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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 24.09.2018 in allen Bereichen
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Neue Ultraleicht-Ausrüstung
schrenz und 3 andere reagierte auf Trekkerling für Thema
Oh wow. Der Betreiber vom meiner Meinung nach sehr guten Blog Bergreif kündigt an, jetzt unter dem Label weitläufer Rucksäcke zu bauen und zu verkaufen. Sieht sehr vielversprechend aus! (Sorry, falls das schon mal Thema war, hab in der Suche nix gefunden)4 Punkte -
Servus zusammen. Vorgestern bin ich erfolgreich und äußerst happy zu Hause angekommen, und nach Kayak mit Zelten und 300km Trails in den Nationalparks (12 Parks in 13 Tagen) später bin ich einige Erfahrungen reicher. Allgemeines Hiking: Als eher hellerer Hauttyp habe ich nach den ersten zwei Trails bei ~35 Grad in der prallen Sonne festgestellt, dass ich selbst bei diesen und höheren Temperaturen (44 Grad im Death Valley) lieber langärmlig laufe (langes Merinoshirt + BlackYak-Hose + Basecap + Sonnenbrille), als in kurzen Klamotten die eingecremten Arme/Beine in die gleißende Sonne zu halten. Zumal die BlackYak-Hose mit den vorderen großen/elastischen Netztaschen auf den Oberschenkeln ein absolutes Killerfeature hatte, das ich sehr zu schätzen gelernt hatte. Damit kann man sich schnell mal die Hände frei machen, und auch große Gegenstände (Trinkflasche, Smartphone, Mülltüte, ...) bequem "ablegen". Beim Laufen sind sie zwar nur mit leichten/weichen Gegenständen gefüllt bequem, aber Taschentücher/kleines Handtuch/Windbraker/Wanderkarte/Infozettel merkt man beim Laufen praktisch nicht und sind sofort griffbereit. Total Super/Notwendig: Schlafsack Cumulus LiteLine 300 Kleidung (alles Merinozeugs (Einschränkung siehe unten), dünne Windbraker, dünne Hardshell, Daunenpullover, BlackYak-Hose) Dünne/leichte Basecap Sonnenbrille Der kleine Simond Cliff 20 als Tages/Trailrucksack Der große Planwagenpacksack als Aufbewahrung "für alles" Spot-Stirnlampe (Nitecore LED) Smartphone als GPS-Navi und als Reisekamera (meine "große" kleine Reisecam blieb ab dem 3. Tag im Packsack) USB-Adapterladegerät mit einem Lightning- und einem MicroUSB-Kabel (absolut notwendig für das Laden der Technik) Kopfhörer: Die Sony WI-1000X sind mit 75g sehr leicht und im Flieger (Noise-Cancelling!) oder mal abends absolut top Beautycase (Zahnpflege, Apotheke, ...) Die beiden Mikrofaserhandtücher (ja, alleine mit dem großen wäre ich auch ausgekommen, aber das kleine wiegt mit 50g quasi nichts, und der gefühlte Hygiene-Mehrgewinn war angenehm) Leichte Schuhe (Olaian Areeta von Decathlon): Absolut super, wenn die stabilen Schuhe nass/schwer/... sind Zwei wasserdichte Packsäcke: Ich mag Ordnung. Die beiden sind gesetzt. Ggf. finde ich noch leichtere, meine beiden wiegen je ~100g Ganz viel Wasser, vor allem auf den Hikes im Valley of Fire und Death Valley Solala oder für diesen Urlaub nicht zwingend notwendig: Berghaus Fast Hike 45 Rucksack: Als Tages-Wanderrucksack zu groß, als allgemeiner Transportrucksack (Flugzeuggepäck) zu fragil, deshalb hatte ich den oben erwähnten Planwagenrucksack genutzt. Therm-a-Rest NeoAir All Season: Wir hatten immer eine Matratze zur Verfügung, allerdings war die bereitgestellte Matratze im Kayak-Zelt recht dünn. Von daher hatte ich dann gerne meine NeoAir zusätzlich drauf gelegt. Wanderstöcke: Ich hatte sie dann doch mitgenommen, und bei drei Peak-Hikes (nur steil bergab/bergauf) gerne genutzt. Wäre allerdings nicht notwendig gewesen. TrailRunner: Waren zwar grundsätzlich super, allerdings haben sie bei den Peak-Hikes gerade bergab nicht genügend Stabilität (vor allem gegen Vorrutschen im Schuh) gegeben. Hier suche ich ggf. etwas stabilere Varianten (Zustiegschuhe? Leichte Wanderschuhe/stiefel?) Kopfkissen/Nackenkissen: Hätte ich nicht zwingend gebraucht, auch nicht im Flugzeug Akkupack: Hätte ich nicht zwingend gebraucht, bzw. für die 4 Tage im Kayak abseits der Zivilisation hätte ein kleines (3000-5000mAh) gereicht, um einmal das Smartphone aufzuladen. Im Flugzeugmodus hält es nämlich erstaunlich lange durch, da musste ich es lediglich am letzten Tag mal laden. Trinkflasche und Trinkblase: Die Trinkflasche war angenehm, aber nicht zwingend notwendig. Die Trinkblase war teilweise auch angenehm (Hände frei etc), allerdings trinke ich nicht gerne daraus. Hier muss ich ggf. nach einem anderen Modell suchen. Leatherman: Als Notfallmesser hatte ich es immer dabei, aber nie in Benutzung. Von daher ist irgendein Messer sicherlich sinnvoll/notwendig, aber ggf. reicht ein kleineres/leichteres Reisekamera: Für 1% aller Aufnahmen sinnvoll (Wildlife in BC: Grizzlys, Schwarzbären, Orcas, Wölfe), für alles andere ist das Smartphone teilweise besser/schneller/leichter Zuviel: Ggf. hätte je 1 langes/kurzes Merinoshirt gereicht, und auch zwei Paar Socken (medium + dünn) und zwei Unterhosen Meinen tollen Reisehocker hatte ich gar nicht genutzt (@Kokanee hatte komplett Recht!) Die stabilere kurze Hose ist zwar für den Alltag angenehm, ab 15km ripsen allerdings ein paar Nähte unangenehm an den Oberschenkeln. Die hätte zu Hause bleiben können.3 Punkte
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HRP, GR 10, GR 11 2018
cozy und 2 andere reagierte auf Outdoorfetischist für Thema
So, ich bin letzten Donnerstag nach 31 Tagen (inkl. 2 Ruhetage) auch in Banyuls angekommen und ergänze diesen Thread für die Nachwelt um meine Eindrücke auf dem GR 10. Ich war vom 21.8. bis 20.9. unterwegs und bin den GR 10 mit Ausnahme des Teilstücks Iraty-Lescun gelaufen, wo ich testweise auf den HRP gewechselt bin. Dieser Kurzeindruck des HRP hat mir gut gefallen, letztendlich hatte ich aber Zweifel, ob ich die erhöhten Anforderungen in dem entsprechend anspruchsvolleren Gelände körperlich für ~30 Tage durchalten würde (die Kraxelei ist einfach anstrengender für Knöchel usw.) und die längeren Distanzen zwischen den Resupplies machten mir Sorgen (Anmerkung dazu: Das war meine erste Tour "no cook" und ich hatte zu dem Zeitpunkt den Dreh noch nicht so ganz raus und zudem etwas Volumenprobleme im Rucksack, s.u.). Nicht zuletzt wollte ich aber auch gerne "einfach laufen" und das geht auf dem GR10 natürlich deutlich besser, als auf dem HRP, deshalb bin ich ab Lescun wieder dem GR10 gefolgt. Der GR10 ist nicht anspruchslos, man kann aber doch gut "Kilometer snacken", da der Weg meist ganz gut ausgebaut ist (also viele Abstiege mit Switchbacks versehen etc.), dies vielleicht im Unterschied zum GR11, wenn man sich @zeanks Beschreibung anhört. Was einem natürlich klar sein muss: Der Weg ist auf feste Unterkünfte ausgelegt, entsprechend steigt man ständig ab oder auf, was manche Leute unliebevoll aber treffend als "pointless ups and downs" (PUDS) bezeichnen. Ich konnte gut damit leben, da die An- und Abstiege (inkl. Erreichen der Gipfel/Täler) ein schönes Gefühl von Fortschritt vermitteln. Auf den wenigen flachen Stücken wurde ich hingegen manchmal ganz hibbelig, weil ich das Gefühl hatte, nicht voran zu kommen Aber: Wer Kilometer kloppen will, muss eben mit den Höhenmetern leben. Und ja: Wenn im Tal nicht mal ein schönes Bergdörflein mit