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Ultraleicht Trekking

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  1. Mars

    Langzeittest: Atompacks Atom+

    Einen Atompacks tragen, bis er "durch" ist? Das geht durchaus innerhalb eines Jahres. Tägliches Wandern vorausgesetzt, so von Ende Januar bis Mitte November, und schon wird einem von Tom persönlich bestätigt, dass man die erste ihm bekannte Person ist, die einen EPX200 Pack über mehr als 5000 Meilen bewegt hat. 2022 war die erste ganze Saison für EPX200 als Hauptmaterial bei Atompacks. Atompacks verwendet für den Rückenbereich weiterhin 500D Nylon sowie für die Träger und die Hüftgurte 210D Robic Extreema. Für die hintere Aussentasche sowie für die Bodentasche wurde Dyneema Mesh eingesetzt. Atompacks ist von dieser Materialkombination überzeugt, es gibt z.B. keine reinen Dyneemapacks mehr. Die Rucksäcke werden nach wie vor in England in Handarbeit hergestellt. Meiner wurde von Mo im Dezember 2021 zusammen gezimmert. Stand Dezember 2022 kostet ein Custom Pack ungefähr 350 Schweizer Franken (inkl. Lieferung aus UK). Für die Qualität und das verwendete Material ist dies ziemlich günstig. Ein HMG ab Stange (nix Custom) kostet momentan im "Fachhandel" hier in der Schweiz 389 Franken. Dafür erhält man dann das Material vom vorletzten Jahr (Dyneema-Komposit-Hybrid), wenigstens sind die Preise ein wenig geschmolzen (sogar das DCF Zelt von Big Agnes notiert derzeit deutlich schwächer). Auf den Trails habe ich mehrere Leute getroffen die mit HMG unzufrieden waren. Schenkt man bösartigen Gerüchten Glauben, war darunter auch ein gewisser "Quadzilla". Das kann eigentlich gar nicht sein, immerhin wurde er von HMG gesponsert. Seine Wasserflasche musste ich dennoch immer mal wieder einsammeln, so von wegen "Form follows Styling". Laut Dave, dem Inhaber des weltweit besten Langdistanzwandershops (hat einfach alles, auch Dinge die es eigentlich nur Online gibt, z.B. SWD Rucksäcke, Katabatic Quilts, Zpacks Zelte etc.) nur ein Steinwurf vom CDT entfernt, hat HMG mit der Anfertigung von Pandemie-Masken einen Reibach erwirtschaftet und die Kohle haben sie nun in eine R&D Abteilung gesteckt. Auf dem PCT habe ich Menschen getroffen, die offenbar für HMG die 2023er Kollektion gemodelt haben, demnach soll es bald neue Modele geben. Die beiden haben übrigens ihre gesamte Ausrüstung selbst geschnitzt und Zitat: "Mit Zpacks Qualität willst du nirgendwo hingehen". Weshalb komme ich zum Schluss, das mein Pack nach 5000 Meilen gewisse Ermüdungserscheinungen aufweist? Das Dyneema Mesh ist eigentlich wesentlich stabiler als das ältere Mesh ohne Dyneema. Auch nach 5000 Meilen habe ich es nicht geschafft, da ein Loch rein zu machen. Leider ist es nun nicht mehr elastisch. So ab 3000 Meilen wurde die Bodentasche unbrauchbar, alles rutsche immer wieder raus. Dann hat die Sonne das Material gebleicht. Immerhin haben stets alle Menschen meinen Pack gelobt und gesagt er sähe aus wie neu - ich hatte die Farbe "Wolfgrey" gewählt, genau weil ich das Ausbleichen verhindern wollte. Die Shockcords an der Rückseite musste ich ab Meile 3000 ersetzen, da sie schlicht angefangen haben zu reissen. Die seitlichen habe ich nie gebraucht. Die Schulterträger beginnen hart zu werden, der Schweiss hat das innere Polster angegriffen. Ein "Spreader" ist zerfetzt und im Bodenbereich beginnen sich Löcher zu bilden. Die Schulterträger haben ausserdem Löcher in die Aussentaschen gefräst. Dennoch: Ich halte die Qualität von Atompacks für überragend. Falls ich müsste, könnte ich mit diesem Pack ohne weiteres 1000 Meilen weiter wandern. Muss ich aber nicht, ein neuer Pack ist bereits bestellt. Atompacks wird den Boden extra verstärken. Natürlich habe ich meinen Pack niemals herumgeworfen und ich bin auch nie drauf gesessen.
    14 Punkte
  2. @BitPoet Ich fürchte diesen Virus wird man nie wieder los. Kommt eigentlich von dir auch ein PCT-Bericht? Würde mich darüber freuen. ___ Latium und Abruzzen --> San Martino di Acquasanta bis Bivacco Campitelli --> 326 Kilometer & 14500 Höhenmeter --> 12 1/2 Tage Der Beginn dieser Etappe war nass, denn es gewitterte mal wieder. Die Regenmenge war ausreichend um für sehr nasse Wege zu sorgen. Das ist dann immerhin ein Grund sich in der Mittagspause eine Pizza zu gönnen. Wenn es schon mal die Möglichkeit gab, wollte ich diese nutzen. Solche Möglichkeiten gab es nämlich eher selten. Zwar führte der SI durch zahlreiche Dörfer, doch insbesondere Mittags sind viele Lokale geschlossen oder aber sie haben zwar auf, haben es aber nicht nötig, Gäste zu bewirten. Solche Gespräche laufen dann ungefähr so ab: Mia sieht eine Ristorante, wo groß das Wort "Pizzeria" zu lesen ist. Daneben befindet sich ein Aushang mit der Speisekarte. Mia: "Guten Tag, ich würde gerne eine Pizza essen." Kellner: "Nein, Pizza gibt es erst ab 19 Uhr!" Mia: "Und Pasta?" Kellner: "Erst ab 13 Uhr!" Mia schaut auf die Uhr, da es erst 12 Uhr ist, beschließt sie weiterzulaufen. Das alles dann natürlich auf italienisch. Auch in den Regionen Abruzzen und Latium bewegt man sich auf dem SI immer wieder zwischen beiden Regionen hin und her. Dabei werden die Berge mit Rang und Namen mitgenommen und man befindet sich immer in einem Nationalpark. Bloß der Name vom Nationalpark ändert sich, man bemerkt es dann an der Beschilderung. Besonders beliebt ist der Corno Grande, welcher mit 2912m der höchste Berg vom Apennin auf dem Festland darstellt. Der Weg bergauf hat es nicht nur von der Anzahl der Höhenmeter in sich. Genussorientierte Wanderer können sich per Seilbahn ca. 600 davon sparen. Der letzte Abschnitt bergauf ist nicht nur sehr steil, sondern auch technisch anspruchsvoll. Es gibt ein paar seilversicherte Stellen und generell ist es mehr eine Kraxelei als wandern. Gut, dass meine Schuhsohlen noch frisch waren. Zusammen mit zahlreichen Ausflüglern kämpfte ich mich den Berg hoch. Am Gipfel soll man eine ganz tolle Aussicht haben. Danke Wolken sah ich nichts davon. Als dann die Luft auf einmal elektrisch geladen war, machte nicht ich mich rasch auf den Weg nach unten. Noch während des ersten Teils vom Abstieg fing es an zu donnern. Der Regen hielt zum Glück nicht lange an und weiter unten war die Aussicht trotz der dunklen Wolken grandios. Ich kam mir vor, wie in den Alpen. Für die Nacht hatte ich mir eine Übernachtung im Rifugio duca degli Abruzzi reserviert und konnte mich erholen. Kurz nach Ankunft gewitterte es erneut. Ein Gewitter reicht in Italien wohl einfach nicht aus. Eine italienische Familie, die dort ebenfalls übernachtete, sorgte für heitere Stimmung. Im mittelalterlich wirkenden Dorf Santo Stefano hatte ich mir zwei Nächte in einem B&B mit riesigem Zimmer gemietet. Die Unterkunft hatte sogar eine Küche, doch leider war die Auswahl an Lebensmitteln im örtlichen Dorfladen mehr schlecht als