
bifi
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Tag 7.
Heute unspektakulärer Tag, immer wieder schöne Blicke auf die Ostsee und übernachtet im Campingpark Börgerende.
Was mir auffällt: Das Grüßen haben die hier oben nicht erfunden... Als alter Nordhesse bin ich wahrlich nicht verwöhnt, aber hier läufst du alleine auf der Strecke, jemand überholt dich (zu Fuß) und - nix!
Bin alleine im Waschraum, jemand kommt herein - nix! Teilweise bekam ich auf mein Grüßen nicht einmal eine Antwort.
Ich versteh das nicht. Es hat auch gedauert, bis mir das überhaupt auffiel. Hab dann mal ausprobiert, selber nix zu sagen aber das war mir viel zu blöd und ich hab dann immer extra freundlich Hallo gesagt
Sehr seltsam.....
Sehr freundlich waren allerdings wirklich alle MitarbeiterInnen auf den Campingplätzen, trotz nahendem Saisonende und fehlendem Personal. Da fühlte ich mich immer willkommen.
Tag 8.
Heute morgen doppeltes Glück: Grade fertig gepackt, kam ein Gewitter runter, alle anderen Zelte abgesoffen. Dann quatsch ich per Zufall mit zwei anderen Campern, die mir Tipps zur Strecke geben und mir so einen 7km Landstraßen-Umweg ersparen, puh!
Unterwegs treffe ich eine junge Wanderin, die auch in Börgerende genächtigt hat, allerdings haben wir uns nicht gesehen. Sie ist mit ihrer Freundin die 25 km Asphalt ab Wismar gelaufen. Allerdings hat diese dann das Handtuch geschmissen - im Nachhinein hätten sie lieber auch die Bahn genommen.
Ich laufe bis Warnemünde, dort gibt es keinen Campingplatz und ich checke im Hostel "Dock Inn" ein - cooles Teil! Nebenan ein Rewe mit Salat-und Süßspeisen Theke und ich überfresse mich gnadenlos...- Kay, Wanderfalke, Schwarzwaldine und 3 Weitere reagierten darauf
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Tag 5.
Die Füße haben gewonnen und so fahre ich von Wismar bis Neubukow mit der Bahn, laufe dann bis Rerik und bleibe im dortigen Camping-Park. Hat den Vorteil, ein bisschen Zeit mit aufs Meer gucken zu verbringen.Auf dem Platz sind sogar Parzellen für Zelte vorhanden, aber irgendwie finde ich das befremdlich. Auch gibt es kaum noch Gras, nur schwarzen Sand. Und in der Nacht regnet es sich nochmal schön ein...
Tag 6.
Zelt sieht vom Regen plus Sand aus wie Sau, immerhin kann ich den Groundsheet unterm Wasserhahn abspülen, damit wenigstens der Sand weg ist. Und ich bin ein kleines bisschen stolz, dass mir der Abbau von innen nach außen gelungen ist, ohne mich und meine Klamotten völlig zu durchnässen. Ungelenkig darf ich aber nicht werden...Kaffee und Croissant hole ich mir am Kiosk und speise zumindest Regengeschützt unterm Vordach der Waschräume (und unter den Blicken der verwunderten WoMo Camper...)
Nachmittags kommt zum Glück die Sonne raus und so hänge ich in der Mittagspause meine Sachen über ein paar Fahrradständer bis sie trocken sind.
Nebenbei verarzte ich einen Lieferwagenfahrer der sich das Knie aufgeschlagen hat. Wir kommen ins Gespräch, er ist Rumäne und arbeitet hier um seine Kinder durchs Studium zu bekommen. Er spricht besser englisch als deutsch, meine übrig gebliebenen Schulkenntnisse reichen aber für eine Unterhaltung.
Übernachten wollte ich in Kühlungsborn auf dem Campingplatz, aber die wollten 43€ für mein kleines Zelt, da war ich so sauer, dass ich lieber mehr Geld für ein super Zimmer im Strandhaus Wotan ausgegeben habe!
Praktischerweise liegt das Lidl nur 200m weiter und so hab ich mich dort gleich verpflegt.
Ganz Tourimäßig bin ich abends in das Riesenrad gestiegen - und habe festgestellt, dass ich mehr Höhenangst habe wie gedacht! Alter Schwede, was war ich froh, wieder auszusteigen, aber der Blick war fantastisch!
- RaulDuke, Schwarzwaldine, Wanderfalke und 5 Weitere reagierten darauf
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Tag 3.
Wieder ist es heiß und ich laufe vor dem Frühstück los um die Morgenkühle auszunutzen. Zwei Stunden später sitze ich auf dem Bürgersteig vor einer Gartenmauer im Schatten und bin schon kaputt.Das zieht sich dann auch durch den Tag und mittags liege ich auf einer Wiese wieder vor einer Gartenmauer und brauche echt lange, bis ich mich erholt habe. 30 Grad sind mir einfach zu viel....
Immerhin wieder ein paar Wege ohne Radfahrer, da bin ich sehr froh drum.
Zumal mein Bauch grummelt und leider komme ich nicht um die Suche nach einem verstecktem Plätzchen herum. Das gestaltet sich echt schwierig, irgendwann muss ein Gebüsch neben einem abgeernteten Feld herhalten. Und blöderweise ist der Boden viel zu hart für meine neu erworbene Kackschaufel...
