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Ultraleicht Trekking

Harakiri

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Alle erstellten Inhalte von Harakiri

  1. Moin! Die Packliste sieht ziemlich ordentlich aus, aber man könnte ein paar Dinge noch austauschen. Das meiste wäre aber Geschmackssache. Das hier fällt mir spontan beim Durchlesen mit dem Handy auf: - meiner Ansicht nach ist ein Mückennetz im August nicht nötig, selbst am Anfang der Saison braucht man es nicht wirklich. Mückenspray ist deutlich komfortabeler - der Löffel ist recht schwer - je nach Route können Trailrunner Normalsterbliche komplett überfordern, aber prinzipiell geht das natürlich und du wirst am besten wissen, was für dich passt - ich persönlich würde nur mit einem geschlossenen, sehr stabilen Zelt so eine Tour unternehmen. Generell finde ich es komisch, dass du so viel Angst vor Mücken hast, dass du ein Kopfnetz dabei hast, aber auf ein klassisches, geschlossenes Zelt verzichtest, aber du wirst das schon richtig einschätzen können - vielleicht könntest du ein leichtes Groundsheet in Erwägung ziehen - mir wären die Wasservorräte etwas zu groß - ich persönlich würde das Merinoshirt durch eine leichte Fleecejacke ersetzen oder ergänzen, um damit bei kühlen Temperaturen wandern zu können - wasserdichte Socken könnten deine Stimmung durchaus aufbessern und ggf. sogar zur Gesundheit beitragen - falls die Sitzmatte nicht in Torsolänge ist, ist hier noch ein bisschen Raum für Optimierungen, genau wie beim Kissen - was ist dein Plan, wenn die Matte delaminiert oder irreparabel beschädigt wird? - die Hose ist extrem schwer, ist das eine Hochtourenhose? Hier lässt sich eine Menge Gewicht sparen, falls die Tour es zulässt - auf die Windjacke würde ich verzichten, je nach Route würde die sowieso früher oder später reißen, mir wäre das einfach zu schade und außerdem hast du ja schon eine Regenjacke dabei - die Mütze ist recht schwer, außerdem ist das immer so eine Sache mit Mückennetzen und Schirmmützen, Hüte sind meistens besser - in den Gefilden schadet ein Ersatzliner für den Rucksack nie - was für ein Beutel ist das für deine Nahrung? Der ist wirklich sehr leicht, bei der Menge Futter Vielleicht hilft dir der ein oder andere Punkt davon und ich konnte etwas helfen.
  2. Abend! Da ich vor wenigen Tagen den halben Weg gelaufen bin, kann ich vielleicht bei ein paar Punkten helfen. Wenn du ernsthafte Konsequenzen zu befürchten hast, falls auch nur ein paar Partikel durch die Luft fliegen, ist es auf praktisch jedem Weg eine ganz schlechte Idee, auf die Medikamente zu verzichten. Und wenn es auch nur Probleme bei der Anreise geben sollte... Theoretisch ginge es noch ein paar Kilometer hinter Grövelsjön, aber das wird wohl irrelevant sein. Später kreuzt man auch noch einmal die Straße. Generell lohnt es sich in der Gegend oftmals sehr, Anhalter zu fahren. Aktuell bin ich mit jemandem in Kontakt, der von Grövelsjön bis Fjällnäs in kürzester Zeit mit drei Leuten gemeinsam per Anhalter gefahren ist, und das dürfte komplizierter sein, als von Grövelsjön bis Idre oder so zu kommen. Zu direkten Busverbindungen kann ich dir nicht so viel sagen, aber die Busse sind generell sehr verlässlich, die Fahrer freundlich und die Fahrten günstig. Bei Problemen lassen die Fahrer mit sich reden und halten oft auch gerne an besonderen Stellen, falls Bedarf besteht und man nett fragt. Ich bin das Stück nicht gelaufen, allerdings sollte die Terminvereinbarung per Facebook Messenger gut funktionieren, etwas gegenteiliges habe ich von niemandem gehört. Der Markt lebt sonst von den Norwegern, die dort günstig klassische schwedische Produkte einkaufen wollen und da aktuell die Grenzübertritte nicht ganz regulär möglich sind, wird das bei dem Laden erst einmal so bleiben. An deiner Stelle würde ich dort aber sowieso nicht einkaufen, sondern einfach ein paar Kilometer per Anhalter oä. fahren und dich günstig in einem der größeren Orte in der Nähe eindecken. So spart man unglaublich viel Geld - das könnten schnell mal über 50€ sein. Ob du es glaubst oder nicht, es lohnt sich sogar vom Geld her, aus Grövelsjön heraus ein paar Stunden bis nach Mora zu fahren und zurück zu kommen, wenn man auch nur für vier oder fünf Tage Nahrung besorgen will (und umweltschädlich ist das auch nicht per se, weil sowieso immer große Busse fahren und die Strecke ist sehr, sehr schön - Dalarna von seiner besten Seite)... Die Busfahrt müsste jeweils ca. 