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Ultraleicht Trekking

UL und Sicherheit


martinfarrent

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Klar, man kann natürlich die Sprüche weglassen, aber ohne Spaß im Leben macht das Leben doch keinen Spaß ;-) Das hat doch ein wenig zur Auflockerung beigetragen.

Ich finde es jetzt eigentlich auch nicht so tragisch, dass hier unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen. Die Menschen sind unterschiedlich und genauso auch ihr Sicherheitsbedürfnis bzw. Risikobereitschaft. Die Gefährlichkeit einer Situation wird immer subjektiv wahrgenommen - damit hilft auch der Satz

vor 3 Stunden schrieb martinfarrent:

Beim UL-Trekking liegt das Hauptaugenmerk darauf, sich auf die leichteste und einfachste Ausrüstung, mit Hilfe derer sich eine Trekkingtour noch sicher durchführen lässt, zu reduzieren. 

im Glossar nicht, denn das "noch sicher" ist halt für jeden etwas anderes. Und da wo es um mehr als um Wandern geht, da gibt es ja die entsprechenden Menschen, die sich mit der Sicherheit beschäftigen (Sicherheitskreis des DAV o.ä.) - einen Sicherheitskreis für UL-Wandern fände ich persönlich jetzt überzogen, aber wenn den jemand gründen mag und man dort debattiert - why not. Ich geh lieber ne Runde laufen..

Was mich hier gelegentlich stört, ist der belehrende Ton, der hier manchmal herrscht, insbesondere bei Sicherheitsthemen. Das finde ich schade und ich kann mich auch irgendwie nicht erinnern dass das früher so häufig war (v.a. zu Zeiten des alten Forums) - aber ich bin ja auch nur ab und zu hier unterwegs und kann mich auch irren. Man könnte als "Experte" ja auch einfach schreiben: "du, das würd ich nicht machen, mir ist dabei schon xyz passiert" oder "schau mal was der DAV dazu sagt, würd ich jetzt nicht empfehlen" - mit Informationen in dieser Art kommen bestimmt die meisten Leute klar. Und dann macht sich jeder sein eigenes Bild und trifft seine Entscheidung. Und die ist hoffentlich dann korrigierbar, falls sie falsch war...

Dass bestimmte Dinge, insbesondere sicherheitsrelevante Dinge hier rausgeschmissen werden (wie Gaskartuschen RICHTIG und  SICHER befüllen, was ich nicht mache, weil mir das zu riskant und zu doof ist), ist IMHO nicht der richtige Weg, weil informierte Menschen weniger dummes Zeug machen - also warum Information zurückhalten? (könnte man ja auch einmal  beschreiben und davon abraten und bei Bedarf drauf verlinken)

Wer mich kennt, der weiß, dass ich zu den vorsichtigen Leuten gehöre - ich fahre nicht mehr Ski, gehe nicht mehr klettern, auf einer Downhillstrecke wird man mich auch eher nicht antreffen. Ich probiere viel aus und taste mich eher langsam ran (bzw. habe das in der Vergangenheit getan - jetzt weiß ich grob was geht und was nicht). Wandern gehe ich entspannt und wenn mir etwas weiche Knie macht, dann dreh ich halt um (und ich überlege mir meistens auch, ob ich irgendwo von einem Berg wieder einfach runter komme, bevor ich hoch steige ;-) )

Extreme sind nie gut, sowohl in die eine Richtung (Packlisten-Pornographie) wie auch in die andere (Expeditionszelt-Satellitentelefon-Schlepper) - da stimme ich meinem Vorschreiber zu. Wir befinden uns wohl alle irgendwo dazwischen. Wo? Ja das wird auch wieder subjektiv unterschiedlich wahrgenommen. Der eine braucht halt für eine Tour sein Satellitentelefon, der andere nicht...

Dass ein so allgemein gehaltener Faden irgendwann abgleitet, ist ja eigentlich auch normal. Eine Frage oder ein Faden zu einer konkreten Sicherheitsfragestellung führt vielleicht eher zu einem Ergebnis. Von daher, was hast du dir denn erhofft, @martinfarrent ?

Ich würde noch DRINGEND die entsprechende Vorbereitung auf ein konkretes Vorhaben empfehlen. Man kann zB einen Klettergrundkurs oder einen Eiskurs einfach mal machen bevor man in die Berge geht. Dann weiß man als Anfänger zumindest ein wenig wo Gefahren lauern können - so teuer ist das jetzt auch nicht und man trifft vielleicht noch ein paar nette neue Leute.