Naja, ich erspare die Einzelheiten, aber mittels Tüchern, Gefrierbeutel und einer alten Brötchentüte als Tarnung landet alles im nächsten Hundekot-Mülleimer und mein LNT Anspruch bleibt gewahrt - Puh.....
(Die Schaufel reist übrigens unbenutzt wieder nach Hause, netterweise passt sich mein Körper an die Campingplatznutzung an).
Abends habe ich mir für 2 Tage ein Appartment in Wismar gebucht, der Wetterumschwung steht an - und ich bin wohl die einzige, die sich darüber freut...
Nachts ziehen dann auch die Gewitter über die Gegend hinweg und ich bin heilfroh, nicht im Zelt zu liegen (oder in die Waschräume zu flüchten).
Tag 4.
Am Tag schüttet es weiter durchgehend und ich gucke mir ein bisschen Wismar im Regen an, aber liege sonst nur faul auf dem Bett herum und recherchiere die nächste Strecke. Die besteht nämlich 25 km nur aus Asphalt und Campingplatz gibt es auch keinen.
Zwar will mein Kopf gerne Connecting Footsteps, aber meine Füße keinen Asphalt. -
Für meinen Haupturlaub dieses Jahr habe ich den Ostseeküsten-Wanderweg (e9) geplant. In Travemünde geht es los, geplant ist bis Stralsund (was nicht geklappt hat) und dann mal schauen.
Ich wollte extra einen Weg ohne viel Höhenmeter und mit guter Infrastruktur, da mein Rucksack vom Gesamtgewicht her noch um die 10 kg wiegt und erst signifikant leichter wird, wenn ich in ein neues Zelt plus Luftmatratze investiere. Das wird aber nix vor Ende 2025, da im März der Besuch bei meiner Tochter in Seoul ansteht (die mit mir sogar ein paar Etappen des Seoul-Trails laufen wird) und das wird teuer genug.
Knie und Schulter sind leider auch nicht ganz unproblematisch, da muss ich ein bisschen vorsichtig sein.
Also Ostsee, einmal im Jahr ans Meer muss sowieso sein, los geht's...
Tag 1:
Heute fahre ich von Kassel nach Travemünde und quäle mich dafür schon um halb fünf aus dem Bett (hab am Vortag bis um 20.00h gearbeitet und bin deswegen noch ganz schön betrullert).
Kurioserweise sind die Züge pünktlich und so sitze ich um halb elf in Travemünde und frühstücke. Dann geht's los.
Die Strecke ist jetzt nicht sonderlich aufregend, ich teile mir mit Massen an Radfahrern den Radweg. Alle wollen das letzte Wochenende mit Sommerwetter ausnutzen und nochmal raus.
Der erste Tag bringt das erwartete Problem mit der Übernachtung, der nächste Campingplatz ist 30km entfernt und das schaffe ich heute nicht mehr (zumal die Rezeptionen meist nur bis 18h offen haben).
Also verlasse ich mich auf @rooks Empfehlung mit der Schutzhütte kurz hinter Bad Schwansee und prompt habe ich den besten Wildcampingplatz ever!
Halboffene Hütte, vom Weg her nicht einsehbar, Sitzbänke drinnen und draußen, Mülleimer, Blick auf's Meer - perfekt!
Es ist zwar erst fünf Uhr, aber ich bin vom frühen Aufstehen noch ziemlich groggy, also lasse ich mich gemütlich nieder, esse was und schaue auf's Meer.
Als es dämmert, will ich grade mein Zelt aufbauen, da kommt ein Teenager mit seinem Moped vorbei und ich befürchte schon eine Wochenend-Party. Aber er lehnt sein Moped nur an die Hütte und muss mal pinkeln...
Vorsichtshalber hatte ich mich bemerkbar gemacht, damit er nicht auf die Idee für größere Aktionen kommt.
Aber er fährt wieder weg und es bleibt ruhig. Nun baue ich endgültig mein Zelt auf und lege mich voll angezogen hinein mit allen Wertsachen in den Taschen, so fühle ich mich besser. Es ist sowieso zu warm für meinen Schlafsack und so liege ich direkt auf der Luftmatratze und verkrieche mich quasi dahinter. Von außen gesehen könnte jetzt auch Hulk im Zelt liegen, hehe...
Nachts muss ich mal raus und der Sternenhimmel ist einfach nur grandios! Im Hintergrund die Skyline der Lübecker Bucht, Hammer!Tag 2.
Natürlich schlafe ich zwar nicht besonders gut, bin zum Sonnenaufgang wieder wach, aber so komme ich zeitig los und freue mich diesmal über einen Anteil von Singletrails, immer wieder mit tollen Ausblicken auf die Ostsee.
Im Café Großklützhöved gönne ich mir ein zweites Frühstück mit Marzipantorte und einem Liter Bionade, es ist schweineheiß und ich bin froh um mein neu gekauftes Sunblocker-Shirt.
Boltenhagen ist unfassbar voll mit Touristen (ist ja Samstag) und so laufe ich weiter bis Niendorf und bleibe auf dem Campingplatz Ostseequelle. Abends noch lecker Pizza und Bier und die Nacht wird gut... -
@khyal Es war kein Schild jeglicher Art vorhanden, also bin ich quasi davon ausgegangen, dass es eine öffentliche Hütte ist. An den Strandübergängen waren überall Schilder mit Zelten verboten, deswegen hab ich das auch gleich ausgeschlossen. Es gab auch keinen Strandzugang.