recht. Es gab nicht mal Obst oder Gemüse. Da ich an dem Ruhetag dann auch noch meine kaputte Trekkingstock-Spitze auswechseln musste, bekam ich nur wenig Erholung. Das auswechseln der Spitze gestaltete sich nämlich sehr schwierig. Vorsorglich hat Leki die Spitze so fest montiert, dass wohl nur Meister Proper sie ohne Probleme entfernen kann. Immerhin entging ich einem heftigen Unwetter. Der Weg nach Santo Stefano war zwar überwiegend flach, aber trotzdem anstrengend. Ungefähr eine Millionen Fliegen kreisten stundenlang um mich herum und raubten mir damit den letzten Nerv. Da wäre mir Regen dann doch lieber gewesen... Der Corno Grande war natürlich nicht der einzige hohe Berg, den ich bestieg. Im Prinzip wechselte der Trail immer zwischen Tagen mit sehr vielen Höhenmetern Anstieg und Tagen, an denen es überwiegend bergab ging. Manchmal gab es auch flache Abschnitte wie z.B. zwischen Santo Stefano und Populi. In den tieferen Lagen war die Landschaft stark von der mediterranen Landwirtschaft geprägt. Auch diese eher karge Natur gefiel mir. Die Dörfer (unten: Pacentro) zeigten sich überwiegend sanft in die Natur eingebettet und störten das Landschaftsbild weniger als die Dörfer in Deutschland. Ansonsten ist es mir nämlich lieber, wenn ich vom Berg aus keine Zivilisation sehe. Unterkünfte zu bekommen war immer noch schwierig. Auf meine Anfragen bekam ich, so wie z.B. in Pietracamela, überwiegend Absagen. Pietracamela ist das Dorf, welches ich am Tag des Aufstiegs zum Corno Grande durchquert habe. Hinter Populi ging es rund 2000 Höhenmeter auf gut markierten und schmalen Pfaden bergauf bis zum Monte Rotondo. Ganz einfach war der Weg zwar nicht, aber dafür umso schöner. Es ging an einem schmalen Grat entlang. Solche Gratwege gefallen mit ganz besonders. Genauso wie dieser. Am Gipfel war ich dann mal sogar nicht alleine, denn eine italienische Wandergruppe war auch dort. In einer schön gelegenen Biwakhütte übernachtete ich, bevor es am nächsten Tag hinauf zum Monte Morrone ging. Doch bevor ich zum Monte Morrone lief, sah ich einen Gipfel mit christlichen Statuen neben dem Gipfelkreuz. Diese gefielen mir so sehr, dass ich einfach querfeldein hinauf lief. Wie man sehen kann, hat sich die Optik der Berge im Vergleich zu denen in Marken und Umbrien merklich verändert. Das Gras ist überwiegend grün statt gelb und es gibt häufiger felsige Abschnitte. Generell fühlte ich mich oft, als wäre ich "dahoam" in den Alpen, denn optisch könnte ich die nicht immer vom Apeninn unterscheiden. Wie z.B. hier: Grandiose Aussichten waren insbesondere nach langen Anstiegen garantiert, wie z.B. hier mit Blick auf den Lago Campotosto. Die dunklen Wolken kündigten ein (weiteres) Gewitter an und so genoss ich den Ausblick nur kurz. Der Weg bergab zum See war ein richtiger Genuss. In diesem Teil vom Sentiero Italia lernte ich die, wie ich sie nenne, "weglosen Wege" kennen. Diese kommen im südlicheren Verlauf vom SI häufiger vor und zeichnen sich überwiegend durch das das nicht Vorhandensein von einem Pfad aus. Allerdings sind diese meistens sehr gut markiert, wie z.B. in diesem steilen Abstieg durch den Buchenwald. Wenn man von einer Markierung bis zur nächsten läuft, ist die nächste meistens irgendwo in der Ferne erkennbar. Hin und wieder fehlten aber auch die Markierungen, wie z.B. in diesem Abschnitt oberhalb der Baumgrenze. Da hilft dann nur noch GPS. In den Beschreibungen der einzelnen Etappen wird auf den Umstand der fehlenden Markierung oder der fehlenden Wege hingewiesen. Zwar sieht man manchmal "Pfade", doch sollte man es meiden, diesen zu folgen. Fast immer führen sie ins nichts. Öfters mal bin ich ihnen gefolgt und musste mich mit GPS zurück zum Trail navigieren. Manchmal sind die Wege zwar vorhanden, aber mit Pflanzen überwuchert und daher kaum zu erkennen. Wenn es aber nur Farne sind, kommt man trotzdem gut voran. Nicht nur die Wege zu den besonders hohen Gipfeln können anspruchsvoll sein. Manchmal sind es eher die unscheinbaren Wege, die in ein kleines Dorf hinab führen. Bergab nach Cesacastina war der Weg nicht bloß schwer zu erkennen, sondern ich musste auch um steile Felsvorsprünge herum navigieren. Nicht nur fehlende Wege oder Wegmarkierungen können einem das Wanderleben erschweren. Als noch viel nerviger empfand ich die Schafsherden mit ihren mindestens fünf riesigen Herdenschutzhunden. Diese reagieren sehr aggressiv auf alles, was sich auch nur grob in die Nähe ihrer Herde bewegt. Meistens suchte ich mir einen weiten Weg drum herum, wo es nicht selten durch wegloses Gelände ging. Wenn der Schäfer bei der Herde war, war es viel einfacher, denn dieser rief seine Hunde zurück und so konnte ich passieren. Auch die Wälder fand ich wieder sehr schön. Aufgrund der hohen Lage gab es einen hohen Anteil an Buchenwald, der von vielen Wegen durchzogen ist. Die suche nach einem Zeltplatz empfand ich im Buchenwald als besonders unkompliziert. Manchmal wachsen die Bäume an interessanten Stellen. Aber die schönsten Zeltplätze fand ich lustigerweise in Regionen, wo die Suche mir schwieriger erschien. Aufgrund des nahenden Herbstes fand ich am Wegesrand einige interessante Pilze. Seltener sah ich auch schöne Blümchen. Zu Beginn der Etappe sah ich einen sehr schönen Wasserfall. Im Vergleich zu den Alpen sieht man diese im Apennin seltener. Am Ende der Etappe, traf ich mit Ulf den ersten anderen Fernwanderer in Italien. Er prophezeite mir, dass er auch der letzte bleiben werde. Wo er recht behielt... Erfreut darüber, nach so langer Zeit mal jemanden aus Deutschland zu treffen, mit dem man ein längeres Gespräch führen kann, entschieden wir uns dazu, ein paar Tage gemeinsam zu laufen. Die erste Zeltnacht verbrachten wir nach einem heftigen Gewitter mit Hagel direkt auf dem Wanderweg. Nach dem Gewitter wurde es dann auch wieder gemütlicher. Er war im Gegensatz zu mir weniger ängstlich gegenüber den Herdenschutzhunden und lief einfach mitten durch eine große Herde. Es ging alles gut, aber der Schäfer war auch in der Nähe. Dieser empfahl uns ein nahegelegenes Café. Wir beide freuten uns schon auf einen heißen Kaffee, doch leider war das Café geschlossen. Bevor wir die Region Molise betraten, überquerten wir noch einen idyllischen Pass.
    13 Punkte
  3. Zum Thema "Wasser vom Friedhof": so ganz verstehe ich die Problematik nicht: Wo Tote liegen, sind Lebende nicht weit weg. Wo doch, ist das Wasser kaum "Leitungswasser in Trinkwasserqualität". (OK, zum Waschen/sommerliches Entsalzen, Socken putzen usw. taugt's allemal.) Und wo Lebende sind, da gab es für mich bisher ausnahmslos mindestens Wasser, wenn nicht Kaffee, Vino Tinto, was zu Beißen, Einladung zum Wäsche waschen, nette Gespräche mit "Locals", Tipps wie "also da oder dorthin müssen Sie auch noch", und...und...und... Ich genieße bei meinen Wanderungen den Kontakt mit Land und Leuten. Und mein Glaube an das Gute im Menschen ist danach immer irgendwie wie "refreshed". Happy Trails! Christoph
