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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 27.12.2020 in allen Bereichen

  1. leomax96

    Winter overquilt

    Stelle hier ein MYOG-Projekt vor, das ich über die freien Tage in Angriff genommen hab. Es sollte ein Over-quilt für Wintertouren in Nordschweden werden. Bei meiner letzten Tour habe ich dabei etwas mit einem VBL-Anzug experimentiert. Eigentlich war ich auch ganz zufrieden, allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass er wirklich dicht ist und ich dennoch einiges an Wasser in meinen Schlafsack ausstoße. Um dem Problem weiter entgegenzuwirken und um noch etwas Wärme zu gewinnen will ich mein Schlafsystem um einen Over-quilt erweitern. Damit soll der Gefrierpunkt aus dem inneren des Daunenschlafsacks in den Kunstfaser-Over-quilt verlagert werden. Das Wasser welches man über Nacht ausstößt soll so erst im Kunstfaserbereich kondensieren und frieren. Zudem kann so der Overquilt getrennt vom Schlafsack getrocknet werden. Dabei habe ich mich insbesondere von dieser Idee inspirieren lassen:http://www.fjaderlatt.se/2010/04/across-sarek-in-winter-sleep-system.html und somit die Innenseite aus Mesh genäht. Damit soll er besonders atmungsaktiv sein. Zudem hab ich unten eine Fußbox angebracht um möglichst den Schlafsack nicht zu komprimieren. Oben befindet sich ein draft-collar. Das ganze ist aus 100er Apex genäht und ich denke, dass das den Komfortbereich des Schlafsystems nochmal einige Grad nach unten verschiebt. Hoffe das Ganze im Frühjahr in Schweden ausprobieren zu können. Vorausgesetzt die Corona-Situation erlaubt es.
    7 Punkte
  2. Damit mein post oben nicht nur "lustig" rüberkommt, und weil ich es klasse finde, wenn ein Paar gemeinsam wandern und zelten will, mal ein Vorschlag - ich hab ja vor drei Jahren bei ner @LAUFBURSCHEVerlosung ein Zelt gewonnen. Hab's einmal bei einem bushcraft-Treffen verwendet, seitdem liegt es hier herum. @Idgies Einverständnis mal voraussetzend, verlink ich das mal: Da sieht man das gute Stück. @nehmesleicht Falls du das erstmal benutzen möchtest, kannst du das gern für lau haben. Nur das Porto hätte ich gern dafür. Eine Bedingung wäre allerdings dabei- falls ihr später "aufrüstet" oder auf Tarp umsteigt oder so, dann gib das Zelt weiter! Das Zelt ist bisher ja schon ein super Beispiel für Hilfsbereitschaft! Idgie hat's mal von nats bekommen, als sie schnell ein Zelt brauchte, hat's dann zugunsten von Laufbursche wieder versteigert...schon klasse. Da passt es ja, wenn's wieder in Gebrauch kommt, besser, als dass es hier weiter rumliegt. Also, @nehmesleicht, keine Scheu! Wenn du möchtest, leg ich auch noch einen meiner berüchtigten Dosenkocher bei LG schwyzi
    5 Punkte
  3. Saltoluokta – Abisko Aufgrund meiner viel zu großzügigen Zeitplanung stehen mir für den letzten Abschnitt bis Abisko noch neun Wandertage zur Verfügung. Statt vom Kungsleden über den Durlings led auf den Kebnekaise zu steigen, überlege ich mir daher, zur Kebnekaise Fjällstation zu laufen und den Kebnekaise von dort aus zu besteigen. Außerdem entdecke ich einen Weg, der über die Tarfala-Hütte einmal um den Kebnekaise herum wieder auf den Kungsleden führt. Schließlich habe ich mehrfach gehört/gelesen, dass der Weg über die Nallostugan und die Vistasstugan sehr schön sein soll. Irgendwie werde ich die Zeit schon rumbringen. Tag 13 (30.08.) 360,8 – 382,25 km (inklusive 1 x Boot) Von Saltoluokta aus nehme ich Boot und Bus bis Vakkotavare. Von Reto verabschiede ich mich, der ist puristisch unterwegs und läuft den Weg von Kebnats bis Vakkotavare. Bis ich dort ankomme, dauert es aber auch seine Zeit, da man auf dieser kurzen Strecke einmal umsteigen und einen anderen Bus nehmen muss, was mit einem längeren Zwischenstopp verbunden ist. Während ich auf der Busfahrt noch gutes Wetter habe, zieht es danach leider wieder zu. Erstmal geht es von der Vakkotavare Fjällstuga – wie sollte es auch anders sein – den Berg hoch und dann übers Fjäll, wo ich viele Rentiere sehe. Hinter mir habe ich eine dunkle Wetterfront, der ich zu entkommen versuche. Leider weht auch ein ziemlich kalter Wind und irgendwann holt mich der bereits bekannte Nieselregen ein. Ich laufe daher zügig durch bis zur letzten Bootsfahrt zur Teusajaure Fjällstuga. Dort lasse ich das schlechte Wetter hinter mir und laufe in wunderbarer Abendsonne weiter bis kurz vor die Kaitumjaure Fjällstuga, wo ich einen windgeschützten (aber trotzdem ziemlich kalten) Zeltplatz finde. Tag 14 (31.08.) 382,5 – 393 km + 14 km zur Kebnekaise Fjällstation Morgens geht es wieder durch eines dieser u-förmigen Täler, bei denen man förmlich sehen kann, wie sich der Gletscher hier einmal durchgewälzt hat. Auf dem Weg sehe ich zahlreiche Rentiere und es wird bergiger. Leider habe ich auch wieder das schlechte Wetter hinter mir, dem ich aber fast den ganzen Tag schaffe, zu entkommen. Ich laufe nicht ganz bis zur Singistugorna, sondern biege schon vorher rechts Richtung Kebnekaise Fjällstation ab und schneide damit ein Stück Kungsleden ab. Es geht den Berg hoch zu einem See, an dem ich ein Päuschen mache. Da erwischt mich mal wieder der Nieselregen, der kurz davor ist, sich in Schnee umzuwandeln. Keine der Flocken schafft es aber bis auf den Boden. Dann biege ich wieder auf den Weg von der Singi Hütte nach Nikkaluokta ein und laufe weiter bis zur Kebnekaise Fjällstation. Dort komme ich schon recht zeitig an und bekomme noch ein Bett im Lager. Als ich abends im großen Aufenthaltsraum gerade mein Essen mampfe, sehe ich ein bekanntes Gesicht: Reto – ich habe es mir ja schon halb gedacht, dass der Verrückte sich nach den eher kurzen Wandertagen davor austoben will und einen Gewaltmarsch einlegt. Tag 15 (01.09.) Eigentlich will ich an diesem Tag auf den Kebnekaise und sitze zeitig beim Frühstück. Der Blick aus dem Fenster zeigt allerdings ziemlich trübes Wetter. Reto will erst am nächsten Tag hoch, da soll das Wetter besser sein. Dadurch steigt meine Motivation nicht gerade und ich beschließe auch, einen Tag an der Kebnekaise Fjällstation abzuhängen – Zeit genug habe ich ja. An der Rezeption der Fjällstation sitzt leider nicht gerade deren fähigster Mitarbeiter. Zuerst bittet er mich, später wiederzukommen, weil er es nicht schafft, ein Zimmer/Bett zu buchen. Beim zweiten Anlauf verkündet er mir, dass das Lager schon ausgebucht sei, es gäbe aber noch ein Zimmer. 