155 SEK kosten und das sind drei Chipstüten in den Fjällstationen, Strom kannst du auch im Bus laden usw. In Fjällnäs lohnt es sich übrigens auch, ein paar Kilometer die Straße Richtung Osten zu Fuß zu laufen und dort einzukaufen, anstatt sich auf das Minisortiment des Campingplatzes zu verlassen, wenn es um Essen geht. Allerdings ist der eine Host auf dem Campingplatz der deutschen Sprache mächtig und sehr nett, ich habe dort Strom geladen. Der Umweg in den Nachbarort kostet nur wenige Kilometer und hat den Vorteil, dass von dort aus der Einstieg auf den richtigen Weg einfacher ist, als über die Straße zu dem Skigebiet bei Fjällnäs. Dort ist es nämlich alles andere als leicht, den richtigen Weg zu finden, weil sich dort über ein halbes dutzend Pfade in ähnliche Richtungen trennt und es keinerlei Schilder gibt. Es kostet wahrscheinlich zwar nur 10-15 Minuten, den richtigen Weg zu finden - nervig ist es trotzdem und das nächste Mal wäre ich einen Ort weiter gelaufen und wäre dort aufgestiegen, auch wenn das Stück ab den Aussichtspunkt an der Straße bis zum Rogen Naturreservat-Schild unglaublich schön ist. Wichtig sei übrigens zu erwähnen, wenn es um Nahrungsmittelbeschaffung geht: Als ich an der Skedbrostugan war, hätte ich noch die Chance gehabt, praktisch das letzte bisschen Essen zu kaufen, was halbwegs leicht war. Im Rogengebiet wird es zukünftig wohl nur noch an der Rogenhütte Nahrung zu kaufen geben. Aber dort ist das Sortiment wirklich toll - besser und marginal günstiger als in den großen Fjällstationen, die man im Norden mitnehmen kann. An einigen der Hütten ist wahrscheinlich nur Barzahlung möglich und das besser mit kleinen Scheinen! Mit manchen Hosts kann man reden, andere verkaufen einem aber ggf. nichts, wenn man nicht kleine, passende Scheine dabei hat. 500 Kronen zählt in den Hütten wohl als sehr großer Schein, habe ich mehrmals erlebt. Ich meine schon, allerdings brauche ich persönlich keine und habe daher nie genau geschaut. In Grövelsjön wird es das garantiert geben (dort gibt es sogar einen vollwertigen Outdoorbekleidungsladen in der Fjällstation) und ich meine, dass es in der Rogenstugan auch die Möglichkeit gab. Zur Not kannst du jederzeit zu einem der Supermärkte nahe der Straßen trampen. Sorgen machen würde ich mir definitiv keine, aber es kann generell nie schaden, für längere Zeit Batterien einzupacken. Die paar Gramm verschaffen unglaublich viel Sicherheit. Ich kann nur für mich sprechen, aber mir geben die 150g Luxusgewicht einer dicken Powerbank ein unglaubliches Sicherheitsgefühl, und bei Batterien wird es nicht anders sein. Dein Basisgewicht ist ja niedrig. Aber warte mal ab, vielleicht weiß jemand mehr. Zur Not wird das definitiv jemand auf ODS sagen können. Anfangs geht das noch ohne Probleme, aber im Süden könnte das eng werden. Ohne GPS-Gerät, Karten oder Handy kann man sich auf dem Weg böse verlaufen und das würde ich nicht riskieren wollen, daher habe ich eine 26800mAh-Powerbank dabei gehabt und es auch nicht bereut. Aber nötig ist das eindeutig nicht! An folgenden Stationen kann man definitiv Strom tanken: Sylarna FS, Helags FS, Fjällnäs Campingplatz, Grövelsjön FS. In Grövelsjön durfte ich ohne irgendeine Gegenleistung ca. 10 Stunden warten und Strom laden, allerdings dauert dort das Aufladen auch wesentlich länger als normal. Blahammaren müsste die Möglichkeit auch bieten, allerdings habe ich das nicht getestet (ist ja nur 16km von Storlien entfernt). Und der Host in der Fältjägarstugan ist sehr nett und würde dich im Notfall auch die Geräte laden lassen, da bin ich mir sicher, auch wenn man dort regulär definitiv nicht Strom tanken kann und der Shop auch am Schließen ist bzw. schon fast nichts mehr hatte, als ich da war. - Ich kann dir nur stark von dem Regenrock abraten! Mein Experiment damit ist glorreich gescheitert. Bei starkem Wind schützt dich das Ding höchstens vor Unterkühlung und das wars. Wahrscheinlich habe ich sogar das gleiche Modell wie du. - Meiner Ansicht nach wird eine Apex-Mütze viel viel viel zu warm sein. Ein Daunenschal ebenfalls, meistens sogar nachts. Vorausgesetzt, du bist nicht sehr temperaturempfindlich. Aber lass das besser mal drinnen, Reserven schaden nie, genau wie ein zusätzliches Schlachtuch, mehr Socken uä. Das ist ja nicht der Heidschnuckenweg, sondern hoch gelegene Tundra mit Permafrostböden. - Ein Kopfnetz wirst du nicht brauchen, im August schon gar nicht. Reichlich Mückenspray ist angenehmer, am besten