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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 26.12.2019 in allen Bereichen
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Die Knoten-App Knots 3D gibt es mal wieder umsonst im Play Store...ist imho die netteste Knoten App...4 Punkte
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Scottish National Trail
Kay und ein anderer reagierte auf bri für Thema
15.05.2019, 11km In dieser Nacht schlafe ich das erste Mal ohne meine Daunenjacke und friere nicht. Morgens um halb sechs wache ich auf. Kein Raureif zu sehen. Die Morgendämmerung breitet sich am wolkenlosen Himmel aus, aber auf mein Zelt wirft der Berg noch seinen Schatten. Ich schlafe noch bis Viertel nach sieben weiter und warte dann darauf, dass die Sonne über dem Berg erscheint. Sie schafft es um kurz nach acht und sofort breitet sich eine wohlige Wärme aus. Ich habe heute nicht so viele Kilometer vor mir und lasse mir viel Zeit zum Aufbruch. Gegen halb zehn starte ich meine letzte Offroad-Strecke in diesem Urlaub. Es ist jetzt sehr warm, ich suche mir meinen Weg durch das holperige Grasland und lande irgendwie immer wieder auf dem falschen Hügel. An einem Fluss, den ich überqueren muss, treffe ich eine junge Frau, die dort gerade eine Pause macht. Wir winken uns von Ferne zu und ich erklimme den nächsten Hügel. Als ich um diesen Hügel herumgehe, habe ich einen wunderschönen Blick auf einen nahezu spiegelglatten See. Genau die richtige Stelle für eine Pause. Während ich an meinem Powerriegel knabbere, kommt die junge Frau um die Kurve und wir unterhalten uns etwas. Sie ist Deutsche und wohnt schon seit mehreren Jahren in Inverness. Sie zieht weiter in Richtung See und ich mache mich nach der Pause auch wieder auf meinen Weg bergauf. Kurz vor dem Pass treffe ich noch einen älteren Schotten, mit dem ich mich kurz unterhalte. Er sagt mir, dass in Inchnadamph keine Unterkunft mehr zu bekommen sei. Er wollte etwas buchen. Weder im Hotel noch im Hostel hätte er unterkommen können. Aber im Hotel bekäme man etwas zu essen. Ja, ein Bier natürlich auch. Das war mir wichtiger als ein Bett. Auf ein frisches Bier und leckeres Essen freue ich mich doch schon länger. Vom Pass aus fotografiere ich ein letztes Mal das Tal, aus dem ich gekommen bin und dann den Weg, der vor mir liegt. Blick zurück Blick vorwärts Der Aufstieg ist geschafft, vor dem Abstieg geht es ziemlich auf einer Höhe durch etwas matschiges Gelände, aus dem sich dann der River Traligill entwickelt. Ich mache erstmal eine Pause und freue mich, dass es für mich ab jetzt bergab geht. Und dann habe ich den ersten Blick auf den Loch Assynt. Ich muss mich noch etwas durch die Graslandschaft quälen, bevor ich den River Traligill erreiche, an dem ich den Rest meines heutigen Weges entlang wandern werde. Sowohl die deutsche junge Frau als auch den schottischen Wanderer sehe ich noch mehrmals. Wir winken uns zu. Man kennt sich. Schließlich haben wir schon ein paar Worte gewechselt. Auf dem Weg nach Inchnadamph komme ich zuerst am Hostel vorbei, in dem ich mir eine Cola gönne und zur Sicherheit meine Keksvorräte aufstocke. Gleich beim Eintreten werde ich darauf hingewiesen, dass kein Bett frei wäre, weil sie noch Schulklassen erwarten. Einkaufen darf ich. Ein Bett will ich ja gar nicht. Vor dem Hostel treffe ich drei Wanderer aus Österreich, mit denen ich ins Gespräch komme. Der junge Mann ist sehr an meinem leichten Equipment interessiert und wir unterhalten uns eine ganze Weile. Die eine der Frauen würde sich gerne noch weiter mit mir unterhalten, die andere signalisiert aber, dass sie jetzt endlich nach Ullapool möchte, wo der junge Mann kurz vorher nach vielen Versuchen ein B&B mit einem freien Zimmer gefunden hat. Die Jüngere kommt noch einmal angelaufen und lässt sich meine E-Mail-Adresse geben. Die drei setzen sich in ihren Mietwagen und brausen davon. Schade, ich habe nie eine E-Mail von ihr bekommen. Aber jetzt ist erstmal Zeit für ein vernünftiges Essen und ein Bier. Ich wandere also weiter zum Hotel und hätte es ahnen können: Auch hier bekomme ich heute weder etwas zu essen noch ein Bier. Geschlossene Gesellschaft. Ich frage noch nach Frühstück am nächsten Morgen. Nein, auch nicht. Rest der Woche ist geschlossen. Also gehe ich wieder zurück zum Hostel, wo ich nach WLAN und dem Busfahrplan fragen will. Auf dem Weg dorthin hält ein Stück vor mir auf der Hauptstraße ein Bus. Ich laufe über die Straße und winke, als er wieder anfährt. Egal wohin, aber weg hier. Der Bus hält tatsächlich wieder an und ich setze zum Sprint an. Die Busfahrer in Schottland sind einfach toll! Als ich neben dem Bus bin, öffnet der Fahrer die Tür. Neben dem Busfahrer steht eine Frau im Gang, die irgendwie nach Lehrerin aussieht (sorry an alle Lehrerinnen, die glauben, nicht nach Lehrerin auszusehen). Ich frage den Busfahrer, ob ich mitfahren könne, aber er sagt mir, dass er nur dort rechts zum Hostel abbiegen will, und fragt mich, ob mir das Auto gehören würde, dass im Weg steht. No, sorry. Ich gehe weiter zum Hostel, bekommen den WLAN-Zugang, darf den Busfahrplan fotografieren und setze mich dann vor die Tür, um zu planen, wie es jetzt weitergeht. Inzwischen ist der Bus um die Kurve gekommen, hält vor dem Hostel und spuckt eine Horde Kinder und Jugendliche aus, die sich fast ausnahmslos mit Rollkoffern über den Kies Richtung Hostel quälen. Nach einer kurzen Mitteilung nach Hause, dass hier und heute meine Wanderung endet, beschließe ich, morgen früh um acht den Bus nach Ullapool zu nehmen und mir heute in der Nähe der Bushaltestelle einen Übernachtungsplatz zu suchen. Ich finde einen fast ebenen Platz an einem Fluss in der Nähe der Straße. Ich höre zwar die Autos, möchte aber morgen früh den Bus nicht verpassen. Ich höre auch noch die Schulkinder, die offensichtlich Fußball spielen und dabei eine Menge lauten Spaß haben. Irgendwann wird es ruhiger und ich schlafe ein.2 Punkte -
Scottish National Trail
truxx und ein anderer reagierte auf bri für Thema
14.05.2019, 17km In der Nacht wird es so kalt, dass ich meine Strumpfhose unter die Merinohose ziehe und auch meine Daunenjacke wieder anziehe. Aber ich habe einen wirklich ebenen Platz erwischt und bin im Zelt nicht gerutscht. Um halb sechs wache ich auf und schaue aus dem Zelt. Alles ist mit Raureif überzogen und am wolkenlosen Himmel ist der Sonnenaufgang zu erahnen. Ich verkrieche mich wieder und schlafe bis sieben Uhr weiter. Dem Raureif hat die Sonne den Garaus gemacht. Meine ursprüngliche Streckenplanung hatte ich schon der Realität angepasst und jetzt nur noch 28 km vor mir, die ich auf zwei Tage aufteilen wollte. Ich habe also alle Zeit der Welt. Wie immer hatte ich mir zu lange Tagesstrecken vorgenommen, die ich nicht geschafft habe. Macht aber nichts. Lieber zu viel planen als zu wenig und dann nicht wissen, wie es weitergeht. Ich habe also viel Zeit, die Sonne scheint, der Himmel spannt ein wolkenloses blaues Dach - wozu sich beeilen? Ich trödel gemütlich rum und starte gegen halb zehn. Der Weg zieht sich weiter am River Oykel entlang. Offensichtlich ist das Ufer in einzelne Anglerbereiche eingeteilt. Ich sehe Schilder mit Nummerierungen, komme an mehreren der Anglerhütten vorbei und bewundere die Sturmsicherung der Tisch-Bank-Kombinationen, bei denen ein dicker Stein unter dem Tisch hängt. Den größeren Teil laufe ich auf einem Schotterweg, manchmal auf einem Wiesenpfad direkt am Fluss entlang. Ach ja, dieser Trail hat ja einen Namen. Ich verlasse den River Oykel, folge dem Schild und lande wieder auf einem Schotterweg, der mich durch einen Forst führt, bis ich Loch Ailsh erreiche. Dieses Wetter, dieser See, kein Mensch zu sehen. Ich beschließe, eine Pause zu machen und - vielleicht - schwimmen zu gehen. Erstmal schlage ich mich