    4 Punkte
  4. Es wird längst Zeit für ein kleines Update zu meinen beiden Rucksäcken: - Pack #2, der Kleine: hat sich übers Jahr bei unzähligen Tagestouren und Wochenendausflügen bewährt, der Härtetest war dann eine 9-tägige Hüttentour in den Alpen. Dort habe ich auch die Gewichtsgrenze erreicht, ab der er für mich nicht mehr wirklich komfortabel zu tragen ist. Die ist bei über 6kg erreicht, darüber polstern die Schultergurte nicht ausreichend. Bei einem BW von 2,5kg, 1kg Essen + 2,5l Wasser ist also Schluss - wird ja aber zum Glück über den Tag leichter Grundsätzlich war ich sehr zufrieden, erst hatte ich eine dünne Falt-Sitzmatte innen am Rücken als Polsterung, diese fing an zu knarzen, dann habe ich sie mit Gummi Kordel aussen befestigt, das hat besser funktioniert. Den Hüftgurt habe ich bei weniger als 5kg selten genutzt, war also auch gut dass man ihn abnehmen kann, obwohl das etwas fummelig ist. Die Seitentaschen waren grade groß genug für 0,5-0,75l Flaschen, würde ich aber beim nächsten Mal etwas großzügiger machen. An den Schulter- + Hüftgurten aus HexMesh habe ich kein einziges mal geschwitzt, anders dagegen am Rücken, da bin ich weiter auf der Suche nach einer Möglichkeit, das zu reduzieren, das kann schon arg unangenehm werden.
    3 Punkte
  5. Ich bin keine Gläubige, aber in den meisten Fällen sind in kleinen Gemeinden die Friedhöfe wahrscheinlich in kirchlichem Besitz. Dem Kirchenheini, der einen Bedürftigen wegschickt, würde ich gleich mal diverse Bibelsprüche entgegenschmettern: "Geben ist seliger denn Nehmen!", "Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt die Liebe Gottes bei ihm?" und besonders "Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt." Da kann man dann gleich auch noch nach Brötchen fragen.
    3 Punkte
  6. Umbrien und Marken --> Bocca Trabaria bis San Martino di Acquasanta --> 323 Kilometer & 13800 Höhenmeter --> 12 1/2 Tage Vor meinem Thruhike in Italien habe ich den Namen der Region Umbrien zumindest schon mal gehört, den von Marken aber nicht. Ab hier folgte der Sentiero Italia nicht mehr anderen bekannten und etablierten Weitwanderwege. Dieser Abschnitt versprach schon allein deshalb abenteuerlicher und wilder zu werden als die beiden bisherigen. Das hat sich auch erfüllt, doch insgesamt hat mich dieser Abschnitt extrem positiv überrascht. Es ist schwer zu sagen, welchen Abschnitt ich am schönsten fand, den alle waren auf ihre Art und Weise schön, doch Marken und Umbrien sind mein Favorit. Doch lest selbst: Auch diesmal bewegt sich der Fernwanderweg Sentiero Italia immer wieder zwischen beiden Regionen hin und her. Der erste Tag war wenig spannend, denn es ging den ganzen Tag an einer Forststraße entlang, wo jedoch keine Autos fuhren. Immerhin war es flach und ich kam schnell voran. Am Abend fand ich dafür einen sehr idyllischen Zeltplatz an einer Art Mini-Gipfel in der nähe einer ungenutzten Kirche. Manchmal fand ich die Zeltplätze an Tagen, wo ich nicht damit gerechnet hätte. Schon am nächsten Tag wurde es spannender, denn es ging zuerst hinauf auf den Monte Nerone (1525m). Der Weg bergauf war top gepflegt, das Wetter perfekt zum wandern, doch es war niemand unterwegs. Zwei bewirtschaftete Hütte unterhalb waren jedoch rappelvoll. Kein Wunder: Parkplätze gab es direkt daneben. Bergab ging es ins winzige Bergdörfchen Pieia, wo es nicht mal eine Bar gibt. Der anschließende Weg führte an einem Berghang vorbei, der für mich ein großes landschaftliches Highlight darstellt. Zuerst ging es durch zwei brückenförmige Gesteinsformationen (ital.: Arco), wie ich sie bisher nur in den USA gesehen habe. Der anschließende Hangweg bot weite Aussichten auf die gegenüberliegende Bergkette. Trotz der Jahreszeit August waren manche Bäume richtig stark orange gefärbt, was einen tollen Kontrast zu den übrigen grünen Bäumen ergab. Mein Zelt baute ich an einer kleinen Stelle am Hang auf. In Ligurien und Toskana/Emilia Romagna waren die Wege fast immer sehr gepflegt, in Umbrien und Marken änderte sich dies deutlich. Bevor es hinab ins Dorf Cagli ging, musste ich den Berg Monte Petrano bezwingen. "Bezwingen" im wahrsten Sinne des Wortes, denn der kleine Pfad bergauf wird sehr selten begangen und ist insbesondere in steilen Abschnitten stark überwuchtert - viele Brombeeren machen einem das Wanderleben schwer. Aus der Beschreibung vom SI wusste ich, was auf mich zukommt, und hatte sicherheitshalber alles innen im Rucksack verstaut. Das Foto zeigt den "Wanderweg": Oben gab es als Belohnung eine Pause bei toller Aussicht. Überwachsen waren die Wege häufiger, aber im späteren Verlauf nicht mehr so schlimm. Wenn es sich bei den invasiven Pflanzen nicht um dorniges Gestrüpp handelt, stört es mich weniger. Laut Beschreibung wäre es zwischen Cagli und Cantiano noch schlimmer geworden - in der Beschreibung wird ausdrücklich davor gewarnt den originalen Weg zu begehen. Daher plante ich an meinem Ruhetag eine Alternative ohne Cantiano über den Weg Nr. 260. Dieser Weg war in gutem Zustand, nur manchmal verlor sich die Pfadspur auf den weiten Weideflächen. Schon seit ein paar Tagen waren die Wiesen mit violetten Blumen überwuchert, die zwar schön anzusehen, aber sehr stachelig sind. Auch in diesem Abschnitt führte mich der SI häufig über Wege an Graten oder entlang von Berghängen, was mir persönlich besonders gefällt. Gemeinsam haben beide Arten das Panorama während des Gehens. Hier z.B. mit Rückblick auf ein Kloster. Oder mit Fernblick auf die hohen Berge wie z.B. den Monte Vettore. Anfangs hatte ich aufgrund der teils sehr niedrigen Lage der Dörfer befürchtet, die Temperaturen würden noch heißer werden als in Ligurien. Bewahrheitet hat sich dies überhaupt nicht, es war stattdessen meist angenehm. Häufig war der Himmel bewölkt und ich erlebte einige zum Teil heftige Gewitter. Ein Tag ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, denn es war ein Tag, an dem sogar in den deutschen Medien von heftigen Unwettern in Italien berichtet wurde. Am Abend zuvor war es noch schön, doch schon in der Nacht hatte es gewittert. Auch am Vormittag war es zuerst nur bewölkt und windig. Da der Weg extrem schön war, hatte ich sehr gute Laune. Der Kontrast zwischen den schroffen Felswänden, den grünen Wäldern und den vereinzelten orange gefärbten Bäumen überwältigte mich. Doch dann regnete es so stark, dass Bäume überhaupt keinen Schutz mehr boten, da von deren Stämme Wasserfälle nach unten flossen. Am Boden hatte sich der Pfad in einen Bach verwandelt. Unterstandsmöglichkeiten fand ich leider nicht. Völlig durchnässt lief ich im strömenden Regen weiter. Erst am späten Abend nach zwei weiteren Gewittern klarte der Himmel ein wenig auf. Der anschließende Gratweg war sehr anstrengend zu begehen, da