Oder man geht einfach mal bei jemandem mit. Beim Segeln empfehle ich das auch immer. Da habe ich durch das "selber machen" einfach am meisten gelernt. Wenn dann noch jemand drauf schaut, dass man das unter sicheren Bedinungen tun kann, ist doch alles paletti.

Heute meinen viele (nicht alle) Leute irgendwie immer man könne alles im Internet lernen - in der Wirklichkeit und wenn man etwas selbst tun muss (womöglich unter Streß) dann sieht das häufig ganz anders aus

Aber das hatten wir ja alles schon...

 

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vor 1 Minute schrieb martinfarrent:

Außerdem war die Wettervorhersage... 

... wechselhaft und ich hatte Glück. ;)

Ich weiß nicht so recht, wohin das führen soll.
Alle, die selbstkritisch genug sind, ihr eigenes Handeln zu hinterfragen, werden sich über die notwendige Sicherheit im jeweiligen Spezialgebiet informieren. Bergsteiger und Kletterer lesen Pit Schuberts Unfallberichte, oder Salzwasserpaddler erfreuen sich an "Sea Kayaker´s  deep trouble" und versuchen aus den Fehlern anderer zu lernen.

... und der Rest macht eh was er will.

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vor 21 Minuten schrieb mochilero:

Dass ein so allgemein gehaltener Faden irgendwann abgleitet, ist ja eigentlich auch normal. Eine Frage oder ein Faden zu einer konkreten Sicherheitsfragestellung führt vielleicht eher zu einem Ergebnis. Von daher, was hast du dir denn erhofft, @martinfarrent ?

Ganz ehrlich? Eigentlich bin ich schon froh, dass er so spät erst abglitt. ;-) Aber nur in einem allgemeinen Thread lässt sich über Grundeinstellungen diskutieren, was hier ja teilweise geschehen ist. Und wenn es zwischendurch um konkrete Beispiele ging, dann lassen sie sich doch mühelos im Kopf des Lesers übertragen, oder? (Steigeisen = Feststoff(schwimm-)weste = Bike-Protektorrucksack usw..)

 

vor 13 Minuten schrieb wilbo:

Alle, die selbstkritisch genug sind, ihr eigenes Handeln zu hinterfragen, werden sich über die notwendige Sicherheit im jeweiligen Spezialgebiet informieren. Bergsteiger und Kletterer lesen Pit Schuberts Unfallberichte, oder Salzwasserpaddler erfreuen sich an "Sea Kayaker´s  deep trouble" und versuchen aus den Fehlern anderer zu lernen.

Es ging mir um das geschriebene Wort, um die Beschreibung dessen, was man getan hat oder vorhat - insbesondere hier im Forum.

 

vor 21 Minuten schrieb mochilero:

Ich finde es jetzt eigentlich auch nicht so tragisch, dass hier unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen.

OT: Ich glaube, darüber beschwert sich keiner. Anstoß wurde an eine gewisse Torpedierung des Threads genommen - die (wohlgemerkt!) bereits vor den Kommentaren von @ChrisS einsetzte. 

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In der Vergangenheit habe ich zum Beispiel bei der ewigen Zeltstangenfrage mit missionarischem Eifer versucht, die Leute kompetent zu beraten. Bis ich festgestellt habe, dass die meisten es gar nicht wirklich wissen möchten, sondern nur ihr Konzept abgenickt haben wollen.
(Vielleicht hätte bei jedem Ratschlag, meine Stangenbruch-Biografie zum Besten gegeben sollen).

Heute denke ich mir, was kann schon schlimmstenfalls passieren. Dass sie bei einem richtigen Sturm die ganze Nacht ihren Carbon-Stängel festhalten müssen? :mrgreen:
Wenn es deswegen zu einer eskalierenden Notsituation kommen sollte, lag schon im Vorfeld einiges im Argen.
Siehe: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/136330-ul-und-sicherheit/?do=findComment&comment=475105

VG. -wilbo-

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vor 9 Minuten schrieb martinfarrent:

(Steigeisen = Feststoff(schwimm-)weste = Bike-Protektorrucksack usw..)

