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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 25.08.2024 in Beiträge

  1. Fast traue ich mich gar nicht, bei den beeindruckenden Reisen, von denen hier berichtet wird, von meiner ersten kleinen und harmlosen Trekkingtour zu berichten. Und eigentlich könnte ich es ganz kurz machen: es war traumhaft schön. Aber damit würde ich’s s euch ja zu einfach machen 😉 Zuallererst sei zugegeben-die Bedingungen waren fürs erste Mal besser eigentlich gar nicht möglich! 23-25 Grad am Tage, in der Sonne deutlich wärmer, immer ein Lüftchen, immer Bademöglichkeiten in einer 22-24 Grad warmen Ostsee und nachts nie unter 16-18 Grad. Kein einziger Tropfen Regen, stets blauer Himmel, wenige, aber ausschließlich nette und interessierte Schweden, die wir tragen und mit denen wir plauderten. Die Wege waren super und meist direkt am Wasser. Mücken so gut wie keine, lästig waren nur einmal abends fliegende Ameisen und einmal Fliegen. Dort, wo wir direkt einen Trail gegangen sind, war der super ausgewiesen. Sonst sind wir nur nach Karte losgestolpert. Insgesamt waren es in 4 Tagen knapp 70km. Überarbeitet haben wir uns also nicht, das war aber auch nicht vorgesehen. Mit der Ausrüstung waren wir sehr zufrieden. Mit 4 l Wasser und Essen für vermeintliche 4 Tage lag ich bei 13,5 kg Rucksackgewicht. Meine Tochter bei ca. 12 kg. Wo ich dringend üben oder nachbessern muss (zumindest, wenn ich mit Töchterchen unterwegs bin):😁 1. Beim durchgerechneten Essen haben wir uns dezent verplant: Es war viel zuwenig. Meine Tochter hatte ständig Hunger😂, ich eigentlich gar nicht. (Sie fragte schon am ersten Abend eine halbe Stunde nach einer klassischen fertigen Tüte Trailnahrung, wer eigentlich davon satt werden soll). Alle Riegel waren am zweiten Tag weggeputzt… Es hieß also zwischendurch: mit dem Kind irgendwo Essen gehen und es erstmal sattfüttern. Und dann im einzigen ICA auf Fårö Essen nachladen. 2. Meinen Rucksack packen. Der saß nie schlecht oder unbequem, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, ich könnte das Packen optimieren. Und habe daher gern mal den Rucksack zwischendrin vollkommen aus-und umgepackt. Und morgens alles eingepackt, um es dann prompt nochmal umzupacken. Meine Tochter nannte es dann schon bald: „einen Mama machen“. Lag aber auch daran, dass ich bis zum Scjouss keine wirklich gute Lösung mit dem Zelt für mich gefunden habe. Es als schwerstes ganz nach unten zu packen war logistisch blöd, weil es als letztes fertig zum Abbau und ggf. abgetrocknet war. Es als letztes obendrauf zu packen war auch blöd, weil ich’s s dann immer auspacken musste, um anderes rauszuholen und es als schwerstes oben auch ungünstig verteilt war. 3. Die abendliche Zeltplatzsuche. Hundert tolle Zeltspots habe ich während der Wanderung am Tage gesehen. Wenn wir uns ernsthaft umgesehen haben, fanden wir keinen. Zumindest keinen, der Gnade vor meinen Augen fand. Zu nah an irgendwas, zu einsam, zu einsehbar, zu verwunschen, zu steinig, zu dicht unter Ästen, die runterfallen könnten, zuviel pralle Hitze wahrscheinlich am Morgen, zu wenig Sonne am Abend. Jeden Abend wurde ich schwierig.😅 Und das, wenn das Kind schon wieder auf dem Hungerast saß. Irgendwann hat sie dann spätestens beim 4. oder 5. ein Machtwort gesprochen: „Mama, den nehmen wir jetzt. Und wenn uns jemand sieht, grüßen wir nett“. Einmal sind wir sogar 1,5 km nach dem Abendessen zurückgelaufen, weil es danach so steinig wurde, dass wir keine Chance mehr gehabt hätten, einen angenehmen zu finden und schon bald wieder innerhalb einer Ortschaft gelandet wären. In der letzten Nacht hat sie gleich angekündigt, dass sie aussucht. Und so hatten wir schnell einen und der war wunderbar. 4. Abends mit Sonnenuntergang müde werden… Ich schlafe normalerweise nicht vor 2 Uhr. Aber was macht man, wenn es gegen 22:30 dunkel ist? Man kann nicht mehr lesen, Daddeln frisst unnötig Strom…. Also liegt man da und lauscht den unbekannten Geräuschen und hofft, man schläft vorher ein, bevor die einen beunruhige. 🫣Gestartet sind wir mit der Fähre in Oslershamn. Nach 3,5h Fähre, Durchwandern von Visby (von der Fähre unten nach oben zur Busstation) und 2h Busanfahrt auf Fårö sind wir 17:40 in Stora Gåsemora losgelaufen. der erste Morgen…begann unruhig… Wir hatten direkt am Strand gezeltet. Punkt 6 wurden wir geweckt, weil der Strand gebügelt wurde 🫣 Ein Traktor ist einen Strandabschnitt von etwa 1,5 km hoch und runter gefahren und hat den Sand geglättet 🤪… und konnte über die Böschung direkt ins Zelt schauen 😱 damit hat er uns schnell vertrieben und wir sind nach einem kurzen Morgenbad in der spiegelglatten Ostsee schnell weitergezogen und haben Frühstück am Wegesrand gemacht. Danach ging es herrliche Wanderwege an der Südostseite von Fårö entlang. Das Ziel des ersten richtigen Wandertages: Norsta Auren. Ein kleines Paradies. Blauer Himmel, heller feinster Sand, strahlende Sonne und warmes Wasser, etwa 100m ins Wasser knietief. So gut wie keine Menschenseele, kein Handyempfang (war auch der Grund, weshalb ich dort nicht zelten wollte…) Nach 23 km und viel getankter Sonne waren wir dann an dem Tag nicht mehr bereit, auch nur noch einen Schritt zu tun. Da wir aber im Norden im Naturschutzgebiet gelandet waren, haben wir uns brav für den dort vorhandenen Zeltplatz entschieden. 12,99€ hat‘s gekostet und wer, wir wir kalt duschen kann, muss auch nichts fürs Duschen zahlen😉. Wasser konnten wir auch umsonst auffüllen und Handys und Powerbanks laden auch. Platz war mehr als genug. erstes Abendessen 18:30 zweites Abendessen 21:30😂 Am zweiten Tag ging’s dann erstmal 2km weiter, um ausgiebig zu frühstücken (ich kannte das Café und habe mich schon zwei Jahre danach gesehnt). Wir saßen 3h dort und haben geschlemmt, die Hitze lud sowieso nicht zum Weiterlaufen ein, denn nach reichlicher Strecke Straße ohne Schatten ging es zwar landschaftlich schön, aber genauso sonnig weiter… …bis wir die Insel von Norden nach Süden durchquert hatten. Und uns nach vielem Vor- und Zurücklaufen, erstmal schwimmen und dann Abendessen😁 für diesen Zeltplatz entschieden haben. An sich idyllisch, aber wir wissen jetzt: Vereinzelte große und sichtbare Steine in der stillen Ostsee sind kein guter Platz um in der Nachbarschaft zu zelten. 