130 EUR für ein ungefähr 8 qm großes Zimmer mit Doppelstockbett, Etagenklo und Etagendusche, aber ohne Bettwäsche, da zieht es mir fast die Schuhe aus – die Preise, die an der Kebnekaise Fjällstation aufgerufen werden, sind echt eine andere Liga. Tag 16 (02.09.) Kebnekaise + Tarfalastugan Am nächsten Tag sitzen wir wieder zeitig beim Frühstück – und das Wetter ist tatsächlich besser. Wir essen in aller Ruhe und lassen die Wandergruppen losziehen. Dann machen wir uns auch auf den Weg nach oben. Ich habe nur leichtes Gepäck dabei, der Rest lagert in der Fjällstation. Schön ist der Kebnekaise nicht, an Steinen haben sie nicht gespart und den Humor der Schweden, in den Aufstieg einen Abstieg von fast 200 hm einzubauen, finde ich auch etwas merkwürdig. Aber nach 3 ½ Stunden, die sich zwischendurch etwas ziehen, da man den Gipfel erst kurz vor Schluss sieht, sind wir oben. Nach einem längeren Päuschen in der Schutzhütte unterhalb des Gipfels machen wir uns wieder auf den Weg nach unten. Im Kaffedalen verabschiede ich mich wieder von Reto – dieses Mal endgültig – der auf dem Durlings led zurück zum Kungsleden läuft. Ich gehe zurück zur Kebnekaise Fjällstation und benötige für den Abstieg insgesamt dann doch 3 Stunden. An der Kebnekaise Fjällstation beschließe ich, dass für 130 EUR noch eine schnelle warme Dusche drin sein muss, bevor ich mich weiter auf den Weg zur Tarfalastugan mache. Der Weg dorthin lässt sich gut laufen, es geht gemütlich immer leicht bergauf. Das Tal, durch das ich laufe, gefällt mir sehr gut. Kurz vor der Tarfalastugan baue ich unterhalb eines Gletschers mein Zelt auf. Tag 17 (03.09.) Tarfalastugan zum Kungsleden Heute soll es wandertechnisch anspruchsvoller werden. Ich will über eine unmarkierte Route am Drakryggen vorbei zurück auf den Kungsleden laufen. Zum Glück ist das Wetter gut. Bei einem Blick auf mein anvisiertes Ziel bin ich nicht mehr ganz überzeugt, beschließe aber erstmal loszulaufen. Falls sich herausstellt, dass das keine gute Idee war, werde ich umkehren. Der erste Aufstieg lässt sich aber besser machen, als gedacht. Zum Glück hat die Sonne das Schneefeld im oberen Bereich schon so weit angetaut, dass man auch ohne Steigeisen oder Spikes gut drüber kommt. Auf der anderen Seite geht es dann weglos und unmarkiert durch Blockgelände weiter. Dort ist es bitterkalt und es ist nicht daran zu denken, die Schneefelder in Trailrunnern zu queren. Ziemlich sicher habe ich nicht immer die optimale Linie – aber ich finde meinen Weg durch die Steine. Nach ungefähr drei Stunden bin ich aus dem gröbsten raus und auch wieder in der Sonne. Dort mache ich – auch ein bisschen erleichtert, dass alles geklappt hat – eine Pause. In meine Richtung ist an diesem Tag niemand mehr unterwegs, aber mir kommt eine 2-er und eine 3-er Gruppe entgegen. Ich bin immer ganz froh, wenn ich weiß, dass ich zumindest gefunden werden würde... Ich laufe den restlichen Tag aus dem Tal heraus, mache immer wieder Pause, lege mich hocherfreut über das schöne Wetter ins Gras und lasse die Sonne auf mich scheinen. Leider wird mittags der Wind stärker und kündigt ein Ende des schönen Wetters an. Ein paar Kilometer laufe ich dann noch auf dem Kungsleden und schlage mein Zelt ein Stück vor der Sälka Fjällstugan auf. Tag 18 (04.09.) Mit dem schönen Wetter ist es dann auch wieder vorbei. Nachts fängt es an zu regnen. Als ich morgens aus dem Zelt schaue, regnet es immer noch und sieht auch nicht so aus, als ob es bald wieder aufhört. Ich entscheide mich daher einfach im Zelt liegen zu bleiben und den ganzen Tag zu lesen – das kostet immerhin nichts. Ich verlasse das Zelt nur während einer kurzen Regenpause, um frisches Wasser zu holen und zur Sälka Fjällstugan zu gehen. Dort sehe ich, dass für die nächsten Tage noch mehr Regen angekündigt ist und entscheide mich daher, den Schlenker über Nallostugan und Vistasstugan zu streichen und stattdessen auf dem Kungsleden direkt nach Abisko zu laufen. Tag 19 (05.09.) 407 – 437 km Auch diese Nacht hat es weiter geregnet. Als ich aufwache ist es aber trocken, sogar die Sonne scheint. Ich bin jedoch schlagartig wach, als ich feststelle, dass sich an einer Stelle unter meinem Zelt eine riesige Wasserlache gebildet hat. Ich schaffe es, meine Sachen ins Trockene zu retten, ohne dass das Zelt überschwemmt wird oder mir irgendwas ins Wasser fällt. Nach diesem Schreck frühstücke ich auf einem Hügel in der Sonne, als ein Rentier immer näher kommt. Offensichtlich scheine ich direkt neben den leckersten Gräsern und Kräutern zu sitzen. An der Sälka Fjällstugan laufe ich vorbei in Richtung Tjäkta-Pass und man muss sagen, dass sich der Kungsleden zeitweise von seiner schönsten Seite zeigt. Das Wetter ist zwar nicht besonders stabil, aber der angekündigte Regen zeigt sich nicht und zwischendurch gibt es tolles Licht. Über den Tjäktja-Pass laufe ich an der Tjäktjastugan vorbei in Richtung Alesjaure Fjällstuga. Es sieht zwar zeitweise nicht danach aus, aber ich entkomme den ganzen Tag dem Regen. Trotzdem bin ich froh, dass ich (trotz Corona) in der Alesjaure Fjällstuga eine Pause machen darf. Der Blick von dort ist einfach Wahnsinn. Nach fast drei Wochen in Schweden/auf dem Kungsleden bin ich dann endlich auch so weit und es siegt die Neugier – ich kaufe mir im Laden der Fjällstuga eine Tube Käse und finde heraus, dass das genau so schlecht schmeckt, wie man sich das vorstellt :-). Ich gehe noch ein Stück weiter und finde einen tollen Zeltplatz am See für den letzten Abend auf dem Kungsleden. Tag 20 (06.09.) 437 – 465 km, bis Abisko Als ich morgens aufwache regnet es wieder. Da ich nicht damit rechne, dass es bald aufhört und da ich ja weiß, dass ich abends auf jeden Fall im Trockenen bin, packe ich meine Sachen im Regen zusammen und laufe los. Nach einer Stunde hört es dann aber doch auf zu regnen und bleibt den restlichen Tag trocken. Schön ist das Wetter deshalb aber noch lange nicht. Ich laufe bis zur Abiskojaure Fjällstuga durch und freue mich auf eine Pause dort. Die Hüttenwirtin ist aber streng und verbannt mich wegen Corona in den Holzschuppen :-(. Also marschiere ich noch das letzte Stück des zum Spazierweg breit getretenen Kungsleden bis Abisko und quartiere mich in der STF Fjällstation ein, wo ich auch die nächsten beiden Tage abhänge, bevor es am 09.09. zurückgeht.
    4 Punkte
  4. Ja, ich hab mich auch gerade gefragt, was man dann mit dem ganzen Restgeld noch macht.
    3 Punkte
  5. Mars

