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Ultraleicht Trekking

mawi

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Beiträge erstellt von mawi

  1. vor 2 Stunden schrieb hans im glueck:

    und vom boot-umtragen den averser rhein hinauf hätt ich dann gern 1 video :-)

    oder nehmt ihr den hinterrhein?

    Weder noch, wir sind an Bodensee gestartet und dann den Hochrhein lang. Also unser Einstieg war danach.

    vor 2 Stunden schrieb hans im glueck:

    oh. ich hab von hinten nach vorne gelesen....aber mir ist, als seist du noch eben an der weser gewesen.

    Tja, so schnell kann es gehen. Vorgestern noch wandern, gestern paddeln auf der Weser und heute schon auf dem Rhein :)

  2. 35. Tag (Rhein)

    Der Tag beginnt heute regnerisch und es soll auch den ganzen Tag über so bleiben.

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    Kurz nach der Abfahrt sehen wir links eine Angelschnur aus dem Gebüsch ragen. Wir drehen nach rechts ab. Plötzlich werden wir beinah stranguliert. Die Schnur ist quer über den Fluss gespannt. Auf der anderen Seite ist ein Anglerlager aufgebaut, von dem aus viele Schnüre den Fluss entlang gespannt sind. Eine halt auch über den Fluss auf Kopfhöhe. Ich verspüre das Bedürfnis die Schnur zu zerreißen, tue es aber letztlich nicht.

    Ein Stück weiter geht es auf den Kanal, wo wir gleich auf einige fette Pötte treffen. An sich finde ich die bislang nicht lästig. Im Gegenteil, sie machen schöne Wellen. :)

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    Am besten sind die, die von hinten kommen. Dann wird man mit talwärts gezogen. Auf dem Kanalabschnitt ist nämlich kaum Strömung.

    Nach ein paar Kilometer kann man wieder ein Stück des alten Flussverlaufs fahren. Da es aber nicht sonderlich lang ist und drei Schleusen gibt, entscheiden wir uns auf dem Kanal zu bleiben, wo es nur eine Schleuse gibt.

    Von Ufer aus quatscht uns ein Angler an. Das übliche, woher? wohin? "Oh Konstanz. Nett. Wir lang habt ihr bist her gebraucht? Zwei Tage?" Scherzbold!

    Ein Radfahrer macht sich etwas Sorgen um uns bei der "heftigen" Strömung. Welche Strömung? Uns fallen bald die Arme ab und kommen dabei kaum voran :( Vermutlich meinte er die Wellen, die die Schiffe erzeugen ...

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    Beim Umtragen an der Schleuse begegnen wir einen Pärchen, mit dem wir ganz nett ins Gespräch kommen. Sie wohnen hier und schwärmen vom Elsass und den Vogesen. Am Ende empfehlen sie uns noch den Canal du Rhône au Rhin bis nach Strasbourg zu fahren und von da aus die Ill entlang durch Strasbourg bis zum Rhein. Das ist ein toller Vorschlag, der uns sehr gefällt. Denn wir hatten die ganze Zeit schon überlegt, wie wir am besten Strasbourg mitnehmen können, da es ja nicht direkt an Rhein liegt. Super, danke für den Tipp! Die beiden waren echt goldig. :)

    Da wir Wasser brauchen, läuft meine Freundin zum nächsten Ort und von da aus zum besagten Kanal. Ich paddle derweil zu dem Kanal. Mit fünf Minuten Unterschied kommen wir fast zeitgleich am vereinbarten Treffpunkt an.

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    Es gibt relativ viele Angler hier. Die glotzen uns teilweise an, als wären wir Nessi oder ein jonglierender Elefant auf 'nem Krokodil. :D Es scheint schon lange kein Boot mehr hier durchgekommen zu sein.

    Oh, es herbstet schon. Leider ist es das Werk des Prozessionsspinners :(

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    Sonnenuntergang mit ein paar Bergen der Vogesen im Hintergrund.

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    Am Uferbereich wimmelt es von Mücken. So viele habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Wir bauen fix das Tarp auf. Wir sind heute sehr froh über das Innenzelt. Ohne wäre es der Horror geworden.

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  3. 34. Tag (Rhein)

    Das prasseln des Regen weckt uns heute Morgen. Oje, voll verpennt. Es ist schon halb zehn. Dementsprechend spät ziehen wir heute weiter.

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    Heute sind den ganzen Tag über hin und wieder Berge zu sehen, was eine schöne Abwechslung ist.

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    Am nächsten Bootshaus machen wir Stopp, um unser Wasser aufzufüllen. Das Gelände ist abgeschlossen. Da hören wir jemanden am Steg hämmern. Wir gehen hin und fragen nach Wasser. Er sagt, er könne uns nicht erlauben das Wasser von hier zu nehmen, da es aus einem Brunnen kommt. Wir hätten es trotzdem genommen. Er bietet uns seine Flasche Mineralwasser an. Wir lehnen ab, aber er lässt nicht locker, bis wir sie dankend nehmen.

    Letzte Spuren, als die Schifffahrt noch auf dem alten Rhein entlang lief.

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    In Breisach füllen wir unser Wasser auf.

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    Jetzt müssen wir 10 km den Rhein-Kanal entlang.

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    Es kommt uns nur ein Hotelschiff entgegen, das schöne Wellen macht. Es kommt echtes Meer-feeling auf. :) Ansonsten sind relativ viele Angelboote unterwegs.

    Und weiter geht es auf dem alten Flussverlauf.

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    Es sind hier drei Wehre kurz hintereinander zu überwinden.

