Rangliste
Beliebte Inhalte
Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 09.03.2022 in Beiträge
-
Saale-Horizontale Anfang März - in vier Tagen rund um Jena
lampenschirm und 10 andere reagierte auf cafeconleche für Thema
So, heute zurückgekehrt von einer spätwinterlichen bis vorfrühlingshaften Umrundung von Jena, einer Empfehlung von @Anhalterund @lampenschirm, mit ortskundigen Empfehlungen von @Zippi. Gut erreichbar mit der Bahn: Jena Paradies (RE von Halle) 3km, Jena West (2km) und Jena Göschwitz (RE von Erfurt, nichts für empfindlichen Magen, da pendelnder Zug) Offizieller Einsatzpunkt laut offiziellem Flyer: Jena Göschwitz gegen den Uhrzeigersinn; würde ich nicht unbedingt so machen, weil man dann die schönste Etappe gleich am Anfang hat. Ich treffe @einar46am Westbahnhof und wir steigen zum Forsttum auf, auf der Westseite, um dann im Uhrzeigersinn zu laufen. Es ist zunächst noch etwas sonniger als vorhergesagt, aber nicht wärmer. Es eröffnen sich immer wieder schöne Blicke auf die Stadt im Tal. Der Forsttum ist leider abgeschlossen. Wir wandern auf schönen Waldwegen entlang, erreichen den Bismarckturm, auch zu. Scheint Methode zu haben. @Anhalterstößt an der ebenso geschlossenen Gaststätte Landgrafen zu uns. Im Wald erste Frühlingsboten: Das sollen Himmelsschlüsselchen werden (wilde Primeln) Und hier ein Meer von Winterlingen: Gegen Abend erreichen wir die von @Zippiempfohlene Unterkunft, die innen viel ordentlicher ist als ich es von außen vermutet habe. (Bild leider unscharf). In Anbetracht der erwarteten Minusgrade schlafen wir drinnen. Vielleicht bringt das ja ein Grad. Und ich stelle sogar noch mein Zelt auf, weil ich darin so gut schlafe. Das klappt sogar - elf Stunden! Ich liebe mein Zelt! Zwischendurch träume ich von Seelöwen.11 Punkte -
Saale-Horizontale Anfang März - in vier Tagen rund um Jena
lampenschirm und 9 andere reagierte auf cafeconleche für Thema
Am nächsten Morgen wachen wir gegen sieben, halb acht endgültig auf; @einar46ist superfix beim Zusammenpacken. Ich eigentlich auch. Frühstück verschieben wir und wandern erst einmal los. Nach einigen Minuten treffen wir einen Mann, der seine Hunde ausführt. Ob wir die Leute seien, die in der Hütte übernachtet hätten? Dann sei er beruhigt; er habe immer ein Auge drauf, halte die Hütte auch immer ein bisschen in Ordnung, weil sie manchmal "von jungen Leuten" nicht so hinterlassen werde, wie das schön wäre. Aber bei unserem Alter sei er beruhigt. Er fragt, ob wir aus Jena seien, und ist sehr erstaunt und positiv überrascht, dass wir von ganz woanders herkommen. Zwischen neun und halb 10 stößt @Zippi in Dornburg dazu und @Anhalterübt sich in Trailmagic: fährt Zippi zum Trail und bringt Leckereien mit - hochwillkommen! Wenn man wollte, könnte man hier viel Geschichte und Kultur studieren, Zippi erzählt von der Kaiserpfalz, Wikipedia ergänzt im Nachgang, besonders zur Zeit der Ottonen so um 900 / 1000. Das Städtchen sieht trotz des grauen Himmels ganz entzückend aus; drei verschiedene Schlösser aus unterschiedlichen Zeiten ("Altes", "Renaissance" und "Rokoko"); Barock- und englischer Landschaftsgarten, Rosengarten sind etwas für eine andere Jahreszeit und etwas mehr Wärme - wir laufen weiter. Die Autorin versucht ein Foto von den drei Schlössern, das leider so sehr misslingt, dass es hier nicht gepostet wird. Vielleicht ergänzt ja jemand. Auf besonderen Wunsch eben jener Teilnehmerin weichen wir vom Wege ab, um das Observatorium Tautenburg zu besuchen - man sieht aber nicht viel. Nun, ein Abstieg und Aufstieg gespart. Mal mäandert der Weg auf einer Höhenlinie um die Hügel, mal geht es ins Tal und wieder hinauf, mal laufen wir durch Buchenwald, mal über offenes Gelände mit schönen Blicken, und nach paarundzwanzig km und schätzungsweise 600 Höhenmetern (addiert) erreichen wir am Jenzig Zippis Garten mit Zeltwiese, nein: -wies:chen, ofenbeheizbarer Hütte. Auch Anhalter kommt mit Weinchen und Knabberzeug wieder dazu - ein gemütlicher Abend.10 Punkte -
Saale-Horizontale Anfang März - in vier Tagen rund um Jena
cafeconleche und ein anderer reagierte auf noodles für Thema
2 Punkte -
Leichtes freistehendes 2P Zelt
wilbo und ein anderer reagierte auf janphilip für Thema
OT: Ich halte das Aufstellen bei viel Wind mittlerweile auch für viel kritischer als die reine Windstabilität. Das beste Basislager Geodät bringt einem überhaupt nichts wenn man das Zelt nicht aufgebaut bekommt... Das Jannu ist beim Thema Aufbau nicht so einfach wie andere HB Zelte. In der Situation hättest du mit einem Allak oder Staika oder mit einem der HB Tunnel weniger Probleme gehabt. Die lassen sich alle problemlos bei viel Wind auch alleine aufbauen. Ich denke das Jannu hat HB eher für Bergsteiger entwickelt die ein leichtes aber zuverlässiges Zelt auch für Schneelast haben wollen.2 Punkte -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
Nautinto und ein anderer reagierte auf noodles für Thema
Bonfus Altus 48l in Ultra200, 440g (nachgewogen) (Flaschentaschen an den Trägern, variabler Rollverschuss mit Snaps, Bodenfach, Seitentaschen aus Robic) Ultra200 soll das robusteste und wasserdichteste Dyneema-Material in UL sein, fühlt sich tatsächlich auch so an, vollständig getaped, Träger sind gut eingenäht. Nach den ersten Einsätzen werde ich berichten.2 Punkte -
Nachdem ich jetzt ein paar Wochen hier Mitglied bin und schon ein paar Monate mitlese, möchte ich gern im folgenden einen Trail vorstellen über den hier noch nicht viel berichtet wurde. Ich möchte vorher noch anmerken, dass ich bedingt durch Budget, Wissen und dem was ich schon hatte nicht wirklich ultraleicht unterwegs war, aber dank des Forums ein wenig optimieren konnte. Allgemeines Der C2C verläuft einmal Quer von Küste zu Küste durch drei Nationalparks: die North York Moors, Yorkshire Dales und das Lake District. Dabei gibt es nur einen Abschnitt von circa 35km von Osmotherly bis Richmond, welcher ausschließlich durch flaches Agrarland mit viel Straße führt. Ich habe mich für die Laufrichtung Eastbound entschieden um mir den schwierigsten und schönsten Teil des Lake Districts für den Schluss aufzuheben und würde es auch wieder so tun. Trail: Wainwright's Coast to Coast, Nord England Zeitraum: 07.08.2020 - 17.08.2020 Laufrichtung: Ost → West (Robinhood's Bay, Nordsee → St Bees, Irische See) Distanz: ~300 Kilometer Höhenmeter: ~9000 Wetter: Meist schwüle 25°C, Nachts um 10-12°C Navigation: Guthooks Wandererfahrung vor dem Trip: Forststeig, Kumano Kodo Etappe Startort Zielort Strecke Unterkunft 1 Robin Hood's Bay → Cliffs of RHB [2,5km] wild2 Cliffs of RHB → The Lion Inn [43km] The Lion Inn3 The Lion Inn → Lovesome Hill [43,6km] Lovesome Hill Farm4 Lovesome Hill → Richmond [25km] The Lion Inn5 Richmond → Keld [35,5km] Bunk Barn & Yurds6 Keld → Raisbeck [35,3km] New House Farm7 Raisbeck → Angle Tarn [34,8km] wild8 Angle Tarn -> Borrowdale [29,3km] Chapel House Farm9 Borrowdale → Ennerdale Water [17,6km] wild10 Ennerdale Water → St. Bees [28,9km] New House Farm 0 Anreise Ich nahm den zeitigsten Flug nach Edinburgh und nachdem sich die Einreise trotz Corona sich als völlig unkompliziert darstellte, war ich bereits 40 Minuten nach der Landung schon in der Innenstadt. Dort blieb mir eine Stunde um eine Gaskartusche zu besorgen. Nach den ersten vier von google als "Outdoor shop" ausgewiesenen Läden sank meine Hoffnung auf warmes Essen für die nächsten Tage - dank Corona waren sie entweder geschlossen oder hatten noch keine neue Lieferung erhalten. Erst der letzte Shop auf meiner Liste konnte mir den Tag retten. So schaffte ich haarscharf noch meinen Zug nach Darlington von wo ich in den Zug nach Middlesbrough umstieg. Weiter ging es mit dem letzten Bus des Tages in Richtung des Startpunktes in Robin Hood's Bay, welches wegen eines Unfalls laut Busfahrer komplett von der Außenwelt abgeschnitten war. Immerhin durfte ich mitten auf der Landstraße aussteigen um querfeldein die letzten 5km bis zu meinem Ziel zu bewältigen. 1. Etappe (2,5km) Erst um 8 am Startpunkt angekommen ging es schnell mit den Füßen in die Nordsee und anschließen sofort auf den Weg, die Klippen hinauf um in der letzten Sonnenstunde noch einen Platz zum campen zu finden. Klippen um Robin Hood's Bay Der schönste Spot direkt am Ersten Tag (dem anstrengendsten) nach 18 Stunden Anreise und 2 Stunden wandern. Besser kann es natürlich nicht los gehen und motivieren für die nächsten 9 Tage.1 Punkt
-
Leichtes freistehendes 2P Zelt
ChrisS reagierte auf martinfarrent für Thema
Es gibt doch genügend Duplex-Threads für solche Fragen, oder?1 Punkt -
Ich habe dort am Sonntag, einen Tag vorm Flug, die eSim gebucht. Nach der Ankunft hatte ich zwar oben in der Leiste schon US Mobile stehen aber noch keine Balken fürs Netz und in den Einstellungen wurde auch noch keine Handynummer angezeigt. Am Tag darauf hat dann alles funktioniert und in San Diego habe ich überall Netz. Mal sehen wie es auf dem Trail ist.1 Punkt
-
Tourenvorschläge für 6 Monate Zeit
Trekkerling reagierte auf Sjeanmarc für Thema
Hello. If you start in April the Hexatrek, you will be in the Alps in may, too early. There will be too much snow. Going from the south, April is far too early for the Pyrenees. The only options I see is to start from somewhere in Germany and arrive in June in Vosges or to start in south of Spain to be in the Pyrenees mid June.1 Punkt -
Ukraine-Hilfe - Fahrer fuer Hilfslieferungen bzw Fluechtlinge zu fahren
martinfarrent reagierte auf khyal für Thema
Startorte Koeln - Duesseldorf - Berlin - Hamburg - Bonn - Muenchen - Frankfurt Beim Blau-Gelbe Kreuz (gemeinnuetziger Verein in Koeln seit 2014 fuer Ukraine-Hilfe) kann man sich als Fahrer fuer Fluechtlings-Transporte eintragen.1 Punkt -