ein sehr starker Wind wehte und die Sicht in den Wolken gleich null war. Im Rückblick sah der Abschnitt spektakulär aus. Erschöpft schlug ich für eine Pause mittags irgendwo im Nirgendwo mein Zelt auf, um etwas Schutz vor der Witterung zu haben. Dann konnte ich zumindest die nasse Kleidung ausziehen. Oftmals führte mich der SI über einsame Bergwiesen, auf denen Pferde oder Kühe weideten. Das Gras war überwiegend gelb gefärbt, was mir persönlich sehr gut gefällt. Seltener war es grün. Andere Wanderer traf ich abgesehen von kleineren Hotspots selten, es war insgesamt sehr einsam. Kulturell haben Marken und Umbrien auch einiges zu bieten, denn es gibt viele Dörfer, die z.B. 2016 durch mehrere heftige Erdbeben völlig zerstört wurden. Bis heute sieht man einiges davon, denn manche Häuser sind immer noch kaputt. Im Dorf Campi wurde ein Fußballplatz in einen Campingplatz umgewandelt, um Besucher anzulocken, den auch Wanderer spontan nutzen können. Die Nacht dort empfand ich als sehr angenehm, gab es doch auch einen Container mit Duschen. Außer mir waren hauptsächlich Jugendgruppen da, die in riesigen Zelten von Decathlon schliefen. Wasserquellen gab es reichlich am Wegesrand, auch wenn viele nicht in der Karte eingezeichnet waren. Auch jedes noch so kleine Dörfchen hatte mindestens einen Brunnen. Die Wälder bestanden in Ligurien und Toskana/Emilia Romagna zu einem großen Teil aus Buchenwald. Ab diesem Abschnitt wurde der Baumbestand vielfältiger. Insbesondere Eichenwälder gab es häufig. Manchmal war der Bewuchs so dicht, dass es richtig wie im Dschungel aussah. Ein ganz besonderes Highlight war der Aufstieg zum Monte Vettore, welcher stattliche 2476m hoch ist. Der Tag zuvor war mit 2000 Höhenmetern und 30km weniger anstrengend als ich erwartet hatte, da es weder warm noch steil war. Mäßig ansteigend schraubten sich ein gut gepflegte Wege in die Höhe bis zum Monte Patino. Kurioserweise verfolgte mich den ganzen Aufstieg ein Hund aus dem Dorf. Irgendwann verließ ich wohl sein Territorium und er verfolgte mich dann irgendwann doch nicht mehr. Darüber war ich froh, denn ich wollte schließlich niemandem seinen Hund wegnehmen. Die Aussieht vom Monte Patino wirkt auf mich gar nicht wie das Italien, was ich bisher kannte. Hinter dem touristischen Dorf Casteluccio ging es erneut mäßig ansteigend, bis der Pfad auf einem Grat entlang mit grandiosen Aussichten in alle Richtungen weiter bis zu einem Bivacco ging. Die Wälder hatte ich aufgrund der großen Höhe schon längst zurück gelassen. Auf dem Weg zum Bivacco sah ich zum ersten Mal in meinem Leben Edelweiß. Schon lustig, in den Alpen habe ich diese berühmt berüchtigte Pflanze noch nie erblickt. Erst am nächsten Tag ging es direkt in der Früh hinauf zum Gipfel des Monte Vettore, wo ich die Aussicht ganz alleine genießen konnte. Am Weg bergab strömten mir Heerschaaren an Ausflüglern entgegen, doch die waren zu spät, denn kurz nach meinem Abstieg hüllte sich der Gipfel in Wolken. Dahinter war es nicht mehr sehr weit bis zur nächsten Region, die der SI durchquert.
    3 Punkte
  7. Inzwischen gibt es zu den neuen TAR auch ein bisschen Kino: Commercial: XTherm: https://www.youtube.com/watch?v=JcE6mb8U07s Commercial XLite: https://www.youtube.com/watch?v=0wqBfILBvTA&t=220s Soundtest: https://www.youtube.com/watch?v=L1lpKayIKx4 Nur für mich unverständlich bleibt, warum ich die mir nicht jetzt schon unter den Weihnachtsbaum legen kann, sondern bis Januar warten muss.
    2 Punkte
  8. Hallo zusammen! Den heutigen Tag habe ich mal wieder an der Nähmaschine vertrödelt. Nachdem nach langer Wartezeit endlich das 0,66oz Membrane 10 Taffeta ankam, konnte ich mich nicht zurück halten und musste es gleich verarbeiten. Da ich nur einen Winter- und einen Sommerquilt habe, hatte ich schon länger mal vor mir was für den Übergang zu schneidern, besonders für feuchte Verhältnisse. Da ich bisher noch keine Quilts genäht habe, war eine Version aus APEX naheliegend, da es einfach zu verarbeiten ist und natürlich gerade bei Feuchtigkeit besser funktioniert, als meine Daunenquilts. Als dicke habe ich 133g/m² APEX verwendet, womit ich hoffe bis 4 oder 5°C gut schlafen zu können - das wird sich dann herausstellen. Los gehts! Als erstes das Material zuschneiden. Da das APEX doch recht stark bauscht, auf jeden Fall einige cm zusätzlich einrechnen, da der Quilt dadurch "schrumpft". Das Membrane Material kam von RBTR zum Glück schon gerade geschnitten, so dass man es direkt verwenden konnte (bei ExTex sind die Schnittkanten leider meist völlig schief...). Also zwei lagen Membrane und eine Lage APEX ausgeschnitten. Auch wenn das einige Leute sich sparen, wollte ich den Quilt zumindest ein bisschen absteppen, einfach damit er etwas robuster ist und beim packen die APEX Fasern nicht reißen. Der Quilt soll später auch noch einige Wanderungen mitmachen und ich bin kein Fan davon seine Ausrüstung wie rohe Eier behandeln zu müssen. Bei diesem Schritt ist nur die spätere Innenseite des Quilts mit der Wattierung vernäht. Die Steppung ist so gelegt, dass sie beim Nutzen nur auf er Seite bzw unten liegt, also keine Kältebrücken nach oben hin entstehen. Es funktioniert erstaunlich gut, die APEX Faser beim Nähen nach unten zu legen. Anders herum verfängt sich das Zeug ständig im Füßchen, so dass man alles mit Zeitungspapier nähen müsste. Am Fußbereich ist noch ein klein bisschen zusätzliche Watte (eine halbierte Schicht 100er APEX) in der Hoffnung an den Stellen, an denen die Zehen ans Material stoßen der Kompression entgegen zu wirken. Auf die spätere Außenseite kommt ein einfacher Kordelkanal, die Stellen, an denen später Zug auftritt sind mit einem kleinen Stückchen Zeltbodenstoff verstärkt. Der Kordelkanal ist absichtlich ca 5cm nach unten versetzt, so dass man beim zuziehen, nicht direkt die Kordel um den Hals hat. was ich sehr unangenehm finde und man es nie ganz dicht bekommt (zumindest ohne sich zu strangulieren). Das hat mich bei meinen Cumulus Quilts immer gestört. Anschließend werden alle Teile zusammen vernäht. Dazu einfach ein Sandwich machen aus Apex, Innenmaterial und Außenmaterial in dieser Reihenfolge. Einmal rings herum nähen, aber am Fußende eine Öffnung lassen, so dass man den Quilt noch wenden kann (Es reichen ca 20cm, man muss nicht das ganze Fußende offen lassen, wie auf dem Bild). Wenn der Quilt gewendet ist, kann man die Öffnung ebenfalls noch schließen. Für die Fußbox einfach einen Kreis nähen, vom Prinzip genau wie den eigentlichen Quilt: Eine Schicht Apex, Innenseite, Außenseite aufeinander und fast ganz drum herum nähen. Richtig herum stülpen und schließen. Anschließend einfach (auf links) in die Fußbox des Quilts einsetzen. Die eigentliche Fußbox ist bei meinem Quilt nur ca 30cm lang, so dass ich in warmen Nächten ohne Probleme die Füße heraus strecken kann.
    1 Punkt
  9. whr

