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Ultraleicht Trekking

Skills


Seb

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Ein Begriff, der seit einiger Zeit in diversen Diskussionen stark in den Vordergrund gestellt wird, ist "Skills", auf deutsch also etwa "Fähigkeiten". Gemeint ist damit wohl der Gedanke, daß es auf besondere Fähigkeiten und Erfahrungen ankommt, um die UL-Ausrüstung richtig anwenden zu können.

Mich stört an dieser Argumentationsweise so Manches:

a) Warum sollten beim UL-Trekking (ausrüstungsbezogene) Fähigkeiten notwendig sein, die über die Grundfähigkeiten des Trekkings selbst hinausgehen ? Ist UL-Ausrüstung minderwertiger, gar gefährlicher, so daß deren Nutzung nur den ganz besonders Begabten zu empfehlen ist ?

B) Geraten wir nicht in Versuchung, uns selbst gegenseitig besonderes Heldentum zu bescheinigen in der Abgrenzung zu den armen UH-Unerlösten ? Nach dem Motto "Seht, ich habe ein Tarp abgespannt !" ? Ist ein Tarp aufzubauen nicht sogar einfacher als ein gestängeintensives Kuppelzelt ?

c) Was sind überhaupt die besonderen, UL-spezifischen Skills in der Ausrüstungsanwendung ? Beim Schlafsack fällt mir schonmal nichts ein. Reinschlüpfen, zumachen, fertig. Daß ich Daune nicht nass werden lasse, gilt für UL genauso wie für UH. Und beim Zelt respektive Tarp ? Daß es sich nicht empfiehlt, in einer Senke zu nächtigen oder beides so aufzubauen, daß Wind/Regen reinpfeift, gilt bei beiden.

d) Besondere Skills in der Auswahl der Ausrüstung ? Wenn man einmal den Grundgedanken verinnerlicht hat, daß es überhaupt so etwas wie UL-Ausrüstung gibt, kann man mittlerweile aus einem großem Sortiment auswählen. Sagen wir mal so: Dazu gehört dann eher ausreichend Kapital als besondere Skills, das Zeug ist ja nun wirklich nicht billig. Sind es also wirklich Skills, die man benötigt, um statt im UH-Aldi lieber im UL-Feinkostladen zu kaufen ?

e) Ein grosser Bereich ist natürlich MYOG. Hier ziehe ich den Hut vor jedem Nähmaschinenanwender. Das sind wirklich Fähigkeiten, keine Frage. Aber es sind handwerkliche Fähigkeiten, die auch eine Schneiderin mitbringt, deren Outdoorerfahrung sich auf den Sonntagsnachmittagsspaziergang beschränkt - also auch nicht UL-spezifisch.

f) Bleibt vielleicht noch der Bereich Multi-Use, d.h. die Abstimmung der Ausrüstung auf das notwendige Minimum. Dazu gehört dann eine genaue Einschätzung der Verhältnisse auf der Tour, um keinen Fehler zu machen. Bloss muss das der UH-Trekker genauso machen. Auch er gerät in Schwierigkeiten / Gefahren, wenn seine Ausrüstung nicht auf die Tour abgestimmt ist.

Fazit: Für mich ist UL keine Frage (besonderer) Skills, die über die "normalen" Outdoor-Skills hinausgehen. UL ist eine Philosophie, deren man sich öffnen muss und die einen anderen Blickwinkel auf das Draussen-sein hat. Nicht mehr, nicht weniger. Ist dieser Schritt gemacht, genügen die Skills der UH-Trekking-Zeit völlig.

Freue mich auf die Diskussion !

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Was mich nervt, ist die Trennung zwischen UH und UL :lol:

Fähigkeiten gehören immer dazu, egal was Du machst. Fahre ich MTB brauche ich entsprechende Fähigkeiten, fliege ich ein Flugmodell brauche ich entsprechende Fähigkeiten. Wenn ich ein Fahrrad kaufe brauche ich entsprechende Fähigkeiten, sonst lande ich mit einem falschen Rad im Wald. So what?

