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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 16.12.2023 in Beiträge

  1. Und weiter geht es mit der Übernachtung am Gletschersee. Die Nacht auf 2600 m Höhe ist in Ordnung. Trotz felsigem Untergrund schlafe ich erstaunlich gut auf meiner erstmals getesteten Kombi aus 3 mm Evazotematte + zugeschnittener Decathlon Faltmatte im Rumpfbereich. Grüße gehen raus an @khyal für die Beratung (auch wenn ich mich wegen des Packmaßes gegen die von ihm bevorzugte und nochmal wärmere Exped FlexMat Plus entschieden habe). Doch mitten in der Nacht werde ich von einem nasskalten Gefühl im Gesicht geweckt. Mein Tarp ist tatsächlich zusammengeklappt, vermutlich hat es sich zu stark gedehnt oder die Abspannung mit den Steinen ist einfach nicht stabil genug. Da sich zudem mit Einbruch der Dunkelheit dichte Wolken über den Gletschersee gelegt haben, war entsprechend alles nass und die Innenseite des Tarps hat beim Kollabieren schön den Daunenschlafsack befeuchtet. Meine Sorge wegen feuchter Daune und Wärmeverlust sind jedoch unbegründet (wieder etwas gelernt). Von etwas Feuchte scheint sich zumindest bei diesen Temperaturen (ca. 5 °C) noch wenig zu tun. Und dabei habe ich weder hydrophobe Daune noch eine wasserabweisende Super-Duper-Schlafsackaußenhaut. Vielleicht muss die Daune richtig nass werden, um ihre Wärmeleistung zu verlieren? Jedenfalls spanne ich das Tarp im Dunkeln nochmal, flüchte zurück in den immer noch warmen Schlafsack und schlafe weiter. Für den nächsten Morgen habe ich mir extra früh den Wecker gestellt, um die Szene in der Morgendämmerung und im Sonnenaufgang zu fotografieren, aber draußen ist alles kalt, grau und feucht. Ich bin in einer Wolke gefangen, verschiebe den Auszug aus dem warmen Schlafsack noch etwas und koche stattdessen einen heißen Tee. Schließlich muss ich mich doch dem Druck meiner Blase beugen und quäle mich aus dem Schlafsack. Für wenige Minuten reißt auch die Wolkenwand auf und taucht alles in warmes Morgenlicht. Nach einer (viel zu) kurzen Foto-Session im Morgenlicht zieht der Himmel wieder zu und ich gebe ich auf. Mein Magen knurrt sowieso und so mache ich mir mein Müsli, während ich den Blick über die surreale Landschaft schweifen lasse. Ich kann es immer noch nicht ganz fassen, an diesem Ort geschlafen zu haben. Dann baue ich meinen Schlafplatz wieder ab und denke noch daran, die auserkorene Felsplatte, auf der ich geschlafen habe, festzuhalten. Abgesehen von dieser Platte, gibt es übrigens nur noch 2 weitere halbwegs zum Schlafen geeignete Stellen - zumindest am Westufer des Sees, an dem ich unterwegs war. Schließlich geht es den gleichen “Weg” über Geröll wieder hinunter, nur dieses Mal im Nebel. Mehr als einmal stecke ich knöcheltief in einer Felsspalte oder löse ungewollt eine kleine Geröll-Lawine unter meinen Füßen aus. Eine eklige “Wegführung”. Wieder am Fluß angekommen, kommt die Sonne dann auch endlich durch und ich nutze das eiskalte Bergwasser, um mich etwas frisch zu machen. Dabei kommt auch mein MYOG Ultraleicht-Deo (3 g) zum Einsatz: eine kleine Parfüm-Probe, die ich mit Deo gefüllt habe. Klar, für Weitwanderer ist das nicht hilfreich, aber für eine Mehrtagestour eine willkommene Erfrischung unter den Achseln. Nach einer weiteren kurzen Pause am Wasserfall (inklusive erneutem Ärgern über den aussortierten Graufilter) geht es wieder durch Heidelbeersträucher ins Tal. Unterwegs treffe ich einen Hirten, der sich darüber beschwert, dass er seine Ziegen bei diesen warmen Temperaturen mittlerweile auf 3000 m Höhe für den anstehenden Abtrieb suchen müsse. Zurück am Auto, stopfe ich mir erstmal einen Schokomuffin und Süßgetränke rein. Erstaunlicherweise habe ich für den Abstieg 2h48 Gehzeit benötigt und war damit nur 20 Minuten schneller als beim Aufstieg. Durch dieses schwierige Gelände braucht man einfach seine Zeit. Im nächsten Abschnitt erwarten euch dann verlassene Dörfer, grandiose Ausblicke und erneut gesperrte Wege.
    13 Punkte
  2. Teil 2: Im Land der Felsstürze zum Lago del Sabbione Ursprünglich hatte ich ja geplant, den Chüebodengletscher von All’Acqua aus zu besteigen, was nicht allzu weit vom Ausgangspunkt meines zweiten Abschnitts liegt - dem Nufenenpass. Aufgrund des kürzlichen Felssturzes am Südostanstieg und meiner entsprechenden Umplanung, muss ich nun zunächst eine halbe Stunde mit dem Auto von Obergoms zum Nufenenpass fahren. Dort fülle ich meine Vorräte wieder auf und koche mir einen schnellen Kaufland-Kartoffelbrei. Da ich vorab etwas Bammel mit dem neuen und ungetesteten Equipment hatte, bestand mein Sicherheitskonzept darin, meine bewährte aber schwerere TaR ProLite Plus Isomatte als Backup im Auto zu haben. So hätte ich notfalls nur eine bescheidene Nacht verbringen müssen. Aber nach den überwiegend guten Erfahrungen der ersten Nacht, lasse ich mein Equipment unverändert, lediglich ein Bluetooth Headset kommt hinzu, da mich heute eine kürzere, einfachere Tour zum Lago del Sabbione erwartet und mir einen gemütlicheren Abend bringen sollte. Wie sehr ich mich doch irren sollte… Gesättigt und voller Motivation breche ich also bei bestem Wetter zur Mittagszeit vom Parkplatz etwas südwestlich und eine Kehre unterhalb vom Nufenenpass aus los. Und komme genau 200 m weit. Nach der ersten Kurve erwartet mich nämlich eine Straßensperrung und ein Schild, dass der Abschnitt zum Staudamm des Griessees wegen eines Felssturzes gesperrt wäre (türkiser Pfeil in Karte). Zuhause recherchiere ich die Sperrung und sehe, dass dieser Abschnitt bereits seit mehreren Jahren gesperrt ist. Ich ärgere mich über mich selbst: ich habe unterschiedliche Wanderkarten nach jedem Bachverlauf abgesucht, in speziellen Apps Richtung und Uhrzeit vom Sonnenuntergang für das perfekte Foto gecheckt und meine Ausrüstung im Detail gewogen. Aber den aktuellen Zustand der Wege habe ich nicht gecheckt 🥴. Zu meiner Verteidigung: ich bin nun schon seit vielen Jahren in den Alpen unterwegs und hatte vorher noch nie ein Problem mit gesperrten Wegen. Trotzdem komme ich mir dumm vor und nehme mir vor, das in Zukunft in meine Tourvorbereitung einfließen zu lassen. Aber zurück zum Nufenenpass: Ich sehe vier Optionen. Westlich vom Nufenenpass runter ins Tal nach Ladstafel fahren und von dort aus 400 zusätzliche Höhenmeter in Kauf nehmen (lila Pfeil in Karte). Rechts vom Pass runter bis Ciuréi di Mezzo und von dort aus 300 zusätzliche Höhenmeter + mehrere km Umweg (grüner Pfeil in Karte). Eine ganz andere Tour in der