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Ultraleicht Trekking

Konischer Hüftgurt für meinen Atompacks


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Hallo zusammen,

leider bieten die UL-Cottages üblicherweise keine Damenvarianten von ihren Rucksäcken an, dies gilt insbesondere für die Hüftgurte. Der Standard-Hüftgurt der UL-Cottages ist quasi ein breites, gerades und gepolstertes Band, welches in der Mitte mit einer Schnalle zusammengehalten wird. Dadurch ergibt sich, dass der Umfang an der Ober- und Unterseite gleich ist. Da ich festgestellt habe, dass mir die gerade geschnittenen Unisex-Hüftgurte allesamt nicht passen, habe ich nun selber einen nach meinen Vorstellungen angefertigt. 

Als Grundlage zum Verständnis hänge ich diese sehr grobe Skizze an: 

Skizze.jpg.10e51464f19e66d9bfaa48a64e1023a4.jpg

Bei den Damen besteht im Vergleich zu den Herren ein deutlich größerer Unterschied zwischen Hüft- und Taillenumfang. Ein passender Hüftgurt soll idealerweise zu 1/3 über dem Beckenkamm (grün) anfangen und diesen fest umschließen. Bei einem gerade geschnittenen Hüftgurt (roter Strich links) bildet sich oberhalb vom Beckenkamm eine größere Lücke. Damit der Hüftgurt einigermaßen an Ort und Stelle bleibt, muss er sehr stramm gezogen werden und sitzt trotzdem nur suboptimal. Ein konischer Hüftgurt (dunkelroter Strich rechts) hingegen hat an der Oberseite einen kleineren Umfang als an der Unterseite und ist dadurch viel besser in der Lage, sich am Beckenkamm abzustützen.  (Bitte entschuldigt meine miserablen Zeichenkünste.)

Als Ausgangspunkt von meinem Projekt diente der originale Hüftgurt von meinem Atompacks The Mo in Größe M. Die Mitte besteht aus einem 15x11,5cm geradem Stück, welches in die dafür vorgesehene Tasche beim The Mo geführt wird.  Um ein Schnittmuster für die Flossen zu erstellen, fertigte ich mehrere bogenförmige Zeichnungen auf Papier an, bis ich ein passendes Schnittmuster hatte. Für den oberen Umfang zog ich von der Länge vom Original ein paar cm ab, unten fügte ich ein paar hinzu. Der Unterschied zwischen oben und unten sollte für mich mindestens 10cm betragen.

Anschließend schnitt ich 3D-Mesh (z.B. hier) sowie ein Reststück eines robusten Rucksackstoffs (genaue Stoffbezeichnung weiß ich nicht) zu. Die äußeren Enden der Flossen wurden aus einem extra Stück Stoff ausgeschnitten, da dazwischen die Gurtbänder für die Schnallen eingenäht wurden. Zudem nähte ich für die Atompacks Hüftgurttaschen passende Schlaufen ein. 

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Statt einer Schnalle wähle ich zwei Schnallen und 40mm breites Gurtband, da ich mir so eine noch bessere Passform erhoffe. Beim originalen Hüftgurt werden deutlich schmalere Gurte verwendet, die mehr einschneiden als breite Gurtbänder. 

Im Mittelstück wurden zudem an jeder Seite ein großes Stück Klett angenäht, damit der Hüftgurt später am Rucksack befestigt werden kann. 

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Im nächsten Schritt wurden beide Stofflagen mit der falschen Seite außen vernäht. In der Mitte ließ ich eine 15cm breite Öffnung, denn diese ist im weiteren Verlauf noch sehr wichtig. So konnte ich den Hüftgurt problemlos umstülpen. Dabei leistete ein Kochlöffel Abhilfe. 

Als Polsterung schnitte ich 10mm Evazote für jede Hüftflosse passend zu. Diese schob ich in beide Flossen hinein, was ziemlich mühselig war. Atompacks hat im hinteren Teil vom Hüftgurt noch ein steifes Verstärkungsmaterial eingebaut, welches nur zum Teil in die Flossen rein ragt. Dieses versuchte ich zunächst mit Aramid-Folie nachzubilden. Die war für meinen Geschmack jedoch zu labbrig. Kurzerhand kaufte ich bei Tedi ein Platzset aus Plastik (so eine Unterlage für den Esstisch) und schnitt dieses entsprechend zu. Und siehe da: Es ließ sich ganz einfach einschieben und ähnelt dem Original vom Anfassgefühl her sehr. 