Laden und Restaurant wartet, sondern ein ausgestorbenes Geisterdorf, dann kann das schonmal an der Motivation zerren. Landschaftlich hat der GR10 grob vier Motive zu bieten: Wald, grasige Hügel, Berg und graue Nebelwand in 30-50m Entfernung. In den ersten 2/3 hatte ich letztere leider so 40-50% der Zeit. Die Wald- und Berganteile haben mir außerodentlich gut gefallen, die grasigen Hügel fand ich langweilig. Geschmackssacke Navigation: Cicerone Führer als ebook auf dem Telefon, sowie Backcountry Navigator mit openandromaps (danke für die Empfehlung @Nucleus) und GPS-Tracks. Dazu eine Anker Powerbank mit 5Ah (anfangs noch mit Stromfahrer-Solarpanel, das dann aber nach Hause durfte, da ich ausreichend Gelegenheiten zum Laden hatte und ein sparsamer Stromkonsument zu sein scheine). GPS fand ich auch echt ganz nett, die Markierung ist manchmal wirklich missverständlich/schlecht und gerade im Nebel nicht ganz trivial. Geht auch ohne, aber ich hätte nicht den Nerv auf Rumprobiererei gehabt. Resupply: Fand ich nicht soooo easy wie erwartet. Vorweg: Ich hab mir keine Pakete geschickt und nur unterwegs einkauft. Weiterhin war ich zum ersten mal no-cook unterwegs. Die erste Hälfte (bis Bagneres-de-Luchon) ist einfach, danach kommen aber zwei Abschnitte, wo man für jeweils ca. 50 Wanderstunden (laut Cicerone-Führer) Essen tragen muss. Da zu diesem Zeitpunkt der Hikerhunger voll eingesetzt hat, ist das nicht gerade wenig Gewicht. In einem dieser Abschnitte gibt es auch kaum bewirtete Hütten. Und selbst wenn: Wenn man nicht dort übernachtet und zu Abend isst, hat man idR die Auswahl zwischen einem Sandwich (was mehr einem belegten Brot entspricht) oder einem Omelette. Das ist jetzt nichts, was einem signifikant Rucksackgewicht spart. Ende August/Anfang September kann man auch tageslichtbedingt nach einem Hüttenabendessen nicht mehr weiterlaufen, es sei denn man tut das im Schein der Stirnlampe. Will heißen: Wenn man in den Hütten schläft (oder, falls vorhanden, in der aire de bivouac campiert) und Halbpension+Picknicklunch in Anspruch nimmt, sind diese eine Hilfe, sonst eher nicht. Allerdings fand ich die 4 Hütten, in denen ich gegessen habe, sehr nett, das gute und üppige Essen hat mir merklich bei der Regeneration geholfen und auch der Kontakt zu anderen Wanderern hat mir nach einigen Wochen der Einsamkeit gut getan. Wohlgemerkt war das aber nach Ende der Hauptsaison, entsprechend waren die Hütten angenehm leer. Keine Ahnung, wie viel Spaß das macht, wenn alles belegt ist. Die Öffnungszeiten der kleinen Läden in den Dörfern sind mitunter auch problematisch. Mit Pech haben die 2 Tage die Woche geschlossen und dann steht man etwas doof da. Das mag in der Hauptsaison besser sein. Insgesamt: Versteht mich nicht falsch, der GR10 ist Resupplymäßig absolut machbar, aber eben doch kein no-brainer. Zelten: Ja, geht, aber eben mit Kompromissen. Ich hatte gerade anfangs oft die Situation, dass die geeigneten Zeltplätze weit auseinander liegen, ich also um 17 Uhr Schluss machen konnte und im Wald Däumchen drehe, im Dorf auf einen Campingplatz gehe (falls vorhanden) oder einen richtig langen Tag einlege. Das ist halt der Nachteil an der "Zivilisationsnähe" des GR10. Aber: Das Biwakieren wird echt toleriert. Ich hab einmal neben einer Straße 300m von einem Haus entfern gezeltet (mit einem Franzosen, alleine wäre ich auf die Idee wohl nicht gekommen) und es hat niemanden gestört. Social Trail: Ab September sind nicht mehr viele Leute unterwegs. Ich habe insgesamt vielleicht 6 Thruhiker getroffen. Gerade in der Ariege bin ich kaum auf Menschen gestoßen. Wer es social möchte, sollte im August oder früher gehen. Ausrüstung: Ein paar kurze Takte zu den relevanten Sachen, falls es wen interessiert. Vorweg: Geld und Lust auf intensive Vorbereitung vor der Tour waren beide etwas begrenzte Güter, daher hab ich einfach das genommen, was ich hatte, was nicht zwangsläufig ideal war. Schuhwerk: Ich hab den zu @zeank konträren Ansatz gewählt und war mit Scarpa Zen Pro Approachschuhen unterwegs. Das Gewicht ist natürlich indiskutabel, aber ich habe es geliebt, völlig sorgenlos bergab marschieren zu können. Nach vorne lehnen und nur noch mit den Trekkingstöcken bremsen. Da ist man echt flott und es macht riesigen Spaß! Bestes Feature: Zehen stoßen ohne, dass es schmerzt. Ich hab empfindliche Zehen und da immer Probleme mit auf Tour, dieses mal dank der tollen Zehenkappe nicht. Das war es aber auch an Vorteilen. Das Obermaterial atmet schlecht, ist nicht wasserdicht (aber wenn nass, dann dauert es ewig, bis trocken) und bietet keinen besseren Schutz als das Mesh von Trailrunnern (es geht eben nur nicht so schnell kaputt...). Ich hatte mich in der Hoffnung auf besseres Fußklima für die non-GTX-Variante entschieden, aber das kann man auch lassen. Nächstes mal die leichtere Version mit GTX oder (wahrscheinlicher) "beefy" Trailrunner mit anständiger Zehenkappe. Zelt: MLD Solomid. Natürlich etwas overkill, ein Gatewood Cape wäre toll gewesen. Ansonsten klasse Zelt. Tigoat Ptarmigan Bivy: Bester Bivy ever, da zwei Kapuzen (full mesh und winddicht). Als Moskitoschutz gedacht (wäre auch an 3 Abenden ohne den Bivy wahnsinnig geworden, sonst war Mückenschutz nicht notwendig), war aber auch hilfreich gegen die starke Luftfeuchtigkeit (schonmal in einer Wolke übernachtet...), Wind, Schnecken, usw. Geht ohne, war aber sehr nett. Schlafsack: Brooks Range Alpini 15 (600g Daune): Völliger Overkill, in dem z.T. äußerst feuchten Klima aber gar nicht verkehrt, etwas Reserve zu haben. Kufa wäre in jedem Fall besser gewesen. Hmmm probier ich doch nochmal ein Kufa Quilt aus ? Rucksack: Hyberg Bandit (alte Version mit anständigem Hüftgurt): Funktioniert gut, war leider in Anbetracht meiner hochvolumigen Ausrüstung etwas klein. Und sobald man ihn minimal überfüllt (also anfängt, den extension collar zu nutzen - will meinen: Ihn voller packt als 2-3cm oberhalb der obersten horizontalen Naht) trägt er sich beschissen (zieht nach hinten). Mit Essen für 4 Tage (ca. 1kg/Tag) und einem Liter Wasser war ich (bei 4,5kg Ausrüstung plus Kleinkrams wie Sonnencreme usw.) am Komfortlimit, das also irgendwo bei 9-10kg zu liegen scheint - wie gesagt, mit dem anständigen Hüftgurt, um den ich im Übrigen sehr froh war! Tolle, tiefe Seitentaschen (für mich auch mit Rucksack auf dem Rücken bedienbar), leider keine Hüft- und Schultergurttaschen. Auch eine Snack-bottom-pocket a la Palante wäre toll gewesen, aber hey, für den Preis ist der Rucksack echt super. Gossamer Gear Hipster als Hüftguttaschenersatz: Schränkt die Bewegungsfreiheit beim Wandern etwas ein. Aber in der Zivilisation toll um Kamera und Wertsachen immer am Mann zu haben. Patagonia R1 Half Zip (scheint ältere Version zu sein, wiegt "nur" 290g): Meine einzige warme Schicht (hatte auch keine Windjacke dabei dieses Mal). Perfekt! Unter der Regenjacke mollig warm, ohne die perfekte Ergänzung, wenns im Baselayer zu kalt wird. Ärmel hochschieben und Zip öffnen ermöglicht perfekte Temperaturregulierung. Und man kann ihn auch auf der Haut tragen, sodass man bei Hüttenbesuchen etwas anzuziehen hat, während das Baselayer trocknet. Montane Sonic Longsleeve: Einziges Baselayer. Absolut super, nie wieder Merino. Da ich das Teil bei meinem Tempo eigentlich dauerhaft durchgeschwitzt hatte, war ich sehr froh um die Kufa-bedingte schnelle Trocknungszeit. Mein Merinoshirt hatte ich die ersten 2 Tage an und es wäre mir wohl auf der Tour kein einziges mal durchgetrocknet, deshalb ist es recht flott nach Hause gewandert. Insbesondere trocknet das Sonic so schnell, dass man es auch mal mittags im Bach waschen und auf der Haut trocknen kann, riecht kaum und ist echt leicht (117g in M). So leicht, das nächstes mal die Kurzarmversion als Wechselshirt mitkommt, denke ich (am Ende war es oft etwas zu kalt für eine Bachwäsche alle 2-3 Tage, da war es dann manchmal mit nur einem Baselayer ein ganz bisserl eklig). Driducks Jacke: Leicht und tut was sie soll. Perfekt.3 Punkte -