Umgebung machen. Abbruch und nach Hause. Die 1200 Höhenmeter Abstieg vom Vormittag stecken mir noch in den Beinen, sodass ich eigentlich gar keine Lust auf nur einen einzigen zusätzlichen Höhenmeter habe. Ich scrolle durch die Landkarte auf der Suche nach spannenden Touren in der Umgebung. Kurz liebäugel ich mit dem Sidelhorn am Grimselpass, einem Gipfel mit herrlichem Gletscherausblick, der schon länger auf meiner Liste steht. Doch die Tour wäre sehr kurz und der Gipfel ist - soweit ich mich erinnere - ähnlich schlecht für eine Übernachtung geeignet wie die letzte Nacht (Geröll). Oder der Göscheneralpsee, von dem ich auch schon schöne Bilder gesehen habe? Ich kann mich zu keiner Entscheidung durchringen und meine vorhin noch so hohe Motivation rast nach unten wie die Rennradler den Nufenenpass. Kurz überlege ich tatsächlich, einfach nach Hause zu fahren. Schließlich befreie ich mich aber aus der Grübelei und entscheide mich für Variante 2. Ich genieße noch kurz die Aussicht auf die Berner 4000er. Dann fahre ich das kurze Stück zur Ciuréi di Mezzo weiter, stelle mein Auto erneut ab und laufe endlich los. Die Aktion hat mich allerdings einiges an Zeit gekostet - ich komme viel später los, während der Weg verlängert wurde. Soviel zum Thema lockere Tour und entspannter Abend im Schlafsack… Erst Zuhause erkenne ich, dass Variante 1 wohl die einfachste Route gewesen wäre. Klar, nochmal 100 Höhenmeter mehr, aber um einiges kürzer als mein gelaufener Weg. Vor Ort sah es nach erheblich mehr Höhenmetern aus, die ich mir mit Variante 2 zu ersparen erhofft hatte. Genug gejammert. Kaum ist der Entschluss gefasst und der Parkplatz verlassen, kommt auch die Wander- und Abenteuerlust zurück. Ich laufe relativ zügig den Anstieg zur Capanna Corno Gries hoch und weiter das Val Corno entlang. Der Weg ist einfach zu gehen und gut gekennzeichnet (T3). Schließlich gelange ich um halb 5 zum Cornopass mit Blick auf die Gletscher im Hintergrund und sehe dann auch zum ersten Mal den türkisfarbenen Griessee mit gewaltigen Windrädern Richtung Nufenenpass. Ich gönne mir nur eine kurze Trinkpause und laufe weiter auf den Griespass auf knapp 2500 m Höhe. Hier steht eine kleine Notbiwakhütte und es gibt zwei Möglichkeiten weiterzulaufen. Entweder der Abstieg nach Bättelmatt und der anschließende Aufstieg zum Rifugio Citta di Busto. Oder der Aufstieg zum Bättelmattpass und von dort aus ebenfalls zum gerade genannten Rifugio. Die erste Variante ist technisch einfacher (T3) aber bringt mehr Höhenmeter mit sich. Daher entscheiden sich meine müden Beine für den technisch schwierigeren und erhofft spannenderen Weg (T4) über den Bättelmattpass. Und ich werde nicht enttäuscht. Nach dem anstrengenden aber technisch einfach Aufstieg zum Bättelmattpass warten ein paar kettenversicherte Stellen. Das macht Spaß und pusht mich nochmal voran. Ich sehe nun auch zum ersten Mal mein Ziel, den Lago del Sabbione und seine gewaltige Staumauer. Allerdings hatte ich gehofft, dem Ziel schon näher zu sein. Ich laufe weiter am bereits geschlossenen Rifugio Citta di Busto vorbei über ein sandiges Hochplateau - nun ist es nicht mehr weit. Kurz nach dem Abzweig zum Rifugio 3A erwartet mich dann die nächste schlechte Nachricht. Der weitere Weg ist gesperrt! Das darf doch nicht sein. Kann an diesem Wochenende denn wirklich kein Wegabschnitt von Sperrungen verschont bleiben? Ich schaue mir Alternativen in der Karte an. Ich könnte zusätzliche 400 Höhenmeter zum Rifugio 3 A aufsteigen, von dort wieder hinunter zum Lago del Sabbione und nordwärts an den Staudamm (lila Pfeil in Karte). Aber dieser Weg geht an bzw. über einen Gletscher und nichts, was ich um diese Uhrzeit und ohne genauere Informationen sowie Grödeln oder Steigeisen in Angriff nehmen möchte. Die nächste Alternative wäre, zurück zum Rifugio Citta di Busto zu laufen, von dort südlich abzusteigen und südlich vom Rio del Sabbione zum Stausee aufzusteigen (grüner Pfeil in Karte). Auch das bedeutet einen erheblichen Umweg und zusätzliche 200 Höhenmeter, die ich mir um diese Uhrzeit (~ 18 Uhr) und der bisherigen Tour in den Beinen nicht mehr antun will. Ich ärgere mich erneut. Wieso nur wird die Sperrung nicht weiter vorne schon erwähnt, wo man noch rechtzeitig umplanen konnte? In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit entschließe ich mich, den gesperrten Weg weiterzulaufen. Ich habe keine weiteren Informationen, kein Netz und gehe davon aus, dass dieser sicherheitshalber geschlossen wurde, da es eine instabile Felswand gibt oder irgendwo mal wieder ein Felsrutsch herunterkam. Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass genau in dieser einen Minute, die ich an der kritischen Stelle vorbeilaufe, etwas abgeht? Bitte nicht falsch verstehen. Ich erzähle dies nicht, um zum Nachmachen anzuregen oder hier irgendwie besonders draufgängerisch rüberzukommen. Ich möchte lediglich die Tour beschreiben, wie sie war, wie meine dabei Gedanken waren und vor allem auch anregen, die aktuellen Tourbedingungen immer vorher zu checken. Im Nachgang habe ich mir die Sperrung auch nochmal im SAC-Tourenportal angeschaut und erfahren, dass es hier eine Woche vor meiner Tour einen Erdrutsch gab, bei dem 2 Wander ums Leben kamen! Das hat mich geschockt und ich habe meine Entscheidung im Nachhinein nochmal kritisch hinterfragt. Ich glaube, mit diesem Wissen wäre ich den Wegabschnitt wohl nicht gelaufen, sondern hätte den Umweg zähneknirschend in Kauf genommen. Glücklicherweise durchschreite ich den kritischen Wegabschnitt ohne besondere Vorkommnisse. Trotzdem atme ich am anderen Ende der Sperrung durch. Auf dem Foto sieht man übrigens im rechten oberen Bildausschnitt den Felssturz, der den Weg teilweise verschüttet hat. Technisch war der Abschnitt problemlos zu durchschreiten, aber jeder muss für sich entscheiden, ob er/sie dieses Risiko eingehen will. Endlich komme ich kurz vor 7 Uhr an der Ostseite der Staumauer auf. Diesen Bereich auf ca. 2500 m Höhe habe ich für meine zweite Nacht vorgesehen. Hier hat es laut meiner Vorabrecherche viele geeignete flache Stellen und bietet gleichzeitig einen atemberaubenden Blick über den See auf die Gletscherwelt. Etwas gruselig ist es aber schon. Hier stehen viele verlassene Häuser und Hangar ähnliche Bauten, die wohl zu einem mittlerweile stillgelegten Wasserkraftwerk gehören. Die Szene erinnert mich irgendwie an den Horrorfilm “The hills have eyes”. Ich bin ganz allein hier, die Sonne ist schon hinter den Bergen verschwunden und ich fühle