Die nächste Herausforderung war es, dies alles mit ein paar Nähten zu fixieren. Dies funktionierte bei meiner Nähmaschine nur mit dem Handrad. Nutzte ich das Fußpedal, bildete sich Fadensalat oder die 100er Nadel brach ab. Mit einem Nylbond-Faden ging es gefühlt ein bisschen reibungsloser, trotzdem zerbrachen mir insgesamt drei Nadeln. 

So sieht das fertige Teil aus: 

Innenseite: 

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Außenseite: 

20230405_105832.jpg.eea179e92fa37c34a2e44564f4714072.jpg

Die konische Form ist deutlich erkennbar: 

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Am Rucksack befestigt: 

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Die Gewichtsangabe ergänze ich bald. Zuvor muss ich noch die zu lang geratenen Gurtbänder kürzen. 

Bearbeitet von Mia im Zelt
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Das sieht super aus! Ich bin gespannt wie sich der Hüftgurt beim tragen macht! 
Ich glaube aus dem Grund, dass die Hüftgurte so gerade geschnitten sind trage ich meine Rucksäcke immer so tief! Ich habe eine starken unterschied zwischen Hüfte und Taille sobald ich meinen Rucki weiter oben trage geht gar nix mehr!  
 

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@crunchly Auf jeden Fall ist es der erste Hüftgurt, der stabil auf meiner Hüfte sitzt. Endlich rutscht nichts mehr. 

@Namie Danke.

Interessant. Inwiefern geht bei dir "gar nichts" mehr, sobald du den Hüftgurt höher trägst? In der Vergangenheit habe ich die Hüftgurte auch oft tiefer getragen, als mir lieb war. Aber nicht weil ich dies so wollte, sondern weil sie gerutscht sind. 

Der erste Test ist auf jeden Fall vielversprechend. Besser als das Original. 

@Green Freedom Habe ich auch gerade gesehen. Leider haben sie keine Fotos davon. Mich würde interessieren, ob der "richtig konisch" ist oder bloß so ein bisschen. Letzteres gibt es bei vielen Herstellern, sitzt aber bei mir auch nur so lala. 

@Kay Danke. Schmerzen durch den Hüftgurt hatte ich bisher nur, wenn die Polsterung hart ist und der Hüftgurt das Gewicht auf eine einzelne Stelle überträgt, anstatt auf den gesamten Beckenkamm. 

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vor 9 Stunden schrieb Mia im Zelt:

 

@Namie Danke.

Interessant. Inwiefern geht bei dir "gar nichts" mehr, sobald du den Hüftgurt höher trägst? In der Vergangenheit habe ich die Hüftgurte auch oft tiefer getragen, als mir lieb war. Aber nicht weil ich dies so wollte, sondern weil sie gerutscht sind. 

Der erste Test ist auf jeden Fall vielversprechend. Besser als 

Ich habe ja bisher nie verstanden wie man den Rucksack so hoch tragen kann… :shock: erst durch deinen Beitrag hier fällt es mir wie Schuppen von den Augen woran das liegt das ich damit nicht zurecht komme (mein Partner durchaus).

Meist rutscht halt alles da sich der Hüftgurt gar nicht auf Dauer  fest an Ort und stelle bleibt. U d hier meldet sich innerhalb kürzester Zeit mein Rücken der so was absolut nicht leiden kann. Ich verspanne total… ich kann gar nicht anders als den Rucksck sofort anders zu tragen! 
Ich bin über Ostern in der Eifel mit meinem neuen Agilisten :x da werde ich mal meiner Trageweise usw. in Hinblick auf Hüfte/Taille genauer auf den Grundgehen. Da mein Freund mit dem Bergans mit von der Partie ist kann ich auch mal hin und her wechseln! 
 

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Ist sehr gut gelungen, dein Hüftgurt. Gratuliere zum Selbstbau!