Für mich ist das draußen Rumlaufen keine Philosophie, ich mache es einfach, wenn ich mal Zeit finde.

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Hei!

Ein Begriff, der seit einiger Zeit in diversen Diskussionen stark in den Vordergrund gestellt wird, ist "Skills", auf deutsch also etwa "Fähigkeiten". Gemeint ist damit wohl der Gedanke, daß es auf besondere Fähigkeiten und Erfahrungen ankommt, um die UL-Ausrüstung richtig anwenden zu können.

Eventuell liegt da schon der Hund begraben! Ich würde jene "Skills"/Fähigkeiten einfach so interpretieren, dass mit zunehmender Erfahrung/Fähigkeiten weniger den Versprechen der Industrie geglaubt und mehr alternativen Lösungsansätzen vertraut wird, die eben dann jene oft besungene Gewichtsspirale auslösen (das sind also im Ansatz gar keine spezifischen "UL-Skills", führen aber letztlich eben zu UL-Ausrüstung).

Das hat nichts mit UL-Übermenschentum zu tun, aber insbesondere Trekking-Anfänger (ich selbst bin auch lange noch kein "alter Hase") glauben halt einfach gewisse "Regeln", die dann in der Summe zu UH-Ausrüstung führen (alles ja alt bekannt: schwere Stiefel um die Knöchel zu schützen, Goretex damit man bei strömendem Regen staubtrocken bleibt, robustes Tragegestell damit der Rücken geschont wird, Expeditionszelt um in heimischen Wäldern ein Wochenende zu verbringen...).

UL ist eine Philosophie, deren man sich öffnen muss und die einen anderen Blickwinkel auf das Draussen-sein hat. Nicht mehr, nicht weniger.

Für mich hingegen zugleich mehr UND weniger: UL ist für mich in dem oben beschriebenen Ansatz Teil eines Gesamtkonzepts, die Welt und insbesondere unsere Konsumwelt zu betrachten und daraus meine Konsequenzen zu ziehen.

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... um die UL-Ausrüstung richtig anwenden zu können.

du hast da wohl was grundlegend falsch verstanden. die skills dienen nicht dazu, ausrüstung anzuwenden, sondern dazu ausrüstung zu ersetzen. d.h. dank deiner skills musst du gewisse ausrüstung gar nicht mehr mitnehmen. darin unterscheidet sich die UL- grundlegend von der UH-"philosophie".

wenn du z.b.

- mit holz ein kochfeuer bauen kannst, brauchst du weder kocher noch brennstoff mitzunehmen.

- deinen lagerplatz so auswählen kannst, dass er weich, trocken, "warm" und windgeschützt ist, brauchst du weder einen dicken schweren schlafsack noch eine ebensolche iso-matte mehr mitzunehmen, es reicht dann ein vergleichsweise leichtes modell, ohne dass du deswegen weniger schlafkomfort hast.

- wurst, brot, käse etc. mit den zähnen abbeisst, brauchst du kein messer mehr mitzunehmen. ;)

etc. etc.

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Ergänzend zu Dani möchte ich noch hinzufügen, dass diese "Skills" natürlich auch jedem anderen Wanderer zur Verfügung stehen und nicht UL exclusiv sind. Sozusagen entsprechen sie dem gesunden Menschenverstand (z.B. wingeschützter Lagerplatz, statt offenem Grat). Leider stelle ich immer stärker fest, dass eben solche eigentlich grundlegenden Dinge den meisten heutzutage ab gehen. Die meisten Wanderer die ich unterwegs treffe verlassen sich mittlerweile blindlings auf die Ausrüstung. Geht dann mal was nicht so wie gewollt (z.B der Hering bleibt nicht im Boden) ist schnell der Schuldige gefunden: die Ausrüstung bzw. der Hersteller. Ein ULer (und jeder mit gesundem Menschenverstand hätte einfach zeitnah einen dicken Stein auf den Hering gelegt...

