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Ultraleicht Trekking

Mars

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Alle erstellten Inhalte von Mars

  1. Bei unvorsichtiger Handhabung können BeFree Filter brechen, die Filterkartusche ist an den Deckel geklebt. Einen grossen Bogen würde ich um SteriPen machen. Dies ist ein optisches Verfahren. Sobald das Wasser nicht mehr klar ist, kann die Wirkung nachlassen. Da kann man sich mit Giardia infizieren. Es kommt sehr darauf an, wo Du damit wandern möchtest. Die Standart-Beutel von Sawyer sind legendär mies, die Beutel des BeFree sind dagegen Luxus. Persönlich würde ich zu beiden Filter Beutel von CNOC empfehlen, diese sind vielleicht nicht ganz UL aber eben angenehm zu befüllen und sie lassen sich auch fast geräuschlos zusammen pressen. Jedenfalls geräuschloser als eine Pet Flasche, der BeFree passt da aber gar nicht erst drauf.
  2. Wer sich eine RavPower, Model: RP-PB058 zulegen will, sei gewarnt: Das Gewicht gemäss Support beträgt 466 Gramm. Laut der RavPower.com Webseite 13.3 ounces, gemäss einer allwissenden Suchmaschine wären dies 377 Gramm. Damit wäre diese Powerbank mit einer Kapazität von 26800 mAh (behauptet von RavPower) ganze 7 Gramm schwerer als eine PB mit vergleichbarem Spezifikationen von Anker, aber nur 20k mAh Kapazität (behauptet von Anker). Offensichtlich zu schön, um wahr zu sein. Grundsätzlich scheinen alle PB Herstellenden die Spezifikationen mit ungefähr jeder Charge, die mal besser und mal schlechter irgendwo montiert wird, zu ändern. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb ihre Webseiten derart vernachlässigt aussehen. Manchmal findet man die Gewichte nur bei seriöseren Webshops wie galaxus.ch, die wägen die Dinger noch selber. Natürlich ergibt sich deren Seriosität aber nicht gratis (hunderte vom Mitarbeitenden im sehr sonnigen Zürich), folgedessen die Preise irgendwo zwischen zu teuer und prohibitiv liegen. Ich denke, die Hersteller sind noch nicht auf die Idee gekommen, ihre PBs auf Gewicht zu optimieren. GoalZero beispielsweise hat einen outdoorsy touch, die Dinger sind sicher ausreichend robust, aber oftmals in Metal gekleidet und damit im UL Bereich so beliebt wie Knoblauch bei Vampiren. Würde ich etwa in Ängelholm oder San Cesario sul Panaro Autos montieren, so würde ich dem Azubi den Auftrag geben, meine PB höchst sinnvoll einzukleiden. Wenn er dies getan hätte, dürfte er gleich noch ein paar Teile an meinem Smartphone mit dem entsprechenden Material nachbauen. Dies gäbe sogar views auf YT. In einem nächsten Schritt würde ich nach möglichst leichteren Batteriezellen-Ausschau halten. Power Delivery ist je nach benötigter Kapazität sicher sinnvoll, allerdings entfällt dann theoretisch die Ausrede, um ein paar Stunden länger in einer Gaststätte die neusten Mineralwassersorten zu kredenzen. Theoretisch deshalb, weil andere Hiker auch auf die Idee kommen können, ihre PBs mittels denselben Steckerleisten aufzuladen. Es gibt durchaus Unterschiede in der Güte der Infrastruktur und damit meine ich jetzt nicht einmal die Berghütten mit Generatoren, es gibt auch Resorts, durchaus in der "ersten Welt", deren Verkabelungsversuche in der Politik dem Anarcho-primitivismus entsprechen. Die Zuständigen haben den Begriff FI-Sicherung noch nie gehört, dafür setzt man auf die bewährte Luftkühlung von stromleitenden Komponenten.
  3. Leki, aber mit Trigger Shark 2.0 und dem diesjährigen Shark Frame Strap Mesh. https://www.leki.com/de/nordic-walking/stoecke/3321/micro-flash-carbon/ - ist ein Gramm schwerer, dies kann natürlich das Gewichtsmanagement zusammenbrechen lassen. Diese Stöcke sitzen satter an den Pfoten, sie können mit der Neigung der Hand gesteuert werden, die Griffe müssen eben nicht mehr umklammert werden, deshalb kann auch nichts mehr verkrampfen. Der Schlaufendruck wird überdies besser verteilt. Und man kann eben die Schlaufen aushängen, sehr sehr praktisch.
  4. Neues Zelt von BA: https://www.bigagnes.com/Scout-1-Platinum - nicht DCF, dafür unübliche Form
  5. Andrew Skurka empfiehlt, den Schlafsack auch von Innen her gegen Feuchtigkeit abzudichten. Wenn Du am Wasser und ohne (doppelwandiges) Zelt im Schnee übernachten willst und den Schlafsack entsprechend von aussen abdichtest (mit GoreTex GWS oder mittels DWR beim Therm-a-Rest) denke ich, dies ist die einzige Möglichkeit, um die Daune trocken und Dich warm zu halten. Ein entsprechendes Produkt gibt es von WM unter der Bezeichnung HOT SAC VBL oder MYOG, ich denke ein einfacher Sack ist je nach ästhetischen Ansprüchen einfach zu nähen.