durch einen schmalen Streifen niedrigen Gebüschs und packe mich ans Ufer des Sees. Loch Ailsh Dann wage ich es, den Versuch zu unternehmen, Schwimmen zu gehen. Das Wasser ist ziemlich kalt, der Grund voller rollender Steine und es wird nur sehr allmählich tiefer. Bevor das Wasser so tief ist, dass ich mich reinstürzen könnte, beginne ich zu frieren. Also nur ordentlich mit Wasser bespritzen und dann ganz vorsichtig wieder zum Ufer zurücktasten. Trotzdem ist es ein herrliches Gefühl und ich lasse mich von der Sonne trocknen. Dann bleibe ich noch am Ufer liegen und döse etwas ein. Schließlich breche ich auf, wandere am See entlang und sehe Häuser, bei denen mir nichts anderes als "Schöner Wohnen" einfällt. Die müssen eine fantastische Aussicht haben. Hinter den Häusern, bei denen ich die einzigen drei Menschen heute sehe, wird der Weg schmaler und holpriger und zieht sich langsam den Berg hinauf, wieder am River Oykel entlang. Weg und Landschaft verändern sich langsam und es ist mal wieder grandios. Blick zurück Bevor der nächste Offroad-Teil beginnt, finde ich eine relativ ebene Fläche in der Nähe eines Bachlaufes und beschließe, dass dies mein Übernachtungsplatz für heute wird. Bei dem schönen Wetter genieße ich es noch, meine Wasservorräte aus dem Bach aufzufüllen, einiges zu waschen und in die Sonne zum Trocknen zu legen und mir in aller Ruhe eine halb zerfallen Steinmauer anzusehen, die offensichtlich mal einen runden Bereich eingegrenzt hatte. Wozu wohl?2 Punkte -
Scottish National Trail
zweirad und ein anderer reagierte auf bri für Thema
13.05.2019, 21km Nach meinen Aufzeichnungen habe ich in dieser Nacht nicht gefroren. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber offensichtlich ist es so bemerkenswert, dass ich es aufgeschrieben habe. Mit Ausrufezeichen dahinter! Um vier Uhr weckt mich das Moorhuhn. Endlich! Ich wollte diese Töne schon lange aufnehmen. Als ich endlich mein Handy herausgeholt habe, hat das Moorhuhn keine Lust mehr. Ich dann auch nicht, lege mich wieder hin und schlafe bis sieben Uhr weiter. Ich erledige in aller Ruhe alles, wofür man Wasser in der Nähe benötigt. Die Sonne tut sich noch etwas schwer, durch die Wolkendecke zu kommen, aber sie bemüht sich redlich. Um neun Uhr breche ich auf. Ich genieße es nach dem gestrigen Tag, heute auf einem Schotterweg laufen zu können. Das wird sich auch den Tag über nicht ändern. Mein Weg führt am See entlang, am Ende sehe ich die Knockdamph Bothy. Ach ja, da wollte ich ja eigentlich übernachten. Vergessen. Egal. Weiter geht's. Nach einem letzten Blick auf den See wandere ich gemütlich weiter, wundere mich über Froschlaich und Kaulquappen in einer Pfütze mitten auf dem Weg und freue mich über die Schotterpiste unter meinen Füßen, die sich parallel zum Abhainn Poiblidh ohne nennenswerte Herausforderungen durch die grau-grüne Landschaft windet. Blick zurück Kaulquappen mitte auf dem Weg in einer Pfütze Langsam werden Weg und Landschaft grüner, es tauchen eingezäunte Wiesen und Steinwälle auf. Den Abhainn Poiblidh überquere ich über eine Brücke (!), und kurz danach auch den schäumenden Abhainn Dubhag. Gleich dahinter steht die nächste Bothy, The Schoolhouse. Und die schaue ich mir jetzt mal genauer an. Sie ist sehr hell und sauber und macht ihrem Namen alle Ehre. Blick zurück zur Bothy Die Landschaft sieht immer bewirtschafteter aus, die Bäume werden wieder dichter und höher. Jetzt nennt sich der Fluss, neben dem ich entlanglaufe, River Einig. An einer Brücke über einen namenlosen Bach steige ich zum Wasser hinab und finde ein schönes Stück Gras, das zu einer Pause einlädt. Ich liege im Schatten, beobachte ein Rotkehlchen und genieße den Tag. Rotkehlchen Schließlich breche ich auf. Mein nächstes Etappenziel ist The Oykel Bridge, wo ich nach meiner Internetrecherche eine Bar finde, in der ich auch meinen Futtersack etwas auffüllen kann. Weit ist es nicht mehr. River Einig Schließlich entdecke ich in der Ferne die markante Steinbrücke. Dort muss es sein. Und ich entdecke … … eine Telefonzelle. Ich glaub's ja nicht! Mitten in der Pampa. Ich mag sie einfach, diese Steinbrücken. Also noch ein Bild aus der Nähe und dann beginnt meine Geschichte mit The Oykel Bridge. The Oykel Bridge Ich nähere mich um kurz nach drei erwartungsvoll dem Hotel. Die Tür steht offen, aber ich folge dem Hinweisschild zur Bar um die Ecke. Es sitzen ein paar Personen auf dem Hof, teils unter Sonnenschirmen, teils auf Steinmauern. Ich setze mich zu einigen Motoradfahrern auf den letzten freien Platz unter einen Sonnenschirm. In der Sonne ist es zu warm. Ja - ich befinde mich noch in Schottland. Die anderen sind offenbar mit ihrer Pause fertig, bezahlen bei einer älteren, etwas langsamen Dame und verschwinden so nach und nach. Nachdem die Bedienung auch nach mehrmaligem Vorbeiwandern keine Anstalten macht, mich nach einer Bestellung zu fragen, spreche ich sie an und frage, ob ich etwas zu essen und zu trinken bekommen könne. "Die Bar macht um 5 Uhr auf." kommt die lapidare Antwort. Na klasse. Es ist heiß, ich bin durstig und habe mich darauf gefreut, mal etwas anderes als Wasser zu trinken. Außerdem ist nach meiner Planung The Oykel Bridge die sechste Station in diesem Urlaub, an der ich etwas essen und meine Vorräte auffüllen wollte. Die erste war eine Baustelle, an der zweiten bin ich vorbei gelaufen (OK, eigene Schuld), bei der dritten war niemand da, bei der vierten bekam ich endlich etwas. Die fünfte war nicht da und dieses ist jetzt die sechste und sie macht erst in zwei Stunden auf! Ich habe JETZT Durst und Hunger! Meine Kekse werden knapp! So lange halten zwei Packungen dann auch wieder nicht. Da mein Englisch nicht ausreicht, um das alles erklären zu können, atme ich nur tief durch und frage die Dame freundlich, ob ich wohl irgendetwas zu essen und zu trinken bekommen könnte. Sie überlegt, sieht ziemlich ratlos aus und ich helfe ihr auf die Sprünge. Ein Sandwich? Und eine kalte Cola vielleicht? Schließlich nickt sie. Ja, ein Sandwich mit Käse und Schinken würde wohl gehen. Großartig! Und eine Cola ginge wohl auch. Prima! Darüber würde ich mich sehr, sehr freuen. Sie schlurft um die nächste Hausecke und verschwindet. Kommt dann aber immerhin mit einer Dose eiskalter Cola wieder. Ja, ein Glas gibt es auch. Nach einiger Zeit bekomme ich einen Teller mit dem Sandwich. Hübsch dekoriert mit einer Tomaten- und einer Gurkenscheibe. Da die Cola inzwischen leer ist, bitte ich um eine weitere und bekomme sie auch. Dann verschwindet sie wieder hinter einer Hausecke und ich bleibe allein auf dem Hof. Handy aufladen ist auch nicht möglich, ich will die nette Dame nicht überfordern. Ist aber nicht so schlimm, weil meine Solarzellen momentan einen guten Job machen. Ca. eine Stunde später möchte ich bezahlen. Die Dame habe ich seit der letzten Cola nicht mehr gesehen. Ich rufe, zunächst etwas zögerlich, dann lauter. Niemand zu sehen. Dann gehe ich auf das Hotel zu, durch eine offene Tür, rufe, gehe weiter, rufe und habe irgendwann das Gefühl, dass ich im Erdgeschoss alles gesehen habe. Außer Menschen. Schließlich höre ich Geräusche aus der Küche. Ich gehe darauf zu und mache mich bemerkbar. Ein Mann kommt raus und sieht mich erstaunt an. Ich erkläre ihm, dass ich einfach nur bezahlen möchte. Anstatt zu kassieren, sagt er, ich solle nach der Bedienung rufen. Hätte ich gemacht, hat aber nichts genützt. Entnervt verdreht er die Augen und sagt mir, ich solle ihm folgen. Oh, es gibt doch noch Flure und Durchgänge, die ich noch nicht kenne! Schließlich erreichen wir wieder den Hof, er zeigt auf die Tür eines Nebengebäudes und weist mich an, dort zu klopfen. Ruhig etwas lauter, also besser sehr laut. Ich bedanke mich, folge der Anweisung mit Rufen und Klopfen, bis ich im Haus ein Schlurfen höre. Die Dame kommt an die Tür und meint, sie hätte mich nicht gehört, weil der Fernseher zu laut wäre. Geht dann aber los, um die Geldbörse zu holen. Ich bezahle für das Sandwich und die beiden Dosen Cola ohne weiteren Kommentar die geforderten 11 Pfund, schnappe mir meinen Rucksack und freue mich, mich über die wunderschöne Steinbrücke von diesem Ort entfernen zu dürfen. Übrigens - Kekse kann man strecken, wenn man jeweils nur einen halben isst! Blick zurück zu The Oykel Bridge Blick vorwärts Und jetzt gehe ich am River Oykel entlang, immer ziemlich auf einer Höhenlinie. Schließlich erreiche ich eine Hütte, die ich zuhause schon auf der Karte gesehen hatte. Die Idee war, in oder neben der Hütte übernachten zu können. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine Anglerhütte handelt. Sie ist offen und ich schaue mich um. Zum Übernachten zu eng, einige Zeitschriften liegen herum, Stühle, ein Tisch und der Geruch - naja. Hier müssen einige Gegenstände intensiv mit Fisch in Berührung gekommen sein. Ich schließe die Hütte wieder gründlich. Der Platz daneben ist zwar einladend mit einer Bank und einem Tisch, der Boden ist aber sehr hart und es ist ziemlich windig. Deshalb beschließe ich, noch weiter am Fluss entlang zu gehen. Nach ca. 4 km finde ich eine Stelle, die etwas geschützt ist, nahe am Fluss liegt und relativ eben ist. Hier schlage ich mein Zelt auf, wasche noch einige Sachen durch und verbringe den Rest des Abends damit, die grandiose Aussicht bei wunderschönem Wetter zu genießen. Das Leben ist schön!2 Punkte -
Scottish National Trail
schrenz und ein anderer reagierte auf bri für Thema
08.05.2019, 22km Nach einer ziemlich guten Nacht an diesem geschützten Ort frühstücke ich meine beiden letzten Kekse. Hatte ich schon geschrieben, dass meine Nahrungsvorräte nicht ganz der Planung entsprachen? Meine Sandwiches hatte ich an den ersten zwei Tagen verputzt und lebte seitdem von Keksen und Powerriegeln. Seltsamerweise habe ich nichts vermisst. Wenn mein Magen mir tagsüber signalisierte, dass es Zeit zum Auffüllen wäre, besänftigte ich ihn mit einem halben Powerriegel. Morgens ein paar Kekse und abends die andere Hälfte des Powerriegels und noch einen Keks zum Nachtisch. Aber heute würden ich bei Graig's Hostel meine Vorräte auffüllen können. Die Berge sind noch verborgen, die Wolken hängen tief, wirken aber nicht bedrohlich. Als ich gegen 9 Uhr die Weide überquere, um wieder auf die Straße zu gelangen, sehe ich dort einen quietschgrünen Osprey vorüberziehen. Wir rufen uns ein kurzes "Guten Morgen" zu, bevor er sich mit langen Schritten davon macht. Locker flockig marschiere ich den Schotterweg bergab, mal nahe am Allt a' Chaonais entlang, mal in einiger Entfernung des Flusses. An einigen Stellen sind alte Bäume zu Holz-Kunstwerken verwittert. Allmählich ändert sich die Vegetation, die ersten ernstzunehmenden Bäume tauchen auf und schließlich gelange ich in einen Wald. Hier stoße ich auf Waldarbeiten. Die Seilwinde, mit der drei gefällte Stämme gleichzeitig vom gegenüberliegenden Hang zum Verladeplatz gezogen werden, sind beeindruckend, aber auf dem Foto leider nicht zu erkennen. Deutlicher ist der Abstand des Klohäuschens zum aktuellen Arbeitsplatz der Waldarbeiter. Hieraus möge jeder selbst seine Schlüsse ziehen. Mobile Klohäuschen sind auch in Schottland blau Und dann fängt der Himmel an zu zaubern. So etwas habe ich noch nie gesehen. Vermutlich, weil uns in der norddeutschen Tiefebene einfach die passenden bewaldeten Hügel fehlen. Völlig verzaubert laufe ich weiter, bevor mich eine dreiviertel Stunde später dieses unsittliche Angebot trifft. Wer, bitte schön, stellt einem Wanderer mit nahezu leeren Essensvorräten mitten im Nirgendwo so etwas in den Weg? Ich ignoriere diese Zumutung und werde fünf Minuten später mit dem Anblick von Graig's Hostel belohnt. "OPEN ALL YEAR". Klasse. Aber leider nicht am 8. Mai 2019 um 11 Uhr! Ich gehe über das Grundstück, um das Haus herum und sehe - keine Menschenseele. Alle Türen zu. Ich setze mich auf eine Bank und denke nach. OK. 11 Uhr. Vermutlich sind alle, die die letzte Nacht hier verbracht haben, wieder unterwegs. Neue Gäste sind frühestens am Nachmittag zu erwarten. Wahrscheinlich ist gerade die beste Zeit, um einzukaufen. Ich bleibe noch 10 Minuten sitzen und ziehe dann weiter. Essen wird völlig überbewertet. Zumindest ist mein Rucksack jetzt nicht schwerer geworden. Ist doch was Positives. Ich gehe ein Stück an der Straße entlang und biege dann nach rechts auf den "Public Path to Torridon by the Coulin Pass", kurz "Old Pony Track" ab. Der Weg führt zunächst durch einen Wald und dann durch niedrigeren Bewuchs den Berg hinauf. Inzwischen zeigt sich die Sonne immer öfter und es wird sehr warm. Je höher ich komme, desto schöner wird die Aussicht auf den Loch Dùghaill. Nach ca. 1 km erreiche ich einen breiten, festen Schotterweg und es geht sanfter aufwärts. Mit zunehmender Höhe wird es wieder kälter und feuchter. Der jetzt beginnende Regen wird mich den Rest des Tages begleiten. In der Ferne kann ich bald schon Loch Coulin entdecken. Dann zieht sich der Weg sanft am Hügel wieder nach unten bis zum River Coulin, über den eine schöne, solide Steinbrücke führt. Weiter geht es am River Coulin entlang und irgendwann über eine weitere Brücke wieder auf die andere Seite. Laut Karte soll ich hinter ein paar verstreut liegenden Häusern einen Wald erreichen. Von diesem ist aber inzwischen ein großer Teil abgeholzt, die Reste ragen noch aus dem Boden und bieten irgendwie einen trostlosen Anblick. Ja, ich weiß - die Holzwirtschaft. Ist auch keine Kritik, sondern nur das, was ich beim Vorbeiwandern empfinde. Blick zurück Der Weg lässt sich so gut gehen, dass ich prompt einen Abzweig verpasse. Zum Zurückgehen habe ich auch dieses Mal keine Lust, so dass ich mich durch die Reste des geschlagenen Waldes kämpfen muss, um den richtigen Weg wiederzufinden. Blöde Idee. Irgendwann bin ich wieder am richtigen Weg. Warum ich diesen breiten Schotterweg übersehen habe, erschließt sich mir nicht. Die nächsten vier Kilometer verlaufen ereignislos über den einen Hügel, bis ich auf einen Querweg stoße. Da ich nicht sicher bin, ob ich links oder rechts abbiegen muss, schaue ich erstmal auf meine Karte und stelle fest, dass ich schon wieder einen Abzweig verpasst habe. Ich entscheide mich, nach rechts zu gehen, in der Hoffnung, dass die Karte sich irrt und ich wieder auf meinen Weg komme. Der Weg ist wunderschön von blühendem Ginster und kleinen Birken gesäumt. Und er endet zum Glück nicht wie auf der Karte eingezeichnet ist, sondern stößt auf den Pfad, auf dem ich eigentlich schon längst sein soll. Doch wehe, wenn Wünsche in Erfüllung gehen. Dieser Pfad hat es in sich. Ein Trampelpfad durch hohes Heidekraut und Matsch, mehrmals über einen namenlosen Bach rüber - oder doch nicht? Es ist nicht immer zu erkennen, wo der Pfad entlang geht. Mal gibt es mehrere oder auch mal gar keinen mehr. Der dichte Bewuchs sorgt dafür, dass ich jetzt nicht nur von oben nass werde, sondern von allen Seiten. Suchbild: Mein Weg. Irgendwie schlage ich mich durch und erreiche endlich ziemlich erschöpft Kinlochewe, gehe ins Restaurant des Hotels, setze mich an die Theke und bestelle mir erst mal ein schönes Bier. Es war mir bisher nicht bewusst, welche wunderbaren Gefühle das Wort "OPEN" in Verbindung mit einer offenen Tür in mir auslösen kann. Und auf einmal spricht mich ein Mann an, den ich nicht kenne. Ich schaue ihn fragend an und er erklärt mir, dass wir uns schon zum dritten Mal begegnen. Wie soll man auch darauf kommen, dass diese saubere Person zu dem grünen Osprey-Rücken gehört, den ich mehrmals und meist nur kurz von hinten gesehen hatte. Er hat sich ein Zimmer im Hotel genommen, schon geduscht und saubere Klamotten an. Hmm, Zimmer nehmen? Warm? Dusche? Klingt nicht schlecht, aber ich entscheide mich dagegen. Zu einem weiteren Gespräch kommt es nicht, weil sein Essen schon auf dem Tisch steht und ich erstmal mein Zelt aufstellen will. Gegenüber vom Hotel gibt es öffentliche Toiletten, Sitzgelegenheiten und ein kleines Stück Rasen. Dort baue ich mein Zelt auf, wasche mich und gehe dann wieder ins Restaurant. Ein zweites Bier, Hühnchen mit Haggis, Möhren, Kartoffelbrei, eine Extraportion Chips und vor allem die Heizung im Rücken wecken meine Lebensgeister wieder. Sehr lecker, sehr gemütlich, sehr glücklich. Gegen zehn Uhr krabbel ich mit der nötigen Bettschwere in mein Zelt, das inzwischen nicht mehr allein auf dem Platz steht. Hühnchen mit Haggis, Möhren, Kartoffelbrei2 Punkte -