EDIT : Aufgrund der weiteren Entwicklungen bei dem 2. Portal muss ich doch mal direkt in diesem Beitrag editieren, da ich aus meiner Sicht nicht mehr dazu raten kann, bei dem Portal unterkunft-ukraine.de Wohnraum einzustellen bzw seine persoenlichen Daten einzugeben. warmes-bett.de deutschlandweit Macht auf mich einen sehr guten Eindruck, von IT-Profis in der Freizeit programmiert und der Ablauf ist gut ueberlegt, natuerlich faende ich es besser, wenn die eigenen Stammdaten nicht fuer wohnungsvermittelnden Behoerden einsehbar waeren, aber ich kann verstehen, dass das Sinn macht... Sehr schoen auch die Kartenfunktion, bei der man sich die angebotenen Zimmer anzeigen lassen kann, also auch schauen, wer in der Umgebung auch Zimmer anbietet, um z.B. eine groessere Gruppe moeglichst nah miteinander unterzubringen... unterkunft-ukraine.de EU-weit Rate ich klar von ab... Machte zuerst einen ganz guten Eindruck, dann zuerst die rel versteckt gehaltene Option, dass die die kompletten Stammdaten an die Kripo zum Negativabgleich senden, dann haben sie einseitig ohne sich das Einverstaendnis der Nutzer geben zu lassen, oder ueberhaupt die Nutzer davon zu unterrichten, ihre Datenschutz-Erklaerung massiv veraendert, dass sie sich das Recht einraeumen, die kompletten Daten beliebig weiterzugeben und nun sollen noch oben drauf alle Nutzer bei einer verlinkten Firma ein Video-Ident-Verfahren machen, was zum Schutz der Gaeste logischerweise voellig unnoetig ist, da ja jeder Verwaltungsmitarbeiter, Polizei usw Zugriff auf die Meldedaten hat. In Kombination mit der "Datenschutz-Wildcard" die kompletten Daten beliebig weitergeben zu koennen und mit den Missbrauchsmoeglichkeiten, die ein mitgeschnittenes Video-Ident-Verfahren bietet, schrillen da bei mir die Aarmglocken... btw gab es auf entsprechende Emails von mir an die Orga (zur Klaerung) als Reaktion nur ein paar "Allgemeinsaetze" zurueck...1 Punkt
-
Ukraine-Hilfe - Kommunikation
martinfarrent reagierte auf khyal für Thema
Auch wenn ich Einiges, was Anonymous macht, nicht so hipp finde, die Idee, dass jeder ein bisschen dazu beitragen kann, die russische Zensur ueber den Krieg zu umgehen, in dem er auf Google 5 Sterne Bewertungen fuer Restaurants / Gschaefte in Russland abgibt und dann etwas zu dem Krieg inkl Bildern drunter schreibt, oder dafuer ein Tinder-Profil o.A. anlegt, finde ich nicht schlecht...mehr hier...1 Punkt -
Saale Horizontale Anfang März
ChristianB reagierte auf Anhalter für Thema
Das war ich. Sollten wir über das kommende WE sprechen, wüde ich mich vermutlich auch zumindest für eine Tageswanderung anschließen. Auf Gefahr hin mich zu wiederholen, es gibt "Zwei" Horizontalen. Einmal als 100km "um die Stadt herum" und einmal noch weiter nach Norden hinaus. Über weite Teile sind das die gleichen Wege. Nr. 1: https://www.horizontale-jena.de/strecken/100km-langstreckenwanderung/ Nr. 2: https://www.saalehorizontale.de/startseite Über Variante 2 gibt es auch glaub einen Bericht über eine 3-Tages Tour hier. Als Einstieg könnte man tatsächlich die Etappe 1 der Saalehorizontale wählen, da hat man gleich einige Highlights auf den ersten 10-15km und kann sich überlegen wie weit man möchte. @Zippi und @lampenschirm können ja auch mal schauen ob sie mitmöchten, bzw ggf ihre Erfahrungen und Meinungen teilen. Grade was Schlafmäöglichkeiten in der Natur angeht kenne ich ja nur äußerst rudimentär aus... beste Grüße! edit: hier noch der Link zum erwähnten Bericht:1 Punkt -
5-Tages-Bergtour Schweiz
Saxaddict reagierte auf Outdoor Maniak für Thema
Hallo Leute! Dies ist der letzte Teil meiner fünftägigen Tour durch das Berner Oberland in der Schweiz. Bevor ich zum schriftlichen Tourenbericht über gehe, füge ich noch den Link zum Video ein. Die letzten drei Videos, sind leider ziemlich untergegangen, aber ihr könnt die diese natürlich noch im Nachhinein anschauen. Die Videos sind sehr kurz, wobei immer wieder tolle Details ersichtlich sind, welche du nicht durch das Lesen des Tourenberichtes erfährst. Weil wenn ich jedes Detail erwähnen würde, müsste ich hier einen ganzen Roman schreiben Tag vier & fünf Über 10 Stunden habe ich geschlafen und nichts von dem kalten Wetter auf über 1900 m, habe ich mitbekommen. Nach den gestrigen Strapazen, während der Überquerung des Lavey und Hahnenmoospasses durch den Tiefschnee, war ich total am A****. Jetzt bin ich wieder ein bisschen erholt, mache mir nochmal ein schönes grosses Feuer, wärme mich auf (es hat -1°), koche Kaffe und bin dann startklar. Das Wetter ist trüb und es schneit zeitweise wie verrückt! Die letzten Meter auf den Schnee, rutsche ich auf meinem robusten UL Rucksack, wie auf einem Kajak hinunter. Dann geht es auf der Strasse lang und bald verwandelt sich der Schnee in Regen. Die billig Regenjacke und Hose aus Polyamid, halten tip top dicht, aber die Schuhe wieder einmal nicht… spätestens im Tal waren sie total voll gesogen! Angeschrieben sind sie natürlich mit waterproof, was auch sonst Auf dem Weg runter ins Tal, begegnete mir ein Regenbogen, welcher quer über das ganze Tal gespannt war. Ich vergass die nassen Schuhe völlig und freute mich sehr ab dem unglaublich schönen bereichernden Anblick, Des Regenbogens. Es war, als begrüsse mich das Tal auf der andere Seiten des Berges. Denn dass ich diesen überwinden konnte, ist alles andere als selbstverständlich. Unten in Lenk angekommen, suchte ich mir erstmal ein geeignetes Restaurant, um meine Dinge zu trocknen und etwas warmes zu essen. Da immer noch Corona Zeit ist, muss man überall draussen essen, da es nur 6° hatte, war es ein wenig frisch. Als ich drinnen so von der Theke stand, wurde mir klar, dass es hier wohl nur belegte Brötchen gibt und keine warme Mahlzeit. Schon wollte ich umkehren und einen besseren Ort suchen. Da es drinnen aber so angenehm warm war, fragte ich doch noch: „Sie haben nicht zufällig eine warme Suppe?“ Die Antwort hätte nicht besser sein können! „Selbstverständlich haben wir Suppe, heute gibt es Gulasch.“ Wow! In der Zwischenzeit, legte ich die nassen Socken und die Schuhe, über die Heizung. Als ich wieder weiter wollte, stellte ich fest, dass diese gar nicht angeschaltet war…. Arrrg! Beides war also immer noch triefend nass!!! Flipflops anziehen, raus aus der Bäckerei und rein ins nächste Sportgeschäft.300 Stutz liess sich liegen und hatte dafür zwei brandneue Bergschuhe aus Leder, ohne Membranen gekauft. schwer sind…. Sicher ein Kilo pro Fuss! Wenigstens blieben meine Füsse nun trocken. Am späten Nachmittag, geh ich dann weiter ins Tal hinein, zum Ursprung der Simmenquelle, dem eigentlichen Grund, warum es im Simmenthal überhaupt Leben gibt. Die ersten Meter, kann man neben den steilen Felsen, über 100 Wurzeln und lose Steine dem Bergbach entlang gehen. Auf dem Weg zum ersten Wasserfall, hat es zwei alte, morsche Holzbänke. Der kleine runde Platz davor, ist so weich und sanft, dass man ohne Iso darauf schlafen könnte Es war schon beinahe dunkel, als ich mein transparentes Tarp aufspannte und lege mich schlafen legte. irgendwie habe ich wohl die Zeit vergessen. Der letzte Tag, ist nicht auf dem Video zu sehen und es braucht auch keine grosse Erklärungen. Ich bin noch weiter hoch gegangen, bis zur eigentlichen Ursprung der Quelle. Das Wetter war so trübe, dass ich davon ehrlich gesagt nicht viel gesehen habe… Es war kalt und super windig und ich war froh, als ich wieder in Lenk am Bahnhof war und mit dem Zug nach Hause fuhr. Touren Total: 50 km und 4000 h.m. Ich freue mich auf eure Kommentare, Outdoor Maniak1 Punkt -
Es ist Dienstag, mein befristeter Vertrag ist ausgelaufen, neuer Job glücklicherweise nicht in Sicht. Also los. Ich fahre mit der Bahn in das lauschige Dorf Langnau im Emmental, um dort den Alpenpanorama Weg wieder aufzunehmen. Dort angekommen geht es zunächst in den örtlichen Coop Supermarkt, Wasser kaufen. Natürlich hatte ich meine Wasserflaschen zu Hause schon gefüllt, jedoch einen schwarzen Punkt in der einen Flasche übersehen. Gar nicht gut. Ich verwende Flaschen von CNOC Outdoors, sie sind halb flexibel, im Gegensatz zu Hydrapak Beuteln stehen sie wenigstens stabil in gefülltem Zustand. Diese Flaschen sind zum ständigen Wiederverwenden gedacht, an sich keine schlechte Idee. In der Schweiz gibt es aber einen PET-Recycling-Verein, die Rücklaufquote von PET ist gut, die Nachfrage nach Recycling-PET übersteigt das Angebot. Persönlich verwende ich eine PET-Flasche ca. eine Woche lang. Von der Handhabung her sind harte Flaschen einfach angenehmer, es sei denn, diese sollen in einer Laufweste untergebracht werden. CNOC verwendet poröses TPU Material, deshalb nimmt das Material Gerüche und Farben an. Kurz: Ich kann mich mit diesem Konzept nicht anfreunden. Eine Gatorade-Flasche mit breitem Deckel ist einfach angenehmer, z.B. um eine Elektrolyt-Tablette einzuwerfen. Eine CNOC Flasche muss man vorsichtig am oberen Ende anfassen, ansonsten das Wasser in hohem Bogen hinaus spritzt. Natürlich war es bereits 16:00 Uhr als ich endlich im Zug sass. Zunächst musste ich noch einmal beim Outdoor-Händler vorbei. Lange Hosen sollen es sein, für den Sommer. Ich entscheide mich für ein Modell von Arc’teryx, der Händler schreibt auf seiner Webseite dazu: “Dieses Produkt befindet sich momentan noch in unserem knallharten Test-Labor. Wir beeilen uns die letzten Prüfungen abzuschliessen, damit wir dir den bestmöglichen Produktetext liefern können. Danke für die Geduld!”. Verfügbar im Laden ist es trotzdem. Die Hosen sind sehr bequem, leider aber mit unnützen Taschen versehen. Ich steige erstmal auf, bis auf die Blasenflue. Nun stellt sich die Frage nach einem Schlafplatz. Länger irre ich im Hang umher, schliesslich ist es mir egal: Ich schlage mein Lager keine fünf Meter vom Weg entfernt in Sichtweite des höchsten Punktes auf. Falls es jemandem nicht passt, hat er halt Pech gehabt. Es gibt noch einen anderen Grund: Die Tiere des Waldes haben nun Nachwuchs, da lasse ich sie besser in Ruhe und übernachte eben möglichst abseits von Dickichten etc. Es kommt zu keinerlei Störungen. In der Nacht blässt der Wind, ich liege jedoch sehr bequem in meinem Notch mit Teilsolidem-Innern. Es ist sehr warm, die Uberlite hätte auch gereicht. Zwischendurch höre ich etwas grosses, vielleicht ein Elefant oder ein Moschusochse, was weiss ich. Natürlich teste ich auch die Griff-Halterungen von Tarptent aus, nachdem sich der leitende Gear Experte hier kritisch über die Montageweise von Trekking-Stöcken bei Tarptent verlauten liess. Ein Gefummel, Spitzen gegen oben funktioniert wunderbar, meine Stöcke sind überdies oben am Griff flach, d.h. sie versinken nicht im Dreck wenn man sie eben mit den Griffen nach unten hinstellt - gemäss Hersteller soll man damit sogar die Trails rocken können, was kann schon schiefgehen. Mein Notch kriege ich mittlerweile problemlos aufgestellt. Das Innenzelt ist eben lang und breit genug. Wenn jemand etwas besseres und leichteres in dieser Kategorie weiss, immer her damit. Kein Zpacks, kein MLD und keine Mits, grundsätzlich. Das Notch verbindet halt viele Dinge, die mensch als 6 Stunden plus Wanderer am Tag gerne mag: Wenig Gewicht, wenig Stellfläche aber trotzdem zwei Eingänge und grosse Apsiden. Die Qualität stimmt auch, in ca. 5 Jahren (frühestens) hat dann Tarptent auch genug Erfahrung mit DCF. Auch probiere ich die zweite Ausgabe des Foodbags von CNOC aus. Die erste war rund, wahrscheinlich war es damit schwierig, das Esssen auf den Löffel zu kriegen, sobald nur noch ca. ¼ davon vorhanden war. Leider ist der auch aus porösem TPU (verfärbt sich schnell) und schwierig zu