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    Nach dem Tarp-Aufbau regnet es wieder ein wenig, wie schon den ganzen Tag über. Wenigstens war kein Wind. Danach zieht es auf und ein schöner Regenbogen zeigt sich.

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  4. 32. Tag (Rhein)

    Da unser Wasser zu Neige geht, ziehen wir ohne Frühstück los. Auf der Höhe des nächsten Ortes machen wir Stopp, um Wasser zu holen. Der Weg war aber länger als auf der Karte abgeschätzt. Somit haben wir eine Stunde verbraten, denn im übernächsten Ort in 7 km müssen wir eh wegen dem Einkauf stoppen.
    Als wir wieder losziehen kommt ein SUP vorbei. Nicht schlecht bei den Stromschnellen und dem Gegenwind.

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    In knapp einer Stunde sind wir in Bad Bellingen, wo wir zum Einkaufen anlanden. Unterwegs gab es immer wieder kleinere Stromschnellen. Kurz hinter uns kommt ein Paddler an. Er ist sehr traurig, dass wir hier aussteigen, da er unsere gefahrene Spur durch die Schnellen so toll fand. Ob wir uns hier denn auskennen würden. Nein, wir sind auch das erste Mal hier und fahren die Stromschnellen auf Sicht an. Er redet ziemlich viel und fragt uns über unsere Route und Etappen aus. Hmm, ist das sie ein Spanner von gestern, der uns jetzt verfolgt? So angezogen erkennen wir ihn vielleicht nicht wieder :D

    Er zieht weiter und wir gehen einkaufen. Mit nem Kaffee geht es zurück und wir machen noch Frühstück. Es kommt eine ältere Dame vorbei, grüßt und sagt irgendetwas im feinsten Schwäbisch und schaut uns erwartungsvoll an (als ob sie eine Antwort erwartet). Ich frage "wir bitte?" Die entschuldigt sich und holt tief Luft. Man merkt ihr sehr deutlich an, dass sie sich extrem anstrengt Hochdeutsch zu reden. Wir haben sie aber trotzdem nicht verstanden :D Ich glaube sie wollte und nur guten Appetit wünschen :) Dann noch kurz Toilette im Sportlerheim und schwupps ist es schon 15 Uhr als wir wieder los paddeln :(

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    Das Wasser wird zunehmend flacher und weiterhin gibt es regelmäßig kleinere Stromschnellen. Es weht den ganzen Tag ein frischer Nordostwind (also Gegenwind). Zum Glück ist etwas Strömung, so dass wir trotzdem ganz gut voran kommen.

    Bei der Pause gibt es Aussicht mit Bergpanorama.

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    Als wir gegen Abend mit der Schlafplatzsuche beginnen, sehen wir hinter uns wieder den Paddler von heute morgen. Hmmm, wollte er heute nicht bis nach Breisach? Ist wohl doch ein Stalker. Er beginnt auch mit der Suche und nimmt auch ein Plätzchen weiter hinter uns.

    In Allem war es wieder ein toller Tag. Durch die vielen kleinen Stromschnelle war es etwas abwechslungsreich. Nur die Autobahn entlang des Flusses nervt ein wenig, aber aufgrund des Windes war sie heute nicht so präsent. Und, heute haben wir dir meisten Paddler auf dem Rhein gesehen.

  5. 31. Tag (Pause)

    Als wir heute zu uns kommen ist es bereits 10. Wir sind beide noch ziemlich müde. Da es hier ganz nett ist, entscheiden wird uns einen Pausentag einzulegen. Immerhin ist das heute schon der siebente Tag auf dem Rhein. 

    Nach dem Frühstück verziehen wir uns wieder zurück ins Zelt :) Nach einiger Zeit bemerken wir, dass ständig Männer an unserem Tarp vorbeilaufen. Die meisten davon nackt. In die Richtung, in die sie laufen ist aber nach ein paar Metern Sackgasse und es gibt da nix besonderes. Das in der anderen Richtung ein FKK Strand ist hatten wir gestern schon gesehen. Es fiel uns gestern schon auf, das hier immer wieder Leute vorbei laufen.  Hmm, es werden mit der Zeit immer mehr. Und wir haben das Gefühl, dass es oft die gleichen sind. Deshalb geben wir ihnen Namen. Ah, jetzt kommt Sacki und da kommt Rumpelstilzchen zurück :) Etwas später bemerken wir, dass einige ziemlich auffällig aus der Entfernung uns angaffen. Oki, die Vermutung hatten wir auch schon. Es sind wohl Spanner. Wie Notgeil muss man denn bitte sein, dass man hier in der Stunde mehrmals vorbei läuft, in der Hoffnung jemanden knapp begleitet oder nackt zu sehen. Jetzt fangen wir an ihnen strahlend zu zuwinken und "Hallo!" zu zurufen. Es scheint zu wirken, es werden schlagartig immer weniger und schon bald kommt keiner mehr. Jetzt beginnt es etwas zu regnen und es weht ein dazu ein frischer Wind. Das hat dann wohl auch den letzten vertrieben, denn wir haben bis zum Sonnenuntergang keinen mehr hier gesehen.  Als der Regen aufhört kommt die Sonne wieder raus und wir springen noch einmal kurz ins Wasser.

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  6.  

