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Ultraleicht Trekking

UL-Ausrüstung Langstrecke Trondheim-Kirkenes


amadeus

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Hallo!

Na, ich bin zwar noch ein bisschen grün hinter den Ohren, was Ultraleichtausrüstung angeht, ich will aber anfang Juni eine ca. 2000km lange Unternehmung starten. Die Route soll von Trondheim (hier wohne ich) ausgehend im großen und ganzen der norwegisch-schwedischen Grenze nach norden folgen, und dann durch die Finnmarksvidda nach kirkenes gehen. Ca. 3 Wochen davon werde ich begleitet, der Rest solo. Der Zeitrahmen ist 2 bis 2 1/2 Monate, es werden also etwa 230km pro woche. Kontakt zur Zivilisation ca. alle 10 Tage.

Ich bin zuversichtlich, gut ausgerüstet zu sein, ich würde aber noch sehr gerne eure Meinungen hören. ;) Ich bin sehr dankbar für Kommentare und Anregungen.

Die wichtigsten Teile sind:

-Zelt/Tarp: wegen der Vielzahl Mücken & dem vielen Regen habe ich mich gegen ein Tarp und für ein Tarptent entschieden: das Squall II. Einwand, 1kg für 2.

-Rucksack: Seven Moon Designs swift. ~50l

-Schlafsack: WM Summerlite. 500g für >0°C

-Regenschutz: Poncho. Weil ich schlechte erfahrungen mit Goretex gemacht habe und weil an und ausziehen sehr schnell geht. 360g

-Kocher/Topf: kein Kocher, denn Birkenrinde brennt auch, wenn's geregnet hat. 800ml Topf, kleines Drahtdings um den Topf am täglich hergestellten Dreibein aufzuhängen.

-Schuhe: Hm... Da hab ich mir den Kopf zerbrochen. Ich bin eigentlich begeisterter Turnschuh/Barfußwanderer. Hier im sumpfigen Mittelnorwegen wird aber alles, was nicht über Knöchelhoch ist, beim ersten schritt aus der haustüre raus, nass. Das stört mich eigentlich nicht weiter, und ist auch gut für kürzere Unternehmungen kein Problem. Sehr bald aber fangen die Schuhe sehr unangenehm an zu STINKEN. Ich mag gestank nicht. Was wird erst aus Schuhen, die 2 monate lang fast ununterbrochen nass waren? neinein, daran will ich nicht denken. Ständiges an- und ausziehen kommt auch nicht in Frage, das ist mir zu zeitraubend. Also. Bei aller liebe zu leichtem Schuhwerk, hier braucht man was handfestes. Am besten sind möglichst hohe, wasserdichte Stiefel mit gutem Profil um auch im felsigen Gebirge zurechtzukommen. Sowas ist hald ein bisschen schwerer, seis drum.

...

Statt tatsächlich auch nur einen Moment daran zu denken, konventionelle Wanderschuhe zu verwenden, habe ich mir solche Huaraches gemacht:https://www.lunasandals.com/products/3-leadville

Ich kann eure (wahrscheinlich allgemein vorherrschende) Ablehnung gut verstehen, aber obwohl es nicht so scheinen mag, habe ich mir tatsächlich was dabei gedacht. Ich sehe keinen anderen Ausweg, der an Stiefeln vorbeiführt. Ich hab von den Huaraches ja schon in einem anderen Thread geschwärmt: http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/viewtopic.php?f=2&t=96

Ehrlich, das einzige, was wirklich dagegen spricht, ist Kälte. Erfahrungsmäßig bleiben meine Füße in Huaraches bei trockenen 5° ebenso gemütlich warm wie bei nassen 10°C. Falls die Temperatur aber, was definitiv zu erwarten ist, unter 5° fallen wird, gerne kombiniert mit starkem Wind und Regen, werden meine Zehchen kalt. Das will niemand. es gibt einen Ausweg: http://shop.zemgear.com/Originals-Series/b/3573283011?ie=UTF8&title=Originals%20Series

Erst die zemgear "schuhe" anziehen, dann die huaraches drüber, damit hat man warm bis weit unter 0°. Es sieht aber grauenhaft aus, wirklich GRAUENHAFT. Zum Glück ist die Bevölkerungsdichte in Nordskandinavien sehr gering.