  6. Finde ich jetzt auch ein wenig aggressiv. Ich kann nur für die USA sprechen, dort sind vegan ernährte Touren seit Jahren kein Problem mehr. Ob (supported) FKT auf dem AT (Scott Jurek, vegan seit 10 Jahren, sein Rekord wurde mittlerweile unterboten) oder hunderte von Individuen jeden Alters auf dem PCT - alles bestens dokumentiert, die Plattform heisst Youtube und es wurden auch schon Videos hier vorgeschlagen. Gemäss IG hat Dirty Avocado alias Maria N. weiterhin keine ernährungsbedingten Probleme. Dein Vorschlag mit Flüssignahrung bedeutet sich alles zuzuschicken. Dies ist ebenfalls überhaupt kein Problem. Herr Jupiter, ebenfalls ein Veganer, macht seine Touren nur so. Der Herr ist eher fit, einfach mal im Google nach Eastern Continental Trail Ausschau halten. Er hielt auch den FKT auf dem Florida Trail, momentan ist er auf Platz 4 - 1300 Meilen in 28 Tagen sprechen nicht unbedingt für ausgeprägte Mangelerscheinungen. Wahrscheinlich hatte er nicht mal Krämpfe in der Nacht. Mitbewohner abknallen in der Arktis ist eine birnenweiche Idee, entspricht kaum LNT und ist eben auch nicht vegan. Jagdflinte und Munition wären nicht mal UL. Solche Ideen sind typischerweise im Bushcrafting-Bereich zu verorten. Mit etwas Glück müsste anschliessend immerhin während längerer Zeit keine Miete mehr bezahlt werden, Mahlzeiten wären gratis, aber von zweifelhafter Qualität. Je nach Ort hätten Anwälte zudem erhebliche Probleme, eine vegane Ernährung sicherzustellen und da wären dann Sorgen bezüglich Mängel jeglicher Art ziemlich begründet. Ich gehe jedoch mit Dir einig, dass Ernährung ein sehr wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor für das Gelingen einer Tour ist. Mit Tour bezeichne ich alles über zwei Wochen. Der Körper benötigt dann schon mal das dreifache der üblichen Kalorien. Ob man sich einen halben Lachs reinstopft oder eine dieser berüchtigten Nudelkuren auf sich nimmt, spielt quantitativ eine untergeordnete Rolle. Qualitativ eben schon. Der Zusammenhang zwischen der Grundstimmung und der Ernährung ist kaum von der Hand zu weisen. Jeder Mensch, der Sport betreibt, wird Dir den Zusammenhang zwischen Ernährung und Leistungsfähigkeit bestätigen können. Momentan erforscht die Wissenschaft das Zusammenspiel von Darm und Gehirn. Vegane Menschen haben es auf Tour aber tatsächlich leichter. Sie sind es sich eben zwangsweise gewohnt, jegliches essen vor dem reinschaufeln auf vielerlei Faktoren zu prüfen, herkömmlich "normal" Ernährte kaum. Viele Dinge, die "normal" Ernährte zu sich nehmen sind in vielerlei Hinsicht eine Zumutung. Industrielle "Markenprodukte" sind nur in finanzieller Hinsicht für gewissenlose Multis interessant. Oberstes Ziel der Lebensmittelindustrie ist nicht, möglichst viele Menschen möglichst gesund zu ernähren. Es geht eher darum, viel zu verkaufen und entsprechend zu verdienen. Unsere Läden hier im Westen sind voll von grundsätzlich schädlichen und unnützen Produkten. Damit werden jedoch Milliarden verdient. Unsere Nahrung ist überzuckert, versalzen und verfettet - scheisse, mein RedBull ist schon wieder leer. Die gütigste Milch und Fleischindustrie jedenfalls gerät ob dem Vegantrend in hellste Panik. Es ernähren sich die allerwenigsten vegan, aber 100'00 Vegane mehr sorgen eben schon für ärgerliche Umsatzausfälle. Ärmste Landwirte, die ihre Sauen natürlich liebevollst betreuen, verstehen die Welt nicht mehr. Grausame Haltung hat ja immer nur der Nachbar. Tierfabriken sind lediglich eine Erfindung von ewig bekifften und linksversiften Studenten, die noch nie gearbeitet haben. Es gibt nur einen philosophischen Einwand gegen vegane Ernährung: Wenn sich alle vegan ernährten, würden die Kulturtiere aus der Zivilisation verschwinden. Hühner, Ziegen, Schafe, Kaninchen, jegliches Vieh würde alles aussterben. Dies ist eine eher unangenehme Vorstellung. Ich kenne jedoch niemanden, der am liebsten durch Industriequartiere wandert, je weniger Natur desto besser. Es gibt tatsächlich stolze Thru-hiker, die für die amerikanische Marine U-Boote entwickeln, logischerweise nur zum Schutz, allerdings würden die Natur beim Einsatz dieser Maschinen grossflächig zerstört. Australische Waldbrände sind ein Kindergeburtstag dagegen. Persönlich gefällt mir ein "natürlicher" Wald wesentlich besser. Damit wären wir eben wieder beim Naturschutz. Es ist weder nötig noch erlaubt, die nächste Nestle Fabrik in die Luft zu jagen. Kein vernünftiger Mensch wird jedoch deren Produkte kaufen. Es gibt tatsächlich einigermassen erträglich produziertes Fleisch von schottischen Hochlandrindern, die Zeit ihres Lebens irgendwo im Wald gelebt hatten weil sie für ein anderes Tier im natürlichen Kreislauf einspringen mussten etc. Nur sind dies absolute Luxusprodukte, kaum erhältlich. Wer vorgibt nur solches Fleisch zu essen, lügt sich selbst in die Tasche. Der Aufwand, solches Fleisch zu suchen und zu bezahlen, um einmal in fünf Jahren Fleisch zu essen, ist nicht vernünftig. Auf Tour kriegt nun mal jeder (vor allem jeder) bei allzu sorgloser Ernährung gröbere Mangelerscheinungen. Sich nur von Snickers zu ernähren ist eine eigentliche Garantie, das Ziel eben nicht zu erreichen. Nach tausend Meilen hat man fertig mit sich selber und der Welt. Zum katastrophalen Zusammenbruch der körperlichen Leistungsfähigkeit kommt der psychologische Effekt des Versagens. Da hilft dann auch das angeblich leckere Schnitzel nicht weiter. Wesentlich logischer scheinen mir die Erklärungen von Ray. Wir leben nun einmal in einer technisch aufgerüsteten Gesellschaft. Spritzen und Tabletten sind oftmals notwendig. In den USA lässt mensch sich vor einem thru-hike schon mal eine Infusion setzen. Wer keine moderne Medizin will, kann gerne Silberwasser saufen statt im Fall der Fälle auf Antibiotika zu setzen. Sprich: aus Gewichtsgründen im November mit den Kleidern eines Nudisten durch die Sierras. Einfach mal schauen, wieviele Menschen in der Reproduktion medizinische Hilfe benötigen. Eine B12 Tablette ist hier wirklich das kleinere Übel.
  7. Also ich habe gehört, dass man da so ins Zittern kommen kann, dass angeblich ein zielstabiler Entwässerungsvorgang nicht mehr möglich sein soll. Wie gesagt, ich habs nur gehört. Auch soll es Ferkel geben, die sich einfach in den Apsiden ihres Zeltes erleichtern, womöglich grad noch vom Innenraum aus....