    Anfangerfehler Wintertrip

    Je mehr Matten bei dieser Kälte, desto besser. Eine 4mm Matte musst Du mindestens 4 x falten, damit die Kälte nicht durchdrückt. Es gibt auch dickere Schaumstoffmatten, die dann mehr aushalten. Hier ein Video des Chefs einer Gearunternehmung zum Thema. Dann kannst Du auch selbst eine reflektierende Zusatzmatte bauen, mittels Autoscheibenisolierfolie oder diese z.B. hier bestellen. Aus eigener Erfahrung: Die Thermarest XTherm funktioniert auf gefrorenem Boden oder Schnee, ist jedoch mit Luft. Schon der Altmeister, Herr Skurka, ist vor Jahren mit einem Vaporbarrier unterwegs gewesen. D.h. Du liegst innerhalb deines Schlafsacks in einem wasserdichten Sack. Es muss keineswegs DCF mit Alu zwecks Reflektion der Körperwärmestrahlung im Innern des Sacks sein, ist jedoch sehr komfortabel, da dann das herumnesteln mit einem Zusatzsack entfällt (vorletzte Nacht unter dem Gefrierpunkt damit übernachtet. Luxuriöser geht es im Selbsttrage-Bereich nicht). Der HotSac von Western Mountaineering (d.h. Dampfsperre und Reflektion in einem) ist so ein Zusatzsack. Wenn die Feuchtigkeit in deinem Zelt suppt, kannst Du auch den Schlasa von aussen schützen, z.B. mit einem Tyvek Cover (Tyvek gibts auch im Baumarkt oder fertig genäht z.B. von Montbell - wurde von einer gewissen Anish verwendet, dürfte also auch für unsereins knapp genügen). Wenn Du einen warmen Schlafsack hast, brauchst Du keine Socken. Friert es dich an die Füsse, musst Du wahrscheinlich auch sonst in den Kleidern schlafen. Einige machen dies bewusst so, weil dann der Schlasa leichter sein kann. Es gibt sogar Schlasas nur für die Beine, oben kann man ja eine Daunenjacke tragen. Oder Du bestellst dir gleich einen extremeren Pyjama.... Alles was nicht gefrieren soll, in den Schlasa nehmen. Socken z.b. in einen Zipplock Beutel für mehr Komfort. Wenn Du längere Wintertouren planst, würde ich mich nach einem Doppelwandzelt umsehen. Da sammelt sich die Feuchtigkeit des Zeltes innen am Aussenzelt, im Innenzelt bleibt es trockener.
    3 Punkte
  6. Jäkkvik – Kvikkjokk Tag 7 (24.08.) 171 – 198 km (inklusive 2 x Boot) Ab Jäkkvik geht es los mit der Bootsfahrerei. Als erstes steht die kurze Überquerung mit dem Ruderboot an und dann die lange (und sauteure) Fahrt mit dem Motorboot, das erst um 18 Uhr kommt. Dadurch ist auch der Rahmen für den Tag vorgegeben. Ich laufe morgens gemütlich mit einem Belgier vom Hostel los und die erste Ruderpassage meistern wir gemeinsam. Ich bin ganz froh, nicht alleine rudern zu müssen, denn am Vorabend habe ich im Hostel eine Deutsche getroffen, die mit dem Ruderboot abgetrieben ist und letztendlich den Notruf gewählt hat. Das hat nicht zu meiner Ermutigung beigetragen... Die größte Schwierigkeit besteht darin, dass alle paar Ruderschläge eines der Ruder aus der Dolle (wie dieses Ding wohl heißt) flutscht und in der Zeit, bis man das Ruder wieder eingefädelt hat, treibt man natürlich ab. Wir schaffen es jedenfalls ans andere Ufer, genau wie zwei Schweden, die ebenfalls im Hostel übernachtet haben und kurz nach uns los sind. Wir sind uns aber alle einig, dass wir für die längeren Stücke gerne in die Tasche greifen und das Motorboot bezahlen. Es geht dann relativ lang durch den Wald, gefolgt von einem Aufstieg und einem schönen, aussichtsreichen Stück Weg über das Fjäll, bevor es wieder runtergeht in den Wald. An der Bootsanlegestelle treffen wir uns alle wieder (2 Schweden, Belgier und ich) und warten ziemlich lange auf das Boot. Die zwei schwedischen Jungs sind letztes Jahr den AT gelaufen und absolut ultraleicht unterwegs (Baseweight unter 5 kg). Sie erzählen von 50 km-Tagen, die sie auf den nächsten Etappen einlegen wollen. Nach einiger Zeit trifft auch Reto ein, ein Schweizer, der ein ordentliches Tempo vorlegt (ist schon den PCT gelaufen) und morgens erst, kurz bevor ich los bin, im Hostel in Jäkkvik ankam, wo er nur einen Dusch-, Wasch- und Einkaufszwischenstopp eingelegt hat, bevor es weiterging. Zu fünft fahren wir mit dem Boot auf die andere Seite. Als einzige trage ich keine Altras. Auf der anderen Seite folge ich dem Herdentrieb und laufe, wie die vier Jungs, noch etwa 2,5 km weiter (genau genommen renne ich quasi hinterher). An einem See finden wir ein Plätzchen, an dem wir alle unsere Zelte aufstellen können. Tag 8 (25.08.) 198 – 225,4 km Als ich morgens aus meinem Zelt krieche, sind die zwei Schweden schon weg, Reto ist gerade am Aufbrechen – ich gehe nicht davon aus, einen der Herren jemals wieder zu sehen. Auch der Belgier macht sich auf den Weg. Ich komme als letzte los. Es geht erst durch den Wald, über Stock und Stein (nicht so mein Fall), dann aber wieder nach oben übers Fjäll. Leider ist das Wetter nicht so toll: Nieselregen, Wind, kühl, keine gute Sicht, immerhin aber nicht so richtig nass. Die Wege sind allerdings ziemlich matschig und die Holzstege nicht in bestem Zustand. Zudem komme ich an zahlreichen kaputten Brücken vorbei. Da es ziemlich ungemütlich ist, bin ich froh über diese Hobbithöhle (Tjäurekatan), in die ich für ein wind- und regengeschütztes Päuschen kriechen und in der ich mir einen Tee kochen kann. Dort treffe ich auch den Belgier wieder. Entlang ungeheuer matschiger Wege geht es weiter. Mittags sind meine Schuhe dann irgendwann nass. Ich kapituliere und versuche erst gar nicht mehr, einen trockenen Weg zu finden. Als ich an einen schön gelegenen Zeltplatz an einem See komme, habe ich keine Lust weiterzulaufen, obwohl schon vier Packrafter da sind. Ich baue mein Zelt auf und wasche mich tapfer im See. Tag 9 (26.08.) 