Im MeckPomm darf man ja eine Nacht außerhalb von Wald-Naturschutz- und Privatgelände zelten, da hatte ich schon geguckt, dass nix zutrifft.
Und natürlich habe ich keinen Müll in jeglicher Form zurück gelassen 😊
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Soooo, ich bin wieder auf dem Heimweg und dein Tipp @rooks mit der Hütte war perfekt, vielen vielen Dank nochmal dafür!!!
Dank pünktlicher Züge an dem Tag (wie konnte das passieren) war ich zwar schon um siebzehn Uhr vor Ort, hatte aber keine Lust auf gut Glück weiterzulaufen. So konnte ich wahlweise in der Hütte im Schatten sitzen oder draußen die Bank mit Blick auf's Meer genießen.
Vom Weg her war die Hütte nicht einsehbar.
Die Wiese ist allerdings voll von Riesenbärenklau/Herkulesstaude, da muss man sehr aufpassen.
Mein Zelt passte hervorragend vor die Sitzecke, sogar noch unter dem Dach.
Abends kam dann noch ein Mopedfahrer vorbei, der lehnte sein Gefährt außen an die Wand dran, da hab ich mich lieber bemerkbar gemacht, aber er wollte nur mal pullern
Zweimal kamen dann noch Spaziergänger vorbei, da lag ich schon im Zelt, aber die haben mich wohl gar nicht bemerkt. Mit meinem Pajak Core 950 sehe ich von außen sowieso aus wie Hulk, hehe....
Allerdings habe ich prophylaktisch in meinen Klamotten geschlafen, mit allen Wertsachen in den Taschen, das gab mir ein besseres Gefühl.
Nachts der Sternenhimmel war grandios, nur mit den Lichtern der Lübecker Bucht im Hintergrund, einfach nur Wahnsinn!
Hab natürlich relativ unruhig geschlafen, dafür am nächsten Morgen den Sonnenaufgang gesehen und bin dann frohen Mutes weiter. (Zuhause bin ich jetzt der Held, hihi...)
Danke für eure Unterstützung!
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Also ich bin heute Nacht um halb zwei aufgestanden, weil ich dachte, dass irgendjemand in unserem Garten umgebracht wird - und siehe da, 2 Waschbären die sich richtig geprügelt haben und dabei Geräusche von sich gaben wie im Horrorfilm...
Meine Lampe hat sie nicht interessiert und mit dem Besen wollte ich auch nicht hinterher.
Heute an der Arbeit dann dicke Augen - immerhin ist "Waschbärenprügelei" hier ein anerkannter Grund dafür 😉
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Tja... Meine Verwandtschaft kriege ich wohl nicht mehr ins Zelt, ebenso wie die Kollegen, aber ich weiß auch nicht, ob ich das so erstrebenswert fände...🤭
@t123 bei euch ist ja echt was los, Hammer... Cool, das ihr das mit Family& Friends so durchziehen könnt!!! Bei uns ist übernachten im Schäferwagen schon ein echtes Highlight.
Allerdings sind wir quasi im (Riesenfamilien)- Zelt groß geworden, vielleicht ist das noch ein Kindheitstrauma bei den anderen...😁
OT: Und - @RaulDuke es gibt doch auch Punkrock-Kreuzfahrten 😉
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Freut mich, wenn es dir gefallen hat @RaulDuke, Dankeschön...
Die Wegebeschaffenheit ist sehr unterschiedlich und aufgrund der Sturmschäden nicht durchgängig mit dem Rad befahrbar. Es geht auch z.T. direkt am Strand entlang durch den Sand.
Man kann natürlich auf den Ostseeradweg ausweichen, der dann eher durch die Dörfer führt. Mountainbike ist aber nicht nötig.
Schotter, Asphalt und Waldweg wechseln sich ab und sind ungefähr gleich viel vertreten, es läuft sich ganz angenehm.
Und Verpflegung brauchte ich tagsüber gar nicht, es gibt überall nette Möglichkeiten zum Einkehren...🤤
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Tag 4:
Heute habe ich einen ganz tollen Plan - laufe nur kurz, baue zeitig auf und umrunde die Geltinger Birk nachmittags ohne Gepäck.
Das Wetter ist auch besser als die Tage vorher, der Weg wechselt weiterhin zwischen Strand und Wald, meine Laune ist also bestens!
Zwischendurch gibt es im Café leckere Marzipantorte nebst Milchkaffee und ich beömmel mich über die Rentner, die drinnen eine Viertelstunde über den Platz diskutieren und dann doch nach draußen gehen - um 10 Min. später im Platzregen wieder nach drinnen zu flüchten. Ich lieg innerlich echt am Boden vor Lachen...
Am Campingplatz Wackerballig kann ich vor der Öffnungszeit der Rezeption am Automaten einchecken, das finde ich super.
Allerdings hat der Regen meinen WanderohneGepäckPlan pulverisiert, ich hab jetzt keine Lust mehr und verbringe den halben Nachmittag im Zelt bei einem guten Buch auf der Kindle App.
Den Abend lasse ich bei einer leckeren Fischplatte im Restaurant ausklingen und denke dabei viel an meinen Vater, der auch oft in dieser Gegend war und gerne Fotos von Fischplatten gepostet hat, das war so ein Familiending.