Sozusagen ist das Hinterfragen der Werbeversprechen eine besondere Fertigkeit. Egal ob es um die Sturmstabilität von Zelten geht (ein ULer kommt mit weniger Zelt aus, dank guter Platzwahl), der Atmungsaktivität von Regenjacken (ich sag nur Windhemd, Schirm und co), der Wasserdichtheit und Blasenfreiheit von Wanderstiefeln, etc.

Vielleicht ist für den ein oder anderen der Aufbau eines Tarps einfacher wie der eines Geodäten. Um aber beide im selben Gebiet nutzen zu können, ist für das Tarp die Platzwahl deutlich wichtiger.

Der ULer hat z.B. auch gelernt seinen Rucksack so zu packen, dass er kein stabilisierendes Tragegestelll mehr benötigt. Versagt der Kocher, baut er sich rasch einen neuen. Er kommt dank guter Planung mit weniger Kleidung UND mit weniger Schlafsack aus. (Er hat erkannt, dass sich beides ergänzt)

Ultraleicht unterwegs zu sein, heißt mehr als nur auf das Gewicht jedes einzelnen Gegenstandes zu achten. Es zeigt sich vielmehr im Zusammenspiel der Umwelt, der Ausrüstung und der Person!

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du hast da wohl was grundlegend falsch verstanden. die skills dienen nicht dazu, ausrüstung anzuwenden, sondern dazu ausrüstung zu ersetzen. d.h. dank deiner skills musst du gewisse ausrüstung gar nicht mehr mitnehmen. darin unterscheidet sich die UL- grundlegend von der UH-"philosophie".

wenn du z.b.

- mit holz ein kochfeuer bauen kannst, brauchst du weder kocher noch brennstoff mitzunehmen.

- deinen lagerplatz so auswählen kannst, dass er weich, trocken, "warm" und windgeschützt ist, brauchst du weder einen dicken schweren schlafsack noch eine ebensolche iso-matte mehr mitzunehmen, es reicht dann ein vergleichsweise leichtes modell, ohne dass du deswegen weniger schlafkomfort hast.

- wurst, brot, käse etc. mit den zähnen abbeisst, brauchst du kein messer mehr mitzunehmen. ;)

etc. etc.

Der Gedanke gefällt mir gut. "Skills" ANSTELLE von Ausrüstung. Aber leider finde ich diesen Gedanken (zu) wenig in den diversen Threads wieder. Dort drehen sich fast alle Beiträge um Ausrüstung: Noch leichterer Schlafsack, noch leichterer Kocher, noch leichterer xy.

Und um an Bastis Thread "Zukunft von UL" anzuknüpfen: Vielleicht sollte es mehr in die von Dani angesprochene Richtung gehen.

Ein Topic "Skills" könnte ja durchaus ein Gegengewicht zum Topic "Ausrüstung" sein. Und dort hinein dann z.B.Threads wie "Aufbau eines Kochfeuers". Oder geht das zusehr in Richtung diverser Bushcraft-Foren ?

Ergänzend zu Dani möchte ich noch hinzufügen, dass diese "Skills" natürlich auch jedem anderen Wanderer zur Verfügung stehen und nicht UL exclusiv sind. Sozusagen entsprechen sie dem gesunden Menschenverstand (z.B. wingeschützter Lagerplatz, statt offenem Grat).

(...)

Ultraleicht unterwegs zu sein, heißt mehr als nur auf das Gewicht jedes einzelnen Gegenstandes zu achten. Es zeigt sich vielmehr im Zusammenspiel der Umwelt, der Ausrüstung und der Person!

Das ist eigentlich der Ausgangspunkt meiner Diskussion - Skills sind unabhängig von der gewählten Ausrüstung immer erforderlich - egal ob UL oder UH. Basti hat es vielleicht besser auf den Punkt gebracht.