Der Rest ist gewöhnlich: keine Trekkingstöcke, marmot baffin primaloftjäckchen, arcteryx windjacke, bergans windhose, Müllsackrucksackliner, laufhose, t-shirt, shirt, fleecemütze, warme&lange Unterwäsche, schaumisomatte, billiger fleecepullover, ein garmin gekko für notfälle, Karten&kompass, handy+ladegerät, kamera+ladegerät, 1lwasser, 6kgessen und kleinigkeiten.

basisgewicht:5kg

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Wie ich das letzte Mal für längere Zeit im Norden unterwegs war (2003- die kürzere Nordkalottledenvariante von Kautokeino nach Sultjelma), da habe ich mich wie schon in den 80ern und 90ern für Gummistiefel entschieden. Bei warmen Wetter kann man den Kautschukschaft nach unten rollen, lockerer Sitz, wie in einem Mokassin. Darin dann Wolle/Polyester Socken. Keine Blasen, fast alle Bäche gut zu durchwaten.

Zum Gestank: Da wir so ziemlich stündlich eine Minipause gemacht haben - à la Ray Jardine - haben wir immer als erstes Stiefel und Socken zum Lüften ausgezogen, und die Socken alle 4-5 Tage mal gewaschen. Da hielt sich das mit dem Stinken in Grenzen. Wobei während des Gehens kommt da kein Geruch hoch. Auch bei leichtem Frost ist das noch warm genug. Falls man doch mal von einem Stein abrutscht und mit den Zehen gegen den nächsten rutscht ist da ja halt einiges mehr an Schutz. Das Preis/Leistungsverhältnis ist da auch ziemlich gut.

Übrigens ist das Six Moon Designs. :)

Beim Kocher würde ich mir das auch noch überlegen. Sicher 'kann' man immer ein Feuer machen, aber 'will' man das in guter Entfernung vom Zelt (Funkenflug) auch bei jedem Wetter machen. Ich hatte schon damals einen YACC-Stove dabei, die bewegen sich so bei 8-10g, sind gleichzeitig Potstand, ein bißchen 3-fach gefaltete Alufolie als Windschutz, und Du kannst mal knapp vor dem Zelt bei Sauwetter kochen. 0,5 Liter Rødsprit noch dabei und Du bist versorgt.

- keine Trekkingstöcke: hast Du Aufstellstangen für das Squall 2 dabei? So zum Waten und auf rutschigen, sumpfigen Wegabschnitten finde ich die schon ganz gut.

An Bekleidung hatte ich, bei Start am 1. Juli in Kautokeino, da war es noch ganz frisch und ab Staloluokta hatten wir auch wieder Minusgrade, ein Polyester T-Shirt (VauDe) und ein Marmot Driclime Windshirt - das hatte ich fast die ganze Zeit an. Dazu kam noch ein Langarm Shirt (auch VauDe), als Reserve, für die Nacht, Kälte, wenn das andere in der Wäsche war etc., eine mit Kunstfaser gefüllte Jacke und eine Regenjacke. Das war meine komplette Oberbekleidung.

An den Beinen hatte ich eine selbstgenähte Mikrofaserhose, schnelltrocknend und mückendicht, dazu noch eine Windhose, eine Regenhose, eine lange Unterhose von VauDe aus Polyestermaterial und noch ein Paar Reservesocken dabei. Ein Buff, ein paar leichte Handschuhe, nicht ganz dichte Fäustlinge aus Regenschirmmaterial und eine kurze Laufhose (nicht gebraucht) waren auch noch mit dabei.

Ich schreibe das, so kannst Du Dir ein Bild machen, was andere so verwendet haben, und dann noch sehen, ob Du was einsparen kannst, oder auch dazugeben.

Ansonsten - schöne Tour, seit ich im Winter wieder mal in der Femundsmarka war zieht es mich schon auch wieder mehr in den Norden.

Gruß hikingharry

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@hikingharry:

->trekkingstöcke: ja das stimmt schon, besonders für flussdurchquerungen usw. sind die sicher nützlich. ich brauche sie einfach beim normalen laufen nie. 10kg gepäck ist da ja auch noch erträglich ohne. sie sind auch so teuer, vorallem die leichten! ...dasliebegeld... aber das überlege ich mir schon nochmal. dann kann ich ja auch die Stangen vom Squall II weglassen.

