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Ultraleicht Trekking

Mit Tarp in den Sarek?


tomas

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Meine allererste Tour in Lappland hatte ich 2009 noch mit dem Vela-1-Zelt unternommen, danach bin ich nur noch mit einem kleinen, selbstgenähten Tarp unterwegs gewesen (ohne jemals den Eindruck zu haben, den Elementen ungebührlich ausgesetzt gewesen zu sein..).

Für die diesjährige (insgesamt fünfte) Lappland-Reise war es also klar, natürlich wieder mit Tarp! 

Da ich aber einen 5-tägigen Abstecher in den Sarek plante, habe ich mir nach der Ray-Jardine-Anleitung ein größeres Tarp aus dem robusten 65g-Silnylon genäht. 

(Außerdem auch noch ein Net-Tent, aber das ließ ich dann doch zu Hause.)

 

Das Jardine-Tarp deckt eine relativ große Fläche ab, allerdings bietet die größere Plane viel Angriffsfläche für den Wind und verlangt gute Strukturen beim Aufbau- das Tarp hat ja nun einmal keine Bogenstange!

 

Auf der Hochebene im mittleren Rapadalen, zwischen dem Lulep Vássjájågåsj und dem Alep Vássjájågåssj, bei etwa 1000 Höhenmetern (am Polarkreis ist das deutlich oberhalb der Baumgrenze!) bekam ich dann doch die Grenzen eines Tarps deutlich vorgeführt. 

 

Abends war’s schon ziemlich windig, und der Sonnenuntergang gefiel mir eigentlich gar nicht (Bild 1). Ich hatte deshalb das Tarp am Abend sehr flach aufgebaut, hatte aber nur zwei Stangen mit (auf den letzten 16 Kilometern gab es keinen Bäume, nur winzige Kriechweiden) und konnte die Planen nicht über die „lifter“ ein bisschen anheben. In der Nacht goß es wie aus Eimern, und obwohl ich die Leinen in der Nacht einmal nachgespannt hatte, sammelte die flach aufgespannte Plane das Wasser wie ein Auffangbecken und ich musste das von innen ausleeren.

 

Am Morgen hatte ich dann horizontalen Eisregen und damit war die Grenze der Behaglichkeit eindeutig überschritten. (Auf dem Bild 2 sieht man, wie stark die Plane vom Wind eingedellt wird). 

Da ich ja nicht wusste, wie lange das so bleiben würde, beschloss ich dann doch, wieder in Richtung Zivilisation zurückzumarschieren und kämpfte mich im Eisregen in neun Stunden bis zum oberen Pass am Skierffe zurück. Am frühen Abend besserte sich das Wetter wieder, der Wind und der Eisregen ließen nach und in der Nacht wars dann klar (aber auch frostig).

 

Für mich war es eine sehr gute Nachhilfe-Stunde, wie sie das Leben/ die Natur eben manchmal zu bieten hat. Mein nächster Versuch, den Låddebákte zu erreichen (auf den Bildern 1, 2 und 4 der zweite Berg von rechts, von da wären es noch etwa 12 Kilometer gewesen) wird also wahrscheinlich wieder mit dem Vela 1 stattfinden.

 

P.S.: am nächsten Tag unterhielt ich mich unten in Aktse mit Stephane, einem sympathischen Franzosen, der am Vortag irgendwo in meiner Nähe gewesen sein muss (ohne dass ich ihn gesehen hätte). Er erzählte mir, dass er bei seinen Touren in den Pyrenäen gern mit Tarp unterwegs sei, aber für Lappland habe er sich doch ein Tunnelzelt besorgt! 

Außerdem hatte er ein Barometer mit, das am Morgen wieder stieg, so dass er wußte, dass das Schlechtwetter nicht allzu lange anhalten würde. Er blieb also bis etwa 17 Uhr in seinem kuscheligen Hilleberg-Zelt im Schlafsack sitzen (bei -3 Grad im Windschatten), während ich da draußen bei gefühlten -8 Grad unterwegs war…

(Außerdem hatte Stephane so ein GPS-tracking-Gerät mit Notfall-Funktion mit (Spot GN3). Bisher fand ich die Dinger überflüssig, aber für einen einsamen Wanderer im Sarek ist das nicht unvernünftig...)