Die Zeltwiese habe ich dieses Mal nicht ganz für mich alleine, ein halbes Dutzend Kaninchen leistet mir Gesellschaft...Tag 5:
Heute geht es um die Geltinger Birk und das ist auch wieder eine tolle Strecke! Am Anfang war es richtig stürmisch, sogar mit Schaumkronen auf dem Wasser.
Aber kaum ist man um die Spitze rum, kommt der Wind von hinten und es ist ruhig - echt kurios.
Wofür ich ja gar kein Verständnis habe, sind die unvermeidlichen Pinkelhinterlassungen in Form von Papiertaschentüchern - das sich die Leute nicht schämen!!!
An jedem Parkplatz gibt es Toiletten, genau wie am Naturschutzwart-Haus, auf den Wegschildern ist das mit km Angaben ausgeschildert. Zusätzlich gibt es zwei hervorragende Komposttoiletten auf jeweils ca der Hälfte der Strecke und super sauber.
Und dann wird beim Aussichtsturm neben die Sitzbänke gepinkelt und alles liegen gelassen, da bekomme ich echt Anfälle 🤮
Dieses Mal lande ich auf dem Campingplatz Ostseesonne, teile mir die Zeltwiese mit noch mehr Kaninchen und die offene Holzhütte mit einem Schwalbenpärchen - sooo schön!
Nachdem ich nachmittags mal wieder in einem Café der Schokotorte- und Milchkaffe-Lust nachgegeben habe (Hikerhunger ohne zu hiken, irgendwie muss ich daran mal arbeiten), begnüge ich mich abends mit Knäckebrot und Käse - allerdings nur, weil das Restaurant Ruhetag hat *schäm*...Tag 6:
Heute hatte es mal einen Vorteil, frühs zum pieseln raus zu müssen - ich hab den Sonnenaufgang erwischt!Das passiert mir als (leider) geborene Nachteule sonst nur im Dienst wenn wir mal wieder durcharbeiten.
Dank der Holzhütte kann ich heute beim Frühstück wunderbar die ganzen Sachen trocknen und gehe dann entspannt auf die letzten Kilometer nach Kappeln.
Es ist echtes Aprilwetter, heiß in der Sonne, kalt beim Regenschauer.Keine halbe Stunde gelaufen, sitze ich schon unterm Dach einer DLRG Hütte und warte den ersten Schauer ab. Komme dabei mit ein paar Leuten ins Gespräch, die tatsächlich bei mir in der Nähe wohnen und so quatschen wir fast ein Stündchen, bevor ich mich wieder auf die Socken mache.
Ich bin so tiefenentspannt, dass ich wiederum eine halbe Stunde später den nächsten Regenschauer bei einem Kaffee unterm Dach eines Kiosk aussitze.
Dann reicht es aber. Die Regenhose wird weg gepackt, meine Jacke um die Hüfte gebunden und der Schirm in Reichweite am Rucksack fixiert.So laufe ich dann durch bis Kappeln, lande auf einem Mini-Campingplatz mitten im Wald, habe den Zeltbereich wieder für mich alleine und von den zehn Wohnwagen dort sind grade mal zwei belegt.
Hier gibt es eine überdachte Sitzecke, dort lese ich ein bisschen, bevor ich nochmal für ein Fischbrötchen zum Hafen laufe, aber irgendwie finde ich Kappeln nicht sonderlich schön und bin auch traurig, dass der Weg jetzt zu Ende ist.
Tag 6, Heimreise:
Eigentlich wollte ich heute noch zu einer Tante nach Schleswig, aber die wurde erst operiert und fühlt sich noch nicht fit genug für Besuch. Es ist inzwischen so kalt, dass ich an einer Tankstelle meine Merinoschlafhose drunterziehe und es regnet mal wieder.
Passenderweise ist mein Bruder auch grade auf dem Rückweg von DK und so lasse ich mich von ihm in Schleswig einsammeln. (Kappeln-Schleswig mit dem Bus geht super).
Und zusammen im Stau steht es sich doch gleich viel besser, hehe...
Fazit:Tolle Woche, als Kurztour sehr zu empfehlen, Wildcampen schwierig aber außerhalb der Hauptsaison sind die Campingplätze echt ok.
Meine Regensachen sind dicht, das Zelt auch, mein Schlafsack kuschelig, alle Klamotten wurden benutzt, also Test bestanden.Inzwischen hab ich auch halbwegs Ordnung in Zelt und Rucksack, sowie Routine im Auf-und Abbau, das war am Anfang etwas chaotisch...
Deswegen will ich im September weitermachen, ab Travemünde bis Stralsund, so die Vorplanung und ich freue mich schon.
Meine lieben Kollegen finden es allerdings etwas seltsam, dass ich jetzt mit 58 Jahren auf die Idee komme, mich in ein Minizelt zu falten und im Regen herumzuwandern, da wird ab und an mein Geisteszustand in Frage gestellt, hihi...
Aber ich bin ja hier in bester Gesellschaft😉❤️- GirlOnTrail, _schlaefer, Antonia2020 und 12 Weitere reagierten darauf
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Tag 3:
Wie war das noch mit der Wetter App? Ich gucke drauf, sehe nix und fange in Ruhe an, das Zelt abzubauen. Natürlich ist grade das Außenzelt verpackt, da fängt es an, zu regnen...