->gummistiefel: klingt gut, hab daran garnicht gedacht. hattest du da nicht ein bisschen probleme wegen rumgerutsche innerhalb vom schuh? stell mir das ein bisschen problematisch vor, wenns mal steil bergauf oder bergab geht. ich werd aber jedenfalls mal ein paar anprobieren, die kosten ja auch nicht ~10389745€, wie normale bergstiefel.

->kocher: das Problem mit Schlechtwetter besteht natürlich. Ich esse aber ohnehin nicht jeden Tag warm, drum ist's nicht so schlimm für mich wenn es ab und zu kein lagerfeuer gibt. Spätestens beim 2-wöchigen regenwetter werde ich mich für diese worte wahrscheinlich verfluchen... :D aber 500ml rødsprit sind eben auch nicht so leicht. Da steht bei mir komfort hinten an

dankeschön für die ausführliche liste

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Ich hatte damals einen Tretorn Stiefel gekauft, kann sein, das es das Modell Sarek war. In Trondheim gibt es ja sicher einige Geschäfte, dort mal einige verschiedene probieren, dann siehst Du ja, welcher paßt. Rumgerutscht bin ich in meinen nicht, nur schön locker, eben nicht einschnürend drin gestanden.

2000 km in ca. 75 Tagen, das sind 26 km pro Tag - jeden Tag. Alle 10 Tage mal Kontakt zur Zivilisation, das sind zusammen auch ca. 7 Tage - dort mal was waschen, duschen, essen gehen, einkaufen, mehr essen, dauert vielleicht nicht immer einen vollen Tag, sagen wir einen halben und 3,5 Tage Reserve, so äußerst schlechtes Wetter z.B. bei 7 Tagen sind das dann 182 km weniger. Oder 2000 km in 68 Tagen, das sind dann so an die 29 km an jedem Wandertag. Ich hätte da nicht den Nerv nach nur 2 Tagen ohne etwas Warmes (Getränk oder Essen) abends dann noch Holz und Rinde suchen zu müssen, da ist mir ein Kocher schon lieber. Denke ich zumindest. Wer weiß. Vielleicht ginge es mir dann ja so, das es doch ok wäre.

Für 10 Tage würde ich dann auch mehr an Essen veranschlagen als nur 5 kg. Bei weitaus weniger Leistung habe ich dann doch fast jede Stunde einen Riegel gegessen, also meistens/immer ein Snickers, und abends, mittags und morgens auch viel gegessen und so etwa an die 800-850g Lebensmittel verzehrt. Wir gingen aber auch nur so 6 Stunden täglich. Bei 10-12 Gehstunden ist da natürlich mehr drin, an Kilometer, aber da sollte dann auch mehr an Essen rein - in den Körper.

Rødsprit und Essen zählt für mich zu den Consumables, das wiegt eben, ich weiß, aber so ein "Reserve-bißchen" wäre ja vielleicht nicht schlecht. Ich koche ja mittlerweile auch nur mehr abends also ca. 500 ml Wasser, dann noch ein bißchen Jasmintee (vielleicht 200 ml Wasser), da komme ich auch mit 30 ml am Tag aus, bei Verwendung des Caldera Keg Systems.

So hast Du mal ein paar Gedanken.

Gruß hikingharry

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Hallo zusammen,

bevor der Neid in mir hochsteigt, denke ich doch lieber kurz an meine 4 Wochen auf

dem Nordkalottleden zurück.

230km in der Woche sind ne Ansage. Da bist Du ganz schön schnell unterwegs. Ich hab

2009 so 200km die Woche geschafft und fand das recht anstrengend. Unbedingt vorher

trainieren, sonst kann es sein, dass Du nach der ersten Woche fertig bist.

Schuhe: Ich war seinerzeit mit Zustiegsschuhen ohne Goretex unterwegs und hatte zwar

sehr häufig nasse Füße, allerdings haben die nicht gestunken. Ohne Gore mit Merinosocken

wird der Schuh ja permanent gespült :-) Bei einer erneuten Tour da oben würde ich wieder

einen Zustiegsschuh oder Trailrunner mitnehmen und zusätzlich für die nassen Abschnitte

dünne Neoprensocken, damit der Fuß warm bleibt. Es gab auf dem NKL sicher auch

Abschnitte wo ein Gummistiefel super gewesen wäre, im Gros war ich aber mit den

Zustiegsschuhen zufrieden.

