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Ultraleicht Trekking

„Barfuss“ durch den Harz


GirlOnTrail

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… also, nicht buchstäblich barfuss, aber stets minimalistisch in Barfussschuhen.

Ich geniesse das große Glück, direkt im Harz zu wohnen (war Absicht), und bin hier fast jedes Wochenende sowie in meinen Urlauben „on tour“. Aufgrund der Größe dieses schönen, rund 130km langen und sich auf drei Bundesländer erstreckenden Mittelgebirges und angesichts der Tatsache, dass ich gerne auch mal 10 Tage kreuz und quer „durchtrekke“, passt das vielleicht doch schon in „Reiseberichte“. ;) Wenn Ihr mögt, nehme ich Euch gerne ab und zu mal mit in mein Märchenland, dem ich besonders verbunden bin.

Da viele Harztouristen nur noch über Borkenkäfer und die wirklich frappierenden Veränderungen des „Gesichtes“ des Harzes sprechen, ist es mir ein besonderes Anliegen, den „Wald im Wandel“ zu zeigen - denn überall ist Leben, und es wächst schon an ganz, ganz vielen Orten Neues nach. Der Harz bekommt ein anderes Gesicht, als wir es durch die Fichtenmonokulturen gewohnt waren. Es wird ein vielfältiges, etwas wilderes, aber auch ein schönes Gesicht. Man kann über die (wirklich bedrückenden) Kahlschläge und umgestürzten Nadelbaumskelette klagen - oder man kann offen, interessiert und neugierig beobachten, wie sich die Natur dieses Mittelgebirge zurück erobert, und ihm eine robustere, duldsamere, geeignetere Haut überzieht.

Heute gab es ein großes Ründchen im Selketal, mit ziemlich viel „Rauf- und Runter“. Der Ostharz ist geprägt von mehr Freiflächen, Wiesen und Weite, als man es im Westharz antrifft, sowie schon ursprünglich anderem Baumbestand. Auf den zum Teil sandigeren Böden wechseln sich Laubmischwald, aber auch kleine Birkenhaine sowie alte Eichen- und Kastanienbestände ab. Das Schöne am weitläufigen Selketal ist, dass man unweit der bekannteren „Attraktionen“ flugs auf kaum begangene Trampelpfade wechseln und, wenn man das mag, keine Menschenseele treffen kann. Wer ortskundig ist, kann sich dort verlustieren, wo sonst nur die Schweine laufen.

 

 

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Danke Euch für das nette Feedback! 😊

Es freut mich, wenn „mein“ Harz hier inmitten der imposanten Impressionen aus Skandinavien, Frankreich, Portugal und UK sein Plätzchen fände. Werde den Thread sicher regelmäßig mal füttern. 

Im Moment stehen eher Wochenendtouren an, aber der Trekkingrucksack für größere „Vieltages-Kringel“ von und bis Haustür steht quasi schon wieder parat.

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  • 2 Wochen später...
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Heute gab es einen kleinen Sonntags-Abstecher in die alte Heimat. 

In der Gegend zwischen Seesen und Lautenthal, im Nordwestzipfel des Harzes, hier im südlichen Niedersachsen gelegen, verläuft unter anderem der Harzer Försterstieg, der dort auf einem Teilstück mit dem Steinway-Trail gemeinsame Sache macht. Dieser Themenweg, der noch vergleichsweise jung ist, erinnert an den gebürtigen Seesener Henry Steinway, der ein Heinrich Steinweg war, bevor er sich aufmachte, in den USA ein berühmter Flügelbauer zu werden. Sehr liebevoll ist der Weg, den man im Seesener Kurpark starten oder auch beenden kann, mit dem Flügel-Symbol kenntlich gemacht, und er verläuft in nordöstlicher Richtung bis nach Wolfshagen (Wo man den renaturierten Steinbruch keinesfalls verpassen sollte).

Die Wege sind hier überwiegend Waldautobahnen, welche ich sonst sorgfältig zu meiden versuche. Na gut, ausnahmsweise. Hatte den Charme, dass man zur Abwechslung mal richtig entspannt und ungebremst „speedhiken“ und Gas geben konnte, ohne auf jeden Fußtritt Acht geben zu müssen. 

Im Westharz hat die Tektonik die unterliegenden Platten schroff aufeinander geschoben und gestapelt, so dass sich überall unvermeidliche Anstiege ergeben - es ist definitiv die sportlichere Hälfte des Harzes. Genießen kann man speziell hier, zwischen Seesen und etwa noch bis Clausthal hoch, dass noch „richtiger Wald“ da ist. Auf der Luv-Seite des Brockens kommt nicht nur wesentlich (!) mehr Niederschlag herunter, da die aufsteigenden und sich abkühlenden Luftmassen und Wolken sich hier abregnen. Es ist auch im Schnitt rund 2-3 Grad kühler als in meiner ostharzer Wohngegend (Was das ausmacht, wissen wir ja mittlerweile leider alle). Daher haben die verbliebenen Fichten hier noch den längeren Atem, und man kann ein Bild des Harzes geniessen, wie er einmal war - mittlerweile durchmischt mit viel Laubwald-Naturverjüngung, die sich aufgrund der genannten günstigen Verhältnisse hier hervorragend schlägt, ja, in den vergangenen Jahren geradezu explodiert.