Wachskocher
JonasGo und ein anderer reagierte auf Nimrod für Thema
Ja gibt es. Ich habe jetzt mehrere Versuche, Touren sowohl Solo bis hin zur Großgruppe von 12 Personen gemacht. Das Ergebnis ist, der Windfang ist das entscheidenste. Wir haben Wattepads bei 6-8 Grad ausprobiert, ohne Windfang war die Brenndauer bei 4g schweren getränkten Pads 2:50 Minuten. Bei Wattepads in die umgedreht Oberseite des "Dosentrangia" waren es um die 8 Minuten. Ohne Windfang brauchte meine Toaks (500ml) 3 Pads um kaltes Wasser zum Kochen zu bringen in ca. 7 Minuten. Im Dosentrangia reichte 1 Pad für Trinkwarmen Tee mit aufsteigenden Bläschen, 2 Pads brachten es zum Kochen. Für längeres Kochen haben wir jetzt "Zunderstäbchen"[Ausdruck meines Sohnes, weil er damit Feuermachen lernte] (Tampons) eingetaucht. Die brannten im Durchschnitt 14 Minuten und hatten mehr Hitze. Wasser war ca. 38 Sekunden schneller gekocht. Liebe Grüße Timm Die längere Kochzeit vermute ich liegt an der sauersoffärmeren Verbrennung. Das muss ich noch testen.2 Punkte -
Impressionen von Touren
Kay und ein anderer reagierte auf ThomasK für Thema
2 Punkte -
Bikepacking - eure Räder
Mirko und ein anderer reagierte auf Omorotschka für Thema
2 Punkte -
MLD Trailstar - Schnittmuster, Bemaßung
timooo reagierte auf mrhardstone für Thema
... das Exemplar, welches ich vermessen hatte, hatte keine catcuts und genau die Maße, die oben beschrieben sind. Über "Orignal-Maße" zu diskutieren ist IMHO nur bedingt sinnvoll, da der Angloamerikaner da schon immer gerne Toleranzen eingebaut hatten und sich außerdem über die Jahre die Verfügbarkeit von Ausgangsmaterialien geändert hat (s. Stoffbreite etc.) ... VG vom Frank1 Punkt -
Das Solarpanel aus Lösung 4 von Stromfahrer: Das Groundsheet aus Tyvek packe ich immer zusammengefaltet ins Netz und in eine Falte schiebe ich dann die Powerbank. Ich bin nicht sicher, ob es bei zwei Wochen Regen auch ausgereicht hätte, aber in diesem Urlaub klappte es sehr gut.1 Punkt
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Hallo Brilo, ich hatte den Bedarf vor meiner ersten Allein-Tour (Teil 2) anhand von den Erfahrungen anderer hier im Forum ausgerechnet und dementsprechende Mengen mitgenommen, dann aber das meiste wegwerfen müssen. Ich brauche diese Kalorienmenge einfach nicht (obwohl man mir das leider nicht ansieht). Mir passiert es aber manchmal (selten) zuhause, dass ich das Essen vergesse, mir mein Kreislauf das übel nimmt und ich dann ganz schnell was Süßes essen muss. Davor hatte ich auf der Tour Angst. Ich nehme allerdings immer Powerriegel von Rossmann (Schwerpunkt Eiweiß) mit. Und wenn ich unterwegs Hunger bekomme, reicht mir ein halber davon. Wobei mich ein schönes Steak mit Beilagen nicht überfordert, wenn ich es vor der Nase habe.1 Punkt
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Wieder ein paar Gedanken zu meiner Packliste des 3. Teils: Alles, was ich nicht erwähne, ist wie beim 2. Teil gelieben und hat sich wieder bewährt. Regenjacke (Decathlon) und Regenrock (Myog) Diesmal habe ich statt des Regencapes eine Regenjacke und einen Myog-Regenrock mitgehabt. Der Vergleich hinkt etwas, weil es wesentlich weniger geregnet hat als im September, aber es hat mir sehr gut gefallen. Den Rock habe ich vergessen anzuziehen, aber die Regenjacke ist praktischer als das Cape, weil die Arme trocken bleiben und sie nicht so weht. Da ich im Rucksack die Dinge, die nicht nass werden sollten, sowieso in Extra-Tüten habe, macht es auch nichts, wenn der Rucksack nass wird. Nur zum Anziehen muss man den Rucksack abnehmen. Dafür stört der Wind aber dabei auch nicht so. Es ist einfach weniger Gefummel. Solarpanel und Powerbank Die Kombination hat diesmal sehr gut geklappt. Ich hatte das Panel immer auf dem Rucksack und selbst bei Wolken und Regen (in den ersten Tagen) wurde die Powerbank soweit aufgeladen, dass ich über Nacht mein Handy aufladen konnte. Ich hatte die Powerbank vor dem Abflug in der Steckdose und dann erst zwei Wochen später vor dem Rückflug in Edinburgh wieder. Das Panel hat sogar geladen, wenn ich es an das Innenzelt unter den äußeren Stoff gelegt hatte. Schlafsack Cumulus 300 Nachdem ich fast jede Nacht an der Frostgrenze zugebracht und jedesmal irgendwann zwischendurch gefroren habe, bin ich jetzt entschlossen, den Schlafsack gegen einen dickeren Quilt auszutauschen. Thermo-Wanderhose Die hatte ich eigentlich nicht eingeplant, aber nach der Wettervorhersage kurz vor der Tour (Kälte und Regen für die nächsten zwei Wochen) in einem Anfall von Panik angezogen und meine Myog-Hose eingepackt. Und das war bei der Wetterlage gut. An den ersten Tagen habe ich sie getragen, an den letzten heißen Tagen habe ich meine dünne Myog-Hose angehabt. Zwei Hosen will ich eigentlich nicht mitnehmen, aber bei diesen Temperaturschwankungen war es richtig. Küche Ohne Küche geht gut. Plastikheringe Haben fast immer funktioniert. Nur an den Stellen, an denen sie durch Geröll mussten (am Fluss), waren die Alu-Heringe leichter zu versenken. Aber sie dürfen wieder mit. Flaschenhalter Mammut Add-on Bottle Holder Der hat mir gut gefallen, weil ich immer das Problem hatte, die Flasche zwar aus der Seitentasche heraus, aber nicht wieder hinein zu bekommen. Das ist ein Problem, wenn man allein unterwegs ist und der Flaschenhalter löst es.1 Punkt
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Fazit des 3. Teils: In diesem Urlaub wusste ich ja schon ungefähr, was auf mich zukommt. Es hat mich allerdings erstaunt, mit wie wenig Essen ich auskommen kann. Das erleichtert für mich natürlich die zukünftige Planung und reduziert das Gewicht des Rucksacks. Bergaufgehen gehört immer noch nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, es fällt mir einfach schwer. Aber es hat sich immer gelohnt. OK, es gab ja auch keine Alternative. Noch langsamer als bei Steigungen bin ich allerdings auf den Offroad-Strecken gewesen. Der Kampf gegen den inneren Schweinehund ist leichter, wenn man nicht gleichzeitig vom Regen aufgeweicht wird. Es war wieder eine fantastische Zeit in einer grandiosen Landschaft.1 Punkt