Und NIX davon braucht der klassische UL-Wanderer. Und wenn doch, dann gibt es da in der Tat bestimmt Quellen, an die ich mich eher wenden würde als an ein TREKKING Forum. Bzgl Steigeisen wäre das bei mir in der Tat (oh Ketzerei) der DAV. Und zwar kann ich wirklich empfehlen, sich den Kram dort zeigen zu lassen. Anschließend weiß man auch was man für welches Einsatzgebiet braucht. Zumindest grob - wenn nicht, weiß man wen man fragen kann.

OT: Bzgl Wasser kann ich nur sagen, dass ich alleine IMMER Gurtzeug trage, wenn ich weiter von der Küste weg bin als ich schwimmen kann - wär einfach kacke, wenn der Dampfer ohne mich weiter segeln würde. Rettungsweste nützt da auch wenig. Gepaddelt bin ich mit Feststoff-Auftriebshilfe. Allerdings nicht WW, also kann ich dazu nix sagen. Da wo ich radel, brauch ich auch nix weiter als den Helm - wenn ich meine ich brauch da mehr? ja dann brauch ich zuerst jemand der mir ein bisschen zeigt, worauf ich zu achten hab, siehe oben.

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vor 1 Minute schrieb mochilero:

Und NIX davon braucht der klassische UL-Wanderer.

Nun ja... ich finde diese Einstellung aus zwei Gründen problematisch.

Erstens: Dieses Forum ist ausdrücklich nur hauptsächlich und nicht ausschließlich für Wanderer da.

Zweitens: Du setzt das Wort 'klassisch' u.a. ein, um gewisse alpine Wandervorhaben ein bisschen auszugrenzen. Diese scheinen aber recht beliebt zu sein, oder?

 

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vor 9 Minuten schrieb martinfarrent:

Nun ja... ich finde diese Einstellung aus zwei Gründen problematisch.

Weshalb ist das denn problematisch? Man kann sich doch auf einer Plattform wie dieser über alles austauschen.

vor 10 Minuten schrieb martinfarrent:

um gewisse alpine Wandervorhaben ein bisschen auszugrenzen.

Ich grenze nichts und niemanden aus. Ich bin auch sehr gerne und viel in den Bergen unterwegs. Also ja, ist beliebt. Aber wenn sich die Frage stellt, ob Seil und Steigeisen mit müssen - tja, dann brauche ich eben die entsprechende Ausbildung und Erfahrung dafür um diese Ausrüstung auch sicher einzusetzen. Es geht ja auch darum, mit Situationen klar zu kommen, die nicht laufen wie gedacht. Komplikationen sozusagen. Ich bezweifle sehr, dass ein Forum das leisten kann. Wer das nicht einzusehen vermag, der hat eh ein Problem. Denn:

vor 24 Minuten schrieb wilbo:

Bis ich festgestellt habe, dass die meisten es gar nicht wirklich wissen möchten, sondern nur ihr Konzept abgenickt haben wollen.

damit hat der Kamerad auch ziemlich oft Recht. 

Die üblichen Packlisten - und Zelt für XYZ gesucht Anfragen enthalten jetzt aber auch sehr selten die Frage nach Steigeisen und Pickel.

Wir drehen uns also im Kreis.

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vor 12 Minuten schrieb mochilero:

Weshalb ist das denn problematisch? Man kann sich doch auf einer Plattform wie dieser über alles austauschen.

Klar... Meinungsunterschiede finde ich auch nicht problematisch. Es ging mir vielmehr um die sprachlich betriebene Einschränkung des Publikums durch den Ausdruck 'klassischer UL-Wanderer'. 

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OT: ich habe ein paar Mal Microspikes dabei gehabt. So um etwas mehr grip auf einem steileren Firn zu haben. Stufen treten ist ja nicht so mit Trailrunnern. Geht damit natürlich etwas besser. ABER: Thema Komplikationen Management. Was macht man wenn man doch einen Abgang macht?? Deshalb ist es für mich ein schwacher Kompromiss mit den Microspikes. Denn Anhalten ohne Pickel könnte echt schwierig werden. Die Stöcke können es im Zweifelsfall nicht. Würde mich interessieren wie das andere hier sehen. Ich jedenfalls mache es dann im Zweifelsfall wie immer: lieber einmal zu oft umgedreht...

Wär so ein Beispiel dafür, dass ein Konzept nicht zu Ende gedacht ist... Ich habe die Gedanken jedenfalls erst vor Ort gemacht - eben weil wenig alpine Erfahrungen und lange her...