Barfußschuhe. Ich bin definitiv auch ein Fan. Allerdings wüßte ich nicht, ob ich jetzt

nen 30er Schnitt im Gelände mit Gepäck so laufen könnte. Bei den Huraches echt auch

mal zu Hause testen, ob Du bei Nässe in denen rumrutschst.

Trekkingstöcke: Würde ich definitiv mitnehmen. Zum einen als Aufstellstange, zum anderen

als Hilfe beim Furten etc. und zu guter Letzt als Nordic Walking Stock. Bei dem geplanten

Tagespensum sind Stöcke für zusätzlichen Vortrieb meiner Meinung nach unerläßlich.

Tarptent...ich denke das paßt gut.

Kocher: Würd ich mir auch nochmal Gedanken machen. Bei Holz vielleicht mal nen BushBuddy Ultra anschaun

und zumindest nen kleinen Alkohol plus ein bisschen Spiritus als Backup.

PonchoZieh ich nur da an wo Regen eher theoretischer Natur ist :-)

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... Ca. 3 Wochen davon werde ich begleitet, der Rest solo.

schau einfach, dass die 3 wochen nicht gleich zu beginn sind, sondern eher gegen ende. rein psychologisch. hat man sich mal daran gewöhnt zu zweit unterwegs zu sein, wirds verdammt schwer, auf solo umzustellen.

-Kocher/Topf: kein Kocher, denn Birkenrinde brennt auch, wenn's geregnet hat. 800ml Topf, kleines Drahtdings um den Topf am täglich hergestellten Dreibein aufzuhängen.

genügend feuer-starter mitnehmen, denn auch birkenrinde brennt nicht einfach so, wenn man ein streichholz dranhält

-Schuhe: Sehr bald aber fangen die Schuhe sehr unangenehm an zu STINKEN. Ich mag gestank nicht ... hier braucht man was handfestes

nach einer gewissen zeit stinken alle schuhe, immer. auch wenn trocken. auch hohe schwere stiefel (kann dir ein liedchen singen aus meiner militärzeit) ...

lösung: "it's okey to stink", mike clelland (irgendeiner der 243 tipps). war im militär auch so. irgendwann merkt man's gar nicht mehr.

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Ich hatte damals einen Tretorn Stiefel gekauft, kann sein, das es das Modell Sarek war. In Trondheim gibt es ja sicher einige Geschäfte

und ob. laut der tretorn homepage gibt es direkt in trondheim satte 15 geschäfte. gummistiefel sind hier gefragt... :D

wegen dem essen: 10-tägige Autonomie war eher als grenzwert gemeint. Meistens werde ich öfter an Orten vorbeikommen, drum wird es auch meistens mehr als 600gramm essen pro tag.

230km in der Woche sind ne Ansage.

na das weiß ich. :) ich weiß aber nicht, ob mir da nach ein paar Tagen nicht der Saft ausgeht... Das wird sich dann zeigen. Außerdem kommen noch die 3 wochen mit begleitung hinzu, da wird das tempo ordentlich gedrosselt. Um das zu kompensieren muss ich in den Wochen ohne Begleitung noch mehr auf die Tube drücken. Gerne würde ich nach 60Tagen ankommen, ich habe aber noch ein fast einmonätiges Polster am ende (unglaublich aber wahr). Falls das Ziel Kirkenes dann aber tatsächlich unrealistisch sein sollte, wird eben ein anderer Endpunkt gesetzt. Trainieren tu ich fleißig.

Die Huaraches rutschen bei Nässe nicht, der Vibram Gummi hält sehr gut auf der Haut. Wenn aber schlamm zwischen fuß und schuh kommt, dann wird's rutschig, jedenfalls einige Schritte lang, bis der Schlamm wieder draußen ist.