mich auf einmal nicht mehr so wohl. Ich laufe noch einige Minuten von den verlassenen Gruselhäusern weg und finde einen perfekten flachen Spot mit herrlicher Seesicht. Einziger Nachteil ist die ausgesetzte Lage. Der Wind pfeift hier ordentlich vom Gletscher runter und über den See direkt zu mir. Und meine Tarpaufbaukünste haben in der ersten Nacht ja nicht gerade überzeugt 😅. Zumindest habe ich hier ausreichend Platz zum Aufbau. Die Heringe bekomme ich einigermaßen in den Boden, werden durch große Steine verstärkt und final baue ich noch eine kleine Steinmauer an der exponiertesten Seite auf. Schließlich steht das Tarp wie es soll. Stramm abgespannt trotzt es dem starken Wind und im windgeschützten Inneren fühlt es sich gleich viel wärmer an. Der Platz im Inneren würde locker noch für eine zweite Person reichen. Diese Aufbauform hat mich überzeugt. Kaum steht das Tarp, fängt der Himmel an zuerst orange und später zunehmend rosa-pink zu glühen. Mein Tarp im Vordergrund und der See mit Gletscher im Hintergrund bilden eine perfekte Komposition. Genau so habe ich es mir vorgestellt, als ich diese Gegend recherchiert hatte. Nach 10 Minuten ist das Spektakel vorbei und ich verziehe mich wieder ins windgeschützte Tarp, wo ich mir mein Abendessen zubereite. Heute wartet eine Trek’n Eat Tüte mit Quinoa nach mexikanischer Art. Kann ich leider gar nicht weiterempfehlen. Viel zu salzig und der Quinoa war trotz Zubereitung nach Anleitung relativ hart. Ein Schokoriegel im Nachgang rettet das Abendessen. Ich richte mich fürs Bett und schieße noch ein paar Nachtaufnahmen mit beleuchtetem Tarp im Vordergrund. Durch den Vollmond habe ich leider keine Milchstraße auf dem Bild, aber dafür ist die Bergwelt herrlich beschienen und wirkt in der Langzeitaufnahme fast schon wie ein Bild vom Tag. Für die Zahlenfreunde unter euch: der Weg von der Ciuréi di Mezzo zu meinem Schlafplatz hat 12,4 km, 946 m Anstieg und 480 m Abstieg in ca. 3:30 h bedeutet. Damit habe ich an diesem Tag in Summe 22,2 km, 946 m Anstieg und 1745 m Abstieg in den Beinen. Kein Wunder, dass ich mich bei all den schwierigen Routenentscheidungen wann immer möglich gegen zusätzliche Höhenmeter entschieden habe 🥵
    12 Punkte
  3. Hi zusammen, ich bin Philipp und habe endlich die Zeit gefunden, meinen bereits Anfang Oktober stattgefundenen ersten Ausflug mit Ultraleicht-Ausrüstung festzuhalten und einen Teil in diesem wunderbaren Forum beizutragen bzw. zurückzugeben. Da die Tour nahe der im Forum oft empfohlenen 4-Quellen-Wanderung verläuft, könnte sie dem ein oder anderen als lohnender Abstecher dienen. Alle Fotos sind von mir. Lediglich die Karten sind von der Reit- und Wanderkarte kopiert und gemäß dem Copyright-Vorgehen des Forums eingefügt. Disclaimer Die beschriebene Route verläuft in teilweise weglosem (Teil 1) und ausgesetzten Gelände sowie über einen aktuell gesperrten Wegabschnitt (Teil 2) und erfordert ein hohes Maß an Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Wegfindung und Bergerfahrung (T4). Die erstmalige Nutzung vorher nicht getesteter Ausrüstung am Berg ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Alle Aktivitäten wurden von einem bergerfahrenen Trekker durchgeführt Prolog und Tourenplanung Nachdem ich über den letzten Winter meine Ausrüstung massiv erleichtert habe, ging es Anfang Oktober endlich auch auf Tour. Eigentlich wollte ich schon viel früher losziehen, aber mit einem 2-jährigen Kind ist halt doch immer was los und die passende Gelegenheit hat etwas auf sich warten lassen. Wenn schon selten, dann sollte es dafür etwas spektakuläres sein - das bedeutet für mich atemberaubende Ausblicke, hoch oben und gerne mit Gletscherkontakt. Schon lange steht der Chüebodengletscher auf meiner Liste und sollte der Auftakt eines ultraleichten Wochenendes werden. Entgegen jeglicher (sinnvoller) Ratschläge, die neue Ausrüstung (in meinem Fall Tarp, Schaummatten, Wasserfilter, Kocher) erstmal in der näheren Umgebung zu testen, bin ich aus Zeitgründen direkt losgezogen. So viel vorab: mit der Ausrüstung hatte ich zu kämpfen und im Bereich Tourenplanung bin ich nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen - später mehr dazu. An dieser Stelle auch vielen Dank für die vielen Ratschläge und hilfreichen Diskussionen hier im Forum. Als ich vor 1 Jahr Stück für Stück vom Ultraleichtvirus infiziert wurde, habe ich manche Grammzählerei anfangs noch belächelt aber schon bald hat mich das Virus vollends gepackt (und ich wurde bald schon selber beim Wiegen meiner Ausrüstung mit der Küchenwaage von meiner Frau belächelt). Doch welche Wohltat war es schließlich, mit einem leichten Rucksack unterwegs zu sein. Bei meinen vorherigen Touren wog der Rucksack noch 16-18 kg (inkl. Wasser und Essen für 2-3 Tage). Nun schaffte ich dasselbe mit ca. 10 kg. Unten mal ein Foto mit alter und neuer Ausrüstung. Könnt ihr es richtig zuordnen? Wesentlich leichter wird es bei mir durch meine Foto-Ausrüstung (Systemkamera mit Wechselobjektiven + Drohne, Stativ) nicht mehr werden, schließlich ist das Fotografieren ein wesentlicher Bestandteil meiner Touren in den Alpen. Eigentlich hatte ich die Tour bereits für August geplant gehabt, aber habe mir dann leider eine Erkältung zugezogen, die ich ungern auf knapp 3000 m auskurieren wollte. Daher zähneknirschend akzeptiert, dass ich mich nochmal gedulden muss und umso mehr geärgert, als ich kurze Zeit später von einem Felssturz am Aufstieg von All'acqua gehört habe, der den Weg in der Zwischenzeit unter sich begraben hat. Dieser Weg ist seitdem gesperrt. So viel vorab: Felsstürze sollten noch zu meinem Motto werden an diesem Wochenende. Ich hatte den Chüebodengletscher also schon gedanklich abgehakt für diese Saison und eine Ersatzroute am Vierwaldstätter See ausgesucht. Da sah ich auf einer anderen Karte doch noch einen alternativen Weg, der sonst nirgends eingezeichnet war, von Nordwesten aus kommend und damit nicht vom Felssturz beeinträchtigt. Ich fand kaum Informationen zu dieser Route und die eingezeichnete gestrichelte Linie wies auf ein überwiegend wegloses Gelände hin. Aber da hatte ich es mir schon in den Kopf gesetzt und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Teil1: Durch Wasser und Geröll von Obergoms zum Chüebodengletscher Endlich ist der Tag gekommen. Ein bisschen plagt mich dann aber doch das schlechte Gewissen, meiner Frau unseren 2-jährigen in allerschönster Trotzphase 3 Tage aufs Auge zu drücken. Ich spiele den Vormittag noch ein wenig mit ihm und komme