Bearbeitet von mochilero
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vor einer Stunde schrieb wilbo:

Bis ich festgestellt habe, dass die meisten es gar nicht wirklich wissen möchten, sondern nur ihr Konzept abgenickt haben wollen.

Sind deine Kinder inzwischen nicht auch schon ein bisschen größer? Dieses Phänomen müsstest du somit kennen. ;-) 

Aber klar: Klassischer Dreher im Kopf. Eigentlich ahne ich, dass mein Konzept/Material unzureichend ist. Dann diskutiere ich sinnlos, aber fantasievoll und facettenreich mit mir selbst, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Und dann brauche ich jemanden, der mir einen Stempel drunter setzt... oder missioniere schlimmstenfalls schon herum, damit andere dieselbe dämliche Entscheidung treffen. ;-) 

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vor 39 Minuten schrieb mochilero:

Denn Anhalten ohne Pickel könnte echt schwierig werden. Die Stöcke können es im Zweifelsfall nicht. Würde mich interessieren wie das andere hier sehen.

Als ich noch mehr in den Bergen unterwegs war, habe ich mir irgendwann einen soliden DAV Gletscherkurs gegönnt. Mit Glück hatte ich einen sehr kompetenten und pragmatischen Bergführer erwischt, der allen erdenklichen Improvisationen gegenüber offen war.

Als Bremsen auf einem Firnhang angesagt war, haben wir natürlich mit einem Pickel gebremst, aber auch zwei gebündelte, ineinandergeschobene Trekkingstöcker verwendet. Wenn der Firn nicht steinhart gefroren ist, hätte es ebenso gut mit einem stabilen Knüppel funktioniert.
Das Problem war viel mehr möglichst schnell auf Bauchlage zu kommen und den Hintern hochzukriegen, damit Druck auf Knie und Ellenbogen entsteht. Vor allem die Füße oben zu behalten, damit man nicht mit dem Kopf voran runter rauscht.

Irgendwann kamen alle zum Stehen, ist halt eine Frage der Übung und der Hangneigung. ;)
 

Bearbeitet von wilbo
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vor 6 Minuten schrieb martinfarrent:

Eigentlich ahne ich, dass mein Konzept/Material unzureichend ist. Dann diskutiere ich sinnlos, aber fantasievoll und facettenreich mit mir selbst, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Und dann brauche ich jemanden, der mir einen Stempel drunter setzt... oder missioniere schlimmstenfalls schon herum, damit andere dieselbe dämliche Entscheidung treffen. ;-) 

Was im übrigen in sich ein gefährliches Verhalten darstellen kann - lernt man u.a. beim CRM Training (Crew Ressource Management) u.ä...

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vor 17 Minuten schrieb wilbo:

Als Bremsen auf einem Firnhang angesagt war, haben wir natürlich mit einem Pickel gebremst, aber auch zwei gebündelte, ineinandergeschobene Trekkingstöcker verwendet. Wenn der Firn nicht steinhart gefroren ist, hätte es ebenso gut mit einem stabilen Knüppel funktioniert.

Ich kenne halt nur Pickel und richtige Steigeisen als man mir das mal gezeigt hat. Habt ihr die Stöcke komplett eingefahren und dann noch zusammen gebunden oder nur aneinander gehalten? Auf den Pickel konnte man sich damals beim Gehen noch aufstützen - geht in den Fall wahrscheinlich nicht? Aber danke für die Idee!

Ich frage mich halt ob die Mitnahme dieser Microspikes dann nicht eigentlich konsequenterweise auch die Mitnahme eines leichten Pickels bedingen würdeOT: (ist halt die Frage ob man das Gedöns dann wirklich die restlichen Wochen tragen möchte, zurück schicken geht ja immerhin aber am Anfang der Tour ist das logistisch schwieriger)

Hat jemand eigentlich mal diese Pickel-Köpfe in Betrieb gehabt die man an den Trekkingstock-Griffen dran hat??

Bearbeitet von mochilero
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vor 27 Minuten schrieb mochilero:

Habt ihr die Stöcke komplett eingefahren und dann noch zusammen gebunden oder nur aneinander gehalten?

Wir haben alles mal ausprobiert.
Am Ende hat das am besten funktioniert, was gut vorbereitet war.
z. B. am Pickel die Handschlaufe zu verwenden.

