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Ultraleicht Trekking

Regenliner für 60 Liter Ruckack möglichst langlebig und trotzdem leicht. Myog?


Mia im Zelt

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Hallo,

 

nachdem meine Frage im kurze Frage- /Antwort-Thread überraschend viel diskutiert wurde, möchte ich ein eigenes Thema dazu eröffnen.

Bisher benutzen mein Mann und ich die blauen Müllsäcke vom Hagebaumarkt als Liner, doch die gehen leider schnell kaputt. Seiner war nach einem Nutzungstag schon löchrig und meiner nach ein paar Tagen. Gewicht liegt bei 60g pro Sack. Abgesehen von der Nachhaltigkeit ist das für Urlaubstouren begrenzt, auf Thruhikes finde ich das nervig. Hatte auch schon schwarze Bauschuttsäcke versucht, doch die sind mit über 100g ziemlich schwer und zudem etwas zu klein. 

Daher bin ich auf der Suche nach einem Ersatz und ziehe es in Erwägung selbst welche zu nähen. Ein möglicher Stoff mit dem ich schon genäht habe: https://www.extremtextil.de/ripstop-nylon-zeltstoff-silikonbesch-20den-36g-qm.html

Jedoch bin ich mir unsicher, ob der Stoff wasserdicht genug ist weil manchmal liest man, dass Silnylon doch nicht so dicht ist. DCF ist auch eine Möglichkeit, da schreckt mich aber doch der Preis ein wenig ab. Kennt sich jemand mit der Thematik aus und hat Stoffempfehlungen odr gar schon mal einen angefertigt? 

Oder doch wieder einen Müllbeutel? Manchmal liest man im Forum von Müllbeuteln, die sehr lange (200 Tage Dauernutzung oder gar 2 Jahre) halten. Mir ist ein möglichst nachhaltiges Produkt wichtig. D.h. für mich nicht, dass es ein Leben lang hält, aber mind. einen Thruhike von mehreren Monaten überlebt. (Zum Schwimmen soll es übrigens nicht genutzt werden...:grin: Nur wandern.) In einem Thread von 2014 haben @Bastiund @Norweger die schwarzen 120l Müllsäcke für Schwerlasten von Swirl empfohlen. Die sind im Einkaufswagen gelandet, doch inzw. bestehen die aus 80% Recyclingmaterial. Wie sich das auf die Stabilität auswirkt ist mir noch nicht bekannt. 

 

Viele Grüße 

Mia

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Hi Mia,

ich bin froh, dass Du dieses Thema eröffnest. Ich hatte die Tage noch keine Zeit, auf Deine "kurze Frage" zu antworten und hatte derweil damit gehadert, ob eine längere Antwort in dem "Kurze Frage kurze Antwort" Thema OK wäre.

Diese Müllsäcke taugen in der Tat nichts.

Nachdem ich statt einem Rucksackliner in der Vergangenheit eine Regenhülle verwendet hatte (z.T. nervig und bei Wind nur eingeschränkt wirksam) bin ich mit meinem neuen Atompacks Mo nun auch auf einen Rucksackliner gewechselt. Da ich bei Atompacks einmal im "Kaufrausch" war, habe ich mir den dort angebotenen Nylofume Pack Liner mitbestellt.

Auch wenn ich damit bisher erst zwei Wochen "im Einsatz" war, wage ich die Behauptung, dass der richtig lange halten wird. Das Material ist zäh und widerstandsfähig. Wenn man daran zieht, bekommt man die Folie praktisch nicht gelängt. Ich habe den Liner mit 34 g gewogen, wobei der für meinen 50 l Rucksack sogar noch sehr großzügig dimensioniert ist. Ich werde ihn wohl noch kleiner schneiden, da ja nicht alles im Rucksack wasserfest verpackt werden muss. In Deinem UL Rucksack kannst Du das vermutlich problemlos auf 25 g runterschneiden.

https://atompacks.co.uk/collections/accessories/products/pack-liners

Zu Deiner Idee mit dem Nylon Gewebe: Nylon nimmt bekanntlich Wasser auf. Das führt sogar bei Zelten aus silikonisiertem Nylon dazu, dass nach Regen das Zelt auch von innen nass ist (auch ohne Kondensation) und das Trocknen vergleichweise lange dauert. Streicht man von innen über so eine regennasse Zeltplane, ist die Hand nass.

Beim Zelt ist das unproblematisch, da die Zeltplane normalerweise nicht berührt wird. Bringt man aber ein zweites Gewebe mit dem nassen Nylon Gewebe in Kontakt, wird das vormals trockene Gewebe Wasser aus dem Nylon aufsaugen. Was mit dem Innenzelt bei so einem Nylon Zelt nach dem Einpacken los ist, dürfte bekannt sein.