    PCT 2023

    What is Mars, compared to Jupiter ... Die CYTCer sind eh von einer anderen Welt. Nochmal vielen Dank für die Erfahrungen.
    1 Punkt
  10. Sehr schöner Bericht. Nach dem Bericht der Altmeisterin Thürmer hatte ich eigentlich keine Lust mehr durch Italien zu wandern und ich werde wohl ungefähr in der Lüneburger Heide starten müssen. Wie sah es mit aggressiven Hunden aus?
    1 Punkt
  11. Das befürchte ich auch. Bericht kommt, wird aber noch eine Weile dauern. Nach dem PCT bin ich gleich mal Kopf voraus in ein großes Projekt gesprungen (worden), so dass das höchste der Gefühle war, die Fotos mal ein wenig sortiert zu bekommen. Immerhin sind die Minusstunden vom Sabbatical schon einen Monat früher als geplant wieder rein gearbeitet, und ich kann nächstes Jahr ein oder zwei Wochen mehr wandern. Zwischen den Tagen will ich mich mal auf den Hosenboden setzen und damit anfangen, meine Tour in Prosa zu gießen Danke noch mal für deinen Bericht. Dank dir überholt der SI gerade den Te Araroa auf meiner Prioritätenliste. Wie gut kommt man denn mit Deutsch und Englisch durch? Würdest du dazu raten, meine paar Brocken Urlaubs-Italienisch mit ein wenig Grammatik und Allgemeinwortschatz zu ergänzen?
    1 Punkt
  12. @moyashi Genau so…. Hihihihihi! @ChristophW Das sehe ich genau so! Der Kontakt zum Einheimischen, kann doch sehr nett sein! Habe ebenfalls schon Einladungen zum Kaffee erhalten! ur das Angebot zum Wäsche waschen fehlt noch, hahaha…
    1 Punkt
  13. Mars

    PCT 2023

    Wir sind sicher überholt worden, Jupiter habe ich ausserhalb des Lassen NP getroffen. Er absolvierte gerade einen 60 Meilen Tag, um einen Freund einzuholen. Nachdem er sich über andere Hikende beschwert hatte, die immer mal wieder versuchten, ihm zu folgen, habe ich ihm angeboten, 10 Minuten zu warten, damit er sich nicht mit einem normalsterblichen Hiker wie mir abgeben müsste. Daraufhin erlaubte er mir gnädigst, ca 5 Meilen mit ihm zu wandern. Er war sehr müde und beschwerte sich über dieses und jenes. Dann gab es Hikende mit wesentlich eindrücklicherer Pace als uns. Ein Hiker aus Deutschland mit dem Trailnamen "Boomerang" hatte offenbar bereits auf dem AT einen 40er Schnitt drauf und er absolvierte die CYTC schneller als Jack "Quadzilla" Jones.
    1 Punkt
  14. ...dann aber hurtig! 3 Wochen sind's noch... ...und "Haltestelle Kaufungen" (direkt ab Kassel) liegt direkt am Weg (falls Öffis eine Option sind). Bin den Grimmsteig im Oktober gelaufen bei Herbstlaubpanorma und blauestem Himmel - zum Niederknieen! Eingentlich ist der so schön, der verdient irgendwann mal ein "Play it again, Sam"... Happy Trails! Christoph
    1 Punkt
  15. Wenn ich das so sehe, bekomme ich richtig Lust auf sowas. Ist dann ja auch mal eine neue Herausforderung. Bisher habe ich ja immer nur sehr robuste Stoffe für meine Rucksäcke verarbeitet.
    1 Punkt
  16. RaulDuke

    Vorstellungsthread

    Hi @kleiner_kathrin! Da wohnst du ja quasi direkt auf dem Grimmsteig! Schöne Wandergegend da! Bin im Herbst den Habichtswaldsteig auf Kassels anderer Seite gewandert und habe vor, auf jeden Fall dieses Jahr den Grimmsteig zu laufen…
    1 Punkt
  17. Mars

    PCT 2023

    Hallo Zusammen Ein Freund und ich sind also dieses Jahr am 5. Mai in Campo gestartet. Ohne Permit, dies haben wir aber auch allen gesagt, inkl. der PCTA-Person und die fand es ebenfalls OK. Einen netten Hang-Tag haben wir auch gekriegt. Lasst euch von der Permit-Frage nicht unterkriegen. Ich hatte dann irgendwann einen Permit der kurz vor dem John-Muir Trail gültig wurde. Einen PCT-Hike würde ich persönlich nicht von der Permit-Frage abhängig machen. Die eigene Leistungsfähigkeit zu kennen hilft dann doch mehr. Tragischerweise habe ich viele Menschen gesehen, die nach 400 Meilen Schmerzen in den Schienbeinen hatten und wochenlang pausieren mussten. Wichtiger als ein Permit ist auch, dass man ein grobes Konzept hat, wie man ungefähr wandern will. Ich habe viele nette Menschen getroffen, einige haben in grösseren Orten jeweils die Bier-Qualität quantitativ und mehrere Tage lang getestet. Das mag ja löblich sein, für einen Thruhike über die gesamte Distanz ist es leider nicht unbedingt förderlich. Kein Wunder landeten einige davon bereits im Seiad Valley im ersten Waldbrand. Dann ging es trotzt heftigstem flippen manchmal einfach nicht mehr bis zum Ende, die Klagen über diesen Umstand z.B. auf Instagram waren heftig. Wer zu spät in Oregon/Washington ist, denn bestraft das Feuer. Wer mit frisch abgebranntem Wald ein Problem hat, sollte sich ev. einen anderen Hike suchen. Vieles was im 2018 noch grün war ist nun ebenfalls schwarz. Darunter sind 150 Meilen Non-Stop durch ein Gebiet in dem im 2021 Dixie- und Caldorfeuer brannten. Zu früh in den Sierras ist aber auch nicht lustig. Ich wanderte dort mit einem Australischen Paar, 22 und 23 Jahre alt und hart an der Grenze zum Leicht- und Wahnsinn. Trailrunners waren für die zu schwer, also gab es Nike Air Pegasus. Immerhin hatten wir die Schneefelder im Griff und niemand rutschte aus. Für schwächere Nerven sind aber Microspikes und Schneepickel auch im Juni sehr empfehlenswert. Schneepickel sollte man aber nur mitnehmen, wenn man damit umgehen kann. Es soll Wandernde geben, die den Schneepickel mit der Haue nach oben am Rucksack montieren. Rutscht man damit aus, kriegt man die Haue in den Schädel. Hier in Europa würde ich einen professionellen Schneewanderkurs empfehlen, dort kann man die "Self-Arrest" Technik üben. Wasser in der Wüste war im 2022 überhaupt kein Problem. Es gibt semi-professionelle Wasserdepots oder Caches. Ohne diese müsste man 15 Liter oder mehr schleppen, viele ältere Quellen sind mittlerweile trocken. Die Caches sind gratis, fairerweise sollte man aber ein wenig Bargeld dabei haben, um etwas zu spenden. Der Aufwand, um solche Caches zu füllen ist erheblich. Im 2023 soll der Trail übrigens in der Wüste nicht mehr dem Aquadukt und den riesigen Windfarmen entlangführen sondern durch eine bewaldete Gegend. Der Aquadukt war in den ersten fünf Minuten spannend, danach war man froh über den Wind. @German Tourist Das Essen in den USA ist tatsächlich unter aller Sau. Es ist jedoch nicht nötig, sich Milka-Schokolade zu schicken. Reeses Peanut Butter tuts auch - wenn mehr finanzielle Mittel bereitstehen würde ich auf Justins setzen. Als Schweizer konnte ich ausserdem glücklicherweise ein Pfund Käse am Tag fressen und denn gibt es sogar in akzeptabler Qualität. Nur über die Tierhaltung sollte man sich ev. nicht zu viele Gedanken machen. Bereits im März konnte ich zudem innerhalb von 10 Minuten meine 1550 Kalorien in M&Ms zu mir nehmen. Hikertrash pur, M&Ms in den USA sind genmanipuliert. Macht nix, danach folgte oftmals eine fette Packung Sourpatch Kits. Haribo gabs dann später am Tag.
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  18. Hallo zusammen! Ich bin Martin (50) aus Dresden und lese hier schon seit einiger Zeit fleißig mit. Ich bin am liebsten draußen unterwegs - zu Fuß, kletternd am Fels oder mit einem Faltboot/Packraft. Vor längerer Zeit hab ich auch mal Orientierungslauf gemacht, daher mein Forumsname. Längere Touren unternehme ich z.B. gern in Norwegen oder Tschechien (zu Fuß) bzw. Schweden oder Frankreich (mit dem Boot). Wenn die Zeit nur für eine Tagestour reicht, dann versuche ich meist, in der Sächsischen Schweiz so viele Klettersteige wie möglich in einer Tour unterzubekommen. Dabei kann ich wunderbar auftanken. Mit leichter Ausrüstung habe ich mich kniebedingt seit meinem Auslandsstudium in Melbourne beschäftigt - da war ich noch mit Kraxe unterwegs - hach ja, das ist schon eine Weile her... Inzwischen ist einiges an Zelten, Kochern oder auch Schlafsäcken/Quilts zusammengekommen. Das meistgenutzte und -geliebte Ausrüstungsteil ist wahrscheinlich meine Terra Nova Laser 6 Hüfttasche, denn bei Tagestouren bin ich fast nur rucksacklos unterwegs. Ein bisschen MYOG habe ich auch schon begonnen, z.B. (mit Unterstützung) dieses Kissen hier. Ich freue mich auf den (weiteren) Austausch mit Euch!
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  19. cafeconleche