Vidda, Gletscher und Fjord: Dem Schnee davonlaufen in der Hardangervidda '18
dermuthige und 2 andere reagierte auf Freierfall für Thema
Tag 9: Der kalte Hauch des Gletschers Nach einer erholsamen Nacht in der Rembesdalseter (wir benutzten übrigens die vorhandenen Betten; breiteten darauf, unaufgeblasen, unsere Isomatten aus und schliefen unter unseren eigenen Quilts; man braucht eigentlich eigene Bettwäsche/Hüttenschlafsäcke (und sollte die wohl auch haben, ich sage nur Bettwanzen und Skabies...) die wir natürlich nicht hatten. Und unsere Quilts sind ja hinten offen...) und einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns noch von Christian (?), tauschten ein paar Tipps über den jeweils vor einem liegenden Weg aus und brachen in einem Fenster von Sonnenschein auf. Das Innere der Hütte Es war zunächst fast T-Shirt Wetter! In Baselayer+Windjacke kam ich bald ins schwitzen und musste die Windjacke ausziehen. Zunächst ging es recht steil ca. 300hm hoch, zum Teil an Wasserfällen und durch herabastürzenden Bächen vorbei (nichts schwieriges bei den guten Bedingungen), dann über eine langgestreckte Passage der uns schon bekannten blanken Granitplatten, diese waren von den nächtlichen Regenfällen zum Glück bereits getrocknet Ab dann folgte eine lange, weitgehend flache und eifach zu gehende Strecke um den Hardangerjøkulen bzw. seine Nebengipfel herum, immer mal wieder etwas auf- und ab; vorbei an Seen und kleingemahlenem Stein. Es gab kaum noch Vegetation, und kurz darauf nicht mal mehr Moose und Flechten; nur noch schwarzen Stein und Sand. Leider wurde das Wetter von Moment zu Moment schlechter, gerade als wir nach dem Aufstieg aufs Plateau angekommen waren, erreichten uns die ersten Regentropfen. Wir zogen die Regenjacken an, da es sich bisher nur um Niesel handelte, fuhren wir ohne Regenhosen etc. fort. Mit dem stetigen Aufstieg wurde es jedoch auch immer kälter und Windiger, und auch der Regen verwandelte sich nach einigem auf- und abschwellen irendwann in Schneeregen und Hagel. Als es mir noch gut ging und ich vom laufen warm war, bemerkte ich, wie @Bergtapir stark auskühlend wirkte; jedoch auch keine "Pause" machen wollte um sich wärmer anzuziehen; ich musste sie fast schon dazu zwingen, die Fleecejacke und Regenhose anzulegen. Die windabweisenden, jedoch nicht wasserdichten Handschuhe waren völlig vom Schneeregen durchnässt. Sie konnte die Finger nicht mehr genug bewegen um ihren Reissverschluss zu schließen. Danach wärmte ich erstmal ihre eiskalten, bläulich-weissen Hände bei mir unter der Jacke auf; mir war da zum Glück noch gut warm von der Bewegung. Leider habe ich diese Gelegenheit noch nicht genutzt, um mich selbst besser anzukleiden, sodass ich ca 1-2h später ebenfalls grenzwertig auskühlte, ich lief stoisch weiter um einen Windschutz vor dem fast horizontalen Schneeregen/Hagelgemisch zu finden, vorher war an ein Umziehen ohne sich und die Kleidung noch weiter zu durchnässen nicht zu denken; als ich schließlich eine passende Stelle fand, bekam ich mit meinen Händen kaum noch den Rucksack auf. In diesem Moment würde mich das 50er Decathlonfleece auch nicht retten; ich zog direkt die Daunenjacke mit an, um mich erstmal wieder aufzuwärmen. In dieser ganzen Periode war an Fotos machen nicht zu denken. Zwischenzeitlich ließ der Schneeregen etwas nach bzw. verwandelte sich nur noch in leichten Niesel, sodass wir von unserem "Tunnelblick" des Voranpreschens etwas ablassen und uns die Landschaft um uns herum ansehen konnten. Die einzige zu sehende Farbe, neben unseren bunten Jacken war das blaue Eis des Gletschers. Eisschollen trieben über die Gletscherseen. Eis unter einem ins Wasser ragenden Schneefeld Bald kamen wir an eine unserer "Lieblingsstellen" des Tages, von der uns auch unser Hütten-Compagnon erzählt hatte, ein reissender Gletscherbach, ca. 2-3m breit, konnte nur auf einem ca 20cm breiten Holzbalken ohne Geländer oder Seil überquert werden. Dass der Balken ziemlich glitschig war, muss nicht erwähnt werden. Ich bewegte die Füße immer nur jeweils wenige Centimeter vorwärts, jeweils hintereinander, beide Füße passten nicht gleichzeitig auf diesen Schwebebalken. Und kurz nach diesem kam noch eine Hängebrücke, lang, im Wind schwankend, rutschig und mit tosendem, weiß schäumendem Gletscherfluss darunter. Zum Glück waren wir diese Brücken schon etwas gewohnt; sonst hätten diese etwas erschwerten Bedingungen uns vor ein ernsthaftes Problem gestellt... Gerade als das Wetter wieder besser zu werden schien und wir wieder "warmgelaufen" waren; begann schon der Abstieg Richtung Finse. An einigen Stellen führte der Weg auch mal steil durch die Kaskaden eines Gletscherflusses hindurch, teilweise konnte erneut nicht der Weg gefunden werden; erst im Blick zurück zeigten sich uns die bekannten Markierungen, einfach auf meterhohe glatte Steilwände gepinselt. Sollte wohl "seht zu, wie ihr da hochkommt" heißen. Es ging vorbei an zahlreichen, teils sehr beeindruckenden Altschneefeldern. Schließlich gelangten wir ans Ufer des Finsevatnet, an dem man noch einige Stunden, teils parallel zu den Bahngleisen entlanglief. Dort holte uns auch der Regen wieder ein. Nach solch einem anstrengenden Tag wollten wir zunächst an der Finsehyyta fragen, wie es dort mit dem zelten funktioniere, als wir erfuhren, dass die nächste Zeltgelegenheit am anderen Seeufer lag, beschlossen wir, uns doch erneut in der Hütte einzuquartieren, der Weg zu der Dusche wäre zu weit gewesen Leider empfanden wir beide die Finsehyyta beide als sehr ungemütlich; der große Aufenthalts- und Speisesaal waren OK und das Essen gut, der Schlafsaal jedoch sehr kalt und ungemütlich und die Duschen eine Katastrophe; lauwarm bis kaltes Wasser das nach Knopfdruck nur für ca. 8sek lief und dann einen erneuten Knopfdruck erforderte... wenn jemand primär zum Duschen in die Hütten will, kann ich Finse nicht empfehlen. Das Bier der Hauseigenen Brauerei fanden wir jedoch nicht schlecht. Das "Special" war eine Art malziges IPA mit wenig Alkohol (<5%), eine ungewöhnliche Kombination. Im Schlafsaal hing über der Tür ein so grell leuchtendes Notausgangsschild, dass man auch bei ausgeschalteter "richtiger" Beleuchtung ein Buch hätte lesen können. Ich schlief diese Nacht mit meinem Buff aus Augenbinde...3 Punkte -
Traumpfad München - Venedig 20.08.-11.09.