4:46 wachte die erste Möwe auf und dann war’s wie auf Klassenfahrt in der Jugendherberge: einer ist wach, weckt die anderen auf und dann machen alle Krach, bis der Erzieher mit verquollenen Augen und zerzausten Haaren (in dem Fall ich) wie Luzifer in der Tür steht. Also aufstehen und der Sonne beim Aufgehen zugucken, die Möwen beschimpfen und staunen, dass die nach 20‘ wieder still waren 🤔 Es folgte das Zusammenpacken: it‘s a mess. Jeden Morgen. Einpacken… Kann man da System reinkriegen oder braucht es schlechtes Wetter, dass man lernt, schnell und effektiv zu packen? Dann erstmal wieder Kind motivieren: ohne Frühstück loslaufen, 1,5 km zur Badestelle und dann noch erst schwimmen und danach erst frühstücken… Ganz dünnes Eis😁 Fürs Kind ist Frühstück die heilige Mahlzeit (von mir ham‘ses nicht, ich kann Stunden vor dem Frühstück arbeiten, laufen…), aber die Vorräte…, naja, siehe 1. oben im Text. Es gab noch Haferflocken, kaltes Wasser und Tranbären. Und Krümelkaffee…, wir wollen es nicht vertiefen. Jedenfalls motivierte sie die Entschweidung, die wir am Abend vorher getroffen haben: wir verlassen Fårö und wagen uns zum Abschluss an einen Abschnitt des Klintküstledens auf Gotland direkt. Und da die Busverbindungen bisschen blöd waren, sind wir erst bis Visby zurück, haben dort Essen eingekauft 😂, Kind wurde wieder sattgefüttert und danach sind wir mit dem Bus wieder gen Norden zurück. Wir mussten ca. 2km wieder mit 4 l Wasser und Essen bis zum Trail laufen und dann ordentlich bergauf, bis wir im Wald waren und es dort sehr abwechslungsreich, aber schön, leicht auf und ab ging. Zwischenzeitlich stand ein Schuhtausch an, denn meine Tochter hatte mit ihren gut eingelaufenen knöchelhohen Wanderschuhen Probleme mit der Achillessehne, während ich mit meinem Trailrunnern trotz größter Bedenken wirklich immer noch wie auf Wölkchen lief. Kaum hatte sie meine an, konnte sie schon wieder ordentlich das Tempo anziehen-der Hunger trieb🤪 Zum Schluss des Tages mussten wir natürlich wieder runter von den Klippen und das war ein halber Klettersteig… Am Strand gab es nach kurzer und entschlossener Zeltplatzwahl meiner Tochter bald Abendbrot. Das Schwimmen haben wir im nur knietiefen Wasser, aber durchgängig großen Steinen im Wasser sowieso schnell aufgegeben. Danach war Abendprogramm: Sonnenuntergang aus dem Zelt angucken Mal nächsten Tag war dann schon der Tag der letzten Etappe. Wieder Challenge fürs Kind: Loslaufen ohne Frühstück (außer Riegel und Smoothie😂), nach 2 km erstmal schwimmen, dann 8 km fast schnurgerade geradeaus weiterlaufen bis zu einer Créperie, die mich auch seit zwei Jahren nach Wiederholung lechzen ließ. Und diesmal mussten wir sogar einen Zeitplan einhalten. 11:30 machte die Créperie auf, 12:30 mussten wir den Bus 1 km entfernt erreichen. Denn sonst kriegten wir die Fähre nicht, weil der nächste Bus erst Stunden später fuhr. Und wie wir lernten, sind die Entfernungsangaben der Schweden offenbar Richtwerte. Der angezeigte 1 km entpuppte sich schon beim Hinlaufen als 1,7 km, was den Puffer beim Essen vor dem Zurücklaufen eindampfte. Wie entschieden uns für to go, was eine gute Entscheidung war. Den Bus haben wir bekommen und in Visby angekommen haben wir noch Eis gegessen, waren nochmal im Strandbad schwimmen und sind dann zur Fähre, um 3,5h später glücklich und braun gebrannt (und ich mit rutschender Hose😅) in Oskershamn wieder anzukommen. Ich danke euch allen, die mir direkt gute Tipps gegeben haben oder indirekt durch andere Beiträge und Bericht dazu beigetragen haben, dass ich manchen Fehler nicht gemacht habe und dieser erste Versuch mit Netz und doppeltem Boden ein wirklich schönes Erlebnis wurde. Nächstes Jahr werden wir zwei eine größere Strecke angehen und auch ein bisschen mehr nördlich unterwegs sein. Am Equipment müssen wir nur ein paar Kleinigkeiten anpassen, womit ich sehr zufrieden bin. LG Susanne
    6 Punkte
  2. Bei SNCF geht es meist ca.3 Monate vorher, aber 6-8 Wochen vorher bekommt man meist auch noch gute Preise. Immer direkt beim Bahnbetreiber buchen, nicht über irgendwelche Portale, dann klappt das auch mit dem Umtauschen, Stornieren oder Fahrgastrechte in Anspruch nehmen.
    3 Punkte
  3. Es geht noch Preiswerter, Früh buchen macht das möglich. Kurzfristiges Buchen ist teuer Im Liegewagen Toulouse nach Paris: 45€ Paris - Köln: 32€- also komplett 77€ Anreise, umgekehrt klappt für den selben Preis. Wer will, ist recht ausgeruht mittags auf dem Pfad in den Pyrenäen
    3 Punkte
  4. 4 Monate vorher wars bei mir noch nicht möglich bei der SNCF, 3 Monate vorher dann schon.
    2 Punkte
  5. OT: Grauer GG Gorilla, orangenes Sun Hoodie, blaue Topo. Evtl. etwas seltsam - sagt man - fedender Gang (deswegen mein Trailname "Bounce").
    2 Punkte
  6. OT: Woran würden wir dich denn erkennen? 😂 Mich erkennst du an einem schwarzen ZPacks Arc Haul.
    2 Punkte
  7. Da der GR53 hier im Forum doch recht beliebt scheint und ich dank der Informationen hier im Forum auf ihn aufmerksam geworden bin, möchte ich einen kurzen Bericht teilen. Ich war Ende April/Anfang Mai 2024 eine Woche am GR53 unterwegs. Eigentlich hätten es 10 Tage sein sollen um ihn über die 430km komplett von Wissembourg bis Belfort zu erwandern. Aber lest selbst. Disclaimer: Der Bericht entstammt ursprünglich meinem Blog: https://www.wegalsziel.at/gr53-ultraleicht/ und ich habe ihn zusätzlich hier ins Forum kopiert. Weitwandernd durch die Vogesen in Frankreich. Ende April 2024 habe ich mit meinem ultraleichten 4,4 Kilogramm „schweren“ Rucksack eine Woche lang das Mittelgebirge in der französischen Region Grand Est entdeckt. Die Vogesen und seine Wanderwege Die Vogesen sind ein klassisches Mittelgebirge. Das französische Pendant zum Schwarzwald in Deutschland. Eben nur auf der westlichen Seite des Rheins. Die höchsten Erhebungen im Süden erreichen knapp die 1.400 Meter Marke. Die Vogesen verfügen über ein dichtes Netz an Weitwanderwegen. Der GR53 und einige seiner alternativen Wegführungen verlaufen ebenso wie der GR5 und der recht neue (aber in der Thruhikerszene rasant an Bedeutung gewinnende) Hexatrek in Richtung Nord-Süd, längs über die Vogesen. Der GR53 Der GR53 erstreckt sich offiziell über rund 430 Kilometer, 14.000 Höhenmeter im Anstieg und nochmals so viele im Abstieg. Im Norden bildet das Städtchen Wissembourg den Terminus, im Süden die Stadt Belfort. Verlauf des GR53 lt. abfotografierter Infotafel Wer die Vogesen einmal längs durchquert erlebt dabei drei recht unterschiedliche Abschnitte dieses Gebirges. Nordvogesen In den Nordvogesen sind die Erhebungen bescheiden. Immer auf und ab mäandert der Weg durch ausgedehnte Wälder. Der Weg verläuft zu einem guten Teil auf Single Trails. Das ist ebenso erfreulich wie die Ruhe und Abgeschiedenheit die man hier vorfindet. Das ist zumindest in der Nebensaison der Fall. Generell ist der GR53 in der Nebensaison im Frühling oder Herbst zu empfehlen. In der Hauptsaison sind die Vogesen gut besucht. Der GR53 ist ein beliebter Weitwanderweg, die Vogesen sind ein Wanderhotspot. Trotz seiner geringen Höhen macht man bereits in den Nordvogesen erstaunlich viele Höhenmeter. Auf meinen üblichen 40-50 Kilometer Tagesetappen kumulieren sich meist rund 1.600+ Höhenmeter pro Tag. Das ergibt rund 400 Höhenmeter pro 10 Kilometer die bewältigt werden wollen. Dafür belohnen die Anstiege bereits mit zahlreichen Burgen und Ruinen entlang des Weges. Wer regelmäßige, weite Fernsichten sucht wird allerdings enttäuscht sein. Ruinen und Sandsteinformationensind allgegenwärtig am GR53 Meine Zeit in den Vogesen kam ungeplant Ich selbst genieße den Einstieg in diesen Trail in den Nordvogesen. Von Wissembourg bis Saverne laufe