eine Kombination aus mehreren Mitteln. Und so arg mückenbelastet war es für mich jetzt Anfang/Mitte Juli nie, wobei es natürlich immer darauf ankommt, was du schon so erlebt hast. - Wahrscheinlich brauchst du keine Stirnlampe. Ich nehme zumindest nie eine nach Nordskandinavien im Sommer mit, wobei es ja durchaus etwas Nacht geben wird. - Ladekabel und Stecker sind noch nicht gewogen und sind oftmals recht schwer. - Klopapier kannst du dir am Anfang etwas sparen, indem du es von den Fjällstationen mitnimmst. - Schere, Pinzette usw. lassen sich gut in einem kleinen Taschenmesser vereinen. - Eventuell kannst du dir den Hut sparen, wenn du kein Mückennetz mitnimmst. Du hast ja Sonnencreme. Andere Kopfbedeckungen sind leichter und besser bei Wind. - Deine Wanderhose ist sehr schwer, genau wie die Stöcke. - Ich wage es mal die Behauptung aufzustellen, dass 40g-Windjacken für Nordschweden eher ungeeignet sind bzw. dafür zu schade sind, vor allem mit einem 60l-Rucksack. Auch wenn es nur 40g sind, würde ich sie einfach weglassen. - Ansonsten halte ich eine Xlite mit einer 3mm EVA-Matte für unnötig warm. R-Wert von 1,5 würde vermutlich sogar reichen, da man praktisch durchweg auf weichem Boden schläft, der einen warm hält. Sollte es kalt werden, kann man einfach die Schlafplatzwahl überdenken. Auf die EVA-Matte würde ich auf jeden Fall verzichten, da der Untergrund meistens sehr nett ist und viel verzeiht. - Was hast du eigentlich an den Füßen an? Wenn du auf Trailrunner oä. setzt, retten dir Sealskinz vielleicht die Wanderung. Für mich ist das das der beste Ausrüstungsgegenstand überhaupt. Es gibt mehrere Furten auf der Strecke. Wenn es länger regnen sollte, ist das nicht groß anders, als weglos zu wandern. Eine Flussdurchquerung zwischen Sylarna und Helags ist unter Umständen deutlich über 10m breit. Dafür brauchst du auch eine Lösung: Entweder richtig dicke Treter, Schuhe speziell zum Furten oder Trailrunner mit wasserdichten Socken, die du nach der Furt überziehst. (Ich persönlich würde die Wanderung übrigens nicht wieder mit Trailrunnern machen wollen, im Rogengebiet war das schon unschön.) - Antireibungscreme ist eventuell hilfreich, bspw. Hirschtalg oder andere Cremes. Deine Füße werden wahrscheinlich des Öfteren für längere Zeit nass sein. - Leukoplast darf nicht fehlen, Blasenpflaster auch nicht (fallen die bei dir unter "Pflaster"?). - Wasserdichte Handschuhe sind äußerst ratsam. Die regendichten Forclaz-Fäustlinge harmonieren bestens mit den Fleecehandschuhen, falls es mal richtig unbequem wird. Eine kleine Anregung: Falls du dein Zeitfenster etwas ausweiten kannst, nimm dir vielleicht drei Tage mehr und besteige entweder gemütlich einen Berg im Sylmassiv oder den Helags und schau dir den Wasserfall Njupeskär am Fulufjäll an, das ist die Extratage definitiv wert. Entschuldige, falls ich etwas überlesen habe. Hoffentlich konnte ich helfen. Viele Verbesserungsvorschläge sind natürlich nur meine Meinung. Deine Packliste ist ganz gut und einige Dinge werden wohl nur Geschmackssache sein. Die anderen Nutzer werden dir bestimmt auch noch viel sagen können, bestimmt liege ich mit ein paar Sachen ein bisschen daneben.
  3. Wir wären uns in den nächsten Tagen wohl über den Weg gelaufen, gäbe es da diese lästigen Uniklausuren nicht... Leider bin ich heute aus Grövelsjön abgereist und nicht noch bis Sälen weitergelaufen. Auf das Stück von Fjällnäs bis Blåhammeren kannst du dich definitiv freuen, das ist sehr sehr schön. Danke übrigens für die tollen Berichte. Das sollte auf jeden Fall gesagt sein.
  4. Genau das hatte ich jetzt 9 Tage am Stück die ganze Zeit an (fast immer auch nachts) und habe es dabei einmal etwa nach fünf Tagen gewaschen, an zwei Tagen hatte ich darunter noch ein Aclima Woolnet Langarm-Shirt. Riechen tut es trotzdem weniger, als viele „normale” Synthetikoberteile nach einer Stunde Joggen. Wäre das Ding nicht so teuer und gleichzeitig recht fragil, würde ich es sofort jedem empfehlen. Wie es sich bei wirklich heißen Temperaturen schlägt, kann ich allerdings nicht sagen, nur gefällt mir das Shirt wirklich sehr gut.
  5. Bei aller Liebe für ultraleichte Lösungen: Denk doch mal darüber nach, die Matte auszutauschen, wenn dich das so massiv stört. Der Schlaf, der so verloren geht, ist doch niemals die paar Gramm wert. Das Problem ist jedem zweiten hier im Forum bekannt und gäbe es eine ordentliche Lösung dafür, wäre es nicht schon mindestens zwei Dutzend mal Thema gewesen.