J_P und ein anderer reagierte auf lobo für Thema
Nachdem ich in den letzten Jahren immer wieder nen Teilabschnitt des Wege gemacht habe habe ich beschlossen dieses Jahr den gesamten Weg zu laufen. Im Internet finden sich ja einige Reisebereichte, aber hier hab ich darüber noch nicht allzuviel gefunden, daher gibts nen kurzen stichpunktartigen Bericht von mir Tourlänge: Der Traumpfad München - Venedig ist ca. 550 km lang und hat ungefähr 25.000 Höhenmeter. Ich war insgesamt 23 Tage unterwegs. Die 29 Etappen in dem Rother Wanderführer sind für Wanderer mit leichtem Gepäck echt deutlich übertrieben. Die ersten Tage habe ich zwar schon ziemlich durchgepowert aber ab dem 4. Tag war ich dann immer mit anderen Wanderern (mit deutlich mehr Gepäck) unterwegs und auch da war es kein Problem einzelne Etappen zusammenzulegen. Ich habe keinen Pausentag gemacht, habe aber eine Etappe wegen schlechtem Wetter (Schneesturm) abbrechen müssen und hab daher zweimal auf der Lizumerhütte übernachtet. Strecke: Ich bin die gesamte Strecke von München nach Venedig inklusive Flachetappen gelaufen und würde das auch so wieder machen. Den Teil in Deutschland an der Isar entlang fand ich echt schön. Die Flachetappen in Italien sind teilweise nicht so toll, da der Weg manchmal kilometerlang an Straßen entlang führt, aber sie gehören für mich trotzdem dazu. Der Schönste Moment war nach 22 Tage wandern am Meer anzukommen, das Gefühl hätte ich nicht gehabt wenn ich ab Belluno mit dem Bus oder Zug nach Venedig gefahren wäre Wetter: Es war wirklich alles dabei. Von 35 Grad im Schatten in den Flachetappen (in Deutschland und in Italien) über Starkregen, 40cm Neuschnee und nem Schneesturm mit fünf Meter Sicht... Orientierung: Ich habe zwar den Rother- Wanderführer ihn aber aus Gewichtsgründen zuhause gelasssen. Ich habe mir Karten rauskopiert und Telefonnummern rausgeschrieben, bin aber dann den gesamten Weg mit dem GPS Track aus dem Buch und ner kostenlosen Onlinekarte gelaufen (die besser war als die Kompass-Karten). Die Rother App (für 10,00€) zu dem Buch kann ich nicht empfehlen. Die Karten sind nicht gut und das Höhenprofil ist eine Katastrophe. Ich fand die Orientierung mit Handy super und deutlich besser als mit dem Wanderführer. Gerade bei Schnee und Nebel wenn man den Weg nicht so einfach finden kann war ich mit Handy und aktuellem Standort deutlich im Vorteil. Hütten/Unterkünfte reservieren: Ich habe die Hütten meiste gar nicht reserviert und wenn dann am selben Tag. Einmal war ich komplett alleine auf einer Hütte und einmal musste ich im Notlager schlafen. Nur ein einziges Mal war die Hütte komplett ausgebucht und wir mussten 2 Stunden bis zur nächsten Hütte laufen, was aber auch kein Problem war, da wir bereits um 13:30 Uhr bei der ersten Hütte waren... Machbarkeit: Meiner Meinung nach ist der Traumpfad für jeden der halbwegs schwindelfrei und fit ist gut machbar. Auch die Etappe mit dem Klettersteig (man sollte aber vorher schon Mal einen gemacht haben). Außerdem eignet er sich gut, wenn man keinen Wanderparter hat, aber ungerne alleine in den Bergen unterwegs ist. Wer will findet da immer einen Mitwanderer Trotzdem darf man das Wandern in den Bergen nie unterschätzen und muss beim Packen und Planen auf jedes Wetter eingestellt sein. Hüttentour vs draußen schlafen: Ich habe das ganze nicht als reine Hüttentour geplant sondern hatte auch Schlafsack, Isomatte und Tarp dabei und nen Basisgewicht von 4kg. Hier meine Packliste: https://lighterpack.com/r/1s2mqt Die Idee war vor allem in den ersten Nächten und auf den Flachetappen in Italien draußen und ansonsten meist auf Hütten zu schlafen. Anfangs habe ich mich auch an den Plan gehalten. Die erste Nacht habe ich auf einem Zeltplatz an der Isar verbracht und in der zweiten habe ich auf der Benediktenwand bivakiert. Nachdem ich aber am dritten Abend im Karwendelhaus einige andere München-Venedig Wanderer getroffen habe mit denen ich mich sehr gut verstanden habe wurde es ab da (außer noch einer Übernachtung in der Nähe von Pfunders) zu einer reinen Hüttentour einschließlich einiger Hotelübernachtungen in Italien. Fazit: Auch wenn die Nacht auf der Benediktenwand wirklich schön war und die Flexibilität mit Tarp und Schlafsack deutlich höher ist (was auch eine gewisse Sicherheit bietet) würde ich beim nächsten Mal die Tour als reine Hüttentour planen und mir die ca. 1,5kg für Tarp, Schlafsack, Isomatte, Kocher usw. sparen. Ausrüstung: Das würde ich das nächste Mal zuhause lassen: - Tarp, Schlafsack, Isomatte - Kocher und Topf - Daunenweste (habe ich nur als Kopfkissen verwendet) Das würde ich das nächste Mal mitnehmen: - Sonnenbrille (habe ich bis jetzt nie gebraucht, aber ein ganzer Tag in Sonne und Schnee hat mich dazu gebracht, dass ich nächstes Mal auf jeden Fall eine mitnehme) - Hut, Cap (hatte ich 5x dabei und nie gebraucht, deswegen dieses Mal zuhause gelassen, aber bei so viel Sonne habe ich mir oft eine gewunschen) Sonstiges zur Ausrüstung: - Trailrunning Schuhe waren trotz Problemen mit dem Sprungelenk vor der Tour überhaupt kein Problem auf dem Weg - Der Regenschirm hat mich auch in der Knirpsversion überzeugt - Die Kombination aus kurzer Wanderhose und langer Regenhose hat super geklappt. - Klettersteigset: Habe ich, wie im Rother beschrieben, zum Passo Duran geschickt und dann drei Tage später aus Belluno wieder heim geschickt. Man kann am Passo Duran auch ein Klettersteigset ausleihen (kostet 25€) und es dann zwei Tagesetappen nach Belluno wieder abgeben (muss dann aber auch dort übernachten). Finanziell ist ausleihen günstiger. Mein Paket nach Italien hat 18,00€ gekostet und das zurückschicken (mit zwei Klettersteigsets drin) 32,00€. Der Vorteil vom Zuschicken ist, dass man sich auch noch andere Sachen (Proviant usw.) zuschicken kann, sein Klettersteigset benutzen kann (was vielleicht einige lieber mögen) und man das Set 1-2 Tage früher wieder los wird. Allerdings habe ich auch eine Stunde auf der Post verbracht, bis ich das Paket endlich zurück schicken konnte.... Kosten: Ursprünglich bin ich von Gesamtkosten in Höhe von ca. 750€ ausgegangen, das hätte auch mit mehr Tarpübernachtungen und mehr Solowandern locker geklappt. Nachdem ich dann aber fast die gesamte Strecke mit trinkfreudigen Hütten-/Hotelwanderern unterwegs war, hat der gesamte Urlaub mit Hin- und Rückfahrt ca. 1100€ gekostet. Was auch vollkommen in Ordnung war. Ich hätte es ja auch anders haben können... Ist zwar jetzt kein wirklicher Tourenbericht geworden, aber vielleicht kann ich ja jemanden damit bei der Tourenplanung weiterhelfen Falls ihr Fragen habt könnt ihr euch gerne melden...2 Punkte -
