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Ultraleicht Trekking

Mein Gewicht. Synergie in der Gruppe


MeinGewicht

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Grüß Euch!

 

Zuerst möchte ich euch für euren Input hier danksagen. UL-gedenkend endet hier das Lob.

 

Meine Frage zielt darauf ab:

 

Kauft/legt ihr euer Setup auf euch aus oder schaut ihr auch auf andere?

 

Die Frage begründet darin, das ich mich mit einem sehr guten Freund darüber zerstritten habe, wer was trägt. Daher wohl mein Name hier, aber ich trage ihn mit  Würde.

 

Ich habe selber als Gruppenleiter der KJG in Zeltlagern auch in Mehrtageswanderungen Erfahrungen sammeln dürfen.  Mein guter Freund übrigens auch.

 

Jeder für sich oder einer für alle?

 

LG Björn

 

(Philosophische Ansätze jederzeit erwünscht)

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Naja, das hängt von der Art der Touren ab, die ich mache.

Bisher war ich meistens allein unterwegs -> 1p Setup. Da ich aber immer vorhatte, auch mit meiner Freundin auf Tour zu gehen, habe ich ein paar 2p Sachen angehäuft (Shangri-La2 mit Inner bsp.), das klappt jetzt auch. Oder einen "größeren" Topf (0,8l) der somit auch für 2p reicht.

Im UL-Bereich gibts aber sowieso nicht mehr die "großen" Gewichtslasten zu verteilen, von daher macht es meist kaum einen Unterschied, ob jeder sein gesammtes Zeugs trägt, oder man dies aufteilt. Höchtens beim Shelter, wenn dies etwas schwerer ist, muss man sich überlegen ob jeder die ca. 500g nimmt...

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Stimmt genau, hier ist das eher unkompliziert. Ich denke mal Leute die meist mit Partner/in unterwegs sind, werden entsprechend ihre Ausrüstung darauf hin ausrichten, wer auch mal alleine Unterwegs ist (wie ich) hat idr auch ein einzelsetup. Wie Freierfall aber schon sagt, geht das eigentlich nur um Shelter, Kochtopf und ggf Schlafsystem (2P Quilt und entsprechend breites Groundsheet). Ansonsten gibts nicht wirklich irgendwas zu teilen oder?

 

Wenn man auf eine Langstreckenwanderung geht sollte jeder Mitwanderer in der Lage sein sich selbst versorgen zu können, egal wie gut man sich mit dem anderen versteht. Zu groß ist sonst die Chance, dass beide abbrechen müssen, weil einer ein Problem hat => doof.

 

Am Sonntag gehe ich das erste mal mit meiner Schwester wandern, hierfür habe ich nur ein größeres Tarp geschneidert und nehme ein breiteres Groundsheet mit als alleine, der Rest bleibt gleich. Das Setup ist keine 100g leichter, als wenn beide das selbe 1P Setup hätten.. (Sie hat nur eben keins, deshalb der extra Aufwand)

schöne Grüße

Micha

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Ansich bin ich eher für getrennte Ausrüstung unterwegs: Jeder hat eine Ausrüstung nach seinem Geschmack. Man muss nicht diskutieren. Man hat Redundanz falls was vergessen wird oder kaputt geht. Man kann sich zeitweise oder ganz trennen, ohne ich Schwierigkeiten zu kommen.

 

Aber wir können ja mal eine Liste machen, was sich gemeinsam nutzen lässt: Außer Shelter, Kocher und  Töpfen auch Messer, Kartenmaterial oder GPS, Handy, Uhr, Erste Hilfe-Set, Nähset, Reparatur-Material. Auf Kurztouren auch Salz, Gewürze, Zahnpasta, Moskito-Repellent etc wo man für sich alleine die Packung gar nicht kein genug kriegt.

 

Aber Achtung: Es gibt Menschen, die Zahnpasta fressen, vermutlich von der Werbung angestachelt, und eine Minipackung, die bei mir zwei Monate reicht bei 4 mal täglich Zähneputzen, ist bei solchen Menschen nach einem Tag aufgefressen. Und es gibt Leute die Schnarchen, im Shelter rumkramen oder nachts fünfmal rausmüssen.

