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Ultraleicht Trekking

Schuhe auf dem Kungsleden


Freigeist 13

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Hallo miteinander,

wie aus anderen Threads hervorgeht, plane ich nächsten Sommer den Kungsleden-Wanderweg zu gehen. Starten möchte ich Ende Juni in Hemavan, um dann in den Norden bis Abisko zu wandern. Angesetzt sind ungefähr 30 Tage für die gesamte Tour.

Im Themenbereich Schuhe würde ich mich sehr über eure Unterstützung freuen, dieser stellt sicherlich einen der wichtigsten Gegenstände für meine Reise dar. Bei meiner bisherigen Recherche bin ich auf viele verschiedene Meinungen und Modelle gestoßen. Das Spektrum an Empfehlungen für feuchte Gebiete wie Nordschweden reicht von Schuhen aus Mesh (Vorteil: schnelle Trocknungszeit) bis zu schweren Lederstiefeln.

Bedingt durch die Dauer meiner Reise und der Bodenbeschaffenheit (Viel Geröll, als auch Nässe), bin ich etwas überfragt. Eine stabile Lederstiefelvariante hat sicherlich den Nachteil, dass sie schwer/kaum zu trocknen ist, sollte sie wirklich nass werden. In einem leicht zu trocknendem Mesh Schuh, Trailrunner oder Ähnliches habe ich sicherlich nicht die Stabilität, welche ich bedingt durch das Gepäck, Zeit und Boden sicherlich brauche.

Ich bin Anfänger, war also bisher noch nicht auf einer derartigen Wanderung unterwegs. Stabilität und möglichst trockene Füße sind mir deshalb wichtig. Aus diesem Grund halte ich Wanderstiefel (über den Knöchel) für angemessen. Was mich zur nächsten Überlegung führt: Goretex oder Leder? Auch hier habe ich viele verschiedene Meinungen gelesen.

Da ich bisher noch nicht einmal sicher bin, in welcher Schuhkategorie ich am besten suche, würde ich mich über Empfehlungen, im besten Falle über Modellvorschläge sehr freuen. Ebenfalls freue ich mich über Erfahrungen bezüglich der Problematik mit Nässe auf dem Kungsleden.

Falls Jemand meine anderen Threads verfolgt hat, hier ein kleines Update meiner bisherigen Grundausrüstung.

Zelt: Lightheart Gear Solong6.

Quilt: Astucas Sestrals Quilt Apex233.

Matte: TAR-neoair x-lite.

Vielen Dank fürs Lesen,

mit freundlichsten Grüßen.

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Ich würde die Entscheidung vor allem von Deiner "Fitness/Trittsicherheit/u.ä." abhängig machen - der Weg ist (zumindest im nördlichen Teil, den südlicheren Part kenne ich selber nicht) sehr einfach zu gehen und erfordert imho kein spezielles Schuhwerk, zumal es regelmäßig Hütten gibt und der Rucksack dann ohnehin nicht so schwer sein sollte. Trockene Füße wirst Du zu der Jahreszeit (Schneeschmelze) sowieso nicht lange haben (unabhängig von der Schuhwahl ) und es lohnt sich auch nicht, sich übermäßig darum zu bemühen. Wichtiger ist, dass die Füße über Nacht warm und trocken sind, um sich erholen zu können. 

Wie viele andere auch, habe ich meine ersten Touren da oben mit schweren Lederstiefeln gemacht bevor ich zu Trailrunnern gewechselt habe und sehe (bis auf wenige Ausnahmen) keinen Grund zu Stiefeln zurückzukehren.

Voraussetzung sollte aber dennoch sein, dass Du Dich in in den Schuhen wohlfühlst und trittsicher bist!

OT: Wenn das Deine erste größere Tour ist, solltest DU auf jeden Fall vorher nochmal los um Dich und Deine  Ausrüstung kennen zu lernen - dann beantwortet sich die Frage nach dem Schuhwerk wahrscheinlich von ganz allein ;-)

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Wie Moritz schon schreibt reichen Trailrunner durchaus von Hemavan bis Abisko. Ausnahme ist der Kebnekaise, hier hätte ich mir Microspikes oder so gewünscht, hat aber auch so ohne Verletzung funktioniert.