Auf Dein Problem bezogen erwarte ich, dass der Inhalt Deines Rucksack Liners Wasser von diesem aufnehmen wird, das Regenwasser also Schicht für Schicht (Rucksack, Liner, Wäsche) bis in die letzte Ecke eindringt. Der Inhalt wird sicher wesentlich langsamer nass werden, als ohne. Aber wir kennen alle diese gewissen Tage, an deren Ende man sich fragt, warum man sich das antut.

Als Rucksackliner taugen m.M. nach nur Folien, also absolut wasserundurchlässige Materialien; keine Gewebe.

DCF ist sicher geeignet, aber für diesen Zweck wohl vollkommen überzogen und durch die starke Belastung durch Stopfen, Knicken, usw. womöglich gar nicht mal so gut geeignet.

Eine zähe Kunststofftüte wie dieses Nylofume von Atompacks erscheint mir am geeignetsten. Ich nutze den Liner übrigens jetzt auch zur Kompression des Inhalts und lasse Kompressionssäcke wie den vom Schlafsack einfach weg. So gesehen wiegt der Liner dann letztlich nichts extra.

Bin gespannt, welche weiteren Erfahrungen es zum Thema gibt.

Viele Grüße

Marcus

 

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ich bin mit meinem Packsack sehr zufrieden. Er hält dicht und wird auch mit wenig Feingefühl zum Aufpumpen der Isomatte genutzt. Seit ich ihn gebastelt hatte ist er ohne Löcher, die Klebenähte halten bombenfest, ich würde ihn wieder basteln.  

 

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@HikeInLaponia Vielen Dank für deine lange Antwort, sie gibt viel Auskunft. Daran hatte ich gar nicht gedacht, aber es stimmt. Silnylon nimmt Wasser auf, wenn auch nicht extrem viel. Im Zelt ist das tatsächlich kein Problem, aber bei einem Regenliner, der im Kontakt mit Kleidung etc. ist, mag das anders aussehen. Zumindest klingt deine Vermutung einleuchtend. Dann werde ich von meiner Idee Abstand nehmen mit diesem Material einen Regenliner zu nähen. Wenn taugt wahrscheinlich nur DCF oder ein sehr robustes Zeltbodenmaterial (=schwer). Die halten ja auch dicht, wenn man damit auf einer Pfütze sitzt. 

Den Nylofume-Liner habe ich mir angeschaut. Leider ist er bei Atompacks ausverkauft, aber bei ebay habe ich ihn gefunden. Vor Bestellung habe ich noch ein YT-Video aus den USA angesehen, wo diese Beutel wohl von sehr vielen Thruhikern verwendet werden. In den Kommentaren haben einige berichtet sein mehreren Jahren den gleichen Beutel zu benutzen. Demnach ist er für mich einen Versuch wert. Hoffentlich reicht die Größe für meinen 60L Rucksack aus. Ich werde nach einiger Zeit über meine Erfahrungen berichten. 

@Wander Schaf Vielen Dank für die Verlinkung von deinem MYOG-Liner! Über die Suchfunktion hatte ich ihn tatsächlich nicht gefunden. Klingt vielversprechend.

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Hi Mia,

ich habe den Liner auch noch hier gesehen: https://hikerhaus.de/products/nylofume®-pack-liner-wasserdicht-sack

Gekauft habe ich dort aber noch nichts; kann also zu dem Händler nichts sagen.

@Christian Wagner: Nylofume besteht aus Polyamid. In Faserform wird dieser Kunststoff als Nylon bezeichnet :-) . Das klingt jetzt komisch, aber es ist eben kein gewebter Nylonfaden, sondern eine Nylon Polymer Folie, die wasser- und geruchsdicht ist und als sehr haltbar beschrieben wird. Angeblich soll die Folie sogar so geruchsdicht sein, dass auch Bären vom Inhalt nichts mehr riechen. Aber dazu habe ich keine eigene Erfahrung und werde es auch nicht testen. Polyamid kann mit durchaus verschiedenen Eigenschaften produziert werden. Insofern muss man mehr wissen, um einen 1:1 Ersatz für Nylofume zu finden.

Viel Spaß draußen; ich habe mir heute doch einen leichten Sonnenbrand geholt. Die UV-Saison ist da. Aber egal, der Tag heute hat mir richtig gut getan.