Es haut einen ja unerwartet aus irgendeinem Grund plötzlich um. Eine Schwierigkeit war, das „Bremswerkzeug“ beim Rutschen noch funktionstüchtig in Händen zu halten. :-D

vor 27 Minuten schrieb mochilero:

Ich frage mich halt ob die Mitnahme dieser Microspikes dann nicht eigentlich konsequenterweise auch die Mitnahme eines leichten Pickels bedingen würde

Kommt drauf an.
Allein der Pickel bremst den Sturz ja nicht.

Ich finde es schwierig, sowas für andere zu beantworten. Ich würde mir vielleicht von unterhalb der Baumgrenze einen soliden Knüppel mitnehmen. Komme ich dann aber aufs Firnfeld und es ist steinhart vereist, bin ich mit Deiner Umkehr-Strategie besser beraten.

Bearbeitet von wilbo
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Ein paar Worte warum ich das Thema als ernst betrachte und vorhin so angestohen reagiert habe.

Als ich ins Forum kam war ich in Vorbereitung auf eine geplante 6-wöchige Mongoleitour (Altai) zu Pferd auf der Suche nach Infos zur erste Hilfe Ausrüstung. Ein Thema zu dem ich sehr (zu) wenig wußte. Und ein Kurs bei der Outdoorschule Süd war wg. der Zeitplanung nicht mehr möglich. Also habe ich hier und "drüben" bei ODS gefragt, und sehr gemischte Antworten (von Pflaster plus ein Ibu reichen bis "wie kannst du ohne Tounique reisen, reiner Selbstmord" erhalten. Es waren aber auch sehr hilfreiche Infos dabei.
Meine Erfahrung im Land war bis dahin "gemischt" positiv. Ich nehme Gerinnungshemmer und bin bereits bei einer anderen Mongolei-Reise in vollen Galopp vom Pferd abgestiegen, mit links rückseitigem Rippenserienbruch (~ 2. bis 9 Rippe :wink:) und gut durchgeschüttelten Innereien, 4 Stunden schlechte Piste bis zur nächsten Siedlung). Schlimmeres war aber nie. 

Ansatz war also: 2 Personen mit Verletzungen (bis offenem Bruch), die ca. 3-4 Tage bis medizinische Hilfe kommt überbrücken können bzw. die Reise begrenzt fortsetzen zu können, wenn nichts wirklich Schlimmes.
Also habe ich als Planungsjunkie ein ziemlich großes Verbandspaket und reichlich Medikamente (incl. Antibiotika wg. Borelliose und Pest, in der Mongolei endemisch und menschl. Infektionen immer wieder auftretend, starken Schmerzmitteln nach meiner Erfahrung und blutungsstillendem Mull) für 4 Personen, unsere Gruppe (mein Sohn, der Führer, ein Übersetzer und ich), zusammengestellt. 

Außer Pflastern, mehreren Ibus, Diclo, ein paar Tramadol (Sonderfall) und ein paar Magensachen etc. an unsere Mitreisende in der 2. Reise-Phase habe ich nichts gebraucht.

Fazit: Falsches Szenarium angenommen (ein "Verunfallter" und 3-4 Tage Versorgung reichen), deutlich zu viel Material, deutlich zu wenig Erfahrung (letzteres hab ich dann 2 Jahre später in der Outdoorschule Süd nachgeholt), phantasielose und listenfixierte Vorbereitung.

Für die nächste Reise, 4 Jahre später, ähnlicher Setup nur diesmal alleine mit einem Führer, 1. Hilfe abgespeckt. Habe aber der Versuchung widerstanden, mich aufgrund der gemachten Erfahrungen auf Ibu, Diclo und Pflaster zu beschränken :wink:. Dazu ein InReach Mini 2 zur Beruhigung der Daheimgebliebenen.

Auch diesmal nichts relevantes, nur 3x eine kritische Situation mit dem Pferd, die durchaus mit Beinbruch oder deutlich Schlimmerem hätten enden können und einer größeren Wunde meines Führers. Soweit so gut. 