Also im Turbotempo den Rest verstaut, aber feucht ist trotzdem alles. Nunja - ich sollte wohl tatsächlich eher mal den Himmel beobachten, als den Bildschirm 🙄
Weiter geht's, halb durch Wald und halb am Strand, unterwegs in einem Strandcafé lecker Currywurst und Pommes gegönnt, praktischerweise geht draußen grade die Welt unter, es schüttet wie aus Eimern und ich schiebe gleich mal Kaffee und Kuchen hinterher.
In Noorgardholz bleibe ich auf dem Campingplatz, es klart wieder auf und ich setze mich gemütlich auf eine Bank und genieße den Blick auf's Wasser.
Auch dieses Mal habe ich die Zeltwiese für mich alleine und außer dem Gezwitscher der Vögel ist nix zu hören. So mag ich Campingplätze!- Schwarzwaldine, hmpf, andygogo und 13 Weitere reagierten darauf
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Fördesteig Tag 2:
Dank Ohrenstöpsel habe ich ganz gut geschlafen und schleiche mich um kurz nach sieben aus dem Schlafsaal. Frühstücken tue ich unterwegs - da das Hostel ausgebucht war, gab es nur vorgebuchte Zeiten und da hatte ich keine Lust drauf.
Also auf zum nächsten Bäcker, Kaffee und Brötchen inhalieren und dann zum Bus nach Glücksburg. Von Flensburg bis dahin bin ich schon gelaufen, genau wie rund um Holnis und zweimal brauche ich das nicht. Ist aber sehr schön dort.
So biege ich bei Schausende Richtung Außenförde ab und sofort wird es frischer. Man merkt definitiv den Unterschied zwischen Innen-und Außenförde am Wind.
Als nächstes lerne ich, dass ich meine Wetter-App in die Tonne treten kann...
Beim Päuschen auf einer Bank (und dem Beobachten eines Rehs mitten auf dem Weg) will ich grade die Regenhose ausziehen, als es zuzieht und auf einmal waagerecht schüttet.Hier rettet mich der Schirm zum ersten Mal, hinter dem ich mich so gut wie möglich verkrieche und immerhin geht er nicht kaputt.
Die Strecke geht jetzt zum Teil durch Wald und Feld und irgendwie fühle ich mich wie zuhause in Nordhessen - bis es wieder an den Strand geht.
Der bremst mich dann nach ein paar Kilometern abrupt aus, Bäume liegen quer und es ist kein Durchkommen (so ungefähr auf der Hälfte zwischen Bockholmwick und Langballigholz). Leider zieht sich das auch bis in den Wald rein, der eigentliche Weg ist quasi weg.
Info auf der Website gab es keine und auch kein Hinweisschild oder so. Da ich tatsächlich mehrere Kilometer zurück müsste, suche ich mir unter Todesverachtung einen Weg über und unter den Bäumen durch, bis ich wieder auf einen Weg stoße. Das mache ich aber nicht nochmal, puh...
Im Endeffekt lande ich auf dem Campingplatz Langballigholz, wo auf der Zeltwiese außer mir nur 2 Radler und ein Bulli nächtigen.
Nach einem Fischbrötchen im Hafen reicht es dann auch, zumal es inzwischen richtig abgekühlt ist und regnet.Fortsetzung folgt...
- GirlOnTrail, RaulDuke, Gibbon und 11 Weitere reagierten darauf
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In meiner einen Woche Urlaub Mitte Juni (genau zur Schafskälte) hab ich mir vorgenommen, den Fördesteig bei Flensburg fertig zu laufen.
Vor 2 Jahren mit dem 9€ Ticket war ich mal ein langes Wochenende in Flensburg und bin eher zufällig über diesen Weg gestolpert. Da ich aus dem Norden komme und dort auch noch Verwandtschaft habe, war es also die perfekte Idee für diese eine Woche...
Anreise mit der Bahn und gleich so geplant, dass eventuelle Verspätungen kein Drama werden (war dann auch nur eine Stunde später am Ziel, das geht ja noch...)
Vom Bahnhof bin ich direkt mit den Bus an die Dänische Grenze gefahren, ich hatte mir schon die SH-V App runtergeladen und damit geht Bus fahren perfekt.
Mein Gesamtgewicht vom Rucksack beträgt zur Zeit 9 kg incl. Proviant und Wasser, das sind immerhin 3 kg weniger als bei meinem Debüt auf dem Weserberglandweg, der mit 12 kg, Blasen an den Füßen und Planänderung einherging...
Die nächsten Kilos kann ich am ehesten bei Zelt und Luftmatratze einsparen, dazu gehört aber eine vierstellige Investition und im Moment spare ich, um im März '25 meine Tochter in Südkorea zu besuchen und mit ihr den Seoul-Trail zu laufen (danke an @German Tourist)
Viele Tipps gerade für Mehrfachnutzung hatte ich hier aus dem Forum und dazu auch in feinster MYOG Manie einen alten Kinderregenschirm zerstückelt und daraus -bis jetzt- einen Kulturbeutel, ein Geldbeutel und ein Brillenetui genäht.
Außerdem habe ich die olfaktorischen Grenzen meiner Bekleidung ausgetestet und siehe da - man stinkt weniger, als man denkt (jedenfalls für sich selbst, hehe...)