 

P.P.S.: im Verlosungsthread hat paddelpaul einige Anregungen aufgeschrieben, wie man auch ohne weitere Stangen die Plane anheben kann:

 

"...hmmm...eine Strippe zwischen die Stöcke spannen, quasi als externe Firstleine; von dieser ausgehend jeweils eine Leine mittig über das Tarp zum entsprechenden Hering spannen (fast so wie auf dem Bild, aber eben keine Verbindung zu den Lifterpunkten sondern zu der externen Firstleine), und die Lifterpunkte zu dieser Leine hoch"prusikken".

Noch eleganter: das V, das jetzt von den Lifterpunkten ausgeht,von den Stöcken ausgehen lassen; dann kann man jeden Lifterpunkt separat zu einem Schenkel des V hochprusikken, da geht dann der Zug in die optimale Richtung.

UND die Stöcke sind dann als Extrabonus in 3 verschiedene Richtungen abgespannt, das sollte die Strassenlage auch noch verbessern.

Hat ja immer jeder 100 m Schnur dabei für solche Spielchen."

Das hätte die Situation zwar etwas gebessert, aber behaglich wäre es da trotzdem nicht gewesen!

DSCN3217.jpg

DSCN3229.JPG

DSCN3256.jpg

DSCN3235.jpg

 

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Hallo Tomas, wir waren ja zur gleichen Zeit oben. Auch wir haben das miese Wetter abgekriegt. Eine Woche nur in Regenklamotten.

Allerdings kann ich von den zwei mitgeschleppten SD Tensegrity 2 FL (trimmed: 1120 g zzfl. 5 Heringe) nur das beste berichten. Wir waren uns alle einig, dass wir wieder mit genau diesem Zelt in den Sarek gehen würden.

Vielleicht ist also ein Tarptent wie das Tensegrity auch für dich die passende Alternative zum ganz geschlossenen Zelt.

Bearbeitet von Stromfahrer
Gekürzt und auf Tensegrity-Thread verlinkt
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Danke für deine Erfahrungen! Ich war noch nicht in Lappland, in Schottland war es aber stellenweise auch ziemlich nass und ich war froh um mein "Tarptent". Versuche aber immer zu lernen, wie man besser nur mit einem Tarp auch in widrigen Bedingungen klarkommt:

Mich wundert dennoch etwas die Schlussfolgerung am Ende: 3x warst du erfolgreich mit Tarp, diesmal gings Schief, aufgrund des Wetters. Die letzten Male war es so viel Besser? Was gäbs denn für andere Möglichkeiten, das Setup für solches Wetter zu optimieren, außer dem ziemlich schweren Zelt?

Das Durchhängen des Tarps ist bei so einem Modell natürlich konstruktionsbedingt, etwas schmaler, zu einem etwas höheren A Aufgebaut hätte Wind und Regen weniger Fläche geboten. Wäre aber natürlich auch beengter und Seitenwindanfälliger geworden.
Ein anderer Stoff (weniger Dehnbar) hätte das mit dem Wasser ebenfalls verhindert. 

Gemütlich wäre das ganze aber sicherlich trotzdem nicht geworden. 

Zitat

Er blieb also bis etwa 17 Uhr in seinem kuscheligen Hilleberg-Zelt im Schlafsack sitzen (bei -3 Grad im Windschatten), während ich da draußen bei gefühlten -8 Grad unterwegs war…

Hättest du denn in deinem Vela1 auch bis 17 Uhr herumgesessen? Oder wäre dir in dem (von Bildern her...) recht kleinen Zelt die Decke auf den Kopf gefallen und du wärst trotzdem gelaufen? (So hätte ich es vermutlich gemacht...) - dann böte *dieses* Zelt keinen Vorteil. Natürlich etwas anderes bei einem richtig großen, gemütlichen Tunnel. (Der dann 2-3kg wiegt...)

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Das Vela ist ziemlich groß (Bilder 1 und 2 von 2009); damals waren wir (ohne Innenzelt, nur) mit dem Außenzelt sogar zu zweit unterwegs!
Wenn ich also gewusst hätte, dass das Wetter nicht 5 Tage so bleibt, hätte ich es darin ein paar Stunden ausgehalten.

Aber da ich kein Barometer mithatte (das kommt das nächste mal auch unbedingt mit!), dachte ich nur an Ryan Jordans Motto "your mama won't be watchin' for you - don't be an idiot!" und machte mich auf den Rückweg. Bis Aktse waren es immerhin 14 Stunden Marsch, und wenn sich das Wetter am frühen Abend nicht beruhigt hätte, wäre es ein langer Tag geworden.