 

Was kann man noch teilen?

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micha schrieb:"Wenn man auf eine Langstreckenwanderung geht sollte jeder Mitwanderer in der Lage sein sich selbst versorgen zu können, egal wie gut man sich mit dem anderen versteht. Zu groß ist sonst die Chance, dass beide abbrechen müssen, weil einer ein Problem hat => doof."

 

Aus diesem Grund hatte ich vor, ein zweites 2,5x1,5 m großes Tarp zu nähen, so dass man es zu einem großen Tarp kombinieren kann, wenn man es so  30 cm über die Firstleine 'rüberzieht und überlappen lässt (A-frame).

So braucht's nur eine größere Bodenplane...

Ist daran gescheitert, dass meine Frau sagte:"NEIN! Ich wünsche mir kein Tarp zum Geburtstag!" Habe ich vielleicht nicht ganz so geschickt angefangen... :oops:

 

Abgesehen von Michas Gedanken (und auch Alfs - meine Güte, tippe ich langsam...) ist das auch sparsamer,

es schont Geldbeutel, Ressourcen, Nerven bei UL-Kollegen (denke an Threads wie"Silnylon-Notstand :-P )

 

 

(Zum Glück hab ich bei der Nepalaktion dieses tolle Verma-Zelt bekommen - jetzt muss ich doch alleine schleppen...)

LG schwyzi

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bin ich mit meiner freundin auf mehrtagestour unterwegs wird immer aufgeteilt. wir wären ja blöd, wenn wir die synergien nicht nutzen würden.

 

dabei gehts aber nicht in erster linie darum, dass beide schlussendlich gleich viel gewicht mittragen, sondern, dass wir die dinge, die wir gemeinsam nutzen gewichtsmässig hälftig teilen das beginnt bei tarptent und verpflegung und endet bei der zahnbürste.

 

dabei kann es durchaus vorkommen, dass der eine all die gemeinsamen sachen trägt, der andere dafür z.b. beide schlafsäcke.

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Ich habe mich auch deswegen schon mal mit einem sehr guten Freund zerstritten. Das Problem tritt besonders stark auf, wenn dein Mitwanderer heavy unterwegs ist und meint so aufteilen zu müssen, dass am Ende beide Rucksäcke gleich schwer sind 😨😱...

Oder wenn einer shelter und der andere consumables trägt und die consumables aufgebraucht sind, die Killeretappe bevorsteht und er sich wegen der Regelung weigert etwas vom shelter zu übernehmen...

Alles selbst erlebt, daher mein Fazit: wenn ich Mitwanderer nicht sehr gut kenne, trage ich alles selbst und er seinen Kram!

Bearbeitet von Chobostyle
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Kann mich Chobo anschließen. Kenne ich den anderen nicht SEHR gut, trägt jeder seinen Scheiß selber. Je besser man sich kennt, umso mehr kann man auf ein gemeinsames Setup umstellen.

Z.B. sich zunächst "nur" den Shelter teilen und der Rest bleibt gleich.

Bin ich mit meiner Frau unterwegs ist unser Setup in der Regel so optimiert, dass wir nicht einfach gewichtsmäßig verteilen, sondern auch auf die Funktion achten.

Beispielsweise Korsika GR20:

Ich hatte die gesamte Ausrüstung d.h. neben der Gruppenausrüstung auch die Klamotten meiner Frau und die Camp-Verpflegung.

Meine Frau hatte einen kleinen 20 Liter Trailrunning-Rucksack mit der Tagesausrüstung, der Tagesverpflegung und unserem gemeinsamen Wasservorrat.

Ihr Rucksack war so gepackt, dass wir beide unterwegs auf alles wesentliche zugreifen konnten.

Mein Rucksack war grundsätzlich voluminöser, gewichtsmäßig fielen beide Rucksäcke ungefähr gleich aus.

Vorteil für uns war der optimierte Zugriff auf die Ausrüstung auch ohne zu stoppen und auch in schwierigeren Geländeabschnitten.