    PCT 2023

    Die Diskussion gibt es jedes Jahr, und zwar überall. sorry... da triggerst du leider was bei mir... es geht nicht um deine Sicherheit, sondern um die der Bären. Wenn das nicht so wäre, könnte man einfach sagen "hike your own hike", und gut is'. Weil die Bären nämlich getötet werden, wenn sie gelernt haben, prima viele schnelle Kalorien mit Menschen und Zelten zu assoziieren. Das passiert praktisch jedes Jahr. Allerdings - vielleicht zieht das Argument ja besser - gibt es auch tatsächlich immer wieder die Situation, dass so ein "opportunistic bear" das ganze Essen für die nächsten Tage erwischt (z.B. während man den Rucksack / sein Essen nicht zum Kacken mitgenommen hat) und der Hiker plötzlich bar aller Kalorien dasteht und ganz schnell vom Trail muss, um sich irgendwo was Neues zu kaufen. Das war in den letzten Jahren z.B. in der Desolation Wilderness der Fall... dieses Jahr wurde dort Kanisterpflicht eingeführt (für das Stückl reicht allerdings wirklich der kleine BV). Yogi hat dieses Jahr auch ausdrücklich in ihrer FB PCT Gruppe darauf hingewiesen, dass man, wenn man sich bei ihr in KM South einen BV mietet, ihn weiter benutzen darf als bis Sonora Pass/KM North. (Ich bin aber nicht in FB, deswegen kann ich die Fundstelle nicht zeigen).
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  20. @Mia im Zelt Lustig, einige Stationen deiner Rucksack-Odysee bin ich ebenfalls schon durch. Angefangen habe ich mit einem geliehenen Deuter Air contact (zu schwer und auf Dauer zu unbequem). Dann einmal eine große Bestellung online gemacht (wegen Corona alle Läden zu) und Test getragen. Der Exped Lighting 60L passte mir gar nicht, der Vaude Zerum war ähnlich wie der Deuter okay, jedoch keine große Freude. Geworden ist es dann der Osprey Exos 58, der passte auf meinen Rücken wie der Deckel auf den Topf und hat sich für mich trotz seiner Schwächen (fehlende Gurttasche und "gebogener" Packraum) bewährt. Wenn dich der Zug an den Schultergurten belastet, könntest du versuchen, das Gewicht mit Flaschenhaltern an beiden Schultergurten für 05, oder 0,75L Flaschen umzuverteilen. MFH Flaschenhalter Clips fürs Molle-System kosten und wiegen nicht viel, die Flasche wird dann unten noch durch ein Gummiband gesichert, so wie hier. Mir hat diese Umverteilung des Gewichts sehr geholfen. Müsstest du natürlich ausprobieren, ob dich da zwei Flaschen beim wandern nicht stören.
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  21. Schön, dass dir der Mariposa gefällt. Das habe ich fast vermutet... Ich würde mir wegen der Lücke beim Hüftgurt des Mariposa nicht zu viele Gedanken machen... Ich würde erwarten, dass, wenn nicht gerade etwas sehr Steifes unten im Rucksack liegt, die Lücke sich mit der Zeit schliesst. Vielleicht werden die Polster mit dem Gebrauch noch etwas weicher. Wenn ich das Photo anschaue, so scheint mir der Rucksack zu lang zu sein. Die Schultergurte sind ja exakt auf Schulterhöhe. Die Lastkontrollriemen haben so gar keine Funktion mehr. Und du kriegst so gar kein Gewicht auf die Schultern. (Bei Rucksäcken ohne Rahmen und Lastkontrollriemen wäre die Länge wie im Bild ok). Ich denke, die Riemen sollten eher so ansetzen wie beim Atom Packs oder Granite Gear-Rucksack. Ich vermute, das ist auch der Grund, weshalb der Hüftgurt ein Stück nach unten rutscht. Übrigens: Etwa so sah es bei mir mit dem Flex Cap in M/L aus. Ich konnte so das Gewicht nicht gut auf Hüfte und Schultern verteilen (natürlich trage ich gerne das meiste Gewicht auf den Hüften, aber ein kleiner Teil sollte meiner Meinung nach schon auf den Schultern liegen, dann hängt der Rucksack auch stabiler am Körper). Mit Grösse S/M war es dann viel besser.
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  22. In der App vom INT sind ein paar eingetragen, aber die einzig zuverlässige Quelle von Trail Angels ist diese Website. Es ist die einzige, die kontinuierlich upgedatet wird und gibt sehr detailliert an, was die jeweiligen Trail Angels anbieten (z.B. pick up/drop off vom/zum Trail). Das Foto mit dem Seil ist nach unten fotografiert, nachdem ich am Seil raufgeklettert bin. Das war allerdings nicht allzu schwierig, nur ein bisschen eng mit dem Rucksack, aber den hätte man zur Not auch absetzen und hinaufheben (bzw. nobo runterwerfen) können. Die Leiter, die ich nicht fotografiert habe, hat mir mehr zitternde Knie beschwert. Dass sie richtig freischwingend war, wäre übertrieben zu sagen, denn im Boden unten war sie fest verankert, aber zwischen der Bodenbefestigung und der Befestigung am oberen Ende war sie stellenweise nicht fixiert, da aus dem Fels herausgerissen, sodass es über einige Meter hinweg "schwingend" war. Ein Überhang kann dabei nicht entstehen, denke ich, aber es ist auf jeden Fall beängstigend mit schwerem Rucksack und ich bin froh, nicht habe hinaufklettern zu müssen. Die Länge der Leiter würde ich auf 10m schätzen. Da der Shvil aber recht gut gepflegt wird, kann ich mir gut vorstellen, dass die Sache bis zur nächsten Saison repariert wurde. Im letzten Abschnitt vor Eilat gab es auch so eine Stelle, wo die Leiter aus dem Fels herausgebrochen war, daneben war aber ein stabile Leiter angebracht worden.
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  23. @J_P Job gekündigt. @Matthias Das Profil war schon vorher ziemlich flach geworden. Doch wenn die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort so begrenzt sind, schiebe ich den Ersatz der Schuhe auch mal vor mich her. @TopperHarley In welchem Teil vom Apennin möchtest du denn eine Tour machen? Dieses Gebirge ist schließlich etwa 1500km lang. ___ Toskana und Emilia Romagna --> Passo Cento Croci - Bocca Trabaria --> 394 Kilometer & 15500 Höhenmeter --> 14 1/2 Tage Der Ruhetag in Varese Ligure tat richtig gut. Da ich ein paar Tage zuvor meine Sonnenbrille verloren hatte, musste ich mir in dem Dorf eine neue kaufen. Zur Auswahl hatte ich nur eine mit 15€ überteuerte und billige. Diese hielt auch nicht sonderlich lange, denn die Beschichtung rieb sich rasch ab und die Sonnenbrille musste im weiteren Verlauf der Tour erneut ersetzt werden. Der Sentiero Italia verläuft immer an der Grenze zwischen der Toskana und Emilia Romagna und wechselt immer wieder zwischen beiden Regionen hin- und her. In diesem Abschnitt verläuft der SI zu 90-95% gleich mit der "Grande Escursione Appennica", die auch markiert ist. Noch häufiger sind allerdings