Viele Grüße

Marcus

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Mal die Suche aktivieren.. hier waren immer Müllbeutel aus dem Amiland über eBay der hottest hint.

Alternativ die Begrifflichkeiten auf englisch in Verbund mit UL in eine Suchmaschine eingeben und bestimmt ploppt was in einem amerkanischen Forum auf.

Regenhüllen verhelfen dem ablaufenden Wasser oft dazu über die Schultergurte in den Rucksack zu gelangen. Windanfällig sind sie zudem.

btw. 60 Liter? Im Winter braucht man keine Regenhülle.

Bearbeitet von Dingo
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vor 26 Minuten schrieb Dingo:

Mal die Suche aktivieren.. hier waren immer Müllbeutel aus dem Amiland über eBay der hottest hint.

Alternativ die Begrifflichkeiten auf englisch in Verbund mit UL in eine Suchmaschine eingeben und bestimmt ploppt was in einem amerkanischen Forum auf.

Regenhüllen verhelfen dem ablaufenden Wasser oft dazu über die Schultergurte in den Rucksack zu gelangen. Windanfällig sind sie zudem.

btw. 60 Liter? Im Winter braucht man keine Regenhülle.

Die Anmerkungen finde ich durchaus weiterführend. Die meisten Sachen können vermutlich ohne Probleme nass werden, nur Klamotten und Schlafsack sind doch zu schützen. Okay, jemand der im Monsum wandern geht sieht das vermutlich anders. 

Im Augenblick nehme ich ganz normale leichte Abfallsäcke, die reichen zumindest für den Wochendend bis Wochentrip vollkommen aus und danach kann gleich noch der Müll, welcher beim Wandern entsteht mit entsorgt werden. Nachteilig sehe ich dabei eigentlich nur, dass für längere Touren das Material doch zu dünn ist.

Bei Müllsäcken müsste doch eigentlich Schwerlastabfallsäcke das äquivalent auf dem europäischen Markt sein?

 

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vor 8 Stunden schrieb Dingo:

hier waren immer Müllbeutel aus dem Amiland über eBay der hottest hint.

Weil Leute im US-Sprachraum die/den "trash compactor bag" propagieren muss das natürlich das Allerbeste sein. Dass das einfach "Müllsack" heißt, muss ja nicht weiter stören...

 

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Ich hab sei längerem so Vakuumbeutel. Die sind recht robust, sind wasserdicht und man kann dazu noch super sein Gelumpe komprimieren. Kann ich nur empfehlen.

So oder so ähnlich:

https://www.amazon.de/Vakuumbeutel-Aufbewahrungsbeutel-Wiederverwendbar-Aufbewahrungbeutel-Handtücher(Keine/dp/B07FD3LX52/ref=sr_1_11?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=1LT8WRUKQDIK2&keywords=vakuum%2Breise&qid=1652074547&sprefix=vakuum%2Breise%2Caps%2C66&sr=8-11&th=1

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vor 10 Minuten schrieb ULgäuer:

Weil Leute im US-Sprachraum die/den "trash compactor bag" propagieren muss das natürlich das Allerbeste sein. Dass das einfach "Müllsack" heißt, muss ja nicht weiter stören...

 

Nun. Wenn sie, wie ich erinnere, aus einem anderen Material, ich meine Folie, bestehen dann ja. 

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Gibt wohl sogar einen "contractor bag", also "Handwerker-Beutel" grob übersetzt. Unterschied einfacher Müllbeutel mit Zug zu einem dickeren Müllbeutel mit oder ohne Zug. Jedenfalls wenig sinnvoll sich Plastikbeutel über den Atlantik schicken zu lassen, die davor beide und vielleicht sogar in derselben Fabrik in Asien produziert wurden und so oder so in alle Teile der Welt gleichermaßen verkauft werden.

Das ist so, wie wenn man sich ein englischsprachiges Youtube-Video von einem amerikanischen Umzugsunternehmen anschaut und die loben "moving boxes" über alles. Der Enthusiast setzt nun alles daran diese ominösen "moving boxes" über den Teich zu importieren, weil die sind ja unvergleichlich gut. Ein Umzugskarton aus einem örtlichen Baumarkt kann das nicht. Der wäre zu schnöde.

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Hier ist ein Thread dazu. In den USA habe vor ein paar Jahren die "richtigen" Hefty's nicht gefunden, aber eine gute Alternative in Ace Hardware Store (ohne Zug, aber ich rolle den Beutel oben einfach auf). Die funktionieren bei mir prima, und es ist noch keiner kaputt gegangen. Vielleicht hilft das ja weiter.

 

Bearbeitet von ULgeher
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