Die Gruppenausrüstung ist bei uns zwei eh auf zwei Leute optimiert. Duoquilt, 2-Personenshelter, Kochset, Isomatten, etc.

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Hallo,

aber was ist wenn der andere mensch keine UL-Sachen hat. Soll ich dann mit meinen 7kg neben meine*r Wanderpartner*inn mit 15kg her tanzen und wir brauchen als Team längen? Kann dann auch kritisch werden, wenn ich anfange zu bestimmen welche Sachen diese dann mitnehmen darf. Hatte da schon so einigen Stress bekommen (zu recht). Das gute ist das ich mit der Zeit so viel zeug hab, das ich noch ne Person fast komplett versorgen kann. Aber das Bevormundungsproblem bleibt trotzdem.
Wie macht ihr das?

Grüße Leichtmetall

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Mich verwundert die Mehrzahl der Antworten ehrlich gesagt ziemlich. Die Idee, dass jeder sein eigenes Zeug trägt, wäre mir gar nicht gekommen. Ich habe einen Pfadfinderhintergrund und da ist es so üblich, dass so gepackt wird, dass die Gruppe möglichst gleich schnell ist. Das bedeutet, dass jemand mit guter Kondition und leichtem Gepäck doppelt so viel tragen kann, wie das schwächste Gruppenmitglied. Wenn der Starke dann mal zum Schwächsten werden sollte, was durch Blasen, Durchfall, Verletzungen auch mal vorkommen kann, gibt er dann wieder Gepäck ab. Natürlich wird keine perfekte Leistungsgleichheit hergestellt, auch, weil eben nicht jeder unbegrenzt bereit ist, Ausrüstung anderer zu tragen. Aber dafür hat man dann eben nicht ausgelastete Leute, die mal eben in der ausgiebigen Mittagspause ins Dorf runterlaufen und Essen einkaufen oder schon vorlaufen, einen Schlafplatz suchen und das Zelt aufbauen.
Auch sonst gibt es natürlich Grenzen: Ich war z.B. mal mit einem Freund in Norwegen unterwegs, der hatte einmal eine sehr schlechte Erfahrung mit dreckigem Wasser gemacht. Daraus resultierte seine Angewohnheit, selbst in Quellwasser Micropur zu kippen und vor allem immer mehrere Liter Wasser mit sich rumzuschleppen (das Micropur braucht ja Zeit zum Wirken), obwohl wir alle paar Minuten an einem Bächlein vorbeikamen. Nachdem er sich mit seinem Ballast mehrere Tage abquälte und sah, dass alle anderen Wanderer ungechlortes Wasser tranken und man außer zum Kochen eigentlich gar kein Wasser schleppen muss, war er halbwegs geheilt.
In der Regel teile ich mit meinen Leuten selbst kleine, leichte Dinge wie Seife und Zahncreme. Abgesehen vom Gewicht ist es doch auch angenehmer, weniger Sachen im Rucksack zu haben, dann findet man den Rest schneller.
 

wenn die anderen keine UL sachen haben, ist das deren problem und nicht deins. mach mit ihnen zeit und ort ab, wann und wo ihr euch wieder trefft. hike your own hike.

 

Seinen Kameraden im Stich lassen? Man kann sich doch auch vorher absprechen, wer was mitnimmt. Und wenn der andere meint, er könne eben nur auf seiner 5 kg Luftmatratze schlafen, aber er sei stark, dann zieht man erst garn nicht mit ihm los.

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Fall A ) Du bist UL, der/ die Andere nicht. Ihr kennt euch noch nicht so gut. --> Jeder trägt seinen Krempel

Fall B )Du bist UL, der/ die Andere nicht. Ihr kennt und versteht euch gut. --> Warum in aller Welt ist der/ die Andere dann noch nicht UL???

Bei uns war das so, dass z.B. meine Frau als erstes die UL-Ausrüstung bekommen hat (leichtere Jacke, leichtere Rucksack, Isomatte, Daunenjacke, etc. ) wodurch ich dann natürlich auch profitiert hab. Durch ihre leichtere Ausrüstung konnte sie mehr von der Gruppenausrüstung übernehmen (z.B. Kochsetup) und war trotzdem leichter unterwegs. Da ich zumindest Anfangs fitter wie sie war, machte es mir nicht so viel aus etwas mehr zu schleppen wie sie. Durch ihr leichteres Gepäck war dann dieser rein körperliche Unterschied eher ausgeglichen.