Meiner Meinung nach hängt es nur bedingt vom Schuhwerk ab ob deine Füße trocken bleiben. Da bei länger anhaltendem Regen immer wieder kleine Bäche über den Weg laufen. 

An den Bootspassagen sind Mesh-Trailrunner natürlich von Vorteil, da du am Ufer eben kurz in den See springen kannst und das Boot wieder an Land ziehst.

Ich schätze zu 90% sind Leder/Goretex Stiefel auf dem Kungsleden vertreten, wenn man sich die Schuhzimmer/Trockenräume auf den Hütten ansieht.

Ich persönlich war sehr froh über meine Schuhe (Inov8 Trailroc + 12kg Rucksack zum Start) war aber auch nicht meine erste Tour.

DU solltest einfach ein sicheres Gefühl bei deinen Schuhen haben und sie sollten bequem sein, nass können deine Füße immer werden.

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Und trockne sie nicht zu dicht am Lagerfeuer :D

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Zustimmung zu den Trailrunnern.
Ich war damals mit Stiefeln unterwegs und hätte mir Trailrunner gewünscht. Die Stiefel wurden recht schnell am Anfang der Tour nass und trockneten bis zum Ende auch nicht mehr. Resultat waren Blasen über Blasen. 
Seitdem nur noch Trailrunner. Ich brauchte ungefähr 3 Monate, bis sich meine Füße an Trailrunner gewöhnt haben. Seitdem bin ich damit deutlich trittsicherer und knicke nicht so oft um wie damals. 

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Ich bin den Weg mit einer Kombi aus dem La Sportiva Akasha und ein paar wasserdichten Socken von SealSkinz gelaufen. Damit war ich auch bei nassen Tagen gut geschützt und würde es auch wieder so machen.
Auch den Kebnekaise bin ich mit den Dingern hoch, das ging ebenfalls gut. Nur auf dem Rückweg waren die Gelenke etwas müde und ich etwas wackeliger, aber hat dennoch alles gut geklappt. :)

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Vielen Dank für die ganzen Antworten!!!

Ich fühle mich defintiv wohler in sportlichen Trailrunnern und denke, dass ich tatsächlich solche ausprobieren möchte.

Was mich zu einer weiteren Frage bringt und zwar welche Socken bzw. welches Material sinnvoll ist, wenn ich davon ausgehen kann, dass die Füße die meiste Zeit Wasser abbekommen.

Zuvor ging ich davon aus, dicke Wandersocken aus Merinowolle zu tragen, was ich mir in Trailrunnern weniger sinnvoll vorstellen kann. 

Kann mir jemand diesbezüglich weiterhelfen, bzw. ein Material oder sogar Modelle empfehlen?

 @scissorsmountain Vielen Dank auch für deine Antwort. Von den Socken habe ich bereits gehört. Bist du den gesamten Weg gelaufen und hattest du in der Kombi keine Probleme mit der Atmungsaktivität? Außerdem frage ich mich, ob du ein Wechselpaar mit hattest? 

Liebe Grüße! 

*Edit: wie sieht es mit Goretex bei Trailrunner aus, um wenigstens bei leichtem Regenwetter nicht durchgängig Wasser durchzulassen?

Bearbeitet von Freigeist 13
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Ich hab mal die Fjällräven Classic mitgemacht und das Wetter war wie erwartet durchwachsen. Es war alles dabei, Sonne, Wind, viel Regen und etwas Schnee. Dazu etliche Stege die unter Wasser standen, und etliche Bäche die überbrückt werden mussten. Ohne trockene Füße hätte ich da kein Bock drauf. Da ist so viel Wasser um dich herum, dass ich die hier empfehlen würde:

https://www.lundhags.com/de/stiefel/frauen/wanderstiefel/forest-ii/?code=7318731776983

Ist kein Goretex, die Wärme oder Dämpfung wird durch unterschiedliche Sockenschichten reduziert oder erhöht. Sind deutlich schwerer als Trailrunner, aber auch erstaunlich leichter als Bergstiefel. Was soll ich sagen, 6 Tage unterwegs und keine nassen Füße. Wenn du die Chance hast die mal in deiner Nähe anprobieren zu können, eine Empfehlung.

