Höhle“ vor dem Laptop, bin die Sonnenstrahlung überhaupt nicht gewöhnt.

    Insgesamt hat sich der Ausrüstungsgrad verbessert, so richtige Ausfälle konnte ich nicht beobachten. Einzelne Trailrunner waren unterwegs, auf leichten, belebten Pfaden. Die hatten dennoch vergleichsweise stabile Trailrunner am Fuß.

  8. Kann man UL und alpine Bergtouren kombinieren? Antwort: Im Prinzip ja, aber es kommt darauf an.

    Es wurde ja schon eifrig diskutiert:

    und

     

    Und das kam bei mir dabei heraus:

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    Ich war auf dem höchsten Berg in den Dolomiten, dem Punta Penia mit 3343 m, das ist schon deutlich jenseits der Baumgrenze, unterhalb derer sich sonst das UL Folks tummelt.

    Es hat im Grunde funktioniert, mit einem selbst genähten Rucksack, Alu-Steigeisen, Leichtpickel, Berghelm, Klettersteigset und sogar Tarptipi unterwegs zu sein. Inclusive Schlafdecke, Kochzeug für den Morgenkaffee und dünnen Campschuhen. Fast schon Glamping!

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    Gleich mal vorab, einige „Lektionen“:

    Fehler Nummer eins, hat nichts mit UL zu tun: ich hatte die Sonnenstrahlung unterschätzt und war auf die Hitze nicht vorbereitet. 27° an der Pisciadúhütte in über 2000 m Höhe in der Sonne sind für mich mit Huskygenen einfach zu viel.

    Fehler Nummer zwei, hat nichts mit UL zu tun: einmal die falschen Socken angezogen, fett Blasen gelaufen *grmpf

    Fehler Nummer drei, hat DEFINITIV was mit UL zu tun: zuviel Essen und Brennstoff sinnlos mitgeschleppt. In der Saison wird die Essensfrage mit Geld gelöst. Dort, im Speisesal, findet auch das soziale Leben statt.

    Und, es gibt einen neuen Forschungsstand in Punkto: kann man auch mit Halbschuhen und „Schneeketten“ über das Schneefeld dackeln?

    TaTaa, ein Zeugenfoto:

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    Aaaaaber, ganz dickes AAAABER: es waren optimale Bedingungen, der Halbschuhgeher hätte notfalls meinen Pickel bekommen können und es war, so seine Aussage, grenzwertig. Deshalb: „Proof of Concept“ ja, VERALLGEMEINERUNG NEIN!

    Zumal der Wandersmann extrem fit und trittfest war. Deshalb auch obiges „Im Prinzip ja, aber …“

    Das waren auch keine Trailrunner, sondern schon recht feste Halbschuhe mit Geröllschutzrand. Könnten sog. „Zustiegsschuhe“ gewesen sein.

    Zum Vergleich: So war ich unterwegs, und das hat sich schon besser angefühlt:

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    (La Sportiva Trango Tech GTX mit Kathoola 10 Zackern aus Aluminium)

    Fortsetzung folgt!

  9. Wie sieht es mit dem Schutzfaktor aus?

    Nur leicht ist ja dann fake, wenn ich folgendes Vergleiche:

    https://rab.equipment/eu-de/force-hoody#

    Keine UPF Angabe

    164g, vermutlich Größe M

    https://outdoorvitals.com/products/altitude-hoodie

    Hier wird es jetzt ganz wild:

    Zitat
    • UPF Rating: Inconclusive because fabric is too light & thin, making it hard to test - (the Altitude has been tested extensively in high elevation sunlight with no sign of UV ray penetration)
    • Care: This product is built for ultralight performance, & was not built to withstand abrasion.

    https://www.outdoorresearch.com/products/mens-echo-hoodie-287625

    UPF 15

    147g, keine Größenangabe

    9,8g/UPF

    https://www.decathlon.de/p/angel-shirt-anti-uv-500-kapuze/_/R-p-329166

    UPF 50+, auch nass

    Größe L 185g 

    3,7 g/UPF

    Sprich, das Decathlon Teil generiert pro Gramm mehr Sonnenschutz als das OR Teil.