ich mich gut ein. Dieser Abschnitt ist lediglich 100 Kilometer lang. Wer ultraleicht und schnell unterwegs ist, kann dieses Teilstück gut in unter drei Tagen absolvieren. Der GR53 ist meine erste Tour dieser Art seit August 2022 als ich in den USA in der Sierra Nevada und am Colorado Trail unterwegs war. Die erste längere Wanderung nach meiner Krebsdiagnose. Eigentlich wäre ich jetzt gar nicht in den Vogesen unterwegs. Der Plan war, zu dieser Zeit die Grande Escursione Appenninica (GEA) in der italienischen Emilia-Romagna zu erkunden. In der Vorbereitung habe ich einige längere Tageswanderungen gemacht. Außerdem war ich für zwei Tage und 100 Kilometer im Schwarzwald entlang des Albsteigs Schwarzwald und Schluchtensteigs unterwegs. Während der Vorbereitung hatte ich leider einige gesundheitliche Probleme. Aufgrund meiner Vordiagnose und mangels Erfahrungen seither, fehlt mir noch ein wenig das Vertrauen in meinen eigenen Körper. Der GR53 liegt sehr nahe zu Deutschland. Die An- und Abreise ist schnell und einfach machbar. Das bedeutet im Bedarfsfall eine schnelle und sichere Exit-Option. Der GR53 ist zivilisationsnäher als die GEA, die Verpflegungssituation ist großzügiger und erlaubt ein geringeres Rucksackgewicht. Die Kombination vieler Faktoren hat mich also spontan auf den GR53 umschwenken lassen. Innerhalb von zwei Tagen gab es eine grobe Planung. Das ist auch einer der positiven Aspekte am GR53. Er Bedarf im Grunde keiner großen Planung. In meinem Fall hieß das die GPS-Tracks beschaffen und auf meine Geräte (Smartphone und GPS-Uhr) spielen. Außerdem eine kurze Recherche der möglichen Versorgungspunkte (Öffnungszeiten und Standorte von Supermärkten via Google Maps) und die Ermittlung der Distanzen zwischen diesen. Schon konnte es los gehen. Der GR53 ist nicht spektakulär aber gepflastert mit spannenden Klecksen Obwohl der GR53 hauptsächlich durch bewaldete Gebiete führt, ist er selten langweilig. In der Vergangenheit habe ich viele meiner Wege nach dem Kriterium „möglichst Spektakulär“ gewählt. Groß war meine Sorge in den dichten, grünen Tunneln der Vogesen gelangweilt zu werden. Diese Sorge hat sich nicht bewahrheitet. Der GR53 führt durch viele ausgedehnte Wälder. Er bietet aber sehr viel Abwechslung. Einerseits durch die drei unterschiedlichen Abschnitte Nord-, Mittel- und Südvogesen. Andererseits durch kulturell und zivilisatorisch interessante Kleckse zwischendurch. Charmante kleine Dörfer, interessante Sandsteinformationen, zerfallene Ruinen und imposante Burgen, Weinberge und als Highlight die Hochebenen der südlichen Hochvogesen. Alle paar Kilometer warten Überraschungen auf jene die das Abenteuer GR53 eingehen. Die Nordvogesen am GR53 sind nicht spektakulär aber niemals langweilig Das Lager ist aufgeschlagen in den Nordvogesen am GR53 Mittelvogesen Südlich der Nordvogesen erheben sich die Gipfel höher. Die Mittelvogesen erheben sich entlang des GR53 bis auf knapp über 1.000 Meter. Das bedeutet längere und steilere Anstiege. Die Beschaffenheit der Wälder ändert sich langsam. Die dominanten Laubbäume werden von Nadelgehölzen abgelöst. Dafür ist dieser mittlere Abschnitt des GR53 zivilisationsnäher. In den Talsohlen warten regelmäßig kleinere oder größere Dörfer und Städtchen. Die touristisch gut besuchten Regionen des Elsass rücken näher. Das bedeutet aber auch das die Möglichkeit der Versorgung sehr gut wird. In den mittleren Vogesen kommt man durch einige touristische Örtchen (hier Ribeauville) Burgen und Ruinen sind weiterhin ständige Begleiter. Auch die düstere Geschichte der Weltkriege begleitet den Weg. Wer Zeit und Interesse hat, dem sei der Besuch einiger der Denkmäler entlang des Weges ans Herz gelegt. Ich durfte einige dieser Orte bereits in der Vergangenheit während eines konventionellen Urlaubs besuchen. Die Geschichten gehen unter die Haut. Der Weitwanderer von heute entscheidet sich aus freien Stücken für den Aufenthalt in diesen Bergen, im Idealfall genießt er jeden Moment in dieser Idylle. Noch vor einigen Jahrzehnten verbrachten Tausende von Menschen einen Teil ihres Lebens unfreiwillig und unter undenkbarem Leid genau an jenen Orten. Viele davon ließen ihr Leben in den Wäldern der Vogesen. Viele im Konzentrationslager von Struthof, wiederum andere in den schier endlosen Schützengräben und Bunkeranlagen deren Überreste noch immer an vielen Stellen in den Vogesen zu finden sind. Burgen und Ruinen bleiben am GR53 ständige Begleiter. Egal ob nah oder am Horizont. Gedenkstätte und ehemaliges Konzentrationslager Struthof am GR53 In den Mittelvogesen greife ich tief in die Trickkiste Mein GR53 Erlebnis sollte eine Genuss werden. Schweiß, Tränen, Entbehrungen und Mühen kenne ich von vergangenen Weitwanderungen. Schöne Erinnerungen an die ich zukünftig auch wieder anknüpfen möchte. Jetzt ist aber (noch) nicht der Moment dafür. Genuss auf Wanderschaft bedeutet für mich mit möglichst wenig Sorgen und unter bestmöglichen Bedingungen unterwegs zu sein. Während ich zu Beginn meiner Tour ideales Wanderwetter hatte, versprach der Wetterbericht für die kommenden Tage kaltes und nasses Wetter. Strikt dem Nord-Süd-Verlauf folgend hätte das für mich bedeutet, dass ich die Hochebenen und Kämme der Hochvogesen während der ungemütlichsten Bedingungen erreicht hätte. Gefühlte Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, Regen und nächtlicher Schneeregen sowie campieren auf Matsch und Schneematsch, die aufgrund der Schneereste der Schneefälle von Mitte April noch zahlreich vorhanden waren, wären die zu erwartenden Bedingungen gewesen. Bedingungen auf die ich mich nicht einlassen wollte. Bedingungen denen ich mich derzeit körperlich und mental einfach nicht gewappnet fühle. Es musste also ein Plan her. Als erfahrener Weitwanderer Griff ich auf das Konzept eines Flip-Flops zurück. Bei einem Flip-Flop verlässt man an einem Punkt den Trail (die Umständen können dabei unterschiedlicher Natur sein) und springt an einen anderen Punkt, um von dort weiter zu wandern. Die dabei entstandene Lücke versucht man im Normallfall im Anschluss irgendwie zu schließen. Einige der Orte und Städtchen entlang des GR53 sind gut an das Verkehrsnetz angeschlossen. Ideal für einen schnellen und reibungslosen Flip-Flop. Ich verlasse also in Urmatt den GR53 und springe Richtung Süden nach Thann. Von dort wandere ich dann Richtung Norden zurück bis Urmatt um die Lücke zu schließen. Dadurch kann ich die südlichen Hochvogesen, mit deren höchsten Erhebungen knapp über 1.400 Meter und die offenen Hochebenen und Kammlagen während gutem Wetter und bester Fernsicht entdecken. Angekommen in Thann geht es nun Richtung Norden entlang des GR53, steil in die Hochvogesen. Südvogesen Die Südvogesen bilden, wie bereits beschrieben, die höchsten Abschnitte am GR53. Sie unterscheiden sich deutlich von den beiden Abschnitten im Norden. Stellenweise herrscht alpiner Charakter. Über der Baumgrenze werden die Bäume spärlich und karg, Almlandschaften und kleine Skigebiete sind