  6. Das wirkte nur auf mich so und sollte gar keine Unterstellung sein! Entschuldige auf jeden Fall die Unterstellungen, das war gar nicht böse gemeint. Aber es ist auch nicht der ganze Beitrag nur auf dich bezogen, sondern generell auf das Meinungsbild, was Cumulus gegenüber in deutschen Foren herrscht. Ich denke jedenfalls, dass ein Vergleich von Cumulus und WM komplett vermessen ist, weil sie in einer komplett anderen Liga spielen. Und auch wenn du eine einzelne negative Erfahrung mit WM gemacht hast, machen ja alle Leute, die bei Cumulus auf die Seite gehen und sich die systematisch falschen Daten durchlesen und dann glauben, eine negative Erfahrung - bei sehr, sehr vielen Produkten. Und ich denke, dass das recht eindeutig ist. Jedenfalls liest man bei bei Unternehmen wie Cumulus ständig von falschen Daten und Mängeln. Bei anderen Produzenten wie Zpacks passiert das ab und zu. Und bei WM sind es krasse Einzelfälle - viele höchst erfahrene Leute vertrauen den Produkten ihr Leben an. Und ich würde das auch tun, anders als bei einem Produkt von Cumulus. (Ich denke aber auch, dass Sachen die die Qualität der Nähte usw. massiv überbewertet werden. Meistens sind die Unterschiede ja nur kosmetischer Natur. )
  7. Interessanter Artikel, auch wenn ich einige Dinge komplett anders sehe. Grundsätzlich konnte ich vieles davon auch bei mir beobachten, vor allem die Charts bei den Arcs stimmen deutlich mit meinen persönlichen Erfahrungen überein. Das Leute, die besonders leicht unterwegs sind, auch außerordentlich erfahren sind und längere Trips bei schwierigen Konditionen unternehmen, bei denen sie äußerst lange Distanzen zurücklegen, dürfte in Deutschland und generell Europa aber absolut nicht stimmen. Bisher war die überwältigende Masse der Leute, die ich bisher auf Trails getroffen habe, die über einen wirklich breiten Erfahrungsschatz verfügte, eher schwer unterwegs und sehr auf Sicherheit bedacht. Zwar haben diese Leute oft keinen unnötigen Schnickschnack mit sich geführt, aber ihre Produkte waren in der Regel sehr robust und niemand von ihnen hat sich groß Gedanken über die Ausrüstung, sondern eher andere Fähigkeiten gemacht. Die Sachen haben ja immer gut funktioniert und weshalb sollte man sie austauschen? Dazu kommt denke ich oft noch, dass man Risiken systematisch über- und gleichzeitig unterschätzt. Die Gefahren hoher Rucksackgewichte und Nachteile schweren Schuhwerks werden belächelt und moderne Innovationen wie Ultraleichtprodukte, aber auch GPS-Geräte, Uhren und so weiter werden falsch evaluiert. Viele Leute halten beispielsweise Karten für sicherer als GPS-Geräte für die Navigation, was natürlich absoluter Unfug ist. Trotzdem sind diese Leute oftmals sehr erfahren. Viel erfahrener als irgendwelche Wochenendwanderer, die mit leichtsinnig leichter und unpassender Ausrüstung mit Komoot auf dem Handy durch das Mittelgebirge in der Nähe stolpern, ohne sich irgendwelcher Gefahren bewusst zu sein. Ich denke, dass sich gerade erfahrene Wanderer besonders gerne an traditionellen Konzepten festbeißen und ihre Augen vor Innovationen verschließen. Man kann aber auch sehr viel von ihnen mitnehmen, unzwar nicht nur aus Reiseberichten, sondern ab und zu auch über Ausrüstung. Bei mir ist es eigentlich auch nicht anders. Es gibt Sachen aus dem Ultraleichtbereich, die ich in naher und wohl auch ferner Zukunft nicht probieren werde, weil ich bereits jetzt sehr sicher bin, bereits die perfekte Lösung gefunden zu haben, ohne die anderen Konzepte ausprobiert zu haben. Von daher kann ich sehr gut nachvollziehen, dass andere Leute auch Dinge gar nicht erst probieren wollen, die für sie unsinnig klingen. In meinem Fall zeichnet sich aber sowieso ab, dass ich mich viel eher für ein minimalistisches und sicheres Outdoorerlebnis interessiere als für ein möglichst leichtes. Und solange mein Basisgewicht zwischen etwas über 3kg im Sommer und bis zu 6kg im einstelligen Minusbereich schwankt, mache ich mir gar keine ernsthaften Gedanken mehr darüber, leichter zu werden. Im Gegenteil, meine Ausrüstung wird eher schwerer und für mich habe ich mittlerweile gemerkt, dass weder Tarps, noch Quilts, Kochsysteme oder Luftmatratzen etwas für mich sind. Sie machen das Wandern meiner Ansicht nach aufwändiger und komplizierter, was bei der Anschaffung von Brennstoffen und höheren Zeitaufwand anfängt und bei wirklichen Risikofaktoren aufhört. Es gibt Ultraleichtkonzepte, die nicht sicher sind und es auch so bald nicht sein werden und das weiß ich erst, seitdem ich negative Erfahrungen mit ihnen gemacht habe. Und bei manchen Dingen muss ich diese Erfahrungen gar nicht erst machen. Das werden jetzt bestimmt viele Leute anders sehen, klar. Aber ich sehe viele Ideen aus dem Ultraleichtuniversum als sehr unausgereift an, was nicht heißen soll, dass ich nicht voll und ganz hinter sehr niedrigen Basisgewichten stehe, auch gerne weit weit unter den (finde ich) veralteten 5kg. Der Artikel wirkt jedenfalls recht einseitig, auch wenn das bei der amerikanischen Weitwandertradition viel Sinn macht. Ich denke jedenfalls nicht, dass es bei vielen Dingen im Outdoorbereich ein "Richtig" und "Falsch" gibt, was der Artikel ja durchaus suggeriert.