225,4 – 262 km (inklusive 1 x Boot), bis Kvikkjokk Morgens geht es weiter in Richtung Kvikkjokk, zuerst auch wieder über matschige Wege (egal, meine Schuhe sind eh noch nass) und durch trübes Wetter. Dann kommt ein richtiger Aufstieg. Ich kann es fast nicht glauben, als es immer weiter nach oben geht. Bisher ließ sich der Weg eigentlich mit Buckel hoch, übers Fjäll, Buckel runter, durch den Wald, dann wieder Buckel hoch, … beschreiben. Die Wegführung ist auf einmal richtig spannend – wie in den Bergen, wenn man über den Grat geht und noch nicht weiß, wie es auf der anderen Seite aussieht. Von oben sehe ich tatsächlich erstmals hohe Berge. Das Wetter wird auch immer besser. Ich komme ein bisschen zu früh oben an und habe noch keine richtige Fernsicht. Aber mittags kommt die Sonne raus! Der Tag entwickelt sich zu einem wunderbaren Wandertag. Blauer Himmel, Sonnenschein, tolle Landschaft. Ich entscheide mich daher, den Tag zu nutzen und stramm nach Kvikkjokk weiterzumarschieren. Von unterwegs rufe ich das nächste Boot an und muss nicht allzu lang warten. An Bord befindet sich bereits eine Frau, die eine Bootsrundfahrt gebucht hat. Daher komme ich in den Genuss einer Fahrt durch enge Kanäle – wofür mir aber auch 50 SEK extra abgeknöpft werden :-). In der STF Fjällstation in Kvikkjokk treffe ich zu meinem allergrößten Erstaunen Reto und die zwei Schweden. Die schwedischen Jungs wurden – so heißt es – von einer hübschen Schwedin aufgehalten :-). Reto hingegen wartet auf sein Proviantpaket (das dann auch ankommt). Leider ist die Fjällstation vollständig ausgebucht. Reto bietet mir zwar das zweite Bett in seinem Zimmer an, das erlaubt die Hüttenwirtin allerdings nicht – wegen Corona (spoiler alert: in der Saltoluokta Fjällstation teilen wir ein Zimmer). Auch Duschen darf ich in der Fjällstation nicht – wegen Corona. Immerhin ist mein Fresspaket angekommen. Und ich darf für den nächsten Morgen das Frühstücksbuffet buchen und sitze ungefähr 2 ½ Stunden mit Reto an einem Tisch und mampfe, was das Zeug hält – trotz Corona. Ergänzung: Über mein Fresspaket bin ich äußerst glücklich. Der Laden in der Kvikkjokk Fjällstation ist nicht besonders toll ausgestattet, obwohl Kvikkjokk eine Straßenanbindung hat. Auf Brot habe ich vergeblich gehofft. Die Kvikkjokk Fjällstation ist meine least favorite.
    3 Punkte
  7. Hi, zuerst einmal: Wenn ihr raus und wandern wollt, dann macht das. Solange Ihr in Deutschland/Mitteleuropa wandert, wo es gute Infrastruktur gibt, geht es auch mit dem Aldi-Zelt und Holzstöcken aus dem Wald als Trekkingstöcke. Für Island/Skandinavien/Alpen etc. wird man verlässliche Ausrüstung brauchen, im deutschen Mittelgebirge kann man in unangenehmen Situation inmer schnell zurück in die Zivlisation flüchten oder Hilfe rufen. Im Aldizelt bin auch schon abgesoffen und habs überlebt Viele Sachen, gerade Equipment (Campingkocher + Geschirr, Strinlampen, Trekkingstöcke, Zelt) kann man eventuell im Bekannten und Familienkreis leihen. Ist dann vielleicht nicht UL, aber man weiß dann eher was man braucht, worauf man wert legt, etc. Neue Wanderkleidung würde ich immer erst bei ein oder zwei Tagestouren ohne Übernachtung testen. Zur Ausrüstung: Den G4Free 40L Rucksack, den @Matzo empfohlen hat, besitze ich seit einigen Wochen, leider aber noch nicht testen können. Erster Eindruck war aber gut, mit dem werde ich meine nächste Mehr-Tagestour starten. Als Groundsheet (Unterlage für Zelt), stabile Plastikfolie aus dem Container bei Ikea oder einem Bettengeschäft (verpackung für Matratzen). Gibts Gratis. Hier einige Links zu Budget Packlisten, da könnt ihr noch Ideen sammeln: https://worldwide-outdoor-experience.de/de/ausruestung/packlisten/300-ul-3-jahreszeiten https://lighterpack.com/r/776crf
    2 Punkte
  8. Stimme da Matzo zu. Wenn ich mein Senf dazugeben darf, da ich ein ähnliches Anforderungsprofil wie Du hab. Falls Tarp rausfällt da sich die Freundin vor Kriechzeug ekelt: Zelt: - aufmerksam hier immer mal wieder im "Biete" Thread vorbeischauen, da gibts öfter mal ultraleichte Schnapper - Ich hab mich für das Auslaufmodell vom Decathlon Ultralight Quickhiker entschieden. Neupreis: 100 €, als Second-Use Artikel (immer mal bei Decathlon im Geschäft vorbeigucken) für 70 €. -> herausnehmbares Innenzelt, 2 kg gesamt (also nicht unbedingt ultralight, aber quick isses ) und hält im Vergleich mit anderen normalen Leichtzelten gut mit. Wenn du jedoch Stöcke unbedingt haben willst, wär ein Zelt mit Gestänge natürlich überflüssig. andere Alternative: Wie Matzo sagte, 30 € Tarp, ein Innenzelt kaufen welches mit Stöcken aufgestellt wird und Teil eines Ultralight Sets ist. Wenn alles gefällt kann man später das Aussenzelt dazukaufen. Rucksack: - gerade gibts nen Crown 2 in short für 130 €. Super Teil für den Preis. Vielleicht ist der ja was für einen von euch. Sonst, Flex Capacitor (ca. 180 €) ist auch ein toller Rucksack. Regenschutz: - irgendein Poncho von Amazon für 20 € tuts auch, 270 gr Kocher: - für 4 Tage reicht Spirituskocher aus - aus einer 330 ml Bierdose selbst bauen, kann jedes Kind, Tutorials gibts dazu genug (z.B. von Sacki), 7 - 15 gr, 0 €, wird durch's Bier selber finanziert! Kommst damit auf ungefähr 500 €. Hast dabei zwei wunderbare Rucksäcke + Leichtzelt die für's Ultraleicht vllt. etwas zu schwer sind. Dafür bilden diese Produkte meiner Meinung nach ein Tollen Mix aus Preis/Leistung, Comfort und Gewicht. Gerade für mich, der 1. auf Komfort steht und 2. auch mal Dinge wie bushcraften mit Freunden will, aber nicht gleich ein komplett neues Loadout kaufen will, ein super Kompromiss. Habe in absehbarer Zukunft nicht vor 100 von km am Stück zu wandern. Daher ist für mich der Bereich des "Light-Trekkers" absolut ausreichend Sollte keine Gear-Promotion meinerseits sein! Empfinde deine Situation (mit der Freundin outdoor betreiben, on a budget) mit meiner vergleichbar. MfG, Toni