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... Aber leider finde ich diesen Gedanken (zu) wenig in den diversen Threads wieder. Dort drehen sich fast alle Beiträge um Ausrüstung: Noch leichterer Schlafsack, noch leichterer Kocher, noch leichterer xy.

ja, da hast du vollkommen recht. das ist leider so. die gear-junkies haben auch hier das ruder fest im griff. ist eben sexier neue ausrüstung zu kaufen, als über "uralte" outdoor-weisheiten zu diskutieren. ;)

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Ich finde es imho auch etwas abstrakt über praktische Fähigkeiten zu schreiben/ diskutieren, die doch am besten in der Praxis erworben/ vermittelt werden.

aber wo, wenn nicht hier, willst du die ideen und denkanstösse verbreiten. du kannst ja schlecht mit jedem neuen ULer persönlich auf tour gehen, um ihm dein wissen und können vorzuführen?

sehe da keine praktischen probleme. die erfahrung muss, wie mit allem anderen, jeder für sich machen. aber ihn überhaupt auf die idee zu bringen, das sollte eigentlich schon hier in diesem forum möglich sein. ausser natürlich, wir hätten gar keine skills, da wir uns viel lieber auf neue, geile, sexy ausrüstung (akutell z.b. schneidunterlagen!!! - schneiden? wozu? unterlage???) verlassen.

***

hier mal zwei praktische denkanstösse:

- sättigungstrinken. sich zwingen bei jeder wasserquelle aber ganz sicher am morgen nach dem frühstück mind. 1l wasser zu trinken. dadurch braucht man viel weniger wasser für unterwegs mitzuschleppen. wir sind zwar keine kamele aber ein wenig kapazität haben auch wir.

- eat low, sleep high. nachtessen und schlafstelle örtlich von einander trennen, da sich am schönen see/fluss unten über nacht meist die kalte luft sammelt, begibt man sich nach dem nachtessen irgendwo auf einen höher gelegenen, gut geschützten "stealth" zeltplatz. vorteil: leichterer schlafsack, matte, weniger luftfeuchtigkeit = weniger kondens?

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aber wo, wenn nicht hier, willst du die ideen und denkanstösse verbreiten. du kannst ja schlecht mit jedem neuen ULer persönlich auf tour gehen, um ihm dein wissen und können vorzuführen?

sehe da keine praktischen probleme. die erfahrung muss, wie mit allem anderen, jeder für sich machen. aber ihn überhaupt auf die idee zu bringen, das sollte eigentlich schon hier in diesem forum möglich sein. ausser natürlich, wir hätten gar keine skills, da wir uns viel lieber auf neue, geile, sexy ausrüstung verlassen.

Was haltet Ihr denn von meinem obigen Vorschlag, eine Rubrik "Skills" als Gegengewicht zur Rubrik "Ausrüstung" aufzumachen ? Wir sehen dann ja, ob es Inhalte dafür gibt, ob sie verbal vermittelbar sind etc.

Natürlich nur, wenn das jetzt nicht ein zu grosser Aufwand für den Admin ist, kenne mich mit Forenverwaltung leider nicht aus.

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OT: Ein Forum für Skills wäre technisch gesehen kein Problem.

Im Thread zu neuen Foren hatte ich diesen Gedanken auch mal ins Spiel gebracht:

Und dann noch etwas, was mir aufgefallen ist: viele Beiträge in "Ausrüstung" drehen sich um: Skills! Hier wird ja verschiedentlich immer wieder wert darauf gelegt, dass Skills/Erfahrung wichtiger sind/ist, als Ausrüstung.

Warum betonen wir das nicht ganz deutlich, mit einem Forum für "Skills & Erfahrung - UL in der Anwendung", oder sowas? Wäre das nicht gut und wichtig?


"Praktiken und Skills" war dann mein Vorschlag für einen neuen Forenbereich.

Hatte damals keinen Anklang gefunden. Ich fänd's immer noch ganz gut.