->Bushbuddy ultra: Ich habe so einen ofen noch nie ausprobiert. Was ist genau der Vorteil davon gegenüber lagerfeuer? meine vermutung ist: Wasserkochen geht schneller & einfacher mit weniger Holz. gibt es sonst noch nutzen? darauf könnte ich nämlich verzichten, für die 150gramm... hm, es ist zwar schon verlockend. auf dem werbevideo braucht der Gute nur 11 minuten vom ersten flämmchen bis zum kochenden Wasser.

trekkingstöcke mag ich einfach nicht. ich sehe ein, dass man damit schneller&sicherer unterwegs ist, und dass ich sie eigentlich mitnehmen sollte... das entscheide ich dann vor dem start.

was den spiritusbrenner angeht habt ihr mich glaub überzeugt. ich denke ich werde einen mitnehmen. Vielleicht aber ohne spiritus für die erste etappe, um zu sehen, ob ich dauerhaft ohne klar komme. der brenner wiegt ja quasi nix, und rødsprit gibts dann unterwegs zu kaufen.

@dani:

danke für den tipp wegen der begleitung. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich werde ihr das vorschlagen, es wird aber schlussendlich hauptsächlich von ihrer Arbeit abhängen.

it's okay to stink - das ist gut. das gilt ja nicht nur für die füße, sondern für den ganzen körper... Trotzdem glaube ich, dass die huaraches für wahrscheinlich 80% der Zeit die für mich beste lösung sind. sie stinken nicht UND sind leichter als alle anderen schuhe, die ich besitze. 2 Fliegen auf einen Streich. :D für die kalten tage könnte ich mir ein paar gummistiefel ebenso gut vorstellen, wie die zemgear-latschen. wird beides getestet.

Na das lohnt sich, hier zu posten. gute inputs, danke!

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Beim nochmaligen Durchlesen fiel mir die Zeit noch mal auf

.....anfang Juni.....
könnte sein, das das etwas früh im Jahr ist, da ist im Gebirge oft die Schneeschmelze in vollem Gange - nicht so gut, um Flüsse zu queren, und es ist noch nässer als normal. Frag mal bei Wanderern in Trondheim nach, oder in Ausrüstungsgeschäften, was die dazu meinen. Weiter im Norden war ich z.B. Anfang Juli mal im Reisadal - wo der Nordkalottleden durchläuft - da war der Pfad streckenweise weit über knöchelhoch unter Wasser - und das Ganze unter hüfthohem Farn versteckt - da geht der KM-Schnitt schon runter.

Andererseits schreibst Du ja auch

Falls das Ziel Kirkenes dann aber tatsächlich unrealistisch sein sollte, wird eben ein anderer Endpunkt gesetzt. Trainieren tu ich fleißig.
, was mich schon beruhigt, so hast Du eben ein äußerst ambitioniertes Projekt und machst dann das Beste daraus.

Ich glaube, das ist eine gute Voraussetzung. Es wird dann so oder so die Tour, die Du daraus machst, wo es viel zu lernen, aber auch zu genießen gibt. Und der passende Endpunkt wird sich dann schon ergeben.

In diesem Sinne "God Tur"

hikingharry

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da war der Pfad streckenweise weit über knöchelhoch unter Wasser...

das ist norwegen... :D das gibts jedenfalls im november auch. aber du hast natürlich komplett recht, schneeschmelze ist nicht unbedenklich. Juni ist früh, aber der winter scheint schneearm und früh zu Ende gewesen zu sein. Es könnte also eventuel klappen. Man hat es nie in der Hand, und bei schlechten Bedingungen werde ich natürlich auch die entsprechenden maßnahmen treffen, sei es abwarten, oder die route mehr ins flachland verlegen.

außerdem muss ich mein basisgewicht leider korrigieren, fast ein 1kg 1:100.000er karten :shock: und das ganze akkuladezeugs bringen mich auf 7kg basisgewicht... geht ja noch.

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Die Karten können so was von praktisch vor Ort gekauft werden. Die grobe Route planst Du ja zuhause. Anpassungen unterwegs sind kaum zu vermeiden, gerade auch die freiwilligen Umwege. Eckpunkte aus der Grobplanung kannst Du dir notieren und dann auf die gekauften Karten übertragen. Oder Waypoints setzen.

Da Du von Akkuladezeugs schreibts gehe ich von einem GPS und anderen Elektronika aus.