    2 Punkte
  9. Ich denke, für 400€ kann man schon gut und leicht wandern gehen. Aspekte wie Haltbarkeit, Nachhaltigkeit, Tier- und Menschwohl usw. können das nötige Budget natürlich in die Höhe treiben. Auch preiswerte Sachen können bei kurzen Touren und moderatem Umgang eine Weile halten. Und vorhandene Ausrüstung und Turnschuhe nutzen ist für den Anfang auch erstmal gut. Ich sag jetzt einfach mal: - G4Free 40L Rucksack 2 x 22€ = 44€ - irgendein 3x3m Tarp 30€ - PolyCro oder Tyvek Groundsheet (20€?) - FroggToggs Regenkombi 2 x 20€ = 40€ - als Wanderhose tuts ne kurze Sporthose (vorhanden, 0€?) - Lixada Gaskocher 15€ - 1L Titantopf 30€ - Decathlon Trekkingstöcke 4 x 20€ = 80€ Komm ich jetzt auf 260€, ohne große Recherche, nur Neuware, kein MYOG. Reicht meiner Meinung nach für abenteuerliche Wochenenden und zur Präzisierung der eigenen Bedürfnisse, Vorlieben und Schmerzgrenzen.
    2 Punkte
  10. Kvikkjokk – Saltoluokta Tag 10 (27.08.) 262 – 289,5 km Nach dem mehr als ausgiebigen Frühstück starte ich als eine der letzten von der Kvikkjokk Fjällstation - es gibt aber auch keinen Grund, sich zu beeilen. Dann kam der für mich mit Abstand ätzendste Abschnitt auf dem Kungsleden. Nach acht Tagen durchwachsenem Wetter gibt es endlich den ganzen Tag blauen Himmel und Sonnenschein und ich laufe rund 20 km durch einen beschissenen Wald. Noch dazu war der Weg total unangenehm zu gehen. Es war zwar mehr oder weniger flach, aber der Weg war voller Steine, so dass man praktisch keinen geraden Schritt machen konnte. Ich versuche, diesem Elend so schnell wie möglich zu entkommen. Eine Pause mache ich erst bei der Parte Stugan. Von dort geht es noch ein Stück weiter durch den Wald und dann – endlich – nach oben und aus dem Wald heraus. Als ich den Wald verlasse und freie Sicht habe, fühlt sich das wie eine körperliche Befreiung an, als ob ich auf einmal wieder tiefer atmen kann. Ich lasse die Sicht auf mich wirken und gehe fast schon euphorisch und erleichtert weiter. Auf dem Weg treffe ich die zwei Schweden, die ihr Zelt an einer geschützten Stelle aufbauen. Dort ist auch Reto, der ebenfalls noch ein Stück weitergeht. Ich entscheide mich, mein Zelt lieber an einer etwas exponierteren Stelle, dafür aber mit freier Sicht, aufzubauen. Tag 11 (28.08.) 289,5 – 306,5 km (inklusive 1 x Boot) + 13 km Skierffe Morgens kratze ich zum ersten Mal Eis vom Zelt (das ist der Preis für die exponierte Lage). Dann mache ich mich auf den Weg zum Boot, wo wir uns alle wieder treffen. Es geht zur Aktse Stugan und von dort auf den Skierffe. Der Skierffe liegt zwar nicht direkt auf dem Kungsleden, aber wer diesen Abstecher nicht macht, ist aus meiner Sicht verrückt. Der Skierffe ist für mich das absolute Highlight der Wanderung. Das Wetter ist fantastisch. Hätte ich auf der ganzen Wanderung nur einen Tag gutes Wetter gehabt, so hätte ich es mir für den Skierffe-Tag gewünscht. Gegen 12:30 Uhr bin ich oben, die Jungs sind natürlich schon da. Der Weg hat sich länger gezogen, als ich von unten dachte. Auf dem Rückweg bin ich mir aber auch nicht ganz sicher, ob ich immer den direktesten Weg gewählt habe. Zwischendurch ging es außerdem ordentlichen durch Matsch. Wir bleiben fast zwei Stunden oben, dann trudeln nach und nach andere Leute ein. Die Schweden verabschieden sich und wollen querfeldein zum nächsten Boot laufen. Reto und ich gehen den Weg zurück. Ich hatte mein ganzes Zeug mit nach oben genommen. Wer seinen Rucksack am Abzweig vom Kungsleden zum Skierffe liegen lassen will, sei gewarnt: Ein kleines Mäuschen hat auch schon herausgefunden, dass dort gelegentlich was zu holen ist... Wir laufen noch ein Stück weiter, hoch, übers Fjäll und dann runter. Ich entscheide mich wieder für einen Schlafplatz oberhalb der Baumgrenze, Reto läuft noch ein Stück weiter – am nächsten Morgen treffen wir uns wieder beim Boot. Tag 12 (29.08.) 306,5 – 332 km (inklusive 1 x Boot), bis Saltoluokta Nachdem ich meine Sachen zusammen gepackt habe, geht es in einer halben Stunde zum Boot. Dort holt uns der sehr nette, aber etwas einsam wirkende Bootsmann, mit dem wir uns länger unterhalten, ab. Wer aus Saltoluokta kommt und ihm einen Gefallen tun will, bringt frisches Obst mit :-). Es geht wieder hoch übers Fjäll. Das Wetter ist wechselhaft – umso mehr weiß ich den vorangegangenen Tag zu schätzen. Wir sehen viele Rentiere. Kurz vor 15 Uhr kommen wir bereits in der Saltoluokta Fjällstation an, das hätte sogar noch für Boot und Bus gereicht. Wir entscheiden uns aber beide, in der Fjällstation zu bleiben. Das Abendessen ist schon ausgebucht, aber wir bekommen noch ein Zimmer. Bett, Dusche, Wäsche waschen, Trockenraum, eine Küche zum Abendessen kochen, Frühstücksbuffet – was will man mehr. Hier gefällt es mir eindeutig besser, als in der Kvikkjokk Fjällstation. Was die zeitliche Planung angeht, ist zu dem Abschnitt Kvikkjokk – Saltoluokta zu sagen, dass der Zeitrahmen stark durch die Boote vorgegeben ist. Wenn man nicht selbst rudert, wird allein dadurch das Tempo bzw. die tägliche Wegstrecke reduziert.
    2 Punkte
  11. Ist hier zwar ot, trotzdem: Auch ohne Innenzelt wird das wildzelten nicht legal. Dieser Mythos wird zwar gerne erzählt, ist aber Quatsch. Gruss,windriver
    2 Punkte