Was habe ich gelernt? Medikamente gegen Magenprobleme werde ich beim nächsten Mal nur sehr begrenzt mitnehmen, Schmerzmittel, Pflaster und Tagesmedikamente wie bisher, Antibiotika bleiben begrenzt auf eine Anwendung drin, Verbandszeug zur Versorgung einer größeren Verletzung über 4 Tage bleibt (3 Tage sind etwas knapp), Schiene, blutstillender Mull, zwei Brandwunden"Pflaster" (dort ein häufiges Thema!) und sonstiges (nicht zu unterschätzendes!) Kleinzeug. 1. Hilfe mit dem Reparaturset zusammenlegen ("Multiuse") spart Platz und Gewicht. Und nie vergessen, das man nicht losgelöst von der lokalen Umgebung agiert und auch hierfür Medikamente und Verbandszeug vorsehen.

Mein Fazit zu (U)L bei solch einer Reise: Das Med-Pack wird vermutlich dem Gesamtgewicht der Ausrüstung von @Capere:grin: entsprechen, mit weniger würde ich mich aber dort nicht angemessen ausgerüstet fühlen. Also fast UL...:mrgreen:.

Mein Lernprozess: den Abbruch der Reise eher in Betracht ziehen. Externe Einflüsse (Pferd, Kälte, Wetter, Bremsen:shock:) stärker werten. Mögliche psychische Verfassung nicht außer Acht lassen. Und mir weiterhin darüber im klaren sein, das jede Form des Erlebens ein Risiko birg. No risk no fun.

 

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vor 26 Minuten schrieb kra:

Vorbereitung auf eine geplante 6-wöchige Mongoleitour (Altai) zu Pferd auf der Suche nach Infos zur erste Hilfe Ausrüstung.

OT:

Entschuldige, aber das ist doch wirklich etwas ganz anderes als die klassische UL-Trekking-Tour (auch wenn dieser gewählte Begriff hier schon gestört hat). Viele hier sind einfach auf stinknormalen Fernwanderwegen unterwegs, oft in Europa, oft in der Nähe der Zivilisation bzw. mit halbwegs Erreichbarkeit von Hilfsmöglichkeiten..

1. schwierig dort UL unterwegs zu sein, wenn man angemessen vorsorgen möchte, gerade wenn man eben davon ausgeht, dass man auch etwas mehr Medis mitnehmen muss, weil die eben vor Ort nicht so leicht verfügbar sind. Mongolei kenne ich nicht, aber diese Gesundheitsstationen auf dem Land sind doch oft sehr rudimentär ausgestattet. Und weil man vielleicht auch etwas mehr mitnimmt, damit man auch den Leuten da etwas anbieten kann ohne selbst gleich auf dem Trockenen zu sitzen (für Locals Medis mitzuhaben ist definitiv nicht UL, finde ich im übrigen aber selbstverständlich lobenswert, in Afrika war das mit den Brandverletzungen auch öfter zu sehen, v.a. Kinder..) Ich wär da jetzt auch nicht mit einem 4kg Pack unterwegs...

2. schwierig für das Thema 1. Hilfe Ausrüstung in so einem Forum wirklich vernünftige, verlässliche Hilfe zu bekommen (ich bin da jetzt nicht ganz planlos aber vor so einer Reise müsste ich auch nachlesen, was ich da als sinnvoll erachten würde). Da finde ich deinen 2. Ansatz mit dem Kurs viel besser und ebenfalls lobenswert. Denn man muss den Kram ja dann auch benutzen können (s.o., Kletterausrüstung). Bzgl medizinische Vorsorge für Fernreisen gibt es evtl auch eine tropenmedizinische Beratung falls mal wieder sowas bei dir ansteht (hat bei mir mal die Uniklinik angeboten)

3. Liegt der Schwerpunkt in diesem Forum glaube ich nicht auf derartigen Unternehmungen. Daher wirst du wahrscheinlich nicht unbedingt ein zufriedenstellendes Ergebnis bekommen. Natürlich kostet Fragen nix und vielleicht ist eine gute Antwort dabei. Aber diese unter 15 halbgaren herauszufinden? Wenn man selbst sich wenig auskennt? Naja, auch nicht immer leicht...

 

Klar manchmal schlagen die Wogen hoch, aber ist doch kein Grund pikiert zu sein - gerade weil deine Ausgangslage eben eine ganz andere war - wobei ich die Reaktion bei dir jetzt auch nicht schlimm fand.

In diesem Sinne Happy Trails..