Sie hat mehr Spaß unterwegs, da sie weniger schleppen muss.

Sie hat echt tolle Sachen die ihr mehr Spaß machen. (z.B. die super-kuschelige Jacke oder ihr besondere Liebling "Bushbuddy")

Wenn sie schon in den Genuss leichterer Ausrüstung gekommen ist, fällt es leichter sie davon zu überzeugen, dass ich das auch UNBEDINGT brauche! ;-)

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pfadfinder sind leider ein ganz schlechtes beispiel für UL-trekking, denn bei den pfadfindern geht's (entgegen des namens) doch vorallem darum, das lagerleben zu geniessen.

 

bei UL-trekking steht der weg im vordergrund, das camp ist nur mittel zum zweck. hinlegen, schlafen, weiter. gekocht/gegessen wird an einem schönen plätzchen unterwegs.

 

diese zwei diametral verschiedenen ziele unter einen hut bringen zu wollen, ist wohl ein ding der unmöglichkeit.

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Bei uns gab es auch bis zu zweiwöchige Fahrten bei den Pfadfindern, da ist nichts mit Lager. Und teilweise wurde auf Zelte verzichtet und Ponchos als Tarps genutzt. Es gibt verschiedene Arten von Pfadfindern. Deutlich schwerer als UL war es dennoch, aber ich habe den Faden so aufgefasst, dass es um das Prinzip "wer trägt was" geht. Und die Einstellung "die Gruppe zählt, nicht das Individuum" gilt für mich auch sonst, wenn ich draußen unterwegs bin, egal ob leicht oder schwer. Und war bei den Leuten, mit denen ich bislang außerhalb der Pfadis unterwegs war, auch so. Deshalb wundert mich diese Einstellung hier ja so.

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klar, wenn jemand nicht mehr mag, kann man ihm gewicht abnehmen. hab ich auch schon gemacht, als meine freundin die hitze nicht mehr ertrug. da hab ich eben auch noch ihren rucksack getragen. bei UL kein problem.

 

aber es kann schlicht nicht sein, dass diejenigen, welche das gewicht ihrer ausrüstung optimieren und auf unnötigen krempel verzichten, damit bestraft werden, dass sie den kameraden(schweinen) die zentnerweise unnötigen gerümpel mitschleppen, einen teil ihres überflüssigen gewichts nachschleppen müssen. das hat nix mit im stich lassen oder mangelnder kameradschaft zu tun.

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Ich denke, dass es einfach ein grundlegender Unterschied ist, ob man die gemeinsam genutzte Ausrüstung aufteilt (z.B. Zelt) und jeder seine eigene Ausrüstung selber trägt, oder ob quasi das Durchschnittsgewicht der Ausrüstung genommen wird und dann alles so verteilt wird, dass jeder gleich viel schleppt.

Das würde dann wohl dazu führen, dass der gewichtsbewusste ULer neben seinen Klamotten auch noch das Gruppenzelt, die Küche und die Masse an Verpflegung bekommt. Die anderen hätten dann ja dast nur noch ihre Kleidung als Gepäck übrig. Soetwas kann ja nicht Sinn der Sache sein. Zumal ein UL-Rucksack wohl in aller Regel auch nicht für solche Zuladungen ausgelegt ist.

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Synergy in der Gruppe führt dazu, dass die Leute, die sich vorbereiten, planen, vernünftig packen usw. für die anderen den Himbeertoni machen. Und nicht nur in Sachen Gewicht... Klar hilft man sich gegenseitig, teilt auch mal was, aber ich habe davon Abstand genommen, mir den Kopf anderer Leute zu zerbrechen [emoji14]

Viele Grüße

Ingmar

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Wenn ich jemanden noch nicht kenne ist es eigentlich generell eine schlechte Idee eine längere Tour zusammen zu machen. Man sollte definitiv vorab die (Gewichts-)Fronten klären, so dass man selbst und der/die andere weiß woran man ist.