P.S.: af dem Bild 3 ist das Rapaselet und der Låddebákte bei schönem Wetter zu sehen (das war am Vortag. Eigentlich zum Greifen nahe...):huh:

IMG_2902.JPG

IMG_2901.JPG

DSCN3199.JPG

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Stromfahrer: Cool, und danke für den Erfahrungsbericht mit dem Ding bei widrigem Wetter. Macht es nochmal interessanter. Hatte zwar immer wieder hier gelesen, wie gut du es findest, und dieses Windkanal Video gesehen, aber dem komischen Käseleib trotzdem keine "real-world" Sturmfestigkeit zugetraut.

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Hallo Tomas,

bei der Vorstellung deines Tarps und Bugbivy hatte ich mir schon gedacht "so würde ich mich nicht in den Sarek trauen".

Ich würde mal behaupten daß es für jede Anwendung die ideale Unterkunft gibt. Ein Tarp hat für den, der es mag, sicherlich viele Anwendungsbereiche. Ausgesetzte Gebirge wie der Sarek, wo man eigentlich immer mit miesem Wetter (nicht nur Regen sondern Sturm) rechnen sollte, und wo es kaum natürlichen Schutz zum Beispiel durch Bäume gibt, sind sicher nicht das natürliche Umfeld für Tarps. Eine andere Anwendungen wo ein Tarp mMn einfach nicht passt wäre Island.
 

vor 18 Stunden schrieb Freierfall:

Mich wundert dennoch etwas die Schlussfolgerung am Ende: 3x warst du erfolgreich mit Tarp, diesmal gings Schief, aufgrund des Wetters. Die letzten Male war es so viel Besser? Was gäbs denn für andere Möglichkeiten, das Setup für solches Wetter zu optimieren, außer dem ziemlich schweren Zelt?

....

Hättest du denn in deinem Vela1 auch bis 17 Uhr herumgesessen? Oder wäre dir in dem (von Bildern her...) recht kleinen Zelt die Decke auf den Kopf gefallen und du wärst trotzdem gelaufen? (So hätte ich es vermutlich gemacht...) - dann böte *dieses* Zelt keinen Vorteil. Natürlich etwas anderes bei einem richtig großen, gemütlichen Tunnel. (Der dann 2-3kg wiegt...)

Nun ja: Lappland ist nicht gleich Lappland. Es gibt waldreiche Gegenden, die besseren Windschutz bieten. Es gibt bekannte Trekkingrouten wo man sich mal in eine Hütte flüchten kann. Im Sarek aber gibt es weder Wald (nur in einigen Tälern) noch Hütten. Die Zivilisation ist weit weg. Tomas musste 14 Stunden laufen.

Auf so einer Tour sollte man mal einen Tag schlechtes Wetter aussitzen können. Es wird normalerweise wieder etwas besser. Es stürmt nicht eine Woche lang. Etwas zu lesen und eine etwas gemütlichere Behausung sind da angebracht. Und ein bis zwei Reservetage in der Planung. Durch den Sturm laufen finde ich eher unattraktiv, ist ja schliesslich Urlaub.

Ein Mid ist eigentlich ideal für diese Anwendung. Das wiegt weniger als deine Tarp plus Bugbivy Kombination. Man sollte aber auch an die Moskitos denken ... Da wird das Tarptent dann wieder interessant. Ein Hilleberg Tunnel muss es natürlich nicht gleich sein. OT: Aber ich kann mir schon vorstellen wie gemütlich es dann in dem Sturm gewesen wäre. Wärmer, mehr Platz, trockener.

Bearbeitet von SouthWest
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Dein Betrag hat mich sehr interessiert, da mich die Grenzen von Tarp und Zelt selbst interessieren. Mit dem Ray Jardine Tarp habe ich zwei Mal oberhalb der Baumgrenze richtig mieses Wetter aussitzen müssen. Zu meiner eigenen Überraschung ging das jeweils sehr gut. Die "Lifter patches" befestige ich bei stärkerem Wind gar nicht mehr, da diese den Druck nicht auffangen können. Stattdessen nehme ich in Kauf, dass es mir dann die Plane halt runterdrückt... was sie ja eh tut wenn das Tarp sehr flach aufgebaut ist. Wenn's richtig arg wird halte ich mit der Hand dagegen... dies habe ich auch mit guten Zelten schon machen müssen, und an Schlafen ist bei solchem Wetter eh nicht mehr zu denken. Was mir beim Tarp gefällt ist halt, mir keine Sorgen um gebrochene Stangen machen zu müssen. Reinregnen tut es auch nicht, das ich das Tarp auf der Windseite ganz am Boden befestige... solange also der Wind nicht dreht...