Also bin ich langsam losgestiefelt, das Hauptaugenmerk lag auf meinen Füßen, die ich unter allen Umständen Blasenfrei durch diese Woche bringen wollte!
Höhenmeter gibt es ja quasi nicht auf diesem Weg von ca. 90 km immer an der Flensburger Förde entlang bis nach Kappeln an der Schlei und so hab ich auch meine Stöcke zuhause gelassen und statt dessen einen Regenschirm mitgenommen - beste Entscheidung ever und ohne dieses Forum wäre ich niemals auf die Idee gekommen, beim Wandern einen dabei zu haben, ich liebe euch einfach 😄
Von der dänischen Grenze bis Flensburg sind es nur 6 km, also hatte ich ewig Zeit und bin natürlich ins erste Strandcafé eingekehrt, um bei leckerem Kaffee und Kuchen die ersten Blicke auf die Förde zu genießen.
Ganz entspannt dann weiter bis zum Hostel Seemannsheim in Flensburg, wo ich die erste Nacht in einem Vierbettzimmer unterkam. Supertolles Hostel, kann ich nur empfehlen!Mit mir auf dem Zimmer drei Jungs, was olfaktorisch gleich mal einen Vorgeschmack auf meine Klamotten ein paar Tage später gab, hehe...
Zwei von denen hab ich nur ganz kurz gesehen, aber einer war Fahrradlangzeitreisender, der schon in sämtlichen Ländern unterwegs war und das wurde dann zur megaspannenden Unterhaltung! Wieder eine der Sachen, die ich als Vorteil vom alleine unterwegs sein sehe, ich lerne viel mehr Menschen kennen, als wenn andere Leute dabei sind.
Abends war es nur ein Katzensprung zu Bens Fischerhütte am Hafen, die Fischbrötchen sind einfach nur megalecker und mit einem Flens dabei der perfekte Tagesabschluss. Hab noch lange am Hafen gesessen, die Schäden von der Sturmflut sind auch noch zu sehen und man kann sich gar nicht vorstellen, wie es an diesen Tagen hier ausgesehen haben muss.Fortsetzung folgt...
- Schlurfer, Kay, GirlOnTrail und 16 Weitere reagierten darauf
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Oooh, vielen lieben Dank für die nette Ermutigung @Ameisenigel und die genauen Infos @rooks, dann werde ich auf jeden Fall dort mein Wildzeltdebüt geben und mir für abends was extra leckeres einpacken, um das zu feiern 😄
Und den Bericht über den Fördesteig nehme ich dann mal in Angriff @RaulDuke, der ist zwar nicht so spektakulär, aber war für mich im Urlaub genau das Richtige.
Liebe Grüße von Birgit
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Hallo....
Nachdem ich vor zwei Wochen den Fördesteig bei Flensburg gelaufen bin, möchte ich gerne im September den Ostseewanderweg ab Travemünde bis Stralsund gehen. Ich bin gerne am Meer, es entschleunigt mich total und ich hab auch nix gegen Campingplätze.
Jetzt hab ich alles so schön vorgeplant, aber es gibt eine Übernachtungslücke am ersten Tag zwischen Travemünde und Boltenhagen. Am Anreisetag noch 30 km zu schrubben, ist mir definitiv zu viel, zumal man nie wissen kann, wann man mit der Bahn tatsächlich am Ziel ankommt...
Ich hatte gehofft, in Groß Schwansee ggf. ein Zimmer zu bekommen, aber das ist schwieriger als gedacht, alles nur Ferienwohnungen oder ausgebucht bis sonstwohin.
Jetzt hab ich ja gelesen, dass man in MVP außerhalb von Naturschutzgebieten eine Nacht Zelten darf und überlegt, ob ich mein Debüt als Wildcamperin gebe, habe das aber noch nie gemacht. So wie ich meine Karten interpretiere, ist zwar vor Groß Schwansee viel Naturschutzgebiet, direkt bei dem Ort aber nicht.
Kennt sich da vielleicht jemand aus und kann mir weiterhelfen?
Liebe Grüße von BirgitP.S. Um beim Thema zu bleiben - dank Forum ist mein Rucksack 3kg leichter als vor einem Jahr beim misslungenen Weserberglandweg-Debüt. Thx :-)
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Kassel ist ja bekanntermaßen die Hauptstadt der Waschbären, sogar unser Edeka hat einen als Logo...
Bei meiner Freundin turnen sie mit mehreren im Vogelhäuschen rum und bei uns im Garten gehen sie auch regelmäßig spazieren.
Niedlich aber nervig...🙄
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Hallo,
ich bin schon seit Jahren alleine unterwegs und liebe es!
Der Moment, wo es los geht und ich nur noch für mich selber zuständig bin ist einfach großartig
Was auf die Ohren gibt es unterwegs nicht, gerade im Wald will ich hören, wenn es um mich herum knackt o.ä.
Langeweile hatte ich noch nie und wenn du abends auf der Hütte bist, hast du eh Gesellschaft.
Für die Sicherheit lasse ich mich von Mann und Bruder tracken und dann freue ich mich nur noch , unterwegs zu sein.
Also einfach losgehen und dann schauen, ob's dir gefällt - viel Spaß!