Bei der ersten Tour sollte auf jeden Fall jeder seinen eigenen Kram schleppen! Spätestens während dieser Tour wird mal für ein paar km der Rucksack getauscht, da wird ziemlich jedem halbwegs intelligenten UH-Trekker ein Licht aufgehen! Ich hab das häufig gemacht und bisher war jeder begeistert und fast jeder hat sich kurz danach ans ausmisten gemacht. Ich versuche nicht die Leute zu missionieren, das Thema Ausrüstung kommt meist von alleine auf den Tisch und das interesse, wie man denn all seinen Kram in so einen "Tagesrucksack" bekommt ist fast immer vorhanden, so biete ich sehr bereitwillig den Rucksacktausch an und schleppe eben mal ein Stück weit so ein Monstrum.. Danach weiß man erst wieder so richtig zu schätzen, wie toll es eigentlich ist einen UL-Pack zu haben!!

 

 

Wie das aussehen kann sieht man hier (auch wenn die gute Ridgerunner wohl niemals UL werden wird..)

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Das Problem beim Aufteilen zwischen UH und UL Trekkern liegt darin, dass der UH-Trekker nicht dazu lernt, weil sein Rucksack ja leichter wird. Der ULer dagegen all sein Bemühen um leichte Ausrüstung quasi umsonst hatte, da er einen dicken Batzen UH Ausrüstung aufgedrückt bekommt. Die Pfadis sind hier ein schlechtes Beispiel, da es bei denen drum geht, eine große Gruppe von Kindern/ Jugendlichen zum laufen zu bewegen. Dass man hierbei andere Ansätze haben muss ist doch eigentlich völlig logisch!

Die Möglichkeit im Notfall zusätzliches Gepäck aufnehmen zu können ist mMn einer der großen Sicherheitsfaktoren, die UL-Trekking gegenüber UH bietet.

Als ein Mitwanderer von einer Klapperschlange gebissen wurde, war es kein Problem seinen Rucksack einfach noch zusätzlich anzuziehen und trotzdem noch schnell vorwärts zu kommen ohne den Verletzten zu belasten oder (unter Umständen sehr wichtige) Aurüstung zurücklassen zu müssen, weil man diese nicht tragen kann.

 

Fazit:

Lasst euch nichts schweres aufquatschen, jeder ist für seinen eigenen Kram verantwortlich. Im Regelfall lernt der andere daraus und hat bei der nächsten Tour auch weniger dabei.

 

schöne Grüße

Micha

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Well, ich komme ja ursprünglich auch aus der Pfadfinderei und empfand den grundsätzlichen Gedanken des „Gear Sharing“ auch immer als angenehm, teambildend und nicht zuletzt als pädagogische Maßnahme sehr wertvoll. So konnte man seinen Sipperlingen direkt und plausibel die Aspekte der Gemeinschaft und des sozialen Zusammenlebens beibringen. Die Gruppe war nur so stark wie das schwächste Glied und erst wenn der Letzte ankam, könnte die Kohte aufgebaut werden.  Natürlich wurde der HoPo, die Säge, das Beil  und die Klampfe auf alle verteilt (Wobei ich ehrlich sagen muss, dass wir damals weniger Kram geschleppt habe als heute. Affe, Kohtenbahn, Schlafsack, Schafffell, JuJa, Kokosnuss, Holzlöffel, Takelmesser, das war schon fast alles, was mitkam). So war man dann als Team unterwegs und jeder auf den Anderen angewiesen.

 

Und hier liegt auch imho der Unterschied zu UL-Szene. Bei den Pfadis war es klar, dass man zusammen läuft und auch zusammen bleibt, egal was kam.

 

Ul-Hiker treffen sich doch eher zufällig, laufen vielleicht mal einen Teil eines Thru-Hikes gemeinsam oder bilden für eine gewisse Zeit ein Team. Dass sich Uler, die sich womöglich gar nicht so gut kennen, vorsätzlich gemeinsam auf eine mehrwöchige Tour begeben, ist doch eher selten. Und somit haben die Meisten auch ein gut ausgetüfteltes Solosetup, welches Sharing unnötig bis unmöglich macht.