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vor 27 Minuten schrieb mochilero:

3. Liegt der Schwerpunkt in diesem Forum glaube ich nicht auf derartigen Unternehmungen. Daher wirst du wahrscheinlich nicht unbedingt ein zufriedenstellendes Ergebnis bekommen. Natürlich kostet Fragen nix und vielleicht ist eine gute Antwort dabei. Aber diese unter 15 halbgaren herauszufinden? Wenn man selbst sich wenig auskennt? Naja, auch nicht immer leicht...

OT:  wenn ich meine letzte bzw. unsere Ausrüstung damals betrachte waren wir für Reisen dort in Richtung L bzw. ich beim 2. M:mrgreen:al in Richtung UL unterwegs. Natürlich nicht im Sinne der 5kg Beschränkung und mit Packpferd, aber im Rahmen der Def. von @martinfarrent. Speziell beim 2. Mal habe ich wirklich alles benötigt/verwendet/war als Reserve in Sinne der Sicherheit zwingend notwendig. Von daher sehe ich es nicht ganz außerhalb des Fokus dieses Forums.

Zum Anderen sollte mein Beispiel den Planungs-Weg aufzeigen, den dieser Teil der Ausrüstung exemplarisch genommen hat. Nämlich den Weg von "packed with fear" hin zu einem angemesseneren Ansatz ("pack more realistic"). Ich hätte auch das Reparaturset als Bsp. nehmen können.

Bearbeitet von kra
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OT: Die tolle Definition von @martinfarrent oder dem Glossar hier auf der Seite ist keine, weil sie eben nicht HART definiert - sondern ordentlich Raum für viel subjektives Empfinden lässt - man könnte ja auch sagen UL ist bis 4,5kg, danach halt L. Und manche Unternehmungen gehen da halt leider nicht UL, so what... - aber was soll die Erbsenzählerei. Mir ist es doch auch wurscht ob es jetzt 4,5 oder 5 kg sind - meist bin ich im Grenzbereich - mir würde auch keiner abgehen wenn ich jetzt plötzlich SUL wäre. ich wiege eh nur manchmal den Rucksack mit BW und manchmal bei Start mit Essen so interessehalber. Oder wenn ich neue Sachen kaufe und vergleiche, dann schau ich mal aufs Gewicht - Listen gibts aber keine von mir..

Und den Ansatz lieber einmal zu viel als einmal zu wenig oder ein, zwei Ängste eingepackt hab ich auch lieber - das ist ja auch genau das was ich empfehle. Ausprobieren was geht in sicherer Umgebung. Lieber einmal zu viel umdrehen, als einmal zu wenig. Du hast doch alles richtig gemacht. Du wusstest erstmal nicht was dich erwartet - also Tendenz zur Vorsicht. Beim nächsten Mal wusstest du besser Bescheid und konntest besser planen. Ich bewundere übrigens Leute, die dermassen viel planen können (mir liegt das gar nicht und ist für mich eine echt lästige Aufgabe, deshalb mag ich so gerne Fernwanderwege, wo auf einem Stück Papier einfach drauf steht, wo es was zu essen gibt ;-) )

Bei uns auf dem Boot gibt es die Regel: Wenn einer von uns ans Reffen (=Segelfläche verkleinern) denkt, dann wird das gemacht. Oft ist es die Frau, die zuerst dran denkt. Aber wir machen es dann einfach. Das ist der Deal. Und wenn es nicht notwendig ist, dann reffen wir wieder aus und kommen wieder schneller voran. Beim Wandern machen wir es eigentlich genauso. Wenn sich einer von uns mit einer Sache nicht wohl fühlt, dann wird die Situation überdacht und ggf. umgedreht. Dieses Vorgehen kann ich als harte Sicherheitsregel wirklich empfehlen, weil wir dadurch als Team ziemlich gut funktionieren. (Und ich will ja auch dass sie weiter mit mir aufs Boot oder in die Berge geht ;-) )

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vor 7 Minuten schrieb mochilero:

Die tolle Definition von @martinfarrent oder dem Glossar hier auf der Seite...

Ich habe sie aus dem Glossar zitiert. Ich bin nicht der Autor. Mod-Interna werden hier nicht besprochen, aber ich darf vielleicht verraten, dass der damalige Autor meist sehr leicht unterwegs ist. ;-) 

 

vor 9 Minuten schrieb mochilero:

... ist keine, weil sie eben nicht HART definiert - sondern ordentlich Raum für viel subjektives Empfinden lässt.