öffnen, der Slider klemmt irgendwie. Wenn schon cold soaking, dann doch lieber mittels hartem Gefäss. Der Weg ist brutal. Es geht ständig unmöglich steil hinauf und gleich wieder herunter. Ich passiere die sehr pittoresken Ortschaften Grosshöchstetten, Konolfingen, Münsingen und Toffen. Es ist die ideale Vorbereitung auf einen Schweizer Einbürgerungstest. Wer diesen Weg gegangen ist, kennt alle Traktormarken am Geräusch. John Deere, Fendt, New Holland, Bucher, Claas, Valtra, JCB, Case, Massey Ferguson oder Steyr und natürlich die Trattori Lamborghini. Wenn man länger in dieser Gegend herum wandert, wird man auch zum Güllen-Sommelier. Mit der Zeit kann man wahrscheinlich die Kuh- und Saurassen am Geruch der Gülle unterscheiden. Schön ist auch der Asphalt. Immer wieder eine halbstündige Roadwalk-Session. Hunde gibt es auch, jedoch sind sie entweder gut erzogen oder hinter einem Zaun. Irgendwo kurz vor Toffen steht ein Schild, mit einem Hund drauf. Aiko bittet die Wanderer, stehen zu bleiben und seinen Namen zu rufen, wenn er bellend auf sie zu rennt. Er verteidige ja nur sein Revier. Ohne mich bezüglich Landbesitz und Wegrechte auf die Äste hinaus begeben zu wollen: Das ist eine Zumutung. Aiko zeigt sich nicht, wahrscheinlich ist er bereits genügend oft von meinen Vorgängern vermöbelt worden. Wir sind immer noch auf einer nationalen Wanderroute von SchweizMobil - dem Alpenpanorama Weg. Auch wenn es nicht danach aussieht. Es ist einfach Landwirtschaftsland. Andere Hunde tun mir leid: Ihre Kette ist dermassen massiv, dass sie sich kaum bewegen können. Der letzte Anlauf, Kettenhaltung in der Schweiz grundsätzlich zu verbieten, ist leider im Parlament gescheitert (2018). Ich befinde mich nun zwischen dem Emmental und dem Berner Oberland. Offenbar erwische ich zu viel Sonne, es ist das erste Mal schön warm in diesem Jahr. Möglicherweise fordern auch die steilen Aufstiege ihren Tribut. Es gibt nun wenig Wald und ich ziehe mich nach 37 km zuoberst auf einen Hügel zurück. Wahrscheinlich sehen mich Mountainbiker. Keine halbe Stunde später werde ich offenbar gesucht. Laut sprechende Menschen laufen den Weg vor meinem Zelt auf und ab. Ist mir egal, solange nicht ein Bauer mit der Heugabel daherkommt. Es kommt niemand, aber ein Reh oder ein Fuchs schleicht stundenlang um mein Zelt. Und die Hunde bellen alle zehn Minuten. Es fängt jeweils einer an, dann antworten seine Kollegen. Mitten in der Nacht höre ich auch ein Heulen, ich weiss aber nicht ob dies der lokale Wolf oder ein Hund ist, der seine Stimmbänder trainiert, damit er auch am nächsten Tag kraftvoll die ganze Zeit drauf los bellen kann. Am nächsten Morgen kann ich weiter wandern. Zunächst ein weiteres Schild: Herdenschutzhunde. Schon die ganze Zeit habe ich mir Beleidigungen für Hunde ausgedacht (“Sohn einer Katze!”, “alter Stinkdachs!”, “Whiskas fressende Promenandenmischung!”) leider kann ich sie den Herdenschutzhunden nicht an den Kopf werfen, da sie sich nicht über den Zaun trauen. In Schönentannen hat jemand ein Schild aufgehängt: “Schon die Indianer konnten sich nicht gegen die Einwanderer wehren, heute leben sie in Reservaten”. Keine fünf Meter von diesem Spruch entfernt gräbt eine Frau einen Garten um. Sie trägt alle äusseren Merkmale einer Latina, wie AOC, sie ist einfach ein wenig älter. Ein netter Spruch verbessert bestimmt die offenbar sehr gute Nachbarschaft. Ich trage extra ein billiges *kleines* Messer mit, um alle idiotischen Sprüche zu entfernen, vor allem die Kleber an den Wanderweg-Tafeln. Bei meinem letzten Hike habe ich damit Plastikschnüre um einen Baum entfernt, aber nun traue ich mich gerade nicht, es sind einfach zu viele Leute unterwegs. Bald erreiche ich den Weiler Schwarzenburg, viele Leute sind auf den Beinen, morgen ist Karfreitag, zahllose Rentner füllen ihre Biervorräte auf. Rein äusserlich gehören hier einige nicht gerade zu den oberen zehntausend oder zur sonstigen dörflichen Elite. Einige duschen wohl auch seltener als ich auf einem Trail. Immerhin gibt es einen Messerschmied, seit 1881 schon. Leider haben sie gerade kein Katana eines einigermassen kundigen Meisters wie Herrn Masamune im Angebot, sonst hätte ich es erstanden und als kleine Aufmerksamkeit dem Herrn @schwyzi zugestellt, damit er sich nicht mehr mit derartigen Rambo-Messern zeigen muss. Also wenn schon, damit könnte man mit einer leichten Drehung des Handgelenks frei nach Haidong Gumdo einen ausgewachsenen Schäferhund-Rüden filetieren, ohne aus dem Wander-Rhythmus zu fallen. Das einzige Problem mit Berglöwen wäre, wie man die zahlreichen Felle über den Zoll kriegt, ohne Zwangsurlaub im Knast... Nach einer weiteren zünftigen Roadwalk-Session geht es auf das Guggishorn, 1200 Meter, mit hübscher Treppe, auf einen Felsen hinauf. Der Weg ist nicht mal so übel, ich bin mittlerweile mit sehr wenig zufrieden. Nach dem Guggishorn erreiche ich Guggisberg, berühmt wegen dem Lied über Vreneli aus dem 17ten Jahrhundert. Der Friedhof ist mit einem elektrischen Zaun gesichert, es gibt einen Dachs. Nach Guggisberg muss ich wieder steil und sehr tief nach unten. Wiederum vorbei an (angeleinten) Hunden, Südstaaten-Fahnen und John Wayne Portraits. Ein Bauer sprüht Jauche 20 Meter weit durch die Luft, da er sonst die steileren Ecken seines Feldes nicht erreichen kann. Danach gehts wieder einmal hinauf. Kühe versperren den Weg, ich muss über einen Zaun. Dabei trifft mich ein Stromschlag vom Zaun her. Ausgerechnet in diesem Augenblick nähert sich eine jüngere Dame von hinten. Sie trägt einen echten Schweizer Armee Rucksack (nur 3 kg schwer…) und entweder ist sie von Angehörige unserer Elitetruppe namens AAD 10 oder eine Einheimische hier. Sie hoppelt wie ein Hase durch die Landschaft. Sowas kann ich nicht bieten. Dafür geht es nun wieder zurück nach Zürich.1 Punkt
-
Fontaneweg 5: ein 70km-Rundweg südlich von Berlin
Kay reagierte auf cafeconleche für Thema
Nachdem ich in den letzten Jahren auf Wanderungen rund um Berlin immer wieder einmal an verblichenen roten Punkten auf ebenso verblichenen weißen Quadraten vorbeigekommen war, wollte ich jetzt auch mal einen Weg genau ablaufen. Besonders der F5 ist für mich interessant, gerade unter den derzeitigen Bedingungen, weil ich dafür noch nicht mal in die S-Bahn muss, sondern den dichtest gelegenen Punkt knapp 10km vor meiner Haustür habe. Wird es einfach ein netter No-Brainer für Wochenenden, wenn ich nicht nachdenken, sondern einfach nur laufen will? Kann man den Weg empfehlen? Laut dieser Seite sind die Wege schon zu DDR-Zeiten eingerichtet worden; nach der Wende oblag es dann den einzelnen Landkreisen, sich darum zu kümmern - und diese setzen ihre Prioritäten durchaus unterschiedlich. In Bezug auf den F5 bedeutet das: Potsdam Mittelmark hat in den letzten Jahren was getan, und Teltow-Fläming - nun ja. Die haben den Fläming Skate. Orientierung: Der Weg ist in Mapy CZ prima verzeichnet, bis auf 2 kleine Stellen entspricht er den Markierungen (in den gut markierten Bereichen). Auf Karten ist er oft nicht oder nicht vollständig eingezeichnet. Markierungen in Potsdam Mittelmark und in dem weiter gefassten Einzugsbereich der Lokalen Agenda Kleinmachnow gut (also ca. der Hälfte des Weges), ansonsten war ich sehr froh über Mapy, da nur sehr erratisch gekennzeichnet. Wegzustand, Wegführung: Nicht ein Meter ist extra gebaut; überwiegend sind es Wald- und Feldwege, teils mit befestigtem, teils unbefestigtem Untergrund mit gelegentlichem Potential zur Matschepampe, manchmal muss man auf der Straße gehen, einmal auch auf einer recht viel befahrenen, engen, typisch Brandenburger Allee. Singletrail? Kaum. Teilweise landschaftlich sehr schön, wenn man wie ich auch das flache Brandenburg, ehemalige Rieselfelder, die Nuthe-Nieplitz-Niederung und schmale Kanäle mag; vergleichsweise viel Grünland und wenig Felder; die Waldabschnitte sind natürlich teils Plantagen, aber auch Schwarzerlen-Niedermoor, Mischwald oder im Umbau zu Mischwald befindliche Abschnitte. Teile des Weges führen durch Naturschutzgebiete. Manchmal nervig ist die Nähe zur A10, A115 und der neuen B101. Bezüge auf Fontane: Nix entdeckt. Bahnanbindungen: Teltow, Saarmund, Thyrow, Großbeeren, (Ludwigsfelde in der Nähe von Kerzendorf ) Versorgung: Zu anderen Zeiten gibt es einige Gaststätten, in Saarmund und Großbeeren Supermärkte und diverse Friedhöfe mit Wasseranschluss. Gaststätten waren geschlossen, Supermärkte am Sonntag auch, ich habe mir Wasser in den Dörfern und auf einem Reiterhof erfragt. Start Samstagnachmittag, noch 3 Stunden vor Sonnenuntergang. Erst einmal 10 km zum Startpunkt: Die Dorfkirche Stahnsdorf am Machnower See. Auch in einen Jakobsweg könnte ich hier einsteigen. Die ersten Kilometer gehts durch Stahnsdorf, an dem eigentlich sehenswerten Friedhof vorbei. Mir ist aber eher nach Natur, den Abschnitt werde ich mir das nächste Mal sparen, denke ich mir. Nochmal mal laute Straße, dann komme ich schon nach Güterfelde, laufe um den Güterfelder Haussee und schlage am Badeplatz mein Zelt auf. Anfang März ist hier nichts los, es gibt eine Bank, einen Mülleimer, gute Aussicht - passt. Es wird dunkel, es ist knapp über null Grad, das Essen, der Tee sind umkurz nach sieben verspeist, ich verkrieche mich ins Zelt, lese standesgemäß einige Seiten Irrungen, Wirrungen und schlafe wunderbar. Heute bin ich nur etwa 15 km gelaufen, davon gut fünf auf dem Weg. Sonntagmorgen, es ist wie angesagt ziemlich grau, um halb neun komme ich los. Erst einmal laufe ich an einem Gegenstand vorbei, den ich nicht kenne. Es steht "Imitations-Handgranate" drauf. Lass ich besser liegen. Ebenso wie einige einzelne Handschuhe. Ich treffe einige Hundebesitzer sowie einige Reiter oder Pferdespazierenführerinnen. Vom Eise befreit ist noch nicht alles: Hier hätte der Weg bei anderer Witterung einiges Matschepampenpotential, sehr schön auch das Plantagenholz (nebenbei ist hier - ausgerechnet in dieser Art Wald, auch ein Friedwald): Bis der F5 nach Philippsthal bei Saarmund den Jakobsweg Jakobsweg sein lässt und - ein sehr schöner Abschnitt! - der Nuthe folgt: Mittagspause windgeschützt in irgendeiner alten Grundmauer dann Fahlhorst. Hier wechselt man den Landkreis bei der Überquerung des Berliner Rings. Und danach wird die Beschilderung zusehens schlechter. Was mir, Mapy-bewaffnet, natürlich nicht so viel ausmacht - bis auf dass ich öfter das Smartphone zücken muss. Gröben (dann eklige Landstraße um den Gröbener See), Jütchendorf, Klein- und Großbeuthen - ich laufe nur noch einfach Kilometer, wieder auch mal an einem hübschen Graben entlang (der Weg selber verläuft eigentlich recht unattraktiv 100m weiter rechts) bis ich nach Thyrow