Bezugsquellen für MYOG-Stoffe
Dean und ein anderer reagierte auf JanF für Thema
Mit Melly ist wahrscheinlich die Fleecejacke von Melanzana gemeint, und mit Amerika wahrscheinlich Reddit.2 Punkte -
Impressionen von Touren
waldradler und ein anderer reagierte auf pielinen für Thema
Kurztour Kvikkjokkk-Njåtjosvagge-Padjelanta, 7 Tage Zum ersten Mal seit 22 Jahren habe ich wieder in den Sarek hineingeschnuppert. Ich wollte eigentlich nicht mehr eine längere reine Wandertouren machen, aber der Ultraleichtansatz hat es möglich gemacht: HMG Porter 3300, Locus Gear Khufu, Enlighted Equipment Prodigy Quilt, TAR Neoair Xlite, Traildesigns Sidewinder Titri mit Toaks 900ml und Zelph Starlyte, Merell Moab Halbschuhe. Kvikkjokk ist immer wieder eine Reise wert, besonders im Herbst, wenn die Mücken weg und die Flüsse leicht zu queren sind, es nachts wieder dunkel ist mit Chance auf Polarlichter, die schöne Herbststimmung beginnt und man die Täler alleine für sich hat. Von der Region gibt es unzählige Heldengeschichten, daher nur ein paar kurze Impressionen.2 Punkte -
UL Fahrradtaschen
fettewalze reagierte auf waldradler für Thema
Liebe MYOG-Freunde, ich stelle hier mal mein neuestes Projekt vor. Kein Trekking, sondern Bikepacking, es hat aber trotzdem seinen Platz im MYOG-Forum. Es geht um eine besonders leichte und kleine Fahrradtasche. Ich bin absolut kein Freund vom Rucksacktragen auf dem Fahrrad - wenn ich mit Rad unterwegs bin, dann soll der Drahtesel das Gepäck tragen, nicht ich selbst. Daher habe ich einen Gepäckträger am Rad. Sucht man nun nach ultraleichten, wasserdichten Taschen, so ist das Angebot sehr klein. Als ULer nehme ich ja nicht viel mit, daher sind die meisten Taschen viel zu groß. Doch selbst die kleinen Vorderradtaschen von Ortlieb (die man ja auch hinten befestigen kann) haben 720g pro Stück. Das Rad wird also mit 1,44 kg belastet, ohne dass man etwas eingepackt hätte. Das Gewicht von Fahrradtaschen kommt einerseits durch das robuste Material zustande. Daran wollte ich aber nichts ändern, weil die Taschen ja durchaus Belastungen ausgesetzt werden: Das Rad kippt um und fällt auf die Tasche, das Rad wird mit der Tasche an eine kratzige Hauswand angelehnt, im Wald kratzen Zweige und Dornen an der Tasche entlang, usw. Daher habe ich ein 370g/m2 TPU-Nylon von Extremtextil verwendet, was wohl auch Ortlieb für einige Taschen verarbeitet. Durch Wärme lässt sich das gut kleben/verschweißen, sodass wasserdichte Nähte entstehen (siehe unten). Das hohe Gewicht herkömmlicher Taschen kommt aber auch dadurch zustande, dass die Taschen ein versteiftes Rückenteil brauchen, damit sie nicht in die Speichen geraten können, sowie Haken zum Aufhängen. Diese Plastikteile wollte ich daher durch etwas leichteres ersetzen und habe mir ein Befestigungssystem überlegt, das mit sieben Bändern auskommt, die die Taschenrückseite am Gepäckträger befestigen und gleichzeitig auf Spannung bringen, sodass sie nicht in die Speichen geraten kann: Die Bänder bestehen aus dem gleichen TPU-Nylon wie die Tasche und werden einfach auf die Rückseite aufgeschweißt. Zur Befestigung legt man die Bänder dann jeweils um die entsprechende Strebe des Gepäckträgers, führt sie zurück durch den Ovalring und befestigt sie auf sich selbst mit Klettverschluss (der ist hier auf dem Foto noch nicht zu sehen, er wird einfach auf die Bänder aufgenäht, Klett und Flausch direkt nebeneinander). Dieses Befestigungssystem hat zugegebenermaßen einige Nachteile: Es dauert etwas länger, das am Rad zu befestigen. Die Tasche ist also nicht dafür geeignet, häufig an- und abgemacht zu werden. Mir ist das egal, da ich sie auf einer Tour die ganze Zeit über am Rad lasse. Außerdem passt die Tasche nur für einen konkreten Gepäckträger, taugt also nicht zur Serienproduktion. Das ist bei einem MYOG-Projekt natürlich erst recht egal. Die Konstruktion geht dann wie folgt weiter: An das Rückenteil wird ringsum ein Seitenteil geklebt (Breite des Seitenteils oben 12 cm, unten 9 cm, plus Nahtzugabe): An die andere Längskante des Seitenteils habe ich sodann ein zum Rückenteil spiegelverkehrtes Vorderteil geklebt: Die Ecken sind etwas schwierig zu formen, einen Schönheitspreis bekomme ich dafür nicht Aber Hauptsache, sie sind wasserdicht... An der Oberkante habe ich sodann mit starkem Gurtband (20 mm x 1,8 mm) und Steckschließe einen Rollverschluss angenäht: An das Seitenteil kommt hinten noch ein Stück rotes Reflexionsklebeband, auf das Vorderteil ein Stück gelbes. Unter dem gelben Klebeband habe ich bis zum Boden noch ein Stück Stoff aufgesetzt, also das Vorderteil in diesem Bereich gedoppelt. Das hatte ästhetische Gründe, macht die Tasche hier aber auch noch ein Stück robuster (wenn etwas an der Tasche kratzt, dann meist in diesem Bereich): Mit Blitzlicht sieht das dann so aus Das Gewicht pro Tasche lag schließlich bei 238g. Im Vergleich mit den Ortlieb-Vordertaschen ist das also nur ein Drittel! Das Kilo, welches ich auf diese Weise gespart habe, kann ich damit mehr an Ausrüstung mitnehmen (oder weniger auf die Berge hoch schleppen). Man könnte noch mal 18g sparen, wenn man die Aufdoppelung weglässt. Das hätte ich auch getan, wenn ich vorher gewusst hätte, dass man nicht nur TPU auf TPU kleben kann (wie es auf der Webseite von Extex steht), sondern auch TPU auf die nicht beschichtete Seite des Stoffes kleben kann. Falls Ihr Euch für die Verarbeitung interessiert: Auf der Webseite von Extex gibt es eine ganz gute Anleitung (mit dem erwähnten Fehler). Zum Kleben/Schweißen habe ich kein Bügeleisen benutzt, weil das viel zu groß ist, sondern etwas anderes konstruiert: Bei meinem 60W-Lötkolben habe ich die Lötspitze entfernt und stattdessen einen 15mm-Stuhlwinkel aus dem Baumarkt angeschraubt. Dieser hat genau die richtige Breite für meine Nähte. Damit muss man so ca. 10 Sekunden über die Stelle fahren, dann wird sie heiß genug und das TPU schmilzt. Anschließend habe ich die Stelle mit dem Kopf eines Hammers gedrückt, damit sie unter Druck auskühlt. Natürlich muss man das vorher ein paar Mal mit den Abfallstücken üben, bis man die richtige Dauer raus hat. Vielleicht ist das Projekt ja für den einen oder anderen von Nutzen. Ähnlich könnte man sich auch einen Rucksack herstellen, wobei ich hier zu einem leichteren Material tendieren würde. Fröhliches Basteln wünscht Waldradler1 Punkt -
Wird uns die Natur geklaut?