dadurch später los als geplant. So gelange ich dann unschön in den Rückstau vom Gotthardtunnel und darf einen Teil auch doppelt fahren, da ich einmal eine falsche Abzweigung nehme und plötzlich in die falsche Richtung fahre, ohne die Möglichkeit zu wenden. Also bei der nächsten Abfahrt 10 km weiter unten wieder raus, einmal drehen und erneut in den Stau Richtung Gotthardmassiv einreihen, weil es schon beim ersten Mal so viel Spaß gemacht hat. Mit dem Blick auf die Uhr kann ich die eigentlich herrlichen Blicke entlang der Furka Passstrasse gar nicht richtig genießen, als ich den Stau endlich hinter mir habe (hier der Ausblick auf den Grimselpass). Etwas gehetzt komme ich schließlich in Obergoms an, schultere um 15 Uhr meinen leichten Rucksack und stiefel schnell los, um noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Gletscher zu sein. Die ersten Kilometer verlaufen auf einem technisch leichten und stetig ansteigenden Forstweg, der alsbald zu einem Trampelpfad wird, schließlich völlig verschwindet und nur noch durch gelegentlich erblickte Steintürme als solcher zu erkennen ist. Der Weg führt dabei zunächst auf der nördlichen Seite des Flusses Goneri/Gerewasser entlang. Eine Leiter zur Überquerung eines Seitenarmes lässt Himalaya Feeling aufkommen. Das Geretal ist eine herrlich wilde und meiner Meinung nach zu Unrecht wenig begangene Ecke. Um mich herum markante Berggipfel, ein rauschender Fluß und ein abenteuerlicher Weg über Felsen und durch Heidelbeersträucher (für die ich gerne mehr Zeit gehabt hätte). Obwohl ich ständig auf die Uhr blicke, lockt mich das Rauschen eines Wasserfalls und ich werde mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Jetzt ärgere ich mich, dass mein Graufilter der Gewichtsersparnis zum Opfer gefallen ist. Selbst mit niedrigem ISO-Wert und kleiner Blende gelingt es mir nicht, die Belichtungsdauer so stark zu verlängern, dass ich einen weiß verschwommenen Wasserfalleffekt erreicht hätte. Wenig später verlasse ich den Bachlauf, muss diesen aber zunächst furten. Das ist schwieriger, als es zunächst aussieht und ich erinnere mich an einen der wenigen Touren-Berichte auf hikr in dieser Ecke - hier war der Autor beim Furten abgerutscht und schmerzhaft gefallen. Entsprechend gründlich suche ich eine geeignete Stelle und komme trocken und wohlbehalten auf der anderen Seite an. Die Trekkingstöcke erweisen sich dabei als äußerst hilfreich. Mein Ziel liegt im Bild übrigens hinter der Kuppe links unter den markanten Felsgipfeln. Ich habe inzwischen 6 km und 400 Höhenmeter geschafft. Weitere 800 Höhenmeter durch wegloses felsiges Gelände stehen mir bevor. Ich komme hier sehr langsam vorwärts. Immer wieder rutscht ein Stein unter meinen Füßen weg oder ein vermeintlich stabiler großer Fels kippt beim Aufsetzen eines Fußes weg. Ich fluche viel und frage mich, ob der durch einen Felssturz verschüttete Weg auf der anderen Seite wirklich schlechter zu gehen wäre. Ich bin hier definitiv im Gebiet der Wanderschuhe angelangt, hier wollte ich mit Trailrunnern und ungeschützten Knöcheln nicht unterwegs sein. Der Aufstieg wird zunehmend zum Kampf gegen die Uhr. Die tief stehende Sonne macht mich nervös - ich will den Gletscher doch unbedingt im Abendlicht fotografieren. Der Blick zurück ins Geretal ist aber auch schon jetzt wunderschön. Mein bisheriger Weg verlief von hier aus betrachtet auf der rechten Flußseite bis zu der Stelle rechts im Bild, an welcher der Fluß durch einen Hügel verdeckt wird. An ungefähr dieser Stelle konnte ich ihn furten und den Anstieg zum Gletscher fortsetzen. Endlich komme ich nach 3h10 Gehzeit, 10 km und 1200 Höhenmetern am Gletschersee an und bin sprachlos vor Freude. Ich bin ganz alleine hier oben, abgebrochene Gletscherstücke in Tennisfeldgröße treiben als Eisschollen gemächlich im See und ich knipse was das Zeug hält. Schließlich fliege ich pünktlich zum Sonnenuntergang meine Drohne über dem Gletschersee entlang. Schade, dass auch dieser Gletscher nur noch wenige Jahre in dieser Art erhalten bleibt und dem Klimawandel zum Opfer fallen wird. Während die Dämmerung einsetzt, baue ich erstmals mein neues Tarp mit meinen Trekkingstöcken auf. Heringe hätte ich mir hier sparen können mitzuschleppen, aber dafür hat es ausreichend Steine, um welche ich die Abspannleinen wickeln kann. Bisher war ich immer mit Zelt unterwegs und ich spanne an diesem Abend auf 2600 m Höhe das erste Mal ein Tarp auf. Der Boden in Form eines blanken Felsens macht es nicht gerade einfach und manche Seiten hängen bereits etwas durch, da die umliegenden Felsen ein breiteres Abspannen verhindern. Etwas enttäuscht vom Ergebnis beziehe ich meine neue Behausung, aber der Wetterbericht sagt keinen Regen vorher, weshalb ich auch nicht übermäßig beunruhigt bin. Mein Vorgehen mag hier etwas leichtsinnig wirken, aber ich gehe dieses Risiko bewusst ein. Im schlimmsten Fall klappt mein Tarp im Regen zusammen und ich muss mich im Burrito-Style ins Tarp einwickeln. Sicherlich keine schöne Nacht, aber auch nichts lebensbedrohliches, insbesondere da mein Auto nur einen halben Tagesmarsch entfernt steht. Dann filtere ich mir mühsam Wasser aus dem Gletschersee. Ich hatte ja gelesen, dass die Durchflussrate von Hohlfaser-Filtern mäßig sei (Sawyer Squeeze) aber ich war doch geschockt, mit welcher Anstrengung das verbunden war. Wie ein Ochse quetsche ich unter voller Anstrengung ein dünnes Rinnsal durch den Filter. Ich sollte erst am nächsten Tag verstehen, dass in eine 1,5 L PET Flasche nur ein Volumen von 1,5 L passt und auch das zusätzliche Reindrücken von gefiltertem Wasser nur funktioniert, wenn man die PET-Flasche vorher zusammendrückt, um Platz für das kommende Wasser vorzuhalten. Man sollte nicht meinen, dass ich in Physik promoviert habe 🫠 Darüber hinaus habe ich den Wasserfilter (die ganze Tour hindurch) verkehrt herum aufgeschraubt. Weiß jemand, ob das einen Unterschied macht? Der Vollmond macht leider jegliche Hoffnungen auf ein Foto mit der Milchstraße zunichte. Also setze ich meinen X-Boil Spirituskocher auf und genieße die aufgegossene Trek'n Eat Nudeln mit Waldpilzragout (empfehlenswert), in das ich noch etwas Olivenöl gebe, um den Kalorienbedarf zu decken. Meine Evernew Trinkblase wird nach dem Wasserfiltern direkt als Wärmflasche umfunktioniert und wärmt den Fußbereich meines Schlafsacks schon einmal auf. Mit welchen Problemen ich dann in der Nacht zu kämpfen hatte und was am nächsten Tag noch alles schief gelaufen ist, folgt noch...
    8 Punkte
  4. Igor