Kerzendorf erreiche, den dortigen Schlosspark durchquere, am einzigen noch stehen gebliebenen Teil des Schlosses vorbei. Der Rest, so erzählt man es mir dort, wurde 1945 gesprengt. Allmählich wird es dämmerig, und ich schlage mein Zeltchen am Waldrand irgendwo nach Kerzendorf auf. So, dass ich auf Morgensonne hoffen darf. Ich habe 38km in den Beinen und fühle mich zwar einigermaßen geschafft, aber nicht wirklich fertig. Es war ein wirklich guter Platz zum Übernachten, was ihn zunächst ein bisschen anstrengend für mich gemacht hat, habe ich hier erzählt. Aber der Blick aus dem Zelt... ...und der Platz am Morgen ist wirklich toll: Bei bestem Wetter, wenn auch nicht wärmer, geht es weiter nach Löwenbruch, übers freie Feld am Nuthegraben entlang leider hört man schon die A10 (Berliner Ring), die ich auf einer Fußgängerbrücke überquere, bevor ich mir auf der anderen Seite auf dem Pferdehof Wasser geben lasse. Nach Genshagen folge ich dem Weg nicht durch den Wald, sondern bleibe noch ein wenig in der Sonne. Dann nach Großbeeren, wo zwei Denkmäler an die glorreiche Schlacht 1813 (Blücher stoppt Napoleons Truppen...) erinnern, nicht aber an die Menschen, die das nicht überlebt haben. Ebenso kann man dort einen Gedenkort an Opfer des Faschismus und an ein Umerziehungslager besuchen; dies zu fotografieren fand ich in dem Moment nicht richtig, deswegen verlinke ich hier einfach den Wikipedia-Artikel von Großbeeren, weil es mir nicht richtig erscheint, einerseits Schlachtendenkmäler abzubilden und dann nicht mal ein Foto von einer Gedenkstätte an ein Arbeitslager zu haben, in dem zwischen 1942 und 1945 45000 Menschen gelitten haben (und mindestens 2000 von ihnen gestorben sind). Durch eine Art Landschaftspark (der Ausgleichsmaßnahme für die erweiterte B101 ist) geht es weiter nach Teltow - und dort am Bahnhof hätte ich mir dann die Strecke nach Ruhlsdorf sparen sollen: Nur noch Asphaltkilometer! Bis ich dann, kurz vor Sonnenuntergang, an meinem Ausgangspunkt, der Dorfkirche Stahnsdorf am Machnower See ankomme. Heute 28km bis hierher. Tja, und dann musste ich nur noch 10km nach Hause latschen - die Strecke war aber auch nicht zu verachten:1 Punkt -
Ich hab die hier und nutze die permanent ohne sichtbare Verschleißerscheinungen. Billige Funktionsshirts aus KuFa findet man bei LIDL. Ich hab da mal welche im Sale für 3,- Euro das Stück geschossen. Ist schon ne Zeit lang her, aber die Scham geht nicht weg. P/L ist natürlich schwer zu schlagen.1 Punkt
-
Querweg Rottweil - Lahr
Kay reagierte auf lampenschirm für Thema
Guten Abend zusammen, kurz bevor die Kältewelle losging, habe ichs noch einmal rausgeschafft und bin den Querweg von Rottweil nach Lahr gelaufen. Da es in dieser Jahreszeit weniger Reiseberichte gibt und ich im Internet kaum Infos zu diesem doch sehr netten Weg gefunden habe, dachte ich mir, ich schreibe einen kleinen Bericht, der dann doch etwas länger geworden ist. Unten mache ich noch einen Extrapost mit ein paar praktischen Infos für eventuelle Nachahmungstäter lighterpack: https://lighterpack.com/r/l4g8jm Tag 1, Rottweil – Hochwälder Höhe, 32km, Anstieg 712hm, Abstieg 371hm Die Anreise fängt schonmal gut an. Der Wecker klingelt um 4.15 Uhr, um 4.48 Uhr sollte der Zug gehen. Also schnell unter die Dusche und los geht’s zum Bahnhof, normalerweise 13-15 Minuten Fußweg. Aber irgendwas hab ich in meiner Kalkulation wohl vergessen, seis der Rucksack oder die frühe Uhrzeit, jedenfalls stellte ich auf halber Strecke fest, dass ich deutlich zu langsam war. Also Tempo beschleunigt und zwei Minuten vor Abfahrt biege ich auf den Parkplatz ein. Diesen will ich rennend überqueren, dabei falle ich über eine Bordsteinkante. Fluchend renne ich weiter, höre schon den Zug einfahren, setze im Rennen die Maske auf, renne die Treppe hoch zur Überführung, die Brille beschlägt, ich erkenne im Dunst eine Treppe, renne runter – falscher Bahnsteig, eins zu weit. Der Zug steht noch da, aber bis ich drüben bin, ist er natürlich längst weg. Der nächste Zug nach Stuttgart fährt eine halbe Stunde später, also hole ich meine Puffy raus, setze mich in ein Eck und schlafe noch kurz. In Stuttgart angekommen sehe ich, dass mein ursprünglich geplanter Anschluss nach Rottweil eine knappe Stunde Verspätung hat, ich muss also sogar noch warten. Ich finde ein ruhiges Plätzchen, verzehre mein Frühstück, wärme mich im Zug am Gleis gegenüber kurz auf und schlafe dann bis Rottweil durch. Dort stelle ich fest, dass sich in der Kälte mein Kameraakku entladen hat, also gibt’s nur Handyfotos. Ich mache mein übliches Startfoto vor dem Startschild und laufe los. Nach wenigen Metern bemerke ich, dass bei meinem Sturz offensichtlich der untere Verschluss von meinen am Vorabend angekommenen Komperdell Ridgehiker Stöcken kaputt gegangen ist und sich bei normaler Benutzung immer weiter reinschiebt, von richtiger Belastung ganz zu schweigen. Nachdem ich das eine Weile probiert habe, gebe ich auf, dafür hab ich ja bei meinem Bonfus Altus extra eine Befestigung dazugenommen, haben sich die fünf Extragramm wenigstens gelohnt. Vom Bahnhof aus führt der Weg nicht in die Stadt rein, wer Rottweil anschauen will, sollte sich dafür also extra Zeit nehmen. Diese nehme ich mir nicht, sondern biege alsbald nach Westen ab aus der Stadt raus. Der Weg verläuft hier die meiste Zeit auf asphaltierten Feldwegen durch Felder. Blick zurück auf die Schwäbische Alb Der Weg ist bis hierher recht unspektakulär, dafür kommt man zügig vorwärts. Nach ein paar Kilometern komme ich nach Horgen, ein kleines Dörfchen, sehr nett im Teufenbachtal gelegen und folge von dort dem Teufenbach bis zum gleichnamigen See, wie zuvor immer über Asphalt. Von dort ist es nicht mehr weit bis Fischbach, und hinter Fischbach komme ich endlich vom Asphalt runter, auf einen völlig vermatschten Forstweg neben einem kleinen Flüsschen. Meinen Stiefeln kann der zum Glück nichts anhaben, außerdem bin ich recht dreckunempfindlich. Immer wieder liegen umgestürzte Bäume auf dem Weg, die man über- oder unterqueren muss. Bisher der interessanteste Teil des Weges, mir gefällt es gut hier. Der Weg führt schließlich raus aus dem Tal und macht einen Schlenker über Burgberg, bevor er nach Königsfeld reingeht, wo ich zum Edeka laufe, der heute meine einzige Wasserquelle darstellt. Ohne Corona und im Sommer wäre das einfacher, es gibt immer wieder Gasthöfe und Friedhöfe in den Dörfern, aber die einen haben zu und die anderen im Februar das Wasser abgestellt. Da ich schon knapp 20km gelaufen bin, ist es Zeit für meine Mittagspause, die ich hinter dem Edeka verbringe. Trotz Puffy wird mir aber nach ca. 45min so kalt, dass ich beschließe weiterzulaufen, ich habe ja auch noch ein paar Kilometer vor mir. Am Ortsausgang trifft der Querweg auf den Ostweg, die beiden laufen ab hier eine kurze Weile parallel. Nach einem kurzen Waldstück kommen wieder Wiesen und Weiden, und eine Burgturmruine, die als Gaststätte genutzt wird. Zu einem Moscht hätte ich nun wirklich nicht nein gesagt, aber das ist halt grade so. Also laufe ich weiter, auch hier eine eigentlich unspektakuläre Gegend, aber mir gefällts. Die Bäche durch die Wiesen, immer wieder einzelne Höfe, ein paar Kühe, das mag ich. Werden hier die Autofahrer vor Katzen gewarnt oder ist das ein Verbotsschild für die Katze? Ich laufe gemütlich vor mich hin, seit Rottweil schon immer latent nach oben, aber nie steil, und erreiche Buchenberg, ein kleines Dorf, dass sich aber erstaunlich lang zieht, sehr schön oben auf dem Berg bzw. Hochebene gelegen. Wer den Weg entspannt als Hüttentour machen will, findet hier auch nett aussehende Übernachtungsmöglichkeiten, rund 25km hinter Rottweil. Aber da ich weder entspannt noch auf Hüttentour unterwegs bin, halte ich mich hier nicht weiter auf. Es geht nun die ganze Zeit durch Wald, immer auf Forstwegen, ich komme gut vorwärts und halte auf mein Tagesziel zu, die Hochwälder Höhe. Dort sind laut Karte zwei Schutzhütten zu finden, und da es meine erste Tourennacht mit Tarp ist (bisher nur ein Versuch am Stadtrand bei gutem Wetter) und ich zwar fleißig den Aufbau geübt habe, aber doch gerne einen Notfallplan habe, ist geplant, das Tarp neben einer der beiden Hütten aufzuschlagen und bei Bedarf schnell umzuziehen. Die erste Hütte, laut Karte „Bengelhütte“, laut Wegweiser „Rentnerhütte“ (oder ist das das gleiche?!), ist ein Reinfall: Abgeschlossen, nicht sehr einladend, mit Graffiti bedeckt, ein kleines Vordach, das mir auch nicht weiterhilft, und auch sonst wirkt das alles nicht so schön. Außerdem direkt an einer Forstautobahn gelegen, unweit von einem Spielplatz, zwei größere Familien sind noch am Spazieren, nur ca. 2km von St. Georgen weg → das wird nix. Aber es ist ja noch ein bisschen hell und ich hab auch noch etwas Puste übrig, also laufe ich weiter zur nächsten Hütte, knapp 1km weiter. Mein Gedanke war, wenn das noch schlimmer ist, kann ich ja zurücklaufen, oder ich suche mir dazwischen einen Platz fürs Tarp. Leider habe ich nicht richtig auf die Karte geschaut, es geht relativ steil runter, mit Zeltplatz wird’s nix, und als ich die Hütte sehe, bin ich erst enttäuscht, weil da beim besten Willen kein Platz für mein Tarp zu sehen ist. Als ich die Hütte genauer anschaue, bin ich dafür umso begeisterter, eine kleine Hütte, mit drei Hockern, auf denen die Zeichen vom Querweg, Mittelweg, auf den ich kurz zuvor getroffen bin, und die im Schwarzwald ubiquitäre gelbe Raute gemalt sind, ein Tisch, vier Wände, Holzboden, Fensterladen, dichtes Dach; ich bin hin und weg. Eine Wäscheleine lässt sich aufspannen, ich koche auf dem Tisch eine Ladung Tomatencouscous mit Nüssen und Parmesan, währenddessen wird es auch schon dunkel und ich lege mich in den Schlafsack.1 Punkt -
Querweg Rottweil - Lahr
Kay reagierte auf lampenschirm für Thema