Weitere Möglichkeit: Ausdrucken der Routenbereiche mit Laser - in Ziplock und gut ist. Nur leider kann es eklig werden, wenn Du einen alternativen Weg einschlagen möchtest.

Was brauchst Du denn alles? Es gibt kombinierte Adapter. Bei der Kamera wirds schwieriger, aber man kann die Stromkabel auf 5-10 cm kürzen.

Ohne jetzt zu sehr in die Gramzählerei zu gehen, 1 kg Akkuladezeug ist schon deftig...

Auch was Elektronik anbelangt - weniger ist mehr.

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hm. ja. karten unterwegs zu kaufen, wäre eine gute option gewesen, die gibts ja überall. da ich aber karten für teilweise recht entlegene gebiete brauche, wollte ich nix riskieren. die karten für die finnmark kriegst du meistens nicht ohne eine woche wartezeit.

ich werde aber die 2. hälfte der karten meiner begleitung, jetzt steht auch fest, dass sie mich ab sultijelma begleiten wird, mitgeben. dann wird es etwa 400gramm karten beim start, die dann nach hause geschickt werden, wenn ich die restlichen karten 'geliefert' kriege. das sieht schon einiges besser aus, als 1kg.

einen guten teil habe ich von norgeskart.no ausgedruckt, vor allem die strecke saraelv-kirkenes in der finnmark, weil's da nur die beknackten grenzenlos überteuerten norwegischen statkart 1:50000er karten gibt, in flachem gelände wohlegemerkt, die noch dazu einseitig bedruckt sind. die internetkarten haben meistens den nachteil des fehlenden gitters - was sie für alles außer planung komplett unbrauchbar macht. auf norgeskart.no kann man sie aber auch mit 'rutenett', also gitter, ausdrucken, allerdings keine begeisternde qualität.

akkuladezeugs: ich habe 600g komplettes elektroequipment, also kamera+ladegerät, handy+ladegerät, garmin gekko+batterien. der großteil davon ist die kamera (canon ixus) und das akkuladegerät dafür. nur zu gerne hätte ich eine mit batterien... viel sparen lässt sich da glaub nicht mehr, außer ich geh ohne kamera, was ich auch schon in betracht gezogen habe. aber wer läuft schon so weit ohne fotos zu machen...

dazu kommen eben noch andere dinge, die ich bei meiner ersten wiegung von 5kg vergessen habe: ein ersatzpaar schuhe, nagelschere, zahpasta, seife. insgesamt müsste ich jetzt 6.2kg basisgewicht haben, wenn ich karten und ersatzpaar schuhe dann erst in sultijelma auflese.

Weitere Möglichkeit: Ausdrucken der Routenbereiche mit Laser - in Ziplock und gut ist. Nur leider kann es eklig werden, wenn Du einen alternativen Weg einschlagen möchtest.

auf kürzeren touren mache ich das immer. aber bei einer so langen strecke in größtenteils weglosem gelände wär das gefährlich... nach meinem empfinden jedenfalls

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Aha, die liebe Finnmark. Sorry, hatte ich mir nicht so zu herzen genommen, dass Du nach Kirkenes gehst.

Ich würde es wohl gleich machen wie Du.

Da Du das Gecko benutzt, nehme ich an, dass Du das GPS nur für Notfälle brauchst und sonst mit Altimeter, Kompass und Karte arbeitest. Meiner Erfahrung nach reichen für 30 Tage einen Satz Batterien locker aus (beim Vista).

Für eine komplette Elektroausrüstung 600 g. Das klingt nicht als ob da noch gross Raum nach unten wäre. Ich würde die Kamera sicher nicht zuhause lassen…

Nagelschere evtl. streichen und dafür so was:

http://www.victorinox.com/ch/product/Sc ... ber/1.3703

http://www.victorinox.com/ch/product/Sc ... eer/1.3743

http://www.victorinox.com/ch/product/Sc ... man/1.3713

http://www.victorinox.com/ch/product/Sc ... act/1.3405

Seife:

http://www.seatosummit.com.au/showdetail.php?Code=PSOAP

Zahnpasta trocknen.

(übrigens: Sulitjelma ;-))

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Zahnpasta trocknen.