  8. Ich kann den Cumulus-Hype nicht ganz teilen. Meine Produkte von Aegismax aus China kosten nicht einmal die Hälfte und haben die gleiche, wenn nicht gar eine bessere Qualität. Die Dinger, die ich bisher persönlich gesehen habe, haben mich absolut nicht überzeugt. Klar, es mag sein, dass es schlechtere Anbieter mit höheren Preisen gibt, aber bei der Qualität ist das Zeug höchstens mittelmäßig und der Hersteller lügt bei den Produktangeben praktisch durchweg bis sich die Balken biegen - das wurde hier im Thema schon ausführlich besprochen und ich finde nicht, dass man Cumulus da irgendwie in Schutz nehmen sollte. Besonders die Temperaturangaben sind komplett unverlässlich, die angegebenen Maße oftmals auch. Wenn du Western Mountaineering deshalb nicht magst, musst du Cumulus doch förmlich hassen, oder? Das einzige Argument, das für mich für ein teureres Produkt spricht, wenn es eine qualitativ gleichwertige und günstigere Alternative gibt, sind ethische Bedenken. Aber was das angeht ist Cumulus fast unterste Schublade und nimmt sich nicht viel mit den Produzenten aus China, die oftmals sogar Entendaunen verwenden, für die nicht extra Tiere leiden müssen. Mit WM ist das gar kein Vergleich, dabei ist der Preissprung nicht einmal so riesig. Ich will die Produktionsbedingungen von chinesischen Firmen damit nicht beschönigen, aber die Sachen von Cumulus haben auch mindestens eine 5 als Schulnote für ihren ethischen Background verdient. Es mag auch gute Argumente für Cumulus geben, das will ich gar nicht in Frage stellen. Ich persönlich habe auch schon mehrfach dafür argumentiert, aber WM direkt mit Cumulus zu vergleichen, finde ich dann doch etwas gewagt, denn selbst wenn dein Modell von WM nicht so toll ist, ist das anders als die systematischen Verfehlungen von Cumulus trotzdem nur ein Einzelfall.
  9. Hast du mal nachgewogen, wie hoch das Gewicht pro Tüte inklusive Packung ist? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sich das lohnt und wirklich nachhaltig ist es bei dem ganzen Verpackungsmüll dann leider auch nicht mehr. Mir wäre die Kaloriendichte aber sowieso viel zu gering. Die angegebenen Nährwerte sind leider inklusive Öl angegeben, welches in dem eigentlichen Pulver aber nicht vorhanden ist.
  10. OT: Das mit den DCF-Heringsbeuteln verstehe ich auch nicht, weil das nicht einmal die leichteste Lösung ist und DCF Eigenschaften hat, die man für einen kleinen Beutel sicher nicht braucht. (Genau wie bei Outdoorportemonnaies. Diese kleinen Drogendealertütchen wiegen nur ein Zehntel davon und halten trotzdem hunderte bis tausende Kilometer. Zudem sind sie transparent, was bei Bahntickets usw. sehr vorteilhaft ist.)
  11. Mit voller Bekleidung in den VBL zu schlüpfen ist eine verdammt schlechte Idee. Die Klamotten werden dann nämlich feucht. Besser ist es, wenn du lediglich die lange Unterwäsche trägst und die Kleidung über den VBL legst. Das ist nur kurzfristig weniger warm. Ich wüsste nicht, weshalb der Apache GWS nicht ausreichen sollte. Mit dem Antelope GWS ärgerst du dich außer in den Extremszenarien wahrscheinlich den ganzen Sommer durch bzw. ist es sogar komplett undenkbar, ihn überhaupt zu verwenden. Ich persönlich würde den Antelope GWS im winterlichen Nordnorwegen verwenden, aber bin auch weniger Temperaturempfindlich. Mir wäre das mit einem VBL für -20°C genug. Ich würde an deiner Stelle lieber zwei Schlafsäcke oder wenigstens einen Quilt kaufen, damit du flexibler aufgestellt bist. Du wirst für das gleiche Geld zwei tolle Produkte finden. Und wenn es unbedingt ein einzelner Gegenstand sein soll: Mit einem Winterquilt würdest du dich wenigstens etwas weniger im Hochsommer ärgern. Ich benutze im Hochsommer in Deutschland oftmals gar keinen Schlafsack, vielleicht ist das auch mal eine Überlegung für dich wert, wenn du auf eines der zwei Modelle bestehst.
  12. Die Tatsache, dass das Zeug reißen kann, habe ich gar nicht bedacht! Danke für den Hinweis. Wobei mir die Regenhose auch schon einmal in Norwegen gerissen ist... Meine Route steht noch nicht. Sicher ist nur, dass ich auf jeden Fall einen der langen Wanderwege dort laufen werde. Entweder nur den südlichen Kungsleden oder das ganze Gröna Bandet. Ich werde wahrscheinlich öfters die Wege verlassen, aber eigentlich nur oberhalb der Baumgrenze. Hat sonst noch jemand Erfahrungen mit der Kombi Regenrock + Tyvekhose bei kaltem Regenwetter gemacht oder kann mir etwas dazu sagen?
  13. Harakiri

    Training

    Vor ein paar Jahren, als ich noch intensiv Kraftdreikampf betrieben habe, hat mir das Supplement tatsächlich sehr gegen Beschwerden in den Kniegelenken geholfen. Anders hätte ich gar kein Beintraining mit regelmäßigem Joggen vereinbaren können. Dann habe ich irgendwann die Laufeinheiten rausgeworfen und mich nur noch auf den Kraftsport konzentriert. Das MSM war nun nicht mehr nötig, weil ich keine Beschwerden mehr hatte. Mittlerweile mache ich keinen Kraftsport mehr, gehe dafür aber 3 mal pro Woche laufen und habe ebenfalls keine Probleme mehr mit den Knien. Wenn die Fitnessstudios wieder öffnen, werde ich aber definitiv wieder auf MSM zurückgreifen (müssen), wobei ich sicherlich nicht mehr annähernd so schwer wie um mein 18. Lebensjahr herum trainieren werde. Bei mir kollidiert das Krafttraining komplett mit dem Joggen und reduziert meine Ausdauerleistung drastisch.