    Zitat

    Als ich gerade das Essen in den Rucksack stopfe, begrüsst mich ein weissbärtiger Schwede. Mit einem süffisanten Grinsen fragt mich ob ich wüsste was ich getan hätte. Ich benötige eine Weile bis ich ihn als einen der Wanderer in der Schutzhütte erkenne. Gedankenlos habe ich bei meinem eiligen Aufbruch von außen den Riegel vorgeschoben. Eingesperrt in der Hütte musste der Kleinste von ihnen aus dem Fenster klettern um die Gefangenen zu befreien.

    :lol::lol: Best story ever!

    Für den letzten Blogeintrag würde ich dir auch ein Herzchen geben, aber die Trauer über den unerfreulichen Abbruch ist größer :(

  7. 30. Tag (Rhein)

    Nach dem Frühstück gehen wir zurück nach Basel um etwas Sightseeing zu machen.

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    Beim Münster sehen wir einen Mann im Micky Mouse Kostüm andere Touristen anquatschen. Die wimmeln gestikulierend ab. Micky Mouse läuft uns hinterher und wir hoffen, dass sie uns nicht auch erwischt. Als wir uns noch einmal umdrehen ist sie wie von Erdboden verschwunden.

    Etwas später läuft ein Kind unter strömenden Tränen schreiend zu seinem Papa: "Papa! Papa! Das ist gar nicht Micky Mouse! Das ist ein Mann der als Micky Mouse gekleidet ist! Und der Mann ist blöd! Papa! Papa! Das ist ..." :lol:

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    Zurück gehen wir auf der anderen Uferseite und verlaufen uns etwas im Industriegebiet. Kurz noch einkaufen im mega Supermarkt, auf der Französisch Seite beim Bäcker noch Croissant und Eclair geholt und dann auf dem Campingplatz des Kanuvereins lecker Mittagspause gemacht. 

    Laufen tut nach so viel sitzen richtig gut, aber die ca. 15 km haben uns etwas geschlaucht. Wir überlegen ob wir die Nacht noch hier bleiben, entscheiden uns aber noch ein Stück zu fahren, da das Wetter gerade noch so nett ist.

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    Wir biegen in den alten Rheinlauf ein. Gleich an der Einsatzstelle ist unsere erste Wildwasserstelle. Es ist nicht viel Strömung, aber sehr steinig. Also steigen wir nach ein paar Meter aus und erkunden die Stelle. Hui - kurz, aber spaßig war es. Nach wenigen Kilometern kommt laut App die erste richtige Wildwasserstelle. Aber soweit wir das vom Wasser aus erkennen können, sieht es sehr unspektakulär aus. Das war es dann letztlich beim Durchfahren auch. Dahinter gleich wieder ein Stelle. Hier schauen wir wieder vom Land aus, was eine gute Linie sein könnte. Auch hier sehr einfach zu fahren. Nach eins, zwei Kilometern kommt wieder eine Stelle. Wir sind drauf und dran ohne die vorher anzuschauen durchzufahren. Aber das Rauschen klingt zunehmend bedrohlicher und es scheint ein kleiner Fall zu sein. Also landen wir schnell links an und begutachten die Stelle.

    Links ist es machbar, aber unten müsste man wegen Steinen im Wasser nach rechts in die starke Strömung. Hmm, was tun. Einerseits sind wir für dieses Wildwasser noch nicht ein so eingespieltes Team (meine Freundin hat noch gar keine Wildwassererfahrung (außer die von den letzten Tagen) und ich keine im Zweier), anderseits, was soll schon passieren? Zu 99,9% wird alles gut gehen, ansonsten kann halt ein Paddel oder das ganze Boot weg treiben ... Oki, wir tragen um, auch wenn es hier etwas mühselig ist. Nach dem Umtragen sieht die Stelle gar nicht mehr so schlimm. Doch wieder zurück? :) Neee. Auf den Fotos sieht's weder gewöhnlich noch unspektakulärer aus, aber es war locker WW II+.

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    Die ganze Aktion hat uns viel Zeit gekostet und irgendwie war es nervenaufreibend. Deshalb machen wir erst einmal am nächsten Strand Pause.

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    Nach einiger Zeit entscheiden wir uns hier zu bleiben.

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  8. 29. Tag (Rhein)

    Am Morgen weht ein frischer Ostwind, der uns das Aufstehen erschwert. Allerdings bedeutet das aber auch Rückenwind!

    Landschaftlich ist es heute weniger interessant. Viel Industrie und Stromleitungen am Ufer. Aber hin und wieder auch schöne kleine Städte.

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    Rheinfelden ist auch hübsch, aber fotografieren war nicht möglich. Hier ist ziemlich wildes Wasser und hinter der Brücke sind starke Wirbel. Die sind so dynamisch. Mal hier und plötzlich tauchen sie da auf. Einen haben wir voll erwischt, er hat das Boot herum gerissen, so dass es uns beinah umgehauen hätte. Puh, das war ein kleiner unerwarteter Adrenalinkick. Das nächste Mal würde ich rechts durch die Brücke und nicht in der Mitte durchfahren.

    Am nächsten Wehr machen wir Mittag.

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    Auch heute ist die Wehr-Dichte wider sehr hoch. Ganze sechs Stück auf 45 km. Manche sind nur 2-5 km auseinander. Zudem sind teilweise die Umtragestellen nicht gerade kurz und fressen immer viel Zeit.

    Entsprechend gering ist die Strömung. Aber der Wettergott hat unser Gejammer über den Gegenwind der letzten Tage erhört und hat heute Erbarmen mit uns. Den ganzen Tag haben wir Rückenwind! Wohooo! Wobei der Wind von hinten nicht so schiebt wie er von vorn bremst. Einmal haben wir versucht die Tyvekunterlage als Segel zu nutzen. Es funktionierte aber nur mäßig. Wahrscheinlich ist dafür unser Boot zu schwer.