Meine Erfahrung mit dem Aramid ist, dass es im fertigen Hüftgurt nicht mehr wabbelig ist (also wenn es mit Eva hinterlegt ist und an den Rändern festgenäht). Aber das Tischset ist sicher eine gute Alternative, wenn der Kunststoff unter Belastung nicht ausreisst (z.B. an den Nähten).

Die konische Form kann man übrigens noch weiter treiben. Hier ist ein Bild aus einem Reddit-Thread von @marieke333, das zeigt, wie der Hüftgurt selbst noch im Profil gekrümmt gebaut werden kann. Der Trick ist, die Flossen einzuschneiden. @marieke333 , vielleicht kannst du ja näheres dazu schreiben?

Schnallen: Stört es dich nicht, zwei separate breite Schnallen vor dem Bauch zu haben? Die Alternative wäre ja gewesen, wie beim Flex Capacitor die Gurtbänder V-förmig zu verbinden.

Zum Fadensalat und gebrochenen Nadeln: Das kommt mir vertraut vor ;-) was manchmal hilft, ist nach jedem Stich (mit dem Handrad) die Schlaufe manuell zuzuziehen, indem man den Oberfaden mit der Hand zurückzieht. So braucht man keine immense Oberfadenspannung, und die Belastung der Nadel wird kleiner. Ich habe auch schon versucht, Seife zu verwenden, in der Hoffnung, dass der Faden dann besser durch das EVA gleitet. 

Bearbeitet von ULgeher
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vor einer Stunde schrieb Namie:

Meist rutscht halt alles da sich der Hüftgurt gar nicht auf Dauer  fest an Ort und stelle bleibt.

Exakt so ging es mir auch! V.a. mit viel Proviant im Rucksack. Du kannst ja mal mit den Fingern tasten, wo sich bei dir der Beckenkamm genau befindet. Man kann dies ganz einfach feststellen, indem man die Hände in die Seiten der Hüften stemmt. Bei mir ist der Umfang an dieser Stelle schon deutlich schmaler als 5cm tiefer. Und genau diesen Bereich soll ja der Hüftgurt abdecken. Wenn dies bei dir auch so ist, passt ein konischer Hüftgurt besser. 

Mein Mann hat dieses Problem übrigens auch nicht, bei ihm sitzen die handelsüblichen Hüftgurte prima. 

vor einer Stunde schrieb ULgeher:

Ist sehr gut gelungen, dein Hüftgurt. Gratuliere zum Selbstbau!

Danke! Deine Tipps haben mir sehr geholfen. 

vor einer Stunde schrieb ULgeher:

Meine Erfahrung mit dem Aramid ist, dass es im fertigen Hüftgurt nicht mehr wabbelig ist (also wenn es mit Eva hinterlegt ist und an den Rändern festgenäht). Aber das Tischset ist sicher eine gute Alternative, wenn der Kunststoff unter Belastung nicht ausreisst (z.B. an den Nähten).

Vielleicht liegt es daran, dass die 15x11,5cm, die in die Tasche beim The Mo kommen ohne Evazote sind? 

Das hoffe ich doch sehr. Der Hauptteil davon befindet sich ohnehin in der Tasche vom Rucksack. Die sollte dem ganzen ja zusätzlich Stabilität geben. 

vor einer Stunde schrieb ULgeher:

Krass! Sieht spannend aus. 

vor einer Stunde schrieb ULgeher:

Schnallen: Stört es dich nicht, zwei separate breite Schnallen vor dem Bauch zu haben? Die Alternative wäre ja gewesen, wie beim Flex Capacitor die Gurtbänder V-förmig zu verbinden.

Es ist etwas ungewohnt, aber ansonsten sehr unkompliziert. Drücken tut da auch nichts. Also nein. Zuerst wollte ich es ebenso machen, wie beim Flex Cap bzw. Atompacks Original Hüftgurt, doch ich habe mich spontan umentschieden. 

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Am 6.4.2023 um 10:29 schrieb Mia im Zelt:

Exakt so ging es mir auch! V.a. mit viel Proviant im Rucksack. Du kannst ja mal mit den Fingern tasten, wo sich bei dir der Beckenkamm genau befindet. Man kann dies ganz einfach feststellen, indem man die Hände in die Seiten der Hüften stemmt. Bei mir ist der Umfang an dieser Stelle schon deutlich schmaler als 5cm tiefer. Und genau diesen Bereich soll ja der Hüftgurt abdecken. Wenn dies bei dir auch so ist, passt ein konischer Hüftgurt besser. 