 

Und ich kann auch gut verstehen, dass sich dem geneigten Gearhead die Nackenhaare hochstellen, wenn er daran denken muss, dass die mühselig abgerungenen 500g durch den Proll anderer wieder zunichte gemacht werden.

 

Ganz ehrlich, wenn ich mit meiner Frau „Gear Sharing“ betreibe und wir alles was wir gemeinsam aufteilen, kommen doch eh nur 200-250g Gewichtsersparnis zusammen, aber trotzdem nutzen wir diese Erleichterung. Dennoch glaube ich, dass „Gear Sharing“ bei einem guten Setup gar nicht mehr nötig wird und die Vorzüge von einem eigenen Kochsystem, Tarp … sind auch nicht von der Hand zu weisen.

 

Grüße,

LaBu

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Hallo zusammen,

 

danke erstmal für die lebhafte Diskussion!

 

Ich will hier nochmal die grundlegende Situation schildern, die mich zu meiner Frage bewegt haben.

 

Ich bin bzgl. UL erst recht neu dabei, aber ich denke weitgehend infiziert. Wir waren letzte Woche (besagter Freund und ich, wir kennen uns wie gesagt schon sehr lange) auf dem Weg zu Platz 4 von Trekking Pfalz /den wir nicht fanden) und bauten nach Sonnenuntergang unser Lager im Wald auf. Durch das rauf und runter am "Berg" waren wir nach 22 km (laut GPS) Gesamtstrecke schon recht geschafft. Lager bestand aus 2x3m Bauplane (mit 600g viel zu schwer), altes Tatonka Tarp I (900g, gemäß Wettervorhersage absolut unnötig, höchstens als Feigenblatt gegen Witwenmacher) sowie zwei Helim-Bivys (je 510g). Tarp unf Bauplane waren aufgeteilt.

 

Gekocht wurde mit dem Solo stove (mit ca. 500g zu schwer). Manche ahnen es, wir hatten zwei dabei, aber nur einen genutzt. ;) 1. Hilfe Paket hatte nur ich dabei. Ansonsten Isomatte und Schlafsack (TR Venture VW L und Deuter Sommerschlafsack). Wasser war aufgeteilt, essen auch.

 

Am nächsten Tag ging es wieder zurück und ich hatte zwei Tage darauf extreme Schulterschmerzen links. Ich konnte kaum meinen Kopf richtig bewegen. Als Rucksack hatte ich einen Lowe Alpin Peak Attak 42 (950g). Die Gesamtbeladung weiß ich nicht mehr, da ich leider im Nachhinein nicht nachgewogen hatte, aber es waren sicher über 10 kg. Auch war der Rucksack bestimmt nicht ideal gepackt, da hätte ich mir mehr Zeit nehmen müssen.

 

Mein Fazit daraus, das ich auch bei einigen Weizenbier (ich hatte Urlaub ;) ) mit ihm besprach:

 

Für einen Overnighter viel zuviel mitgenommen. Das muss verringert werden. Aufgrund einer leichten Neigung des Neigung am Schlafplatz rutschte ich immer in meinem Bivi nach unten. Als ich mal etwas aus dem Trinkschlauch trinken wollte, merkte ich, das ich mittlerweile schon 1 Meter mit Bivi nach unten gerutscht war. Da hätte ich am liebsten einen anderen Schlafplatz gesucht. Nachts ohne eigene Unterlage als Schutz wollte ich dann auch keinen geeigneteren Schlafplatz suchen, auch um meinen Mitwanderer nicht zu wecken.

 

Zwei Punkte, in meiner Meinung durch die Nackenschmerzen verstärkt, wurden mir klar:

 

1. Leichteres Setup. Allerdings hat das seinen Preis. Und ich will nicht unbedingt für zwei Personen Ausrüstung kaufen, wenn mir eine Ausrüstung für mich langt. Tut mir zwar leid, wenn ich dann nicht Teewasser für zwei Tassen auf einmal kochen kann, wenn ich nur eine  450 ml Titantasse habe, aber das ist dann nunmal so.