    Ab Basel begleiteten uns ab jetzt die fetten Pötte. Mal schauen wie nervig es wird. Heute gab es bis hier her auch wieder so gut wie keine Boote, was sicherlich an den Wehren liegt.

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    Basel:

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    Wir sind etwas verwirrt. Gerade eben wurde am Ufer noch Deutsch geredet und uns die üblichen und nervigen "Gustav" Zurufe gemacht. Und jetzt schallt es plötzlich Französisch vom Ufer her. An der Brücke wehen die europäische, deutsche und französische Flaggen. Hmmm. Ist Basel nicht schweizerisch? Aber am Wehr wurde eindeutig Schwizerdütsch gesprochen. Na ja, ... Wir landen bei einem Kanuvereins an. Da stellen wir fest, dass wir in Frankreich sind. Genau gesagt in Huningue. Auf der Karte machen wir uns erstmal einen Überblick, wo wir sind. Dreiländereck...

  9. 28. Tag (Rhein)

    Nach dem Frühstück stehen heute ein paar kleinere Reparaturen und Ausrüstungspflege an. Dementsprechend spät kommen wir los. Im nächsten Ort gehen wir einkaufen, da wir unsere kompletten Vorräte aufgefuttert haben. Vom Bäcker nehmen wir noch ein bisschen Gebäck und Kaffee für ein zweites Frühstück mit, welches wir an der Bergkirche im Ort zu uns nehmen.

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    Es geht flott auf dem Wasser voran. Ich schätze der Rhein fließt hier mit locker 10 km/h.

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    Wir passieren treibend ein Schild mit der Warnung vor Stromschnellen. Irritiert schauen wir uns um. Weit und breit nix zu sehen. Wir lehnen uns wieder zurück und lassen uns weiter treiben. Plötzlich sehen wir bei der Kurve ein paar Wellen. Oki, dit muss die Stromschnelle sein. Gespannt paddeln wir drauf zu. Die Wellen sind nicht so spektakulär, da hat der Wind die letzten Tage höhere produziert. Aber es gibt viele sehr starke Wirbel, Pilze und Querströmungen. Wir müssen ganz schön paddeln und gegensteuern, damit es das Boot nicht umhaut. Huh, das war ein kurzer Adrenalinkick.

    Uns beeindruckt, wie dicht die Häuser hier am Fluss stehen und wie niedrig der Damm ist. Vermutlich wird der Stand hier ganz gut über die vielen Wehre gesteuert.

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    Als wir nach der ausgiebigen Mittagspause losziehen beginnt es zu regnen.

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    Bei Laufenburg gibt es wieder ein Warnschild bzgl. Stromschnellen und dass man demnächst aussetzen soll. Die App meint, dass man sich die Stelle vorher von der Brücke aus ansehen soll, da es dort je nach Strömung zu starken Wirbeln, Pilzen und Querströmungen kommen kann. Also landen wir an. Als wir zu der Brücke laufen, sehen wir einen SUP Paddler mit seinem Kind vorn drauf in die besagte Stelle einfahren. Oki, dann kann es nicht so schlimm sein. Wir gehen trotzdem noch bis zur Brücke, um den SUP Fahrer beim ertrinken zu zusehen :D
    An der Brücke angekommen ist die Enttäuschung groß. So wild sieht es nicht aus, aber wir wissen jetzt die Linie, die wir fahren müssen.

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    Dadurch haben wir wieder viel Zeit verloren. Insgesamt sind wir heute nicht viel gepaddelt.
    Da wir die Linie kennen, ist die Durchfahrung der brenzligen Stelle kein Problem. Wenn man da falsch rein fährt, könnte es schon brenzlig werden ...

    Insgesamt war heute wieder ein toller Tag. Sonnig, aber nicht zu warm, gebadet, treiben lassen, etwas Wildwasser, ein bisschen Regen, so gut wie keine Boote unterwegs (wohl wegen den vielen Schleusen), keine nervigen Partyleute am Ufer (wohl wegen Montag und da oft die Strömung zu stark zum Baden ist) - wieder einmal ein perfekter Sommertag. Auch die Wasserqualität des Rheins beeindruckt uns immer wieder. Seit heute wird das Wasser etwas trüber, aber es ist immer noch klar. Bis gestern war es seit dem Bodensee glasklar. Nur der ständige Gegenwind nervt ein wenig.

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  10. 27. Tag (Rhein)

    In der Nacht fängt es an zu regnen. Wir hängen schnell provisorisch das Tarp über das Innenzelt. Das andere Pärchen packt hecktisch zusammen und macht ein Feuer an. Wow, das nenne ich minimalistisch. Da bekomme ich mit unserem Tarp schon ein schlechtes Gewissen.

    Am Morgen ist schon ne Menge Trubel. Angler, Gassigeher und ein Drohnenflieger. Wir lassen uns davon nicht beirren und dösen weiter. Als gegen neun alle wieder weg sind pellen wir uns langsam aus den Quilts. Das andere Pärchen scheint schon in der Nacht gegangen zu sein. Leider muss ich meinen Respekt für die wieder zurück nehmen, die haben ihren ganzen Müll da gelassen :(

    Die Wehr-Dichte bleibt weiterhin hoch. Am ersten Wehr läuft uns ein älteres Pärchen beim Umtragen entgegen. Der Herr erzählt irgendwas vom Telefon. Ich bin etwas irritiert. Redet er jetzt mit seiner Frau? Er schaut mich nicht an und redet auch nicht sonderlich laut. Er wiederholt. Ich glaube er redet mit mir von der Seite her. Ich frag "wie bitte?" Er entschuldigt sich. Wahrscheinlich für seinen Schweizer Dialekt und erzählt auf Hochdeutsch, dass wir auch anrufen könnten und uns dann mit dem elektronischen Bootswagen überfahren lassen könnten. Ich weiß, aber mit umtragen sind wir schneller.