  8. Dass ich vor irgendwas davonlaufe, höre ich auch immer wieder. Von Leuten mit sehr schönen Jobs in der Verwaltung, politisch gewählt, Personen des öffentlichen Lebens. Die gehen vom Büro bis zum Taxi und fahren damit in höherpreisige Gaststätten, wo dann die Weinkarte mittels an der Zahl ausreichenden Stichproben auf Vollständigkeit und sinnvolle Zusammensetzung geprüft wird - öfters als der Monat Wochen hat. Das kann ich dann auch nicht nachvollziehen und es würde mir ebenfalls keinen Spass bereiten. Monatelanges Langdistanzwandern hat zumindest mir jegliche Lust an herkömmlicher Arbeit in einem Unternehmen, Verwaltung oder Politik gründlichst verdorben. Und ich kenne AmerikanerInnen, denen geht es genau so. Hervorragendst ausgebildet, MSc (mehrfach) in einem prestigeträchtigen Gebiet, Job trotzdem wenige Monate nach einem Fast-Yoyo auf dem PCT geschmissen. Ich bin ziemlich sicher, Christine würde sich nur noch von karitativen Überlegungen in ihren alten Job zurück locken lassen - wenn es darum ginge, einen Betrieb zu retten, an dem hunderte Existenzen hängen. Vermutlich würde sie auch dann ablehnen, da eben Motivation für solche Dinge nur noch eingeschränkt vorhanden. Nervtötende Sitzungen mit Menschen, deren Probleme höchstens Fremdscham auslösen? Die Idee, man würde davon laufen, ist trotzdem Unfug. Man läuft nicht davon, man tut einfach anderes. Viele Langdistanzwandernde schreiben Bücher, trainieren andere Menschen (damit diese ihre Arbeitstage wieder durchstehen...) oder arbeiten als Guides. Viele malochen auf dem Gebiet der Trail-Maintenance oftmals freiwillig und ohne nennenswerten Lohn. Absoluter Knochenjob, Häuser hochziehen ist dagegen fast vergleichbar mit am Strand liegen. Es wird zuerst an den entsprechenden Ort gewandert, mit allen Werkzeugen. Umgefallene Baumstämme werden mit Muskelkraft zersägt, wochenlang. Wenn dies zu lange getan wird, kommt es zu genau denselben Symptomen wie jene, für die in der Schweiz die Frühpensionierung im Bau-Gewerbe eingeführt wurde. Und übrigens: Mein berühmtester Vorfahre tarnte seine ganz grundsätzlich eingeschränkte Lust zu arbeiten, als Mann Gottes. Er hat angeblich zwanzig Jahre lang weder gegessen noch getrunken - don't try this at home, auch Lichtnahrung wäre für das Langdistanzwandern fantastisch, leider scheint dies nicht richtig zu funktionieren. Es sind Menschen daran bereits in der Umstellungsphase verschieden. Der Vorfahre wurde immerhin heilig gesprochen, allerdings erst Jahrhunderte nach dem Ende seiner irdischen Existenz. Unsere tapferen Truppen hatten während dem Krieg zu ihm gebetet, seine Hand erschien darauf schützend am Himmel, der Feind sah vom Angriff ab und vermittelte seine monströsen, massenmörderischen Ideen stattdessen leider anderen (kein Witz, er wurde wirklich darum heilig gesprochen).
  9. https://www.dsm.com/products/dyneema/en_GB/contact/where-to-buy/where-to-buy-fabrics-with-dyneema/where-to-buy-dyneema-composites.html - 1500 meter ist jetzt nicht so viel, wahrscheinlich arbeitet er nebenher für Christo
  10. Sehr schön! Leider kenne ich dieses Wetter nur zu gut. Wie wir ja alle wissen, hat Dixie ihr Zpacks auch als Groundsheet missbraucht. Gibt leider Löcher. Wenn es in Israel regnet, steigen die Chancen, dass Du es irgendwie aufstellen kannst, bei schlechtem Wetter sinken ausserdem die Chancen, dass jemand sein Soundsystem in der Natur draussen testen tut. Einfach nicht auf den Boden schauen
  11. Kommt auf Deine Mattenwahl an, aber viele Bivis sind inklusive Tarp grad so schwer wie ein gescheites Zelt, deine Ausrüstung wird trotzdem meistens nass und bis Du ein Tarp richtig aufgespannt hast ist auch schon fast wieder morgen. Herr Swamy genoss den AT im Winter in einem Bivy, allerdings gibt es eben auf dem AT diese Shelters. d.h. Waldhütten, die auf mindestens drei Seiten zu und winddicht sind. Schottland im Winter in einem Bivy ist nur empfehlenswert, wenn Du auch von Struktur zu Struktur gehen kannst - es gibt hier diesen Verlauf über Bivis, wo das Fazit ungefähr war, Bivis seien eine geeignete Entschuldigung, gewisse kulturelle Eigenschaften von Schottland im Bereich der Gastronomie ausgiebig zu testen. Schottland ist weitgehend kahl, da man vor ein paar Jahrhunderten den Eichenwald für Schiffe gebraucht und nie mehr angepflanzt hat. Tarptent ist die viel bessere Wahl, es gibt da windstabile Modele. Ausserdem gibt es Schnee im Winter. Tarptent hat aber wenig mit einem Tarp zu tun, es handelt sich um "normale" Zelte, allerdings entwickelt und gebaut mit sehr viel Liebe zum Detail und handgemacht in den USA. Wäre mein absoluter Favorit, wenn die DCF schweissen würden. Ponchotarp und Tarptent zusammen machen nicht so Sinn. In sehr windigen Gegenden (=Schottland) machen auch Ponchos nicht so Sinn, weil sie sich aufblasen oder wie Segel verhalten. Für Schottland willst Du möglichst windschlüpfrig sein, ev. findest Du in der Eisschnelllauf-Abteilung geeignete Dinge
  12. Ich war letztes Jahr fast drei Monate auf dem PCT unterwegs (SOBO, Start August). Eine Nacht lang Regen. Neuseeland und USA Westküste sind jetzt nicht wirklich vergleichbar. Mit einem 3 Pfünder auf dem PCT loszuziehen ist IMHO nicht wirklich sinnvoll. Ich habe sehr viele BA Zelte gesehen, diese werden vor allem von Amis gebraucht, die einfach keine Lust verspüren, bei Zpacks 500 $ abzudrücken, weil sie sowieso schon ein BA Zelt haben, aber die Zelte halten absolut sicher auf dem PCT, wenn man nicht gerade zwei Wochen auf dem Mount Whitney bleiben möchte. Es gibt wunderschöne Videos z.B. von Mary Mansfield, sie hat in diesem Jahr ein BA Tigerwall mitgeführt, das ist immer noch leichter, aber ebenfalls Overkill auf dem PCT (Wassersäule 1200 mm). Oft wurde bei den BA Zelten nur das Innenzelt aufgestellt, da bessere Belüftung so, aber trotzdem Schutz vor Mücken (kann man mit einem Zpacks nicht, man kann dort aber die Türen offenlassen). Wenn es keine Mücken gab, liebten viele Menschen Cowboycamping. Auf dem PCT kann man sein nichtfreistehendes Zelt wirklich überall aufstellen, der Boden ist weich. Dies erklärt weshalb so viele Menschen mit Zpacks unterwegs sind. Sorgen wegen dem Material von BA Zelten sind für den PCT unbegründet. Es gibt auch Zelte, die sind geschweisst statt geklebt oder genäht, sogar von BA, aber die taugen u.a. gemäss diesem Forum hier nicht eben viel.