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Mut zu "wet feet", also Trailrunner mit den dünnsten Strümpfen wo gibt (Damensöckchen vom DM). Für die schlechten Tage einfach Sealskinz mitnehmen und für abends natürlich kuschlige trockene Socken.

Bearbeitet von noodles
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vor 14 Stunden schrieb Freigeist 13:

*Edit: wie sieht es mit Goretex bei Trailrunner aus, um wenigstens bei leichtem Regenwetter nicht durchgängig Wasser durchzulassen?

Würde ich nicht machen - sobald Du einmal einen größeren Wassereinbruch hattest, bleibt das Wasser auch im Schuh. Abgesehen davon, ist die Membran bei Schuhen idR recht schnell durch. Daher ist es sinnvoll eher luftige Schuhe zu wählen, damit das Wasser eben auch schnell wieder raus kann.

Die Wärme an den Füßen kommt vor allem durch die Bewegung - Socken helfen natürlich auch (Merino oder, wenn es sehr kalt ist, Neopren oder Sealskinz oä), aber da hat jeder seine eigenen Vorlieben. Wichtig ist nur, den Füßen nachts und in längeren Pausen eben auch eine Pause zu gönnen und die Füße zu trocknen und zu lüften. @Stromfahrer hatte irgendwo mal eine sehr gute Zusammenfassung zu dem Thema, die ich aber grad leider nicht finden konnte.

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Vielen Dank für die Antworten!

@Stromfahrer In der Zusammenfassung habe ich gelesen, wie wichtig es ist, dass der Schuh Wasser nach außen lässt. Leider habe ich im Video nicht das Schuhmodell herauslesen können. Welche Schuhe sind im Video gezeigt? 

Ich werde sicher mehrere Modelle ausprobieren müssen, um den Richtigen zu finden. Gibt es eine Orientierung, woran ich (auch online) festmachen kann, ob ein Schuh das Wasser vernünftig abtransportiert? Muss es unbedingt "full mesh" sein, können Sie hinten durchaus geschlossen sein, oder spielen evtl. andere Faktoren eine wichtigere Rolle?

Bearbeitet von Freigeist 13
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vor 20 Stunden schrieb Freigeist 13:

Welche Schuhe sind im Video gezeigt? 

Das waren Straßenlaufschuhe, weshalb ich auch etwas wegrutsche. Merrell Bare Access Mixed Master.

vor 20 Stunden schrieb Freigeist 13:

Gibt es eine Orientierung, woran ich (auch online) festmachen kann, ob ein Schuh das Wasser vernünftig abtransportiert?

Wasserablauf:

Wasser, dass im Schuh stehen bleibt, muss über den Socken nach oben transportiert und durch Körperwärme verdunstet werden. (Das entzieht dem Körper Wärme/gibt kalte Füße und verlängert den Trocknungsprozess deutlich. Darum ist es wichtig, dass das Wasser möglichst ungehindert aus dem Schuh herauslaufen kann und dass die Verdunstunstung nicht durch Gewebe oder gar eine Membran behindert wird.)

  • Ob das Wasser gut herauslaufen kann, siehst du dem Schuh einfach an:
    An der tiefsten Stelle des Fußes sollte der Schuh seitlich offen sein. (Das ist ungefähr am Zehenansatz, etwa dort, wo auch die typische Knickstelle der Sohle entsteht. Wenn Du die Einlegesohle herausnimmst, dann solltest Du an dieser Stelle direkt über der Brandsohle gegen das Licht von innen nach außen sehen können. Viele Schuhe haben dort außen einen undurchlässigen Rand, der Verletzungen von Mensch und Material und das Eindringen von Wasser verhindern soll. Falls Rand über die Brandsohle hinaus reicht, wird das Wasser den Schuh nicht verlassen können und Du läufst lange Zeit in einer Pfütze im Schuh.)
    Online kann man es auf Fotos nicht immer erkennen, weil die Höhe der Einlegesohle den Eindruck verfälscht.
     
  • Wenn man geschlossene Schuhe hat, dann kann man dies unterwegs fixen und die Schuhe mit zwei oder drei Löchern versehen (glühenden Nagel o. ä. durchstechen).
vor 20 Stunden schrieb Freigeist 13:

Muss es unbedingt "full mesh" sein, können Sie hinten durchaus geschlossen sein, oder spielen evtl. andere Faktoren eine wichtigere Rolle?