    Flextail Zero Pump - EU Shop?

    Meine ist gestern im Rahmen der Kickstarter-Aktion per Post gekommen. Als Warenpost ohne erkennbaren Absender. Der ursprüngliche Paketaufkleber war überklebt und nicht beschädigungsfrei freizulegen. Die tatsächlich 60g schwere Flextail Zero kommt in einem schwarzen Karton mit sechs verschiedenen Gummianschlussstücken, sehr kurzem USB-A zu USB-C Ladekabel und in meinem Fall mit einem USB-C ladbaren 650mAh Akku. Allerdings kommt der jeweils passende Gummianschluss zu den genannten 60g hinzu. Für mich als Reiseradler trotzdem aktzeptabel. Schön ist, das man den jeweils benötigten Gummianschluss per Gummiring an der eigentlichen Pumpe befestigen kann. Ob der relativ dünne Gummiring allerdings lange hält bleibt abzuwarten. Verarbeitung der Pumpe selbst ist sauber und vollständig aus Alu, lediglich die letzten 2 Gewindegänge der Akkukappe schraubten sich etwas rauh, mit ganz wenig Lagerfett war das aber schnell behoben. Die schwarze Farbe ist für Outdoor etwas suboptimal, erhöht aber vermutlich die Verkaufszahlen da öfter mal eine verloren gehen wird. Der Druckknopf zum Ein-/Ausschalten muss für das Einschalten zweimal kurz nach einander gedrückt werden und ist im Dunkeln schwer zu ertasten, dann summt die Flextrail mit noch angenehmer Lautstärke und Tonlage turbinenartig los. Leider habe ich gerade keine Matte zur Hand um die Zeit für eine Füllung zu messen. Sollte das von Interesse sein kann ich anhand des Mattenvolumens gern Zahlen/Zeiten zur Orientierung nachliefern.
    3 Punkte
  5. RaulDuke