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16. - 19.05.2019 Ich habe mir für heute meinen Wecker auf 6 Uhr gestellt und erkenne überraschenderweise das Geräusch. Um Viertel vor acht stehe ich an der Bushaltestelle. Die Sonne versucht schon ihr Bestes, aber es ist noch windig und kühl. Dann hält ein Kleinbus, in dem Schüler sitzen, und der mich mitnimmt. Auf der Fahrt nach Ullapool werde ich unterhalten mit Songs wie "Country Road", etc., die durch den Bus schallen. Lustige Fahrt, bis die Teenies an der Schule den Bus verlassen. In Ullapool am Fährhafen steige ich aus, frühstücke ausgiebig und suche mir dann auf dem Campingplatz ein Plätzchen mit Blick aufs Wasser. Dort baue ich alles auf, dusche, wasche und trockne meine Klamotten, und mache mich dann wieder auf den Weg in den Ort, um eine Schiffstour zu machen. Frühstück ohne Kekse Der Rest des Urlaubs sei kurz zusammengefasst: Ich bleibe in Ullapool, genieße jeden Tag (!) leckeres Essen, sehe mir den Ort an, erkunde ausgiebig das Museum und versuche vergeblich, in ein ausverkauftes Konzert zu kommen. Am Freitag füllt sich der Campingplatz, so dass mein Zelt immer kleiner zu werden scheint. Mein Zeltplatz am Donnerstag Mein Zeltplatz am Samstag Eine kleine Anekdote vom letzten Tag: Am Sonntag will ich mit dem Bus nach Edinburgh fahren, weil am Montag mein Flug nach Hause geht. Beim Einpacken kann ich mein Equipment gleich auf Handgepäckgröße packen, weil ich es nicht mehr benötigen werde. Ich bin früh wach, und beginne nach und nach, die Dinge in meinem Zelt zu sortieren und in meinen Rucksack zu packen. Schließlich wische ich mein Zelt in aller Ruhe trocken, ziehe die Heringe heraus und putze sie gründlich, falte meine Wanderstöcke zusammen und verpacke alles möglichst platzsparend auch noch in meinem Rucksack bzw. in der Seitentasche. Dann setze ich den Rucksack auf und gehe Richtung Mülltonne, um den letzten Müll zu entsorgen. Dabei komme ich an drei großen Hauszelten vorbei, von denen zwei noch mit einer Plane verbunden sind. Insgesamt wohnen hier 5 Personen. 1 Zelt für Papa und Mama, ein Zelt für die beiden halbwüchsigen Kinder und das Extrazelt für die fitte Omi. Angereist sind sie mit zwei SUVs. Alle sind sehr nett, wir hatten an den Tagen vorher schon ein paar Worte gewechselt. Jetzt sitzen alle nebeneinander auf ihren Campingstühlen, schauen aufs Meer und müssen mich offensichtlich beim Einpacken beobachtet haben. Als ich grüßend an ihnen vorbeigehe, sagt die Omi: "We are very impressed with the size of your backpack!". Ich lächle sie an und antworte: "It's all I need." und fühle mich sehr frei und unabhängig.1 Punkt
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11.05.2019, 17km Nachts muss ich ab und zu meine Matte wieder hinschieben, weil das Zelt doch schräger steht, als ich gedacht hatte. Trotzdem habe ich sehr gut geschlafen und wache erst gegen 8 Uhr auf. Die Sonne steigt über die Berge und ich kann alles trocken einpacken. Was für ein schöner Tagesanfang. Gegen 10 Uhr mache ich mich an der ersten Anstieg des heutigen Tages, verlasse damit die landwirtschaftlich geprägten grünen Wiesen und Bäume und tauche wieder in die eher grau-braun gefärbte Heidelandschaft ein. Blick zurück auf meinen Zeltplatz vor dem Ried auf dieser Seite des Weges Mittags erreiche ich den Loch an Tiompain und laufe ein Stückchen an ihm entlang. Am Ende dieser Hochebene bin ich wieder vom Anblick ins nächste Tal fasziniert. Diese abgezirkelten quietschgrünen Weiden, die sich das Tal entlang ziehen und in so heftigem Kontrast zum wilden Durcheinander von Heide und Steinen stehen. Und am Horizont immer noch schneebedeckte Bergspitzen. Loch an Tiompain Welch ein Kontrast Der Abstieg ist zwar steil, aber der Weg allerliebst, bevor er wieder zum Schotterweg wird. Und dann der schattige Weg unter den alten Bäumen der Inverbroom Lodge, gesäumt von einem Meer von Glockenblumen. Einfach nur wunderschön. Nach einem Stück an der Straße entlang darf ich rechts auf einen Forstweg abbiegen. Ein Stück weiter weist mich ein Schild darauf hin, dass ich jetzt den Inverlael Forest betrete. Links im Busch entdecke ich zwei Zelte. Der Weg zieht sich sehr lange bergauf und wieder bestaune ich diesen langsamen Wechsel der Landschaft. Blick zurück Blick nach vorn Nachdem ich dieses Bild geschossen habe, laufe ich noch eine dreiviertel Stunde weiter und wundere mich dann, dass ich einen Bach überqueren soll. Soll ich gar nicht. Ich bin mal wieder so in Gedanken vor mich hingedrömelt, dass ich einen Abzweig verpasst habe. Das ist aber nicht schlimm, weil ich hier einfach querfeldein dahin gehen könnte, wohin ich gehöre. Allerdings habe ich für heute Abend eine Wasserstelle bestellt, die auf dem richtigen Weg nicht mehr zu erwarten ist. Und da hier das Wasser genau vor meiner Nase ist, der ebene Platz eine ruhige Nacht verspricht und ich schließlich Urlaub habe, beschließe ich, genau jetzt an dieser Stelle meinen Tag zu beenden. Ich nehme mir die Zeit, einiges zu waschen und ein Bild von meiner mobilen Einraumwohnung zu machen. Ja, das mit dem eigenen Schatten lerne ich noch. Dann noch ein bis drei Kekse zum Abendbrot und ab in den Sack. Heute war den ganzen Tag lang so warm, dass ich im T-Shirt mit dünner Windjacke unterwegs war.1 Punkt
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09.05.2019, 19km Am nächsten Morgen habe ich gegen acht Uhr schon alles zusammengepackt. Eine größere Waschorgie im öffentlichen Sanitärbereich klappt leider nicht. Die Anlage ist zwar überraschend sauber, verfügt aber nicht über warmes Wasser. Der Händetrockner läuft einmal für ca. 20 Sekunden und macht danach keine Anstalten mehr, warme Luft zu pusten. Ich unterhalte mich noch kurz mit den beiden Mädels, die zusammen mit ihrem Hund im Nachbarzelt übernachtet haben und gehe dann erstmal auf die andere Seite des Ortes. Dort gibt es einen netten Coffee-Shop mit angeschlossenem Laden. Roll mit Bacon zusammen mit einem Riesen-Cappuccino und freiem WLAN sind ein wunderbarer Tagesanfang. Im Laden kaufe ich mir noch Futter für die nächsten Tage und ziehe gut gelaunt bei strahlendem Sonnenschein meinem heutigen Tagesziel entgegen. Als ich wieder am Hotel vorbei komme, amüsiere ich mich über die etwas ungewöhnliche Dekoration. Der Weg führt aus dem Ort heraus und dann am Abhainn Bruachaig entlang und ganz langsam mogelt sich der eine oder andere Höhenmeter unter meine Füße. Der Blick zurück zeigt mir den Creag Dhubh mit Sahnehäubchen, vor mir lassen sich in der Ferne weitere weiß bestäubte Bergspitzen erkennen. Das Sonnenlicht spielt mit dem Wasser, das Wasser mit den Steinen, vor mir schlängelt sich der Weg und ich darf den ganzen Tag einen Fuß vor den anderen setzen. Das Leben ist schön! Nach ca. 5 km überholt mich wieder der Osprey-Wanderer. Wir unterhalten uns natürlich über das Wetter, bevor er in dem ihm eigenen flotten Tempo von dannen zieht und ich wieder für kurze Zeit den grünen Regenüberzug vor mir habe. Sein Tagesziel ist die Shenavall Bothy. Meins eigentlich auch, aber irgendwie ist mir nach den Erfahrungen der letzten Tage klar, dass ich das vermutlich nicht schaffen werde. Zu viele Steigungen und zu viel Offroad. Auch egal. Mal sehen, wie weit ich komme. Der Weg verlässt den Abhainn Bruachaig und führt jetzt am Abhainn Gleann na Muice entlang bis zum gleichnamigen Loch. Die Querung des Flusses ist bei dem niedrigen Wasserstand, der überall vorherrscht, problemlos. Die durchziehenden Wolken sind sehr angenehm und halten mein Solarpanel nicht davon ab, schön blau zu leuchten und meine Powerbank aufzuladen. Der Weg ist schmal, aber gut zu gehen und hält sich nahezu auf einer Höhe bis zum Loch. Beim Zelt, das am See steht, ist niemand zu sehen. Vielleicht Munrobagger. Nach einer Pause an dieser wunderschönen Stelle traue ich mich an den nächsten - für mich - steilen Anstieg. Ich entdecke die Langsamkeit und komme gut voran. Auch hier erwischt mich wieder mit zunehmender Höhe ein eisiger Wind und es fängt sogar an zu schneien. Ich bekomme mit der Zeit eiskalte Hände und denke über verschiedene Arten von Handschuhen nach, die ich aber alle nicht dabeihabe. Dann verliert sich der Pfad wieder und ich muss mich darauf konzentrieren, die Richtung beizubehalten. Bevor die Sicht auf den See völlig verschwindet, mache ich immer mal wieder ein Foto in die Richtung, aus der ich gekommen bin. An denen kann man den Wetterwechsel sehr schön erkennen. Eine halbe Stunde später: Kurz vor der höchsten Stelle hört der Schneefall so plötzlich auf, wie er begonnen hat. Hier wird es auch langsam flacher und ich kann einfacher querfeldein gehen. Jetzt klettere ich zwischen zwei großen Felsen hindurch und mir stockt der Atem. Ich stehe am Rand einer wunderschönen Hochebene mit einer