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    Kurz darauf beginnt es zu regnen. Der Regen hält bist zum Nachmittag an.

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    Der Reißverschluss vom Verdeck ist jetzt dichter, aber an der linken Seite muss ich noch einmal mit Vaseline nacharbeiten. Es sammelt sich beim hinteren Sitz auch immer die viel Wasser unterm Süllring...

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    Was uns noch so an der Schweiz auffällt ist, dass es das Land der Rasenmäher und Griller ist. Alle Rasenflächen sind picko pello sauber und kurz geschnitten und sogar bei Regen riecht es an jeder Ecke nach Grillen.

    Bei unserer Pause kommt eine Frau mit einer Tasse in der Hand zu unserer Bank. Hinter uns fängt sie an leise zu reden. Ich drehe mich um. Hmm, schielt die oder schaut sie mich nicht an? Nach einer Weile bin ich mir sicher, dass sie mit uns redet. :D Irgendwie seltsam diese Schweizer :)

    Neuster Modetrend direkt vom Rhein.

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    Ab Nachmittag zieht ein ziemlicher kräftiger Wind von vorn auf :( Stellenweise weht er uns zurück, wenn wir aufhören zu paddeln. Stellenweise macht der Wind schöne Wellen wie am Meer. Es macht richtig Spaß, wäre es nur nicht so anstrengend :(

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  11. 26. Tag (Rhein)

    Optisch war der Platz super, aber vom Lärmpegel her suboptimal. Es fahren die ganze Zeit Boote umher, gegenüber ist ne Straße, wo die ganze Nacht über viel Verkehr war, und am Himmel dröhnen, mittlerweile ganz ungewohnt für uns, Flugzeuge im Minutentakt.

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    Als wir gerade mit dem Abbau und Frühstück fertig sind kommt ein Boot angefahren und legt an "unserem" Strand an. Er übernachtet hier auch öfters, nur gerade ist es ihm zu Mückig. Er will heute hier ein wenig die Seele baumeln lassen. 

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    Einer der unzähligen Bunker am Ufer.

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    Ab hier liegen bis nach Schaffenhausen, also so ca. 15-20 km, ohne Lücke Boote am Ufer. Krass, sowas hab ich noch nicht gesehen. Und die Boote quietschen total nervig.

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    Auf der linken Seite ist häufig Naturschutzgebiet. Trotzdem sind da viele Rastplätze mit Feuerstelle eingerichtet. Gefühlt aller 10 m und jede ist schon besetzt und es wird tatsächlich Feuer gemacht und darüber gekocht. Die Schweizer sind ja richtige Pyromanen. :)

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    Durch die hohe Fließgeschwindigkeit sind wir ziemlich schnell in Schaffenhausen.

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    Hier müssen wir am Wehr umtragen. Dahinter wird es endlich mal spaßig. Es gibt ordentlich Wildwasser. Hinter dem Rheinfall sind wir noch einmal an Land um ein paar Bilder zu machen.

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    Neee, den Fall sind wir natürlich nicht runter. Auch nicht die Strecke davor, was man aber durchaus ohne weiteres hätte machen können. Da in den Flussbeschreibungen immer stand, dass man ab dem Wehr die ca. 5 km umtragen muss, haben wir es auch gemacht. Naja, hinterher ist man immer schlauer.  Der Weg entlang des Rheins ist nett, aber bei der Hitze und dem Boot in Schlepptau ist es ziemlich anstrengend. Nervig sind auch die vielen Leute auf dem Weg. Je näher man dem Rheinfall kommt, desto schlimmer wird es. Und dazu immer die blöden Kommentare "oh ein Boot...." " .... Gustav ..." Danke, dass ihr uns erinnert, dass wir hier gerade 5 km ein Boot durch die Gegend schleppen. Wir hätten es ohne euch nicht bemerkt ....... Das nächste Mal würde ich wie gesagt eh mehr fahren (also hinter dem Wehr wieder rein) oder das Boot abbauen.  Die Hitze und die vielen Leute machen uns ziemlich zu schaffen. Kurz hinter dem Rheinfall machen wir deshalb auf einer Wiese erstmal eine ausgiebige Pause. Zur Erfrischung laufen wir ein Stück zurück und lassen uns ein paar Mal bis zu unserem Picknickplatz im Rhein treiben.  Im Wasser treiben über die Zeit "tausende" Schwimmer vorbei. Die meisten mit einer organenen Poolnudel. Auch viele kleine Kinder. Mitten in der Fahrrinne zwischen den Fahrgastschiffen. Irgendwann sehen wir ein Fahrgastschiff kommen, bei dem dutzende dieser Poolnudeln zu den Fenstern heraus wedeln. Oki, alles klar. Deshalb nehmen es die Kapitäne so gelassen. Es ist ihr Geld was da schwimmt ... 

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    Hilfe, Leonardo! Kollision mit einem Eisberg! :D

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    Nach eins, zwei Kilometern lässt die Strömung stark nach. Es fließt kaum noch. Dafür ist jetzt schlagartig Ruhe. Keine gröhlenden Partyboote und Schwimmer. Es folgen drei Wehre kurz hintereinander.