    Schwanger wandern

    Fischermenstrail, Portugal! Von Porto Covo bis Salema, 10-11 Tage! Abbruch täglich möglich, gute Busverbindungen! Im Frühjahr selbst gelaufen und für fantastisch befunden. Hinflug ist kurz und günstig! Wildcampen wird toleriert! Unterkünfte, falls gewünscht, sehr günstig! Wege easy zu laufen, kaum Höhenmeter und perfekt gekennzeichnet!
    2 Punkte
  6. Ja gut, der Lenker für die niedrige Seite wird gehen. Braucht man nur noch einen hohen Abspannpunkt. Könnte man mit dem Taschenmesser ja ne Blechschraube ins nächste Wohnmobil drehen - kommt man auch gleich ins Gespräch.😄
    2 Punkte
  7. Wow! Da weiß ich gar nicht, was mir besser gefällt - Text oder Bilder? Vielen Dank für diesen tollen Einblick! Grimsel- und Nufenenpass kenne ich nur vom Fahrrad aus, damals noch nicht UL - Dein Bericht macht Lust auf Abstecher jenseits der Straße.
    1 Punkt
  8. Lolaine

    Schnäppchen-Thread 2.0

    Campz kam nach 2 Tagen Lieferzeit an. Allerdings mit Kreditkarte bezahlt. Danke für die Info bzgl. Gaskartuschen. OT: Bitte informiert euch vorab, was Klarna für ein Dienst ist und was es für euch bzgl. Datenschutz bedeutet. Es ist wirklich sehr bedenklich!
    1 Punkt
  9. Zum Beispiel bei Flickr gucken, kannst unten auch weitere Suchbegriffe eingeben: https://www.flickr.com/cameras/sony/dsc-rx100m7/ Ansonsten müsste es davon ja mittlerweile tausende Beispiele in Reviews, Kameraforen und auf YouTube geben. Im UL-Rahmen wird die Serie häufig gelobt, hängt aber natürlich auch einfach alles von deinen Ansprüchen ab. Nichts für ungut: In diesem Faden geht es doch mehr um „UL-Lösungen in der Heavyweight-Fotografie“
    1 Punkt
  10. Deine Idee war ja eigentlich auch die Ausgangslage meiner Überlegung, weil in der Nacht schnell mal den Quilt drüber ziehen wenn es kalt wird ist einfacher als sich + Quilt in einen Schlafsack zu wurschteln. Jetzt kommt das große aber: Das Gesamtsystem sollte nicht wesentlich schwerer werden als das was ich bisher genutzt habe (Spark 2 + Inlett = 710g, wir sind hier ja schließlich Zahnbürstenabsäger) und ich habe schon den Vesper mit 400g. Den wollte ich eigentlich auf jeden fall mit einbeziehen und ich finde den Stoff sehr angenehm. Dann bleiben beim Verzicht auf das Inlett 310g übrig. Ausserdem müsste ich sonst sowohl einen Kufa Quilt als auch einen leichten Daunenschlafsack kaufen/basteln. Kufa würde ich (mit hilfe meiner Frau) noch hin bekommen. Daune eher nicht, womit in der Gewichtsklasse <400g das Kapuzenproblem wieder da wäre und stark einschränkt. Es ist ja gerade frisch draußen und da konnte ich ein wenig rumexperimentieren. Zuerst habe ich den Vesper in verschiedene Schlafsäcke gesteckt (mich natürlich auch noch dazu). Ergebnis: Es geht auch in meinem engsten Schlafsack noch gut. Auf dem Papier ist der Oscar gleich breit, aber ein wenig kürzer. Um das mit der Länge noch ein wenig besser testen zu können habe ich mein Inlett oben umgeschlagen und bin rein. Gleichzeitig war das auch ein Test ganz auf einen Reisverschluss zu verzichten. Ergebnis: 1. Da der Vesper einen gut gefüllten Kragen hat ist die Länge nicht ganz so wichtig, aber auf kufa atmen wäre besser. 2. Auf den Reissverschluss verzichten würde auch funktionieren. Und 3. Selbst in dem dünnen Seideninlett war es gleich deutlich wärmer, weil es den Quilt viel besser am Körper gehalten hat (die Sache mit Quilt an der Matte festschnallen o.ä. war mir immer unsympathisch) So, und nun bin ich wieder beim Oscar gelandet....auch wenn die einen heftigen Preis dafür aufrufen (mit Preissuchmaschine wird es schon besser)
    1 Punkt
  11. Wow, die Gletscherbilder machen richtig Lust auf mehr! Wenn ich meiner neuen Skandinavienliebe irgendwann überdrüssig werde, muss ich mich mal in die höheren Alpenwelten wagen Das kann ich sehr gut verstehen, für mich ist die Fotografie auch ein großer Treiber, auf Tour zu gehen. Filter sind meiner Meinung nach übrigens eins dieser Dinge, die man unbedingt braucht, wenn man sie nicht dabei hat – und wenn man sie dabei hat, braucht man sie nicht ... UL-Tipp: Mehrere Auslösungen später übereinander legen. Find ich aber auch ätzend, daher hab ich einen Filter im Gepäck
    1 Punkt
  12. Schöner Bericht und spektakuläre Bilder, vielen Dank! Wegen des Filterns: Ich schraube die Wasserflasche immer nur locker an den Filter, dann kann die Luft unproblematisch durch die Gewindegänge herausströmen. Der Sawyer Squeeze hat eine absolut ausreichende Durchflussrate.
    1 Punkt
  13. izi

    Schwanger wandern

    Im 6. Monat wurde das Schlafen schon ziemlich unbequem, da ging nur noch auf der Seite. Ein Luma hätte ich mir zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr vorstellen können. Was sich dann auch schon bemerkbar macht, ist dass sich der Schwerpunkt ändert. Man geht einfach anders mit Bauch und das Rucksacktragen wird definitiv unbequemer (bin einfach viel leichter ins Hohlkreuz gefallen). Nicht nur im Bauchbereich, auch der ganze Brustbereich legt in dem Zeitraum einfach zu. Wenn der Temperaturunterschied recht krass wäre von hier zu deinem Ziel, kann sein, dass du es auch ziemlich am Kreislauf spannst. Ich war in der 26./ 27. Woche dienstlich in Asien (also nichts mit Adventure) und da hat mir die Schwüle den Rest gegeben, ohne dass ich mich richtig aktiv bewegt habe. Ansonsten toleriere ich das viel besser.
    1 Punkt
  14. Bei 18:19 ist die Übersichtstabelle die das gucken des Films komplett überflüssig macht. 20 Minuten Lebenszeit gespart.
    1 Punkt
  15. dee_gee

    Schnäppchen-Thread 2.0

    Bei Amzn gibt es die FLEXTAILGEAR Tiny PUMP2X (mit 1300mAh Akku)um -39% redutziert für 30,39 € (Versand inkl.). Falls das jemand interessiert (gibt ja Alternativen, bzw. steht die Flextail Zero in den Startlöchern).
    1 Punkt
  16. khyal