Die andere Seite ist halt die Temperatur... Habe ich Deinen Beitrag richtig verstanden, dass dies das Hauptproblem war (Eisregen)? So richtig schief gehen würde es dann mit viel Schnee und Wind.

Hat jemand unter solchen Umständen Erfahrungen mit einem "Tarp" à la MLD trailstar? Dieses Design scheint mir ja durch seine unterschiedlichen Aufstellmöglichkeiten ein wenig Richtung Zelt zu gehen und doch das schöne des Tarps (Einfachheit, Aussicht) zu bewahren.

 

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vor 8 Minuten schrieb ULgeher:

Wenn's richtig arg wird halte ich mit der Hand dagegen... dies habe ich auch mit guten Zelten schon machen müssen, und an Schlafen ist bei solchem Wetter eh nicht mehr zu denken. 

Bei richtig guten Zelten scheitert der Schlaf unter solchen Bedingungen höchstens an der Qualität der Ohrenstöpsel...meine Meinung.

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Hey,

ich habe dieses Jahr auf dem PCT eine ähnliche Erfahrung gemacht.
Ich hatte die abendliche Wolkenszenerie sogar noch ein wenig unterschätzt...

schneesturm 2.jpg

...und ein lockeres A-Frame gepitcht (bis dahin keinen Tag schlechtes Wetter..Macht wohl unvorsichtig)

In der Nacht gab es dann ein ordentliches Gewitter mit starken Windböen und erst Hagel, der dann zu nassem, schwerem Schnee wurde.

das Tarp ist unter der Schneelast mehrfach zusammengebrochen.
Hätte ich das Tarp flach gepitcht, wäre ich ganz beerdigt worden, Halbpyramide ist auch zu flach bei meinem Riesentarp, also habe ich versucht ein sehr steiles A-Frame zu pitchen.
Meine Theorie war, das der Schnee dann seitlich besser abrutscht.
Es war ein Alptraum das Tarp mit nassen, steif gefrorenen Fingern im Schneesturm umzubauen..
Ich habe es zwar geschafft, jedoch ist mir das Zelt gegen 5Uhr morgens trotzdem schneebedeckt auf die Rübe gefallen :D
Der Schnee ist zwar wie geplant abgerutscht, aber mit der Zeit hatte sich dann trotzdem Schnee langsam von unten bis an die First des tarps angechoppt- Plumps!
 Zudem ist der Wind mehrfach gedreht und es hat mir vorne ins A-Frame reingeregnt, gehagelt und geschneit
(Schnee war wenigstens leise ;)).

Ich habe zwar auch mehrere Fehler begangen:

  • Zunächst sehr salopp gepitcht (Ohne Heringsverstärkung, offenstes A-Frame)
  • zu hoch gezeltet (über 3000m)
  • Wenig natürlicher Schutz am Zeltplatz

Vielleicht war ich auch noch nicht allzu tarpversiert..

Immerhin konnte ich noch zu meiner Wandergefährtin ins Zelt flüchten.
Wäre ich alleine gewesen, wäre ich wohl ab 5Uhr morgens bis unter die Schneegrenze weitergewandert.

Das Ganze hat mich auch nochmal überdenken lassen, ob ein Tarp für die Sierras
(dauerhaft schlechte Wetterverhältnisse, exponierte Gegenden, Winter) das Richtige ist.
Evtl. ein kleineres, das gut als Halbpyramide zu pitchen ist. Keine Ahnung..
Ich würde aber wahrscheinlich das nächstemal ein Mid nehmen.
Ein Trailstar könnte auch interessant sein, das kenne ich selbst aber nicht so.

 

lg Jan

 

OT: OT: Ich finde die Diskussion über die Grenzen von Tarps auch sehr spannend.


 

Bearbeitet von Janobert
Bildproblem...
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So wirklich verstehe ich das auch nicht, warum man mit einem Tarp in den Sarek gehen will!!!