Verdunstung:

Robustes Mesh ist in dieser Hinsicht das effektivste Obermaterial und ich persönlich bevorzuge es aus diesem Grund. Mein persönlicher Favorit sind derzeit Merrell Bare Access Flex E-Mesh (es gibt auch eine Version mit Nylonoberseite, die allerdings wesentlich schneller verschleißt und von der ich abrate). Die Ferse eines Schuhs sollte m. E. stabil genug sein. Ob das durch Besätze oder ein geschlossenes, festeres Material erreicht wird, muss konstruktiv nach persönlichem Bedarf entschieden werden. Der Vorderfuß des Schuhs und die Seiten sollte auf jeden Fall aus Mesh sein, damit dort, wo das Wasser hinläuft, maximale Verdunstung durch den Pumpeffekt gewährleistet ist.

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass besonders neue Goretex-Membranen sehr gut gegen Regen und andere Feuchtigkeit schützen. Auch kleinere Bachläufe sind dabei noch möglich. Auf dem Nuortti Hiking Trail hatten wir durchgehend schlechtes Wetter und der Weg war oft überspült. Genutzt habe ich die Salomon XA Pro 3D GTX. 

Ich finde die Idee von Stromfahrer mit dem robusten Mesh sehr interessant :), da nämlich auch die Salomon nach einiger Zeit merklich an Schutz verlieren und die Schuhe feucht bleiben. Meine 'normalen' Mesh Schuhe sind leider schon bei Sprühregen komplett durchweicht.

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Am 19.11.2019 um 09:47 schrieb Stromfahrer:

Mein persönlicher Favorit sind derzeit Merrell Bare Access Flex E-Mesh (es gibt auch eine Version mit Nylonoberseite, die allerdings wesentlich schneller verschleißt und von der ich abrate). Die Ferse eines Schuhs sollte m. E. stabil genug sein. Ob das durch Besätze oder ein geschlossenes, festeres Material erreicht wird, muss konstruktiv nach persönlichem Bedarf entschieden werden

Wow, vielen dank für die ausführliche Antwort!

Dass es ein Trailrunning-Schuh werden soll, steht fest. Zwei Fragen ergeben sich jedoch aus dem Zitierten:

1) Die Stabilität an der Ferse wurde angesprochen. Wenn ich das ganze jetzt auf den vorgeschlagenen Schuh (Merell Bare Access Flex E-Mesh) übertrage, lese ich heraus, dass ich diesen (oder allgemein Trailrunner?) nicht ohne weiteres tragen kann. Habe ich das richtig verstanden? Unter einem Beisatz an Schuhen habe ich leider nicht wirklich etwas herausfinden können und festeres Material bietet dieser Schuh nicht -fällt dieser somit raus oder ist die Empfehlung auch ohne Veränderungen zu verstehen, also kaufen und los gehts (+Rucksackgewicht)?

2) Das Gefühl, dass bei meinem Reisevorhaben eventuell Stabilität und Dämpfungseigenschaften bei einem derartigen Schuh fehlen könnten, bereitet mir etwas Sorge. Hast du diesen Schuh eventuell unter ähnlichen Bedingungen (Kungsleden) und vergleichbarem Rucksackgewicht ausprobieren können? Falls Erfahrungen vorliegen, würde ich mich freuen, wenn du Etwas zur Dämpfung und evtl. Stabilität schreiben könntest.

Bearbeitet von Freigeist 13
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vor 3 Stunden schrieb Freigeist 13:

Unter einem Beisatz an Schuhen habe ich leider nicht wirklich etwas herausfinden können und festeres Material bietet dieser Schuh nicht -fällt dieser somit raus oder ist die Empfehlung auch ohne Veränderungen zu verstehen, also kaufen und los gehts (+Rucksackgewicht)?

Ich weiß nicht recht, was Deine Frage ist. Was Du tragen kannst weißt nur Du.