  13. Hallo Qamavoq In der Zwischenzeit konnte ich mit jemandem sprechen, die seit Jahrzehnten in Israel wohnt, die Situation vor Ort kennt und auch politisch ziemlich gut vernetzt ist (sowohl in Israel als auch in der Schweiz). Gemäss ihr ist Israel ein Zweitweltland. Diese Einstufung von Ländern an sich ist problematisch, aber sie sagte, viele Menschen aus Europa und den USA hätten das Gefühl, Israel sei ebenso entwickelt wie der Westen von Europa. Dies sei ganz klar nicht der Fall. Öffentliche Dienste funktionierten mehr schlecht als recht. Recycling sei zwar vielen Israelis ein Begriff, dies bedeute aber noch lange nicht, dass dies die Menschen im Alltag auch umsezten. Tatsächlich fragte ich mich oft, ob mein Verhalten nun einen Unterschied machte, wenn ich meinen Abfall sorgfältig wieder einpackte, rund herum der Boden aber von Abfall bedeckt war. Israelis wird es ähnlich ergehen - when in Rome... Dies betrifft auch die "Bathroom Situation". Es gibt sehr wohl Methoden, um ohne WC-Papier sauber zu bleiben, für Israel wären diese sehr angebracht, da der Boden entweder felsig oder Betonähnlich getrocknet ist. Dort ein Loch zu graben, würde Stunden dauern. Bislang setzen aber die Leute leider auf WC-Papier, dies führt zu wirklich unschönen Situationen. Freiwillige Trail-Crews wie in den USA gäbe es nicht. Nirgendwo würden Gelder bereit gestellt, um beispielsweise Wanderwege zu unterhalten (in der Schweiz werden dafür hunderte Millionen im Jahr ausgegeben, Tendenz zunehmend, da der Berg eben ins rutschen kommen kann). Der INT folgt deswegen zu ca. 80 % bestehenden Naturstrassen und 4 x 4 Pisten - oder eben seltsam breiten Pisten, die nur einen Sinn ergeben, wenn man die politische Situation beachtet. Diese Pisten sind dafür neu.
  14. Mars

    PCT 2020

    Ich denke, die möchten halt nicht, dass jemand sich ein PCT Permit zieht und damit nur auf dem JMT rumläuft. JMT ist offenbar super ausgebucht, es ist wesentlich einfacher an ein PCT Permit zu kommen. Ich werde, wenn alles rund läuft irgendwann im Mai in Campo sein. Es ist unmöglich, den AT auf den Tag genau zu planen.
  15. Was würde dagegen sprechen, ein Duplex kleiner zu machen ? Ich sehe Sinn und Zweck dieser Konstruktion beim Plexamid nicht ganz ein. Diese "Flachdach" Konstruktion ist offenbar kompliziert und fehleranfällig. Die finanzielle Belastung für Zpacks dürfte ebenfalls beträchtlich sein.
  16. Mars

    GPS Uhren

    Die Fenix 6 kann jetzt offenbar eine Art Notruf, aber nur an Kontakte, nicht an Notruf-Dienste. Deshalb bleibe ich weiterhin bei Inreach. Der Fenix 6 hat Garmin auch ein Solarpanel spendiert, dies bedingt aber, dass die Uhr sichtbar getragen wird, ich ziehe es vor, lange Hemden zu tragen (dafür übernimmt die Uhr das eigentliche denken weitgehend, auch immer gut, denken ist anstrengend). In Israel hat mir jemand die Navigationsfunktion gezeigt, dies funktioniere gut.
  17. Ich hatte ebenfalls das Gefühl, dass die Abschnitte, die weiter weg von Strassen waren, insgesamt sauberer waren. Aber halt immer noch viel zu dreckig. Und es ist leider nicht so, dass man da einmal die Alubüchsen einsammeln müsste, es hat tonnenweise industrielles Plastik in der Natur.
  18. Vom 22. September bis zum 11. Oktober 2019 wanderte ich vom Kibbuz Dan im Norden Israels bis nach Arad, dem letzten Ort vor der Wüste im Süden Israels. Insgesamt wanderte ich über sechshundert Kilometer durch Israel. Meine Art zu Wandern würde ich immer noch als Fast & Light bezeichnen - für Israel um diese Jahreszeit eher mässig gut geeignet. Nachfolgend meine „Learnings“: Vorfeld Ich unternahm wenig Recherche, und stützte mich auch auf die Seite von Christian Seebauer. Er bezeichnet den INT als Alternative zum Jakobsweg. Diese Seite idealisiert den INT in teilweise problematischer Weise. Er tischt keine Lügen auf, aber ein sehr ernstes Problem, auch für politisch überhaupt nicht interessierte, taucht auf seiner Seite nie auf. Das allergrösste Problem für Hiker: Müll. Wer sich entschliesst den INT zu wandern, muss sich bewusst sein, dass er täglich an Müllbergen vorbei und durch Müllhalden hindurch wandern wird. LNT ist in der Gegend leider unbekannt. Alle lassen ihren Müll einfach liegen. Unabhängig von Herkunft oder sozialer Schicht. Um Tel Aviv findet man Gu Beutelchen d.h. eher hochpreisige Spezialsportnahrung auf dem Trail (was anderswo völlig verpönt ist), rund um Landwirtschaftsbetriebe was dort halt so anfällt. Es fällt eben sehr viel an. Der INT ist leider IMHO ungefähr so sehr eine Alternative zum Jakobsweg wie Herr Trump zu Herr Obama. Alles wird in der Natur entsorgt. Autos, Ölkanister, Farbe, Aludosen sowieso. PET-Flaschen werden in Israel offenbar aus höchst demetrigem, biodynamischem Dünger hergestellt. Anders ist die Zahl dieser Flaschen in der Natur nicht erklärbar – weshalb kommt jemand auf die Idee, eine leere Flasche mit sich herumzuschleppen? In Europa ist ein sinnvollerer Umgang mit Plastik im Gespräch, in Israel pflegt man Plastik einfach in der Natur abzulegen. Israel ist ein Hightech-Land, namhafte Software-Hersteller haben hier Entwicklungszentren, in manchen Bereichen waren und sind sie weltweit führend. Genügend Mittel, um etwas gegen den Abfallwahnsinn zu tun, wären durchaus vorhanden oder liessen sich organisieren. Wer in Israel LNT praktiziert kommt sich vor wie ein Idiot. Würde der PCT irgendwo so aussehen wie der INT überall aussieht, auf dem PCT würde der Abschnitt umgehend geschlossen. Ranger oder das entsprechende Sheriffs-Department würden den Trail als Gefahr für die öffentliche Gesundheit einstufen. Volunteers würden den Trail in tagelanger Fronarbeit reinigen. Wie auf dem AT würde man den Trail anschliessend quasi überwachen (mittels Ridgerunners oder ähnlich). Das ist leider noch nicht alles. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit ist ein wichtiges Element von amerikanischem LNT in Israel nicht umsetzbar. Ein sogenanntes Cathole zu graben, ist unmöglich, da der Boden entweder zu felsig oder Betonhart getrocknet ist. In Israel müsste man statt einem Schäufelchen eine Spitzhacke mitführen. In den USA werden diese Löcher vor allem gegraben, um das ästhetisch störende WC-Papier zum Verschwinden zu bringen. Was unternimmt mensch in Israel dagegen? Leider gar nichts. Beispiel: «Ein Kobi» Campingplatz, ein paar Stunden zu Fuss südlich von Jerusalem. Landschaftlich gesehen ein Traum, monatelange Planung eines toskanisch inspirierten Architekten brächte kein besseres Resultat. Teile der Anlage sind sogar historisch, es gibt eine Quelle. Der Platz wird offensichtlich von Gruppen genutzt. Die erste Ebene an der Strasse ist denn auch relativ sauber, es finden sich nur kleinere Gegenstände wie Kaffeebecher, Einweggeschirr und unzählige Haargummis am Boden. Die nächste Ebene gegen den Wald dient aber als gigantisches WC. Wie im Kuhstall, einfach für Menschen. Es riecht. Im Norden wiederum ist wirklich jedes Plätzchen entlang des Trails gründlichst eingeschissen. WC Papier mitzuführen halte ich grundsätzlich überall auf diesem Planeten für überflüssig. Es ist weder ultraorthodox LNT und vor allem noch nicht mal UL! In Israel und für Israel gibt es eine Organisation, die seit der Staatsgründung und zuvor Milliarden in die Aufforstung des Landes investiert hat. Der Israel National Funds hat ganze Wälder gepflanzt. Es wurden unzählige Picknick-Plätze angelegt (ja, es gibt mittlerweile zu viele), jeweils gestiftet von Personen aus aller Welt. Diese Orte dienen auch der Erinnerung an im Holocaust ermordete jüdische Personen oder an Personen, die durch ihr Wirken während der Nazi-Tyrannei Juden gerettet haben. Auch für gefallene israelische Soldaten gibt es Gedenkstätten. Und alle Plätze haben eines gemeinsam: Müll und Toilettenpapier überall (sogar bei den Gedenksteinen für Gefallene – ich bin auch nicht immer 100 % mit allem was so geschieht einverstanden, würde mich aber trotzdem aus Respekt niemals über oder neben einem solchen Stein erleichtern). Bei einem Stein für Simon Wiesenthal habe ich den Busch vornedran zurückgeschnitten. Die Gedenktafeln sind in jeweils unterschiedlichen Sprachen angeschrieben. Ich verstehe kein Hebräisch, aber ein Name, kombiniert mit der Jahreszahl 1944 bedeutet leider nicht, dass diese Person im 1944 im Lotto gewonnen hat. Die vielen Gedenktafeln erleichtern das Verstehen der Situation und ich habe mir die Mühe gemacht, jeden einzelnen davon anzuschauen und die Namen bei Unklarheiten zu googeln. Es gibt sogar Schilder, die gegen Littering an den Patriotismus appellieren, im Sinne von «honor the fallen». Arabische Texte auf mehrsprachigen Schildern sind oft zerkratzt, dafür Gedenkstätten für gefallene Israelis mit arabischen Schriftzügen versehen. Wahrscheinlich sind dies keine Beileidsbekundungen. Ich habe einmal eine Aufräumcrew des JNF gesehen. Es waren zwei Personen, die mit einem VW Bus unterwegs waren. Abfall haben sie mit blossen Händen eingesammelt. Damit kommt man leider überhaupt nicht weit. Die allermeisten Plätze, die ich gesehen habe, würden den Einsatz von duzenden Personen während einem ganzen Tag gut vertragen. Dies gilt für den ganzen Trail, an manchen Orten ist der Einsatz von schwerem Gerät unabdingbar (es gibt etwa ein duzend Autowracks auf dem Trail). Ich kam auch an einem Jugendcamp des JNF vorbei (eingezäunt und bewacht). Ausdrücklich stand dort Education am Eingang, dazu ein Bär, ähnlich Smokey in den USA, der eine Tanne umarmt. Hoffentlich lernen die jungen Leute dort, weshalb Littering eine ganz schlechte Idee ist. Übernachten Israel ist ein kleines Land. Einfach das Zelt aufzustellen ist möglich, jedoch muss mit allerlei Störungen während der Nacht gerechnet werden. Da es tagsüber heiss ist, ziehen es Israelis vor, in der ganzen Nacht Sport zu treiben. Selten alleine. Aus Naturschutzgründen habe ich auch in Israel meist darauf verzichtet, wild zu campen. Campen an den Picknickplätzen ist grundsätzlich toleriert. Israelische Hiker ziehen es aber vor, innerhalb der Kibbuz zu übernachten. Dies bedingt umfangreiche Planung. Aus einleuchtenden Gründen sollte man darauf verzichten, Zäune in der Nacht übersteigen zu wollen. Wenn ich in der Nacht an solchen Orten vorbeigekommen bin, habe ich mich sehr langsam bewegt und in jede Kamera gelächelt sowie am Tor den Security gefragt, ob ich Zelten könne. Sie reichten mir jeweils das Wasser durch das Gitter. Die Securities reagierten völlig verstört auf mein Auftauchen. Offensichtlich hält sich die Zahl von Nachtwanderern in Israel in sehr engen Grenzen. Während den Nächten habe ich auch nie jemanden getroffen. Es gibt eine Trailangelliste. Auch für wildes Campieren empfehle ich dringend den Einsatz von Silikon-Ohrstöpseln. Grund: Irgendwo ist immer ein Fest mit wummernden Bässen, Hunde bellen immer wieder gerne, mensch ist in der Nähe einer Autobahn, einer grossen Stadt etc. Es ist nicht so wie auf dem PCT, wo mensch sich vom Wind in den Schlaf säuseln lassen kann. Auch wird etwa im nahe gelegenen Steinbruch bis um Mitternacht gearbeitet usw. Ich musste zweimal während der Nacht umziehen, weil Einheimische die Funktion ihrer Soundanlagen in den höchsten Leistungsstufen überprüfen mussten. Auch sind Angaben in englischen Foren zu Orten, an denen mensch übernachten soll, falsch. Es wird empfohlen, ausserhalb von Nahal Me'arot, einem Nationalpark, zu übernachten. Der Ort ist während der Nacht nicht bewacht, die Ranger haben mich aber mehrmals gefragt, ob ich da übernachtet hätte. Ich habe darauf verzichtet, ihnen zu erklären, dass ich aufgrund Angaben aus dem einzigen Guidebook zum INT da genächtigt habe. Immerhin ist der Platz dort einer der ganz wenigen sauberen in ganz Israel. Sehr empfehlenswert sind die Abraham Hostels in Tel Aviv und Jerusalem. Für Hiker absolut ideal, an beiden Orten gibt es professionelle Waschmaschinen inkl. Seife und Trockner, sowie ein sehr gutes, auch für Hiker geeignetes Frühstück (vegetarisch, Eier gibt es). Die Hostels sind sehr sauber, unzählige