  14. Hat jemand schon Erfahrung mit der Kombination Regenrock + Tyvekhose bei richtig schlechtem Wetter in Nordskandinavien gesammelt? Ist das stupid light? Ich bin gerade am überlegen, ob ich anstatt einer konventionellen (und schweren) Regenhose lieber die beiden Sachen kombinieren soll. Das wäre immerhin eine flexible, modulare Lösung mit über 100g Gewichtsersparnis.
  15. Stimmt, aber jetzt ist es leider etwas zu spät. Ich habe damals lediglich die aktuellen Modelle der üblichen Hersteller abgeglichen und mich dann gegen sämtliche Modelle entschieden und stattdessen ein modulares System aufgebaut. Der Rab Mythic Ultra kam nur dazu, weil ich in Norwegen keinen anderen Schlafsack gefunden habe und dringend einen neuen brauchte. Ursprünglich war mein Budget allerhöchstens 500€ klein und für das Geld bekommt man selbst auf dem Gebrauchtmarkt kaum etwas, das für bis zu -30°C ausreichend ist. So schlimm, wie sich das die meisten vorstellen, ist es tatsächlich gar nicht im VBL. Nach einer gewissen Zeit wird es nicht mehr feuchter darin, wahrscheinlich weil die Luftfeuchtigkeit dann 100% erreicht hat. Ich habe nie in meinem eigenen Saft gelegen. Die Luft ist schon sehr feucht, aber gerade in den kühleren Nächten war es sogar sehr angenehm. So kuschelig wie in einem Daunensack ohne Liner ist es natürlich lange nicht, aber ich persönlich kann mich damit gut arrangieren, solange ich lange Unterwäsche trage. Das Konzept ist finde ich durchaus interessant, allerdings will ich so ein teures Produkt nicht auf gut Glück kaufen und dann damit Versuchskaninchen auf einer wochenlangen Skitour spielen. Wenn in ein paar Jahren einige gute Erfahrungsberichte dazu vorliegen, spricht kaum etwas dagegen. Ich stelle mir vor allem die Reinigung davon befremdlich vor und wenn die Beschichtung versagt, hat man auch ein Problem. Außerdem stört die fehlende Kapuze (auch wenn man eine dazu bestellen kann, wird es dann am Hals problematisch). Aber der Preis ist schon eine Ansage. Für die Bedienung habe ich im VBL zu wenig Platz, außerdem muss man sie danach sowieso sofort entleeren. Bei zweistelligen Minustemperaturen ist bei mir der Schlafsack schon nach einer einzigen Nacht fast hin. Ich würde fast pauschal zu einem VBL raten, sonst könnte das schon bei drei oder vier Übernachtungen richtig böse enden. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ein VBL wie der WM HotSac kann im Notfall auch noch als Biwaksack benutzt werden usw. Bei mir landet er deshalb sowieso fast in jeder Packliste, falls mal das Zelt versagt.
  16. Klar! Das könnte aber etwas ausführlicher werden. (Von der Grundidee habe ich auf ODS schon Bilder hochgeladen und einen kleinen Text verfasst.) Bei mir war es so, dass ich bei meinen Wintertouren bisher immer ein kleinteiliges, modulares System angewendet habe, weil mir das Geld für einen ordentlichen Winterschlafsack fehlte - vor allem für den Einsatz im skandinavischen Winter. Dort ist es sowieso Standard bei längeren Touren ohne Hütten, einen Vapour Barrier Liner (VBL) zu benutzen, also einen dampfdichten Liner, der den eigentlichen Daunenschlafsack vor Schweiß schützt. Daunenschlafsäcke kann man bei tiefen Minustemperaturen kaum trocknen und deshalb muss man penibel darauf achten, dass sie trocken bleiben. Um vor Flüssigkeit in Form von Kondenswasser oder "Kondensschnee" sicher zu sein, die sonst gerne mal am Fußende in den warmen Schlafsack eindringt, ist bei nicht stark wasserabweisenden Schlafsäcken außerdem noch eine weitere Hülle hilfreich. In meinem Fall habe ich erst einen dünnen Notbiwaksack verwendet, der praktisch nur eine geschlossene Rettungsdecke ist. Mittlerweile benutzte ich stattdessen einen langlebigeren Tyvek-Biwaksack, der zudem mehr Wärme spendet. So wird der Schlafsack (zumindest in der Theorie) weder von innen durch Körperflüssigkeiten, noch von außen durch Kondenswasser nass und isoliert immer optimal. Zudem isolieren die Schichten prima. Da mein Hauptschlafsack aus Daune an sich auch mit den beiden Schutzschichten nicht warm genug für alle Bedingungen ist, lege ich einen weiteren dünnen Daunensack in ihn hinein, um den Wärmebereich weiter auszuweiten. So sind es bei wirklich tiefen Temperaturen - also weit unter -20°C - vier Schichten. Man kann sich also schon vorstellen, wie spaßig es ist, sich beim nächtlichen Wasserlassen bei -25°C aus dem VBL zu friemeln, dann den Daunenschlafsack darüber herunterzustülpen, den großen Schlafsack zu öffnen und dann auch noch den Tyvek-Biwaksack zur Seite zu schieben. Das dauert schon über eine Minute und kann nicht mal eben im Halbschlaf erledigt werden. Und dann muss man auch noch