    Ob der Faktor „Gewicht durch UPF“ praxisrelevant ist, kann ich nicht sagen. Ich wollte nur verdeutlichen, dass das Gewicht alleine nichts aussagt, wenn ich nicht irgend eine Art Performanceindikator zugrundelege, gerade bei dem gesundheitlich relevanten Thema UV-Schutz.

    Ich komme gerade aus den Dolomiten, hätte niemals um die Jahreszeit mit einer derartigen Sonnenintensität gerechnet und was darauf nicht vorbereitet. Unter anderem ein Grund für einen vorzeitigen Tourabbruch. 

  10. vor 10 Stunden schrieb wilbo:

    Die Kante vom Ripsband könnte natürlich auf der Innenfläche des Schultergurtes zu Scheuerstellen führen.

    Habe ich noch nie erlebt. Ist ein sehr weiches Band.

    Als Selbstnäher würde ich da ähnlich antworten: das Ding ist im Grunde durch, da sich das Material so langsam dematerialisiert. Das ist ja keine aufgerissene Naht. Zwei Wochen später könnte es dann woanders Löcher geben.

    Meine Empfehlung: Neukauf oder per Hand von aussen passend versäumen.

  11. Wow, so einen Verschleiß sieht man selten. Muss man erst mal schaffen.

    Anmerkungen aus MYOG Sicht:

    Im Grunde alles sehr stabile Materialien.

    Da, wo es am Boden den Pack regelrecht zerlegt hat, scheint eine punktförmige Belastung zu sein. Kann ich aber anhand der Bilder aber nicht weiter analysieren.

    Das Trägermaterial muss man erstmal klein kriegen. Wowow. Da hilft eventuell, wie es andere machen, ein starkes Einfaßband zu verwenden. Das geht aber nur bei eher dünner Polsterung. Die es dann schneller zerknautscht. Also … irgendwas ist immer …

    An den Winkeln, wo das Band unten am Pack befestigt ist - scheuert da der Hüftgurt? 

    Noch stabiler ginge nur mit komplettem Verwenden von 500den Cordura, habe das Material an einem Alltagsrucksack eingesetzt, bisher kein Verschleiß. Das Zeug ist aber praktisch kaum wasserfest. Zumindest meine Charge.

    Danke für's Berichten!

  12. Am 8.8.2023 um 08:43 schrieb umtreiber:

    ich glaube einen ähnlichen thread gibts bei mtb-news.de auch?

     

    Jo, und ich komme ständig durcheinander.

    Beitrag im Thema 'Enduro oder All Mountain überhaupt kombinierbar mit Bikepacking?' https://www.mtb-news.de/forum/t/enduro-oder-all-mountain-ueberhaupt-kombinierbar-mit-bikepacking.751204/post-18863593

    Post mit zwei dokumentierten Touren von mir.

  13. Meine Setups:

    • gekürzte Decathlon Schaummatte 120x47 cm, 122g
    • dito, plus STS Ultralight SI XS: plus 377g, schon sehr bequem
    • TAR RidegeRest Solar R, auf 125cm gekürzt, dann 318g, bewährte Wintermatte.

    Die erste Variante ist schon hardcore, die zweite nutze ich gerade meistens für das Extra an Komfort und die Dritte ist die ultrazuverlässsige Winterlösung für strengen Frost. 

    Schläferdaten: 1,81cm groß, ca. 83kg, vorwiegend Seitenschläfer.

    Kissen wird aus Drybag gebastelt.

    Die Fail-Liste:

    Exped Synmat UL, zweimal Stege delaminiert, dann aus der Garantie raus.

    Hikenature (?) Isomatte, dieser Clone mit den „Springcells“: superbequem, tolles Kopfteil, mitten im Urlaub schleichender Platten und undichte Stelle auch zu Hause nicht identifizierbar.