die Markierungen vom E1, der in diesem Abschnitt außerordentlich gut markiert ist. Die Markierungen vom Si findet man selten, eigentlich nur dann, wenn der Weg anders verläuft als die GEA. Ab Varese Ligure erfolgte für mich der längste Resupplyabstand auf dem ganzen Trail, denn ich musste für sechs Tage Lebensmittel einpacken. Zusammen mit 3,5 Litern Wasser wog mein Rucksack mehr als 12kg. Viel zu schwer für dieses Modell, wie ich spätestens dann feststellen musste. So richtig auf der Hüfte lag das Gewicht nicht und an dem ersten Tag taten ständig meine Schultern weh. Dies führte zu zahlreichen kurzen Pausen, einfach um den Rucksack absetzen zu können. Auch war es eine Motivation viel zu essen, um das Gewicht zu erleichtern. Natürlich ging es anfangs fast nur bergauf - das ist ja irgendwie immer so. Zumindest führte der Weg überwiegend durch schattigen Wald, was bei den sommerlichen Temperaturen ganz angenehm war. Am nächsten Tag ging es dann in die Berge - aber nicht für ein paar Stunden, sondern für mehrere Tage. So lange sollte ich oben auf baumlosen Hängen und über aussichtsreiche Gipfel wandern. Doch zuerst musste ich noch den Passo della Cisa überqueren - ein bei Motorradfahrern sehr beliebten Pass. So beliebt, dass es mir vorkam, als würde dort eine Großveranstaltung stattfinden. Die Auswahl in den kleinen Läden am Pass war sehr bescheiden. Die Landschaft war nur kurz "toskanatypisch", danach ging es bergauf in die Berge. Zuerst noch durch Wald, welcher bald mit Gras und Heidelbeeren bewachsenen Hängen wich. Diese verführten ebenfalls zu vielen kleinen Pausen. Da die Tage noch sehr lang waren, musste ich mich nicht zu sehr beeilen um mein Tagespensum zu schaffen. Die Pfade führten häufig oben am aussichtsreichen Grat oder durch breite Hochtäler und waren oftmals sehr steil, doch selten schwierig. Da die Sonne mehrere Tage am Stück durchgängig schien und Wolken nur zu Dekorationszwecken am Himmel zu finden waren, war es schwierig einen schattigen Platz für eine längere Pause zu finden. Der Versuch mit meiner 3mm-Evazote Schatten zu erzeugen, misslang aufgrund des Windes. Auch wenn die Wetterapp für die Talorte immer noch Temperaturen um 30 Grad anzeigte, fand ich es hier deutlich angenehmer als in Ligurien. Die Berge sind etwas höher und zudem wirkte der leichte Wind erfrischend. Eine besondere Erfrischung aber waren die Bergseen, die es in diesem Abschnitt gab. Nach einem Bad fühlte ich mich frisch und sauber - zumindest bis der nächste Anstieg erfolgte. Die Anstiege waren meistens sehr steil aber nur ein paar hundert Höhenmeter lang. Trinkwasser konnte ich häufiger auffüllen als in Ligurien. Neben den Bergseen gab es auch ein paar Bäche. Der Skiort Abetone liegt ein klein wenig abseits vom Trail, doch nach fast sechs Tagen ohne Einkaufsmöglichkeit gibt es keine Alternative. Auf eine Übernachtung verzichtete ich, da die Hotels dort mit über 100€ pro Nacht sehr teuer waren. Anschließend ging es natürlich mal wieder viele Höhenmeter steil bergauf. Im Gegensatz zu Ligurien waren hier deutlich mehr andere Wanderer unterwegs. Auf vielen Gipfeln teilte ich mir die Aussicht zusammen mit italienischen Wanderern. Da die Italiener selten Englisch sprechen erfolgten Gespräche mit Händen und Füßen - auch wenn ich vor Beginn meiner Tour ein paar Worte Italienisch gelernt hatte. Zudem sah ich in diesem Abschnitt auch ein paar Pfadfindergruppen, die sich mich sehr großen Rucksäcken die Berge hochschleppten. Südlich von Toskana und Emilia Romagna sah ich sie nicht mehr. Die meisten Nächte zeltete ich wild oder neben verschlossenen Hütten. Einmal sah ich dabei einen ganz besonders imposanten Sonnenuntergang. Immer wieder sah ich Plätze, die wie inoffizielle Zeltwiesen aussahen. Neben flachen Stellen mit plattem Gras gab es auch einige Feuerstellen. Eine Nacht verbrachte ich in einem Rifugio, nachdem ich dort mehrfach angerufen hatte. Interessanterweise sah ich auch neben den Rifugios immer wieder ein paar Zelte stehen. Nach der Nacht im Rifugio passierte ich meine erste Schafsherde. Da diese eingezäunt direkt neben einer Forststraße in Laufweite von zwei Berghütten weidete, machte ich mich zunächst keine Sorgen. Die Herdenschutzhunde entdeckten mich (und ich sie) erst, als ich schon fast an der Herde vorbei war. Bevor ich reagieren konnte, hatte bereits ein Hund zugebissen. Zum Glück traf er nur mein Hosenbein. Geschockt und zitternd machte ich mich auf den Weg. Die weiteren Herden in diesem Abschnitt waren zum Glück weiter weg oder wurden von menschlichen Schäfern begleitet. Im Dorf Pracchia nahm ich den Zug und fuhr in die Stadt Pistoia, wo ich ein Ruhetag im Hotel machte. Auf dem Trail selber war es schwer eine Unterkunft zu bekommen, da im August ganz Italien Ferien hat und die meisten Hotels & B&Bs restlos ausgebucht sind. Übrig bleiben nur noch ein paar teure Hotels oder die Städte. Das Hotel weigerte sich meine Wäsche zu waschen. Dies sollte mir in Italien noch häufiger passieren. Zwar gibt es in vielen Ortschaften Wäschereien mit Selbstbedienungswaschmaschinen, doch wenn die Anleitung nur auf Italienisch ist, kann dies tückisch sein. Südlich von Pracchia führt der SI wieder vermehrt durch bewaldete Abschnitte und es sind auch weniger Touristen unterwegs als zuvor. Trotzdem gibt es immer wieder tolle Aussichten, da die Pfade gerne an Hanglagen verlaufen. Die Einkaufsmöglichkeiten nehmen ebenfalls zu, was den Rucksack merklich erleichtert. Auch das Wetter wurde angenehmer, gab es doch den ein oder anderen erfrischenden Schauer. Die Gewitter waren jedoch nie gefährlich, da die dichten Buchenwälder einen guten Schutz boten. Rund um das Dorf Varghereto, wo ich eine Nacht im sehr empfehlenswerten Astro Camp zeltete, wurde die Landschaft richtig spektakulär. Zwar war die Landschaft immer noch stark bewaldet, doch die grauen Hügel aus feinem grauen Gestein sahen sehr interessant aus. Gesehen habe ich so eine Landschaft sonst noch nirgendwo in Europa. Zumeist hatte ich diese Pracht auch noch für mich alleine. Auch die Berggrate bestanden manchmal aus diesem Gestein. Bocca Trabaria ist eine Passstraße, die bei Motorradfahrern beliebt ist, aber für Wanderer nichts zu bieten hat. Es gibt nicht mal eine Bar oder ein Restaurant. Doch hier endet der Abschnitt in Toskana und Emilia Romagna, denn die Region Marken beginnt dort.
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  24. Heefe