zu finden. Gutes Wetter und klarer Himmel bedeutet grandiose 360° Aussichten. Am Grand Ballon (1424m), dem höchsten Punkt der Vogesen angekommen. Hier wird es alpiner. Nun bin ich also in den Südvogesen Die Südvogesen sind definitiv der spektakulärste Abschnitt des GR53. Mit ein Grund wieso ich ihn bei gutem Wetter besuchen wollte. Ich bereue meine Entscheidung nicht. Während zwei warmer und sonniger Tage überquere ich ab Thann das Gebirge bis Thannenkirch. Schneereste in den Hochvogesen am GR53. Ich komme langsamer vorwärts als gedacht. Ich habe den Restschnee unterschätzt. Eigentlich sind die Kämme und Hochebenen schneefrei. Allerdings wurde der Schnee in die Mulden der überwiegend tief erodierten Fußpfade verfrachtet und hat sich dort angesammelt. Entlang der Fußwege liegen also vielfach 10-30 Zentimeter Schneematsch und Matsch. An vielen anderen Stellen bilden die Wege Rinnsale voller Schmelzwasser. Abseits dieser Pfade verhindern struppige, alpine Büsche und Pflanzen ein einfacheres Vorwärtskommen. Teilweise fühle ich mich wie im skandinavischen Fjell während der Schneeschmelze. Einige Postholing-Erlebnisse und das dauernde Einsinken im Schneematsch versetzen mich gedanklich zurück in die Sierra Nevada entlang des Pacific Crest Trail. Natürlich alles en miniature. Aber trotzdem. Fühlt sich ein bisschen nach Fjell an, hier am GR53. Auch die riesigen, schweren Rucksäcke anderer Wanderer schreien fast „Skandinavien“. Und wiederum bereue ich meine Entscheidung nicht. In vielen Abschnitten wüsste ich bei miesem Wetter nicht wirklich wo ich mein nächtliches Lager aufschlagen sollte. Das hier oben ein großes Naturschutzgebiet zu finden ist, macht die Sache nicht unbedingt leichter. Dank meinem Griff in die Trickkiste stellt sich diese Frage allerdings nicht. Die erste Nacht in den südlichen Vogesen verbringe ich neben einem Soldatenfriedhof französischer Soldaten aus dem 1. Weltkrieg. Was ist schauriger? Eine Nacht alleine im Wald oder eine Nacht alleine am Friedhof? Ich kombiniere beides für den maximalen Gruseleffekt. Wer regelmäßig draußen schläft, weiß das es im Grunde nichts zu fürchten gibt. Lieber im Wald und lieber am Friedhof als auf der Parkbank im Stadtzentrum. Meist spielt einem der Geist nur Streiche. Die scheinbar furchtbarsten Geräusche haben oft die harmloseste Ursache (wie z.B. ein Käfer der unter dem Zeltboden krabbelt). Es gab jedenfalls keinen nächtlichen Geisterbesuch. Trotzdem begleiten mich vor dem Einschlafen ein paar Gedanken an all die jungen Männer die hier, nur wenige Meter neben mir, ihr Leben gelassen haben. Egal wieviel ich diesen Abend nachdenke, ich verstehe Krieg einfach nicht. Ich verstehe die Menschheit nicht. Das wird auch mit ein Grund sein wieso ich lieber hier alleine im Wald liege, als das ich an einem freien Abend in einer Bar feiere. Soldatenfriedhof am GR53. Meine Nachbarschaft während einer Nacht im Zelt. Alte Bunkeranlagen und Schützengräben am GR53. Sie finden sich vielerorts. Auf dem Weg die Lücke zu schließen Ich bewege mich also weiter Richtung Norden. Zurück Richtung Urmatt wo ich vor kurzem den Trail Richtung Süden verlassen habe. Ich komme zurück in die mittleren Vogesen und gönne mir in Thannenkirch ausnahmsweise eine Nacht in einem Zimmer. Duschen und ein paar Stunden relaxen sind angesagt. Außerdem sind für die Nacht Gewitter und der prognostizierte Wetterumschwung vorhergesagt. Meine Ausrüstung bleibt also auch trocken. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Meine Unterkunft am GR53 in Thannenkirch. Duschen und relaxen. Der Wetterbericht hat nicht gelogen. Am Tag darauf ist es merkbar kälter und bedrohliche Wolken bedecken den Himmel. Ich entscheide mich dafür kurz vom Wegverlauf des GR53 abzuweichen und nehme die offizielle Routenführung des Hexatrek. Dadurch spare ich mir einen wenig geradlinigen Umweg inklusive An- und Abstieg auf den Ungersberg. Hier verläuft der Hexatrek talnah durch nette Weinberge. Eigentlich eine schöne Abwechslung zu den vielen Wäldern. Ich schaffe es bis nach Barr, besorge mir etwas Proviant und starte in den nächsten Aufstieg. Gerade als ich einen großzügigen Holzpavillion erreiche beginnt es zu regnen, dann zu schütten. Ich deute das als Zeichen und mache eine Pause. Es ist bereits später Nachmittag und es hört nicht mehr auf. Mir ist kalt und ich beschließe den Tag vor meinem angestrebten Pensum zu beenden. Zu verlockend ist der trockene, saubere und großzügige Pavillion. Auf meiner Alternativroute entlang des Hexatrek geht es vermehrt durch Weinberge. Ein Holzpavillion am GR53 schützt mich vor dem Regen. Hier bleibe ich für die Nacht. Die Lücke schließt sich nicht Während der Nacht spüre ich meinen Rücken. Die Luft ist kalt und feucht, ich liege auf einer Isomatte am Betonboden. Nichts was ich nicht aus der Vergangenheit kenne. Früh morgens geht es weiter. Ein Ziehen im unteren Rücken begleitet mich. Die Bedingungen werden ungemütlicher. Es regnet und ist windig. Im Aufstieg schwitze ich, in der Ebene und dem Abstieg friere ich. Ungemütliche Bedingungen am GR53. Es ist kalt, feucht und windig. Dann geht es relativ schnell. Aus einem leichten Ziehen entsteht eine Blockade im unteren Lendenwirbelbereich. Ich kann kaum aufrecht stehen. Es zieht mich auf die rechte Seite, eine unsichtbare Kraft zieht mich in eine gekrümmte Haltung. Elektrisierender Schmerz schießt ein. „Mist, was nun?“… Ich habe keine Ahnung wie ich weiterkommen soll. 15 Kilometer sind es in die nächste Ortschaft. Eigentlich hätte ich noch rund 30 Kilometer für den Tag geplant. Nun frage ich mich wie ich den nächsten Kilometer schaffen soll. Ich hänge in meiner gebückten Haltung fest. Ohne lange nachzudenken weiß ich was die einzig vernünftige Sache ist. Den Ort erreichen und die Sache gut sein lassen. Ich spüre das diese Blockade keine Sache ist die nach einer Nacht mit gutem Schlaf geregelt ist. Ich zwinge meinen Körper in eine vertikale Position und beginne Schritte zu machen. Immer wieder entweicht ein leiser, qualvoller Schrei über meine Lippen. Ganz unkontrolliert. Ich schmeiße eine Schmerztablette ein. Mehr für den Kopf als für den Körper. Ibuprofen reicht hier nicht aus. Irgendwann bin ich wieder „eingelaufen“. Zumindest gehe ich relativ aufrecht und der Schmerz ist nicht mehr stechend. Ich erreiche Schirmeck. Dort gibt es einen Bahnhof und einen Supermarkt. Irgendwie möchte ich nicht aufgeben. Ich beschließe zuerst Proviant für den nächsten Tag zu kaufen. Dann schauen wir weiter, sage ich mir. In einem Anflug von Dummheit begebe ich mich nach dem Einkauf raus aus Schirmeck, weiter Richtung meinem Ziel. Nach zwei weiteren Kilometern sehe ich es ein. Das macht keinen Sinn. Eine weitere Nacht am Boden schaffe ich nicht, geschweige denn die weiteren 30 Kilometer Richtung Lückenschluss. Ich buche online ein kleines, ranziges Apartment in Schirmeck und quäle mich zurück in den Ort. Als ich mich mit entblößtem Oberkörper im Badspiegel betrachte denke ich der Fußboden ist