Hab ja versprochen genauer nach zu spüren. Hatte jetzt zwar nur den Agilisten mit dabei (mein Partner wollte statt wandern lieber Angeln :grin:)

Erst mal: ich glaube ich habe meinen Rucksack gefunden!!!! 
Da der Agilist ja nur so einen leichten Gurt (sehr ähnlich dem Material von Anschnallgurten im Auto … oder das gleiche Material?) hat, schmiegt der sich natürlich auch eher etwas der Körperform an.

Anfangs trug ich ihn in alt bekannter weiße recht tief. Dann erinnerte ich mich daran auszuprobieren wie es nun klappt wenn ich ihn höher trage… und es war genauso bequem, sogar bequemer. Ich erwischte mich beim wandern mehrfach dabei nach zu tasten ob ich den Hüftgurt überhaupt zu gemacht habe. :-)
Noch dazu hat nix, aber auch gar nix an meinen Schultern gezupft oder gezogen… :shock: dass hatte ich gar nicht erwartet! Auch an Tag zwei, als ich dann mal alles eingepackt habe was ich so gefunden habe um etwas mehr Gewicht dabei zu haben war es ein prima Gefühl. 
Mein Resümee also: ich schätze entweder ein Konischer Hüftgurt oder ein Gurt Material das so weich und wenig ist das es sich um das Becken legt und sich diesem etwas besser anpasst als dick gepolsterte Gurte. 
Werde mal nach meinem Schweden Urlaub im Sommet ein Feedback zum Rucksack posten wie er sich über die Dauer und mit voller Belastung über mehrere Tage macht! Und auch wie es mit Schulter und Hüfte passt! 
Viele Grüße und einen schönen Ostermontag.

Namie

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Wow, klingt ja richtig toll! Ich kann mir auch vorstellen, dass sich ein dünnerer Hüftgurt etwas besser an die eigenen Proportionen anpasst als ein fester. Jedoch denke ich, dass es Grenzen geben wird. 

Wie viel kg hattest du denn an Zuladung? Meiner Erfahrung nach funktionieren die nicht ganz so gut passenden durchaus, aber halt nur bei unter 10kg Gesamtgewicht. 

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Ich hatte keine Waage dabei, 7-8 kg waren es denke ich mindesten, aber ich bin schlecht im schätzen.  Ich werde aber sobald ich Zeit habe mein ganzes Pack (da jetzt alles da ist) mal zusammen packen inkl. Essensgewicht und Wasser um zu testen wie viel noch gut tragbar ist und ob es möglich ist ihn 1-2 Tage überladen zu tragen. Da ich 10 Tage in den Sarek möchte muss ich schauen in wie weit ich das mit dem Agilisten schaffe oder ob es doch noch mal der Bergans wird. 
Wie du sagst denke ich auch dass so ein Hüftgurt sicher schneller an die Grenzen kommt. Aber mal schauen! 

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@Namie Das wäre super. Je nach Last kann das Ergebnis ja sehr unterschiedlich ausfallen. 

Nun bin ich endlich dazugekommen, den Atompacks The Mo mit dem MYOG-Hüftgurt bei einem 2 stündigem Spaziergang zu testen. Das Gesamtgewicht betrug 12,5kg. OT: Ich würde ihn zwar gerne mit mehr Gewicht probetragen, doch irgendwie schaffe ich es nie auf mehr als 14,5kg Gesamtgewicht. Dann mit Bierflaschen für mehr Gewicht. 

Positiv: Der Hüftgurt sitzt viel besser als das Original und rutscht einfach nicht mehr runter. Dazu muss ich ihn zwar auch ordentlich festzurren, aber durch die breiten Gurte drückt es weniger als beim Original. 

Negativ: Dennoch spüre ich beständig einen leichten Zug vorne an der Schulter (Höhe Schlüsselbein-Knochen). Dieser Zug stört mich. 

 

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Bearbeitet von Mia im Zelt
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vor 45 Minuten schrieb Mia im Zelt:

@Namie Das wäre super. Je nach Last kann das Ergebnis ja sehr unterschiedlich ausfallen. 