    Ich bin dann mal weg ...

    Bin vor einer Woche vom PCT zurück. 29.03 bis 11.09, habe mir schön Zeit gelassen, vor allem am Anfang. Ende November geht es dann weiter nach Neuseeland den TA wandern bis ca Mitte März. Danach geht es nach Japan, wo ich den Michinoku Coastal Trail wandern möchte und eventuell vorher noch den Kyoto Trail. Die Planung läuft. @OskaWie viel Zeit hast du für den TA geplant? Ist ja schon recht zeitig und mittlerweile scheinst du ja schon dort zu sein. Viel Spaß schonmal :).
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  25. ULgeher

    Rucksackgestell

    Wieder mal habe ich alte Ausrüstung ausgemistet. Dabei habe ich einen alten REI Flash 50 Rucksack, der am Ende seines Lebens angelangt war, zerlegt. Ich mache das manchmal aus Interesse, manchmal um Schnallen und dgl. zu rezyklieren. Dabei habe ich mit Erstaunen festgestellt, wie dünn und leicht die Aluröhrchen sind, die zur Formung des Rückenteils verwendet wurden. Der Rucksack hat über die Jahre einiges erlebt, die Röhrchen sahen aber noch super aus. Bei meinem letzten Rucksack habe ich ja Aludraht genommen, ich hätte aber wohl das Gewicht des "Gestells" mit Röhrchen glatt halbieren können ist vielleicht auch für andere als Lösung interessant. Hier ein paar Bilder: Aussendurchmesser ist 5.5mm, Wandstärke gemessen 0.94mm. Hier die beiden Röhrchen. Gewicht beide zusammen 46g. Sie waren in einer Führung auf einer durchlöcherten dünnen PE-Platte befestigt. Die Stabilität kam aber definitiv von den Röhrchen.
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  26. Nachdem ich lange an einem komplexen 3-D-Schnitt mit aufwändiger vorgeformter, fester Fußbox und vorgeformten Schulterbereich getüftelt hatte, habe ich mich dann doch kurzerhand für diesen Klassiker hier entschieden. Stoffe und Maße: Material außen: Micro-Double-Ripstop-Nylon, kisscoating, winddicht, 34 g/m² Material innen: RS-Nylon, daunendicht, 10den, 27 g/m², weinrot Füllung: 100er Apex Säume: Supplex-Nylon, 115 g/m² Gewicht ca. 642 g Länge 190 cm Breiten: 133 cm oben, 145 cm maximal, 120 cm unten (flache Eiform) Die Breite nutzt einfach den Stoff maximal aus. So kann ich reichlich Klamotten drunter anziehen, und mich dennoch gemütlich in das Teil einwickeln. Ausgebreitet, Fußende unten. Der untere Tunnelzug ist spontan etwas vom Rand abgesetzt, da ich keine Fläche zum komplett Ausbreiten der Stoffe hatte und der Innenstoff dann doch etwas kürzer war. Die Füllung ist mit zwei Quernähten zusätzlich am Innenmaterial festgenäht, was sich als fummelig erwies. Krumme Nähte mindern zum Glück nicht die Wärmeleistung. Kältebrücke konnte ich auch keine feststellen, das Apex drückt die Lücke regelrecht zu. Hier nochmal der Breitenvergleich: Die Camsnaps ergeben eine effektiv ca. 73 cm lange Fußbox. Wenn man die KamSnaps dicht greift und zum Öffnen leicht „ankippt“, reißt da auch nichts aus. Hier ganz am Anfang, der obere Tunnelzug wird auf links angesteppt. Später dann nach vorne geklappt und mit der umlaufenden Hauptnaht mitgefasst. An den Enden sind kurze Schlaufen aus Paracordmantel angesteppt, dort wird die elastische Kordel verknotet. Wie macht er sich? Das Prinzip mit den Tunnelzügen und KamSnaps funktioniert besser als gedacht. Die obere Kordel baumelt dann zwar lose herum, stört mich aber nicht. Unten muss man tüchtig zerren, bis es nicht mehr „zieht“. Der windabweisende Oberstoff bringt gerade im Tarp nochmal spürbaren Wärmerückhalt. Die Idee ist nicht von mir, ich habe einen Deckenschlafsack aus einem alten Yeti Fighter 500 dry genäht und damit nur gute Erfahrungen gemacht. Der hat einen beschichteten, extrem wasserabweisenden Oberstoff. Da benötigt man keinen zusätzlichen Biwaksack (was für mich ohnehin nie eine Option im UL-Setup war). Meine untere Temperatur habe ich mit 10°C veranschlagt. Drunter kommt dann der umgenähte Yeti mit. Passt gut in einen STS 8 Liter Ultra-Sil Drybag, wenn er erst mal drin ist Nähtechnologisch würde ich beim zweiten Mal die Isolation lagerichtig auf den Innenstoff mit Abstand zur späteren Nahtline rundum ansteppen, das Obermaterial lagerichtig auflegen, die reichliche Nahtzugabe zum Hohlsaum auf die Innenseite wickeln und alles rundum feststeppen. Dann hätte man nur eine Lage Apex am Saum. So nähe ich immer die Schlafsäcke um, da geht auf Links drehen meistens nicht. Aber mit auf Links drehen, alles zusammensteppen und auf rechts drehen hat es ja am Ende auch geklappt. Vielen Dank an alle, für das Teilen von Ideen und Tipps
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  27. @Percy1992 vor kurzem habe ich mir auch einen Apex100-Quilt als reinen Sommerquilt genäht. Für mich als Warm-Schläfer ausreichend. Außerdem kann man mit langer Unterhose, Langarmshirt, Inlet beliebig upgraden.
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  28. Ist doch ganz einfach: Ich pack alles, was mitmuss, auf einen Haufen, also "skin out weight", stelle fest: 3 Kg zuviel...dann nehm ich 4 Kg ab und bin beim Total weight wieder UL!!
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