     

  14. Thema Wind- vs. Regenjacke:

    Die Windjacke hat i. d. R. einen ungleich höheren Wasserdampfdurchlass. Das ist nicht nur ein wenig mehr.

    Die Windjacke trocknet sehr schnell, auch am Körper. Da gibt es keinen Kondens vom Körper.

    Und mein Hauptargument:

    Die Regenjacken heutiger Form verdanken ihrer Funktion zum Großteil einer äußeren wasserabweisenden DWR-Beschichtung. Im Gegensatz zur Bezeichnung „Durable …“ ist meine Erfahrung, das diese DWR sich schon bei Gebrauch abnutzt und nach dem Waschen praktisch weg ist. Ja, kann aktiviert werden usw., aber es wird nie wieder fabrikneu.

    Das zusammenn mit dem Umweltimpact vieler Membranmaterialien (PTFE) hat mich dazu bewogen, die Regensachen tatsächlich nur bei Regen zu nutzen und möglichst nicht zu waschen. Leichte Verschmutzungen werden feucht abgewischt. Somit hoffe ich auf eine längere Haltbarkeit.

    Wie immer, es sind meine Erfahrungen. Alle Produkte bzw. Varianten kann man ja nicht testen.

  15. Also nochmal ausführlicher.

    Bitte immer unter der Prämisse, dass das MEINE Erfahrungen sind.

    Hier ist die Karabinerparade und meine subjektive Einschätzung des Karabinerhandlings:

    IMG_20230731_111004154.thumb.jpg.950705be856e30f0eedc6f97dbafd4b7.jpg

    • LINKS Simond Set von Decathlon. Höchster Fummelfaktor. 375g.
    • MITTE Edelrid Set mit voluminösem Bandfalldämpfer. Mittlerer Fummelfaktor. 461g.
    • RECHTS Edelrid Cable Compakt mit Einhandkarabiner und dem gleichen kompakten Bandfalldämpfer aus der Cable Serie. Geringster Fummelfaktor. 425g. Man kann den Karabiner, bei passender Handhaltung, auf das Drahtseil regelrecht draufschlagen. So schnell habe ich noch nie zwei Karabiner in den neuen Stahlseilabschnitt umgehängt.

    Wie gesagt, MEINE Meinung, MEINE Erfahrungen, aus der Praxis.

    Wo ich bisher war, hatten die erfahren wirkenden Klettersteiggeher alle diese Einhandkarabiner unterschiedlichster Machart am Start. 

    Wer das Klettersteigset (wie ich bereits erwähnte) nur für den Notfall oder einen möglichen Einsatz, zum Selbstsichern bei Routen, die ich mal salopp „schwieriger Bergpfad mit Drahltseil anbei“ nennen würde, mitnimmt, kann natürlich Performance zugunsten von Gewicht verringern - dafür reicht dann das Handling des mittleren Karabiners völlig aus.

    Intetessant ist, dass das Simond Set gerade mal 10 g schwerer als das Edelrid Cable Ultralight ist. Irgendwo ist da offensichtlich eine Grenze bei normgeprüften  Sicherungsmaterial, egal was man da für Klimmzüge macht.

    OT: Diese Normierung fehlt mir bei vielen UL-Gear-Diskussionen, da würde sich schnell ergeben, dass es Dinge gibt, die das „Performance-Gewichts-Optimum darstellen, sozusagen der optimale Arbeitspunkt.

  16. Hier noch die Gewichte:

    Helm Meteor von Petzl 226g. 

    Edelrid Cable Compact 425g.

    Der Helm hat eine komplette Microshell, auch um den Rand, die noch leichteren Helme haben die Microshell nur auf dem oberen Teil des Helms. Das gibt dann schnell Kerben und Druckstellen beim Transport.

    Habe den Helm aber noch nicht eingesetzt, erwarte da aber keine Überraschungen.

    Das Cable Compact Kit:

    https://climbing.plus/climbing/products/climbinghardware/ferrata-sets/984-edelrid-cable-compact-klettersteigset

    Schon eingesetzt, funktioniert.