- DaNilz, croco, Namie und 1 Weiterer reagierten darauf
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Am 27.3.2024 um 17:21 schrieb LaraWi:
Eigentlich hätte ich gerne ein Zelt gekauft, bei dem AZ+IZ zusammen (oder AZ>IZ) aufgebaut werden können, aber das scheint im Leichtbau-Segment eher schwierig zu sein
Ich habe auch ein Kuppelzelt mit Gestänge, welches theoretisch zuerst mit dem IZ aufgebaut wird.
Da habe ich einfach beim AZ aus einem alten Spanngurt ein paar Laschen neben die Ösen drangenäht und - zack - kann ich aufbauen wie ich will... :-)
- Antonia2020 reagierte darauf
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Vielleicht entweder einen kleinen Keil zwischen Hülle und Behälter stecken oder ein etwas dickeres Gummiband unten drum.
Es geht ja nur darum, dass nicht durchgedrückt werden kann, da braucht es m.E. keine Extra Hülle.
LG
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vor einer Stunde schrieb schrenz:
Dann ist doch normalerweise die Zugbindung aufgehoben, wobei Langstrecke sowieso nervig ist, ich hab's mir deshalb bislang verkniffen.
Die Zugbindung ist aufgehoben, was dir aber nichts nützt, wenn es in den darauffolgenden (Fern)-Zügen keine Fahrradplätze mehr gibt.
Ich war jahrelang mit meinem E-Bike im Zug unterwegs und übrigens fast die einzige, die einen passenden Inbusschlüssel zum Lenker quer stellen dabei hatte, sowie lange Spanngurte zum Sichern.
Ich würde den frühest möglichen Zug buchen, dann hat man mehr Optionen, falls was nicht klappt. Und bei jedem Bahnhof ein Auge auf die Zusteiger achten, da gibt es wirklich rücksichtslose Leute...
Aber das Thema Rad & Bahn ist inzwischen so nervig, dass ich meine Bahncard gekündigt habe.
Hier übrigens der (offizielle) Ausweichparkplatz für drei Räder, als der Fahrradwagen des ICs nicht angehängt wurde....
Gute Fahrt, wie immer du es jetzt auch angehst!
- mtb_squirrel, Wanderfalke, Schwarzwaldine und 1 Weiterer reagierten darauf
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Durch Frankfurt würde ich übrigens nicht direkt durchfahren, sondern vom Mainradweg aus einen der hessischen Fernradwege nehmen, da gibt es auch diverse Übersichtskarten.
Ich bin letztes Jahr von Oberstdorf nach Cuxhaven gefahren und dann zurück nach Kassel. Hab mich an den deutschen Fernradwegen orientiert (D9) und bin auch schon auf einigen Hessischen Fernradwegen unterwegs gewesen. War immer ok für mich, da ich auch mal gerne auf Nebenstraßen unterwegs bin.
Wenn du durch Kassel fährst, empfehle ich einen Besuch im Bergpark, Mittwochs und Sonntags mit Wasserspielen - einzigartig in Europa.
Und wenn du dort einen Trailangel brauchst, melde dich gerne.
Wohne 500m vom Fuldaradweg weg, hab einen Garten zum Zelten und Duschen/Waschmaschine etc kein Problem.
Viel Spaß beim Planen, das macht auch schon immer viel Spaß finde ich...
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vor 12 Stunden schrieb DaNilz:
Da ich vorhabe, im nächsten Jahr mit meinem (dann 8 Jährigen), ziemlich genau diese Tour zu machen, danke für den Erfahrungsbericht!
Dafür ist die Tour super und es gibt ja auch ein paar T3 Abschnitte, wo man mal ein bisschen kraxeln kann...
(Beim Wandern mit Kindern finde ich es auch beruhigend, gut aussteigen zu können wenn mal was ist)
Viel Spaß!
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So, nachdem ich die diversen, teils wahnsinnigen Wandertouren von euch erstmal sacken lassen musste, schreibe ich hier doch noch über meine Woche November-Moselsteig - welche sich im Vergleich eher wie ein Kindergartenausflug liest
Eigentlich bin ich zu dieser Zeit immer auf Baltrum, da Herbst und Meer einfach eine tolle Kombi ist.
Aber dieses Jahr hatte ich mehr Lust, unterwegs zu sein (auf Baltrum hast du ja nur die tägliche Entscheidung, rechts um die Insel, links um die Insel oder geradeaus durchs NSG).
Und da ich wandernderweise bis jetzt nur zwei Overnighter vorweisen kann, sollte es auch was ganz einfaches sein.
Also die Mosel. War ich noch nicht, Hauptsaison vorbei, Unterkunft und Versorgung kein Problem, mit Bus und Bahn gut erschlossen.
Da zu meiner herbstlichen Urlaubserholung definitiv auch Sofazeit mit Buch und Tee gehört, hab ich mich an die vorgeschlagenen Etappen gehalten und auch gegen meine sonstige Gewohnheit Unterkünfte vorgebucht.
Das war ein Fehler, denn tatsächlich wäre ich gerne länger gelaufen und die Unterkunftsuche auch spontan kein Problem gewesen.
Es lohnt sich jetzt nicht, auf die einzelnen Tage einzugehen, der Weg ist größtenteils einfach und die paar Abschnitte mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auch kein Problem.