raus... Ich persönlich würde in jedem Fall eine schwerere Lösung bevorzugen, die weniger komplex ist, aber leider gibt es keine Lösung für die Problematik, die nicht vierstellig kostet. Bei uns im heimischen Winter sieht meistens auch gar nicht so anders aus. Alleine VBL und Daunenschlafsack sind schon mühseliges Herumgefummel genug. Und weil ich immer, wirklich immer ein nasses Fußende bekomme, verzichte ich auch hier im Winter nur ungerne auf die wasserabweisende Hülle und bin somit dreischichtig unterwegs. Der Hauptschlafsack hat gerade einmal eine Komforttemperatur von ~5°C und trotzdem komme ich mit dem Schichtaufbau locker bis etwa -7°C aus. Man muss dann je nach Tour immer abwägen, ob man lieber ein paar hundert Gramm sparen möchte, oder einen deutlich zu schweren Schlafsack wählt, bei dem man das Nasswerden einkalkuliert. Ich habe mir jetzt einen Schlafsack mit -9°C Komforttemperatur gekauft und denke, dass ich mit den ~400g mehr trotzdem deutlich zufriedener sein werde. Damit das System ordentlich funktioniert müssen die Schlaf- und Biwaksäcke natürlich von der Größe einigermaßen ineinander passen. Bei mir passt das von den Verhältnissen recht gut. Die Modelle, die ich verwende, sind folgende: VBL: Western Mountaineering HotSac -> relativ schmal (140g) Daunenschlafsack 1: Rab Mythic Ultra 180, 5°C Komf. -> sehr schmal für einen Schlafsack (373g) Daunenschlafsack 2: von Decathlon, -17°C Komf. -> recht breit und eher lang (1775g) Außenhülle: Tyvek-Biwaksack von Aliexpress -> sehr geräumig und lang (248g) Der VBL ist nicht dehnbar und limitiert somit sowieso die Beweglichkeit. Selbst wenn die Schichten darüber riesig wären, würde das also herzlich wenig Unterschied machen. Eng anliegende Teile darüber sind also sogar optimal, solange die Daunen noch loften können. Sowohl der VBL, als auch der Tyvek-Biwaksack erhöhen die Komforttemperatur des Setups um weitere fünf Grad. In der Praxis reicht das, um selbst bei deutlich unter -30°C gut zu schlafen. So, das sollte jetzt aber auch reichen. Hoffentlich ist es nicht zu sehr offtopic.
  17. Das ist alles eine Frage des Geschmacks. Grundsätzlich lassen sich sogar noch viel mehr Schichten übereinander kombinieren, solange sie von der Größe her miteinander kompatibel sind. Im Winter schlafe ich oft in einem dampfdichten Liner, der in einem dünnen Schlafsack steckt, der in einem Sommerschlafsack steckt, der in einem Tyvek-Biwaksack steckt. Hört sich kompliziert an und ist es auch. Die Schichten verrutschen schnell und man hat beim Aufstehen eine Menge Stress. Vom Gewicht her lohnt es sich trotzdem und Geld spart man durch so ein modulares System auch, da man so für eine breite Temperaturspanne ausgerüstet ist bzw. einfach Schichten weglassen kann, wenn einem zu warm ist. Funktionieren tut so ein Schichtensystem prima, allerdings hast du mit deiner Vermutung recht, dass es auch verdammt stressig sein kann, wobei sich das wohl bei zwei Schichten noch in Grenzen halten wird.
  18. Das langärmlige Aclima Woolnet Rundhals-Oberteil wiegt ca. 234g in L bei mir, allerdings lohnt sich das wirklich nur als Baselayer bei sehr tiefen Temperaturen (mit einem Fleecepulli darüber bin ich unterwegs, wenn es draußen etwa 0°C ohne Sonne sind). Trägt man nichts darüber, ist das Ding aufgrund der Netzstruktur sogar recht luftig und bietet meiner Ansicht nach kein gutes Wärme-Gewichts-Verhältnis.
  19. OT: Es gibt nicht die eine Lösung! Nur wenn man verschiedene effektive Herangehensweisen kombiniert, hat man vielleicht eine (sehr kleine) Chance, den Klimawandel zu stoppen. Wir sollten die Tierhaltung massiv reduzieren und unsere Art, Personen und Waren zu transportieren, komplett überdenken.
  20. Auch wenn ich die Mühe wirklich zu schätzen weiß, die hinter den ganzen Recherchen stecken, kann ich dem grundlegenden Gedanken nur vehement widersprechen. Ich denke, dass es schon falsch ist, wenn man beim Wandern oder Backcountry-Skifahren großartig schwitzt und daher auf VBL-Kleidung angewiesen ist. Wenn man sich etwas luftiger kleidet und schwere Anstrengungen vermeidet, dürfte Schweißbildung absolut kein Problem sein. Isolationsjacken sind finde ich ungeeignet, um sich darin mit einem Rucksack länger fortzubewegen. Ich finde es jedenfalls deutlich logischer, in atmungsaktiven Kunstfaserklamotten oder Merinoteilen unterwegs zu sein und leicht zu frieren, als in wärmerer Kleidung zu schwitzen. Das ist die sicherste Methode. In den Pausen kann man dann immer noch eine Isolationsjacke anziehen. Schon nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an das leichte Frieren und hat dann absolut keine Probleme mit Schweißbildung mehr.