fantastischen Aussicht. Der Wind lässt auch nach, so dass ich mich erstmal hinsetze, eine Pause mache und versuche, so viel wie möglich von diesem Anblick in mich aufzunehmen. Dieser Ort ist irgendwie mystisch. Ich erwische mich dabei, dass ich einen Stein frage, ob ich auf ihm sitzen darf. Er hat nicht "nein" gesagt. Als ich aufstehe, bedanke ich mich bei ihm. Ich werde mir langsam unheimlich. Mir wird kalt und ich beschließe schweren Herzens, diesen Ort zu verlassen. Nach etwas Suchen finde ich den richtigen Pfad, der sich aber immer mal wieder vor mir versteckt. Und als er endlich deutlich und fest vor mir liegt, hat auch das herabfließende Wasser ihn gefunden. Während ich hin und herspringe, um den Matschstellen auszuweichen, fängt es wieder an zu regnen. Schließlich verläuft sich der Weg im Gras, das an dieser Stelle zur Sumpfpflanze mutiert ist. Also wieder nasse Füße kurz vorm Tagesabschluss. Als ich eine ebene Fläche an einem Fluss kurz vor dem Loch an Nid erreiche, beschließe ich, den Tag zu beenden. Der weitere vor mir liegende Weg scheint wieder an einem Berg entlang zu laufen und es ist nicht zu erwarten, dass ich dort noch so eine schöne ebene Fläche finden werde. Bis zur Bothy sind es noch 9 km und ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass ich diese Strecke heute noch schaffen könnte. Der Regen fließt immer noch in Strömen, als würde er dafür bezahlt, und ich will genau jetzt und genau hier übernachten. Also baue ich mein Zelt auf, was sich als etwas schwierig erweist, weil unter dem Gras offensichtlich der vom Fluss abgelagerte Kies liegt. Schließlich steht es, ich räume es ein und als ich fertig bin, hört auch der Regen auf und es wird etwas freundlicher. Es ist kalt, es ist nass und der Ausblick von meinem Zelt aus ist fantastisch.1 Punkt
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06.05.2019, 16,5 km Um 6 Uhr bin ich hellwach. Kein Wunder nach 12 Stunden komatösem Schlaf. Beim Blick aus dem Zelt werde ich von einem freundlichen Himmel, schneebedeckten Bergspitzen und aus dem Wald aufsteigendem Nebel begrüßt. Was für ein Ausblick! Eine halbe Stunde später krabbelt die Sonne über die Berge und vergoldet die gegenüberliegenden Hügelkuppen. Nach der morgendlichen Routine bin ich gegen 8 Uhr startklar. Und es geht bergauf. Und bergauf. An den Hängen sehe ich Herden von Wild entlangziehen. Und immer wieder genieße ich den Blick zurück auf die weitgehend sonnenbeschienene Landschaft. Blick zurück Hatte ich schon erwähnt, dass es bergauf geht? Um kurz nach zehn bin ich offensichtlich am Ende des Tals, der Weg hält sich jetzt mehr auf einer Ebene. Und vor mir sehe ich imposante weiße Hügelspitzen. Und dann entdecke ich das Schild, das auf die Falls of Glomach hinweist. Ja, hier sind auch gute, ebene Übernachtungsstellen. Aber es ist wirklich sehr windig. Die Falls sind sehr beeindruckend, weil man zunächst den so schön harmlos aussehenden Zulauf und später den idyllisch sich windenden Ablauf sehen kann. Und dazwischen tobt das Wasser. Ich laufe etwas herum, mache eine Pause und suche dann den Einstieg in den weiteren Weg. Das ist nicht so einfach, weil es viele Trampelpfade gibt und der richtige nicht offensichtlich zu erkennen ist. Blick zurück auf die Falls of Glomach Tief eingeschnitten der Ablauf Noch einmal ein Blick zurück Der Weg, für den ich mich schließlich entscheide, führt am Berghang entlang und teilweise über nackten Fels, bei dem Klettern angesagt ist. Hatte ich Abenteuer bestellt? Vermutlich. Zumindest wird geliefert. Das Tal wird langsam weiter und der Weg schlängelt sich abwärts. An einer besonders schönen Stelle mache ich Pause, liege windgeschützt in der Sonne und würde am liebsten hierbleiben. Schweren Herzens raffe ich mich aber doch wieder auf und gehe weiter. Schließlich warten heute noch ein paar Bergauf-Strecken auf mich. Irgendwann überquere ich den River Elchaig, laufe am Loch na Leitreach entlang und habe noch einmal einen wunderschönen Blick auf das Tal, aus dem ich gekommen bin. Hinter diesen Bergen liegen die Falls of Glomach. Dort komme ich her. Entspannt am Loch na Leitreach entlang Am Ende des Sees wandern in aller Ruhe zwei Rehe / Dammwildkühe (?) über eine Weide. Ein Schotterweg, der mit der Zeit schmaler und ruppiger wird, führt mich an einem Flüsschen zwischen dem Faochaig und dem Aonach Buidhe hindurch, an der höchsten Stelle begrüßt mich ein Steinhaufen. Ich lege einen Stein dazu und weiß, dass es jetzt wieder abwärts geht. Ein Stück vor der Bothy Maol Bhuide suche ich mir ein schönes Fleckchen mit fließend Wasser und baue mein Zelt auf. Heute absolviere ich mein Abendprogramm in aller Ruhe. Nach ein paar Hagelschauern im Laufe des Tages scheint jetzt wieder die Sonne. Ich habe heute mit zwei Menschen gesprochen und drei von weitem gesehen. Das Leben ist schön!1 Punkt
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Und wieder ein paar Gedanken zu meiner Packliste: Rucksack Hyberg Attila Cuben Den hatte ich im Sommer - auch hier im Forum - gebraucht gekauft. Ich mag ihn, er trägt sich für mich gut. Allerdings hätten meiner Meinung nach die Nähte halten müssen. Ich hatte maximal 10 bis 11 kg drin. Es ist sehr unangenehm, wenn man unterwegs nicht sicher sein kann, ob die Schultergurte halten. Ich habe ihn an Hyberg geschickt. Sie haben es in Ordnung gebracht. Isomatte EXPED Synmat HL M Noch bevor ich im Sommer wusste, was mit meiner NeoAir Xtherm geschehen würde, ist mir die EXPED hier im Forum zugelaufen. Einfach supergut. Für mich sehr bequem. es macht für mich keinen Unterschied, ob ich auf Querkammern (NeoAir) oder auf Längskammern (EXPED) schlafe. Das Rutschproblem auf unebenen Flächen muss ich noch lösen. Schlafsack Cumulus 300 Nachdem ich ihn in diesem Urlaub jeden Abend sorgsam aufgeschüttelt habe, sind wir besser miteinander klargekommen. Mit den entsprechenden Schlafklamotten ist er für mich für Schottland ausreichend. Danke für die Schüttelanweisung, @Andreas K.. Trailrunner Salomon XA Enduro Running Unisex Laufschuhe Die Nachfolger meiner Merrells. Etwas schwerer, aber auch mit dem Gamascheneinsatz. Zuerst kamen sie mir durch die hochgezogenen Plastikstreifen etwas zu steif vor und ich war mir nicht sicher, ob sie richtig für mich sind. Nach dem Einlaufen zuhause habe ich aber beschlossen, sie mitzunehmen. Und ich bin sehr zufrieden mit ihnen. Die Schnürung ist sehr praktisch, wenn man klamme, kalte Finger hat und die Feinmotorik zu wünschen lässt. Sie haben mit meinen Füßen zusammen einen Superjob gemacht. Wanderhose Myogg Nach der schmerzhaften Erfahrung im Mai und dem Frust, dass mir meine schöne bequeme Schöffel nicht mehr passt, beschloss ich im Sommer, mir eine Hose zu nähen. Wobei mir mehrere Forumseinträge Mut gemacht haben. Also habe ich bei Extremtextil günstigen Stoff zum Üben bestellt, ein Schnittmuster dazu, das ich nicht verwendet habe, und hatte eine Woche keine Zeit, Unsinn zu machen, weil ich mit Nähen beschäftigt war. Auf alles, was schwierig war, habe ich verzichtet, also kein Knopf, keinen Reißverschluss, einfach oben ein Bündchen mit breitem Gummiband darin. Da der Stoff elastisch ist, war das kein Problem beim Anziehen. Auf das Bein habe ich mir noch eine Tasche für das Handy genäht. Das finde ich beid er Schöffel ziemlich genial. Am Tag, bevor es losging, war ich noch am Überlegen, ob es klug ist, mit der ersten selbstgenähten Hose als einzige loszuziehen. Aber irgendwie gab es keine Alternative. Die Decathlon-Hose wollte ich nicht noch einmal und die Schöffel war immer noch nicht weiter geworden. Und was soll ich sagen? Ich habe mich mehrmals am Tag über diese bequeme Hose gefreut. Jedes Mal, wenn ich sie hoch- oder runterziehen musste, war ich froh, mich nicht mit Knopf und Reißverschluss rumplagen zu müssen. Wie gesagt: Kalte, klamme