Angestellte halten die Infrastruktur aufrecht und putzen rund um die Uhr. Für Säufer gibt es Bars mit allerlei Alkohol. Und je nach Komfortanspruch sind diese Hostels fast gratis. Wer sich grundsätzlich gelangweilt fühlt, kann sich auch arg touristischen Touren anschliessen, Besichtigung der Sperranlage in Ramallah inklusive. Wer die Wirklichkeit des Lebens in den besetzten Gebieten erfahren will, muss aber nach Nablus und Jenin und sollte auch versuchen, in den Gazastreifen zu reisen (wem dies zu gefährlich ist, dem rate ich grundsätzlich zu Hause auf dem Sofa sitzen zu bleiben, hoffentlich schlägt der Meteorit anderswo ein). Die Sperranlage kann vom Trail aus zur Genüge begutachtet werden, nicht so die Checkpoints. Jedes Mal, wenn ich einen dieser jungen Soldaten gesehen habe, wünschte ich mir, er und alle seine Feinde würden im Schlaf sterben und zwar frühestens in 120 Jahren oder so. In Israel gibt es Schakale, Hyänen und Wölfe sowie wilde Hunde. Nichts davon ist für Menschen gefährlich, die Schakale heulen aber in der Nacht. Trotz der katastrophalen Vermüllung habe ich ein Wolfspaar, Eulen, Fischotter, Wildschweine, Stachelschweine, Schakale und Antilopen gesehen. Reisen Es schadet nicht, Begriffe wie Sabbat und andere jüdische Feiertage zu googeln. Das schadet eigentlich grundsätzlich nichts, ich kam mir manchmal vor wie ein saublöder Tourist. An Sabbat fahren in Jerusalem keine Strassenbahnen und im ganzen Land keine Busse. Egal was Google maps sagt. Mit Taxifahrern sollte man in solchen Fällen verhandeln. 300 NIS sind weniger als 150 Dollar. Autostop funktioniert noch besser als entlang dem PCT. Hinstehen genügt bereits, das erste Auto hält. Kleidung Nach nur fünf Tagen auf dem Trail sah ich aus wie ein Junkie. Meine Beine waren übersät mit blutigen Wunden. Grund: Alle Büsche in Israel haben hübsche Dornen. Nicht wie unsere Brombeeren, sondern richtig und lang. Es gibt Insekten. Der Einsatz von massiven Hosen ist empfehlenswert. Ja, der Trail ist stellenweise fast zugewachsen, vor allem im Norden. Wer mit ähnlichen Hosen wie auf dem PCT loszieht, findet sich bald in einer peinlichen Situation wieder. Patagonia Baggy Shorts eignen sich besser. Vorsicht vor israelischen Kuhgattern. In Europa haben diese einen Winkel von etwa 90 Grad, in Israel ist dieser Winkel kleiner. In Kombination mit Stacheldraht für leichte Rucksäcke gefährlich. Einfach übersteigen. Ausrüstung Viel Spass mit Trekkingpole Zelten wie dem Zpacks Duplex. Nur empfehlenswert, wenn gleichzeitig eine Bohrmaschine mitgeführt wird. Mein Zelt wurde von Experten als Stupid Lightweight bezeichnet, aber ich konnte es eben freistehend aufbauen (wenn es nicht regnete nur das Innenzelt). Israelis sparen sich den Zauber eines Zeltes komplett und setzen auf Cowboycamping, wenn sie in grossen Gruppen ausserhalb der Kibbuz übernachten. Natürlich bewacht von bewaffneten Guides. Mein Rucksack besteht aus VX21 (Atompacks, ein Traum) wer seinen Rucksack sowieso nach jedem Hike in die Tonne tritt, ist mit einem leichteren Rucksack aus DCF auch gut bedient, einfach 2 - 3 Rollen Panzertape nicht vergessen. Es gibt viele tiefhängende Zweige mit Dornen. Eine stabile Mütze ist empfehlenswert. Am besten ist ein Bedouinhat. Das ist eine Truckerkappe mit einem Tuch über den Ohren und dem Nacken. Solche Mützen tragen in Israel auch Ranger und Bauarbeiter. Aufgrund der Situation lässt mensch die Kofia wohl besser zu Hause. In Israel habe ich genau einen einzigen Menschen mit einer Kofia gesehen – es war der Bierlieferant im Abrahamhostel in Tel Aviv. In der Nähe von Siedlungen aller Art galt jeweils: Stöcke in Schlagbereitschaft halten. Es gibt gestörte Hunde. Nur mit Mühe konnte ich einen davon abhalten, mich anzufallen. Wäre ich nicht grundsätzlich pazifistisch eingestellt, könnte dieses Vieh die Radieschen von unten... Da es in Israel sehr staubig und sandig ist, haben Salomon Schuhe mit dem Speed Lacing System ein Problem. Die Schlaufen scheuern sich durch. Meine Schuhe landeten deshalb bereits im Müll. Unbedingt das jeweilige Schuhmodel vor der Reise auf abschüssigen Steinplatten testen. Wer rutscht sollte die Anschaffung anderer Schuhe dringend ins Auge fassen. Es gibt viele solcher Platten zu überqueren. Navigation In englischen Foren wird OSM And Maps empfohlen. Die App ist aber veraltet, die Informationen auf der Karte sind wohl seit Jahren nicht mehr aktualisiert worden. Die Karte zeigt beispielsweise bei Nationalparks Campingplätze an, vor Ort gibt es keinen, nur einen Menschenkuhstall. Wer 50 Dollar in etablierte Karten investiert, spart sich viel Ärger. Der Trail ist gut markiert, ausser an drei oder vier Stellen, wo er von Bauern einfach umgepflügt wurde oder von Erdarbeiten verschüttet wurde. Vor Beit Hananya im Norden muss man Zugschienen überqueren. Einfach den Schienen Richtung Süden folgen, auch wenn alles zugewachsen ist. Wenn mensch den Trail verliert, sofort umdrehen und auf selbem Weg zurück, sonst landet mensch in hüfthohen Dornen. Der Trail erlaubt aber auch Nighthiking, zumindest ausserhalb der Wüste. Jemand meinte, dass er in der Nacht in der Wüste von Rangern gestoppt wurde. Israelische Kühe machen keine Probleme. Israelis lieben es, mit allerlei Vehikeln durch die Natur zu brausen. In Europa ist das Befahren von Naturstrassen fast überall verboten - in Israel nicht und deshalb wird der Trail häufig mit 4x4 Fahrzeugen oder Motorrädern geteilt (richtig geile Teile übrigens). An israelischen Wochenenden empfiehlt es sich, ein offenes Ohr zu haben. Israelische Naturstrassen sind gewöhnlich so breit, dass sich zwei breitere Landwirtschaftsfahrzeuge oder gewisse andere Vehikel jederzeit kreuzen können. Leute Aufgrund meines eher rabiaten Hikingstyles habe ich alle Southbounder innert Kürze angehängt. Hin und wieder sah ich Spuren, jedoch nicht durchgängig. UL ist unbekannt, viele hatten keine eigentlichen Wanderrucksäcke dabei, sondern eher Dinger, die wir zum Reisen verwenden würden. Israelis unternehmen