Das frische Mai-Grün gehört doch zum schönsten, was es im Wald zu sehen gibt. Ich genoss heute mein Läufchen bei äußerst wechselhaftem Wetter, das sich zwischen sehr bedrohlichen, gewittrig anmutenden Wolken, ordentlich Wind und dann beinahe schon wieder albern kitschigem Postkartenhimmel kaum entscheiden konnte.

(P.S.: Angeklickt werden die Bilder scharf.)

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Geschrieben (bearbeitet)

Ginster-Explosion oberhalb des Bergstädtchens Lautenthal und Blick auf die Innerste-Talsperre von der „Lageswarte“ aus, einem sehr schönen Aussichts-Gipfel. Geradeaus im Hintergrund der Brocken, links liegt Wolfshagen eingebettet.

Habe heute mal mein neues Beinkleid ausgeführt und bin extrem begeistert! Aenergy-UL-Trailpants von Mammut, die wird den Posten „Hose lang“ in meinem Trekkingrucksack übernehmen und die (getreuen!) 155g-Tchibo-Funktionsleggins trotz 10g-Penalty ablösen. Sowas von angenehm, leicht und luftig! 

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Der Name der Hose
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Oberhalb von Lautenthal findet man die „Mandolinenhütte“ mit einem sehr schönen Plätzchen zum Rasten (Flügelsymbol „Steinway“).

(Sorry für die Bildqualität, ist ein altes 8er-iPhone mit H-Kennzeichen! 😅 Gibt bald ein neues.)

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  • 2 Wochen später...

Bin auch schon oft im Harz unterwegs gewesen, allerdings mit dem Fahrrad (Gravelbike oder MTB).

Ich mag die westliche Ecke mit Innerstetal und Wildemann sehr. Gibt ein paar nette Stellen, wo ich demnächst mal mit Quilt & Tarp übernachten werde.

Ich finde die "appen" Fichten nicht schlimm. Es wächst ein neuer Wald - und ich finde ihn freundlicher und schöner.

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  • 3 Wochen später...

Vergangenes Wochenende ging es Freitag bis Sonntag ein bisschen quer durch den (West-)Harz, dieses Mal auf den Baudenstieg, der auf der gewählten Strecke auch parallel zum Karstwanderweg verläuft. Soll man bei Gewitter- und Starkregenwarnung losziehen? Nein. Hat man zur Strafe vom Wetter eins auf den Popo bekommen? Ja.

Eine Viertelstunde vor dem Inferno konnte ich noch die wunderschönen, weitläufigen Braunlager Bergwiesen bestaunen und genießen:

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X-Mid ordnungsgemäß auf dem Campingplatz abgestellt.

Soviel Gesellschaft ist es gar nicht gewohnt. Hat alles gehalten? Yes! 😁

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Direkt hinter dem Campingplatz kann man wunderschön laufen (wenn man will, auch richtig weit - direkte Anbindung an das Wegenetz „ab Zelt“ ist gegeben) und den Abend mit einer kleinen Rundtour ausklingen lassen. Tote Fichten? Ja. Sehr viel Weitblick, wo mal Wald war? Ja, vorübergehend auch. Aber auch sehr viel schönes, zartes, kleines, buntes, lebendiges zwischen den hölzernen Gerippen? Ich finde: Ja!

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Am nächsten Tag gab der Baudenstieg den „AT“ - green tunnel und Regen à la Maine! Ich finde diese Nebelstimmung einfach so bezaubernd und mystisch und konnte mich gar nicht sattsehen. Bei dem Wetter hatte ich die gewählten Pfade auch ziemlich für mich alleine:

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Der „trail“ hier schon ein ausgewaschenes Bächlein:IMG_3474.thumb.jpeg.60056764b00d522afa51dd808e714de2.jpegIMG_3473.thumb.jpeg.9d3b19a38b3a6a4231987839ee77d03b.jpeg

Der Iberger Albertturm oberhalb von Bad Grund, in der Nähe des sehr schönen Arboretums „Weltwald“, ist nur schemenhaft zu erahnen:IMG_3476.thumb.jpeg.88432facb972420235b3696004f54f9d.jpeg

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vor 49 Minuten schrieb dermuthige:

Nachdem ich den Brocken auf einer Klassenfahrt vor Ewigkeiten enttäuschend fand, hab ich mich nie mehr hingetraut ... muss ich wohl ändern :ph34r:

Wahrscheinlich musstet Ihr die langweilige Brockenstrasse hinaufgehen? 

Ich mag die Strecke von Ilsenburg hinauf über den Heine-Weg sehr, entlang der herabrauschenden Ilsefälle, dann entlang an der Scharfensteinklippe (frühmorgens ein hammerstes Fotomotiv jenseits von Handyknips!) und schließlich über den masochistischen Hirtenstieg hinauf. Einmal im Jahr muss ich mir das Geben. Man hat wunderschöne Aussichten, auch auf die Eckertalsperre unter einem, aber sollte sich an den Lochplatten des originalen Genzstreifens nicht stören, auf denen man läuft (und die etwas geschicktes, zielsicheres Stochern mit den Trekkingstöcken erfordern).

Generell finde ich seine - des Brockens - Flanken am schönsten, und all die kleinen , grün und felsig eingebetteten „Gipfelbegleiter“ : Hohnekamm, Große Zeterklippe, Leistenklippe…

 

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