Djingledjango reagierte auf milamber für Thema
verzeiht mir, wenn es schon das Thema gab. So auf die Schnelle konnte ich aber nichts entdecken. Ich war die letzten 5 Tage wieder mal mit meiner Kamera unterwegs. Diesmal in der Gegend um Berchstesgaden sowie Garmisch-Partenkirchen. Und schon wieder es ist mir deutlich aufgefallen, wie stark die Natur kommerzialisiert wird. Oft sogar unter dem Vorwand diese zu schützen. Die Natur gehört plötzlich irgendwem. Dieser irgendwer baut dort riesige Hotels mit noch größeren und teuren Parkplätzen hin. Wasserfälle werden gesperrt und mit einer Kassen versehen. Überall hängen Verbotsschilder. Man darf nirgendwo übernachten, man darf keine Wege verlassen, man darf eigentlich gar nix. Außer viel Geld vor Ort lassen. Für alles, Parkplatz, Eintritt, Wasser, Toiletten, etc. Die Natur wird zu Entertainment Parks umgebaut. Eigentlich sind wir immer mehr Sklaven der Reichen (und ich bin übrigens nicht gerade arm, besitze aber kein Land). Diese reißen sich die Erde und die Natur immer mehr unter den Nagel. Wie ist den Euer Eindruck?1 Punkt -
Leave No Trace - Wie interpretiert ihr die Situation in Europa
Freierfall reagierte auf SouthWest für Thema
Ein Kopfschütteln ist da vielleicht etwas wenig? Vielleicht wäre es gut gewesen die Dame zu fragen was sie dich dabei denkt und ihr freundlich zu erklären wie man das Geschäft alternativ hätte erledigen können.1 Punkt -
Vidda, Gletscher und Fjord: Dem Schnee davonlaufen in der Hardangervidda '18
Freierfall reagierte auf JanF für Thema
Ihr seid aber jetzt schon westlich um den Hardangerjøkulen, oder?1 Punkt -
[Suche] Regenhose und Jacke Herren/Unisex
Blitzer reagierte auf Leonbatist für Thema
Also sehr leicht und dennoch günstig Frogg togg1 Punkt -
Suche eine 5-6 tägige Tour mit einem 3000er. Vorschläge?
lobo reagierte auf waldgefrickel für Thema
Der Piz Boè mit 3152 Metern im Sella-Gebirge in den Dolomiten ist auf jeden Fall einen Ausflug wert!1 Punkt -
In Cazorla macht am Busbahnhof (also nicht oben, wo Du auf der Hinfahrt am zentralen Platz aussteigst) ein Ticketschalter ca 15 min vor Abfahrt auf. Den siehst Du von draussen hinter der Scheibe, wenn viele Leute da sind, sieh einfach zu, dass Du in Naehe der Tuer wartest. Mir ist es noch nicht passiert, dass ein Bus ausgebucht war, bis jetzt max gut halb voll von Cazorla aus, aber wenn man auf einem Feiertag zurueck faehrt oder eine fette Hochzeit in C war, soll es lt Einheimischen wohl schon mal anders sein. Von Siles / Orceira waren sie leerer. Bei den Huetten ist meist Trinkwasser in 500 m Umkreis, aber nicht immer. Die Ausstattung ist normalerweise 2 Schlafebenen uebereinander, wo jeweils 4 Isomatten hin passen und eine 2 Bank / Tisch Kombi, die zu 3 Schlafplaetzen umgebaut werden kann. Was leider inzwischen bei Refugios auftritt, die in Strassennaehe sind, ist, dass die ungerechtfertigt von Gruppierungen mit Autos und jeder Menge Alk belegt werden, man sollte in der Tagsplanung immer darauf gefasst sein, dass man dann noch etwas weiterlaufen und Zelten muss.1 Punkt
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Tag 4 - Zemo Marghi - kurz vor Nakra Tag 4: "Keene besonderen Vorkommnisse" Eckpunkte Zemo Marghi -> kurz vor Nakra 25km, 2014hm up, 1799hm down, höchster Punkt 2700m Ich stehe um 7 auf, laufe erst um 9 los, da ich tatsächlich mal frühstücke und doch noch mal an die Quelle ziehe, um Wasser zu holen. Die freilaufende Pferde und Kühe beäugen aus der Nähe den neuen komischen Bewohner. Es ist ein sonniger morgen mit Blick in's Tal, ich möchte mich kaum losreißen. Beim Frühstück kommen 7! Slowaken vorbei, die mehr oder minder die selbe Route gehen. Wir müssen uns am Toba gesehen haben, ich nehme an die Zelte am Wasserfall im Dunkel. Meine Füße sind angeschlagen, die Sohlen geben Rückmeldung ob der Strapazen der ersten Tage, dazu ist mein rechter Knöchel geschwollen und der Spann schmerzt. Vor allem das Pensum Bergab wird wohl etwas viel gewesen sein, ich werde etwas ruhiger machen (müssen). Bis weit hinter den Pass ist keine Quelle verzeichnet, ein paar Rinnsale, jedoch rechne ich auch mit Kuhherden, weshalb ich bis unter die Zähne vollgetankt los ziehe, die Schultern geben entsprechend Rückmeldung. Der Start über Bergwiesen und nur leichtem Anstieg ist angenehm. Es folgen noch ein paar einzelne Hütten mit Blick in's Tal - eine Aussicht, für die andernorts Unsummen gezahlt würden. Dazu ein paar Kühe und Pferde - und noch ein weiterer kurioser Grabstein - irgendwie gruselig diese lebensnahe Darstellung. Die Slowaken sind schnell eingeholt, das seicht ansteigende Terrain liegt mir - und meinen Füßen. Wie lange es wohl so bleibt? Während im letzten Tal noch MC Blaubeer reichlich vertreten war, ist hier das äußerst gut ausgebaute Filialnetz von all you can Brombeer ein Hochgenuss. Für die Slowaken bleibt nicht viel hängen nach meinem Kahlschlag, ich habe fast ein schlechtes Gewissen. Aber wer dem Anschein nach eine Einbauküche die Berge hoch trägt, hat sicherlich auch noch den ein oder anderen Snack im Pack. Der Anstieg wird Steiler, nicht unbedingt spannender. Schotter, links und rechts Bäume, keine Weitblicke, langweilig. Irgendwann bricht der wald auf und wechselt in ein herrliches Bergwiesenpanorama - was aber auch gleichzeitig ordentlich Sonne bedeutet. Ich komme am ersten Flüsschen vorbei, stelle fest, das hier auf den Wiesen keine Kühe unterwegs sind - womit ich also gut 3l Wasser zu viel geschleppt habe. Na gut, dann zumindest mal Mütze, Nackenschutz und Armlinge getaucht um mit etwas Kühlung den weiteren Anstieg zum Pass anzugehen. Der Weg ist inzwischen gesäumt von Himbeeren und Blaubeeren - Vielzahl an Insekten. Mal laufe ich inmitten Herde Schmetterlinge, mal geht es durch fetten Klee, der vor Bienen und Hummeln nur so brummt. Der Anstieg ist angenehm, die Aussicht motiviert. Der Pass selbst, obwohl auch immerhin auf 2700m gelegen ist eher unspektakulär, ebenso der See dahinter. Ich steige auf der anderen Seite wieder ab, Knöchel und Spann melden sich. Ein ganzes Stück weiter unten ist sogar ein offizieller Campspot mit shelter verzeichnet, ehe der Abstieg Richtung Dorf in steile Serpentinen übergeht. Als ich dort ein ganzes Ende später ankomme entpuppt sich der spot als von Kuhherden komplett zugeschissenes, kahles. Plateau. In den Hütten hausen die Hirten, der Die Schelterhütte scheint kurzerhand mit vereinnahmt. Verständigung ist nicht wirklich möglich, es herrscht irgendwie ein eher unangenehmer Vibe. Also doch noch weiter bergab - es ist ja auch erst 16:30, da geht noch was. Der Fuß frohlockt, im langsam machen bin ich nicht besonders gut. Als ich ein Stück weiter unten bin, brechen Schüsse vom Plateau weiter oben, ich bin ganz froh, weiter gezogen zu sein. Es geht ereignislos bergab, vorbei an einer weiteren, ebenso wenig zu empfehlenden Schutzhütte. Der Weg wird wieder Forstweg-artiger, damit auch etwas gerölliger, nicht unbedingt angenehm. Zumindest komme ich langsam wieder in Brombeerhöhe, das lenkt vom Gelatsche ab. Irgendwie hatte ich mir das Gebiet etwas zusammenhängender vorgestellt. Die Abschnitte, die ich bergauf und bergab auf Forstwegen in der Nähe der Dörfer zurücklege sind doch recht beachtlich. Dank 4G telefoniere ich ein wenig, die Motivation ist so medium, die Schritte bergab schmerzhaft, ich stütze mich viel auf die Stöcker um den Fuß zu entlasten. Nakra kommt näher, der Weg windet sich bis dort hin weiter in steilen Serpentinen. Ich suche eine ganze Weile, bis ich ein weniger steiles Stück Wald am Wegrand finde, das sich für's Camp eignet. Ein unspektakuläres Lager, erstmals auch ein paar Mücken (1200m). Ich liege früh in der Matte, klebe noch etwas Internet, liege ich doch mal wieder unweit von ein paar 4G Antennen, freue mich aber auch schnell, etwas länger schlafen zu können und vielleicht auch den Fuß etwas zu regenerieren und schließe früh die Augen..1 Punkt