diese Wanderung wohl weniger aus Freude am Gehen, sondern aus Freude an ihrem Land und der Kultur - Israel hat an jeder Ecke jahrtausendealte Ruinen, biblische Geschichte etc. Und natürlich wird auch die jüngere Geschichte aller Kriege überall am Leben erhalten. Die nahöstliche Gastfreundschaft ist unbeschreiblich. An Tankstellen wurde ich zwar immer wieder schräg angeschaut und teilweise offensichtlich unfreundlich behandelt - diese Leute hatten einfach zum ersten Mal einen Hiker gesehen, es gibt auch Obdachlose. Nach Einbruch der Nacht in arabischen Dörfern standen ganze Familien auf und stammelten ein „Shalom“. Wenn ich dann ein „Salam Aleikum“ zurückgab, verbunden mit „Have a nice evening“ hatte ich den Eindruck, diese Leute seien sich leider anderen Besuch gewohnt. Sie hatten offensichtlich noch nie einen fremden und vor allem unbewaffneten Menschen während der Dunkelheit durch ihr Dorf gehen sehen. Es lohnt sich wirklich, knallige Farben statt grün und schwarz zu tragen – durch meinen flippigen Rucksack checkten die Leute sofort, dass ich weder irgendwas oder irgendwen in die Luft jagen, noch eine Razzia durchführen will. Ja, wo der Trail an arabischen Dörfern vorbeikommt, ist er zugewachsener als anderswo. Offensichtlich meiden Israelis diese Abschnitte. Unabhängig von der Herkunft der Leute ist ihre Gastfreundschaft beispielslos. Ich wandere in den Moshaw Gimzo (wo bis zum Unabhängigkeitskrieg Palästinenser lebten). Eine Dame hält ihren Hyunday neben mir an. Nachdem sie sich erkundigt hat wohin ich wolle, sagt sie kurzerhand „come“ und fährt mich zu sich nach Hause. Der Shop im Moshav sei alt und nicht zu gebrauchen, ausserdem ohnehin geschlossen. Sie und ihre Familie seien religiös, deshalb essen sie nichts, sie dürften erst nach Sonnenuntergang essen. Sie bereiteten jetzt nur das Essen für nach dem Sonnenuntergang vor – es gäbe dann sogar Pizza. Für mich haben sie jedoch einen vollen Kühlschrank. Ich dusche und danach wird mir mehr aufgetischt, als dass ich essen kann. Sie sprechen nur schlecht Englisch aber wir unterhalten uns über Zürich und ihre religiösen Vorschriften. Mit etwas Stolz erkläre ich, dass es in Zürich viele orthodoxe Juden gibt und glücklicherweise habe niemand ein Problem damit. Ein Neonazi dachte zwar kürzlich, es sei eine gute Idee an seinem Geburtstagsfest jüdische Menschen anzuspucken, dafür ist er jetzt da, wo er es sich noch eine ganze Weile lang so bequem, wie es da eben möglich ist, machen kann: Im Knast. Neonazis ist es übrigens hierzulande noch nie gelungen, eine Demonstration öffentlich anzukündigen und dann auch tatsächlich durchzuziehen. Ich denke, ein paar Leute würden durchaus ihr Sturmgewehr aus dem Kleiderschrank holen (ich habe keines, danke der Nachfrage). Idioten wie dieser Herr aus Halle können hierzulande wirklich nur hoffen, dass die Polizei sie bereits im Vorfeld ihrer geplanten abscheulichen Tat einsammeln kommt. Die nette Dame gibt mir alles Mögliche mit, irgendwann muss ich abbrechen, zu wenig Platz in meinem Rucksack. An einem anderen Tag komme ich ausserhalb des Kibbuz Dvir abends um 18:00 an. Camping ist schwierig, der Wald ist sehr offen. Ein junger Mann sitzt schweigend an einem Picknick Tisch und liest irgendwas. Ich studiere die Karte. Plötzlich erhebt sich der Mann und zieht einen Kocher hervor „Do you want Coffee?“ Natürlich will ich einen Kaffee. Sein Kochgeschirr sieht arabisch aus, ich denke jedoch fälschlicherweise, dass er aus dem Kibbuz kommt. Ich frage ihn wo ich campen könne. Hier eher nicht, sagt er und zeigt auf die leere Wodka Flasche am Boden. Er sagt aber, dass er mir helfen wolle, etwas zu finden. Zunächst fahren wir zum Tor des Kibbuz, wo er die Nummer auf dem Tor anruft, keine Antwort. Dann ruft er einen Freund an. Er spricht Arabisch, folglich ist er wahrscheinlich Palästinenser oder wie ich im Nachhinein herausgefunden habe, Beduine. Dann sagt er, ich könnte bei seinem Freund übernachten. Einfach so. Er fährt mich nach Rahat, der grössten arabischen Stadt in Israel und nun Wohnort von Beduinen. Sie sind beide Lehrer und bezeichnen die Schweiz als Heaven, sie würden gerne hier arbeiten. Am nächsten Tag fährt mich Fuad zurück nach Dvir. Trailmagic Null. Hin und wieder trifft mensch auf umfunktionierte Armeekisten, die bis zum Rand mit Büchern gefüllt sind. Leider nur in Hebräisch, oftmals findet man religiöse Propaganda. Kurz vor Jerusalem steht eine grössere Kiste, die war bis auf Hygieneartikel aber ebenfalls leer. Wasser Aufgrund der Temperaturen gibt es häufig Wasserspender, auch in den Wäldern. Vorsicht, dies gilt nicht für die Wüste. Das Wasser wird von irgendwo her gepumpt und ist lauwarm. Elektrolyttabs mit Geschmack oder gar “Waterenhancer” sind sehr empfehlenswert. Ich habe mir mit Besuchen an Tankstellen geholfen, an solchen kommt mensch immer wieder vorbei. Sehr empfehlenswert ist Cola Zero mit Zitronengeschmack (habe ich in der Schweiz noch nirgendwo gesehen) – Grund: Es schmeckt auch in lauwarmem Zustand. Wasserfilter kann man zumindest für den Nicht-Wüstenteil getrost zu Hause lassen – Wasser aus den Bewässerungsanlagen zu trinken bringt einem hoffentlich noch rechtzeitig ins Spital. Es hat Dünger darin. Es gibt immer Wasser irgendwo zu kaufen oder eben diese Spender. Ausser an Jom-Kippur, dann schliesst wirklich alles, sogar die Autobahn kann gequert werden, wo es gerade passt (musste ich tun, weil ich mich nicht mit den Hunden eines Schäffers auseinandersetzen wollte). Fazit Die Landschaft ist tatsächlich schön, nur ist der Müll darin für mich nicht nachvollziehbar und nicht akzeptabel. Für mich nimmt die Vermüllung der Landschaft diesem Trail jeglichen Reiz. Die hohen Temperaturen verlangen zudem nach längeren Angewöhnungsphasen oder mensch nutzt das schmale Fenster im Januar und Februar. Dieser Trail kann nur Leuten empfohlen werden, die sich ohnehin in Israel aufhalten oder dort leben. Andere sollten warten, bis die Israelis ihr Littering Problem in den Griff gekriegt haben.