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    Es ist wieder schwierig einen Platz zu finden. Entweder ist es privat oder es sind schon/noch Leute da. Bei der Weser und Fulda standen überall Willkommensschilder und hier "Bleib weg!" Schilder :( Irgendwann finden wir auf einem großen Rastplatz doch noch was. Wir sind zwar nicht alleine, aber es ist sehr ruhig und idyllisch hier.

  12. 25. Tag (Rhein)

    Mit Ohrstöpsel war die Nacht ganz erträglich. Als wir aufbrechen knallt die Sonne und es ist quasi windstill. Der Bodensee wäre spiegelglatt, wenn keine Boote fahren würden. Das Wasser ist super klar und türkis. Es hat ein mini wenig von Karibik :) Es ist so klar, dass man sehr oft den Grund sehen kann.
    Obwohl die Sonne scheint, ist es nicht zu heiß. Wir genießen es und lassen uns Zeit mit dem Paddeln. Ein perfekter Sommertag.

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    (Insel Reichenau)

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    Upsi, habe meine Freundin verloren :)
    Badepause auf den See.

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    In Gaienhofen landen wir an einem Campingplatz an, da wir noch schnell was im Supermarkt einkaufen müssen. Als wir zurück kommen, werden wir sehr freundlich gebeten als bald wieder zu fahren. Man sieht hier keine Gäste gern. Das passt irgendwie auch zum Rest. Campingplätze sind extrem dicht belegt und der komplette Uferbereich ist privat. Selbst in Gemeinden und an Restaurants mit Steg stehen anlegen verboten Schilder.  Als Wanderpaddler fühlt man sich voll unwillkommen.

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    Ab Stein am Rhein nimmt die Fließgeschwindigkeit immens zu. Ich bin etwas müde und lasse mich gut eine Stunde schlafend paddeln. Zu zweit unterwegs zu sein hat schon seine Vorteile. :)

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    Käpt'n Möve voll Fahrt voraus :D 

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    Es ist schwierig einen Schlafplatz zu finden. Wir fahren dutzende Stellen an, aber immer war es privat. Kurz vor Sonnenuntergang finden wir dann doch noch einen super Platz.

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    Als ich den Bericht für heute schreiben will, bemerke ich, dass ja in der Schweiz Roaming-Gebühren anfallen. Gelobt ist dazu im Gegensatz die EU ... Also müsst ihr euch gedulden :)

  13. 24. Tag (Anreise zum Bodensee)

    Die Zugfahrt nach Konstanz verläuft ziemlich reibungslos und unspektakulär.

    Ich hatte bereits die letzten Tage versucht einen Zeltplatz irgendwo um Konstanz zu reservieren. Aber ohne Erfolg. Bei den meisten ging nicht Mal einer ans Telefon. Von unterwegs erreiche ich dann doch noch den Platz in Konstanz. Ist bis in die kleinste Ecke voll. Also steigen wir schon in Allensbach aus. Da ist ein Campingplatz mit nicht reservierbarer Zeltwiese. Obwohl wir schon am Nachmittag aufschlagen, bekommen wir den letzten Platz auf dem Jugendzeltplatz. Noch Mal Glück gehabt. Wobei - die Jugendlichen machen bereits ordentlich Party. Hoffentlich ist es heute Abend nicht so laut ...

    Nach dem Tarp-Aufbau fahren wir nach Konstanz. Bei der Campingplatzgebühr ist sogar ein Ticket für die Region mit inklusive. Super!

    Wir gehen zuerst zum Konstanzer Münster, um da auf den Aussichtsturm zu klettern. Leider sind wir zu spät dran, wegen Corona ist der letzte Aufgang 15 Uhr.

    Also gehen wir was essen. Trotz der sehr guten Bewertung ist das Essen im Wirtshaus nur mäßig. Es sind die schlechtesten Käsespätzle die ich je gegessen habe. Da mache ich als Berliner sogar viel bessere Käsespätzle ... Immerhin war das Bier lecker und die Location nett gelegen am Wasser.

    Danach machen wir ein Sightseeing und gönnen uns noch ein leckeres Eis. Kurz noch einkaufen und es geht zurück zum Zeltplatz.

    Irgendwie habe ich vergessen Bilder zu machen. Sorry! Das ist das einzige vom Bodensee.

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    Zurück am Zeltplatz dröhnt die Musik. Uff. Wir packen unserer Einkäufe aus. Da kommt der Platzwart und scheißt den ganzen Platz zusammen und droht mit der Räumung durch die Polizei. Wohooo, schlagartig ist Ruhe :)

  14. Tag 21 - 23 Pause

    Daheim in Berlin erledige ich einige kleinere Reparaturen, insbesondere das Paddel und das Boot (Reißverschluss des Verdecks abdichten, zwei angescheuerte Stellen am Boden abkleben, Rückenlehne modifizieren usw.). An der Packliste ändere ich nichts weiter. Ich lasse nur die Windjacke (nie genutzt), Unterhose (nie genutzt), Kopfhörer (brauch ich mit Freundin nicht mehr) und Tarpstange (durch das zweite Paddel überflüssig) zu Hause. Der Rest bleibt.

    Nachdem ich gestern noch ne Messersteicherei mitgenommen hatte, bin ich froh morgen wieder aus der Stadt weg zukommen und freu mich auf die gemeinsame Zeit mit meiner Freundin auf dem Rhein.