    Schwanger wandern

    Also ein bisschen frage ich mich ja, ob da ein Troll zuschlaegt, oder nur die Anforderungen nicht so ueberlegt wurden... Feb/Maerz und dann "keine zu lange Anreise hat" "zu der Jahreszeit eher warm als kalt ist" wird schwierig... Wenn Du nicht so eine Lust auf Winter-Temps hast, wird es wohl auf eine Flugreise rauslaufen und wenn ich mal die Sachen beiseite lasse, die wegen Sicherheitslage rausfallen, rate ich mal zu den Kanaren und damit die HM nicht zuviel werden, entweder Kuestenwanderung oder Fuerte / Lanzarote, die sind flacher, ausserdem hast Du da ne gute Med-Infrastruktur, falls doch was ist und falls Dir das dann mit dem Wandernn mit Zelt doch was heftig wird, gibt es genuegend Unterkunfts-Moeglichkeiten.
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  17. Ich habe letzten Winter eine Jacke genäht und bisher nur in Pausen getragen. Daher sind meine Erfahrungen eher begrenzt. Was interessiert dich denn? Ich kann am Wochenende die verwendeten Materialien und ein Foto Posten oder soll ich was zur Verarbeitung schreiben? @ULgeher
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  18. auf kurze sicht, geht das so schon. wenn man sehr achtsam damit umgeht. auf dauer, eher nicht. hab schon einige quilts und underquilt, jacken mit apex genäht. die beschaffenheit des apex ist teilweise so unterschiedlich... vor allem einlagig eher schwierig bis unsinnig, wenn es wirklich gut sein soll. in den meisten fällen, wie kollege @TappsiTörtel schon geschrieben hat, ist das apex sehr ungleichmässig. oft an einigen stellen sogar in der verarbeitung der äusseren schicht rissig. das apex ist jetzt in der regel nicht so, dass es stabil genug ist, es ohne zusätzlichen aussenstoff zu nutzen. irgendwann zieht es sich an den besagten 'mangelhaften' stellen auseinander, wenn es keine umgebenden stoffe 'stabilisieren'. fliegennetz, generell netzstoffe würde ich damit auch nicht verwenden. da hast ehinterher allen kleinscheiss im apex hängen. blattteile, nadeln, moos usw. usf. sowas bekommst du da nie wieder raus. wobei ich mir vorstellen könnte, dass der monofilstoff möglicherweise gut funktionieren könnte. das ist auch eher ein netzstoff. wobei es schon noch leichtere stoffe gibt, aber auch wieder doppelt und dreimal so teuer... alles auch ne frage des budgets ich hab das eigentlich bisher immer so gehandhabt, dass ich für die aussenseite einen etwas festeren bzw winddichten stoff genommen habe, für die innenseite einen möglichst leichten stoff.
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  19. Ich habe 100er und 167er Apex verarbeitet und würde sagen von der Konsistenz und der Beschaffenheit des Apex her, dass das auf lange Sicht ohne Schutzhülle nicht gut geht. Fusel, Fäden ziehen etc., wurde ja schon genannt. Das Material ist auch etwas unregelmäßig. Abgesehen davon, wie willst du das Apex auf nur eine Seite von Stoff nähen? Da müsste man ja viel absteppen bzw. Stütznähte setzen. Ich empfehle daher beide Seiten mit Stoff zu umnähen, dann kannst du den Quilt im Sommer auch als alleinige Schlaftüte verwenden. Ich habe einen 100er Apex Sommerquilt mit dem 7d von Adventurexpert für beide Seiten genäht, ist super der Stoff. Mit 19 bis 20 g/m² wiegt das dann nur 50 bis 60g mehr (siehe auch die Antwort von @mochilero).
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  20. Erfahrungen zu diversen Chargen - insbesondere des 60er Alphas: kein relevanter Verschleiß durch Rucksack (FastPacks, maximal 6/7kg) oder Waschen - selbst wenn es deutlich fusselt, hat dies bisher nix an den Eigenschaften geändert Reißfestigkeit dagegen eher so lala - wenn man doof hängenbleibt, kann es schon mal ein Loch geben (die dickeren Varianten sind da nicht so gefährdet!) Geruchsbildung überschaubar - mehrere Tage in Folge tragen sind bei mir kein Problem im Sommer Solo (wichtig: ohne Shirt darunter!) selbst bergauf tragbar, da man Hitze / Schweiß extrem gut loskriegt wenn sich das Gewebe doch mit Schweiß vollsaugt, spürt man es kaum - alle anderen mir bekannten Fleece Sorten sind da deutlich "kälter & klammer" Trocknungszeit sehr schnell - dadurch sind auch fixe Wäschen im Waschbecken abends kein Thema Kompressionsfähigkeit und Gewicht konkurrenzlos Ich persönlich will nichts anderes mehr nutzen - wenn man die Eigenschaften konsequent einsetzt, ist es ein wahnsinnig effektiver und modularer Stoff. OT: Mein Standard Layering System mit Alpha: GTX Shakedry -> Alpha 1/4 Zip Hoody -> Körper Damit bestreite ich 95% meiner Touren. Wird es kälter, kommt noch eine Schicht Daune oder Synthetik-Isolation DARÜBER.
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  21. Nach 10 Stunden Schlaf fühle ich mich deutlich besser. Aus dem Fenster sehe ich gen Westen sogar ein paar Lücken in der Wolkendecke. Doch auch dieser Tag sollte wieder sehr nass werden. Ich wandere im Trockenen aus Obersteinbach heraus, doch nach wenigen Minuten hat der Regen mich eingeholt. Kein Wunder bei meinem Schneckentempo. Mein Puls sagt mir in den wirklich sachten Anstiegen des GR 53, dass ich noch nicht wieder fit bin. Ich beschließe mein Tagesziel, Winterberg mental loszulassen und nach den Windstein Burgen den GR 53 zu verlassen um direkt nach Niederbronn les Baines zu wandern. Da wollte ich eigentlich erst am nächsten Tag mittags eintreffen. Kurz nach Obersteinbach trifft man schon wieder auf die nächsten Burgruinen. Ich vertraue der Empfehlung des Rothers, dass das Chateau de Wittschlössel keine Besichtigung wert ist (sollen nur noch ein paar Steine zu sehen sein) und spare mir ein paar extra Höhenmeter. Etwas später am “Gipfel” des Lindenkopf drückt der Wind den Regen wieder waagerecht durch die Bäume. Toll hier! Ich steige ab zum Chateau Vieux-Windstein. Die Sandstein-”Treppen” sehen mir für das Wetter zu gefährlich aus, mehr Löcher als Treppe. Nach ein paar verlassenen wirkenden Häusern an einem verlassenen Parkplatz steige ich wieder hoch zu den nächsten Ruinen. Am Chateau Mittel-Windstein kann ich nur an ein paar Löchern in den Felsen erkennen, dass hier mal eine Burg gewesen sein könnte. Faszinierend, wie wenig übrig bleiben kann. Das Chateau Nouveau Windstein ist dagegen großartig zu besichtigen. Ich finde einen trockenen Unterschlupf in den Katakomben und mache eine ausgedehnte Mittagspause mit einem mehrgängigen Menü aus Suppe, Gemüsereis und Kaffee mit Keksen. Das Urlaubsfeeling ist wieder sehr zurück. Kurz nach dem Schlösser-Dreigestirn verlasse ich den GR 53 und wechsel über einen regionalen Wanderweg entlang der Maginotlinie im Schwarzbachtal auf den GR 531 (blaues Rechteck) der mich in Talnähe direkt nach Niederbronn führen wird. Die Maginotlinie war mir bisher nur aus dem Geschichtsunterricht bekannt, so ganz konkret damit konfrontiert zu werden war auch ein Highlight (der anderen Art) meiner Tour. Die Bunker und Unterkünfte sehen im Herbstregen sehr bedrückend aus. Was für ein Kraftakt, die Grenze zu Deutschland so abzusichern. Und dann kam doch alles anders … Nach dem Dauerregen der letzten Tage stand der Weg entlang des Schwarzbach über längere Strecken unter Wasser. Wo kein Wasser stand, haben Wildschweine den Weg zum Morast umgewandelt. Wildschweine sind doch wirklich sehr liebenswerte Tiere. Ich krempelte die Hose auf, damit diese trocken blieb und spulte stoisch die Kilometer bis zum GR 531 ab. Richtig wehmütig wurde mir dann, als ich aus den Wäldern der Vogesen auftauchte. Ein letzter sehnsüchtiger Blick auf den von Wolken verhüllten Vogesenkamm, dann ging es Richtung Hotel in Niederbronn. Den vierten Tag besichtigte ich vormittags Strasbourg, bei strömenden Regen, was sonst. Mittags brachte mich der TGV wieder nach Karlsruhe. Vor kurzem wurde mir ein Tweet von Kachelmann Wetter zugespielt: vom 23.Oktober an regnete es an 30 aufeinanderfolgenden Tagen an der Wetterstation Fresse-sur-Moselle in den Vogesen. Und ich war live dabei, als alles anfing. Sagenhaft! Zusammenfassung: Mittwoch 25.10.23: von Obersteinbach nach Niederbronn les Bains 17 km; Aufstieg: +458 m; Abstieg: -514 m; 6h:38min
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  22. schrenz