In der Brex hatte es eine kleine, improvisierte Abstimmung gegeben: die klare Mehrheit der Anwesenden hatte sich dafür ausgesprochen, dass es im Moment "weder zu viele, noch zu wenige Forenbereiche gibt", dass also im Moment alles grob so ist, wie man es braucht.

Kenntnis zu den Übersichtsseiten wie "Aktive Themen" vorausgesetzt, sollte ein Forum mehr kein echtes Problem darstellen.

Wie man an den anderen neuen Forenbereichen sieht, ist alleine die Schaffung eines solchen Bereiches noch kein Garant für eine allgemeine Belebung dieses Diskussionsbereiches.

Aber dem Thema "Skills" explizit Raum zu geben, halte ich persönlich durchaus relevant und interesssant.


Zurück zum Ausgang dieses Themas:

Ich denke nicht, dass ULer gegenüber klassischen Trekkern mehr oder bessere Fähigkeiten erwerben müssen. Es sind aber durchaus andere, spezielle Fähigkeiten.
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Vor kurzem habe ich einen recht umfangreichen, mehrteiligen Artikel zur Diskussion Barfußschuhe vs. traditionelle Laufschuhe gelesen. Unterm Strich befürworteten die Barfuß-/ Minimalschuh Anhänger den Verzicht auf jegliche künstliche Unterstützung und das Wiedererlernen einer effizienten Lauftechnik.

Interessant war vor allem das Statement eines Vertreters der großen Laufschuhhersteller (weiss jetzt nicht mehr ob er von Nike oder Asics war) die sich immer noch gegen Minimalschuhe in ihrer Kollektion wehren. Sinngemäß hat er folgendes gesagt:

"Wir haben eine Vetantwortung unseren Kunden und ihrer Gesundheit gegenüber. Wir können nicht kontrollieren, wer unsere Schuhe tragen wird. Was, wenn es nicht der durchtrainierte Spitzenathlet mit perfekter Körperhaltung ist? Sondern jemand, der nach Jahren vor dem Fernseher von der Couch aufsteht und denkt er könnte direkt loslaufen? Dann würde er sich mit Schuhen ohne integrierte Unterstützung schwer verletzen können. Das wäre dann unser Mitverschulden! Dieser Verantwortung müssen wir gerecht werden!"

Klingt meiner Meinung nach irgendwie recht heuchlerisch nach Gutmensch. Unterm Strich lese ich da nicht das Verantwortungsvewusstsein, sondern eine Selbstabsicherung heraus. Um jetzt den Bogen zu unserem Thema zu schlagen: ähnliches hat schon Ray Jardine festgestellt. Die Outdoorindustrie überkonstruiert ihre Produkte um sich unter anderem vor Regressansprüchen bzw. Garantiefällen zu schützen. Dem Kunden werden so teilweise jede Kenntnisse und jede Sorgfalt im Umgang mit den Produkten abgesprochen. (Wenn ich mir aber mal die Rucksäcke der Reisenden und Pendler an den Bahnhöfen angucke und wie diese gepackt sind, ist das wohl zum Teil begründet...)

Das heisst, dem Kunden werden die Fähigkeiten abgesprochen, über die er "eigentlich" verfügen sollte um sich draußen zu bewegen. Rucksäcke werden x-mal verstärkt. Zelte bekommen Farbmarkierungen und eingenähte Gebrauchsanleitungen. Etc.

Ein cleveres Marketing hat diese ganzen Extras dann als "Features" und Verbesserungen angepriesen und dem Kunden suggestiv Angst eingeflößt, was passieren könnte, wenn er nicht diese neuesten Extras nutzt. ("Wenn sich die Natur gegen Sie verschworen hat halten wir sie trocken...")