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Vidda, Gletscher und Fjord: Dem Schnee davonlaufen in der Hardangervidda '18
wernator reagierte auf Freierfall für Thema
Tag 7: Auch wenn wir am Morgen von starkem Wind und Regenprasseln an unserem Fenster geweckt wurden, und erstmal das Frühstück in die Länge zogen in der warmen Hütte (heute gabs dann Milchreis, den wir eigentlich als "Motivations-Nachtisch" mitgebracht hatten; wir hatten zwar Abendessen für die gesamte Tour aber weniger Frühstück dabei, dies wollten wir nachkaufen, so haben wir einen Frühstücks-Tag dazugewonnen. Und auf dem Herd in der Hütte war der Milchreis gut zuzubereiten.) Die norwegische Gruppe dampfte nach ausführlichem Frühstück zum Glück schnell ab, wir blieben mit einigen anderen Wandern erstmal sitzen, u.a. einigen, die den Harteigen besteigen wollten, jedoch noch auf ein Wetterfenster warteten. Zwei Amerikanerinnen erzählten allen, wie toll sie es in Norwegen fänden; sie müssten sich beim Wandern endlich keine Sorgen mehr um rattlesnakes, mountain lions und grizzlys machen. Schließlich legte sich der Regen etwas, und wir brachen auf, nun hieß die Hauptwanderrichtung nach Norden! Nach einiger Zeit stieg man auf die Flanke eines Berges hinauf, damit war man zwar weit weg vom Sumpf am Talboden, lief jedoch über spiegelglatte und im nassen äusserst rutschigen Granit, was viel Konzentration und kleine Schritte erforderte. Es wurde aber auch von Tag zu Tag kälter, was man, wenn man kein Tempo machen konnte, stark bemerkte. Uns beeindruckten heute insb. die zahlreichen, teils hausgroßen Findlinge. Schließlich war die Tour heute jedoch dem Abstieg gewidmet, das sah man deutlich an der Hedlo-Hütte (schon geschlossen für den Winter), um die herum wir uns durch einen schönen Waldpfad bewegten, umgeben von Pilzen (hauptsächlich Fliegenpilze... :D), Beeren und buntem Gebüsch Am Kjeshovden konnte man gut einen Blick zurück auf die heute überschrittene Landschaft werfen, insb. den jetzt wieder sehr kleinen und entfernt liegenden Harteigen Dafür schien vor uns die Erhebung des Hardangerjökulen zum Greifen nahe, man konnte schon das blaue Eis des Gletschers erkennen. Doch nicht umsonst hieß es, Hadlaskard<->Liseth sei eine lange Ettappe; zunächst das Fljotdal und schließlich die Flanke des Fljotdalsfjellets zogen sich ziemlich hin. Als wir die ersten Ferienhütten sahen, wähnten wir uns schon kurz vor dem Ziel, doch dies war weit gefehlt. Ich erwähnte bereits, dass wir keine großen Fans der Brücken waren? Bei Berastol fanden wir schließlich eine unserer Top 2 most-sketchy Brücken vor. Der Fluss darunter mit starker Strömung, die Brücke selbst bestand nur aus sehr lose aufgelegten "Bretter-Inseln" mit jeweils ca. 50-60cm Abstand dazwischen, sodass man fast schon ein bisschen Schwung brauchte, um rüberzukommen. Man beachte die "auf Kante" stehenden Verbindungshölzer der Bretterinseln auf den Stahlträgern. Bei jedem Schritt drohten die Bretter zu verrutschen und einen ins tosende Wasser zu befördern. Im Nachhinein wären wir glaube ich den Fluss lieber gefurtet; es hat aber am Ende alles gut geklappt. Schließlich kamen wir am Ort Høl (?) nahe Eiderfjord an, wo auch der Hardangervidda-Nationalpark endete. Nach einer erneuten spannenden Brücke über den tief unter uns liegenden, tosenden Engjafoss endete der Wanderweg ziemlich antiklimaktisch an einer Straßenleitplanke. Wir liefen einige Kilometer auf der Straße zum Campingplatz Garen, wo wir übernachten wollten; schon ziemlich ausgelaugt und es hatte auch wieder zu regnen Begonnen. Am Campingplatz konnten wir keinen Betreiber ausfindig machen; an der an der Rezeption angegebenen Telefonnummer meldete sich nur eine Mailbox, also schlugen wir in Rücksprache mit einigen Norwegern auf dem CP einfach mal unser Zelt auf, um alles weitere am morgen zu klären. Leider war es schon sehr spät, als wir bemerkten, dass wir keine 20 Kronen-Münzen zur Nutzung der Duschen hatten, also musste das Duschen (das Argument, was überhaupt für den CP gesprochen hatte) leider ausfallen.1 Punkt -
Tarptent hat das Double Rainbow etwas modifiziert und mehr Kopffreiheit spendiert.1 Punkt
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Ok, dann wird der Gewichtsabstand kleiner zum Scarp... Je nachdem, wie stabil (damit Windstabilitaet) Du die Aufstellstangen willst, kommen dann 150-220 g dazu. Beim Plexamid reicht natuerlich eine Stange bzw ich habe es mit meinem Staff aufgebaut. Dann koennte evtl auch das TT Rainbow bzw Double Rainbow jeweils mit Liner (1 bzw 1,2 kg + 0,1 kg Liner) eine Option sein,. War mit Beiden auch schon unter solchen Bedingungen auf Tour. Haben halt Beide, wie auch das Duplex bzw Plexamid Meshtueren bis zur Bodenwanne, dadurch wird es in Gebieten mit viel Wind zugig im IZ. Erfuellen die "Schlechtwetterzelt-Bedingungen", ziemlich windstabil, die Moeglichkeit den bzw die Eingaenge in "ueberdachte Terrassen" zu verwandeln, ist genial und gerade bei einem Regentag sehr angenehm. Mich hatte jemand, damals noch auf ODS, gebeten, nachdem ich mit dem Teil laenger bei Dauerregen, Schnee, Sturm im spanischen Gebirge unterwegs war, darueber etwas zu schreiben, habe ich gemacht, mein persoenliches Fazit unter den Bedingungen war "das Zelt haelt es prima aus, aber der Bewohner nicht" Btw war damals nach der Tour, das erste Zelt, was ich mir gekauft habe, das Scarp 2 s.I. Ich merke gerade beim Schreiben, dass ich einen wichtigen Aspekt der "Schlechtwetterzelt-Bedingungen" vergessen habe : - dass man es schnell und ohne viel Gefummel auf/abbauen kann, um einen konkreten Wert anzugeben, sagen wir 2 min inkl Abspannleinen Habe die Liste in meinem frueheren Thread entsprechend editiert Wenn man beim Schlechtwetterzelt ein richtig windstabiles Teil und etwas mehr Platz zum "Abfeiern" von Sturmtagen haben will und das Zelt alleine nutzt, wuerde ich die Zeltliste verkuerzen auf TT SS1, TT Scarp 1 (falls man unter 1,80 ist, sonst zuwenig Sitzhoehe), Double Rainbow mit Liner oder Duplex mit Liner, die letzten Beiden mit dem Nachteil, dass es zugig wird bei viel Wind (kann man natuerlich mit etwas Naehen aendern). Wenn der Preis keine Rolle spielt, wuerde ich das Double Rainbow rauswerfen, hat keine Vorteile gegenueber dem Duplex und auch wenn Stoecke einrechnet, um 2/3 mehr Gewicht. Wenn man ueber 180 ist, wuerde ich das Scarp 1 wegen mangelnder Sitzhoehe rauswerfen. Also wenn man z.B. 190 ist (Scarp 1 raus) bei Preisen gegen 1000 € Schnappatmung bekommt (Duplex raus), bleiben noch SS1 und Double Rainbow, ist man haeufiger in kalten, windigen Gebieten unterwegs, wuerde ich dann das SS1 nehmen, ansonsten sind Double Rainbow bzw Saddle auch eine Option.1 Punkt