  15. 20. Tag (Weser)

    Nach dem Frühstück springen wir erstmal ins Wasser und kühlen uns eine Runde ab.

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    Heute stehen nur 15 km auf dem Programm. Es ist leider immer noch ziemlich windig, aber heute schiebt er manchmal auch von hinten. So kommen wir ganz gut voran und es ist immer wieder Zeit für ein kleines Päuschen :)

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    Irgendwann begegnen uns immer wieder Brötchen im Wasser. Zuerst wundern wir uns noch und mache Witze drüber. Nach einer Weile werden es immer mehr. Geschätzt schwimmen 100 Brötchen verschiedenster Sorten im Wasser. Das war nicht nur eine Brötchentüte, die da ins Wasser gefallen ist. Vielleicht ist ja das Brötchenauto ins Wasser gefallen oder die Tür war offen und in irgendeiner Kurve ist die Ladung rausgefallen ... Hmmm, keine Ahnung ...

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    Am späten Mittag kommen wir in Baden bei Bremen an.

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    Ein letzter Blick zurück auf die Weser.

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    Hier gehen wir am Land. Auf einer Wiese am Ufer lassen wir das Boot in der Sonne trocknen. Wir machen es uns derweil ein paar Meter weiter im Schatten gemütlich und machen Mittag. Obwohl die Wiese groß und leer ist, legt sich ein Paar nur wenige Zentimeter direkt neben das Boot. Hmmm, es dürfte denen ja nicht entgangen sein, dass wir da dass Boot gleich einpacken werden. Es liegt ja schon alles verteilt rum ... Als wir alles im Rucksack verstauen drehen sie sich etwas genervt weg. Ich provoziere etwas, indem ich genau wo das Boot liegt mit dem Zusammenbau beginne. Meine Freundin zieht dann das Boot etwas zur Seite ... Na ja, man muss ja nicht immer alles verstehen ...

    Zusammen geht's zum Bahnhof. Ich fahre mit zurück nach Berlin, um mich drei Tage zu erholen. Am Donnerstag geht es dann weiter zum Rhein.

  16. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, dann hätte ich sicherlich eins mit fester Spritzdecke und ohne ISS genommen.

    Wie oben bereits  geschrieben; dass sich das Wasser im Fußraum sammelt, ist nicht sooo schlimm. Allerdings habe ich mich unterwegs auch schon gefragt, wo das enden soll, wenn es mal länger als nur 30 min kräftig regnet. Was vor allem stört ist, dass es genau beim hinteren Sitz rein läuft. Im Sommer gehts noch, im Winter oder Herbst und Frühling ist es eher suboptimal im kalten Wasser zu sitzen. Wobei man da ja wieder andere Kleidung an hat (Neopren und/oder Trocki). Trotzdem ist es unangenehm.

    Wir haben gestern mal mit einer alten Regenjacke und Vaseline herum experimentiert. Es scheint zu funktionieren. Ich habe jetzt die hintere Hälfte des Reißverschlusses vom Verdeck mit Vaseline eingeschmiert. Mal gucken wie es sich schlägt. Allerdings muss man dieses Prozedur regelmäßig wiederholen. Es ist also keine dauerhafte Lösung :(

  17. 19. Tag (Weser)

    Der Morgen beginnt schon mal spitze. Die Dame vom Wassersportverein spendiert uns eine große Kanne voll Kaffee. Woohooooooo! Sie möchte dafür nix haben, lasse aber ein paar Euro als Spende da. Gegen 10:30 Uhr legen wir los.

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    Nach ein paar Minuten müssen wir schon wieder raus und eine lange Strecke umtragen. Diesmal gibt es wenigstens einen Bootswagen. Die DKV App lag hier wieder einmal voll daneben. Sie meint, dass man die Silpanlage zwischen den beiden Schleusen raus soll. Aber ein Schild weißt nach rechts. In der Mitte wäre man nicht von der Schleuseninsel runtergekommen ... (außer wieder zurück über die Silpanlage).

    Der Wind tut heute wieder gut daran, dass wir kaum voran kommen. Ich bin noch ein wenig müde von gestern und meine Freundin ist noch nicht sooo fit in den Armen wie ich. Ich habe ja auch schon mittlerweile drei Wochen Trainingsvorsprung. :)

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    Keine Ahnung wie das oder was passiert ist, aber nach ca. 4,5 Stunden haben wir gerade mal 14 km geschafft. Wir machen an einem schönen windgeschützten Platz ausgiebig Pause. Dabei nicken wir ein wenig weg. Als wir uns aufraffen ist es bereits 18 Uhr. Da der Wind immer noch kräftig weht, beschließen wir für heute Schluss zu machen. Wir paddeln noch ein paar Meter weiter, bis wir eine schöne Übernachtungsstelle finden und hängen da noch ein wenig ab.

    Als es schon dunkel ist und wir gerade beim Wegnicken sind, klingelt immer wieder ein Glöckchen. Wir rätseln hin und her, was das sein könnte. Wir vermuten ein Angler. Und irgendwann, tatsächlich, als er seine Kopflampe einschaltet sehen wir nur wenige Meter vom Tarp entfernt den Angler. Er wirft im Minutentakt die Angel aus. Was macht der!?!? Am liebsten würde ich ihm das Ding entreißen und ins Wasser werfen ... Klingeling, Klingeling, Platsch, Klingeling, Klingeling, Platsch ... Erst gegen halb zwei morgens hört er auf. Pfff. Endlich kann ich schlafen ohne ständig von dieser Glocke geweckt zu werden.