Ähnlich wie die Vertreter und Anhänger der Barfußschuhe hat Ray Jardine sich dafür stark gemacht dieses Marketing zu hinterfragen und stattdessen wieder Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. In seinen Büchern preist er zwar natürlich auch sein Konzept eines Rucksacks, des Tarps und des Quilts an. Aber die Masse beschäftigt sich eben mit Aspekten wie der richtigen Standortwahl, Klimahaushalt des Körpers, Hygiene, Wasseraufbereitung, Ernährung, optimierung von Gehzeiten, Planung eines Tages, etc.

Es stehen also auch schon bei ihm die Skills vor der Ausrüstung! Vielleicht sind vielen hier diese Skills mitlerweile einfach so vertraut, dass sie kaum noch darüber nachdenken und sie als selbstverständlich betrachten (Der sogenannte gesunde Menschenverstand). Andererseits hab ich auch immer wieder bemerkt, dass Leute eben solche Dinge mit "Das ist ja 'ne tolle Idee. Da währe ich nie drauf gekommen!" kommentieren, wo ich mich dann oft wunder, ob das jetzt wirklich so ungewöhnlich ist, oder ob derjenige schlichtweg noch nie darüber nachgedacht hat.

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Skills vor oder statt Ausrüstung: Danke dani und Basti, für die jeweils echt guten Denkanstöße! Ich finde, ihr habt beide Recht.

Unterforum "Skills":

OT: @Seb: Na aber! Der Vorschlag kommt doch von dir:
Was haltet Ihr denn von meinem obigen Vorschlag, eine Rubrik "Skills" als Gegengewicht zur Rubrik "Ausrüstung" aufzumachen ?

:)

+1!

Ich bin tendenziell FÜR ein Forum "Skills". Schon aus Prinzip als Gegengewicht zu "Philosophie", und weil dem Thema meiner Ansicht nach wirklich explizit und offensichtlich, und gleichwertig mit "Ausrüstung", Raum gegeben werden darf.

Interessant fände ich, wie aus eurer Sicht der Titel und der Untertitel/die Kurzbeschreibung dieses Forums lauten könnte/sollte?

Mein Vorschlag:

Praxis, Praktiken & Skills

- Beschreibung noch offen -

OT: Zur Abstimmungsmodalität: Statt hier einem diskutierenden +1, -1, könnten wir auch eine richtige Umfrage machen:

Ich könnte das Startposting umeditieren, dort eine Umfrage hinzufügen:

"Wollen wir ein Unterforum 'Praxis, Praktiken & Skills' eröffnen?"

Ja

Nein

Ist mir egal

Der Titel des Themas müsste geändert werden ("Diskussionsforum rund um 'Skills'?"), damit das Thema nochmal neu aufmerksam macht.

Und noch einen erklärenden Absatz dazu, damit klar wird, dass die Umfrage-Idee im Laufe der Diskussion im Thema entstanden ist.

Das muss aber auch alles nicht sein; es sei denn vielleicht, es melden sich hier in den nächsten Stunden kontroverse Meinungen.

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... Die Outdoorindustrie überkonstruiert ihre Produkte um sich unter anderem vor Regressansprüchen bzw. Garantiefällen zu schützen ...

da ist es doch schon erfrischend, wenn beim marketing eines produktes die folgende garantie abgegeben wir:

Warranty Information

Some of the tradeoffs of designing with extremely lightweight materials are strength and durability. Gossamer Gear deliberately designs gear as light as functionally possible. It is up to the user to determine if an item of gear will serve their intended purposes. You cannot expect our equipment to stand up to the same use/abuse as gear weighing 2 - 5 times as much.

We warranty products we sell to be free from manufacturing defects. GOSSAMER GEAR DOES NOT WARRANTY PRODUCTS AGAINST MATERIALS OR FABRIC FAILURE DUE TO DURABILITY ISSUES. If you are unwilling to accept the limitations of the lighter materials used in our products, do not purchase them, or return them upon receipt in accordance with our return policy. Please note that due to use of extremely lightweight materials, the G5 and Whisper packs are sold with NO WARRANTY.

wenn das draufsteht, dann garantiere ich, dass UL drin ist.

sorry, ich weiss. falscher thread.