Hände und die Feinmotorik … Der Stoff trocknet schnell, so dass ich teilweise die Hose beim Furten gar nicht hochgekrempelt habe. Lediglich die Handytasche hat nicht so funktioniert wie geplant. Der Stoff ist so leicht, dass das Handy mit der Zeit die Hose runterzieht. Aber für klein zusammengefaltete Kartenabschnitte und das Tempotaschentuch funktioniert die Tasche gut - solange es nicht regnet. Über kleine und große handwerkliche Mängel habe ich großzügig hinweggesehen, die Funktion wurde nicht beeinträchtigt. Nylonstrumpfhose Bei starkem Gegenwind war der Stoff meiner Wanderhose manchmal zu dünn, so dass es unangenehm kalt am Unterleib war. An diesen Tagen habe ich einfach die Nylonstrumpfhose untergezogen. Trägt nicht auf, hat kaum Gewicht, trocknet schnell und wärmt erstaunlicherweise ausreichend. Hat sich einen Stammplatz in meiner Packliste verdient. Merino-Shirts Das kurzärmlige T-Shirt hatte ich tagsüber an, nachts durfte es mit in den Schlafsack, weil es meist nur leicht feucht war. War sehr angenehm zu tragen, aber am Ende des Urlaubs von den Schultergurten nahezu zerfetzt und ist jetzt im T-Shirt-Himmel. Ein langärmliges mit Rollkragen von Odlo hatte ich nachts an. Das war schön warm, besonders der lange Rollkragen hat mir gut gefallen. Hat leider auch schon Löcher, ich werde es aber zum Schlafen noch weiter benutzen. Regencape (3F UL GEAR) Tja. Ist ein Cape für Schottland geeignet? Ja und nein. Es weht natürlich und kostet dadurch sicherlich zusätzlich Kraft. Vorne hatte ich die Seiten zusammengeschlagen und die Ringe und Haken, die an den Seiten sind, miteinander verbunden. Dadurch wehte es vorne nicht hoch und ich konnte sehen, wohin ich trat. Praktisch finde ich auch, dass es über den Rucksack geht und kein Wasser am Rücken herunterläuft. Allerdings kann man, wenn man z. B. das Zelt aufbaut, nur entweder sich selbst oder den Rucksack schützen. Leichter als Regenhose und Regenjacke ist es auch. Also, eigentlich nicht schlecht, aber man muss einige Nachteile in Kauf nehmen. Ich denke seit dem Urlaub über die eierlegende Wollmilchsau nach, bin aber noch zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen. Buff Ja, immer wieder. Den habe ich tagsüber immer getragen. Wenn es sehr windig war, doppelt gelegt. Er sitzt schön eng und verrutscht nicht. Küche Der Kocher Stormin Stove mit Cone und dem Toaks Topf sind einfach zu handhaben. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich kaum koche und viel weniger esse, als vermutet. Dadurch habe ich natürlich viel zu viel Essen und Spiritus zu lange mitgeschleppt. Die beiden werden auch weiterhin meine mobile Küche bleiben, aber ich werde vor Touren überlegen, ob ich sie mitnehme. Wasseraufbereiter Katadyn BeeFree Damit komme ich gut klar. Besonders gefällt mir daran, dass ich nach dem Wasserschöpfen sofort trinken kann. Ich kann ihn auch in leerem Zustand unter meinen Hüftgurt klemmen und unterwegs schnell aus einem Bach trinken. Meine Trinkflaschen bekomme ich zwar aus den Seitenfächern des Rucksacks heraus, aber nicht wieder hinein, ohne den Rucksack abzunehmen. Feuerzeug In diesem Jahr habe ich ein Feuerzeug mit Jetflamme benutzt. Etwas schwerer als die Bics, aber sehr praktisch, wenn man es beim Anzünden nach unten halten muss, z. B. um den Kocher anzuzünden, und natürlich bei Wind. Rettungsfolie Habe ich in der Sturmnacht über mich gelegt, um etwas mehr Schutz gegen Nässe und Wind zu haben. Würde ich auch immer wieder mitnehmen. Powerbank und Solarpanel Ist sicher eine gute Idee, wenn man nicht mehrere Tage im Regencape rumläuft. Hier muss ich für die nächste Tour nochmal intensiv nachdenken. Eine Lösung zum Aufladen brauche ich auf jeden Fall. GARMIN InReach SE+ 2017 Wenn man auf Strecken unterwegs ist, auf denen man mehrere Tage keinen Menschen sieht, gibt es Sicherheit für den Notfall. Zuhause hat man dann auch präzise Angaben über die Stellen, von denen man OK-Messages abgesetzt hat, bei mir waren das de Übernachtungsplätze. Leider kann ich keine Mehrfachfunktion feststellen, z. B. für die Navigation. Haben wir das falsche Gerät gekauft? Kopfnetz und Hut Habe ich nicht einmal benötigt. Lag sicher an der Jahreszeit und am Wetter. Würde ich mir auch beim nächsten Mal genau überlegen, ob ich es mitnehme.1 Punkt
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Dosen Cone
sackschwer reagierte auf Ranger für Thema
Da man ja jetzt eher die Zeit hat Ideen umzusetzen, hab ich mich mal an meinen Dosen-Cone gemacht. Zuerst gabs nur die Idee im Kopf (schon länger) und dann machte ich mal ein Pappmuster. Nun hatte ich mir vier Dosen besorgt und es ging an den Zuschnitt. Die Stellen die dauerhaft verbunden bleiben hab ich noch mit einer Musterbeutelklammer gesichert. Was auch perfekt funktioniert, auch eben nur mit einer (es geht ja um UL ) Und so sieht das fertige Teil aus. Ja, nachdem ich mit dem Ergebnis super zufrieden bin werde ich ihn wohl noch in einer blanken/polierten Version bauen. Genaue Maße hier zu Posten würde glaube ich nicht so viel bringen da so etwas ja immer individuell angepasst sein muß. Aber vielleicht hilft es jemanden zu Inspiration Das ganze Teil wiegt 13g Jippie1 Punkt -
Fazit des 2. Teils: Es war eine ereignisreiche, unheimlich emotionale Zeit. Es war mein erster Wanderurlaub komplett allein. Ich habe es so sehr genossen, dass ich manchmal fast ein schlechtes Gewissen hatte. Man liest oft so Sätze wie "Das Abenteuer beginnt am Ende der Komfortzone". Während ich diesen Bericht geschrieben habe, ging mir manchmal durch den Kopf, wieso dieser Urlaub für mich so großartig war. Nasse Füße, Pausen zusammengekauert unterm Regencape, keine Dusche, das Wetter zu schlecht, um wenigstens mal in Seen oder Flüssen zu baden, ein Sturm, der einem das nasse Zelt um die Ohren haut: Will ich das wirklich? Ist das Urlaub? Nee, das will ich natürlich nicht. Das habe ich auch nicht so geplant. Aber es hat sich so ergeben und ich bin damit klargekommen. Und das ist ein tolles Gefühl. Der Fokus liegt auf einer neuen Sichtweise auf Dinge, die ich mein Leben lang als selbstverständlich hingenommen habe: Sonne im Gesicht, auf einem Stuhl oder einer Bank sitzen, eine warme Dusche, abends mit trockenen Füßen schlafen gehen, morgens in trockene Strümpfe und Schuhe steigen… Ach, Ihr kennt das ja. Sucht Euch selbst was aus! Zusammenfassung meines Schottland-Urlaubs: - Erwarte nichts und rechne mit allem. - Beschäftige Dich erst mit einem Problem, wenn es genau vor Dir liegt. - Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Manchmal ist sie mit nassen Füßen verbunden. Schottland, wir sind noch nicht fertig miteinander. Ich komme wieder!1 Punkt
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Impressionen von Touren
Omorotschka reagierte auf Tipple für Thema
Wir waren letztes Wochenende im Teutoburger Wald unterwegs. Das Wetter war recht bescheiden. Regen und Sturm mit Böen um die 80km/h. Waren eine gemischte Truppe, ein paar leicht und ein paar mit Mollemonster. Thunfischöl brennt irgendwie besser als Sardinenöl. Frühstückszeit nach einer stürmischen Nacht. An den Externsteinen. Und zum Abschluss waren wir noch auf einer Burgruine. Da waren ganz viele Paparazzi. Ein tolles Wochenende. LG1 Punkt -
Impressionen von Touren
Omorotschka reagierte auf ThomasK für Thema
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Impressionen von Touren
Omorotschka reagierte auf ThomasK für Thema
Impressionen vom Skitourenbeginn in den Dolomiten- Pflerschtal. Bei ausgezeichneten Verhältnissen LWS1 bis 2200m, LWS 2 darüber und nahezu keiner Altschneeschicht ging es letztes Wochenende los. Aber Achtung: viele Windverfrachtungen (siehe letztes Bild, das ist Schnee und keine Wolken) verschlechtern die Situation für diese Woche1 Punkt -
UL und immer leichter und leichter – wozu?