Nun bin ich endlich dazugekommen, den Atompacks The Mo mit dem MYOG-Hüftgurt bei einem 2 stündigem Spaziergang zu testen. Das Gesamtgewicht betrug 12,5kg. OT: Ich würde ihn zwar gerne mit mehr Gewicht probetragen, doch irgendwie schaffe ich es nie auf mehr als 14,5kg Gesamtgewicht. Dann mit Bierflaschen für mehr Gewicht. 

 

Negativ: Dennoch spüre ich beständig einen leichten Zug vorne an der Schulter (Höhe Schlüsselbein-Knochen). Dieser Zug stört mich. 

 

 

Ich bin gespannt wie er sich dann tragen lässt!
 

Das Problem kenne ich. Ich fülle dann auch Wasserflaschen und packe mir geschlossene Essensverpackungen (Nudeln, Tüten mit Studentenfutter usw.) in den Rucksack.

 

Wie viel Zeit bleibt den noch bis es los geht? 
 

Vielleicht könnte es noch etwas bringen die Brustmuskulatur zu dehnen und den Latisimus und obere Rückenmuskulatur zu stärken um deine Schultern noch etwas „auszudrehen“/„öffnen“ evtl. wird der Zug dann weniger. Allerdings ist das meist ein langwieriger Prozess und ich denke bis Mai ist wirst du nur eine eher -sehr- kleine Verbesserung erreichen.

Wird der Zug an der Schulter nicht besser wenn du den Brustgurt schließt? Oder an den Gurten oben - hab vergessen wie sie heißen - zwischen Schultergurt und Rucksack noch ein bisschen was verändern? 
 

Ich hoffe du bekommst das Problem mit dem Zug an den Schultern noch gelöst! 

 

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vor 7 Stunden schrieb Namie:

Wie viel Zeit bleibt den noch bis es los geht? 

Etwa einen Monat. 

vor 7 Stunden schrieb Namie:

Vielleicht könnte es noch etwas bringen die Brustmuskulatur zu dehnen und den Latisimus und obere Rückenmuskulatur zu stärken um deine Schultern noch etwas „auszudrehen“/„öffnen“ evtl. wird der Zug dann weniger.

Ein Versuch ist es definitiv wert, denke ich. Wo finde ich entsprechende Übungen mit Anleitung? Hast du da einen Tipp?

vor 7 Stunden schrieb Namie:

Wird der Zug an der Schulter nicht besser wenn du den Brustgurt schließt? Oder an den Gurten oben - hab vergessen wie sie heißen - zwischen Schultergurt und Rucksack noch ein bisschen was verändern? 

Leider nein. Der Brustgurt bewirkt sehr wenig. Meinst du die Lastenkontrollriemen? Die habe ich straff gezogen. Sind die locker, zieht der Rucksack massiv nach hinten. Mit straffen Lastenkontrollriemen ist es deutlich besser. Doch irgendwie sitzen die Schultergurte dann vorne auch etwas straffer. Dann lockere ich diese gerne noch etwas, was aber dazu führt, dass der Rucksack mehr Abstand zum Rücken bekommt.

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vor 10 Stunden schrieb Mia im Zelt:

Negativ: Dennoch spüre ich beständig einen leichten Zug vorne an der Schulter (Höhe Schlüsselbein-Knochen). Dieser Zug stört mich. 

Du reagierst wahrscheinlich empfindlicher auf diesen Zug als andere (was ich übrigens verstehe, ich habe manchmal dasselbe Problem und wenn der Rücken in diesem Bereich "klemmt", ist das auf Dauer sehr unangenehm).

Ich glaube, es gibt nur 2 Möglichkeiten, das zu verhindern:

  • der Rucksack hat einen steifen Rücken, der vom Hüftgurt so stark an den Rücken gezogen wird, dass er auch ohne Schultergurt "steht" und nicht nach hinten fällt. Beim Flex Capacitor ist das bei mir der Fall. Sehr viel Zug von den Schultern nehmen kann man so aber nicht. Ich glaube, du hast etwas Ähnliches mal mit einer Art zusätzlichem "Bauchgurt" ausprobiert, das hätte denselben Effekt auf den Zug auf die Schultern.
  • der Rucksack ist schmal und hoch, und das Gestell so nach vorne gebogen, dass das Gewicht nahe am Rücken zu liegen kommt (Bild unten), und über Schulterhöhe nahe am Kopf.