  18. vor 3 Stunden schrieb wilbo:

    Moin @mawi!
    Ich verlinke Deinen Tagebucheintrag einmal hier rein, weil es so schön in die Diskussion passt. ;)
    https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/12550-projekt-west-zu-wasser/?do=findComment&comment=190470
    Ich hoffe Du hast Dich wieder etwas erholt und kannst vielleicht bei Gelegenheit einen Kommentar dazu abgeben.

    btw. Mit solch einer Aktion, habe ich mir einmal eine schicke Sehenscheidenentzündung geholt. Sowas klappt also auch auf dem Wasser. :grin:

    VG. -wilbo-

     

    Da ich ja schon drei Wochen gemäßigt paddelnd unterwegs bin, haben sich die Schultern, Bauch und Rücken ganz gut auf die Belastung eingespielt. Am nächsten Tag war ich etwas müde, was sicherlich auch am Bier, an dem fehlendem Pausentag in dieser Woche und der Sonne/Hitze lag. Ansonsten war und ist alles schick :)

  19. 18. Tag (Weser)

    Heute stehen nur ca. 15 bis 20 km auf dem Programm. Also lasse ich es am Morgen ruhig angehen. Ich schaue mich ein wenig im Bootshaus um. Da sehe ich auf einer Karte, die im Flur hängt, dass es in Dörverden auch einen Bahnhof gibt. Hmmm ... Nachdenklich gehe ich zum Tarp zurück. Ich checke die Strecken Abschnitte. Dörverden ist nur 10 km weiter von Hoya. Und von da aus sind es nur rund 53 km bis nach Bremen. Das könnte man gut am Wochenende schaffen. Ich checke schnell die Bahnverbindungen und telefoniere mit meiner Freundin. Oki, Planänderung. Wir treffen uns heute in Dörverden und nicht in Hoya.

    Da ich bis jetzt so viel getrödelt hatte, ist es schon 11:30 Uhr als ich aufbreche. Um etwas Strecke zu sparen fahre ich zurück zum Kanal.

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    Am Wehr muss ich ein ziemlich langes Stück umtragen. Am Steg fragt mich ein älterer Herr zum versunkenem Schiff aus, da es seine Enkel gern Mal sehen wollen.

    Mit der Zeit nimmt der Wind stark zu. Ich muss ununterbrochen paddeln, ansonsten weht mich der Wind sofort zurück sobald ich auch nur Mal ganz kurz unterbreche. Langsam fange ich an zu Fluchen und schreie irgendwann nur noch wüst gegen den Wind an. Zudem fahren heute gefühlt viele Sportboote umher. Ich glaube immer die selben. An sich finde ich ja die Wellen, die sie erzeugen, ehrlich gesagt immer spassig. Aber heute nervt es mich tierisch. Die Wellen bringen mich immer raus und verreisen das Boot. Ich muss dann immer wieder hart gegen den Wind und Wellen anpaddeln, damit ich wieder auf Kurs und in Fahrt komme. Mann, was bin ich heute am Fluchen ...

    An einigen Stellen erzeugt der Wind solche Wellen, dass sie über das BBoot hinweg schwappen.

    Als ich in Hoya ankomme bin ich völlig fertig. Am Steg des Ruder Clubs mache ich Pause. Das ist heute definitiv der anstrengenste Tag. Die App sagt, dass ich für die restlichen 10 km noch rund zwei Stunden brauche. Es ist kurz gegen 16:30 Uhr und kurz nach 19 Uhr kommt meine Freundin in Dörverden an. D.h. ich sollte gegen 18 Uhr auf dem Campingplatz sein. Okay, Challenge accepted :) 

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    Schreiend und fluchtend paddle ich gefühlt um mein Leben. Und tatsächlich, gegen 18 Uhr erreiche ich den Campingplatz des örtlichen Wassersportvereins. 1h und 40 min. Mir fallen beinah die Arme ab. Die Schultern brennen. Keine Zeit zum Jammern. Ich baue schnell das Tarp auf und eile zum Bahnhof. Eine Minute bevor der Zug eintrifft komme ich am Bahnsteig an.

    Wir gehen noch kurz einkaufen und danach mit einem Eis in der Hand zurück zum Zeltplatz. Unterwegs ordern wir uns eine Pizza. Während wir am Zeltplatz noch auf die Pizza warten, genießen wir den Sonnenuntergang. Zur Pizza gönne ich mir noch ein Bier. Bier, Pizza, Eis und die Anwesenheit meiner Freundin lassen die Strapazen von heute etwas  vergessen ... :)

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  20. Hallo, der Reißverschluss vom Verdeck meines MRS Barracuda Pro ist undicht. An sich nicht verwunderlich. Ich hätte da von Werk aus eine Abdeckung drüber gemacht. Na ja, hätte, hätte F... Der Reißverschluss ist ein Wasserdichter, aber wenn das Boot aufgeblasen ist steht der so unter Spannung, dass da das Wasser zwischen den Zähnen durch tropft (das sind pro halbe Stunde Regen sicherlich ein paar Liter und die Laufen auch auf den Sitz => Man sitzt im Wasser ...).

    In einem Bootsforum wurde für ein sehr ähnliches Problem (fast das gleiche, nur anderes Boot) Vaseline als erstes Mittel der Wahl vorgeschlagen. Ich bin mir aber unsicher, ob da nicht Sand zwischen den Zähnen hängen bleibt und das Problem sich damit womöglich vergrößert :-?

    Habt ihr noch Ideen, wie man ohne Nähen mit geringem Aufwand den Reißverschluss abdichten kann?

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