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Hallo zusammen

Nach einer Woche Forumsabstinenz wg. Dienstreise war ich gespannt auf den Diskussionsstand.

Danke, Hofnarr, daß Du unter Forengestaltung die Frage aufgeworfen hast, ob wir eine entsprechende Rubrik einführen sollten oder nicht.

Trotzdem scheint aber das Ergebnis eher mau zu sein - d.h. es scheint kein entsprechendes Interesse zu geben.

Schade, oder ?

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Was evtl. eine Möglichkeit währe, währe so eine Art Faden wo gewisse Praktiken/ Techniken/ Skills nur kurz angerissen werden. Also quasi ein "Tips & Tricks".

Beispielsweise:

"Um feuchte (nicht nasse!) Socken über nacht zu trocknen, bietet es sich an diese beim Schlafen in die Hosentaschen zu stecken."

Wenn dann evtl. Nachfragen zu dies und jenem kommen wird passend zu dem kurzen Tip ein eigener Faden eröffnet.

Der Hauptfaden "Tips & Tricks" währe damit sowas in der Art wie Mike Clellends Buch "Ultralight Backpackin Tips" den man nach Lust und Laune durchstöbern kann. Ich glaube jetzt nicht, dass der schlagartig mit 20.000 Tips zugespammt wird und dann unlesbar wird. Diskussionen zu den Tips fänden dann ja eh losgelöst davon in eigenen Fäden statt. D.h. Man hätte eine Sammlung von Kurztips und detailliertere Erläuterungen von komplexeren Tricks.

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OT: Brauchbare Skills werden nicht mal auf den Outdoorseiten veröffentlicht. Ich weiß, Konkurrenz, aber auch eindeutig größer, und trotzdem nichts in der Art.

Ich finde schon, dass man eine Menge können muss, um UL unterwegs zu sein. Ich lerne selbst ständig dazu, und auch, was ich an Interessierte in meiner Umgebung, sowie meine Tochter weitervermittle, zeigt, dass ich UL-Ausrüstung lange nicht so behandeln darf wie normale. Allein schon das Schlafen im Tarp setzte meine Kleine unter Stress, weil allein das Sicherheitsdenken und später auch die "Angst" vor Tieren u. ä. im Dunkeln abgebaut werden musste. Inzwischen kommt Morgens der Kommentar: "Iiiih, 4 Nacktschnecken auf m Schlafsack, zu viel Kondens, hätt ich änders aufbauen müssen. Aber heute wars windfest." Sie lernt viel aus Erfahrung, aber ein wenig Grundlegendes kann nicht schaden. Und auch so Dinge wie MYOG-Anleitungen, z. B. fürn einfachen Rucksackschnitt könnten entworfen/gesammelt untergebracht werden, und vielleicht auch Links zu Dingen, wie man sich ohne langwierige Kurse die Grundbegriffe des Nähens, Fotografierens, etc. mit Hilfe des Internets aneignet.

Ich halte dass für eine sehr gute Sache, meine Stimme habt ihr gewiss!
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... ohne langwierige Kurse die Grundbegriffe des Nähens, Fotografierens, etc. mit Hilfe des Internets aneignet.

diese dinge habe ich mir vorallem aus büchern angeeignet, bevor ich sie dann in "freier wildbahn" auf ihre brauchbarkeit getestet habe. das problem mit dem internet ist, dass die information meist nur punktuell oder dann ganz weit gestreut ist. in einem buch ist alles an einem platz.

fürs nähen empfehle ich "nähen für dummies"

für näh-projekte: http://andersj.se/index_gammal.html

fürs fotographieren las ich verschiedende bücher. bin aber von keinem vollends überzeugt. in den meisten gehts in erster linie darum, dass der autor seine tollen bilder zeigen kann. zudem ist der tenor meist, dass man ohne DSLR, stativ und dem ganzen pipapo eh keine guten fotos machen kann. somit für den UL-bereich nur von bedingtem nutzen.

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