ein paar praktische Infos: An-/ Abreise: Lahr und Rottweil sind problemlos mit dem Zug erreichbar, in Rottweil beginnt der Weg direkt am Bahnhof, in Lahr am "Schlüssel", das ist der Busumschlagplatz in der Stadt. Von dort sind es so ca. 4km zum Bahnhof, es fahren regelmäßig Busse. Man kann auch laufen, läuft aber halt 4km an der Durchfahrtsstraße. Ich hab den Bus genommen und aus dem Fenster geschaut, ich hab nicht den Eindruck, dass ich was verpasst hätte... Wasser: Ab Rottweil hat es auf den ersten ca. 40km keine natürlichen Quellen, die ich entdecken konnte. Es gibt nach 20km in Königsfeld einen Edeka, dort kann man kaufen, ansonsten kommt man aber regelmäßig durch kleine Dörfer, wo es Gasthöfe gibt oder man fragt halt mal jemand Ab dem Gesundbrunnen oberhalb von Hornberg bis Lahr hat es regelmäßig Quellen und Brunnen. Einkaufen: Außer dem erwähnten Edeka gibts nix. Ist bei 3-4 Tagen bzw. 100km aber vielleicht auch nicht nötig Übernachten: Zeltplätze zu finden war grundsätzlich nicht schwierig, das sollte kein Problem sein. Die Tour lässt sich aber auch ohne Zelt mit Schutzhütten bewerkstelligen: Die Bengelhütte scheint einem Verein oder so zu gehören und ist verschlossen die oben erwähnte erste Hütte ist immer offen oberhalb von Hornberg gibt es in kurzer Folge zwei Hütten, die ich aber bei richtig schlechtem Wetter nicht empfehlen würde Opa Klausis Vesperstube ist natürlich ein Traum von Hütte die Hütte am Offenbacher Eck ist auch einladend und wetterfest und die Kalmbacher Hütte hat ein geräumiges Vordach, falls sie verschlossen sein sollte Und als richtige Hüttentour gehts auch, es gibt immer wieder sehr nett aussehende Gasthöfe, und die Lahrer Hütte vom Schwarzwaldverein liegt auch am Weg. Navigation: Der Weg ist ziemlich einwandfrei markiert, nur zwischen Burgberg und Königsfeld ist es etwas seltsam. Da bin ich frei Schnauze bzw. nach der Karte gelaufen. Und die Umleitung um die Windräder bei der Kalmbacher Hütte ist auch nicht markiert, obwohl das behauptet wird. Aber bei warmem Wetter brauchst die ja eh nicht Das dürfte das wichtige sein, bei Fragen einfach melden.1 Punkt -
Querweg Rottweil - Lahr
Kay reagierte auf lampenschirm für Thema
Tag 3, 26km, Anstieg 581hm, Abstieg 951hm Gut ausgeruht wache ich auf, das Tarp hat zum Glück gehalten, es ist tatsächlich weitgehend windstill geblieben und der Regen bzw. Schnee macht gerade Pause. Ich frühstücke noch im Schlafsack und dann kommt der unangenehme Moment: Aus dem warmen Schlafsack ins kalte und in die nassen Sachen rein. Mein Merinoshirt habe ich zwar mit ans Fussende gelegt, aber ganz trocken ists nicht, immerhin nicht kalt. Die Wollsocken sind dagegen nass (die äußeren, ich hatte noch trockene Ersatzlinersocken), und die Schuhe zwar innen weitgehend trocken aber kalt. Die Hose ist klatschnass. Aber hilft ja alles nix, also rein ins Vergnügen, und dann packe ich so schnell wie möglich zusammen, damit ich zumindest mal die Hose trocken laufen kann. Kurz nachdem ich losgelaufen bin fängt es wieder an zu schneien, und das bleibt auch für den restlichen Tag so, zum Glück nicht allzu arg und es bleibt nur wenig liegen, vor allem auf den Wegen. Schon bald erreiche ich Höhehäuser, wo ich auf den Kandelweg treffe, den ich noch von letztem Jahr kenne. Befriedigt stelle ich fest, dass an der Forstwegkreuzung ein paar Meter weiter eine Markierung angebracht wurde; deren Fehlen hat mich letztes Jahr einige Nerven gekostet. Weniger befriedigt stelle ich fest, dass es meinem Handy nun auch zu kalt ist und der Akku seine Dienste nun verweigert. Daher gibt es nun keine Fotos mehr. Ich laufe weiter, komme gut vorwärts, es geht ja auch immer bergab, ich schwelge ein bisschen in Erinnerungen ans letzte Jahr, als es deutlich wärmer war, und mir fällt ein, dass hier irgendwo ein Kasten mit kleinen Honiggläsern stand. Tatsächlich gibt es diesen immer noch und ich tausche das Gewicht zweier Münzen gegen zwei kleine Glässchen Honig. Der Weg läuft hier immer weiter auf Forstwegen, meist durch Wald, immer wieder am Waldrand mit Blick auf Täler und Höfe, wie das halt so aussieht im Schwarzwald, ich mags. Um die Kambacher Hütte herum stehen ein paar Windräder, letztes Jahr habe ich mich noch über die Ampel amüsiert, die den Weg bei Eiswurfgefahr sperrt, dieses Jahr ist sie angeschaltet: Ich muss die Umleitung nehmen. Die soll angeblich durchgehend markiert sein, dem Schwarzwaldverein traue ich aber schon lange nicht mehr, wenns um Markierungen geht. Und tatsächlich: Eine Markierung finde ich noch, dann hörts auf. Ich versuche mir mit meiner Karte den richtigen Weg zusammenzubasteln, lande aber direkt bei der Kambacher Hütte, die genau neben einem Windrad steht, und es kommen auch noch zwei. So war das wohl nicht gedacht mit der Umleitung. Aber da ich jetzt auch nichts besseres weiß, inspiziere ich erstmal die Hütte, die letztes Jahr verschlossen war (empfehlenswert! Nicht so schön eingerichtet wie Opa Klausis Vesperstube, aber zum Übernachten wunderbar geeignet, es gibt sogar eine Feuerstelle) und mache meine Mittagspause unterm Vordach. Von hier ist es nicht mehr weit nach Seelbach, 5km oder so, der Weg zieht sich latent nach unten ins Tal hinunter ohne dass es richtig steil wird, erst die letzten paar Hundert Meter nach Seelbach rein geht’s mal kurz etwas steiler nach unten. Dort angekommen kaufe ich mir einen Tee und ein Schokocroisant und suche den Weg, der hier zum Glück recht gut markiert ist. Der Querweg führt einmal geradeaus durch Seelberg durch auf die andere Talseite, dort geht’s ein bisschen hoch, damit man nicht direkt durchs Tal läuft, aber im Prinzip folge ich nun einfach dem Tal bis Lahr. Es ist nett zu gehen, ich laufe die meiste Zeit am Waldrand entlang und blicke übers Tal, erst kurz vor Lahr geht’s dann runter zur Schutter und die letzten 3km oder so laufe ich dann noch entlang der Schutter durch so eine Art Park, bis ich endlich am Schlüssel bin, so heißt dort der Busbahnhof in der Stadt. Es gibt sogar ein großes Schild für den Querweg und die anderen hier beginnenden (lokalen) Wanderwege, aber mangels Akkus kann ich leider kein Abschlussfoto machen. Ich nehme also den nächsten Bus zum Bahnhof und beende meine Reise. Fazit: Der Querweg ist ein netter Weg, nicht mehr, nicht weniger. Es gibt eigentlich nichts spektakuläres zu finden, weder sind die Ausblicke besonders toll, noch sind die Wege besonders interessant, noch gibt es irgendwas spannendes zu besichtigen. Aber trotzdem ist es nie langweilig, es ist auf eine ganz angenehme und unaufdringliche Art immer irgendwie schön und interessant. Man wird wohl auch im Sommer nicht viele Leute treffen, man muss nicht groß den Weg suchen, auf den Forstwegen kann man einfach vor sich hin laufen und seinen Gedanken nachgehen, es bleibt einfach immer entspannt. Wer Wanderpfade, Wildnis, Gipfel, „Wow-Momente“ und fantastische Ausblicke sucht, ist hier definitiv falsch; Wer einfach mal 3-4 Tage seine Ruhe haben will, der soll kommen. Für mich wars genau das richtige zum richtigen Zeitpunkt.1 Punkt -
Querweg Rottweil - Lahr
Kay reagierte auf lampenschirm für Thema
Tag 2, 36,5km, 996hm Anstieg, 1387hm Abstieg Gut gelaunt und ausgeruht wache ich auch, frühstücke, packe in aller Ruhe zusammen und laufe los. Der Weg führt vollends aus dem Wald raus und an ein paar Höfen vorbei, wobei sich immer wieder schöne Ausblicke in den Schwarzwald bieten. Das Wetter ist zwar nicht ideal, es ist eher kalt, aber es regnet nicht und ich mag diese Farben trotz allem ebenso gern wie die knalligen Farben im Sommer. Außerdem hat es den Vorteil, dass niemand unterwegs ist, zumindest treffe ich (außer zwei Hunden an den Höfen) niemand. Ich komme zügig vorwärts Richtung Hornberg. Der Weg dorthin führt über Forststraßen durch den Wald, wie bisher wenig spektakulär, aber doch ganz nett, und direkt oberhalb von Hornberg erreiche ich mein erstes Ziel, den Gesundbrunnen. Dort mache ich eine erste Pause und fülle meine Trinkwasservorräte auf. Aber hier wird die Wasserversorgung wesentlich einfacher, es kommt nun bis Lahr alle ca. 8-12km eine Quelle oder ein Brunnen. Trotzdem bin ich froh, dass ich den Weg nicht im Sommer gelaufen bin, da hätte ich auf den ersten 44km ordentlich schleppen müssen. Schon so bin ich mit zwei Litern losgelaufen und habe nach knapp 20km in Königsfeld auf drei Liter aufgestockt, um genug zum Kochen und Frühstück zu haben. Jedenfalls sitze ich gemütlich am Gesundbrunnen, es gibt hier einen Spielplatz und eine Schutzhütte, wenn man früh genug weg ist, um den Joggern und Hundegängern aus dem Weg zu gehen, kann man hier wahrscheinlich auch gut übernachten. Als es mir anfängt, kalt zu werden, laufe ich weiter hinunter nach Hornberg, wo ich prompt am Bahnübergang warten muss, bis die beiden Züge vorbei sind. Hornberg ist zwar nett im Tal gelegen und hat eine Burgruine auf einem Felsen, ist aber ansonsten nicht weiter erwähnenswert. Mit einer Ausnahme: Unterhalb der Burgruine hat es ein paar alte Häuser, bzw. evtl. auch wiederaufgebaut, die als Theater genutzt werden, das ist ganz nett gemacht. Blick auf Hornberg die Theaterbühne der Eingang zum Theater Nach Hornberg kommt der erste „richtige“ Aufstieg auf dem Querweg, ich glaube, etwa 300hm eher steil und dann nochmal ein bisschen gemächlicher, aber alles halb so wild, da kann der Schwarzwald auch anders. Der Weg läuft dann weiter auf der Höhe immer durch den Wald, ich komme gut vorwärts, nur das Wetter macht mir etwas sorgen, es sieht so aus, als ob es – wie angekündigt – tatsächlich noch Regen bringt, und tatsächlich muss ich kurz danach meine Windjacke gegen meine Regenjacke tauschen. Es regnet zwar nicht allzu stark, aber es ist nicht grade warm und die Windjacke ist dann doch irgendwann durch. Eigentlich wollte ich noch bis zur nächsten Wasserstation laufen und dort Mittagspause machen, aber da es dann doch immer stärker regnet und die Hütte am Offenbacher Eckle ein Vordach mit Tisch und Bänken hat, lasse ich mich schon dort nieder und esse meine Landjäger mit Knäckebrot. Ein Schokoriegel hinterher gibt mir dann den nötigen Zuckerschock, um weiterzulaufen, und kurz drauf treffe ich auf den Westweg. Dem folge ich nun ca. 3km, passiere den Huberfelsen, den ich nicht besteige, da die Sichtweite höchstens 50 Meter beträgt, vorbei am Bruder-Klaus-Heim, und erreiche den Füllbrunnen, wo ich mein Wasser auffülle und mich vom Westweg verabschiede. Hier sind übrigens so ziemlich die einzigen Kilometer auf richtigen Wanderpfaden, ansonsten läuft der Querweg auf Forststraßen, abgesehen von den ersten ca. 20km, die wie erwähnt größtenteils auf asphaltierten Wegen laufen. Das Wetter ist insofern besser geworden, als dass ich ich meiste Zeit in der Wolke laufe und daher zumindest den immer stärker werdenden Regen vermeide. Kurz darauf erreiche ich den Höhengasthof Landwassereck, dort gibt es auch einen Wanderparkplatz, auf dem mir ein etwas älteres Ehepaar entgegenkommt. Aus dem Augenwinkel sehe ich noch, dass sich der Mann interessiert nach mir umdreht, und dann ruft er mir hinterher: „Sind Sie Fernwanderer?!