    Stabiles 2P Zelt gesucht

    @adventurer_from_bghhat allerdings das phreeranger von trekkertent empfohlen, Marc klöppelt die immer noch in UK zusammen, müsste also unter das Abkommen fallen, danke nochmal für die Erinnerung, wenn der Zoll das auch so sieht, spart mir das demnächst einige Euros 😁. Marc ist allerdings Schotte, soviel Zeit sollte sein.
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  23. Könnte mir vorstellen, dass eine MYOG Alpha-Longjohns in Kombination mit sowas wie einer [MYOG] Windpant [Vgl. 1, 2] bei Kalten Temperaturen gut für die Flexibilisierung eines Schlafsetup taugt. Quasi äquivalent zu Alpha-Pullover/Hoodie + Windjacke.
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  24. Mein Fazit aus all den Experimenten und On-Trail-Tests: Ich habe – wie immer – den langen Weg iterativer Annäherung gewählt und über Monate ausprobiert und variiert. Ich bin wie ich bin. Für die absoluten Perfektionisten ist vermutlich die Mischung aus Lösung 4 und 5 geeignet: Ein sehr leichtes Panel mit knappem Rand und schlichter Befestigungslösung. Die Klettbandverbindung (Scotch-Klebeklettband kann ich sehr empfehlen) der PowerBank ist nach meiner Erfahrung absolut trailsicher, ermöglicht es aber, die PowerBank einfach abzunehmen und während dem Laufen das Smartphone in der Hosentasche zu laden. Die Klettverbindung erlaubt es vor allem, eine alternative PowerBank zu verwenden, um z.B. für bestimmte Touren lieber 5000 mAh Puffer zu haben (was die Sache natürlich schwerer macht). Da ich weniger Kram behalten will, musste am Ende des Experiments alles gehen, was zu speziell blieb. Kurz vor meinem HRP-Start im Juli 2017 berichtete mir @Wanderfalter von unterwegs, dass ihm wegen der Navigation und des schlechten Wetters die Akkus knapp wurden. Daher entschied ich mich entgegen der ursprünglichen Planung, das schwerere PowerTAB statt der Lösung 4/5 einzustecken. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut, denn aus dringenden privaten Gründen habe ich über Wochen massiv kommuniziert und viel Datenverkehr benötigt, um die Tour nicht abbrechen zu müssen. Letztlich habe ich nach dieser Erfahrung und langem Ringen folgende Lösungen für drei Szenarien behalten: Für langere Touren: Robustes PowerTAB: viel Puffer, integrierte Beleuchtung, dafür kann das Netzteil daheim bleiben. Außerdem nehme ich keine Stirnlampe mehr mit, was das Gewicht des Panels noch etwas relativiert. (Gell, @Mario294, die Beleuchtung war im März Abend für Abend prima!? ) Für kurze Touren bis ca. 4 Tage: Ein recht ordentliches 4000er PowerBank-Case (107 g), kein Netzteil, keine USB-Anschlussleitung, einfach weniger Zeug . Für „Premiumwandern“ (alles, was nur täglich von Bett zu Bett führt): Nur ein Netzteil und ein Smrtr Colibri (ohne Schlüsselring, versteht sich). Weitgehend verworfen habe ich im Laufe der Zeit den besonders sparsamen Umgang mit der Energie im Smartphone. Meine Fotos haben GeoTags, meine Karten auf dem Gerät sind jederzeit aktuell, wenn ich Netz habe, benutze ich es bei Bedarf auch. Videos schneide ich häufig noch am gleichen Abend zurecht. Und Tagebuch führe ich auch ausführlich auf dem Gerät.
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