schräg. In Wirklichkeit zieht es meinen Körper um einige Grade nach rechts. Ich zücke das Handy und checke die Möglichkeiten für meine morgige Abreise. Persönliches Fazit 30 Kilometer fehlen mir für den Lückenschluss von Wissembourg bis Thann. Die anschließenden finalen Kilometer von Thann bis Belfort kann ich dadurch leider auch nicht anschließen. Im Endeffekt bin ich also während 7 Wandertagen rund 340 Kilometer und knapp 12.000 Höhenmeter im Anstieg auf dem GR53 unterwegs. Gerne hätte ich den GR53 komplett in einem Guss absolviert, trotzdem ist mir die Entscheidung angesichts der Umstände leicht gefallen. In Anbetracht der Geschehnisse der letzten eineinhalb Jahre bin ich von Herzen dankbar das ich am GR53 unterwegs sein durfte. Um das zu tun was ich liebe und vielleicht am besten kann (auch wenn es diesmal nicht zu 100% gereicht hat). Gedanken zum GR53 Der GR53 stand lange auf meiner erweiterten Watch-List. Als Trail für zwischendurch mal. Wenn es mal eher schnell gehen soll. Kurze und einfache Anreise. Einfache Logistik und Versorgung. Ansprechendes Profil aber nicht zu anspruchsvoll. In gewisser Hinsicht habe ich dem GR53 also lange keine besondere Bedeutung zugesprochen. Ihn eher als nachrangigen Trail empfunden. Als Plan-B oder wenn mir einfach irgendwann die Ideen für spektakulärere Wege ausgehen. Damit habe ich dem GR53 in gewisser Weise unrecht getan. Klar gibt es spektakulärere, längere und anspruchsvollere Wege. Aber jeder Weg hat seine Berechtigung und seinen perfekten Moment. Für mich war das nun der Fall. Als spontaner Plan-B zur GEA in mein Tourenprofil gerutscht, als Möglichkeit meiner Rehabilitation in das Weitwanderleben. Der GR53 ist vielleicht nicht der spektakulärste Weg in Europa aber sehr abwechslungsreich und ein kleines Juwel mit vielen Vorteilen. Mittlerweile ist der GR53 mehr für mich. Er hat einen Platz in meinem Herzen gefunden. Er hat Erinnerungen und Momente geschaffen die einige spektakulärere Trails nicht erzeugen konnten. Er war da als ich ihn gebraucht habe und hat mich trotz meiner Vorurteile willkommen geheißen. Der GR53 hat Charm und Charisma. Vielleicht liegt das auch daran das ich in Bezug auf Wanderwege ein absoluter Frankreichfan bin. Die Wälder der Nordvogesen haben mich positiv überrascht. Vorteile des GR53 Abwechslungsreicher Weitwanderweg durch drei unterschiedliche Abschnitte der Vogesen. Großteils nicht unbedingt spektakulär aber niemals langweilig. Viel Kultur und Geschichte entlang des Weges. Unaufdringlich und für jene die daran Interesse haben. Gut geeignet für Nebensaison im Frühling und Herbst. Einerseits weniger Menschen, andererseits sind Touren im Vergleich zu höheren Lagen (z.B. Alpen) bereits oder noch möglich. Einfache und schnelle Anreise aus großen Teilen des deutschsprachigen Raums. Auch per öffentlicher Verkehrsmittel. Aufgrund der guten Erreichbarkeit einiger Orte und Städtchen einfache Möglichkeit den GR53 zeitlich versetzt in Sektionen zu wandern. In Frankreich, so auch in den Vogesen, herrscht ein recht lockerer Umgang mit den Regeln des Biwakierens. Gut ausgeprägtes Netz an (kostenlosen Selbstversorger-)Hütten. Selbstversorgerhütten und andere Unterstände für die Nacht recht häufig, öffentlich zugänglich, kostenlos und basierend auf first-come, first-served Prinzip. Wegenetz in top gepflegtem Zustand. Großer Anteil an Single Trails und naturnahen Wegen. Anteil Asphalt und Forstwege verhältnismäßig gering. Markierung nahezu lückenlos und Idiotensicher. Wegenetz in den Vogesen sehr dicht. Erlaubt auch individuelle und alternative Wegeführung, Umwege, Abkürzungen, etc. Gute Versorgungssituation in vielen Abschnitten. Insbesondere regelmäßige Supermärkte in den Mittelvogesen. Maximaler Food-Carry in meinem Fall ~100 Kilometer. Die Versorgungssituation am GR53 ist ziemlich gut. Hier: kleiner Supermarkt am GR53 in Urmatt Biwakieren am GR53 ist nur selten ein Problem.
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  8. Hallo Max, ich bin letztes Jahr Norge på langs gelaufen und kenne die dortigen Wegzustände mit Sumpf und Schneematsch sehr gut. Habe nur Trailrunner getragen, allerdings in Kombination mit wasserdichten Socken. Solange diese dicht waren, blieben die Füße auch trocken. Mit GTX Trailrunnern fand ich es im Fjell noch etwas besser, da die Schuhe selber mehr Schutz vor Nässe bieten. Die Trocknungszeit war gefühlt nicht länger als bei Mesh-Trailrunnern, da diese beim Gehen aufgrund der Nässe nicht trocknen konnten. Viele aus dem Forum gehen mit Trailrunnern in Norwegen wandern und akzeptieren die dauerhaft nassen Füße einfach. Das klappt wenn folgende Bedingungen alle erfüllt sind: 1. man kann die Füße nachts trocken und warm halten. 2. die Temperaturen tagsüber sind warm genug, dass man mit nassen Füßen nicht friert. 3. man bekommt trotz ständig nasser Füße keine Blasen oder Scheuerstellen. Punkt 1 funktionierte gut. Punkt 2 war bei mir spätestens ab September nicht mehr erfüllt und Punkt 3 sowieso nicht. VG Mia im Zelt
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  9. Für Anreise innerhalb Norwegen verwende ich immer Entur. Dan kann man dann auch gleich Ticket mit Kreditkarte kaufen. Meistens reicht es die Bushaltestellen bei Google zu suchen, dann findet man meist bei Entur die Verbindung dazu. Allerdings gehen manche Busse zB nur im Sommer Falls jemand sowas für Schweden kennt wäre ich dankbar für einen Tipp
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  10. Nach meiner persönlichen Meinung und Erfahrung kann man Altra und Topo mit keinen der anderen genannten Schuhe in einen Topf werfen. Das sind unterschiedliche Welten und es gilt zu hinterfragen, wie man "breit" definiert: 1) Wenn jemand einen etwas breiteren Vorfuß hat und damit die Zehen sehr stark links und rechts "zusammenquetscht" im normalen Schuh mit Blasenrisiko, dann sind breitere Schuhe schon ein großer Gewinn. "Un-natürlich zusammengequetscht" werden die Zehen dann trotzdem. Da aber alle "westlichen" Schuhe so sind (Sneaker, Halbschuhe, High Heels uvam.), sind wir das von Kinderbeinen an gewohnt 🫢. Damit meine ich zum Beispiel die weiten Modelle von New Balance (6E), Bär/Joe Nimble, Xero, Vivobarefoot (alle selber probiert) oder Hanwag, Meindl, Salomon, Saucony, Asics, Hoka (Leistenform nur im Internet analysiert oder im Shop in der Hand gehabt). 2) Wer seinem Vorfuß "artgerechtes Gehen" also den Zehen eine ähnliche Breite wie beim Barfußgehen gönnen will, wird Altra oder Topo, Tabi-Schuhe oder Wandersandalen (Shamma, Luna, Bedrock ...) nehmen müssen. Dabei kann der Fuß (fast) die natürliche V-Form einnehmen, also zwischen großer und zweiter Zehe ist ein deutlicher Zwischenraum. Das hat natürlich Nachteile wie Clownoptik, wenig Stabilität, Gewöhnungsprobleme, Verfügbarkeit etc. Diese Art habe ich bisher nur (annähernd) bei Altra, Topo, Tabi und Wandersandalen gefunden aber lasse mich gerne eines besseren belehren.
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  11. hiker