  19. Also hier in der Schweiz käme dann die Feuerwehr und würde den Verkehr regeln, die Gemeinde würde sehr rasch diese Chemietoiletten aufstellen müssen und als dort wohnhafter müsstest du ständig Medien abwimmeln - auch wenn Frau und Herr Wolf seit 300 Jahren nicht mehr in diesem Gebiet unterwegs waren.
  20. Mars

    Big Agnes Carbon

    Erste Erfahrungen aus Israel. Das Innenzelt hat 3 Löcher. Bevor sich jetzt alle freuen: Ich habe das Innenzelt in der hinteren Aussentasche meines Rucksacks aufbewahrt und mich in einem Winkelkuhgatter zu schnell gedreht, es gab Stacheldraht. Zwei andere Löcher sind von einer jungen Hauskatze am Strand, die ist da raufgesprungen - die Löcher sind aber winzig klein, hat man so auch im Mesh von anderen Zelten. Israel ist super dornig, der Boden meist Kategorie Beton. Mit einem Duplex kriegt man wirklich Probleme, falls man nicht zusätzliches Gestänge dabei hat. Wenn ich keine Heringe in den Boden brachte, habe ich einfach meinen Rucksack auf der einen Seite und die Trekking Stöcke auf der anderen Seite hingelegt. Einfach, praktisch, reichte. Ich hab das Innenzelt oft nur als Mückenschutz aufgestellt. Das Aussenzelt kam ungefähr 4 mal zum Einsatz, als es regnete. Es ist noch nicht geschmolzen. Carbongestänge macht bisher keine Probleme. Zelt nie ohne Groundsheet aufgestellt, da häufig auf Picknickplätzen übernachtet, dort gibt es immer wieder Scherben, Bierdeckel etc.
  21. Habe dasselbe Problem. Bereits am 4. bestellt, bislang nur eine leere DHL Nummer erhalten (vom 4. bis zum 16. wäre ja wohl noch Zeit gewesen, die Dinge zu versenden, kein Zelt bestellt).
  22. Also, es gibt hier in der Schweiz diese Alnatura Läden, die gehören (in der Schweiz) zur Migros, einer der grössten Supermarktketten hier. Dort gibt es Holzzahnbürsten, weil esoterisches Tralala und so (sehr wahrscheinlich wird mehr Energie verröstet bei der Herstellung einer Holzzahnbürste als bei einer aus Plastik). Es gibt aber tatsächlich zwei Grössen....
  23. Man kann die PCTA auch anrufen, am Permit ist noch nie jemand gescheitert. Dies gilt auch für Leute mit besonderen Bedürfnissen, z.b. wenn man zuerst den AT gehen möchte. Diese Permits sind einfach dazu gedacht, zu wissen, wie viele Leute wann starten und dies ein wenig zu verteilen. Auf dem AT starten offenbar am 1. April an die 200 Leute auf dem Springer Mountain. Dies führt tatsächlich zu grösseren Problemen, wie z.B. Noro-Virus, Frust in den Shelters und zu erhöhten Belastungen für die Natur. Visums Ort ist kein Problem, Du brauchst einfach eine Adresse. Bei mir war die letztes mal in Boston, ich habe aber dem freundlichen Herr an der Grenzkontrolle erklärt, dass ich überhaupt nicht nach Boston gehen werde, nie, stattdessen zuerst nach Wenatchee, dann irgendwie auf den Hartspass und so weiter und schon senkte sich sein Stempel, wir haben sogar ein wenig über den Präsident gelacht, obwohl ich in die Secondary Inspection durfte.
  24. Der OR Helium hat sogar einen Warnhinweis darin: Erstickungsgefahr, wenn ganz geschlossen. Eines der unmöglichsten Designs, dass ich jemals gesehen habe. Es gibt eine Befestigungsmöglichkeit, um quasi den Eingangsdeckel am Zeltstange-Bogen zu befestigen, dies soll wohl für eine bessere Belüftung sorgen. Es gibt ein Mückennetz unter dem Deckel, aber die Reisverschlüsse sind so verschachtelt, dass man es nicht schafft, diese zu ertasten. Und dann das Gewicht: 510 g. Für - 30 Grad gibt es auch polarmond.ch, der Sinn eines solchen Designs hat sich mir aber immer noch nicht ganz erschlossen. Bei einem Gewichts-Budget von 5 Kg(!) liegt wohl ein sehr schönes Hilleberg im Rahmen der Möglichkeiten, sowie die entsprechenden Matten und Schlafsäcke, um bei -30 nicht zu frieren.
  25. Ja natürlich, Banksy, nicht Banksy, Sorry. Das mit den Fotos liegt an den Motiven, nicht an meinen Fähigkeiten. Oftmals sehe ich auf IG Fotos die vom genau selben Ort aufgenommen sein müssen und meinen aufs Haar gleichen.
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