  21. Obwohl die Temperaturen ständig um den Gefrierpunkt gekreist haben, kam ich gut mit dem Kondenswasser im Zelt zurecht. Das lag aber nur an meinem Schlafsystem aus VBL + Schlafsack + Tyvek-Biwaksack. In den kälteren Nächten wurde das Lanshan 1 Pro förmlich zur Tropfsteinhöhle. Im Schnee ließ sich das Zelt jedenfalls prima aufbauen und mit stürmischen Böen, die es fast während der gesamten Tour gab, hatte ich nie Probleme - und das, obwohl ich auf die Abspannleinen des Lanshan verzichte. Manchmal war es außerdem etwas nervig, dass man bei leicht schrägem Untergrund und Schnee schnell mal innen an das Mesh gedrückt hat und somit etwas nass wurde, weil die Bodenwanne sehr niedrig ist. Durch den Tyvek-Biwaksack war das aber kein wirkliches Problem, das Ding hat meinen Schlafsack super trocken gehalten und durch den VBL innen habe ich wirklich gar keinen Loft während der gesamten Tour verloren, obwohl es sowohl geregnet, als auch geschneit hat, ich ständig an das Außenzelt gestoßen bin und nie die Chance hatte, irgendwelche Sachen zu trocknen. Hätte man Schneeschuhe ordentlich am Hyberg Attila befestigen können, wären sie wohl im Gepäck gelandet. Weil das nur unschön ging, habe ich mich spontan gegen sie entschieden und bin nur mit wasserdichten Stiefeln (kein Goretex, das wäre eine Katastrophe gewesen) aufgebrochen. Ich weiß aber gar nicht, ob ich wirklich mehr Strecke geschafft hätte, wenn ich mir bei dem leichten Rucksackgewicht zwei Kilo schwere Schneeschuhe unter die Füße geschnallt hätte, da ich auch so immer auf mindestens 30-40.000 Schritte kam. Auf Ski wären auch ohne Probleme 40-50km am Tag möglich gewesen, allerdings hatte ich zu viel Angst vor der letzten Etappe bei Dillenburg und generell sehr unreinem, dreckigen Schnee sowie schmalen, steilen Wanderwegen, auf denen ich nicht bremsen könnte. Diese Angst war allerdings komplett unbegründet. Der Weg war bis auf die ersten 10 Kilometer hinter Brilon extrem einfach zu gehen und danach gab es nur noch eine Hand voll Stellen, an denen Ski schwierig zu handeln waren. Besonders die Schneequalität war ausgezeichnet. Ein großer Teil des Weges führt an Loipen vorbei und mir sind nicht wenige Langläufer begegnet. Nächstes Jahr werde ich den Weg definitiv noch einmal mit Ski gehen, nicht zuletzt als Warm Up für die nächste Skandinavientour. Meiner Ansicht nach eignet sich die Gegend nämlich klasse zur Vorbereitung auf Touren in extremeren Gefilden.
  22. Mir fehlten noch etwas weniger als 50km, zwei Tage wären es also noch gewesen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich ca. 100km hinter mir. Bei den Schneeverhältnissen war das schon recht viel. Das Einzige, was ich auf der Tour vermisst habe, waren Backcountry-Ski.
  23. Das hier sind einige Impressionen meines komplett autarken Versuches, diesen Winter den nahegelegenen Rothaarsteig zu durchwandern. Auch wenn mir das nicht ganz gelang, möchte ich dennoch diese Bilder mit euch teilen: Leider delaminierten sich bereits ab der zweiten Nacht die ersten Kammern meiner nagelneuen Xlite und so musste ich die Tour nach fünf Tagen im Schnee abbrechen. Am Ende konnte ich kaum noch mit der Matte im Zelt liegen. Das anfangs nette Kopfkissen an der Matte war nämlich zu einem 80cm großen Wulst mutiert, der einem die Fläche im Zelt raubte und stetig wuchs. Ansonsten kam ich mit knapp 5kg Basisgewicht super aus. Besonders vom Hyberg Attila (danke, hbfire!) kann ich nur schwärmen. Insgesamt war die Tour ein voller Erfolg, und das obwohl sich zu meiner kaputten Matte auch noch eine Maus gesellte, die sich in mein Lanshan 1 Pro knabberte, um an eine offene Tüte Studentenfutter zu gelangen.
  24. So in etwa. Oder hier als Videobeispiel von mir. Wobei es sicherlich schönere Bauwerke gibt. Das hier von @mawi toppt alles: (Hier im Video zu sehen)
  25. Tunnelzelte wie die Expeditionsvarianten von Helsport oder Black Label-Tunnel von Hilleberg dürften das auch ohne Probleme schaffen, ohne deutlich mehr als drei Kilo auf die Waage zu bringen. Modelle wie das Keron oder Nammatj fühlen sich sogar in der Antarktis und auf Grönland pudelwohl und wurden schon auf zahllosen Expeditionen verwendet. Von Materialversagen hört man da eher selten. Mir ist mal das Gestänge von meinem Hilleberg Soulo gebrochen, was wohl allerdings zum Teil an meiner Ungeduld lag, schätze ich - und weniger an Böen mit 37,9m/s und massivem Schneefall. Das Zelt stand nach dem Bruch einfach weiter, trotz des kaputten Segments. Selbst komplett eingeschneit hatte es als Geodät nie wirklich mit der Schneelast zu kämpfen und das, obwohl es nur ein 9mm DAC NSL Featherlite verbaut hat. Wenn man beim Lagerbau wirklich sorgfältig ist, immer hohe Schneemauern baut und das Zelt ordentlich abspannt, kommt man noch mit viel leichteren Modellen davon. Und je kleiner das Zelt ist, desto schneller ist der Schneewall fertig, man muss weniger Heringe verbuddeln und so weiter.
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