  17. vor 3 Stunden schrieb khyal:

    Da empfehle ich eher eine verstellbare Bandschlinge & HMS-Karabiner, aber jeder wie er will, ich nutze verstellbare Bandschlingen halt auch haeufiger beim Klettern in der "Baumpflege".

    Ich auch, benutze halt einen normalen Schraubkarabiener. Wollte dieses Feature nur erwähnt haben.

    vor 17 Minuten schrieb Nero_161:

    Edelrid Cable Kit Ultralite, 365g

    Genau das würde ich NICHT empfehlen, außer Du hast das Klettersteigset nur für „just in case“ mit oder kletterst sehr leichte Steige. Also eher Wandern mit Drahtseil anbei.

    Sobald es ernst wird, Karabiner mit Zangengrifföffnung! Edit: Nennt sich Einhandkarabiner.

    Ich weiß, wovon ich rede! Bitte nicht nur online das Set mit dem geringsten Gewicht heraussuchen. Wenn Du in einer D an einer Hand hängst im Überhang, den Klettersteigbauer und Dich für die Idee da hochzugehen lautstark verfluchst, dann MUSS der Karabiner so geschmeidig einklinken wie beim Porsche die Gänge. 

    vor 17 Minuten schrieb Nero_161:

    bitte beachten, dass ich leider das Klettersteig Equipment noch nicht ausführlich genutzt habe und es auch nicht mit anderen vergleichen kann!

    Ich kann es vergleichen, da ich den Karabinertyp von dem UL Set benutzt habe und seit ich Einhandkarabiner habe nie wieder ohne diese ernsthaft Klettersteige angehe:

    https://www.bergfreunde.de/kong-einhandkarabiner-tango-klettersteig-karabiner/

    Es geht um den TYP Karabiner: Einhandkarabiner. Meine sind von Salewa.

     

  18. Moin,

    das habe ich auch schon gemacht.

    Fang erst mal mit A und B an, langsam rantasten. Klettersteige werden unterschätzt in Bezug auf die Gefahr, Fliegen ist wirklich keine Option.

    Da wo Du Dich auch ohne Seil hochtrauen würdest, ist am Anfang Okay.

    Ich habe bei meinen Klettersteigtouren einen meiner ganz normalen Rücksäcke genommen und unten stehen gelassen. Waren kleinere Steige in Tschechien.

    Viel Gewicht kanst Du beim Helm sparen, da gibt es Helme mit der Technologie der Fahrradhelme. Kann Dir mein Modell grad nicht nennen, da ich unterwegs bin.

    Klettergurt: MEINE Empfehlung lautet, den leichtesten GEPOLSTERTEN Klettergurt zu nehmen. Warum?

    Ich habe immer eine Sitzschlinge dabei, alte Tradition als Kletterer. Manche (alle?) Klettersteigsets erlauben auch das Belasten mit dem Körpergewicht.

    Wenn Du im Klettersteig, zumal im Überhängenden, rasten willst oder musst, wirst Du mir für den Tipp danken. 

    Welche Marke man nimmt, ist Geschmacksache, da alle Klettergurte zertifiziert sein müssen.

    Klettersteigset: unbedingt eins nehmen, wo sich die Karabiner durch den sog. „Zangengriff“ öffnen lassen. Bringt gerade in kniffligen Passagen, bei nachlassender Kraft, DAS entscheidende Plus an Sicherheit.

    Edit: vermutlich habe ich ein Cable Kit Light, kann aber erst zuhause nachschauen.

    Welche Klettersteige willst Du gehen, in welcher Region?

     

  19. vor einer Stunde schrieb martinfarrent:

    Was aber (neben einem Hüftgurt) außerdem sehr gut hilft, ist ein gut haftender Stoff am Rücken des Rucksacks.

    … oder dieser Akustik Noppenschaumstoff, mittels elastischer Kordel befestigt.

    Finde, das dieses Thema, auch beim Wandern, sträflich vernachlässigt wird.

    Mein Stück Schaumstoff wandert ebenso regelmäßig in die Waschmaschine.