  12. Ammarnäs – Jäkkvik Tag 4 (21.08.) 79 – 113,5 km Morgens gehe ich im Nebel los. Das Wetter ist aber temperaturmäßig äußerst angenehm zum Laufen. Aus Ammarnäs geht es durch den Wald nach oben, bevor man wunderschön einen Bergrücken entlang durch das Fjäll läuft. Die Sicht könnte zwar besser sein, dieser Abschnitt gefällt mir aber trotzdem ausgesprochen gut und man kommt ziemlich flott voran. Obwohl es den ganzen Tag nicht regnet, hole ich mir aber erstmals nasse Füße. Richtung der unbewirtschafteten Rävfallsstugan geht es durch den Wald wieder nach unten und über den Vindelälven. Genau passend kommt die Sonne heraus und ich lasse sie mir auf einer Bank vor der Rävfallsstugan auf den Bauch scheinen. Durch den Wald geht es dann wieder hoch aufs Fjäll und mit dem schönen Wetter ist es vorbei. Eine erste Zeltmöglichkeit mit Wasser am Guoletsbäcken verschmähe ich noch. Dann muss ich aber feststellen, dass auf dem Kungsleden zwar keiner verdursten wird, dass es aber auch nicht auf jedem Kilometer Wasser gibt, das man trinken möchte. Ich laufe ein ganzes Stück weiter als geplant, bis ich schließlich ein Plätzchen finde, an dem mein Zelt einerseits nicht im Sumpf versinkt und an dem ich andererseits einen kleinen Bach zum Waschen und Wasserholen finde. Das Wetter verschlechtert sich währenddessen zunehmend. Ich schaffe es gerade noch, alle abendlich anfallenden Aufgaben zu erledigen und das Zelt zuzumachen, bevor es anfängt zu regnen (dieses Mal richtig). Tag 5 (22.08.) 113,5 – 143 km, bis Bäverholmen Nachts regnet es und der Wind weht ordentlich, mein Zelt steht aber zum Glück gut. Zum Abmarsch will ich morgens eine kurze Regenpause nutzen, bin aber zu langsam (oder die Regenpause zu kurz). Ich warte mit (bis auf das Zelt) gepacktem Rucksack ab und gegen 9 Uhr komme ich im Trockenen los. Ich freue mich über jeden Schritt, den ich ohne Regen laufen kann und für immerhin fast drei Stunden bleibt es trocken. 15 Minuten vor der Sjnulttjie-Hütte holt mich der Regen dann aber doch wieder ein. Leider schüttet es ziemlich, so dass auch 15 Minuten reichen, um nass zu werden. Ich bin aber froh, dass die Hütte zumindest nicht mehr weit ist und mache den kurzen Abstecher gerne. Zwei Schweden, die dort ihren halben Hausstand ausgepackt haben, haben schon ordentlich eingefeuert, so dass sich der Regenschauer gut aussitzen lässt. Auf zum Teil ziemlich matschigen Wegen geht es weiter Richtung Bárasjuhka-Emergency Shelter. Als ich in dem gemütlichen Innenraum ein kurzes Päuschen mache, erscheint es mir eine Überlegung wert, dort zu bleiben. Ein Schwede, der im selben Bus von Umea nach Hemavan saß wie ich und den ich schon am Tag zuvor öfters wiedergetroffen habe, hat dort aber bereits sein Zelt aufgebaut. Außerdem habe ich kurz zuvor zwei Wanderer überholt, die so aussahen, als ob sie auch an der Hütte bleiben wollen. Mir wird es daher (prognostisch) zu voll und ich laufe weiter. Dabei kommen mir noch mehrere Wanderer entgegen, die auch auf dem Weg zur Bárasjuhka-Hütte sind und ich bin froh über meine Entscheidung. Unter anderem treffe ich auch noch einen Deutschen, der den Kungsleden von Abisko nach Hemavan wandert und mir allen Ernstes erzählt, dass dies sein erster Regentag sei. Unverschämtheit! Da ich zwischendurch an keinem ansprechenden Zeltplatz mehr vorbei komme, laufe ich letztendlich bis Bäverholmen. Dort ist kein Mensch und ich komme mir etwas merkwürdig vor, wie ein Eindringling. Auf der Wiese baue ich im Nieselregen mein Zelt auf und mache es mir zum Abendessen auf der Terrasse bequem. Dann fällt mir ein, dass der Deutsche irgendwas von Toiletten bei Bäverholmen gesagt hat. Tatsächlich – die Räume sind nicht abgeschlossen. Ich frage mich, ob das wohl Absicht oder ein Versehen ist und komme mir noch mehr vor, wie ein Eindringling, als ich die Räume dort betrete. Aber die Versuchung ist einfach zu groß (fließendes Wasser!). Tag 6 (23.08.) 143 – 171 km, bis Jäkkvik Morgens geht es durch den Wald Richtung Adolfsström, ich habe ziemlich schnell nasse Füße, der Weg ist nicht so mein Fall, es regnet. Aber ich habe ein Ziel vor Augen: Jäkkvik. Erstmal komme ich aber nach Adolfsström. Dort hat alles geschlossen. Zum ersten Mal geht es ein Stück auf Asphalt und dann einen Forstweg entlang. Das ist mir in diesem Fall aber recht, denn ich will vorwärts kommen. Leider führt der Weg auch den restlichen Tag durch viel Wald und ist ziemlich matschig. Zur Entschädigung gibt es am Wegesrand aber unendlich viele Heidelbeeren. Und nach dem Regen am Morgen bleibt es immerhin trocken. Irgendwann zeigt sich sogar die Sonne und ich entdecke meine erste Moltebeere. Das Highlight an diesem Tag ist aber ganz klar das Hostel in Jäkkvik, das das reinste Wandererparadies ist. Hier kann man sogar die Sauna nutzen, die auf den STF-Hütten wegen Corona überall geschlossen ist. Außerdem gibt es in Jäkkvik die letzte gute Einkaufsmöglichkeit in einem riesigen Supermarkt. To be continued...
    2 Punkte