Chiemgauer reagierte auf nierth für Thema
als jemand, der nur leicht (bisheriges BW vermutlich 7-8 kg) aber nicht UL unterwegs ist und nun für den PCT weiter abspecken will: Für mich ist das ein Tradeoff zwischen Komfort/Geschwindigkeit/Durchtrainiertheit/Mitwanderern. Die beiden ersten Punkte dürften den meisten klar sein. Ich liebe z.B. mein altes MSR Hubba Hubba und auch wenn ich zusätzlich ein Tarptent Double Rainbow besitze, würde ich dieses ungern jemand anderem mit mir zusammen zumuten. Das MSR ist schön hoch, die Zeltwände gehen senkrecht nach oben, die Apsiden sind groß genug für zwei Rucksäcke und jeder hat seine Seite. Das Tarptent ist zwar 800gr leichter, aber nach einmaligem Zelten zu zweit darin war klar, dass man in solch einem Zelt ungern einen Tag abwettert. Der dritte Punkt bezieht sich darauf, wie durchtrainiert ich in dem jeweiligen Jahr bin. Aktuell renne ich 2x die Woche auf meinen Hausberg in Freiburg, gehe 1-2x die Woche schwimmen und fahre viel Fahrrad. Da verkrafte ich im Zweifelsfall auch ein bisschen mehr Gewicht auf dem Rücken. Der letzte Punkt ist für mich als jemand, der selten Mehrtagestouren alleine läuft, der entscheidende: Wenn die Mitwanderer nicht leicht/UL unterwegs sind, hat es für mich keinen besonderen Sinn, wesentlich weniger BW als der Rest zu besitzen. Es macht sowieso der langsamste das Tempo und bei einem zu großen Unterschied innerhalb der Gruppe fühlt sich die eine Hälfte gestresst und die andere gelangweilt. Anbel mal ein altes plakatives Foto von einem Islandaufenthalt. Gezeigter Freund war zum ersten Mal in seinem Leben auf einem Wanderurlaub mit Übernachtungen im Zelt. Auch wenn er fit ist, hätte es an dieser Stelle keinen Sinn für mich ergeben, UL mitzulaufen. Zu guter Letzt (ich hoffe, das nimmt mir keiner übel): Ich habe insbesondere bei UL oft den Eindruck, dass es sich mehr um sich selbst dreht als um ein Mittel, besser/schneller zu wandern. Ich weiß gar nicht, wieviele Gear-review Videos ich die letzten Wochen von selbsternannten UL-Hikern gesehen habe, die mit fahler Haut und Plautze ihr neues UL-Tarp gezeigt haben. Da frage zumindest ich mich, wie oft das im Jahr genutzt wird. EDIT: das mit dem Schlüssel und worn weight kapiere ich auch nicht. Aber BW scheint ja jeder anders auszulegen. Gibt es da überhaupt eine saubere, idiotensichere Definition?1 Punkt -
Die Theorie, dass eine Lenkertasche, wie ein Spoiler wirkt, liest man öfters - nur wer kann sich schon hinter die Lenkertasche abducken? Übrigens, es ist auch erwiesen, dass man mit Bierbauch eine bessere Aerodynamik hat als ohne: https://www.radsport-rennrad.de/allgemein/schneller-radfahren-mit-bierbauch/ Auf der Seite gibt es auch ein paar Bilder, die schön zeigen, wo und wie weit sich v=0-Zonen (blau) ausbilden. ----> Nix genaues weiss man nicht1 Punkt
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Hallo zusammen! Ich heiße Anna, bin 34 und wandere inzwischen gern - wozu ich dank meiner drei Kids (9,7,2) leider nicht genug komme. (Wobei sogar die schon 10km Touren mitmachen, der Kleinste tapfer aufm Laufrad. Naja, und bissl aufm Papa...) Als Kind war ich nur draßen, dann war "zuviel draußen" zeitweise eher doof, aber mein Mann verriet mir den Geheimtrick, dass es da die wunderbare Erfindung der Funktionskleidung gibt - kannte ich gar nicht. Echt. In unserer Familie gabs das nicht. Naja, jedenfalls bin ich seitdem wieder so gern draußen wie als Kind! XD Nun möchte ich mich endlich ans Trekking wagen und fing an rumzusurfen und mich zu belesen und siehe da, man sollte es wohl leicht halten. Keine große Überraschung wenn man logisch denkt - aber unter 5kg?! Wow! Ob ich das kann? Da müsst ihr mir wohl beratend helfen! =D Erste Tour ist schon klar: Keltisch wirds. Schottland vermisse ich seit ich als Kind mal da war, zu meinem Geburtstag im April soll es also der Rob Roy Way sein - gute Anfänger-taugliche Infrastruktur, nicht so "überlaufen" wie der WHW, aber ähnlich vom "Highlander-Style". Ich freu mich ja soo! Mann kommt mit, Kids gehen alle drei zu Oma! Yay! Das nehme ich aber zum Anlass, mir wetterfeste, robuste, langlebige 4-Jahreszeiten Ausrüstung für 2 bequeme alte Luxusaffen anzuschaffen (ich denke voraus!). Sommerausrüstung kann ja für mich allein dann noch leichter sein, kann ich mir ja immer noch als Ergänzung holen. Aber in Schottland _werde_ich_nicht_frieren_! Auch wenns etwas schwerer wird. Ich stell dann demnächst mal in den Packlisten Thread, was mir so vorschebt. Dann dürft ihr alles auseinandernehmen! XD Euer Forum ist so geil, fast schade, dass ich zur Zeit eures Treffens im Harz bin, sonst wär ich vorbeigekommen. Mal die Gesichter zu den lustigen Posts sehen! Naja, ein andermal! Harz wird auch schön. Kids wieder zum wandern schubsen, hehe. Soviel zu mir, Fragen gern, bis zum nächsten Post! Anna / Skyle1 Punkt
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Was habt Ihr im 1. Hilfeset (für kurze und für lange Touren)
Painhunter reagierte auf Erbswurst für Thema
Signalraketen könnten sinnvoll sein, wenn man wirklich weit raus geht. Also Ihr sollt natürlich einpacken, was Ihr für richtig haltet. Ich war sehr viel wandern. 40 Jahre. 20 davon in Jugendgruppen. Kinder und Jugendliche wurschtelten nach kurzer Einweisung unbeaufsichtigt mit Fahrtenmessern, Klappmessern, Sägen und 600 g Beilen herum. Es wurde Einkriegezeck im Wald gespielt, die Kinder kokelten unbeaufsichtigt rum. Und natürlich ist auch mal ein neuer über ne Wurzel gestolpert. Es ist nichts passiert! Gar nichts! Zumindest nichts, wofür man Erste Hilfe Zeug gebraucht hätte. Ich schreib hier aber gern nochmal was dazu: Man spaltet kein Holz mit dem Taschenmesser. Man wandert nicht mit Händen in den Hosentaschen. Man leckt nicht am Messer, wenn jemand neben einem sitzt. Man quatscht nicht beim Schnitzen. Und fuchtelt nicht mit dem Messer rum. Man lässt Werkzeug auch nicht offen rumliegen. Man guckt, wohin man tritt. Man bricht kein Holz, dass dicker ist als ein Arm. Man zertritt kein Brennholz in Turnschuhen. Man überlegt, bevor man etwas tut, ob es gefährlich sein könnte. Beim geringsten Risiko unterlässt man es. Hält man sich an dieses Regelwerk, hat man gute Chancen, unverletzt zu bleiben.1 Punkt -
Was habt Ihr im 1. Hilfeset (für kurze und für lange Touren)
Martin von Dannen reagierte auf Masa für Thema
Hallo, Hier mein Ersthilfe und Reparatur Set: 1x Toppits Zipper Ziploc Beutel 3 Liter 5x Nexcare Pflaster Textile Streifen 10x6cm 2x Verbandpäckchen mittel DIN 8x10cm steril 1x Aesculap Skalpellklinge, Fig. 10, steril 1x Betaisodona Salbe, 25g 1x Brand- und Wundgel Medice, 25g 5x Ibuprofen-akut 400mg Filmtabletten 10x Paracetamol-ratiopharm 500mg Filmtabletten 4x PRYM Stahl-Sicherheitsnadeln 38mm 1x Gewebeband Minirolle (TL7510-0023) 50mm x 5m 1x Gütermann Leinenzwirn 20m schwarz 1x Gütermann Perlennadel mit Goldöhr, Größe 11 Ich gebe zu, nicht wirklich UL, ich könnte z.B. das Brand und Wundgel, sowie ein Großteil der Schmerztabletten zu hause lassen aber da ich auch öfters mal etwas abseits der Wege unterwegs bin, fühle ich mich so wohler. Ersteres ist mir mittlerweile lieb und teuer, z.B. wenn ich mir beim Kochen die Hände oder Finger Verbruhe oder verbrenne ist es Gold wert und letzteres ist gut wenn man unterwegs Zahnschmerzen bekommt oder ähnliches. Auf Blasen Pflaster wiederum verzichte ich, weil ich (auch wenn ich schon ziemlich üble Blasen hatte) nie welche benutzt habe. Ach ja, die beiden letzten Sachen (Nadel und Faden) sind eigentlich ausschließlich zum reparieren der Kleidung und Ausrüstung gedacht, ich habe nicht vor mir irgendwelche Wunden selbst im Feld zu nähen, dies halte ich für Quatsch. Allerdings kann die Nadel auch dazu benutzt werden um z.B. Splitter oder ähnliches raus zu holen. LG Masa1 Punkt -
Was habt Ihr im 1. Hilfeset (für kurze und für lange Touren)
Painhunter reagierte auf thrush für Thema
kleine Tube Bepanthen, paar Lanzetten, Kohletabletten, ein paar stärkere Tabletten gegen Durchfall, Paracetamol, Zeckenzange, kleines Döschen Mobilat, Streifen Leukotape, zwei Kompressen, eine Mullbinde, paar Blasenpflaster (nie gebraucht bisher), Einweghandschuhe (durchsichtiges PET, sehr leicht). Alles in einer Ziploc-Tüte. ca. 130 Gramm. Das Gewicht deines Sets? Wozu eine sterile Kanüle? Um Blut abzulassen oder wie? Und eine Mullbinde ist ja nicht unbedingt steril oder, wären da nicht ein paar Kompressen sinnvoll (vielleicht 5g Gewicht)?1 Punkt