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Nee das waere imho nix Keine vernuenftige Lueftung, keine regenfesten Eingaenge, sehr viel Mesh im Tuerbereich, im Dachbereich Single Wall, Aussenzelt zu duennes Material... Keine vernuenftige Lueftung, zu windempfindlich, Single Wall, Boden zu niedrige Wassersaeule, viel zu niedrig "Das" Schlechtwetterzelt gibt es fuer mich nicht, es kommt immer auf die Bedingungen bzw Schwerpunkte an... Was ich jetzt aber mal bei einem "Schlechtwetterzelt" als Grundvoraussetzung ansetze : - dass man aufrecht drin auf seiner Unterlage sitzen kann - dass der oder die Eingaenge regenfest sind - dass man in der geschlossenen Apsis kochen kann und noch genuegend Platz fuer nasses Gepaeck / Klamotten hat - dass das Aussenzelt-Material sich entweder nicht dehnt (halt Cuben, Poly wird meist zu schwer) oder bei Si-Nylon min D30 ist, damit es sich nicht zu sehr bei Regen dehnt - Bei Si-Nylon der Dehnung angemessene Zeltkonstruktion und Nachspannmoeglichkeit - Fuer den Fall eines Falles, genuegend Starkwind-Abspannungen - moeglichst gute Lueftung - dass man es schnell und ohne viel Gefummel auf/abbauen kann, um einen konkreten Wert anzugeben, sagen wir 2 min inkl Abspannleinen Ich will mal ein paar geeignette Zelte anreissen... Mit Diesen war ich schon unter derartigen Bedingungen auf Tour : TT Scarp 1 solid Inner erfuellt alle obigen Bedingungen, sehr gute Lueftung, extrem windstabil, aber fuer mich mit gut 190 zu niedrige Sitzhoehe, finde es mit knapp 1,5 kg fuer ein 1 P Zelt auch zu schwer TT Scarp 2 solid Inner erfuellt alle obigen Bedingungen, sehr gute Lueftung, extrem windstabil, auch hoch genug, aber mit knapp 1,8 kg fuer ein 2 P Zelt aus UL-Sicht zu schwer zum Wandern, nehme ich aber gerne beim Paddeln mit meiner Liebsten, wenn ich mit viel Wind rechne TT StratoSpire 1 solid Inner Mein meistbenutztes Wanderzelt, erfuellt alle obigen Bedingungen, Lueftung nicht so gut wie beim Scarp, aber zumindest vernuenftige Topluefter, sehr windstabil, schoen hoch, 2 riesige Apsiden, da lassen sich prima Schlechtwettertage abfeiern, 1,2 kg TT Saddle 2 partly-solid Inner Nehme ich in letzter Zeit haeufiger, erfuellt alle obigen Bedingungen, Lueftung extrem gut, windstabil, kann da aber nicht mit dem Scarp oder SS mithalten, hoch, 2 grosse Apsiden, alleine natuerlich gigantisch Platz im IZ, da lassen sich prima Schlechtwettertage abfeiern Da nur partly-solid, habe ich mir fuer Schweinewetter einen externen Liner genaeht, der hat sich sehr bewaehrt, 1,25 kg mit Liner und den kurzen Stangen Diese Zelte sind auch eine Ueberlegung wert : TT Notch partly-solid Inner erfuellt alle obigen Bedingungen, gute Lueftung, Windstabilitaet aehnlich Saddle, natuerlich mit 0,8 kg schoen leicht, aber mir waere es zum Abfeiern von Schlechtwettertagen im Kopf / Fussbereich zu schmal und wenn ich es benutzen wuerde, wuerde ich mir, da partly-solid, einen externen Liner dafuer naehen Zpacks Duplex erfuellt alle obigen Bedingungen, ziemlich windstabil, 2 grosse Apsiden, alleine natuerlich gigantisch Platz im IZ, da lassen sich prima Schlechtwettertage abfeiern, mit 0,6 kg im dickeren Material natuerlich sensationell leicht, aber da Single Wall wuerde ich mir dafuer einen Liner naehen, von der Konstruktion her, laesst sich das Kondenswasser (z.B. im Gegensatz zum GG The Two) prima nach aussen ableiten, wenn der heftige Preis nicht waere, laege es bei mir im Regal... Zpacks Plexamid erfuellt alle obigen Bedingungen, aber nur ein Eingang, Apside kleiner als die beim Duplex und AZ in dem Bereich rel hoch, IZ schoen hoch, mehr Platz als im Notch, weniger als im SS1, mit 0,45 kg im dickeren Material natuerlich sensationell leicht, aber da Single Wall wuerde ich mir dafuer einen Liner naehen, von der Konstruktion her, laesst sich das Kondenswasser (z.B. im Gegensatz zum GG The Two) prima nach aussen ableiten... Habe ich momentan gerade vom S&P bei mir liegen, bin schon sehr damit am liebaeugeln, wenn der heftige Preis nicht waere... Aber ist fuer mich aufgrund der rel kleinen Apsis und dem darueber rel hohen AZ eher kein Schlechtwetterzelt, ausser vielleicht in windabgedeckten Gebieten, Einsatzgebiet fuer mich waere eher mehrtaetige Eifelwanderungen im Wald...1 Punkt
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Impressionen von Touren
BleiStift reagierte auf skullmonkey für Thema
Video von meiner Causeway Coast Way Wanderung. Ich selbst habe in B&Bs geschlafen, aber es scheint durchaus akzeptabel zu sein auch sein Zelt aufzustellen, habe an einigen Plätzen Leute gesehen die kampiert haben - und bei solchen tollen Stränden und kleinen Buchten ist es wahrlich kein Problem LNT Stealth Camping zu machen!1 Punkt -
Wird uns die Natur geklaut?
waldradler reagierte auf Trekkerling für Thema
Was man bei dieser sehr interessanten Diskussion hier aber auch nicht ganz aus den Augen verlieren darf ist der Aspekt, dass die Ortschaften z. B. am Alpenrand zum Teil nicht unerhebliche Probleme haben, weil sie die Infrastruktur wie Parkplätze, Straßen etc für die Besuchermassen, also uns, vorhalten müssen und zum Teil überhaupt nichts davon haben, weil wir neunmalklugen Sparmeister unser eigenes Essen mitbringen. Ich hab da mal eine ganz gute Dokumentation zu dem Thema im Fernsehen gesehen. Da haben ein paar Einheimische ganz schön geschimpft, weil sie jeden Tag die Blechlawine vor der Haustür haben, aber die Leute, außer Landschaft, nix konsumieren. Das war wohl früher anders, da haben die Leute eher mal was am Ort konsumiert. Scheint wohl aus der Mode gekommen zu sein, sehr zum Leidwesen der Ureinwohner. Seitdem ich das gesehen habe, versuche ich wenigstens nach der Tour noch einen Kaffee im Ort zu trinken oder gehe auch mal in die Dorfgaststätte. Und ich zahle meine Parkgebühr am Parkplatz im Tal ohne großes Murren. Weil das Problem der Besuchermassen, das sind auch wir. Und ob die Eintrittsgelder einer Klamm jetzt bei irgendwelchen ominösen 'Reichen' landen oder in der Kommune zum Bau eines Kindergartens genutzt werden, müsste man im einzelnen genauer untersuchen. Ansonsten beneiden uns wahrscheinlich Gegenden wie das Piemont, die massiv mit Abwanderung der Bevölkerung aus den Alpentälern zu kämpfen haben, um Probleme mit der Übervölkerung an einzelnen touristischen Hotspots und ansonsten einer funktionierenden und florierenden alpinen Kultur. Zur Kommerzialisierung der Alpen stimme ich meinen Vorrednern zu und hab das auch schon hier im Forum kund getan. Ein Tal oder einen Gipfel weiter ist man meist auf einmal ganz allein.1 Punkt