  13. Hemavan - Ammarnäs Wandertag 1 (18.08.): 0 – 14 km Nach fast sechstündiger Busfahrt und halbstündiger Paketabgabe geht es gegen 14:00 Uhr fast schon los. Im Supermarkt (groß und gut ausgestattet) kaufe ich noch Brot und in der Hemavan Fjällstation eine Gaskartusche. Dort wird mir auch die Entscheidung abgenommen, ob ich eine kleine oder eine mittlere Kartusche mitnehme – es gibt nur noch die mittleren. Das ist für mich mehr als genug, zwischendurch bin ich aber ganz froh, dass ich an Gas nicht sparen muss und mir auch mal was Warmes zu trinken machen kann. Ich laufe bei strahlendem Sonnenschein los und es ist wahnsinnig heiß. Die Hitze bringt mich fast um. Ich bin viel zu warm angezogen (leicht gefütterte Leggings, die ich sonst im Winter zum Sport trage) und habe keine kurze Hose dabei. Da dies der einzige derart heiße Tag ist und ich an vielen anderen Tagen über meine Hose froh bin, ist meiner Kleiderauswahl insgesamt betrachtet okay. Wäre es aber so heiß geblieben, weiß ich nicht, was ich gemacht hätte (Schere?). Ich laufe vorbei an der Viterskalsstugan in das u-förmige Sytertal. Nach ungefähr 14 km baue ich an einem schönen flachen Fleckchen mein Zelt auf. Eigentlich wäre ich gerne noch ein Stück weitergegangen. Ganz aus dem Tal wollte ich aber nicht mehr laufen und aufgrund der Schraffierungen in meiner Karte war ich mir nicht sicher, ob bzw. wie sumpfig der Boden weiter hinten im Tal noch wird (ein Plätzchen hätte sich aber auch noch ein oder zwei km weiter gefunden). Abends tauchen ein paar Moskitos auf, mit denen ich in diesem Augenblick nicht gerechnet habe. Da sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben, schaffen es die ersten tatsächlich, mich zu stechen. Das bleiben aber auch die einzigen. Die Zahl der Moskitos ist bereits sehr überschaubar und zudem besitzen die schwedischen Moskitos die Höflichkeit, sich erschlagen zu lassen, bevor sie zustechen. Man muss halt nur aufpassen und darf sich nicht ablenken lassen – insbesondere nicht beim Zähneputzen :-). Tag 2 (19.08.) 14 – 45 km Morgens wache ich bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel auf. Trotz der vielen Bäche um mich herum ist mein Zelt zu meinem größten Erstaunen trocken. Ich laufe aus dem Tal heraus Richtung Syterstugan. Hier darf man auf keinen Fall vergessen, einen Blick zurück zu werfen. Das war es dann aber auch erstmal mit gutem Wetter, der Himmel zieht bereits zu. Die Bänke vor der Systerstugan nutze ich, um meine Regensachen auszupacken. Den restlichen Tag ist das Wetter durchwachsen, Regen, Wolken, Sonne im Wechsel. Es geht über sieben Brücken und dann am See entlang bis zur Tärnasjöstugan. Dort mache ich ein kleines Päuschen, bevor es noch ein Stück aufwärts geht. Ich finde einen schönen Zeltplatz mit Blick auf einen See. Von meinem Logenplatz aus, sehe ich eine Rentierherde, die sich dort zum Abendessen einfindet. An diesem Abend mache ich auch erste Bekanntschaft mit Knots, die in Heerscharen auftauchen und mich dazu bringen, das Moskitonetz über den Kopf zu stülpen und mich schneller als geplant in mein Zelt zu verziehen. Tag 3 (20.08.) 45 – 79 km, Ammarnäs Die erste Nacht sollte auch die letzte mit trockenem Zelt bleiben. In der Luft ist so viel Feuchtigkeit, die nachts kondensiert, dass ich ab diesem Morgen den Tag immer mit Zelt abwischen beginne. Ich starte eher früh, da es so aussieht, als ob ich an diesem Tag noch gut bis Ammarnäs laufen kann und ankommen will, so lange der Supermarkt noch offen hat. Zur Servestugan geht es erstmal über einen Hügel. Auf dem Weg nach oben bekomme ich aus einiger Entfernung eine Elchkuh zu sehen, auf dem Weg nach unten zahlreiche Rentiere (aber Rentiere kann ja jeder :-)). Das Wetter ist wieder durchwachsen, neblig und regnerisch. Ich packe eigentlich früher oder später an fast jedem Tag meine Regensachen aus. Der Regen, der mich die meiste Zeit begleitet, ist so ein leichter Nieselregen, bei dem man am Anfang denkt, dass man dafür kein Regenzeug braucht, von dem man auf Dauer aber doch nass wird. Immer noch besser als strömender Regen, versuche ich mir zu sagen... Nach der Servestugan kommt tatsächlich mal ein längerer Aufstieg und es geht bis auf 900 hm hoch. Im Vuomatjahkka Emergency Shelter mache ich windgeschützt und trocken ein Päuschen, bevor es über eine ziemlich karge Hochebene Richtung Aigert Stugan weitergeht. Die Hütte sieht man schon von weitem und es geht einfach und flott nach unten. Von der Aigert Stugan folgt ein weiterer Abstieg bis Ammarnäs, der sich zieht. Obwohl ich eigentlich noch nicht viel brauche, statte ich dem Supermarkt einen Besuch ab. Nach nur zwei Nächten im Zelt gönne ich mir im Ammarnäs Wärdshus außerdem ein Bett und eine Dusche.
    2 Punkte
  14. Ich hab das Duomid für 2 Wochen Schottland benutzt und einmal über den Ith-Hils Weg Modell 2019 guter Zustand Einen Durchstich in der seitlichen Bodenwanne des Inners habe ich schön geflickt Lieferumfang: MLD Duomid, Duomid Inner, Myog Dual Pole Extender und die normale Verlängerung. Versand mit DHL Paket. Preis 355€
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  15. Ich kann Carsten nur weiterempfehlen, der Windreiter ist jetzt bei mir, ein Traum von einem Rucksack .
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  16. Kein Problem, Notfall lass ich mich noch runterhandeln oder Bau die Leinen ab
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  17. Danke für die schnelle Antwort. Das ist dann doch mehr, als ich dachte. Schade, bin erst kürzlich darauf gestoßen und fand es sehr interessant. Hoffentlich hast du mit der nächste Anfrage mehr Glück
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  18. Nun muss man seinen Standpunkt nachvollziehen. Es ist nicht bekannt ob weder er, noch seine Freundin bereits Feuer und Flamme für dieses Hobby sind. Oder ob Sie erst gemeinsam reinschnuppern (wie ich z.B.). Da klingt für den Anfang ein 500 € Loadout mit dennoch guter Qualität verlockender, als ein 2000 € und aufwärts high end Gear. Das kann man sich auch noch holen wenn man sich seiner Sache sicher ist und vor allem wenn man der Meinung ist es zu brauchen. Gefühlt sind viele mit besserer Expeditions-Ausrüstung unterwegs als Expeditionisten selbst aber gut das ist ein anderes Thema, jedem das seine!
    1 Punkt
  19. Daune