    Faltflasche als Kopfkissen?

    Meine Platypus-Flaschen halten gefühlt ewig. Seit Jahren, noch nie ist da eine kaputt gegangen. 😉
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  12. doast

    Wanderschuhe (Breiter Fuß)

    +1 Wide Varianten gibt es heute zum Glück für einige der beliebtesten Modelle bei mehreren Herstellern. Es lohnt sich bei den Recherchen nach breiten Schuhen speziell auf Trailrunner zu achten die für den Ultraeinsatz konzipiert sind. Das sind meist die breitesten Modelle im Hersteller Portfolio. Z.B. Salomon Ultra Glide Wide, Saucony Xodus Ultra, Asics Trabuco Max, etc. Es müssen also nicht zwangsläufig Altras oder Topos sein. Heute gibt es zum Glück schon einige Alternativen.
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  13. Hatten wir schon mal: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/8945-zwei-personen-querliegerfirstzelt/ 😉
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  14. Ich hab am 3. Juli gebucht.
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  15. Bei den ganzen Altras, die hier gern - auch von mir - empfohlen werden, ist zu beachten: das sind alles Schuhe mit null Sprengung. Da müssen die Muskulatur, Sehnen und du mit deinem normalen Gang erst umlernen. Bei vielen funktioniert das ganz schnell, einfach, intuitiv; andere bekommen Sehnenprobleme, wenn sie es zu forsch angehen. This said: Ich mag die normalen Männer-Altra Lone Peak. Luftig, leicht, massig Platz für meine quadratförmigen Füße. Nicht wirklich stabil (wirklich nicht) und nicht den Fuß „stabilisierend“. Was für Leute mit entwickelter Fußmuskulatur. Unglaublich hässlich. Wenn du es lieber etwas fester magst, die Merell Moab gibt es auch in weit, und sie haben ein bisschen Sprengung.
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  16. Daune