Es gibt ja so viele Alternativen, die bequemer und noch dazu leichter sind...MLD Solo/Duomid, auch in Cuben,....Locus Gear Khufu...., 

Da sollte man schlimmstenfalls eher etwas mehr mitnehmen, als sich das wohlverdiente Urlaubserlebnis durch falsche Ausrüstungsexperimente zu mindern, oder gar eine Unterkühlung oder Verletzung durch Erschöpfung zu riskieren.

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Am 22.9.2016 at 18:28 schrieb ULgeher:

Hat jemand unter solchen Umständen Erfahrungen mit einem "Tarp" à la MLD trailstar?

Sogar recht aktuelle ;-)
In einer Nacht, es müsste der 11. oder 12. September gewesen sein, hatte wir sehr starken Wind (mit Regen) im Algavagge. Ich denke nicht, dass man es in Lappland als Sturm bezeichnet hätte, aber der Wind hat uns die Nacht wachgehalten und das Trailstar ordentlich eingedrückt, sodass die Mittelstange am Morgen von 100 auf 90 cm gerutscht war. Der Wind hat Nachts gedreht, sodass auch mal die Öffnung zur Windseite lag. Da wir nur auf 850 Höhenmetern "geschlafen" haben, gab es keinen Schnee bzw. Eisregen, die Bergkuppen waren am nächsten Morgen jedoch bis zu geschätzten 1200 Hm schneebedeckt.
Das Trailstar hat es gut überstanden (genauso wie wir darunter) und ich würde dem Tarp noch mehr zutrauen, wenn man es komplett an allen Seiten nach unten abspannt. Gemütlich ist jedoch was anderes...

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OT:

@ChristianS:

Ich arbeite gerade an einem Gear-Review.
Evtl. mache ich noch irgend etwas reiseberichtiges. Ich weiß nur nicht genau wie bei so einem langen Trip.
Einen Fotolink oder ein paar Impressionen wird es auf jeden Fall noch geben.

lg Jan

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Der paddelpaul hat das da schon cool gemacht! Hat mich schon damals fasziniert!

Zurück zum Thema:

Abwettern ist eine feine Sache - 1. wenn man kann und 2. wenn man die Nerven hat.

Zu 1. kann ich nichts sagen. Kann ja objektiv unerträglich werden.

Zu 2.: Fällt viel leichter, wenn man zu zweit ist! (Lag selber Anfang August im Sarek mal laaaange im Zelt - zugegeben.) Erfahrung lehrt Geduld - hat was mit Langeweile zu tun.

 

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Ich bin auch grad hin- und hergerissen in Sachen Tarp oder nicht-Tarp für den nächsten Trip, allerdings eher in Sachen freistehend und durchgesuppter Boden bei ggf. massivem Regen. 

Eigentlich hatte ich das Trailstar für Japan eingeplant, lese aber nun, dass man doch recht oft gezwungen ist, in/an Ortschaften zu nächtigen und auch mal Beton o.ä. als Untergrund hat, womit ein freistehendes doch netter wäre als irgendwo im Park die dicken Trailstar Heringe in den Boden zu hämmern...

Dazu kommen wenn es regnet auch noch die massiven mengen von mal eben 45l, bei denen ich mich doch frage, ob eine Bodenwanne beim Zelt nicht angebrachter wäre als mein ärmliches Polycro...

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@thomas: Ich finde ja auswettern doof und habe eher Mitleid mit den Leuten drinnen, die sich vor dem Wetter verstecken. Aber unter Deinen Umständen scheint als wäre es tatsächlich nicht soo doof gewesen. Bei viel Wind stelle ich das Tarp komplett anders auf und spanne es über die Stöcke. Mein Tarp ist 1.5 x 2.5 m und aus SilNylon, kann somit gut gedeht werden. Ich bin weniger über 180 cm und bin gut geschützt. Auf den entsprechenden Stellen habe ich eine Stelle mit fett Silikon, damit rutschen die Stöcke nicht. Der einzige Nachteil ist, dass es dann sehr tief steht. Darunter mit dem Dosenkocher rumspielen geht aber noch.