  20. Geartalk:

    Die Ausrüstung befand sich in meinem kleinsten MYOG Rucksack:

    Die entscheidende Änderung war nur eine zusätzliche Position für den Brustgurt:

    IMG_20230723_095547311.thumb.jpg.374c8b462342522e148003b39687a974.jpg

    Wie man deutlich sehen kann, befindet sich der Brustgurt nunmehr UNTER dem Brustmuskel. Damit wird verhindert, dass im ruppigen Geläuf, in gebeugter MTB-typischer "Attack-Position" der Rucksack nach oben wandert und am Ende den Helm von hinten in die Augen dreht. Die Schlaufe wurde nachträglich aus Paracord-Außenhülle gearbeitet.

    Bei noch ruppigeren Trails wäre ein Hüftband nötig, das habe ich aber noch nicht vorgesehen. Auf dem Crosser nutze ich den Brustgurt praktisch gar nicht.

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    Das bikebedingte Zusatzgewicht beträgt für das Reparaturzeug zwischen reichlich 500 und ca. 600 g, je nach Schlauchgröße. Das Werkzeug und die Kleinteile residieren sehr komfortabel in einer massiven Neoprentasche von Crumbler, das muss einfach sein. Alles andere hat es irgendwann zerrieben, es hat geklappert ...

    Tool und LuPus gibt es deutlich leichtere, die ich auch alle hatte, und die ich nach und nach verschenkt habe oder die ihr Dasein im Alltagsrucksack fristen. Das Hummer Tool, eine Droperbottle Kettenöl und die Kleinteile sind meine Essenz aus 30+ Jahren Radexpertise. Dito die LuPu, damit hat man bei einbrechender Nacht, oder drohendem Gewitter den Ersatzschlauch auch in erschöpftem Zustand in annehmbarer Zeit wieder prall. Wie gesagt, geht noch leichter, aber mit Kompromissen oder (speziell Leichtschläuche) krassem €/g Verhältnis.

    Bei MTB Touren kommen noch Knieschoner mit reichlich 300g dazu, das kann ich mir sinnvoll nicht viel leichter vorstellen.

    Das war auch schon die Anpassung an das Bike, von den spezifischen Bikeklamotten, die man anhat, mal abgesehen.

    Wassertransport: beim MTB nutze ich ausschließlich Trinkblasen, momentan 1 l Trinkblase und 1 l Platypus Faltflasche für's Drycamp. Am Crosser transportiere ich 1,5 l in Plasteflaschen am Rad (zzgl. Platypus im Pack). Insofern war der Rucksack auf dem Crosser am leichtesten und angenehmsten, mit ca. 5,5 kg BW (Rucksack-Komplettwiegung plus vergessene Kleinigkeiten) einschließlich Reparaturzeug. 

    Bei dem warmen Wetter habe ich auf Kochen verzichtet und hatte nur minimalstes Equipment für den morgendlichen Kaffee dabei. Essen wurde größtenteils unterwegs ausgefasst, was in Tschechien, meinem UL-Tour-Paradies, dank der zahlreichen kleinen Lebensmittelläden und Kneipen/Imbisse auch super funktioniert. Das Essen im Rucksack ist da eher eine strategische Reserve.

    Ach ja, mein Tarp hatte ich diesmal auch nicht mit, da habe ich mich auf die höhlenreiche Gegend (und Vorrecherchen) verlassen. 

    Ich hoffe, ich konnte Euch mal "mein" Tschechien und meinen Bikepackingstyle näherbringen. 

    An der Stelle auch ein dickes Danke für alle, die seit Jahren mit ihren Beiträgen und Hinweisen zu meinem heutigen UL-Können maßgeblich beigetragen haben - hier habe ich wirklich viel gelernt und solche geilen Touren wären ohne dieses Forum, also ohne Euch UL-Fanatiker, in der Art nie passiert :wub:

     

    Was wäre ein Post ohne Bonusmaterial? Lust auf Tschechien bekommen? Hier überreiche ich Euch den Flyer:

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