Definitionen sind nicht zwangsläufig hart (wie kommst du darauf?). Deshalb ist sie eben doch eine Definition. 
 

vor 10 Minuten schrieb mochilero:

... man könnte ja auch sagen UL ist bis 4,5kg, danach halt L.

Ja, das wäre natürlich die logische Alternative, die früher auch ziemlich viele Leute hier recht hart vertraten. Aber der damalige Betreiber des Forums unterstützte die Definition im Glossar - in Zusammenarbeit mit dem Mod-Team, dem der heutige Betreiber ja angehört. Zudem drückt die reine Existenz des Unterforums 'UL in anderen Outdoor-Sportarten' aus, dass es nicht nur ums Wandern geht... sondern eben auch um Sportarten, die per se zuweilen höheres Gewicht mit sich bringen. Das sind also die Rahmenbedingungen des Forums, worüber eine Diskussion nicht mehr wirklich lohnend ist (erwünscht übrigens auch nicht). Es gab im Prinzip und objektiv zwei Grundoptionen, und die eine wurde vor einigen Jahren gewählt, hat sich jetzt etabliert.  

OT: Gleichwohl und obwohl ich keinerlei XUL-Neigungen habe, ja auch mehr der Typ 'andere Outdoor-Sportarten' bin, sehe ich ein, dass inzwischen manche Leute ohne offenkundige finanzielle Not zu unbegründet schweren Ausrüstungsentscheidungen neigen. Sollte dich das nerven, kann ich dich sogar ein bisschen verstehen. Vielleicht lässt sich auch Abhilfe schaffen, ohne irgendwem vor den Kopf zu stoßen. Das ist aber jetzt keine Aufforderung zur öffentlichen Diskussion über das Thema. In der Zwischenzeit braucht auch keine selbsternannte Forumspolizei tätig zu werden. ;-) 

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Warum kommen in diesem Thread, und auch sonst nur sehr sehr selten, eigentlich keine Personal Locator Beacons oder von mir aus auch InReachs, Spots und wie sie alle heißen, vor?

Klar, für eine zivilisationsnahe Tour in Mitteleuropa mag man das nicht brauchen, aber hier im Thread kamen ja schon PCT und TA als Beispiel vor, und da erscheint mir ein sicherer Notruf auch aus UL-Gedanken eine sinnvolle (Gewichts-)Investition.

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vor 6 Stunden schrieb entwurfung:

Warum kommen in diesem Thread, und auch sonst nur sehr sehr selten, eigentlich keine Personal Locator Beacons oder von mir aus auch InReachs, Spots und wie sie alle heißen, vor?

Weil die Verwendung eines spots oder einer plb sehr von der Charakteristik der Tour abhängt. Eine funktionierende Rettungskette aufzubauen, ist ein teures und aufwendiges Unterfangen.
Hier ein Beispiel aus dem Seakayak Bereich:

 

Bearbeitet von wilbo
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vor 6 Stunden schrieb entwurfung:

Warum kommen in diesem Thread, und auch sonst nur sehr sehr selten, eigentlich keine Personal Locator Beacons oder von mir aus auch InReachs, Spots und wie sie alle heißen, vor?

Klar, für eine zivilisationsnahe Tour in Mitteleuropa mag man das nicht brauchen, aber hier im Thread kamen ja schon PCT und TA als Beispiel vor, und da erscheint mir ein sicherer Notruf auch aus UL-Gedanken eine sinnvolle (Gewichts-)Investition.

Ich habe mich gegen einen PLB für den TA entschieden, weil man dort definitiv nicht alleine ist. Man trifft sehr häufig Mitwanderer zB an den Hütten und verabredet sich manchmal auch. Es würde oft auffallen wenn man fehlt - war jedenfalls in unserer Gruppe so. Dazu gibt's dort noch die Hüttenbücher. Nicht 100% bei shit Hits the Fan aber mein Sicherheitsbedürfnis war damit befriedigt. Für Touren abseits von Wegen wie TA oder great walks würde ich persönlich auf jeden Fall einen PLB einpacken!

Meine Strategie ist eher altmodisch so: Bring dich nicht in Situationen wo du selber nicht wieder raus kommst. Auch das ist nicht 100% aber wer sagt mir denn dass ich den Knopf überhaupt noch drücken kann wenn ich irgendwo runter geplumst bin..

Auch hier mag jeder selbst abwägen.

Bearbeitet von mochilero
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