Beim Zug nach hinten spielen kleine Unterschiede in der Bepackung eine grosse Rolle. Im Bild hast du z.B. die Bierflasche in der Seitentasche hinter dem Zelt. Die Flasche ist wohl schwer und dicht (Gewicht pro Volumen), und ich würde so etwas entweder in der Seitentasche nahe am Rücken oder idealerweise auch auf Schulterhöhe oder sogar noch höher einpacken.

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Und je aufrechter du gehst, desto stärker wird der Zug nach hinten.

Die Loadlifter sollten auch nicht zu sehr angezogen werden, aber das hast du bestimmt schon optimiert.

Du hast den Rucksack bestimmt gut gepackt, ich suche einfach gedanklich nach Möglichkeiten, die Last optimaler zu verteilen. Ich fürchte, viel mehr Möglichkeiten gibt es da leider nicht.

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vor 11 Stunden schrieb Mia im Zelt:

Etwa einen Monat. 

Ein Versuch ist es definitiv wert, denke ich. Wo finde ich entsprechende Übungen mit Anleitung? Hast du da einen Tipp?

Leider nein. Der Brustgurt bewirkt sehr wenig. Meinst du die Lastenkontrollriemen? Die habe ich straff gezogen. Sind die locker, zieht der Rucksack massiv nach hinten. Mit straffen Lastenkontrollriemen ist es deutlich besser. Doch irgendwie sitzen die Schultergurte dann vorne auch etwas straffer. Dann lockere ich diese gerne noch etwas, was aber dazu führt, dass der Rucksack mehr Abstand zum Rücken bekommt.

Ich such dir heute Abend was raus und schicke es dir zu! 
Ein bisschen was geht auch in vier Wochen.

OT: Schreibst du eigentlich einen Blog oder hast eine Insta Profil o.ä. um dir auf deiner Reise zu Folgen. Ich bin ja total hin und weg vom NLP und möchte selbst diesen mal laufen! 

Ja ich meinte die Lastenkontrollriemen. :-) Aber dann hast du die ja schon fest! 

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Moin!

Am 16.4.2023 um 11:11 schrieb Mia im Zelt:

Negativ: Dennoch spüre ich beständig einen leichten Zug vorne an der Schulter (Höhe Schlüsselbein-Knochen). Dieser Zug stört mich. 

Ich kenne das Tragesystem vom Atompacks jetzt nicht im Detail. Aber könnte man nicht den Ansatz der loadlifter etwas nach hinten versetzen?

Hast Du beim Brustgurt verschiedene Höhen durchprobiert? Manchmal bringt es was, wenn der Schultergurt nur ein, zwei Zentimeter nach innen rutscht.

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Ansonsten kann ich nur auch dazu beitragen, dass es enorm hilft gnadenlos rücken-nah und hoch zu packen.
Dazu muss der Rucki natürlich schmal geschnitten sein oder groß genug, dass man das Volumen entsprechend anpassen kann.
Beim Mo gibt es doch diesen Y-Riemen. Vielleicht kannst Du den so weit verstellen, dass ein Packsack obendrauf vernünftig hält. Vielleicht sogar den Futterbeutel, für den Du bisher noch Platz suchst oder wahlweise einen Schlafsack, wenn man den tagsüber trocknen möchte?

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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Am 16.4.2023 um 12:07 schrieb Namie:

Vielleicht könnte es noch etwas bringen die Brustmuskulatur zu dehnen und den Latisimus und obere Rückenmuskulatur zu stärken um deine Schultern noch etwas „auszudrehen“/„öffnen“ evtl. wird der Zug dann weniger. Allerdings ist das meist ein langwieriger Prozess und ich denke bis Mai ist wirst du nur eine eher -sehr- kleine Verbesserung erreichen.

Schließe mich Namie an. Mir ist auf den Fotos in einem anderen Faden, wo du die verschiedenen Rucksäcke probiert hast, aufgefallen, dass deine Schultern etwas vorgezogen sind. Damit könnte der Zug auf den Schlüsselbeinen schon auch etwas zu tun haben.