Ansonsten kann ich einigen hier beipflichten, ein MLD Duo oder Locus Khufu sind schon ganz ordentlich. Das MLD finde ich besser verarbeitet und durchdachter als das Khufu. Das Khufu (selber defekter 3C RV zu 5C Aquaguard getauscht und äussere und innere Schlaufen angenäht, ganzflächig nach-imprägniert mit ordentlich Silikon) mit einem richtigen RV und 8 Abspannleinen bringt 520 g auf die Waage. Die neuste Version wurde an genau diesen Stellen verbessert und womöglich ist nun auch die Verarbeitung on par mit MLD. 

Mit 610 g ohne Abspannleinen ist das GoLite SL3 mit entsprechender Stange unglaublich Windstabil. Hatte mehrere Nächte darin mit >140 km. Es hat gelitten aber für kurze Touren mit Grüppchen benutzen wir es immer noch. Sowas machen nur ganz ganz wenige Zelte mit. Das Nigor WikiUp ist dessen Nachbau dürfte sehr ähnlich sein. Und hier nochmal in besserer Farbe: http://mytrailco.com/collections/tents/products/pyramid-3-shelter

Somit hast Du bei 500 - 700 g sehr ordentliche Zelte die auch gerne an exponierten Orten stehen. Ein Boden (Wanne) ist z.B. aus Chikara schnell gemacht und wiegt für eine Person keine 100 g. 

 Kleine Empfehling mit grosser Wirkung: Suunto Core. Barometer und Thermometer für's Wetter, Höhenmesser für Orientierung im Gebirge und Zeitplanung unterwegs, dazu ein Kompass der auch nutzbar ist, im Gegensatz zu diesen Schlüsselanhängern und anderen 10 g Kompassen. Robust, Batterielaufzeit von ca. 6-8 Monaten, Wecker (leider etwas leise), Sonnenauf/-untergang für verschiedenste Regionen. Ein Hoch auf die Core.

 

Am Sunday, September 25, 2016 at 23:01 schrieb paddelpaul:

Hier noch ein paar Impressionen zum Thema (es muss ja nicht immer Sommer sein):

145.JPG

150.JPG

bilder lappland 2011 004.jpg

Hattet ihr noch ne weitere Öffnung oder fest im Plan für den Darwin Award nominiert zu werden?

Am Thursday, September 22, 2016 at 18:39 schrieb paddelpaul:

Bei richtig guten Zelten scheitert der Schlaf unter solchen Bedingungen höchstens an der Qualität der Ohrenstöpsel...meine Meinung.

Naja... alles hat eine Grenze. Die Natur ist schlussendlich immer stärker. So gesehen an Keron, Mountain 25, Eldorado und weiteren ganz ordentlichen Zelten (auch wenn nicht beim Trekking).

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Also ich schätze Deine Beiträge wirklich sehr, @ibex, aber "Mitleid mit Leuten die abwettern"?! Diese Aussage empfinde ich ebenfalls wieder zu pauschal. Warum soll ich nicht bei einem mir event. bekannten Wetterbericht, mal einen Tag abwettern?! So kann ich event. die nächste Etappe, vielleicht sogar eines der Highlights, bei Sonnenschein erleben und mehr genießen. Unter Umständen komme ich nie wieder in diese Gegend, mache noch Bilder die ich mir an die Wand hänge und mich die nächsten Jahre daran erfreuen kann. 

Das abwettern doof ist ist schon richtig, nur es eben so pauschal mit der obigen Aussage abzustempeln finde ich überzogen.

Bearbeitet von Sakima
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vor 8 Minuten schrieb Sakima:

Das abwettern doof ist ist schon richtig, nur eben so pauschal mit der obigen Aussage abzustempeln finde ich überzogen.

+1

Am 9/28/2016 at 11:37 schrieb Roroman:

Das Link ist hier im Forum schon bekannt, aber ich glaube es gehört zur Diskussion dazu:

https://dzjow.com/2011/06/08/tarping-with-the-grace-solo-spinntex-97/

Die persönliche Komfortzone scheint hier entscheidend zu sein. 

Der Beitrag ist sehr interessant, den kannte ich noch nicht. Er zeigt dass es grundsätzlich schon möglich ist mit dem Tarp in den Sarek oder nach Grönland zu ziehen und auch mal eine Woche schlechtes Wetter (wie auf seiner Jotunheimen Tour) zu überstehen. Aber schön ist das nicht. Am Ende schlussfolgert Joery deshalb dann dass er das nicht mehr machen würde und nimmt seitdem lieber das Trailstar.

Bearbeitet von SouthWest
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