?!

gute idee! :D das muss zwar als nacht-und-nebel aktion durchgeführt werden, damit ich nicht eingeliefert werde...

wie macht man das am besten? einfach irgendwo wos sauber ist flach verteilen und auf den ofen stellen?

so zahnpasta ist nämlich echt ein dicker brummer.

das garmin gekko ist für notfälle, und um die koordinaten meiner lagerplätze festzuhalten, bzw. damit ich jeden morgen beim loslaufen mit sicherheit weiß, wo ich starte.

noch 45 tage... 8-)

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Hier hatte ich's auch schon mal gelesen...

Et voilà:

viewtopic.php?f=9&t=133

Falls Du das 301 besitzt, vorher die Kompassfunktion deaktivieren. Ansonsten, so wenig wie möglich Ein-/Ausschalten. Andererseits kommst Du ja immer wieder an Ortschaften vorbei und musst somit kaum super sparsam sein.

Schade wird das Gecko nicht mehr hergestellt.

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Schade wird das Gecko nicht mehr hergestellt.

unverständlicherweise! immerhin gibt's es noch billig über ebay. das kleine ding kann alles, was ich mir je von einem gps gewünscht hab, wiegt weniger als mein handy und geht scheinbar nie kaputt. was mir das schon ärger erspart hätte früher...

und danke für den zahnpastalink. das wird wundervoll aussehen. 75 zahnpastaportiönchen auf einem backpapier :D

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Ich hab jetzt mein gepäck um einen catstove+windschutz erweitert.

noch eine frage: heringe.

ich bin ja von spätfrühling bis frühherbst unterwegs, da ist mit allerlei norwegischem unwetter zu rechnen. ohne jemals tatsächlich sturmerfahrung im zelt gesammelt zu haben, sagt mir mein gefühl, dass die blauen, leichten tarptent heringe wahrscheinlich unterdimensioniert sind. auch wenn ich annehme, dass ich immer einen windgeschützten ort mit halbwegs hartem boden finden kann.

mit was für heringen würdet ihr so ein silnylon zeltchen denn paaren?

ich will natürlich nicht zu monströse dinger mitnehmen, mit so 20cm heringen reißt mir ja das zelt, bevor die aus dem boden rausgehen.

ich hab noch 4 msr mini groundhog rumliegen (http://www.trekking-lite-store.com/trek ... 65136bf89a), die halten sicher ein bisschen bessesr als die von tarptent. meine idee war, einfach 2 von denen als rückendeckung mitzunehmen, um die wichtigsten beiden abspannleinen (vorne und hinten) doppelt stecken zu können. dann hätte ich insgesamt 8 heringe dabei. oder glaubt ihr blöde idee, brauch ich nicht? oder besser einfach längere mitnehmen, statt doppelt? die nerven hald, wenn's steinig ist und sind mindestens so schwer wie 2 kurze...

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Da jetzt langsam aber sicher auch hier in Trondheim der Frühling einzieht, konnte ich gestern mal mein komplettes Gepäck ein paar Stunden spazieren führen, und vor ein paar Tagen auch das Squall II bei feuchtem, kaltem wetter testen.

Ein paar Kommentare zu meiner Ausrüstung:

Die Huaraches: Auch mit 11kg gepäck und ohne Trekkingstöcke in jedem Gelände gut zu laufen. Für die schwierigsten Wegabschnitte sind richtige Schuhe natürlich besser geeignet. vor allem wegloses, seitlich steil abfallendes Gelände, das dazu noch matschig ist, macht die Nachteile der Sandalen bemerkbar. Schlamm stiehlt sich dann zwischen fuß und schuh und das ganze wird, verglichen mit richtigen schuhen, einiges zeitraubender. Nach ein paar Schritten ohne Schlamm wird das allerdings der Dreck rausgepresst und es läuft sich wieder gut. Außerdem verlängern sich die Lederschnüre bei Nässe, ich muss also gelegentlich nachziehen, das dauert aber nur ein paar sekunden.