 

2. Autarkes Setup. Sicher ist das Bivy dafür gedacht, sich autark abzulegen. Allerdings habe ich schon gerne eine Unterlage, im Zweifelsfall Polycro und habe mir noch das eureka Poncho Tarp geholt. Sei es nun Schnarchen, Hanglage. Ich würde gerne flexibel sein, meinen Schlafplatz nachts zu ändern, ohne andere zu stören bzw auf diese Rücksicht zu nehmen.

 

Das würde natürlich dazu führen, das jeder auch seine Sachen für sich trägt. Was ich auch so direkt ansprach. Das traf leider nicht auf große Gegenliebe. Wie richtig vermutet, ist er eher UH, konnte ihm aber ein paar UL-Ansätze (Noch eher Boys for Toys) Schmackhaft machen. Allerdings wird ihm Trangia immer lieber sein als ein Dosenkocher, da sind 100g + egal...

 

Sicher spielt auch der soziale Aspekt eine Rolle. Als wir mit den Gruppen Zwei- bis Drei-Tageswanderungen gemacht haben (Nur Isomatte, Schlafsack, Schutzhütte) wurde natürlich das essen auch eher auf die "stärkeren" verteilt. Für manche mag der Ansatz, wie ich ihn auch vertrete, egoistisch wirke. Allerdings bringt man sich dann in Gefahr, wie es hier auch gut zu lesen ist, doch wieder mehr mitzuschleppen, als man für sich braucht. Und Sinn des UL ist es ja, sich auf das wesentliche zu besinnen. Warum sollte ich mir das also kaputt machen? Ich würde ja das, was ich für sinnvoll erachte, ad absurdum führen.

 

Ich arbeite gerade noch an meiner Schere im Kopf, und da denke ich ist es auch erstmal sinnvoll (auch für den Geldbeutel), gerade wenn man sich noch in der experimentellen Phase befindet, sich auf sich zu konzentrieren.

 

Wie gesagt, danke für eure Gedanken! Finde ich schön, dass das Thema so einen Anklang gefunden hat.

 

LG Björn

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Mir ist beim Wandern zwar noch nie eine Gruppe aufgrund von Gewichtszwist auseinander gefallen, aber natürlich habe ich, von Pfadfindern über Freundeskreis bis hin zu Forumswanderungen auch meine persönlichen Gruppenerfahrungen in punkto "Gemeinsames Gewicht" sammeln können.

 

Meine 50 cent:

 

Gewicht aufteilen möchte ich grundsätzlich nur in besonderen Fällen, zum Beispiel wenn ich bei meinem Gegenpart dafür die richtigen Voraussetzungen vorfinde (L + UL = kann funktionieren). Oder, wenn es sich um ein sehr eingespieltes Team handelt, d.h. wir zusammen schon Touren gemacht haben. Oder aber, es handelt sich um ganz spezielle Ausrüstungsgegenstände, die nicht absolut essentiell sind, und bei denen irgendwelche Streitigkeiten nicht die Tour gefährden. Beispiel wäre z.B. eine Kerzenlaterne - klar, die macht schöneres Licht, aber bitte, dann müssen wir doch nicht zwei davon mitnehmen, eine reicht.

 

Ansonsten bin ich sehr vorsichtig geworden, und vermeide von vorne herein einfach jede Diskussion über gemeinsames Tragen. Glücklicherweise hatte ich dann eben noch nie die Situation, dass jemand anderes sich und seine Tragefähigkeit hoffnungslos überschätzt hätte. Außer damals bei den Pfadfindern. Sauhaufen. :-D

 

Wirkliche Synergieeffekt gibt es aber fast nie. Nur dann, wenn beide/alle von sich aus und für sich selbst sehr auf Gewicht achten, und man das gemeinsame Setup über die Zeit und über mehrere Touren hinweg hartnäckig optimiert. Das kann meiner Meinung nach eigentlich nur mit dem Partner, oder mit sehr engen Freunden, mit denen man sehr viel Tourerfahrung gemeinsam hat, funktionieren.