    Gotland/Fårö August 2024

    @Susanne Es muss nicht immer ein Bericht über einen hammerharten Thruhike sein. Womöglich noch mit einer neuen Bestzeit. Dein Bericht über eure Tour hat mir sehr gefallen und macht wirklich Lust darauf, den Weg auch zu gehen. Kann ein Bericht zu etwas besseren führen? Zudem hat jeder mal klein angefangen und was ein Abenteuer ist, kann jeder nur für sich selbst definieren. Und nicht zuletzt, kommt es doch nur darauf an, dass ihr zwei eine gute Zeit hattet. So klingt das (bis auf das Essen, dass zu wenig war ). Also, passt doch. Alles gut. Und alles Gute wünsche ich euch auch auf euren weiteren Touren. Ganz egal, ob groß oder klein, schwierig oder leicht, im hohen Norden oder vor der Haustür.
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  17. Martin

    Gotland/Fårö August 2024

    Hi Susanne, schöne Tour! Die Bilder erinnern mich an meinen ne letzte Kajaktour vor Göteborg. Wir hatten auch so schönes Wetter und diese Aussicht auf Strände und die See. Wunderschön. Sag mal, wie alt ist deine Tochter? Du schreibst über sie wie ein Kind aber sie sieht auf den Fotos aus wie Anfang 20? Ein paar Tipps die mir helfen: Essensplanung: ich überschlage die Kalorien die ich pro Tag eingepacken möchte. Aus der Erfahrung ist für die ersten Wochen bei leichten Personen 2000-2500 kcal pro Tag nen guter Richtwert. Hat man mehr Hunger, findet man noch 2 Riegel oder nen Brötchen auf dem Weg, aber es reicht eigentlich. Und ich habe das Problem zu viel einzupacken damit in den Griff bekommen. "Ich kann erst um 2 schlafen und die Möven wecken mich um 4:30": Längere Tagesetappen oder mehr schwimmen gehen hilft. Außerdem Ohropax und eine Schlafbrille oder Buff. Abbauen dauert ewig: das muss man einfach üben. Ziel setzten "Ich will in 30 Minuten los" und dann versuchen das umzusetzen. Am Ende braucht man mit 2 Leuten und unendlich Kaffeeverfügbarkeit 3 mal so lange wie allein.
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  18. @RaulDuke OT: Danke für das Feedback. 7 mm sind IMHO auch arg lütt. Meine Stangen für meinen Duplexclon haben 10 mm (hatte ich noch rumliegen). Wir hatten tatsächlich auch schon etwas Wind beim Übernachten und bisher keine Beanstandungen. Jetzt gilt es sich langsam nach unten zu tasten. Wer nimmt als nächstes 9 mm😁?
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  19. hab ich zwar schonmal hier irgendwo geposted, aber wer keinen 3D Drucker weit und breit auftreiben kann, wird zur Not auch auf etsy fündig... 12 EUR sind natürlich ne Hausnummer, dafür immerhin Portofrei
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  20. Frankie

    Gotland/Fårö August 2024

    Toller Bericht, wunderschöne Bilder, super Stimmung und „es war traumhaft schön“. Hach.. Ich freue mich sehr über einen so gelungenen Einstieg ins Touren und bin gespannt auf Deine wachsende Wegewunschliste. Und nach ein paar Mal packen weißt Du dann genau, wo Du was im Rucksack haben willst. Geduld nur, Geduld. Ich hab mir eben nochmal das erste und das letzte Foto von Euch angeschaut; am Ende seht Ihr komplett entspannt aus - so schön!
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  21. Hallihallo, mit nem 3D-Drucker nicht, aber alles was Du dafür brauchst, sind ein wenig Isolierband und das aus dem TAR-Pumpsack ausgeschnittene Anschluss-Stück. Isolierband um den Schnozzelbag-Anschluss wickeln, Adapterring auf das Winglock-Ventil der TAR stecken (ich bekomme das nur so hin, wie es auf den Bildern zu sehen ist...) und dann den Schnozzelbag-Anschluss von der anderen Seite aufstecken. Bitte erstmal ausprobieren, ob Du damit klarkommst, bevor Du den TAR-Pumpsack zerschneidest... ;-D Kann auch sein, dass Du kein Isolierband brauchst, oder nur eine Wicklung, bitte schau, was für Dich am besten geht. Im Normalfall sollte das aber so fest sitzen, dass das Aufpumpen der TAR über den Schnozzelbag klappt. Um die letzten zwei drei Atemzüge zum "prall" füllen kommst Du ja so oder so nicht rum. So, wie er auf den Bildern zu sehen ist, wiegt der Adapter 9g, aber der Deckel kann noch ab und ich könnte aussen auch noch Material wegnehmen. Steht noch auf der ToDo-Liste. Hope that helps! Marcus
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  22. Ich habe in den letzten drei Jahren meine Wanderziele in den Pyrenäen bzw. den französischen Alpen alle mit Nachtzügen zwischen Paris und Hendaye, Toulouse, Perpignan und Briancon erreicht und kann das nur empfehlen! Es lohnt sich oft schon für eine Fahrt die Carte Avantage für 49€, mit der man in der 1. und 2. Klasse Ermäßigungen erhält. Meist hatte ich die Rückfahrt erst kurz vor Ende der Tour über die SNCF Connect App gebucht. Für einen Nachtzug zwischen Briancon und Paris habe ich gerade trotzdem nur 147 € im Liegewagen gezahlt- und mir damit eine Hotelübernachtung gespart, die schon mehr als die Hälfte des Preises gekostet hätte. 4 Stunden vor Abfahrt des Zuges war ich noch auf einem Gipfel, beim Umsteigen der Spaziergang durch Paris mit frischen Croissants,was will man mehr...
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  23. Echt jetzt? 600€ für geschätzt 1500-1700 km hin und zurück, 1.Klasse, gut ausgeschlafen und komfortabel geduscht ankommen, einmal bei Decathlon in Paris Gaskartuschenkauf, einmal zwischendurch Notre-Dame-Baustelle und Dokumentation angucken und Frühstücken in Paris finde ich das wirklich nicht übertrieben teuer. Das Ganze kann man natürlich auch billiger haben, der französische Nachtzug nach Hospitalet hatte auch Liege- und Sitzwagen, der von Cebere glaube ich keine Sitzwagen, aber Liegewagen. Natürlich kann man auch nach Barcelona oder Toulouse oder so fliegen, dann in die Stadt fezen, Brennstoff kaufen, dann mit Bahn /Bus in die Pyrenäen fahren. Ich halte das für hampeliger. Oder alles per Fernbus. Hätte ich, als ich noch jünger war, womöglich auch in Betracht gezogen. Die einen leisten sich halt die bequeme Anfahrt, schlafen aber dann im Zelt hervorragend auf einer 10 Jahre alten 90-cm-thermarest Prolite, die anderen zahlen Unmengen für sich immer wieder delaminierende Uberlites o.ä. -die schrecken mich ab. Muss jeder für sich selbst entscheiden, welchen Wert Mobilität hat.
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  24. Ja, erstens ab Berlin (also viel weiter) und zweitens das Vierpersonenschlafabteil der französischen 1.Klasse. Und, wie gesagt: für 2Personen. Also pro Schnarchnase knappe 600. Reisezeit inkl. Umsteigewanderung durch Paris: etwa 24 Std. Mit Flug und Anfahrt zum Flughafen und Weiterfahrt zu einem Einstiegspunkt und Gaskartuschenkauf wäre es erheblich hampeliger gewesen.
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  25. schrenz