    Umweltbewusstes Leben

    Ich finde manchmal die ein oder andere UL-fremde Information/Meinung ganz gut. Da wird was gesagt, verlinkt, erklärt, und ich denke mir: DAS hat zwar jetzt so gar nichts mehr mit UL zu tun - ich finde es aber trotzdem interessant. Die Frage, wie oft die Kuh furzen und rülpsen darf, finde ich (auch hier in diesem Thread) nicht ganz so interessant. Das exzessiver Fleischkonsum nicht besonders gut ist, weder für Mensch, Tier oder Umwelt, sollte hinlänglich bekannt sein. Es wäre schön, hier auch ein paar sinnvolle Beiträge zu sammeln. Die Tage bin ich zum Beispiel bei Target (Rüdiger/Anette Nehbergs Verein) auf folgende, mir bis dato unbekannte Info gestoßen: Über Amazon Smile, kann bei einem Einkauf eine Organisation ausgewählt werden, der ein kleiner Teil des Einkaufswertes gespendet wird. Der Einkauf wird dadurch nicht teurer. Auch wenn es nur sehr wenig ist, Kleinvieh (da ist die Kuh jetzt trotzdem wieder ) macht auch Mist. Ich bin ja kein Freund vom großen Fluss. Aber es gibt ja genug, die dort viel bis alles bestellen. So kann zumindest noch ein bisschen was gutes getan werden.
    1 Punkt
  20. d4r0

    Suche Trekking Poles bis 142cm

    Hi, ich nutze aktuell (noch) die Alpine Carbon Cork und führe gelegentlich mein Hexpeak V4 A aus. Eine Zeltstangen-Reparaturhülse (eines Zeltes mit Al-Gestänge) mit einem aufgesteckten Sektkorken stecke ich als Verlängerung über die Spitze des Trekkingstockes. Der Trekkingstock mit dem Griffstück nach unten und dem Sektkorkenende nach oben ist lang genug.
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  21. SouthWest

    Umweltbewusstes Leben

    OT: Ich habe kürzlich erst verstanden dass dieses Methan von Kuh-Rülpsern nicht für immer in der Atmosphäre verbleibt. Das ist völlig anders als beim Verbrennen von fossilen Rohstoffen, wo immer neues CO2 ausgestossen wird und dieses in der Atmosphäre akkumuliert. Kuh-Rülpser ähneln eher dem Verbrennen von Holz, welches ja idealerweise nachwächst und dann wieder CO2 absorbiert. Das Methan wird im Mittel nach etwa 10 Jahren in CO2 und Wasser zerlegt. Wenn man annimmt, dass das CO2 dann wieder beim Wachsen von neuem Gras für die Nächste Kuh gebunden wird, dann entsteht so ein Kreislauf. Problematisch wird es also erst wenn die Bevölkerung wächst und jeder Erdenbürger unbedingt 3 mal am Tag Fleisch essen will. Denn dann nehmen die Anzahl der Kühe und Rülpser und damit das Methan in der Atmosphäre zu. Bei konstantem Fleischverzehr auf der Erde wird sich die Methanmenge in der Atmosphäre dagegen auch auf einem konstanten Wert einpendeln. Gegen gelegentlichen Verzehr von (Bio)Fleisch kann man also aus Klimaaspekten eigentlich nicht viel haben. Aus anderen Aspekten natürlich schon.
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  22. Ups, da habe ich wohl im Übereifer... sorry. Rundgrüße bleiben
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  23. mawi

    Impressionen von Touren

    Da letzte Woche mein letzter Arbeitstag war, musste ich schnell noch mein letztes Tour-Video vom Media-PC der Designer retten. Wurde gerade so noch rechtzeitig erinnert dies zu tun. Leider hatte ich keine Zeit mehr, um es noch fertig zustellen und zu Hause habe ich keine entsprechende Hardware. Ist dadurch etwas lang, langweilig und langatmig (zu viele Drehungen und so) und nicht richtig auf die Musik abgestimmt. Hier die Eckdaten zur Tour: Geplant war 41 Tage lang von Inta nach Workuta entlang des Urals im März und April 2019 zu laufen. Aus diversen Gründen musste ich unterwegs 2-3 mal umplanen, weshalb es dann 3 Touren wurden: Inta - Ural - Inta Workuta - Jary, Kara See Rundtour bei Poljarny Ural https://lighterpack.com/r/d3q9ww
    1 Punkt
  24. wilbo

    Bodenschutz unter Hobo

    et voilà: ... für den kleinen pico, titanfolie und carbonfilz zusammengenäht, 30 g. ... für den großen pico: 40 g edelstahl folie, (0,1 mm) und 25 g carbonfilz. die falt-idee wurde hier geklaut: http://www.storminstovesystems.co.uk/stormin-reflective-baseplate/ vg. -wilbo-
    1 Punkt
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