Ich trage die Merrell Bare Access  Flex E-Mesh als mehr oder weniger einzigen Schuh ständig und bei beinahe allen Aktivitäten außerhalb des Hauses, auch auf Tour, allerdings hat mein Pack dabei eben auch UL-Gewicht. Es sind aber keine Trailrunner, eher ein straßennahes Mixed-Profil. Mir passen die Merrells halt, ich mag die 0-Sprengung. Ich habe zuvor andere Merrells mit weniger Dämpfung benutzt, bin aber zur höheren Dämpfung (hier: 10 mm) zurückgekehrt, weil sich eine geringe Dämpfung schnell plattläuft und ich kein reiner Vorderfußläufer bin.

vor 3 Stunden schrieb Freigeist 13:

Das Gefühl, dass bei meinem Reisevorhaben eventuell Stabilität und Dämpfungseigenschaften bei einem derartigen Schuh fehlen könnten, bereitet mir etwas Sorge.

Die genannten Schuhe sind mit der höheren Dämpfung geeignet für Einsteiger bei Minimalschuhen. Die fehlende Sprengung verändert aber die Muskel-/Sehnenbelastung und erfordert Training/Gewöhnung. Zur generellen Frage von Sprengung, Stabilität, der Bedeutung der Gewöhnung von Muskeln und Sehnen an reduzierte oder minimalistische Schuhe gibt es im Forum bereits einige Quellen und Hunderte YT-Videos zum Thema.

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Ich bin den Kungsleden 2019 gelaufen.

Ich habe im Vorfeld auch lange überlegt, welche Schuhe ich nehmen soll. Ich war bisher immer ein großer Fan von Trailrunnern und bin damit mehrere tausende Kilometer gewandert. Bin damit u.a. die komplette Strecke Pforzheim->Hemavan und z.B. München-Vendig gegangen. Oft Salomon XA Pro-Mid oder Adidas FastR-Mid.

2019 kam die Frage auf mit meinen festeren Schuhen zu gehen, weil ich mit einer Reizung in der Planarsehne laboriert habe. 

Letztendlich bin ich dann doch mit Trailrunnern gelaufen...und ich war mit der Entscheidung nicht 100% glücklich. Das hatte mehrere Gründe:

Zum einen hatte ich das Gefühl, dass einer meiner Schuhe (in diesem Jahr Salomon X-Ultra 3 Aero) wegen eines Verarbeitungsfehlers an der Zunge zu einer Verletzung des Rists führte, die schlecht heilen konnte wegen der (oft) nassen Füße. Der Aero ist ein Schuh ohne GTX mit viel Mesh, der Feuchtigkeit sofort durchlässt, aber auch schnell trocknet....sofern die Möglichkeit besteht. Ich hatte trotzdem den Eindruck, viel zu oft mit nassen Füssen zu laufen. So konnte die Verletzung schlecht heilen.

Es ist oft die Vielzahl der Stellen mit Wasserkontakt, die die Intention, dass der Schuh schnell trocknet, konterkarieren.

Dabei musste ich nirgends auf dem Kungsleden nie wirklich durch tiefe Bäche furten. Der tiefste war auf einem Abstecher in ein Seitental kurz vorm Ziel.

Warum ich aber wirklich nicht selten festeres Schuhwerk vermisst habe, waren die zahlreichen sehr steinigen/felsigen Abschnitte. Insbesondere  (aber nicht nur) am Ende der Tour.

Ich fand den Weg mit Trailrunnern INSBESONDERE dort unangehem zu gehen, wo er sehr frequentiert ist. Das betraf wie gesagt am meisten den Abschnitt von Saltoluokta nach Abisko, also den nördlichen Teil. Die Vielzahl der Wanderer hat einfach dazu geführt, dass die Vegitation verschwunden und die Erde um die Felsen herum wegerrodiert war. Nach 3 Wochen auf dem Trail waren die Schuhe durch die vielen scharfen Felskanten schlichtweg hinüber. Die Felskanten hatten die Schuhe an mehren Stellen schlichtweg aufgeschlitzt.

Ich bin im Moment dabei meine Tour als Video aufzubereiten.  Ich denke der erste Teil wird in 1-2 Wochen online gehen.

Hier ein kleiner Teaser:

Kungsleden 2019 - Teaser

 

Ich möchte meinen Weg 2020 von Abisko nach Kautokeino fortsetzten und werde dort (eigentlich zum ersten Mal seit 2010) wieder einen Lederschuh tragen.

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Bearbeitet von Fernwanderer
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