    Massif Central

    Schöner Bericht, kamen gleich Erinnerungen auf. Neben der kleinen Gite ohne Strom hab ich gezeltet, war ziehmlich schräg, bei Ankunft waren Berge von Essen unten in dem Raum, aber kein Mensch zu sehen, eine Schulklasse kam erst spät im Dunklen.
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  26. khyal

    Wanderschuhe (Breiter Fuß)

    Jeder hat nen anderen Fuss, deswegen bringen Empfehlungen fuer ein Modell nix, aber wenn Du einen Breiten Fuss hast (habe ich auch) Meindl sind generell breiter geschnitten und da gib gibt es dann noch extra Wide Varianten, bei Hanwag wuerde mir der normale Leisten auch nicht passen, aber der wide passt mir prima. Noch ein paar Tips zur Anproibe, nimm Dir die Socken mit, die Du beim Laufen traegst, geh nachmittags, da ist der Fuss schon etwas mehr geschwollen und min 15 min anlassen, ein lLden, der keine Rampe hat, is nix, nutzt die, bergab stehend darfst du vorne nicht anstossen,aber in nem vernuenftigen Laden wird genau das u.A. der Berater mit dir abpruefen.
    1 Punkt
  27. Mattes

    Gotland/Fårö August 2024

    Ein Bericht bei dem man die Idee hat, diesen nach zu wandern. Danke dafür.
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  28. Seh ich anders... Festen Heringssitz vorausgesetzt (wie bei jedem Pyramidenzelt / Lavvu), steht das HMG Ultamid 2/4 wie eine Burg in Starkwind / Sturm und so sehr ich das in diesem Fall in verwendete Material am Portal 1/2 schaetze, sind das hier andere Flaechen, Windlasten, es ist kein Kuppelgestaenge und die vielen anderen Features des Portal zur Unterstuetzung da, ich fuerchte, da hat Slingfin mangels viel Erfahrung mit Pyramidenzelten bei der Materialauswahl danebengegriffen, wenn sie ein Zelt konstruieren wollten, was auch Starkwind / Sturm-Faehigkeiten hat, sonst muessen sie sich preismaessig mit Liteway Pyraomm usw vergleichen lassen und schneiden da deutlich schlechter ab. Die mangelnde Erfahrung mit Pyramidenzelten zeigt sich auch an der 4 P Angabe, mag sein, dass ihre Pyramide 4 Ecken hat aber never ever koennen da 4 Leute drin pennen, es sei denn, die wollen im Sitzen schlafen. Das Ding hat fast (+ 3 cm) dieselbe Laenge wie das Ultamid 2 und das ist mir mit Inner mit 190 cm zu kurz und etliche cm weniger in Laenge & Breite als das Ultamid 4, was ich als grosszuegiges 2er sehe, oder um es mal wegen dem duennen Material mit Liteway zu vergleichen, mein Pyraomm Max hat in Laenge / Breite 2 cm mehr und in dem Half Inner kann ich mit meinen 190 direkt mittig an der Stange vernuenftig liegen, aber nicht weiter aussen unter der Schraege, wenn man nun ein Full Inner nutzen wuerde, fiele ja der Platz im Eingangsbereich weg und man muesste das Gepaeck von allen im Inner unterbringen, wuerde ich dann wie Ultamid 4 als grosszuegiges 2er oder geignet fuer Eltern mit einem Kiddi bis max 140 o.A. sehen. Was das Material und Windlasten durch Groesse betrifft, wer schon lange im UL-Bereich dabei ist, wird sich sicher noch an das Golite Shangri-La 3 erinnern, 6 eckiges Mid, durch die 6-eckige Form sehr windstabil...war mal weitverbreitet bei ULern.. btw damals gab es fuer solche Zelte noch keine "Teil-Inner" die den Eingangsbereich frei liessen,ich hatte dann ein 2/3 Inner mit meiner damaligen Freundin genaeht und auch Golite zum Mass abnehmen und evtl Serienproduktion angeboten, aber die meinten fuer "Teil"-Inner gaebe es keinen Markt - nun denn, statt dessen findet inzwischen der Markt ohne Golite statt... Dann gab es bald daruf aus demselben Material eine groessere 4eckige Pyramide und da lernten dann so Einige nach Starkwind-Naechten Risse naehen... Nee, Slingfin, ihr baut geile Kuppeln, von meinem Portal 2 und Indus kann ich nur schwaermen und das Crossbow ist auch klasse, aber das Ding...Schuster bleib bei Deinem Leisten...
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  29. @reiber Echt ne blöde Frage, oder? Wie von anderen Vorenusern schon beantwortet, benutze ich die Stöcke zum Laufen und zum Zeltaufstellen! Ich empfinde die Dinger einfach als perfekten Taktgeber! Und absolut angenehm noch dazu! Die Teile, im Gebirge, nur zum Auf- und Abstieg zu nutzen, wäre ja auch quatsch!
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  30. robin_the_hood

    Bewegte Bilder

    Inzwischen hat er auch ein Gear-Video veröffentlicht, wo er seine Ausrüstung präsentiert. Ein Baseweight von 3,2 kg ist wirklich beeindruckend! Ein paar gute Tipps sind auch noch dabei:
    1 Punkt
  31. PaulBuntzel

    Bewegte Bilder

    Ich habe einen beeindruckenden Film über eine Frau gefunden, die Steinzeit-Bushcraft-Unterricht gibt. Immer für ein halbes Jahr mit einer Gruppe von jungen Leuten. Die Frau hat mad skills! Und die Doku hat tief an meinem Bedürfnis nach einem irgendwie anderen Leben gerührt. Am Ende hab ich geheult bei der Einstellung, wie sie in ihren Tierhäuten völlig verloren durch einen Wallmart läuft.
    1 Punkt
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