 

Ein grundsätzliches Probleme sehe ich für mich persönlich: Mein Setup ist in etlichen Punkten so speziell geworden, und die Einzelteile sind teilweise derart aufeinander abgestimmt, dass keines meiner Teile verzichtbar oder "teilbar" wäre. In diesem Fall kann ich, selbst wenn ich will, keine Synergieeffekte in der Gruppe erzielen. Es sei denn, siehe oben, man investiert richtig Zeit und Geld, und stellt gemeinsam auf ein optimales Gruppensetup um. Diese Erfahrung kann allerdings damit zu tun haben, dass ich vorzugsweise alleine unterwegs bin, und daher mein Setup für eine Person optimiere.

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  • 4 Wochen später...

Ideal und eigentlich selbstverständlich finde ich folgende Aufteilung:

- Persönliche Sachen, Shelter, Picknick, eigene Snacks, Geschirr etc. trägt jeder selbst.

- Aufgeteilt werden die gemeinsamen Sachen: Esswaren, Kochzeugs, Gruppenmaterial.

Vom gemeinsamen Zeugs nimmt jeder seinen Anteil. Sind alle etwa gleich stark so nimmt jeder gleich viel. Wenn das nicht der Fall ist dann ist es selbstverständlich dass die grossen starken Jungs mehr schleppen als Schwächere. Aber dies betrifft nur die gemeinsamen Sachen, nicht den persönlichen Kram! Fall ein ritterlicher UL-Trecker deutlich mehr als seinen Anteil einpackt so sollte das absolut freiwillig sein.

Brechen UH-Trecker unterwegs fast zusammen dann muss man helfen, das ist klar. Wenn das passiert wird sich der oder die Betroffene bestimmt Gedanken machen zum Eingepackten. UL-Tipps die vorher unwichtig waren werden plötzlich gerne angenommen. So entstand wohl auch schon der eine oder andere heutige UL-Trecker.

 

Ein eigenes Tarp kann übrigens einen sehr wertvollen Rückzugsort bieten. Dies nur so als Tipp wenn man nicht als Paar unterwegs ist. Droht der Erfrierungstod, regent es in Strömen oder hat jemand Angst alleine in der Wildnis zu schlafen, so kann man immer noch aus zwei Tarps einen Doppelshelter bauen. Ideal sind dafür zwei gleiche verknüpfbare Tarps.

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Das ist ein reines UL Problem und mMn liegt das am Wettbewerbsgedanken, der UL komplett durchzieht. Es geht bei UL nicht um Komfort, es geht darum, Wettbewerbe zu gewinnen.

 

Mir ist es ehrlich gesagt völlig egal, ob ich 7kg oder 8kg trage und im Traum käme ich nicht auf die Ideem ,mich vom Reispartner abzusetzen weil der/die langsamer ist als ich. Umgeekehrt hätte ich mit dem/der die letzte Tour gemacht, die meint, mir davon rennen zu müssen. Die hier beschreiben Probleme sind mir daher vollkommen unbekannt, aber ich bin auch kein ULer (lese hier nur wegen der Anregeungen mit)

 

Den größten Synergieeffekt bei zwei vs einer Person sehe ich bei der Unterkunft. wenn man zu zweit ist kann man ein doppelwandiges Zelt mit Sitzhöhe und zwei Apsiden mitnehmen und bleibt selbst bei "normaler Ausrüstung" unter 1kg pro Person, in der UL Welt sind dann vermutlich sogar weniger als 600g pro Nase drin. Alleine kann ich mich bei den Gewicht in einen Biwaksack legen, das ist bzgl Komfort kein Vergleich...

 

Auch bei einem Boot/Packraft ergeben sich Vorteile, ein Zweier wiegt erheblich weniger als zwei Einer, es fährt schneller und Kraftunterschiede zwischen zwei Personen sind automatisch ausgeglichen...

 

---

 

Hat eigentlich in der UL Welt noch keiner ausprobiert, statt zwei 5kg Rucksäcken nur einen 10kg Rucksack (mit gutem Tragesystem) zu tragen und sich mit dem tragen abzuwechseln?

 

Funktioniert vermutlich nicht, wenn man nicht gemeinsam wandert sondern um die Wetter rennt?

 

mfG

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