Warum sich allerdings unter den T3 Abschnitten bei Komoot der Kommentar "Alpine Erfahrung notwendig" befindet, weiss ich nicht...Ich finde jetzt nicht, dass ich aufgrund einiger rot gepunkteten Wanderwege im Berchtesgadener Land über alpine Erfahrung verfüge, bin aber mit den Wegen trotzdem gut klar gekommen.
Im Endeffekt bin ich 110 km von Trier bis Enkirch gelaufen, wobei ich eine Moselschleife ausgelassen habe und von Bernkasel-Kues auf dem Moselcamino nach Enkirch unterwegs war. Das war dann von der Aussicht her die schönste Etappe, zumal endlich auch länger die Sonne schien.
Meinen geliebten Vaude 26l Rucksack hatte ich mit 7kg Wohlfühlgepäck bestückt (incl. Proviant und Wasser), denn ein Ziel der Wanderung war es, auszuprobieren, mit wieviel kg ich entspannt unterwegs sein kann, damit ich einen Richtwert für zukünftige Touren habe (nachdem ich mit meinen optimistischen 12 kg auf dem Weserberglandweg meine Füße tödlich beleidigt hatte).Hat auch super gepasst und mein Zielgewicht sind jetzt ca. 8kg insgesamt.
Dabei stellt sich mir noch die Frage, ob und wieviel Geld ich in leichtere Ausrüstung investieren will/muss. Zelt, doppelwandig, 1400g, Luftmatraze 1000g und Schlafsack 400g/Sommer, 1400g/Winter war vom Handel schon als Ultraleicht angepriesen worden, aber naja - hinterher ist man immer schlauer...
Aber zurück zum Weg:
Ich finde Ende Oktober/Anfang November perfekt dafür! Die Touri-Massen weg, genügend Hotels/Restaurants geöffnet und die Landschaft hat ein bisschen was von Indian Summer. Wald und Weinberge sind noch bunt gefärbt (ich kann mir gar nicht vorstellen, wie kahl es hier Anfang des Jahres aussehen mag).Es waren auch kaum Leute unterwegs, bis auf die Tageswanderer an den beliebten Touri-Spots. Ansonsten über Stunden niemanden, an einem Regentag sogar Null auf der ganzen Strecke. Very nice...
Und bevor ich mich im Sommer in den Weinbergen von der Sonne braten lasse, halte ich im Herbst lieber den ein oder anderen Regenschauer aus.
Mir war auch gar nicht bewusst, wie riiiesig dieses Weinanbaugebiet ist... Von wegen nur Südhänge der Mosel, wie ich naiv gedacht habe, das zieht sich ja ewig weit noch ins Hinterland rein. Da waren mir die Ausblicke auf die endlosen Laubbaumwälder der Südeifel fast schon lieber...
Vor allem, als ich die Hinweisschilder mit den Drohnenflugzeiten für Pestizidsprühungen gesehen habe. Mir ist ja schon klar, dass Weinreben sehr anfällig für Pilze etc. sind, aber dieses riesige Gebiet mit Pestiziden einzunebeln? Krass...
So bin ich mit gemischten Gefühlen aus dieser Wanderung herausgekommen und hab automatisch beim Einkaufen zu Hause nach BIO-Wein gegriffen (ohne zu wissen, ob der tatsächlich besser ist).
Jedenfalls bin ich jetzt um einige Erkenntnisse reicher und werde meine nächsten Planungen entsprechend anpassen.Jedenfalls wird auf gar keinen Fall eine Tour sein, bei der es keine Ausstiegsmöglichkeit gibt, dazu bin ich tatsächlich zu viel Weichei, auch wenn ich mir das anders gewünscht hätte...
Es ist echt der Hammer, was so einige von euch durchziehen - Respekt!
Ostseeküsten-Wanderweg von Travemünde nach Barth
in Reiseberichte
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Tag 9.
An der Aida vorbei geht's zur Fähre und danach folgt ein toller Wegteil direkt am Strand und auf den Dünen, der teilweise so schmal ist, dass ich ihn verliere und immer wieder im hüfthohen Gestrüpp lande. Aber egal - macht Spaß!
Komme früh am geplanten Campingplatz an, der gefällt mir allerdings nicht so, ein Riesenteil, hohe Bäume und kaum Gras. Laufe lieber noch 7km weiter nach Neuhaus, dort ist auch eine schöne Zeltwiese und ich lerne Simon kennen, einen Radwanderer und wir quatschen, bis es zu kalt wird.
Tag 10.
Morgens kriege ich von Simon einen Espresso aus seiner Reisekurbelmaschine, das Ding ist echt lustig und ich bin froh drum, denn der Bäcker neben dem Platz hat heute zu und so brauch ich zu meinem Müsliriegel zumindest nicht nur Wasser trinken.
Dafür gibt's bei meiner ersten Pause zum Café Crema ein Erdbeer-Nutella-Crêpe, megalecker!
Jetzt geht's weiter mit Fischland-Darß-Zingst und die (motorisierten) Radfahrer umschwärmen mich wie die Fliegen. Es geht jetzt nur noch auf Radwegen lang und gottseidank wusste ich von einer Radtour im Februar vor 5 Jahren was auf mich zukommt, klemme mich auf eine Wegseite und ignoriere den Rest so gut wie möglich.
Übernachtung auf dem Campingplatz Born, dort sehe ich auch die erste Mücke und diese überlebt unsere Begegnung nicht...