Allerdings sind die Schultern auf dem aktuellen Foto mit dem "The Mo" weniger vorgezogen. Vielleicht bereits eine Folge vom konischen Hüftgurt?

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Wie @wilboschreibt, würde ich ebenfalls schweres Material quasi quer obendrauf "ins Genick" packen. z.B. Wasserflaschen oder Essen.

Es sieht für mich auch so aus, wie wenn dein MYOG-Hüftgurt nur in der MItte mit dem Klett am Rucksackkörper befestigt wäre. Ein wenig kann man den Rucksack auch am Rücken halten, indem Lastkontrollriemen (idealerweise am oberen Rand) den Rucksackkörper zum Hüftgurt hin ziehen. Gerade bei einem breiten Hüftgurt wie deinem, und wenn er aussen nicht fix am Rucksackkörper angenäht ist, kann das durchaus noch recht viel ausmachen. Jedenfalls den Unterschied zwischen bequem und unbequem.

Im Bild unten habe ich versucht zu illustrieren, wie ein solcher Gurt (grüner Pfeil) die Rucksackachse nach vorne zieht. Wichtig ist wie gesagt, dass der Zug nicht zu weit unten ansetzt, sonst wird zwar der Rucksack zum Körper hingezogen, die "Drehwirkung" bleibt aber aus.

Ich würde versuchen, provisorisch was am Gurt und am Rucksackkörper zu befestigen und zu schauen, ob es was bringt, den nach vorne zu ziehen. Wenn ja kannst du immer noch etwas definitiveres annähen...

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Am 16.4.2023 um 21:33 schrieb ULgeher:

Du reagierst wahrscheinlich empfindlicher auf diesen Zug als andere

Da hast du absolut recht! Leider.... 

 

Am 16.4.2023 um 21:33 schrieb ULgeher:

Ich glaube, es gibt nur 2 Möglichkeiten, das zu verhindern:

  • der Rucksack hat einen steifen Rücken, der vom Hüftgurt so stark an den Rücken gezogen wird, dass er auch ohne Schultergurt "steht" und nicht nach hinten fällt 
  • der Rucksack ist schmal und hoch, und das Gestell so nach vorne gebogen, dass das Gewicht nahe am Rücken zu liegen kommt (Bild unten), und über Schulterhöhe nahe am Kopf.

Beim Zug nach hinten spielen kleine Unterschiede in der Bepackung eine grosse Rolle.

Ich fürchte dies auch. Einen solch steifen Rucksack mit einem ebenso steifen Hüftgurt, der mir passt, hatte ich noch nicht. Aber ich vermute, wenn es so etwas gäbe, würde es ein bisschen helfen. Beim Atompacks ist dies nicht der Fall, v.a. der Hüftgurt (sowohl der originale als auch mein eigener) sowie deren Anbringung ist nicht steif genug dazu. 

Der zweite Aspekt trifft beim Atompacks hingegen schon zu. In der Hinsicht ist er ideal. 

Mit der Bepackung habe ich noch weiter ausprobiert und auch einen zusätzlichen Bauch- bzw. Unterbrustgurt angenäht. Dazu unten mehr. 

Am 17.4.2023 um 22:28 schrieb ULgeher:

Es sieht für mich auch so aus, wie wenn dein MYOG-Hüftgurt nur in der MItte mit dem Klett am Rucksackkörper befestigt wäre.

Das hast du gut erkennt. Eben wie beim originalen. 

 

Am 17.4.2023 um 22:28 schrieb ULgeher:

Ich würde versuchen, provisorisch was am Gurt und am Rucksackkörper zu befestigen und zu schauen, ob es was bringt, den nach vorne zu ziehen. Wenn ja kannst du immer noch etwas definitiveres annähen...

Das muss ich demnächst noch ausprobieren. Ich werde berichten! All zuviel Hoffnung habe ich aber nicht, da beim Exped der Lastenkontrollriemen am Hüftgurt nur bewirkt hat, dass dieser mehr gerutscht ist. Beim Flex Cap hatte ich den gleichen Eindruck. 

Am 16.4.2023 um 21:33 schrieb ULgeher:

Und je aufrechter du gehst, desto stärker wird der Zug nach hinten.

Die Loadlifter sollten auch nicht zu sehr angezogen werden, aber das hast du bestimmt schon optimiert.

