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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Nachdem ich meine ersten zwei Jacken nach dem eigens modifizierten Schnitt meiner WindyWendy genäht hatte, habe ich mich an ein lange geplantes Projekt gewagt - Die APEX Jacke. 

Der Aufwand ist in etwa der Doppelte bis Dreifache als der, der zum Nähen der Windjacke nötig war. Jedes Jackenteil muss 3x zugeschnitten werden - ohne Zuschnitttisch ein ziemlich nerviges und vor allem zeitintensives Unterfangen. Der Rollschneider hat mir dabei gute Dienste geleistet, denn mit der Schere bekomme ich keine vernünftigen geraden Schnitte bei dem rutschigen 7den Stöffchen hin. Eventuell würde hier eine mikroverzahnte Schere helfen. 

Zur Konzeption: 

Im Prinzip wollte ich meinen Microgrid-Hoodie in APEX für kältere Bedingungen. Da ich auch mit der Jacke laufen möchte, ohne zu überhitzen, habe ich Unterarmzipper und Halfzipper eingebaut - um für Belüftung zu sorgen. Da die Jacke mein Schlafsystem ergänzt, ist die Kapuze natürlich Pflicht, aber gerade auch bei eisigem Wind erhoffe ich mir einiges an Komfort dadurch. Die Kängurutasche hat sich als überaus praktisch erwiesen um allerhand Kleinkram von A nach B zu schleppen und auch zum Hände wärmen ist so eine Tasche echt top. 

Die Ausführung als Schlupfjacke ist hier primär der Kängurutasche geschuldet, da ich diese gegenüber zwei getrennten Taschen bevorzuge. 

Die Materialien:

Zum Einsatz kamen feinstes 22g/qm Ripstop Nylon von ExTex - ein supergeiles Material, aber leider extrem teuer. Außerdem als Isolation das 67g/qm von AdventureXpert (GramXpert). AdventureXpert ist neben Orri.fr die einzige mir bekannte Quelle für 67g/qm APEX in Europa. APEX Soll sich auch gut teilen lassen. Ein paar Versuche mit APEX Resten haben mich aber nicht überzeugen können. Deshalb habe ich mich entschieden es kurzerhand in der (für mich) idealen Stärke zu bestellen. 

Neben den beiden Hauptmaterialien habe ich noch YKK 3C Meterware (sowie Reißverschlüsse, ...) und Einfassband verarbeitet. 

Der Schnitt: 

Der Zuschnitt ist wie bereits erwähnt sehr zeitaufwändig, da alles 3x ausgeschnitten werden muss.

 DSC04628MYOG2017.thumb.jpg.0fb8c483def907b868e3c1903f631035.jpg

Die Teile sehen dann in etwa so aus. 

 

Das Nähen: 

Da der Schnitt quasi identisch war mit dem meiner Windjacke, habe ich mich an die selbe Reihenfolge gehalten. Zunächst die Kapuze, dann die Schulterpartien an die Vorder- und Rückseite, im Anschluss die Ärmel (Seitenteile vorher mit Unterarmzipper versehen) und zum Schluss die Kapuze an die Jacke. 

Als aller letztes dann noch den Frontreißverschluss einsetzen und die Kanten mit Einfassband versäubern.

Die fertige Jacke passt perfekt unter meine Windjacke. Durch den schwarzen Stoff erhoffe ich mir im Falle eines Falles eine schnellere Trocknung. Zur Haltbarkeit des 22g Ripstops kann ich noch nichts sagen, aber ich bin bislang extrem angetan von dem Material (abgesehen vom Preis). 

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Zum Schluss noch das wichtigste: 

 

Die Jacke wiegt gerade einmal 250g 

 

Geschrieben
Am 10/13/2017 um 16:46 schrieb backpackersimon:

Zum Einsatz kamen feinstes 22g/qm Ripstop Nylon von ExTex - ein supergeiles Material, aber leider extrem teuer.

OT: Wer die Auslandbestellung nicht scheut: Das Momentum50 von Thru-Hiker ist ev. auch eine Alternative und kostet grob die Hälfte. Ich selbst habe nur das M90 verarbeitet, dieses fand ich aber fantastisch. Im Gegensatz zum etwa gleich teuren Material von AdventureXpert kriegt Du mit dem M50 einen Ripstop.

Geschrieben

Interessant, das Momentum 50 hatte ich bislang nicht auf dem Schirm, klingt auch nach einem tollen Material... ZPacks hat ebenfalls ein ähnliches Material im Angebot. Allerdings kommt bei Bestellungen aus den Staaten immer noch USt. und Versand drauf - das relativiert den Preisvorteil etwas. 

Das ExTex 27g Ripstop wäre auch noch ein feiner Stoff (den ich für meine Windjacke verwendet habe). Das Tafetta Nylon von GramXpert würde ich für eine Jacke nicht verwenden. Das Zeug lässt sich einfach zu leicht zerreissen... 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Jan el mochilero:

Warum drei mal ? Ist zwischen dem Apex nochmal eine Nylon-Schicht ?

Jedes Teil muss 2x Aus dem Ripstop und 1x aus dem Apex ausgeschnitten werden. Dann bildet man jeweils ein Sandwich (Ripstop-Apex-Ripstop) wie oben auf dem Bild. Die sich ergebenden 3 lagigen Teile werden dann zu einer Jacke zusammen genäht. 

Geschrieben

Sehr schön, ziemlich exakt dieses Teil steht bei mir schon bald ein Jahr auf der To-Do Liste. Es gibt die Variante Pullover mit Kapuze und Tasche einfach nicht (bezahlbar) zu kaufen, mit APEX schon garnicht. 250g sind auch nicht schlecht für das Teil!

14212km

Geschrieben

@micha90: Was es gibt, ist das Buffalo Teclite. Das hat zudem noch Unterarm-Reißverschlüsse und Zwei-Wege-RV an den Seiten. Wirkt auf den ersten Blick mit knapp 500 g arg schwer - allerdings muß man berücksichtigen, daß man keine Schicht drunter braucht und daß es Wind- und Wetterschutz gleich mitliefert. Gibt grad mal wieder diverse aus GB-Armeebestand auf eBay; da kann man preisgünstig testen. Mein (wärmeres und schwereres) Mountain Shirt liebe ich jedenfalls für den Winter.

Take what you need and leave the rest.

 

wissenschaft-schreiben.de

Geschrieben

Die Jacke hat sich inzwischen auch schon bei ersten Einsätzen bewähren dürfen und ist eines meiner liebsten Ausrüstungsteile geworden. Wer die Näherei nicht scheut, dem kann ich so ein Projekt nur wärmstens empfehlen. 

67er APEX war genau die richtige Wahl. Wärmer dürfte sie nicht sein - mit Unterarmzippern und offenem Frontreißverschluss lässt sich die Temperatur bei Anstrengung wunderbar regulieren. Wird es wärmer reicht i.d.R. auch nur die Windjacke. 

Bin zuversichtlich einige Zeit lang Freude daran zu haben. 

Gewichtstechnisch ließe sich wohl nur noch durch weglassen von Features (Kapuze, Kängurutasche, Unterarmzipper) etwas rausholen... für mich keine Option. 

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