“ Ich drehe mich um und bin etwas durcheinander, weil ich mir nicht sicher bin, ob man knappe 100km schon wirklich als Fernwanderung einstufen kann, jedenfalls erzähle ich, dass ich den Querweg laufe. Es entwickelt sich ein wirklich nettes Gespräch, die beiden sind vor ca. fünf Jahren den AT gelaufen, fragen nach meinem Rucksack und sind sehr interessiert, dass der weder von Zpacks ist noch 600€ kostet, erzählen, dass Soulboy hier bei seiner Deutschlandtour vorbeigekommen ist und sie ihn ein Stück begleitet haben, und schließlich empfehlen sie mir noch mit wärmsten Worten „Opa Klausis Vesperstube“, eine Schutzhütte etwa zwei Kilometer weiter. Wir verabschieden uns und tatsächlich erreiche ich bald die erwähnte Hütte und bin hin und weg. Die Bilder sprechen glaube ich für sich. So eine nette Hütte! Leider ist es erst 15.30 Uhr und ich habe auch nur noch einen begrenzten Wasservorrat, es würde zwar grade so für Abendessen und Frühstück reichen, und mit etwas Sparen auch noch die 10km zur nächsten Quelle, aber die habe ich mir eigentlich als Zielpunkt für heute ausgeschaut, außerdem muss ich am nächsten Tag in Lahr sein, und das wären dann noch gute 38km, das muss ja auch nicht sein. Also beschließe ich, bei Gelegenheit den Zweitälersteig zu laufen, der seit dem Landwassereck parallel läuft, und dann hier zu übernachten. Ein Hüttenbuch gibt es übrigens auch, die beiden von vorher haben sich als „Hänsel & Gretel“ eingetragen. Ich laufe also weiter, und muss sagen, im Nachhinein hätte ich dort bleiben sollen. Es fängt nämlich immer stärker an zu regnen und ich komme auch nicht mehr so gut vorwärts, meiner Berechnung nach schaffe ich es nicht mehr bei Tageslicht zum angepeilten Übernachtungspunkt. Da der Weg inzwischen deutlich tiefer verläuft, bekomme ich den Regen voll ab, und es wird auch immer kälter, für die Nacht sind leichte Minusgrade vorhergesagt. Ich laufe so schnell ich kann, nichtsdestotrotz wird es irgendwann dunkel, und meine Stirnlampe hilft bei dem Regen, der sich nach und nach in Schnee verwandelt, nur sehr begrenzt. Auch die Navigation erweist sich als schwierig, weil der Handybildschirm so schnell nass ist, dass ich ihn kaum entsperrt kriege. Wäre ich mal schneller gelaufen... als es dunkel wird, bin ich noch halbwegs trocken, Schuhe und sogar meine leichte Wanderhose halten noch. Aber bald schon ist die Hose nass und die Schuhe zumindest auch innen leicht feucht, meine Finger sind eiskalt und ich habe keine Lust mehr. Ich fluche vor mich hin, schaue, dass ich irgendwie vorwärts komme, aber natürlich zieht sich das alles hin, aber irgendwann ist es geschafft, ich komme aus dem Wald raus und stehe vor dem angepeilten Brunnen. Auf der Karte war hier ein Spielplatz eingetragen, auf dem ich mein Tarp aufstellen wollte, von dem ist allerdings weit und breit nichts zu sehen, immerhin eine ebene Wiese. Ich schaue kurz in den Wald, aber das hat wenig wert, also laufe ich auf die Wiese und versinke erstmal im Matsch. Um den Brunnen herum ist der ganze Boden völlig aufgeweicht. Hilft ja alles nichts, ich suche mir also ein Eck, probegelegen wird heute nicht, aber bis ich das Tarp aufgespannt habe, vergeht noch eine ganze Weile: erstens habe ich zwar zuhause fleißig im Garten geübt, allerdings ist das auch schon wieder ein paar Wochen her, zweitens sind meine Finger nur noch Eisblöcke und ich kriege kaum noch die Knoten hin, und drittens ist der Boden entweder so matschig, dass die Heringe kaum drinbleiben, oder so gefroren, dass sie kaum reingehen. Mein Pitch ist furchtbar, aber das ist mir dann auch egal, es ist nur Regen angesagt, kein Sturm oder Wind, und zum Glück kommt es auch so. Ich lege mich erstmal eine halbe Stunde in den Schlafsack und wärme mich und vor allem meine Hände auf. Dann geht es mir wieder viel besser, mein Schlafsack ist mollig warm, ich koche mir eine weitere Ladung Couscous und bin schon wieder gut gelaunt und auch nicht unzufrieden. Zwar haben die letzten paar Stunden keinen Spaß mehr gemacht, aber nun liege ich ja im Warmen, habe mein Tagesziel erreicht, bin 36km gelaufen, habe morgen einen nicht so langen Tag mit nur noch knapp 26km bis Lahr vor mir, und so schlafe ich guter Dinge ein.1 Punkt -
Wainwright's Coast to Coast
Antonia2020 reagierte auf wernator für Thema
4. Etappe (25km) Hier gibt es nicht viel zu schreiben, der Weg verläuft weiter durch Weideland. Nur hatte die größeren Distanzen der letzten beiden Tage ihre Spuren hinterlassen, ein eingeklemmter Nerv im Rücken machte das bücken und absetzen des Rucksacks fast unmöglich. An Zelt aufbauen geschweige denn hineinkriechen war nicht zu denken, deshalb endete der Tag bereits am frühen Nachmittag mit einem Bier und (dank Corona) dem größten Zimmer im Pub im wunderschönen Richmond.1 Punkt -
Wainwright's Coast to Coast
waldradler reagierte auf wernator für Thema
3. Etappe (43,6km) Weiter ging es in der Früh, bevor die wahrscheinlich verkaterten Engländer in den Zelten neben mir erwachten. Der Pub war noch verschlossen und so musste ich meinen Wasservorrat mit dem stark eisenhaltigen Moorwasser auffüllen. Dabei platzte der Beutel vom Sawyer, was mich wirklich ärgerte. Kurzes googlen führte natürlich hier aufs Forum und mir wurde klar, dass das wohl verhersehbar war... Die erste Hälfte des Tages war wieder von aufgescheuchten Moorhühnern und Hasen geprägt. Die sind einfach fast unsichtbar und jagen einem immer wieder den größten Schreck ein. Gegen Mittag erreichte ich dann die Grenze des Hochmoores. Der Weg in ständigem auf und ab über 3 Hügel und man trifft auf sehr viele Tageswanderer. Hier schön zu sehen das prägende Flachland links, die drei Hügel der Clay bank und das Hochland der North York Moores im Hintergrund. Nach diesem wunderschönen Abschied, steigt man selbst wieder in die "zivilisierte" Ebene herab. Dort hat man dann circa 45km Flachstrecke über Straßen und Ackerland vor sich, was natürlich auch das wild campen schwierig macht. So pushte ich bis zur Lovesome hill farm, wo ich nach einem Empfang mit Vollanzug und Fieber messen im Garten unter den Apfelbäumen schlafen durfte. Ich hatte übrigens 28°C an der Stirn, was die Bäuerin unkommentiert hinnahm.1 Punkt -
Kleine Winter Tour
Kay reagierte auf Outdoor Maniak für Thema
Wollte mal kurz über den „Turnen“ (2100 m) stapfen, doch der Schnee war dann doch zu tief.... mit Schneeschuhen wäre sicherlich gegangen aber ich hab keine. Deshalb bin ich nur bis „Feldmöser“auf ca. 1500 m gegangen und hab dort meinen Nachtlager aufgeschlagen. Ne tolle Feuergrube, hab ich in den Schnee rein getreten und auch das kleine Tarp steht gut. Eine Schaufel brauch ich nicht! Die ganze Nacht über hat es geschneit und leicht gewindet. Tip top unter meinem kleinen Tarp! Ein paar Schneeflocken habe ich schon abbekommen, aber weiter nicht tragisch, sondern ein Erlebnis! Mein (leider schwerer) Schlafsack gab mir schön warm bis kurz vorm aufstehen, dann wurde es ein wenig frisch. Kein Wunder, denn die Temperatur sank auf etwa -8° oder mehr. Am vorherigen Tag hatte es etwa 4°, darum trug ich bloss normale Wanderschuhe +2 Merino Wollsocken und VBLs, aber die Isolation der Schuhe war für die grosse Kälte nicht ausreichend und deshalb hatte ich am Morgen sehr schnell ziemlich kalte Füsse. Zur Not musste ich die Schuhe ausziehen und ein Fuss nach dem anderen am Lagerfeuer wärmen, was sehr gut tat! Zum Glück waren meine Hände schön warm. Ich trug zwei dicke Wollen Fäustlinge, so wie von Grossmutter gehäkelt . Fast vergessen.... alle Bäche waren unterm Schnee verschwunden, darum musste ich Schnee schmelzen. Das war schon o. k. dauerte aber natürlich länger als sonst! Für einen Teil des Equipments war ich besonders dankbar. 2 simple Äste mit einer Gabelung am Ende (180 gr.) Die konnte ich links und rechts vom Feuer in den Schnee stecken, einen gefundenen Ast darüber legen und mein Titantöpfchen dranhängen. Auf diese Weise konnte ich in aller Ruhe kochen, während das Feuer munter weiter loderte und musste auch nicht eine halbe Stunde lang auf die Glut warten. Damit das Feuer nicht im Schnee untergeht, wie die Titanic im Meer, habe ich glücklicherweise gerade als ich auf der Alp ankam, einen 3 m langen, armdicken Ast gefunden. Diesen habe ich mit meinem Messer in sechs Teile zerlegt und als sehr verlässliche Unterlage fürs Feuer benutzt. Hammer!!! Hat supi funktioniert . Am Morgen war dann ein 50 cm breites und 30 cm tiefes Loch im Schnee, welches sich die Glut in der Nacht gegraben hatte, aber auch das machte nichts. Denn etwa ein Drittel des dicken Astes, war noch immer übrig und so konnte ich darauf gemütlich meinen guten schwarzen Kaffee kochen (kein Instant Scheiss) und meine Hände immer wieder wärmen, bis ich das Tarp etc. im Rucksack verstaut hatte. Das Wetter am Morgen war viel besser als vorher gesagt. Ich staunte doch recht ungläubig über den kristallklaren bezaubernden kalten wolkenfreien blauen Winterhimmel. WoW! Und ich bin hier auf der Alp und weit und breit niemand anderes! Da ich nicht über den schönen Berg gehen konnte, habe ich einen kleinen Abstecher zum Ägerisee gemacht. Das Wetter und das Licht, gaben der winterlichen Idylle den letzten Schliff und die Spiegelung der Stockhorn Kette war fast noch schöner, als das Panorama in echt 23./ 24. Januar Outdoor Maniak Zum Video geht‘s hier: https://www.outdoor-beratung.ch/videos/ (zu unterst )1 Punkt -
Wainwright's Coast to Coast
derschorsch reagierte auf wernator für Thema
2. Etappe (43km) Weiter ging es am nächsten Tag schon gegen vor 6, weil mein Camp direkt neben dem viel begangenen Weg lag und ich keinen Ärger wollte. So ging es die nächsten Kilometer im Sonnenaufgang entlang der Klippen, bis ich endgültig der Nordsee den Rücken zu wand und durch einen der trostlosen Trailerparks in Richtung Landesinnere abbog. (Immerhin konnte ich dort Wasser schnorren) Beseelt von dieser wahnsinnig schönen Morgenstimmung ohne auch nur eine Menschenseele zu treffen ging es weiter durch kleine Dörfer, vorbei an größeren Höfen bis man sich plötzlich im grünsten aller Täler wieder findet. Übrigens einer der sehr wenigen Abschnitte in dem es in England Wald gibt. Von hier ging es dann hinein in die North York Moors. Eine beeindruckende "Mondlandschaft" in der ich ständig von Moorhühnern und Massen an Hasen erschrocken wurde, wenn diese einen halben Meter entfernt plötzlich aus dem Gebüsch sprangen oder flatterten. Nach 35km wurde mein ursprünglicher Plan, im Moor zu übernachten, von meinem Durst auf ein lokales Bier verworfen und so kämpfte ich mich die letzten 8 Kilometer bis zum Lion Inn, einem wunderschönen Pub mitten im Nationalpark.1 Punkt -
Ultraleicht im Winter
dermuthige reagierte auf ibex für Thema