Das Squall II: Zu zweit ist das eine Tropfsteinhöhle, auch wenn der Schnabel fast vollkommen offen ist. Es waren aber auch fiese Bedingungen (mit Absicht schlechte bedingungen gewählt), fast die ganze Nacht windstill nach viel Regen, also getränkter Grasboden, Morgenfrost. Etwa um 5 Uhr früh setzte der Wind wieder ein und blies das Kondenswasser fein auf die Daunensäcke. Außerdem ist genau über dem Kopfbereich das Zeltmaterial annähernd horizontal, das heißt, die Tropfen fließen nicht ab, sondern tropfen runter. Nuja, mit einem kleinen Schwämmchen lässt sich das Kondens schnell entfernen und weiterschlafen. Alleine dürfte das Problem ohnehin kaum bestehen.

WM Summerlite: Für knappe Minusgrade knapp warm genug. Erstaunlich wasserabweisend, die Kondenstropfen haben's jedenfalls nie unter das Obermaterial geschafft. Mehr als eine Handvoll solcher Nächte übersteht der aber sicher trotzdem nicht, ohne zu klumpen. ich hab zwar kaum erfahrung mit daune.

Fazit:

-für die Zeit zu zweit gibts wahrscheinlich einen selbstgebauten biwaksack für zwei, um die säcke vor nässe besser zu schützen, (und weil meine Begleitung etwas kälteempfindlicher ist als ich)

-Trekkingstöcke gibts mit sicherheit keine. Preise zu hoch. und sie sind zu schwer, um die nur für's furten mitzunehmen. Sonst verwende ich die nämlich sicher nie.

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außerdem muss ich mein basisgewicht leider korrigieren, fast ein 1kg 1:100.000er karten :shock: und das ganze akkuladezeugs bringen mich auf 7kg basisgewicht... geht ja noch.

na, inzwischen sinds wieder 6kg. damit bin ich glücklich, schließlich ist ja ein 2-mann zelt und karten für fast 1000km im gepäck. was so ein paar gramm einsparung an jeder ecke schlussendlich bewirken... :D

statt topfgriff hab ich jetzt 3 löcher im topf und haifischangelschnur durchgefädelt, alufolientopfdeckel, überflüssige kleidungsteile gekürzt, karten zurechtgeschnitten, zahnpasta getrocknet usw...

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  • 4 Wochen später...

hey ho, nur zwei nachfragen um zu sehen ob du alles herausgekitzelt hast :)

kartenmaterial + kompass sind ausgereizt? vielleicht kannst du noch irgendwo einen leichteren kompass auftreiben?

taschentücher? wieviele hast du einstecken, dass du auf 50g kommst? 2 Stofftaschentücher sollten doch dicke reichen, oder?

lg, hotte

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Vielleicht doch Klopapier statt Taschentücher.

WM Summerlite: Für knappe Minusgrade knapp warm genug.

Das halte ich für einen Irrtum. Find's gut, dass du es ausprobierst, aber wenn du tägl. 30 km gehen willst, fühlt sich das abends nochmal anders an. Gut, es gibt auch Hütten. Aber selbst dann wäre was Kuschligeres doch vielleicht - wie heißt es hier immer - unbeschwerter.

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WM Summerlite: Für knappe Minusgrade knapp warm genug.

Das halte ich für einen Irrtum.

kälteempfinden ist subjektiv, sowas wie 'Irrtum' gibts da nicht. Dazu müsste es ja einen objektiven maßstab geben... Mit 'knapp warm genug' meine ich 'ungemütlich, aber ich schlafe die ganze nacht'. Natürlich vorausgesetzt, dass ich alle kleidung anziehe, die ich bei mir trage. Mehr daune mitschleppen, damit ich die paar vereinzelten nächte, wo's wirklich so kalt ist, auch noch gemütlich mütz, kommt für mich nicht in frage. Ich hab jedenfalls auch schon nach längeren Tagesetappen mit sehr viel kälterem Schlafsetup die Nächte 'gut' verbracht... (peru, -15° in der nacht, Salewa Sundance für -3...). das war allerdings grenzwertig

@howtnted:

Die Taschentücher werden auch als Klopapier verwendet... da reichen 2 tücher nicht für 5 tage... :D

ich hab auch schon den spiegelkompass gegen einen leichteren getauscht und die karten teilweise zerschnippelt. Für die ganzen 2000km wiegen die 1:100000er karten trotzdem noch gut 1kg. das gewicht (350g) bezieht sich auf die karten, die ich am anfang mitnehme, für die ersten 800km. Da gibts glaub nix mehr zu sparen.

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