Das habe ich genauso wahrgenommen. Bergab ist es immer besser. 

Die sind mit Absicht so straff, um die Last möglichst komplett von den Schultern weg zu bekommen. Deshalb ziehe ich die bei jedem Rucksack stark an. 

Am 17.4.2023 um 07:28 schrieb Namie:

Ich such dir heute Abend was raus und schicke es dir zu! 
Ein bisschen was geht auch in vier Wochen.

Vielen Dank! Bin schon fleißig am trainieren. :D 

Am 17.4.2023 um 22:24 schrieb Latschi:

Schließe mich Namie an. Mir ist auf den Fotos in einem anderen Faden, wo du die verschiedenen Rucksäcke probiert hast, aufgefallen, dass deine Schultern etwas vorgezogen sind. Damit könnte der Zug auf den Schlüsselbeinen schon auch etwas zu tun haben.

Danke für deine Einschätzung! Mir selber ist das vorher noch nie aufgefallen und den Ärzten und Physios auch nicht. Deine Einschätzung ergibt aber Sinn.

Am 17.4.2023 um 07:53 schrieb wilbo:

Aber könnte man nicht den Ansatz der loadlifter etwas nach hinten versetzen?

Nein, die sind fest. 

Am 17.4.2023 um 07:53 schrieb wilbo:

Hast Du beim Brustgurt verschiedene Höhen durchprobiert? Manchmal bringt es was, wenn der Schultergurt nur ein, zwei Zentimeter nach innen rutscht.

Ja, der ist in der Höhe verstellbar. Jedoch mag ich es gar nicht, wenn der Schultergurt nach innen rutscht, weil es dann am Nacken drückt. Deshalb funktionieren die Brustgurte bei mir wenig bis gar nicht. 

Am 17.4.2023 um 07:53 schrieb wilbo:

Ansonsten kann ich nur auch dazu beitragen, dass es enorm hilft gnadenlos rücken-nah und hoch zu packen.
Dazu muss der Rucki natürlich schmal geschnitten sein oder groß genug, dass man das Volumen entsprechend anpassen kann.
Beim Mo gibt es doch diesen Y-Riemen. Vielleicht kannst Du den so weit verstellen, dass ein Packsack obendrauf vernünftig hält. Vielleicht sogar den Futterbeutel, für den Du bisher noch Platz suchst oder wahlweise einen Schlafsack, wenn man den tagsüber trocknen möchte?

Das werde ich definitiv tun müssen. Ein Packsack, Zelt o. Ä. passt oben problemlos drauf. Ob ein Futterbeutel oben für die Lastübertragung funktioniert, habe ich noch nicht ausprobiert. Der Schlafsack bleibt in Norwegen lieber innen - Stichwort Regen... ;) 

___

In der Zwischenzeit habe ich meine Packtechnik verbessert: schweres noch gnadenloser rückennah oder ganz unten am Boden bzw. ein Mix aus beidem. Das Zelt kam zuletzt oben drauf und vorne in die Schultergurttaschen kam je eine kl. Wasserflasche. Zudem habe ich einen zusätzlichen Unterbrustgurt an jeder Seite an zwei Stellen angenäht, der sich mittels eines Blitzverschlusses schließen lässt. So kann ich die Schultergurte etwas lockern, ohne das der Rucksack dadurch nach hinten kippt. 

Bei einer 3 stündigen Probewanderung mit 14kg Gepäck trug sich der Rucksack tatsächlich angenehmer. Schmerzen, Druckstellen o.Ä. hatte ich weder an Schultern oder Hüften. Lediglich der Hüftgurt muss trotz der konischen Form sehr straff ziehen, damit er an Ort und Stelle bliebt. 

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  • 2 Wochen später...
Am 24.4.2023 um 20:42 schrieb Mia im Zelt:
Am 17.4.2023 um 07:53 schrieb wilbo:

Aber könnte man nicht den Ansatz der loadlifter etwas nach hinten versetzen?

Nein, die sind fest. 

Klingt auch sinnvoll - da habe ich bei meinem MYOG Rucksack auch rum probiert und das macht schon einen Unterschied.

Du könntest einfach eine Naht ein paar cm weiter hinten machen und schauen ob es hilft :)

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