Ich möchte mit ein paar Grundsätzen beginnen, gehe dann die Ausrüstung durch und schliesse mit ein paar weiteren Tipps ab. Geniesst dies hier geschriebene mit Vorsicht. Es stehen gewisse Dinge drin, die für mich stimmen, aber andere möglicherweise in unangenehme Situationen oder sogar Gefahr bringen. Ich bin ein ausgesprochener Warmschläfer. Als Referenz; ich komme bis -5 °C gut mit einem Quilt mit 220 g Daune (860 in2) und 170 g Hülle klar (inkl. 220 g Daunenpulli, ein paar dünne Lagen am Oberkörper und lange Unterhosen mit 120 g und dünnen Wollsocken). Ich bin athletisch gebaut und habe eine dünne Speckschicht. Wenn ich auf langer Trekkingtour bin und dabei um 10 kg verliere, bin ich Kälte-empfindlicher. Muskulatur und Fett werden abgebaut und dies lässt mich schneller frieren. Beachtet dies wenn ihr tatsächlich alles hier durchlest. Ich probiere auch immer wieder neue Dinge aus und falle dabei immer wieder mal auf die Nase. Nur so lernt man richtig. Schlussendlich muss man rausgehen und selber für sich herausfinden. Trekking oder nicht Trekking Ich betreibe verschiedenste Aktivitäten im Winter, die alle geringfügig andere Ausrüstung benötigen. Wenn ich Ausrüstung beziehe oder selber herstelle, frag ich mich immer für was ich den Gegenstand alles gebrauchen kann und was anders sein muss, dass ein Transfer z.B. von SkiMo zum Fatbiken möglich ist. Denn dies kann innerhalb einer Tour stattfinden. Trekking ist hier einfacher, aber ich kann mich nicht alleine darauf beschränken, weil ich im Winter meist ausserhalb dieser Aktivität „Trekking“ (Mehrtätige Wanderung mit Zelt) bewege. Blutzirkulation Das A und O. Vermeide Druckstellen. Überall am Körper sind Druckstellen die Einladung für Erfrierungen (als Konsequenz). Wer lockere Schuhe trägt, lockere Socken, wird nicht nur länger warme Füsse haben, sie/er wird auch in einem Extremfall (verlorener Rucksack/Pulka, durchnässte Kleidung wegen Bruch durch’s Eis, Lawine etc.) länger ohne Gewebeschäden auskommen. Sorge für freie Bewegung. Weiche Schuhsolen. Elastische Kleidung und Bändel. Ich kann meine Daunenhandschuhe abschütteln, einhändig. Die Handschuhe sind am Körper gesichert, je nach Tour unterschiedlich, aber nicht durch Elastik um’s Handgelenk/Unterarm. Auch wenn dies nur locker sitzt, es vermindert Zirkulation. Wärmeemission Kopf, Fuss- und Handgelenke. Schütze diese. Ein guter Pulswärmer (super für DIY aus alten verschlissenen Faserpelzklamotten) kann dünne Handschuhe ersparen. Das gleiche gilt für die Füsse. Also gerne mal waden- oder kniehohe Socken benutzen. Wer meint er schwitzt zu viel, kann auch einen nicht zu unterschätzenden Teil der Wärme/Schwitzens mit der Mütze/Kapuze regulieren. Geht’s bergauf im kalten Wind, nutze diesen um nicht zu überhitzen. Geht’s bergab, nutze die Mütze/Kapuze um nicht auszukühlen. Wenn Kälte in die Füsse kriecht – Zehen und Fussgelenke überdehnen (es grüsst das „Ministry of silly walks“ ) für >5 min. Gliedmassen schwingen mit jedem zweiten Schritt. Nach weniger als einem km wird sich ein Unterschied bemerkbar machen. Dieser alte Trick funktioniert bei den Händen genau gleich. Packliste Jene, die meine Beiträge lesen, wissen dass ich nicht so ein Fan von Packlisten im Forum bin. Wenn jemand hier was von mir lernen will, muss er diesen (leider langen) Beitrag lesen. Fitness und Schwitzen Im Winter werde ich immer wieder zu Schwitzen und Fitnesszustand befragt. Viele glauben Fitter = weniger Schwitzen. Das hängt tatsächlich zusammen, wer aber ein bestimmtes Mass an Fitness hat wird merken, dass je fitter sie/er ist, desto stärker kann sie/er schwitzen. Ich schreibe hier kann, weil man mit mehr Fitness den Körper stärker erhitzen kann. Also gilt nur bedingt: wer unfit ist schwitzt mehr. Merino wird von vielen geliebt. Ich mags auch – für leichte Tourkost, nicht aber für anstrengende, mehrtägige Touren. Ich kann sehr stark schwitzen und trage lieber ein PES/PA/PP Gemisch. Diese Materialien nehmen weniger Feuchtigkeit auf als Merino, leiten diese schneller weiter an die nächste Schicht und trocknen schneller. Viele meiner Freunde sind ebenfalls, nach dem hiesigen Merino Hype vor wohl ca. 15 Jahren wieder bei Synthetik. Merino-Fans sagen mir auch, dass es egal ist, ob nasse Synthetik oder nasse Naturfaser – beides ist kalt. Das Argument mit dem Geruch ist für mich aus zwei Gründen haltlos: 1. nach mehreren Tagen stinken alle Kleidungsstücke in etwa gleich und 2. Das geruchsneutralste Kleidungsstück, dass ich je trug war ein Montbell Synthetik Shirt. Schlafsystem Ich rechne immer den Daunen/Synthetikpulli/-Jacke zur Isolation des Schlafsackes/Quilts und letztere sind somit der zu erwartenden Tieftemperatur nicht gewachsen. Die Hüllen des Schlafsystems sind ebenso entscheidend wie die Füllung. Nicht immer ist die leichteste Hülle am geeignetsten. Ich habe ganz bewusst bei 3 Schlafsäcken (keine Quilts für mich ab ca. -10 bis -15 °C) eine Endurance Hülle, da ich viel und gerne ganz ohne Schutz im Winter biwakiere. Ich stelle meist Eisbildung auf den Innenseite der Aussenhülle fest – klar, dünnes RS Nylon innen, dann Daune, dann Endurance Pertex aussen… das dürfte jedem Wintertrekker als logisch erscheinen. Dieser sagt dann meist auch, dann musst nen VBL verwenden! Naja, muss ich vielleicht ab einer bestimmten Tourlänge, aber 3-4 Nächte passen auch ohne. Der Schlafsack wird gegen Tourende schwerer, aber richtig nass wird die Daune meist erst Zuhause beim Trocknen. Und dann kommt das Wunderding ins Spiel. Hydrophobe Daune. Wunder! Die Wetterfeste Hülle hält Wärme geringfügig besser zurück als dünnstes 7 oder 15 D Nylon und dadurch kann an Daune gespart werden. Fazit: Falls die Tour 1-2 Nächte dauert, oder man gelegentlich die Möglichkeit zum Trocknen hat, kann ein Sack mit schützender Aussenhülle (z.B.: Pertex Endurance) sinnvoller sein, als einer mit leichterer, atmungsaktiverer Aussenhülle (7-20 D Nylon). Auf langer Tour nehme ich eher die atmungsaktivere Aussenhülle mit, da dann ein VBL im Einsatz ist. Ich schwöre auf einen VBL, den andere Tourpartner von mir nicht mögen. Ich rate hier einfach auszuprobieren. Einen Biwaksack braucht’s im Winter nicht. Schnee taut nicht auf einem Schlafsack/Quilt, auch nicht auf einen mit 200 g Daune. Ich hab’s schon ausprobiert. Was viele nicht glauben aber auch funktioniert ist auf dem Schlitten den Schlafsack trocknen. Ich schlafe jeweils immer (auf Trekkingtour im Winter) auf der NeoAir X-Lite, Grösse S, dann ergänzt mit einer 70 g EVA (bis ca. -10 °C), 170 g EVA (bis -30 °C) oder 300 g EVA (bis jenseits von Gut und Böse). Je nach Temperatur. Im Extremfall benutze ich nur noch EVA im Schnee. Extremfall -> Extrem kalt (wo 1400 g Daune auch für den Warmschläfer ausgenutzt werden und insgesamt 3 Matten mit Total 640 g EVA von Nöten sind) oder extrem leichtgewichtig. Die NeoAir ist für mich vorallem bequem. Die NeoAir X-Therm braucht bei zivilisationsfernen Touren ebenfalls eine EVA für Redundanz und kommt bei mir nicht in Frage. Biwaksack Lasst ihn zuhause. Im Ernst, ich benutze nur einen, wenn ich ohne Schlafsack raus gehe. Was ich hingegen als sinnvoll empfinde, ist wenn der Biwaksack (je nach Körpermasse natürlich) beim Kopf ca. 70 x 70 cm und bei den Füssen ca. 40 x 50 cm aufweist, fast komplett aus RS Nylon ist, einen Chikara Boden hat und im Firstbereich Moskitonetz – also eher ein Mini-Innenzelt ist. Am besten verschliessbares Moskitonetz. Das Mini-IZ (einige hier können es auch „micro winter inner tent“ oder „macro snow bivy“ nennen ) hält leichten Wind draussen und ist klein genug um ein wenig aufgewärmt zu werden. Ideal für Touren, wo man die Nacht in/unter der Baumgrenze verbringen kann, denn auch bei Sturm windet‘s im (lichten) Wald noch, aber nicht so stark, dass ein mit zwei Stöcken aufgehängtes Mini-Innenzelt kollabiert. In anderen Jahreszeiten in Mückenversuchten Gebieten hat man dann ein ebenso dienliches Teil, das einfach unter dem Tarp hängen kann. Gewichte, je nach verwendetem Stoff und Massen 210 – 250 g. Das Kondensproblem ist ungleich einem Biwaksack und eher mit einem regulären IZ vergleichbar (leise rieselt der gefrorene Kondens), der Wind zieht einem nicht die letzte Wärme aus den Händen, wenn man mit dem Kocher hantiert und man gewinnt ein paar wenige Grade isolation. Eine Verschiebung des Gefrierpunktes nach aussen (weg von Daune/Synthetik) besteht hier ebenfalls. Zelt Nehmt ein Mid. Oder ein Kuppel/Geodät (oder Tunnel wie Lightwave Arctic, wo das Gestänge in einen Spitzen Bogen zuläuft) wenn grosse Schneelasten zu erwarten sind. Mid’s einzige Schwachpunkte sind: 1. Schneelasten und 2. Nicht-Freistehend. Der zweite Punkt ist bei meinen Trekkingtouren vermutlich nur 1 mal von 20 Wintertouren ein (lösbares) Problem. Geht man richtig hoch hinaus (kein Trekking mehr) sind Mids kacke. Ich kann’s nicht anders sagen. Aber bleiben wir in typischem Trekking Gelände; Mids müssen meist eh abgebaut werden, wenn man das Zelt verlässt, da es oft mit Trekkingstöcken aufgestellt wird. Nimmt man aufgrund hohen Winde und Schneelasten eine starke Stange mit (und Stöcke nur zum Wandern), rate ich, dass Zelt beim Verlassen immer Abzubauen. Wenn starker Schneefall einsetzt, können Mid’s unbeaufsichtigt schnell überfordert sein. Zur Windstabilität von Pyramiden mit 4 und 6 Ecken habe ich schon genügend in diesem Forum geschrieben und es freut mich, dass andere darauf einstimmen – Gewicht/Raum/Windstabilität sind m.E. bei unübertroffen und selbst Stürme mit 160 km/h wurden überstanden mit nur sehr geringfügigem Schaden (der bei gleichen Windgeschwindigkeiten auch bei Kuppeln und Geodäten auftauchte). Ein Innenzelt für zwei kann durchaus nur um 380 g wiegen (ca. 180 und 170 cm grosse Bewohner) und bei wenig Wind für eine spürbare Temperaturdifferenz zwischen IZ und Aussen sorgen. Auch hier: leichtes DIY IZ gewinnt (Masse) gegenüber Bodenplane und Biwaksack.Ein IZ für die längere Wintertour kommt bei uns aber auf 525 g (für SL3). Snowflaps sind m.E. überbewertet. Ohne geht’s wunderbar. Heringe Ich benutze Alu-Schneeheringe. Verschiedene Bastlereien und Nylon-Schneeanker führten nur zurück zu (meist) MSR Blizzard. Bisher kam ich praktisch immer um Eisböden rum um fand eine geeignete Stelle für die Schneeheringe. Mit ein wenig Einfallsreichtum kann die Ausrüstung zum Abspanne benutzt werden. Sogar ein Handschuh. Als jemand der im Sommer-Halbjahr immer ein paar Heringe zu viel mitnimmt (das Mid steht und fällt mit der Qualität der Verankerung und oft variieren Böden sehr stark auf meinen Touren), komme ich interessanterweise gut klar mit nur einem Typ Hering im Winter. Tarps Das Thema Tarp im Winter ist für mich nicht relevant. Früher hatte ich bei Touren mit bestimmtem Charakter immer wieder mal eines dabei, aber es dann praktisch nie benutzt. Wenn das Wetter und die Lage ein Tarp erlauben, kann ich gleich ohne losgehen. Gehe ich auf längere Tour in den Wald mit einigen Ausflügen über der Baumgrenze (z.B. Pallas-Yllästunturi-Nationalpark) verzichte ich ganz auf das Tarp und nehme nur das Mini-IZ (bei bis ca. 5 tägigen Touren oftmals nicht einmal das). Bisher fand ich immer ein ruhiges Plätzchen im Wald, auch bei Sturm. Dann gibt’s ja auch notfalls Hütten. Wenn ich auf Tour gehe, wo ich meine Schutz zu gebrauchen, kommt gleich das Mid mit. Kocher Alkohol mag ich im Winter nicht. Das dauert mir einfach zu lange. Viel zu lange. Remote Gas (Alpkit) auf kürzeren Touren. Auf längeren Benzin (Whisperlite Universal). Falls mit Schlitten unterwegs, bleibt der Kocher immer mit der Pumpe verbunden. Berge + Winter ≠Holz. Ich bin lieber über der Baumgrenze… Wer nun sagt, das Benzin zu schwer ist, soll doch mal bitte eine Rechnung mit Brennstoff und Setup für eine 14 tägige Wintertour ohne Hütten machen. Und bitte aus der Praxis, unrealistische Theorien gibt’s hier schon zu genüge. Ich kenne niemand, der bei zwei Wochen in -10 - -35 °C weniger als 3 L täglich schmilzt (inkl. Tricks). Kleidung Die vorletzte Tour sah Knöchel – Knietiefen Schnee (Alaska), -6 °C und Trailrunning Schuhe. Bei konstant -15 bis -25°C und Knie – Hüfttiefen Schnee ist das aber Quatsch. Trailrunners tagelang in Schneeschuhbindungen sind, auch wenn mit EVA die Riemen gepolstert werden, nicht bequem. Wer’s nicht glaubt soll mal 3 x 6-12 h Schneeschuhwandern gehen. Im Mittelgebirge, in den Voralpen – überall wo’s auf und ab geht, passt’s nicht. Der Trailrunner ist zu dünn, als dass Riemen zuverlässig gesichert werden können ohne den Fuss in einem Mass zu quetschen, dass Kälte schnell eindringt und Schmerzen einsetzen – wenn man aber nicht feste anzieht, rutscht in steilem Gelände der Schneeschuh. Es geht hier um Trekking, nicht um die 6-8 h Eintagestour (bevor Trailrunner-Schneeschuhläufer mit Gegenargumenten kommen). Also einen dickeren (muss nicht gefüttert sein, dass können dicke Socken erledigen, die wechselbar sind) Schuh, mit möglichst weicher Sohle. Ein erstaunliches Teil ist der Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. Zu Schuhen wie Sorrel etc. kann ich nicht’s sagen. Ich bin mehr mit Bikeschuhen und Skitourenschuhen auf mehrtägigen Touren im Winter. Mit Salewa und La Sportiva habe ich gute Erfahrungen bei den Bergschuhen, aber eben, die harte Sohle von Bergschuhen wirkt sich sehr negativ auf die Kälte an den Füssen aus aufgrund sehr geringer Mobilisation der Zehen. Leichte Daunenjacke: Leichte Daunenjacke: Ghost Whisperer mit hydrophober Daune (bis ca -5 °C in längeren Pausen) Dicke, aber leichte Daunenjacken: Montbell Mirage – unglaublich was die kann. Peter Hutchinson schmeisst auf Anfrage sicher auch HydroDown in die Kammern eines PHD Yukon Down Pullover. Auch ein super Kleidungsstück (Mirage und Yukon so gegen -15 °C in längeren Pausen) Dicke Expedtaugliche Daunenjacke: Montbell Permafrost (bis zu Temperaturen wo man schlicht einfach keine Pausen mehr macht…) Isohosen: manchmal obsolet, manchmal ganz praktisch. Bei mir kommen sie selten mit, meist wenn ich mit neulingen unterwegs bin und für sie Redundanz schaffen will. Hier braucht’s kein RV. Sonst ist ein RV extrem praktisch. Selbst mit warmen Schuhen, kann man den Schnitt der Hose so wählen, dass nur ein RV ab Kniehöhe nötig ist um über die Schuhe anzuziehen. 220 – 400 g Total für die Isohose reichen m.E. für alles. Also praktisch nur auf langer Tour. Dann aber auch ca. 95 g Booties. Ich bin ein grosser Fan von Polartec Windpro, wenn’s kalt genug für diesen Faserpelz ist. Von -10 bis -25 °C trage ich ein dünnes PES/PP kurzarm-shirt, darüber ähnliches lang-arm, einen dünnen Faserpelz (oft Mountain Equipment Eclipse mit Kapuze, manchmal ein Rab Another Layer [AL] Pulli) und darüber das geilste und wohl meist unterschätzte Kleidungsstück der Welt und Universum (mindestens! ). Rab Boreas Wer es nicht ausprobiert hat im Winter, Frühling und Herbst hat was verpasst. Für warme Klimate ist m.E. dieser Kleidungstyp nicht ideal. Aber für alles andere einfach perfekt. Ich verbringe manchmal Wochen darin, ununterbrochen. Manchmal trage ich nur dünne und einlagige Basisschicht am Oberkörper , dann aber ein Windpro Pulli drüber. An den Beinen trage ich eine membranfreie Softshell-Hose (Powershield) und bei -5 bis -25°C eine dreiviertellange Unterhose. Mit und auch ohne Wind. Am Oberkörper steuere ich dann ab 30 - 40 km/h Wind ein 7D Windsmock dazu (Tachyon), auf grosser Tour ein Smock aus Pertex Equilibrium (Rab). Von Plastikbeutel als VBL in den Schuhen bin ich nicht begeistert. Ich vermisse dabei ein direktes Fussgefühl und oft verrutschen die Beutel und enden halb abgezogen. Ich greife hier auf Neoprensocken von Camaro (Ti-Linie) zurück. PP Socken darunter und grosse Wollsocken darüber. PP und Wollsocken sind als Ersatz dabei. Handschuhe variieren. Bei oben genannten Temperaturen einen ganz dünnen Handschuh und einen Softshell-mässigen oder sehr leichten Fäustling (vorallem Witterungsabhängig). Wenn’s Gelände zur Sache geht, den MH HydraPro. Ein genialer Handschuh. Wenn’s einfaches Trekking ist, ein puffiger Fäustling oder eben der Softshell Handschuh (Powershield). Buff und Fleecemütze sind dann oftmals im Rucksack, da das Eclipse für alles sorgt. Abends dann Buff und Fleecemütze unter dem Eclipse. Ersatzkleidung neben den bereits erwähnten Socken und Buff/Mütze, 180 – 200 g leichter Fleece, 80 g T-Shirt, Schlafsocken. Windschutz vs. Isolation. Anstatt die dicke warme Jacke einfach die dünne Windjacke/-gilet mitnehmen. Dicke Isolation braucht man nur in Pausen. Viele Kleidungsstücke aus dem Alpinbereich haben hoch angesetzte Reissverschlüsse (wegen dem Kletter-/Rucksackgurt) und können über diese Belüftet werden, muss also nicht immer „pit zip“ sein (bin selber seit nun mehr 10 Jahren pit zip frei) Carbon benutzen. Das ist in der Kälte viel angenehmer anzufassen – auch mit Handschuhen. Der Schnee, auch wenn pulvrig und trocken, kann an den Hosen zu kleben beginnen und vereisen bei vielen verschiedenen Bedingungen (Körperwärme an Hosenbeinen). Wer dann nach einem langen Tag mit vereister Hose ins Zelt kriecht, kriegt dann bald eine feuchte Überraschung. Ich empfehle für mehrtägige Touren und Schneeschuhwandern praktisch immer Gamaschen. Snowclaw hat mit einer Lawinenschaufel nicht viel gemeinsam. Oft sind Lawinenkegel beinhart. Ich habe in meinem Leben drei als unzerstörbar geltende Orthovox Schaufeln zerstört. Diese wurden ungefragt ersetzt und konnten trotz Bruch (immer oben am Blatt, wo man oft mit Kraft drauftreten muss) noch eingesetzt werden, aber wo eine solche Schaufel bricht, nützt eine Snowclaw nun zu wirklich gar nichts mehr. Einsatzzweck für Snowclaw: Hardangervidda, Padjelanta, Finnmarksvidda, Jura, Bathurst Island etc. Alles Gebiete in denen der erfahrene Wintertrekker auch bei ungünstigen Lawinenverhältnissen ohne Lawinenschaufel los kann (weil Ausweichmöglichkeiten). Anders wie in Gebieten wo man manchmal gute Verhältnisse hat beim Eintreten in ein Tal/Gebirgszug, diese sich aber ändern, während man dort Tourt und man nicht einfach so mal die höher gefährdeten Stellen umgehen kann, um wieder raus zu kommen. Da will man mehr dabei haben, als eine Snowclaw, die für den Lageraufbau gute Dienste leistet. Für die Skitour Bindung, Schuhe und Ski von Dynafit. Kurz und leicht. Der PDG ist toll zum Bergsteigen, der TLT6 etwas härter als der alte TLT5 und dabei mit einem geringfügig kleineren Einsatzgebiet, aber super wenn’s vorallem um’s Skifahren geht. Alpinski-Schuhe sind keine der genannten. TLT Speed Rad (ich glaube? Das wechselt häufig…) auf Cho Oyu, diese Kombination kann ich aber nicht für alle empfehlen, macht aber unglaublich viel mit. Der wohl beste Allrounder von Dynafit, guter Performer und dennoch gutmütig ist der Seven Summit (wieder… zum Glück). Mein Setup geht auch gut für mal einen (oder auch mehrere) Tag Distanz zu machen. Was im Sommer von Trekkingstöcken her passt, ist mir zu weich, knickfreudig für Skitouren. Der Verschluss ist Kacke, aber sonst mag ich die Exped Alpin Lite. Denkt daran, dass alte LVS ersetzt werden müssen. Wer – wie es immer bei Tourbeginn gemacht werden sollte – sich und seine Partner kontrolliert wird sicher schon bemerkt haben, dass gewisse alte Geräte auf neuen nicht mehr funktionieren -> Ersetzen! Wer praktisch nur alleine geht, soll in den Laden seines Vertrauens und dies kontrollieren lassen. Orthovox Badger ist wohl meine Lieblingsschaufel für alles. Bei sicheren Verhältnissen kommt manchmal eine gebeutelte Arva Ovo Light mit. Finger weg von Polycarbonat. Meine Sonde ist eine alte Carbonsonde mit goldenen Eloxalteilen. Hersteller…? Wohl Orthovox. Ein weiterer Tipp für Alpine Skitouren: Rotauf Lawinenboie. Je nach Tour trage ich den Kletterhelm (Camp) – aber da sind dann auch div. Kreationen von Steigeisen im Spiel und Pickel und wenn ich darauf eingehe kann ich gleich auch beginnen meine Seilwahl zum Winterbergsteigen zu erklären und dann Köpft ihr mich, weil ich nicht mehr über Trekking UL schreibe. Sorry Sakima. Ich stoppe hier BC-Skitouren auf Fischer E99 Crown Xlite und Alfa Polar. Achtung, der Polar ist wirklich sehr warm. Quest dürfte einen breiteren Temp-Bereich abdecken. Schneeschuhe Seit 11! Jahren auf MSR Lightning Ascent. Die gingen zum Einstand gleich mit auf eine Expedition im spätherbstlichen Himalaya – ich dachte, dass ich die Kaputt mache. Nun benutze ich sie immernoch… Navigation unterscheidet sich insofern, dass sie schwieriger wird und alles mit Handschuhen bedienbar sein sollte. GPS-Geräte (Garmin), aber auch Schlaufons (Galaxy S5 mini) packen die Kälte recht gut. Die Akku-Entladung der dünnen Smartphones scheint dem Display genügend Wärme zu geben, dass es auch bei tieferen Minusgrad funktioniert. Touchscreens der modernen GPS-Geräte (von Touchscreen-GPS habe ich nur Erfahrung mit dem EDGE 810) gehen mit Handschuhen gut und bei einigen Smartphones lässt sich die Empfindlichkeit so einstellen, dass selbst mit Handschuhen gearbeitet werden kann. (Das Display reagiert dann natürlich auch empfindlicher auf Regen und gewisse Dinge machen sich dann selbstständig, da Wasser eine hohe Leitfähigkeit hat, aber wir sind ja im Schnee ) Bitte entschuldigt, dass ich keine Links eingesetzt habe. Es wäre nur unvollständig machbar gewesen. Ein letzter Tipp für sehr erfahrene Outdoorsportler: Ein erfahrener und fitter Outdoorsportler kann die Nahrung als Isolation sehen; Solange Energie zugeführt wird, kann diese in Bewegung umgewandelt werden. Das ist (je nach Gebiet sehr) riskant (Immobilisation), kann aber, wenn korrekt eingesetzt, zu ganz schönen Erlebnissen und hoher Effizienz (somit erfolgreiche Tour/Rennen) führen. So viel von mir aus der Praxis zum Thema Winter und Trekking. Edit: Habe ein paar Schreib-/Formatfehler korrigiert.1 Punkt